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Eine gute Ausbildung kostet überall auf der Welt Geld.

Wie in vielen anderen Ländern auch,


müssen deutsche Studierende arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Der folgende Text
beschäftigt sich damit, welche anderen Möglichkeiten der Finanzierung es gibt, und wofür
das Geld ausgegeben wird.

Die von HIS herausgegebene Grafik aus dem Jahr 2006 besteht aus zwei Teilen: Auf der
einen Seite wird die Art der Finanzierung eines Studiums dargestellt, auf der anderen
werden die Kosten im Einzelnen aufgelistet. Man geht davon aus, dass ein deutscher
Studierender durchschnittlich 770 Euro im Monat zur Verfügung hat. Dabei sind die Eltern
die wichtigsten Geldgeber: 90% aller Befragten werden von den Eltern finanziell unterstützt.
Mehr als die Hälfte der Studierenden (60%) hat einen Job neben dem Studium und etwas
weniger als ein Drittel (29 %) bekommt eine Unterstützung vom Staat. Dagegen macht die
Finanzierung durch Ver wandte (20%) oder Ersparnisse (17%) nur einen geringen Anteil aus.
Ebenso spielen Bildungskredite oder Stipendien laut dieser Grafik in Deutschland
offensichtlich keine große Rolle.

Wenn man sich die Aufteilung der Kosten, die insgesamt 739 Euro monatlich betragen,
ansieht, stellt man fest, dass der Großteil des Geldes, nämlich 413 Euro, für die Miete,
Neben kosten und Lebensmittel ausgegeben wird. Das ist nicht verwunderlich, weil der
Lebensstandard in Deutschland relativ hoch ist. Allerdings wundert es mich, dass bei den
Kosten für das Studium die Studiengebühren fehlen, die in den meisten deutschen
Bundesländern mittlerweile erhoben werden. Als weitere wichtige Kosten werden Auto
bzw. öffentliche Verkehrsmittel (82 €) und Freizeitaktivitäten (62 €) aufgeführt. Am
wenigsten Geld (35 €) geben Studierende für Lernmittel aus. Vielleicht liegt es daran, dass
die deutschen Bibliotheken so gut bestückt sind, dass man nur wenige Bücher oder andere
Lernmittel selbst kaufen muss. Wie wir festgestellt haben, bekommen 29% der
Studierenden in Deutschland BAföG, das heißt eine staatliche finanzielle Unterstützung.

Zu der Frage, ob eine solche Unterstützung zurückgezahlt werden solle oder nicht, gibt es
unter schiedliche Meinungen. Die Befürworter begründen ihre Meinung damit, dass es sich
um sehr viel Geld handelt, das der Staat hier investiert und es deshalb an ihn zurückgezahlt
werden sollte. Die Gegner vertreten jedoch die Ansicht, dass der Staat die Pflicht hat, jedem
Bürger/jeder Bürgerin eine gute Ausbildung zu garantieren. Also sollte keiner benachteiligt
werden, indem er während des Studiums schon Schulden beim Staat macht, die sie/er
später zurückzahlen muss.

Ich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist, diese Art der finanziellen Unterstützung an den
Staat zurückzuzahlen. Ein Grund dafür ist, dass eine Hochschulausbildung wirklich sehr teuer
ist. Ein anderer ist, dass ich glaube, dass sich kein Staat so eine Finanzierung auf Dauer
leisten kann. Ein weiteres Problem sehe ich auch darin, dass es Studierende geben könnte,
die diese Form der Förderung ausnutzen könnten, um z. B. die Studienzeit zu verlängern. Ich
meine, dass jeder, wenn er nach seinem Studium einen guten Job bekommen hat, in kleinen
Beträgen dem Staat zurückgeben kann, was in seine Ausbildung investiert wurde. So steht
das Geld wie der anderen Studierenden zur Verfügung.

In meinem Heimatland gibt es überhaupt keine Förderung durch den Staat. Wir bzw. unsere
Eltern müssen alles selbst finanzieren. Das kann manchmal bedeuten, dass eine ganze
Familie das Studium für einen Einzelnen bezahlt. Das bedeutet für die jungen Leute eine
große Belastung. Deshalb fände ich es besser, etwas vom Staat zu bekommen und es dann
zurückzubezahlen

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