DIN EN 1366-8
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ICS 13.220.50
Gesamtumfang 39 Seiten
Die Europäische Norm EN 1366-8:2004 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde im Technischen Komitee CEN/TC 127 Baulicher Brandschutz unter
deutscher Mitwirkung erarbeitet.
Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war hierfür der Arbeitsausschuss 00.34.06 Brandverhalten von
Baustoffen und Bauteilen; Lüftungsleitungen des Normenausschusses Bauwesen (NABau) zuständig.
2
EUROPÄISCHE NORM EN 1366-8
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juli 2004
ICS 13.220.50
Deutsche Fassung
Fire resistance tests for service installations Essais de résistance au feu des installations de service
Part 8: Smoke extraction ducts Partie 8: Conduits d'extraction de fumées
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
© 2004 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1366-8:2004 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1366-8:2004 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 4
Einleitung ............................................................................................................................................................ 5
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 6
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 6
3 Begriffe................................................................................................................................................... 6
4 Prüfeinrichtungen ................................................................................................................................. 7
4.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 7
4.2 Prüfofen.................................................................................................................................................. 7
4.3 Lochblech .............................................................................................................................................. 7
4.4 Einlaufdüsen.......................................................................................................................................... 8
4.5 Vorrichtung zur Messung der Dichtheit bei Umgebungstemperatur............................................... 9
4.6 Druckmesssonden zur Regelung des Differenzdruckes .................................................................. 9
4.7 Geschweißtes Anschlussrohr.............................................................................................................. 9
4.8 Anschlussleitung zum Ventilator ........................................................................................................ 9
4.9 Ventilator................................................................................................................................................ 9
4.10 Thermoelemente.................................................................................................................................... 9
4.11 Oberflächen-Thermoelemente ............................................................................................................. 9
4.12 Sauerstoff-Messeinrichtung............................................................................................................... 10
4.13 Einspannvorrichtung .......................................................................................................................... 10
4.14 Beobachtungsfenster ......................................................................................................................... 10
5 Prüfbedingungen................................................................................................................................. 10
6 Probekörper ......................................................................................................................................... 10
6.1 Maß ....................................................................................................................................................... 10
6.2 Anzahl................................................................................................................................................... 11
6.3 Konstruktion ........................................................................................................................................ 11
7 Einbau des Probekörpers................................................................................................................... 11
7.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 11
7.2 Norm-Tragkonstruktion ...................................................................................................................... 11
7.3 Anordnung der Leitungen .................................................................................................................. 11
7.4 Lagerbedingungen von Leitungen .................................................................................................... 12
7.5 Lochblech ............................................................................................................................................ 12
8 Konditionierung................................................................................................................................... 13
8.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 13
8.2 Hygroskopische Dichtstoffe .............................................................................................................. 13
9 Anwendung der Messeinrichtungen ................................................................................................. 13
9.1 Thermoelemente.................................................................................................................................. 13
9.2 Druck .................................................................................................................................................... 13
9.3 Sauerstoffmessungen ........................................................................................................................ 14
9.4 Beobachtungen bezüglich einer Verringerung des Querschnitts ................................................. 14
10 Durchführung der Prüfung................................................................................................................. 14
10.1 Kalibrierung vor der Prüfung ............................................................................................................. 14
10.2 Dichtheitsmessung bei Umgebungstemperatur .............................................................................. 14
10.3 Brandversuch ...................................................................................................................................... 15
11 Leistungskriterien ............................................................................................................................... 16
11.1 Allgemeine Anforderungen ................................................................................................................ 16
11.2 Kriterien bei Umgebungstemperatur................................................................................................. 17
11.3 Kriterien unter Brandbedingungen ................................................................................................... 17
2
EN 1366-8:2004 (D)
Seite
12 Prüfbericht ........................................................................................................................................... 18
13 Direkter Anwendungsbereich der Prüfergebnisse.......................................................................... 18
13.1 Allgemeines......................................................................................................................................... 18
13.2 Vertikale und horizontale Leitungen................................................................................................. 19
13.3 Maße der Leitungen ............................................................................................................................ 19
13.4 Druckdifferenz..................................................................................................................................... 19
13.5 Anzahl der Seiten der Leitung ........................................................................................................... 19
Anhang A (informativ) Messungen der Oberflächentemperatur und der
volumen-/massebezogenen Leckrate ............................................................................................... 33
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 37
3
EN 1366-8:2004 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN 1366-8:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 127 Baulicher Brandschutz
erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Januar 2005, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Januar 2005 zurückgezogen werden.
Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der
Bauprodukten-Richtlinie.
Teil 1: Leitungen
Teil 2: Brandschutzklappen
Teil 3: Abschottungen
Teil 8: Entrauchungsleitungen
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EN 1366-8:2004 (D)
Einleitung
Dieser Teil dieser Europäischen Norm wurde erstellt, weil ein Prüfverfahren für feuerwiderstandsfähige
Entrauchungsleitungen benötigt wurde, um die Möglichkeit zu prüfen, dass feuerwiderstandsfähige Leitungen,
die bereits nach EN 1366-1 geprüft wurden, gleichermaßen als Entrauchungsleitungen funktionieren.
Die Leckrate wird sowohl bei Umgebungstemperatur als auch bei erhöhter Temperatur gemessen. Während der
Prüfungen wird Luft bzw. werden Gase bei einer Druckdifferenz zwischen der Innen- und Außenseite der
Leitung durch die Leitung gezogen. Die Dichtheit wird bei Umgebungstemperatur bestimmt, indem die
Öffnungen in der Leitung, die sich im Prüfofen befinden, verschlossen und Durchflussmessungen mit Hilfe eines
Durchflussmessgeräts durchgeführt werden, das sich vor dem Ventilator befindet. Zur Bestimmung der Dichtheit
bei erhöhten Temperaturen wird ein Verfahren zur Messung des Sauerstoffs angewendet.
Das in dieser Prüfung beschriebene Verfahren ist komplex und erfordert eine hoch entwickelte Messgeräte-
ausrüstung. Es wird deshalb davon abgeraten, mit dieser Prüfung mehrere Entrauchungsleitungen zur gleichen
Zeit prüfen zu wollen.
Warnhinweis
Alle Personen, die mit der Leitung und Durchführung dieser Prüfung der Feuerwiderstandsdauer befasst sind,
werden darauf hingewiesen, dass Brandprüfungen gefährlich sein können und die Möglichkeit besteht, dass
während der Prüfung giftiger und/oder schädlicher Rauch und Gase austreten können. Beim Aufbau des
Probekörpers oder der Prüfkonstruktionen, ihrer Prüfung und der Entsorgung der Prüfrückstände können auch
mechanische und ablaufbedingte Gefährdungen auftreten.
Es sollte eine Abschätzung aller möglichen Gefährdungen und Gesundheitsrisiken durchgeführt werden, und
es sollten Sicherheitsvorkehrungen bestimmt und vorgesehen werden. Sicherheitsanweisungen sollten in
schriftlicher Form bereitgestellt werden. Das zuständige Personal sollte entsprechend geschult werden. Es
sollte sichergestellt werden, dass das Laborpersonal die schriftlichen Sicherheitsan-weisungen stets befolgt.
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EN 1366-8:2004 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieser Teil dieser Europäischen Norm legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Feuerwiderstandsfähigkeit von
Entrauchungsleitungen fest. Dieses Prüfverfahren gilt nur für Entrauchungsleitungen, die von einem
Brandabschnitt, aus dem der Rauch im Brandfall abgesaugt werden soll, über einen weiteren Brandabschnitt
führen. Es stellt die Brandeinwirkung für einen Vollbrand dar.
Dieses Prüfverfahren gilt nur für feuerwiderstandsfähige Leitungen, die für eine entsprechende Zeitspanne die
Prüfung nach EN 1366-1 bestanden haben (Leitungen A und B). Für Leitung A als feuerwiderstandsfähige
Entrauchungsleitung gilt, dass der Druck von 300 Pa nach EN 1366-1 bei Prüfung nach EN 1366-1 auf 500 Pa
erhöht wird. Für die in dieser Norm beschriebene Prüfung wird die Leitung als Leitung C bezeichnet.
Diese Prüfung ist sowohl für vertikale als auch horizontale Entrauchungsleitungen vorgesehen. Sofern jedoch
horizontale als auch vertikale Prüfungen nach EN 1366-1 für das bestimmte System durchgeführt wurden,
braucht ein vertikales System nicht nach diesem Verfahren geprüft zu werden, wenn es nach diesem Verfahren
in horizontaler Anordnung geprüft wurde. Wenn das System jedoch in der Praxis nur für vertikale Anwendungen
innerhalb eines Rauchabzugssystems verwendet wird, ist es notwendig, es nach diesem Verfahren in vertikaler
Anordnung zu prüfen.
Das Prüfverfahren ist nur für Leitungen aus nichtbrennbaren Baustoffen geeignet (Euroklassen A1 und A2).
Diese Norm gilt nur für vierseitige beflammte Leitungen; sie gilt nicht für ein-, zwei- und dreiseitige beflammte
Leitungen.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
prEN 1507, Lüftung von Gebäuden Luftleitungen Rechteckige Luftleitungen aus Blech; Festigkeit und
Dichtheit; Anforderungen und Prüfung.
EN ISO 5167, Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll durchströmten Leitungen mit
Kreisquerschnitt (ISO 5167:2003).
ISO 5221, Air distribution and air diffusion Rules to methods of measuring air flow rate in an air handling
duct.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die in EN 1363-1 und EN ISO 13943 angegebenen und die
folgenden Begriffe:
3.1
Entrauchungsleitung
Leitung, die zur Absaugung von Rauch im Brandfall verwendet wird und die so beschaffen ist, dass sie eine
Stufe der Feuerwiderstandsfähigkeit erfüllt
6
EN 1366-8:2004 (D)
3.2
Abhängesysteme
Bauteile, die dazu verwendet werden, eine Leitung von einer Decke abzuhängen und an ihr zu befestigen
oder von einer Wand abzustützen
3.3
Wand- oder Deckenkonstruktion
Wand, Trennwand oder Decke, durch die die Leitung während der Prüfung geführt wird
3.4
Kompensator
Vorrichtung zur Verhinderung einer Schädigung durch Kräfte, die durch Dehnung erzeugt werden (siehe
EN 1366-1 als Leitlinie)
4 Prüfeinrichtungen
4.1 Allgemeines
Zusätzlich zu den Prüfeinrichtungen nach EN 1363-1 sind die Prüfeinrichtungen nach 4.2 bis 4.14 erforderlich.
Die gesamte Prüfanordnung ist in den Bildern 1 und 2 dargestellt. Einzelheiten der Geräte und weitere
Einzelheiten sind in den Bildern 3 bis 13 dargestellt.
4.2 Prüfofen
Der Prüfofen muss so beschaffen sein, dass feuerwiderstandsfähige Entrauchungsleitungen den genormten
Brand- und Druckbedingungen nach EN 1363-1 ausgesetzt werden können und die zu prüfenden Leitungen
horizontal (siehe Bild 1) oder vertikal (siehe Bild 2) angeordnet werden können.
4.3 Lochblech
Das Lochblech regelt die Strömung durch die Leitung, sodass die erforderliche Druckdifferenz, siehe Tabelle 1,
erzielt werden kann. Je nach praktischer Anwendung ist eine Druckstufe nach Tabelle 1 zu wählen; diese
Stufen entsprechen den üblichen Werten für die Bemessung der Entrauchung.
Das Lochblech ist (250 ± 50) mm von der Stelle entfernt anzubringen, an der die Leitung die Wand oder das
Dach des Prüfofens durchdringt, siehe Bilder 1 und 2.
Das Lochblech muss aus einem warmfesten Stahl mit einem Mindestgehalt an Cr von 19 % und an Ni von
11 % bestehen. Die Anzahl der Löcher und die Maße sind in den Tabellen 2 und 3 angegeben. Die Dicke der
Bleche muss 2,5 mm betragen.
ANMERKUNG 1 Tabelle 2 enthält Einzelheiten der Lochbleche für genormte rechteckige Leitungen mit den Maßen
1 000 mm × 250 mm. Für kleinere Maße wird die Anzahl der Löcher proportional zur kleineren Querschnittsfläche
verringert.
ANMERKUNG 2 Tabelle 3 enthält Einzelheiten der Lochbleche für genormte kreisförmige Leitungen mit einem Durch-
messer von 560 mm. Für kleinere Maße wird die Anzahl der Löcher proportional zur Querschnittsfläche verringert (eine
Änderung auf größere Maße ist nicht zulässig, siehe 6.1.2 und Tabelle 5).
7
EN 1366-8:2004 (D)
1 − 500 − 150
2 − 1 000 − 300
3 − 1 500 − 500
Tabelle 2 Einzelheiten der Lochbleche für die Prüfung rechteckiger Leitungen (siehe Bild 3)
Druckstufe
Festlegung für Löcher
1 2 3
Tabelle 3 Einzelheiten des Lochblechs für die Prüfung kreisförmiger Leitungen (siehe Bild 4)
Druckstufe
Festlegung für Löcher
1 2 3
4.4 Einlaufdüsen
Jede Düse muss eine Innenabmessung von 160 mm (geeignet für die in 6.1 festgelegten genormten
Leitungsmaße) nach EN ISO 5167 und ISO 5221 aufweisen und muss in geeigneter Weise am Ende der
Leitung befestigt werden, wobei ihr piezometrischer Ring mit einem geeigneten Gerät zur Messung der
Druckdifferenz verbunden ist. Das Messgerät muss auf ± 5 % genau sein.
8
EN 1366-8:2004 (D)
Die Vorrichtung zur Messung der Dichtheit bei Umgebungstemperatur muss EN ISO 5167 und ISO 5221
entsprechen oder eine andere geeignete Vorrichtung sein und sie muss in geeigneter Weise am Ende der
Leitung befestigt und mit einem geeigneten Gerät zur Messung der Druckdifferenz verbunden sein. Die
Messvorrichtung muss auf ± 5 % genau sein.
Am Ende der Leitung, innerhalb der Leitung, auf Höhe ihrer Mittellinie ist eine rohrförmige Druckmesssonde
nach EN 1363-1 anzubringen. Eine zweite Druckmesssonde (z. B. das offene Ende eines Messrohrs) ist auf
derselben Höhe außerhalb der Leitung anzubringen.
Es ist eine Luftregelklappe zur Feinregulierung der Aufrechterhaltung des geforderten Differenzdruckes
vorzusehen. Alternativ darf ein anderes geeignetes Gerät, wie z. B. ein Ventilator mit veränderbarer
Geschwindigkeit, verwendet werden. Die Luftregelklappe ist an der Anschlussleitung zum Ventilator zu
befestigen (siehe 4.8).
Es ist ein geschweißtes Anschlussrohr zu verwenden, das so ausgelegt ist, dass Einlaufdüsen und
Sauerstoff-Messsonden gasdicht angeschlossen werden können.
Es ist eine Anschlussleitung zum Ventilator zu verwenden, die so bemessen ist, dass der Probekörper und
der Ventilator angeschlossen werden können. Wenn für die Feinregulierung des Differenzdruckes eine
Luftregelklappe verwendet wird (siehe 4.6), darf eine Einlassöffnung angewendet werden.
4.9 Ventilator
Zum Absaugen des Prüfgases ist ein Ventilator mit einer Saugleistung von mindestens 2 × Vn zu verwenden,
wobei Vn der erforderliche Durchfluss ist, der durch Multiplizieren der Luftgeschwindigkeit (2 m/s) mit der
Höhe und Breite der Leitung berechnet wird, z. B. für die rechtwinklige Leitung nach 6.1.2 mit einem
Querschnitt von 1 m × 0,25 m:
3
Vn = 2 m/s × 1,0 m × 0,25 = 0,5 m /s
Die Kennlinien des Ventilators müssen für den tatsächlichen Luftstrom horizontal verlaufen. Der Durchfluss des
Ventilators darf sich im Falle eines Druckabfalls bis 50 Pa nicht um mehr als 10 % ändern.
4.10 Thermoelemente
Thermoelemente mit einem 1,5 mm-Mantelthermoelement sind für die Messung der Gastemperatur in
unmittelbarer Nähe der Düsen zu verwenden. Es darf ein alternatives Thermoelement verwendet werden,
sofern nachgewiesen werden kann, dass es eine vergleichbare Ansprechzeit aufweist.
4.11 Oberflächen-Thermoelemente
Es sind Oberflächen-Thermoelemente nach EN 1363-1 zur Messung der Oberflächentemperatur und der
Temperatur an den in EN 1366-1 festgelegten Orten zu verwenden.
9
EN 1366-8:2004 (D)
4.12 Sauerstoff-Messeinrichtung
Es ist eine Einrichtung zur Messung des Sauerstoffgehaltes der Gase zu verwenden. Dieses System muss
aus einer paramagnetischen Zelle zusammen mit geeigneten Vorrichtungen zum Filtern, Abkühlen und
Trocknen der Gase bestehen. Es sind geeignete Verbindungsrohre und Messfühler vorzusehen. Die 90-%-
Ansprechzeit des Gesamtsystems darf maximal 20 s betragen. Die Messeinrichtung muss mindestens auf
± 0,1 % genau sein.
4.13 Einspannvorrichtung
Es ist eine Vorrichtung für das Einspannen wie bei Leitung B in EN 1366-1 zu verwenden.
4.14 Beobachtungsfenster
Zwischen den beiden Düsen ist ein Beobachtungsfenster vorzusehen sowie ein geeignetes Verfahren der
Beobachtung aus sicherer Entfernung (eine Anordnung mit Spiegeln wird als geeignet angesehen).
5 Prüfbedingungen
Die Brandbedingungen und der Druck im Prüfofen müssen EN 1363-1 entsprechen.
Der Druck im Prüfofen ist während der Prüfung auf mittlerer Höhe der Leitungen im Prüfofen auf (15 ± 3) Pa
einzustellen.
Einzelheiten der Prüfbedingungen innerhalb der Leitung während der Prüfung sind in Abschnitt 10 ange-
geben.
6 Probekörper
6.1 Maß
6.1.1 Länge
Die Mindestlängen der Teile des Probekörpers innerhalb und außerhalb des Prüfofens müssen den in
Tabelle 4 angegebenen Werten entsprechen (siehe auch Bilder 3 und 9).
Mindestlänge (m)
Lage
innerhalb des Prüfofens außerhalb des Prüfofens
6.1.2 Querschnitt
Rechteckig Kreisförmig
Breite Höhe Durchmesser
mm mm mm
1 000 250 560
10
EN 1366-8:2004 (D)
6.2 Anzahl
Es ist mindestens ein Probekörper zu prüfen. Bezüglich der horizontalen und vertikalen Anordnung siehe
13.2.
6.3 Konstruktion
Die Prüfung ist an einem Probekörper durchzuführen, der repräsentativ für die gesamte Leitungsanordnung
ist, einschließlich eingebauter oder nachträglich vorgesehener Wärmedämmung, zu der Angaben benötigt
werden. Jede Leitungsart erfordert eine unterschiedliche Behandlung und es muss versucht werden, die
Randbedingungen und Befestigungs- oder Stützverfahren innerhalb und außerhalb des Prüfofens so
einzustellen, dass sie für die Praxis repräsentativ sind. Der Abstand zwischen Aufhängern oder Halterungen
muss ebenfalls repräsentativ sein. Wenn in der Praxis Kompensatoren verwendet werden, dann müssen sie
in den Probekörper eingebaut werden. In diesem Fall muss sich der Kompensator etwa 500 mm vom
Lochblech entfernt außerhalb des Prüfofens befinden.
7.1 Allgemeines
Der Probekörper ist so weit wie praktisch möglich in der für seine Verwendung in der Praxis repräsentativen
Weise einzubauen.
Die Abschottung gegen Feuer an den Durchdringungen der Wand- oder Deckenkonstruktion muss sich in
Übereinstimmung mit den üblichen technischen Installationsanleitungen für den praktischen Einbau befinden,
sie ist vom Hersteller festzulegen. Wird die Breite der abzuschottenden Spalte um die Leitung an der
Durchdringungsstelle des Prüfofens nicht festgelegt, so ist eine Breite von 50 mm zu verwenden.
Leitungsabschnitte, die sich im Prüfofen befinden, müssen üblicherweise allseitig und über die gesamte Länge
dem Feuer ausgesetzt werden. Wenn vertikale Leitungen in der Praxis nicht auf jeder Decke aufgesetzt werden
(selbsttragende Leitungen), dann muss das Gewicht der darüber befindlichen Leitungen in der Prüfung
reproduziert werden (siehe EN 1366-1).
7.2 Norm-Tragkonstruktion
Wenn die Leitung durch eine Öffnung in der Wand des Prüfofens führt, dann muss die Öffnung ausreichend
groß sein, sodass die Einbaukonstruktion sämtliche Leitungsflächen mit einer Breite von mindestens 200 mm
von der Leitung oder der Außenkante der Abschottung entfernt umschließt.
Um sicherzustellen, dass aus dem Prüfofen tretendes Gas die Messung der Dichtheit der Leitung nicht
beeinflusst, ist es wichtig, dass alle Spalten zwischen Probekörper, Wand- oder Deckenkonstruktion und allen
Teilen des Prüfofens gut abgedichtet sind.
7.3.1 Die Leitungen sind wie in den Bildern 1 und 2 dargestellt anzuordnen. Die Enden der Leitungen
innerhalb des Prüfofens müssen unabhängig von den Umschließungsflächen des Prüfofens durch Baustoffe und
in der Art der übrigen Leitung verschlossen werden.
7.3.2 Vertikale Leitungen (siehe Bild 2) sind zu prüfen, nachdem sie auf dem Boden des Prüfofens
aufgesetzt und durch die Deckenplatte des Prüfofens bzw. die Deckenkonstruktion geführt wurden; die
Leitungen sind in Höhe der Decke des Prüfofens an der Durchdringungsstelle praxisgerecht nach den
Festlegungen des Auftraggebers zu befestigen.
11
EN 1366-8:2004 (D)
7.3.3 Bei horizontalen und vertikalen Leitungen muss die Prüfanordnung mindestens eine Verbindungsstelle
innerhalb und mindestens eine Verbindungsstelle außerhalb des Prüfofens umfassen. In jeder Schicht des
feuerwiderstandsfähigen Baustoffs und in jeder Stahlleitung muss sowohl innerhalb als auch außerhalb des
Prüfofens mindestens eine Verbindungsstelle vorhanden sein. Außerhalb des Prüfofens sollte sich eine Fuge in
der äußeren Schicht des feuerwiderstandsfähigen Baustoffs befinden, sie sollte höchstens 700 mm von der
Wand- oder Deckenkonstruktion, jedoch mindestens 100 mm von den Thermoelementen T2 entfernt sein. Im
Inneren des Prüfofens muss sich die Fuge in der äußeren Schicht des feuerwiderstandsfähigen Baustoffs etwa
auf mittlerer Spannweite befinden. Die Lage der Fugen in Innenschichten muss der vom Auftraggeber
festgelegten Lage entsprechen. Der Abstand zwischen den Fugen und Aufhängungen darf nicht größer sein als
in der Praxis vorgesehen ist. Wenn der Mindestabstand nicht festgelegt ist, dann müssen die Aufhängungen so
angeordnet sein, dass die Fuge, die sich auf mittlerer Spannweite befindet, mittig zwischen ihnen liegt. Die Lage
der Aufhängungen muss vom Hersteller festgelegt werden und praxisüblich sein.
7.3.4 Bei horizontalen Leitungen sind zwei Öffnungen vorzusehen, eine für jede vertikale Seite der Leitung im
Inneren des Prüfofens. Die Öffnungen müssen sich (500 ± 25) mm von der Wand des Prüfofens entfernt
befinden (siehe Bild 1). Bei vertikalen Leitungen müssen zwei Öffnungen vorhanden und (200 ± 10) mm
unterhalb der Decke des Prüfofens gegenüberliegend angeordnet sein (siehe Bild 2). Bei sowohl vertikalen als
auch horizontalen Leitungen müssen die Öffnungen das gleiche Verhältnis von Breite zu Höhe besitzen wie der
Leitungsquerschnitt und eine Gesamtöffnungsfläche aufweisen, die 50 % der Querschnittsfläche der Leitung
entspricht. Bei kreisförmigen Leitungen darf die Öffnung rechteckig oder kreisförmig sein. Jede Öffnung hat
dabei eine Fläche von (25 ± 5) % der Querschnittsfläche der Leitung.
7.3.5 Bei horizontalen Leitungen muss sich zwischen der Oberseite der Leitung und der Decke ein lichter
Abstand von mindestens (500 ± 50) mm befinden, zwischen der Unterseite und dem Boden ist ebenfalls ein
Abstand von mindestens 500 mm vorzusehen (siehe Bild 1). In ähnlicher Weise muss sich für horizontale und
vertikale Leitungen zwischen den Seiten der Leitungen und den Wänden des Prüfofens ein lichter Abstand von
mindestens 500 mm befinden (siehe Bild 2).
Wenn eine vertikale Leitung in der Praxis in Deckenbereichen befestigt ist, dann ist eine vertikale Leitung C
an den Stellen, wo die Leitung die Decke durchdringt, nach den Festlegungen des Herstellers zu befestigen.
Sämtliche Leitungen müssen vollständig an der der Durchdringungsstelle gegenüberliegenden Wand bzw. am
Boden des Prüfofens eingespannt gelagert werden. Wenn die Möglichkeit besteht, dass sich die Wand des
Prüfofens bewegt, dann müssen die Befestigungen von der Konstruktion des Prüfofens unabhängig sein.
Die horizontale Leitung muss außerhalb des Prüfofens gelagert werden. Die Einspannstelle muss sich
(500 ± 50) mm vom Ende der Leitung entfernt befinden und die Beweglichkeit in horizontaler Richtung
einschränken, eine Bewegung in vertikaler Richtung jedoch zulassen (siehe Bild 8). Der für die Einspannung
verwendete Rahmen muss starr bleiben und eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um sämtlichen
horizontalen Kräften standzuhalten.
7.5 Lochblech
Das Lochblech muss sich (250 ± 50) mm von der Außenfläche der Wand- oder Deckenkonstruktion entfernt
befinden. Es sind Vorkehrungen zu treffen, dass das Blech während der in 10.1 beschriebenen Kalibrierung
vor der Prüfung entfernt werden kann, falls dies erforderlich ist.
12
EN 1366-8:2004 (D)
8 Konditionierung
8.1 Allgemeines
Hygroskopische Dichtstoffe zum Abdichten des Zwischenraumes mit einer Breite von ≤ 10 mm zwischen der
Wand- oder Deckenkonstruktion und der Leitung sind vor der Brandprüfung für sieben Tage zu konditionieren.
Hygroskopische Dichtstoffe zum Abdichten des Zwischenraumes mit einer Breite von > 10 mm zwischen der
Wand- oder Deckenkonstruktion und der Leitung sind vor der Brandprüfung für 28 Tage zu konditionieren.
9.1 Thermoelemente
Platten-Thermometer sind nach EN 1363-1 vorzusehen und wie in den Bildern 9 (horizontale Leitungen)
und 10 (vertikale Leitungen) anzubringen.
Für alle Leitungen sind die Platten-Thermometer so anzuordnen, dass die Seite A zu den Wänden des
Prüfofens gegenüber der zu prüfenden Leitung zeigt.
Eine Leitlinie für Thermoelemente an den Durchdringungsstellen der Leitung in der Wand- oder Decken-
konstruktion ist in EN 1366-1 für eine typische Durchdringungseinzelheit angegeben. Zusätzliche
Thermoelemente T1 müssen sich an sämtlichen Fugen (auch den Stoßstellen innerer Schichten) auf der
äußeren Oberfläche des feuerwiderstandsfähigen Baustoffs befinden. Die Thermoelemente T2 müssen für die
Bestimmung des mittleren Temperaturanstiegs und die Thermoelemente T1, T2 und Ts für die Bestimmung
der Maximaltemperaturen verwendet werden. An der Abdichtung zwischen Leitung und Wand- oder
Deckenkonstruktion müssen zusätzliche Thermoelemente angebracht werden. Der Zweck der Sammlung
dieser Daten, die nicht für die Klassifizierung verwendet werden, ist in Anhang A erläutert.
Die Gastemperatur an den Düsen ist mit Thermoelementen zu messen, die nach unten gerichtet angeordnet
sind, damit Feuchtigkeit abtropfen kann, wobei die Messstelle auf der Mittellinie jeder Düse angeordnet ist und
der Abstand dem doppelten Durchmesser der Messleitung hinter dem Eingang des Durchflussmessgeräts
entspricht.
9.2 Druck
Zur Messung des Differenzdruckes zwischen der Innenseite und der Außenseite der Leitung ist der
Druckmessfühler horizontal am Ende der Leitung auf gleicher Höhe mit der Mittellinie der Einlaufdüsen, wie in
den Bildern 6 und 7 dargestellt, anzuordnen. Einzelheiten zur Befestigung der beiden Düsen sind in Bild 11
angegeben.
13
EN 1366-8:2004 (D)
9.3 Sauerstoffmessungen
Sauerstoffmessungen werden mit einem Sensor aus Edelstahlrohr mit einem Außendurchmesser von etwa
6 mm und einem Innendurchmesser von etwa 5 mm im Inneren der Leitung, 100 mm stromaufwärts vor dem
Lochblech, auf der Mittellinie der Leitung angeordnet durchgeführt. Ein zweiter Sensor befindet sich im Abstand
von 100 mm auf der Mittellinie des Anschlusskastens hinter den Düsen (für Einzelheiten wird auf die Bilder 6
und 7 verwiesen). Beide Sensoren werden durch geeignete Leitungen mit der Sauerstoffmesseinrichtung
verbunden.
Um die Beobachtung bezüglich einer Verringerung des Querschnitts zu erleichtern, ist zwischen den beiden
Düsen ein Beobachtungsfenster anzubringen.
10.1.1 Sauerstoffmessgerät
10.1.2 Lochblech
Der Ventilator wird eingeschaltet. Es wird überprüft, ob sich unter Umgebungsbedingungen sowohl die
erforderliche Druckdifferenz als auch eine Luftgeschwindigkeit von 2 m/s einstellen. Es ist sicherzustellen,
dass die Luftgeschwindigkeit innerhalb von ± 15 % und die Druckdifferenz innerhalb von ± 3 % liegen. Können
diese Werte nicht erzielt werden, so wird der Ventilator ausgeschaltet und das Lochblech entfernt, und es
werden entweder einige zusätzliche Löcher gebohrt oder Löcher verschlossen. Das Lochblech wird wieder
eingesetzt und das Vorgehen wiederholt, bis die geforderten Werte erreicht worden sind.
ANMERKUNG Die Erstprüfung des Lochbleches sollte mit einem Leitungsabschnitt erfolgen, der für diesen Zweck
vorgesehen ist, und nicht mit einem Probekörper, bei dem das Entfernen des Bleches Probleme bereiten kann.
10.2.1 Die beiden Öffnungen in der Leitung, die sich im Inneren des Prüfofens befinden, werden verschlossen.
10.2.2 Der Ventilator wird eingeschaltet und sämtliche Feineinstellungen werden so durchgeführt, dass der
Ablesewert für die Druckdifferenz für die gesamte Dauer der Dichtheitsmessungen innerhalb von ± 3 % des in
Tabelle 1 angegebenen vorgeschriebenen Wertes liegt.
ANMERKUNG Die Druckstufe kann vom Auftraggeber ausgewählt werden; es ist jedoch auch möglich, allmählich von
Druckstufe 1 auf Druckstufe 3 überzugehen, vorbehaltlich der Übereinstimmung mit 11.2.
10.2.3 Für die Dauer von 5 min wird der Druck durch die Vorrichtung zur Messung der Dichtheit bei
Umgebungstemperatur bei der gewählten Druckstufe gemessen und aufgezeichnet. Der Luftvolumenstrom
wird nach EN ISO 5167 und ISO 5221 berechnet.
Wenn Informationen zur Leckrate bei weiteren Druckstufen benötigt werden, wird das beschriebene Vorgehen
bei den weiteren Druckstufen wiederholt.
14
EN 1366-8:2004 (D)
10.2.5 Um die oberste und unterste Außenfläche der Leitung herum und an beiden Enden der Leitung
außerhalb des Prüfofens sind Messungen durchzuführen, um eine mögliche Verringerung des
Leitungsquerschnittes zu bestimmen. Diese Messungen sind an drei Stellen außerhalb des Prüfofens
zwischen dem Lochblech und dem Ende der Leitung durchzuführen.
10.3 Brandversuch
10.3.1 Der Ventilator wird eingeschaltet und Klappe und Ventilator werden eingestellt, um die Druckdifferenz
bei der Druckstufe aufrechtzuerhalten, die in Tabelle 1 angegeben ist.
10.3.2 Der Prüfofen wird gezündet und die Prüfung nach EN 1363-1 begonnen.
10.3.3 Für die Dauer der Prüfung werden Prüfofenbedingungen entsprechend den Anforderungen nach
EN 1363-1 eingehalten. 5 min nach Beginn der Prüfung sind sämtliche Einstellungen vorzunehmen, die
erforderlich sind, um die Ablesewerte für die Druckdifferenz im Inneren der Leitung auf ± 3 % des geeigneten
Wertes zu stabilisieren, der in Spalte 3 von Tabelle 1 angegeben ist.
10.3.4 Sämtliche Temperaturen und Drücke sowie die Bewegungskräfte bei horizontalen Leitungen sind in den
in EN 1363-1 festgelegten Abständen aufzuzeichnen.
10.3.5 Nach den ersten 15 min der Prüfung wird mit der Aufzeichnung der Sauerstoffmessungen begonnen.
10.3.6 Über die gesamte Dauer der Prüfung werden Beobachtungen zum allgemeinen Verhalten der Leitung
durchgeführt, wobei besonders das Zusammenbrechen von Teilen der Leitung zu beobachten ist, weil dies
Auswirkungen auf die Aufrechterhaltung der vorgesehenen Funktion haben würde.
10.3.7 Bei Leitungen ohne Innenleitung aus Stahl werden Messungen um die oberste und unterste
Außenfläche der Leitung herum und an beiden Enden der Leitung durchgeführt, um eine mögliche
Verringerung des Leitungsquerschnitts zu bestimmen. Diese Messungen sind an drei Stellen außerhalb des
Prüfofens, zwischen Lochblech und dem Ende der Leitung, durchzuführen und durch Beobachtungen zu
ergänzen. Bei Leitungen mit Stahlleitungen sind über die gesamte Dauer der Prüfung Beobachtungen durch
ein Beobachtungsfenster durchzuführen.
10.3.8 Nur bei geschützten Stahlleitungen ist möglichst bald nach Beendigung der Brandprüfung so viel von
der Einrichtung zu entfernen, dass eine Beobachtung im Inneren der geprüften Leitung möglich ist, damit eine
Messung der Querschnittsverringerung durchgeführt werden kann.
10.3.9 Unter Verwendung der Werte wird die Leckrate aus den O2-Messungen wie folgt berechnet:
C f × mG2 × (C G2 − C G1 )
m L= (1)
21 − CG1
Dabei ist
mG2 die massebezogene Leckrate am Punkt G2 nahe den Einlaufdüsen, in Kilogramm pro Sekunde;
15
EN 1366-8:2004 (D)
Dabei ist
Lmin die benötigte Mindestluft, in Kubikmeter je Kilogramm Brennstoff, für stöchiometrische Verbren-
nung bei Normtemperatur und -druck.
VL ist zu verwenden, um die Übereinstimmung mit den in 11.3 festgelegten Dichtheitskriterien festzustellen,
und wird wie folgt berechnet:
mL
VL = (4)
ρ
Dabei ist
b) nach dem Ende der Klassifizierungsdauer (oder bei Auftreten eines ernsthaften Schadens);
c) wenn die Kriterien überschritten sind (Raumabschluss am Durchdringungspunkt; Dichtheit (es kann
jedoch erforderlich sein, diese nach der Prüfung zu berechnen)); falls die Leitung innerhalb des Prüfofens
versagt und eine Verringerung des Querschnitts auftritt (nach der Prüfung bestätigt).
11 Leistungskriterien
Entrauchungsleitungen müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen (Euroklasse A1 oder A2). Sie
müssen auch nach EN 1366-1 (Leitung A bei einem Druck von − 500 Pa) geprüft worden sein.
Bei Entrauchungsleitungen wird zwischen drei Druckstufen unterschieden. Im Verlauf der Prüfung der
Entrauchungsleitung nach Abschnitt 10 ist eine der in Tabelle 1 festgelegten Druckstufen einzuhalten.
16
EN 1366-8:2004 (D)
11.2.1 Dichtheit
Die Leckrate aller Kategorien von Entrauchungsleitungen für den Einbau außerhalb des abgeschlossenen
3 2
Raumes, aus dem der Rauch abgesaugt werden soll, darf nicht größer sein als 10 m /h je 1 m innerer Ober-
fläche der gesamten Leitung (innerhalb und außerhalb des Prüfofens) bei Prüfung nach 10.2.
11.2.2 Querschnittsverringerung
Die Innenmaße der Entrauchungsleitung (Breite und Höhe bei rechteckigen Leitungen, Durchmesser bei
kreisförmigen Leitungen) dürfen sich bei Prüfung nach 10.2 um nicht mehr als 10 % verringern.
11.3.1 Allgemeines
Entrauchungsleitungen für die Anwendung in Kombination mit einem Entrauchungsventilator, die für den Einsatz
außerhalb des zu entrauchenden Raumes vorgesehen sind, müssen, wenn sie nach 10.3 geprüft werden, die
Festlegungen nach 11.3.2 bis 11.3.6 erfüllen.
11.3.2 Dichtheit
3 2
Die Leckrate der Leitung darf nicht größer sein als 10 m /h je 1 m innerer Oberfläche. Dies muss auf die
Oberfläche der Leitung vom Lochblech bis zum Leitungsende an den Einlaufdüsen bezogen werden.
11.3.3 Raumabschluss
Die Raumabschlusswirkung zwischen Leitung und Wand- oder Deckenkonstruktion an der Abdicht-/ Durch-
dringungsstelle ist nach EN 1363-1 zu beurteilen.
11.3.4 Wärmedämmung
Die Leistungsfähigkeit der Wärmedämmung der Leitung muss anhand der Prüfergebnisse nach EN 1366-1
nachgewiesen werden.
11.3.5 Querschnittsverringerung
Die Innenmaße der Entrauchungsleitung (Breite und Höhe bei rechteckigen Leitungen, Durchmesser bei
kreisförmigen Leitungen) dürfen sich während der Prüfung um nicht mehr als 10 % verringern. Dies gilt für die
Messungen nach 10.3.6 und 10.3.7.
Wenn die Leitung innerhalb des Prüfofens zusammenbricht, sodass davon ausgegangen werden kann, dass
sie ihre Funktion der Entrauchung oder der Feuerwiderstandsfähigkeit nicht aufrechterhalten kann, ist dies als
Versagen bezüglich des Kriteriums der mechanischen Festigkeit anzusehen.
17
EN 1366-8:2004 (D)
12 Prüfbericht
Zusätzlich zu den in EN 1363-1 geforderten Punkten muss der Prüfbericht die folgenden Angaben enthalten:
b) Einzelheiten und Verweisung auf den Prüfbericht für die Leitung nach EN 1366-1;
c) Verfahren zur Befestigung, Abstützung und zum Einbau, je nach Art des Probekörpers, eine
Beschreibung des Verfahrens und der verwendeten Baustoffe für die Abdichtung des Spaltes zwischen
Leitung und Öffnung in Wand oder Decke, durch die die Leitung geführt wird, Einzelheiten über die
Wand- oder Deckenkonstruktion, wo vertikale Leitungen belastet werden, und die Anzahl der hierdurch
repräsentierten Geschosse;
d) die am Einspannpunkt von horizontalen Leitungen C in Abhängigkeit von der Zeit aufgezeichnete Kraft in
Form einer graphischen Darstellung;
e) weitere Beobachtungen während der Prüfung, einschließlich einer vollständigen Aufzeichnung der
folgenden Prüfparameter in Abhängigkeit von der Zeit:
Temperatur im Prüfofen;
Druck im Prüfofen;
Sauerstoffmessungen;
berechneter Volumendurchsatz;
Differenzdruck zwischen der Innen- und Außenseite der Leitung (negative Werte bedeuten
Unterdruck);
f) Daten über die nach 10.2 und 10.3.9 gemessene Dichtheit; wenn die Prüfung vor dem Eintreten eines
Versagens unter den jeweiligen Kriterien beendet wird, dann ist dies anzugeben;
g) bei der Verwendung von Stahlleitungen Dicke, Dichtheitsklasse nach prEN 1507 und ob äußere oder
innere Verstärkungen eingebaut wurden;
h) das Ergebnis der Messung von Querschnittsverringerungen während und nach der Brandprüfung.
13.1 Allgemeines
Es gelten die Anforderungen an den direkten Anwendungsbereich der Prüfergebnisse für alle nach EN 1366-1
geprüften Leitungen zusammen mit den Anforderungen in 13.2 bis 13.5.
18
EN 1366-8:2004 (D)
Ein Prüfergebnis, das für horizontale Entrauchungsleitungen ermittelt wurde, ist nur für horizontale
Entrauchungsleitungen anwendbar, sofern nicht vertikale Leitungen eine identische Ausführung aufweisen
und die vertikalen Leitungen A und B nach EN 1366-1 geprüft worden sind.
Ein Prüfergebnis, das für vertikale Entrauchungsleitungen ermittelt wurde, ist nur für vertikale Entrauchungs-
leitungen anwendbar.
Ein Prüfergebnis, das für die in 6.1 festgelegten Normmaße der Leitung C ermittelt wurde, ist für sämtliche Maße
bis zu dem geprüften Maß und darüber hinaus entsprechend den folgenden Maßerhöhungen nach Tabelle 6
anwendbar.
Wenn eine kreisförmige Leitung durch ein unabhängiges rechteckiges Schutzsystem geschützt ist, das die
kreisförmige Leitung umgibt, sind die zulässigen Änderungen der Innenmaße des Schutzsystems gleich denen
für rechteckige Leitungen.
13.4 Druckdifferenz
Die Prüfergebnisse für Leitung C gelten für Leitungen mit einem Unterdruck oder Überdruck bis zu den
geltenden Werten nach Tabelle 7.
Tabelle 7 Druckdifferenz
Unterdruck Überdruck
Geprüfte Druckstufe
bis bis
(siehe Tabelle 1)
Pa Pa
1 500 500
2 1 000 500
3 1 500 500
Es ist keine Extrapolation auf ein-, zwei- oder dreiseitige Leitungen zulässig.
19
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wand des Prüfofens 10 Decke des Prüfofens
2 Lochblech
11 Prüfofen
3 verschlossenes Ende
12 Öffnungen: Gesamtquerschnitt 50 %
(kann durch die Ofenwand führen)
des Leitungsquerschnitts Leitung C
4 praxisgerechte Abschottung gegen
Feuerdurchtritt
6 Wärmedämmung W Breite
7 Starre Einspannung H Höhe
G1 Gasprobenmesskopf am Lochblech
8 Fugen
ANMERKUNG Das verschlossene Ende ist unabhängig von der Wand des Prüfofens.
20
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wand des Prüfofens 12 Öffnungen: Gesamtquerschnitt 50 % des
2 Lochblech Leitungsquerschnitts Leitung C im Verhältnis 1:4
3 verschlossenes Ende für rechteckige Leitungen
4 praxisgerechte Abschottung gegen 13 Boden des Prüfofens
Feuerdurchtritt W Breite
6 Wärmedämmung H Höhe
8 Fugen D Durchmesser
10 Decke des Prüfofens G1 Gasprobenmesskopf am Lochblech
11 Prüfofen
21
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Tabelle 8 Werte für genormte rechteckige Leitungen mit den Maßen 1 000 mm × 250 mm
Druckstufe 1 2 3
ANMERKUNG Die Tabelle gibt Werte für eine genormte rechteckige Leitung mit den Maßen 1 000 mm × 250 mm an.
Für geringere Maße wird die Anzahl der Bohrungen proportional zum geringeren Querschnitt verringert.
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EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Tabelle 9 Werte für genormte rechteckige Leitungen mit einem Durchmesser von 560 mm
Druckstufe 1 2 3
ANMERKUNG Die Tabelle gibt Werte für eine genormte rechteckige Leitung mit einem Durchmesser von 560 mm an.
Für geringere Maße wird die Anzahl der Bohrungen proportional zum geringeren Querschnitt verringert.
23
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Flansch
2 Leitung
3 Verschraubt
4 Keramikfaserabdichtung
5 Lochblech
6 Keramikwolle oder Vergleichbares
24
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wand des Prüfofens 20 Einlaufdüse
2 Lochblech 21 Prüfleitung C
4 praxisgerechte Abschottung gegen Feuerdurchtritt 22 piezometrischer Ring
6 Wärmedämmung 24 Verbindungsrohr
8 Fugen 25 Abstand: Einlaufdüse zu Thermoelement = 2d
10 Decke des Prüfofens
11 Prüfofen G1 Sonde für Gasanalyse am Lochblech
12 Ventilator G2 Sonde für Gasanalyse
13 Druckregelung, Luftregelklappe
15 Thermoelement, Durchmesser 1,5 mm
25
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
24 Verbindungsrohr (stumpf geschweißt, Einlaufdüsen Pos. 20 aufgeschweißt)
26
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Bewegung in beide Richtungen möglich
2 Verhinderung der Bewegung in beide Richtungen
3 Prüfofen
4 Leitung
5 steife Kraftmesszelle
6 Verfahren zur Anwendung und Messung der Einschränkung der Bewegungsmöglichkeit mit Hilfe von
zwei Paaren von steifen Kraftmesszellen (als Beispiel)
27
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wände des Prüfofens
6 Wärmedämmung
10 Decke des Prüfofens
12 Öffnungen: Gesamtquerschnitt 50 % des Leitungsquerschnitts
X Thermoelemente
28
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wand des Prüfofens
2 Lochblech
10 Decke des Prüfofens
12 Öffnungen: Gesamtquerschnitt 50 % des Leitungsquerschnitts Leitung C im Verhältnis 1:4 für rechteckige
Leitungen
13 Boden des Prüfofens
Bild 10 Lage der Thermoelemente im Prüfofen bei Prüfung von vertikalen Entrauchungsleitungen
(siehe auch Bild 1)
29
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Tragkonstruktion
2 Prüfofen
3 feuerwiderstandsfähige Leitungen
30
EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Tragkonstruktion
2 Prüfofen
3 feuerwiderstandsfähige Leitungen
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EN 1366-8:2004 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Tragkonstruktion
2 Prüfofen
3 feuerwiderstandsfähige Leitungen
32
EN 1366-8:2004 (D)
Anhang A
(informativ)
Folglich sind bis zum Vorliegen ausreichender Daten die nach EN 1366-1 aufgezeichneten Oberflächen-
temperaturen der Leitung B (Brand im Innern) für die Klassifizierung des Systems hinsichtlich der Wärme-
dämmkriterien erforderlich.
Wenn ausreichende Daten vorliegen, kann es möglich sein, dass nur die Leitungen A und C geprüft werden
müssen. Es ist zu berücksichtigen, dass das Lochblech die Leitung nahe dem Durchdringungspunkt in der
Tragkonstruktion versteift, sodass die Leitung B wahrscheinlich doch geprüft werden muss.
Die volumen- oder massebezogene Leckrate sollte nach EN ISO 5167-1 und ISO 5221 anhand der
Druckdifferenz-Messungen und Temperaturmessungen mit einer geeigneten Vorrichtung zur Messung der
Druckdifferenz sowie auf der Grundlage der tatsächlichen physikalischen Eigenschaften (Dichte, absoluter
Luftdruck, Viskosität usw.) berechnet werden.
Dichte
Für die Bestimmung der volumenbezogenen Leckrate nach EN ISO 5167-1 und ISO 5221 wird die
tatsächliche Dichte des gasförmigen Mediums benötigt. Als gasförmiges Medium gilt die Luft oder das Abgas
aus dem Prüfofen. Abgas enthält N2 und CO2 sowie H2O in unbekannter Konzentration. Zum Zwecke der
Berechnung können Luft und Abgas jedoch wie trockene Luft behandelt werden und die Dichte kann nach
dem Gesetz der idealen Gase wie folgt berechnet werden:
Dabei ist
ρ die Dichte der trockenen Luft bei absolutem Druck p und absoluter Temperatur T, in Kilogramm je
Kubikmeter.
33
EN 1366-8:2004 (D)
Dabei ist
ρ0 die Dichte der trockenen Luft bei absoluter Temperatur T0 und absolutem Druck ρ0.
Der Bedingungsindex 0 wird als 0 °C (T0 = 273,15 K) und ρ0 = 1 013,25 hPa (= 760 Torr) definiert, sodass
ρ0 = 1,293 kg/m3 verwendet wird.
In Fällen, in denen kein Druckmessgerät zur Verfügung steht und die Höhe Z des Labors (in Meter) über
Meereshöhe nicht mehr als 500 m beträgt, wird die Verwendung des Mittelwertes des absoluten Druckes
nach folgender Gleichung empfohlen:
Dabei ist
ANMERKUNG Übliche Wetterbedingungen können Abweichungen von 1 %, bezogen auf den mittleren absoluten
Druck, verursachen. Bei extremen Wetterbedingungen können die Abweichungen bis 3 % betragen (starke Winde usw.).
Viskosität
Die tatsächliche Viskosität wird erforderlich, wenn die Reynolds-Zahl Re berechnet werden muss (z. B. bei der
Wahl des geeigneten Maßes oder Messbereichs der Messvorrichtung).
Die kinematische Viskosität v hängt von Temperatur und Druck ab. Die dynamische Viskosität µ ist
unabhängig vom Druck. Sie hängt nur von der Temperatur ab. Das Verhältnis zwischen den beiden Viskosi-
täten ist wie folgt definiert:
v = µ/ρ (A.4)
Die dynamische Viskosität µ wird in einer Tabelle, als graphische Darstellung und als Gleichung in Tabelle
A.1, Bild A.1 und Gleichung (A.5) angegeben.
Die dynamische Viskosität der trockenen Luft gegenüber der Temperatur wird nach folgender polynomischer
Gleichung berechnet:
3
µ= ( i × t i × 10 − 3i )× 10 − 6 [(kg/s ⋅ m)] (A.5)
i=0
Dabei ist
34
EN 1366-8:2004 (D)
Tabelle A.1 Dynamische Viskosität der trockenen Luft gegenüber der Temperatur (berechnet nach
Gleichung (A.5); Höchstabweichung nach ISO 10294-3, Tabelle 1 beträgt 0,44 %)
35
EN 1366-8:2004 (D)
Legende
1 Temperatur t [°C]
2 dynamische Viskosität µ [10−6 kg/s ⋅ m]
Bild A.1 Dynamische Viskosität der trockenen Luft gegenüber der Temperatur
36
EN 1366-8:2004 (D)
Literaturhinweise
ISO 10294-3, Fire resistance tests Fire dampers for air distribution systems Part 3: Guidance on the test
method.
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