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Poste Italiane s.p.a.

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Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003
(conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE Bolzano
Tassa Pagata/Taxe Percue I.R.
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


46. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 4 | August 2022 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Indigene Völker …
… beim G7-Empfang - mit dieser
Überschrift meinten norddeutsche
Presseorgane den Einsatz von Eh-
renformationen der Gebirgsschützen
zur Begrüßung der teilnehmenden
Staatsoberhäupter beim G7-Gipfel in
Bayern abwerten zu müssen. Lieber
indigen und authentisch als moder-
nistisch und konturenlos! Die hohen
Gäste haben ihre Freude und ihren
Respekt über den Empfang gezeigt. So
hat Indiens Premierminister Narendra
Modi die Front der Gebirgsschützen
salutierend abgeschritten und sich
zum Abschluss mit vor dem Herz
gefalteten Händen verbeugt. Wir sind
gern indigen und wollen es bleiben …

… diese Feststellung trifft euer


Landeshauptmann

Martin Haberfellner

Die neue Schützenführung in Südtirol: (v.l.) Franzjosef Roner, Roland Seppi, Egon Zemmer und
Christoph Schmid.
Fotos: © SSB/Richard Andergassen

VOR 100 JAHREN:

TIROLER SCHÜTZENWALLFAHRTNeuwahlen im Schützenbund:


LH Schraffl
verstorben
57.
MARIENWALLFAHRTSORT ABSAMRoland Seppi neuer
8
SONNTAG 9. OKTOBER 2022

IATZ:
Landeskommandant
SCHÜTZENWALLFAHRT
Die Tiroler Schützen und Marketender-
innen, ihre Angehörigen und Freunde sowie alle
Viele Wege inund die
Ehrenkranzträgerinnen von Richard Andergassen
Ehrenkranzträger
beten gemeinsam mit dem emeritierten Erzbischof
Freiheit
Dr. Alois Kothgasser und Landeskurat Pfarrer

9
Mag. Martin Ferner für eine Heimat ohne
Grenzen, die Einheit im Glauben, die Anlie- Auf der 57. Bundesversammlung am Samstag, den 18. Juni 2022 hat sich die Mehrheit
gen unserer Zeit und für all jene, die sich dafür
einsetzen, ihr Leben wagten und einen wertvollen der anwesenden Mitgliedskompanien für das Führungsquartett Roland Seppi, Chris-
Beitrag für Gesellschaft und Gemeinschaft leisten.
toph Schmid, Egon Zemmer und Franzjosef Roner ausgesprochen.
PROGRAMM
13.45 Uhr Treffpunkt Gemeindehaus Absam
14.00 Uhr
14.15 Uhr
Empfang der Ehrengäste
Bittgang durch das Dorf
Roland Seppi wurde mit 71 von 138 abgegebenen Stimmen zum neuen Kommandanten gewählt,
IM OKTOBER:
Anschließend Heilige Messe mit Erzbischof emer.
sein Kontrahent Stefan Gutweniger erhielt 66 Stimmen. Christoph Schmid wurde mit 87 Stimmen
Dr. Alois Kothgasser
Schützenwall- zum Landeskommandant-Stellvertreter gewählt und wird Seppi für die nächsten drei Jahre zur
fahrt in Absam Seite stehen. Sein Gegenkandidat Arthur Bacher erhielt 49 Stimmen. Egon Zemmer wurde mit
35 106 Stimmen als Bundesgeschäftsführer im Amt bestätigt, ebenso Bundeskassier Franzjosef Roner
(80 Stimmen) − sein Gegenkandidat Mirko Seeber erhielt 56 Stimmen.
Federazione Schützen
del Welschtirol

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2 Aus den LANDESTEILEN …

Die scheidende Bundesleitung beim Tätigkeitsbericht.


Fotos: © SSB/Richard Andergassen

„Nichts ist heute mehr so 60 Jahre Feuernacht ten Landesvolksabstimmung siegte deutlich
wie es war“ Über 70 Hochspannungsmasten im ganzen der Wille des Volkes, sich gegen fragwürdige
Der scheidende Landeskommandant Renato Land leuchteten rot in die Nacht zur Erinne- Entscheidungen der politischen Vertretung
des Dorides ging auf aktuelle Themen ein rung und Mahnung, nicht stehen zu bleiben wehren zu können.
und fand dabei klare Worte: „Die Pandemie und das Streben nach Freiheit fortzufüh-
hat unsere Welt verändert. Die Pandemie ren. Die Botschaft an Land und Politik bei Ehrenamt in Not
und ein grausamer Krieg im Osten − vor Veranstaltungen in den Bezirken sowie bei Der Auftakt der Initiative „Ehrenamt in Not“
unserer Haustür − haben unzählige Opfer der Gedenkfeier in Frangart war klar und war am internationalen Tag des Ehrenamtes.
gefordert und viel Leid verursacht. Sie haben deutlich: „Holt sie endlich heim!“ Der SSB kam auf Schloss Sigmundskron zu
die Welt verändert − in Europa, und auch in einer Mahnwache zusammen. Im verlesenen
unserem Land Tirol. Wir Schützen passen Gegen den Greenpass Manifest wurde der Landtag aufgefordert,
uns nicht an; wir kämpfen heute nicht mit Nach gefühlten hunderten Verordnungen das Südtiroler Ehrenamt zu retten und nicht
der Waffe, denn wir schauen in die Zukunft. meldete sich der Südtiroler Schützenbund aus der Hand zu geben. Zwei Monate später
Wir bewegen uns aber einig mit Entschlos- in einem offenen Brief an den Landeshaupt- wurde eine Petition gestartet. Egon Zemmer
senheit für Rechte, die uns in unserem mann zu Wort. Mit Unverständnis und war es gelungen, 15 Südtiroler Verbände in
Land zustehen, für Selbstbestimmung und Bedauern musste wiederum zur Kenntnis der Initiative zu vereinen, um gemeinsam
Freiheit.“ Und abschließend meinte er: „In genommen werden, dass Verordnungen aus ein starkes Signal zu senden. Von insgesamt
meiner Zeit als LKdt.-Stv. und anschließend Rom widerspruchslos übernommen wurden über 5.300 Unterschriften haben 1.596
als LKdt. des SSB ohne Stellvertreter an der und eine eigenständige autonome Regelung gesetzliche Vertreter Südtiroler Vereine –
Seite habe ich das Möglichste getan, um auf der Strafbank gestellt wurde. Der SSB stellvertretend für ihren gesamten Verein
Aufgaben und Interessen des SSB nach innen war besorgt darüber, dass der Zusammen- – die Petition unterzeichnet. Unter anderem
und außen so gut wie möglich zu vertreten. halt in unserer Gesellschaft bröckelt, und er haben 27 Bürgermeister unterzeichnet,
Die zusätzlich übernommene Aufgabe des warnte davor, Werte wie Freiheit, Eigenver- und 13 Gemeinderatsbeschlüsse haben
Schriftführers der TSZ füllte dazu meine antwortung und die freie Gestaltung der das Anliegen der Initiative unterstützt, um
ehrenamtliche Tätigkeit im SSB reichlich aus. eigenen gesundheitlichen Unversehrtheit die Zukunft des Südtiroler Ehrenamtes zu
Und ich möchte mich ganz herzlich bei allen aufzugeben. sichern. Als weiterer Akt wurde ein 17-seiti-
Kameraden bedanken, die mir mit Vertrauen ges verbandsübergreifendes Positionspapier
und Unterstützung in einer so schwierigen Direkte Demokratie mit Schilderungen von Problemen, Verbes-
und heiklen Phase der damaligen Amts- Der SSB beteiligte sich mit vielen weiteren serungs- und Lösungsvorschlägen von den
übernahme zur Seite gestanden sind“, so Landesorganisationen zum Referendum der Verbänden verfasst. Bei einem Treffen von
Altlandeskommandant des Dorides. Initiative für mehr Demokratie. Diese setzt Südtiroler Verbandsvertretern mit LH Arno
sich nunmehr seit über einem Vierteljahr- Kompatscher wurden die Unterschriften und
Tätigkeiten im vergangenen hundert für eine vervollständigte und bür- das Positionspapier übergeben. „Ehrenamt
Schützenjahr gerfreundliche Demokratie in Südtirol ein. ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es
Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer blickte Nach kaum mehr als einem Monat konnten ist Arbeit, die unbezahlbar ist“, fand Egon
in seinem Tätigkeitsbericht auf ein ereignis- 16.365 Unterschriften gesammelt werden. Zemmer klare Worte.
reiches Schützenjahr zurück. Trotz niedriger Wahlbeteiligung bei der letz-
3
„Psaier verbindet“
Das war der Leitspruch vom 26. Alpenre-
gionstreffen mit über 7.000 Teilnehmern,
und das konnte durch den unermüdlichen
Einsatz der Schützenkompanie St. Martin
auch ausgelebt werden. Großen Applaus gab
es für Hauptmann Armin Oberprantacher
von der SK St. Martin, stellvertretend für
alle ehrenamtlichen Helfer, Schützen und
Marketenderinnen, die im Einsatz standen.

Unabhängigkeit und Freiheit


Zusammenhalt, das ist entscheidend, wenn
ein Volk etwas erreichen will. Es braucht
den Willen und den Mut, etwas zu verän-
dern. Und das wurde beim Unabhängig-
keitstag in Meran gezeigt. Viele freiheits-
strebende Völker aus ganz Europa waren
zum dritten Male Gast in unserem Land.
Stefan Liensberger, der Hauptmann der
Onacher Schützen, traf es in seiner Haupt-
rede auf dem Punkt, wo er meinte, dass es
ja so schön heißt: „Alle Wege führen nach
Rom. Umgekehrt heißt das aber auch, dass
genug Wege von Rom wegführen.“

Sozialbilanz gezogen
Bundeskassier Franzjosef Roner, der Ju-
gendreferent Kuno Huber, die Bundesmar-
ketenderin Manuela Lastei, der Schriftleiter
der Tiroler Schützenzeitung Renato des
Dorides, der Medien- und Öffentlichkeits-
referent Egon Zemmer, die Bundesschieß-
referentin Sonja Hackhofer sowie der
Ladinervertreter Mjr. Emanuel Delmonego
blickten in ihren Berichten auf ein umfang- Oben: Heldengedenken am Peter-Mayr-Denkmal.
reiches Tätigkeitsjahr zurück und gaben Unten: Mag. Melanie Mair erhielt den Günther-Obwegs-Preis.
Fotos: © SSB/Richard Andergassen
Einblick in die anstehenden Veranstaltun-
gen. Auch der Obmann-Stv. des Herz-Jesu-
Notfonds Hubert Straudi gab Rechenschaft um die Wogen wieder zu glätten, um Ruhe
über die geleistete Tätigkeit. Gottesdienst und in und um den Bund zu bringen. Deshalb
Heldengedenken erstmal ein „Vergelt’s Gott“ dem Renato für
LKdt. Thomas Saurer überbrachte die Der Versammlung ging ein feierlicher seine, alles andere als einfache Aufgabe und
Grußworte des Bundes der Tiroler Schüt- Gottesdienst im Bozner Dom voraus, der seine gelungenen Anstrengungen rund um
zenkompanien und bedankte sich bei der von Landeskurat P. Christoph Waldner OT unseren Verband.
Bundesleitung des SSB für die hervorragen- zelebriert und von der Musikkapelle Flaas
de Zusammenarbeit. Grußworte überbrach- musikalisch mitgestaltet wurde. Anschlie- Einschätzungen, Aussichten
ten auch der Regionalratspräsident Sepp ßend wurde am Peter-Mayr-Denkmal im und Meinungen
Noggler und Georg Simeoni vom Alpen- Gedenken an die verstorbenen Schützenka- Mit einem knappen Ergebnis wurde nun
verein. meraden und Marketenderinnen ein Kranz Roland Seppi, Hauptmann der SK Peter Ke-
niedergelegt und von der Ehrenformation menater Schabs/Aicha, zum neuen Landes-
Günther-Obwegs-Preis vergeben des Schützenbezirkes Bozen eine Ehren- kommandanten gewählt. Stefan Gutweniger,
Verliehen wurde im Zuge der Versammlung salve abgefeuert. Auf dem Virgl ertönten Hauptmann der SK Algund, unterlag knapp.
auch der Günther-Obwegs-Preis. Für ihre mehrere Böllerschüsse. Zum Stellvertreter wurde Christoph Schmid
Arbeit mit dem Titel „Mehrsprachigkeit aus Neumarkt gewählt.
und CLIL-Unterricht aus der Sicht des Min- Mit Roland Seppi zu alter Stärke
derheitenschutzes“ ging der 1. Preis an Mag. Als Renato des Dorides und seine Mann- Nun ihre eigenen Einschätzungen, Aussich-
Melanie Mair aus Tscherms. Geehrt für ihre schaft das Steuer der Arche Südtiroler Schüt- ten und Meinungen zur aktuellen Situation
Arbeiten wurden auch Andreas Raffeiner zenbund übernommen haben, war die Lage im Südtiroler Schützenbund, zusammenge-
und Otto Mahlknecht, beide aus Bozen, des SSB ziemlich schwierig und verfahren. fasst in einigen Antworten auf die Fragen der
sowie Paul Decarli aus Auer. Viel Geduld und Erfahrung brauchte es, TSZ:
4 Aus den LANDESTEILEN …

schon die Ehre, den Bund in Innsbruck Roland Seppi Heute, am 08.07.2022 findet
beim Tag der Tradition, gemeinsam mit die erste Bundesleitungssitzung seit den
der Bundesfahne – mitgeführt vom Bezirk Neuwahlen statt. Heute werden wir über
Vinschgau, zu vertreten. Weiters konnte ich Referenten reden und diskutieren. Natür-
in vielen Telefonaten mit der Bundeskanzlei lich habe ich mich mit dem Bundesge-
und mit dem Bundesgeschäftsführer weite- schäftsführer schon umgeschaut und viele
re Infos einholen. Gespräche geführt, mit Kameraden aus
allen Schützenbezirken.
TSZ Wo liegen deine persönlichen Stärken?
Wo hast du noch aufzuholen? TSZ Welche Themen werden nun zu zentra-
Roland Seppi Meine Stärken sehe ich im len Punkten deiner Leitung werden?
Organisieren, Planen, Delegieren, Führen, Roland Seppi Die Arbeit an der Wieder-
in der Erfahrung, die ich in 22 Jahren als vereinigung Tirols, ein innertirolischer
Hauptmann sammeln konnte. Was es noch Schulterschluss zwischen allen drei Landes-
Der neue Südtiroler Landeskommandant aufzuholen gilt, wird sich alles zeigen. teilen, um bestehende Probleme und zu-
Roland Seppi, bislang Hauptmann der SK künftige Herausforderungen erfolgreicher
Peter Kemenater Schabs/Aicha TSZ Dein Bezirk, die östliche Landeshälfte, zu lösen, Neumitgliedersuche, Volkstums-
hat dich sehr stark unterstützt − die westliche politik u.v.m.
TSZ Was waren deine ersten Gedanken deinen Mitbewerber. Ein Riss im SSB? Wie
unmittelbar nach der Wahl? sehen nun deine Ideen aus, diesen zu kitten? TSZ Corona-bedingt und auch sonst ist es um
Roland Seppi Meine ersten Gedanken Roland Seppi Probleme sind da, um gelöst den SSB letzthin etwas (zu) ruhig geworden.
waren Gedanken des Dankes für das zu werden. Wir haben im Prinzip alle das- Wird der Bund jetzt medial wieder zulegen
geschenkte Vertrauen und die Freude, die selbe Ziel: die Einheit Tirols. Wir Schützen und präsenter sein?
Wahl gewonnen zu haben. Gleichzeitig denken in größeren Zeiteinheiten. Es hat Roland Seppi Unter Jürgen Wirth Ander-
habe ich auch schon daran gedacht, wie wir in unserer 500-jährigen Geschichte immer lan waren wir sehr präsent in den Medien.
am besten wieder auf einen gemeinsamen Höhen und Tiefen gegeben. Reden und Jürgen möchte ich auch auf diesem Wege
Nenner kommen können, der für mich Diskutieren ist angesagt, denn wir haben herzlichst danken, für seinen unermüdli-
heißt: ein vereintes, freies, unabhängiges Ti- weiterhin den Auftrag, unsere Gesellschaft chen Einsatz und seine wirklich guten Ideen
rol im Verbund mit Österreich und der EU. mitzugestalten. und Aktionen. Auch Renato des Dorides
gilt mein herzlicher Dank. Die Corona-
TSZ Konntest du dir bereits einen ersten Ein- TSZ Hast du bereits Vorschläge, mit wem die bedingten Beschränken haben alle Gesell-
druck von deinem neuen Amt machen? einzelnen Referate im Bund besetzt werden? schaftsschichten in ihren Bestrebungen
Roland Seppi Einige erste Eindrücke Hast du diesbezüglich bereits Kontakte aufge- eingeschränkt.
konnte ich bereits sammeln. So hatte ich nommen, Gespräche geführt?

Stefan Gutweniger Dem Landeskomman- nicht Mitglied der neuen Bundesleitung


danten Mjr. Roland Seppi und der neuen werden, da ich nun wieder als Schützen-
Bundesleitung wünsche ich eine kompetente hauptmann dem Schützenwesen dienen
Hand, den Stellenwert des SSB in der Süd- möchte. Ich könnte mir aber vorstellen, in
tiroler Gesellschaft zu festigen und auszu- einem Arbeitskreis mitzuarbeiten.
bauen. Gerade die Aktion Ehrenamt in Not
hat gezeigt, was wir imstande sind, auf den TSZ Mit welchem Programm hättest du den
Weg zu bringen, wenn wir Kompetenz und SSB wieder angeschoben? Welche neuen
internen Zusammenhalt verinnerlichen. Impulse bräuchte es deiner Meinung nach?
Stefan Gutweniger Aus Respekt dem neu-
TSZ Deine Erfahrung hätte dem SSB sicher en Landeskommandanten gegenüber möchte
gut getan. Sollte die Leitung auf dich zukom- ich nach der Wahl nicht mit meinen „Weis-
men, würde es dich immer noch reizen ein heiten“ aufwarten. Wir müssen aber alle ge-
Referat zu übernehmen? meinsam verstärkt auf das Tirol-Bewusstsein
Knapp geschlagen: Stefan Gutweniger, Stefan Gutweniger Hätte ich die Wahl ge- setzen und dieses auch in der Südtiroler Be-
Hptm. der Kompanie Algund wonnen, so wäre ich als Hauptmann meiner völkerung zu festigen versuchen. Denn wenn
Kompanie zurückgetreten, um mich den wir uns nicht mehr als Tiroler bekennen,
TSZ Stefan, was wünschst du dir von der Aufgaben im Bund zu widmen. Die Kompa- wird auch die „beste Autonomie der Welt“
neuen Bundesleitung? Was wünscht du dem nien haben aber eine andere Entscheidung den Bach hinunter gehen, und über andere,
neuen Landeskommandanten und seiner getroffen, und als fairer Unterlegener muss weiterreichende Zukunftsmodelle brauchen
Mannschaft? ich dieses Ergebnis respektieren. Ich werde wir dann auch nicht mehr reden.
N° 4 | August 2022

Aus den LANDESTEILEN … 5


schweben mir bereits vor, bei denen ich des SSB noch stärker in der Gesellschaft zu
mich sehr gerne einbringen möchte. verankern. Wir werden uns breit aufstel-
len müssen und mit den verschiedensten
TSZ Wie und welche Themenfelder wird der Organisationen und Verbänden zusam-
SSB in den kommenden Jahren bearbeiten? menarbeiten. Die Thematik „Ehrenamt“ hat
Christoph Schmid Die einzelnen Themen- uns gezeigt, dass durch schnelles Reagie-
bereiche werden wir zusammen mit der ren, Kompetenz und Hartnäckigkeit viel
neu gewählten Bundesleitung in nächster zu bewegen ist. Hierbei hat der SSB eine
Zeit ausarbeiten und definieren. Zusätz- Führungsrolle eingenommen. Diese werden
lich zu den Kernthemen Unabhängigkeit, wir auch in anderen Bereichen umzusetzen
Loslösung von diesem Staat und das Leben versuchen.
unserer Tiroler Werte sind mir besonders
die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten TSZ Welche Punkte liegen dir ganz persönlich
für die einzelnen Kompanien wichtig. Das am Herzen?
Steht dem neuen LKdt. Roland Seppi Gleiche gilt für die Bereiche Schule und Christoph Schmid Eine gute Zusammen-
in den nächsten Jahre zur Seite: Jugendarbeit. Durch die Notwendigkeit des arbeit innerhalb des Schützenbundes für
LKdt.-Stv. Christoph Schmid immer schnelleren Agierens in den ver- die Freiheit und Unabhängigkeit unserer
schiedensten Bereichen, wo unsere Heimat Heimat liegt mir besonders am Herzen.
TSZ Christoph, welche sind die Aufgaben verteidigt werden muss, ist es wichtig, mit Den Stellenwert des SSB weiterhin ausbau-
eines Landeskommandant-Stellvertreters? Kompetenz, Wissen und Beharrlichkeit zu en, das Heimatbewusstsein in der Gesell-
Christoph Schmid Ich werde dem Lan- handeln. schaft noch stärker zu verankern und gegen
deskommandanten zur Seite stehen, ihn Falschaussagen von Seiten der Politik oder
bei dessen Verhinderung vertreten und mit TSZ Welche Anliegen und Aufgaben werden von verklärten Historikern harte und klare
ihm eng zusammenarbeiten. Die speziellen SSB-Intern in nächster Zeit angegangen? Kante zu zeigen. Der Schutz unserer deut-
Aufgabenbereiche werden wir nun gemein- Christoph Schmid In den letzten Jahren schen Schule wird ebenfalls ein wichtiger
sam ausarbeiten und ich werde ihn mit sind die Themenbereiche mehr geworden. Themenbereich sein.
Rat und Tat unterstützen. Einige Bereiche Mir ist es ein Anliegen, den Stellenwert

Führungsriege in Amt und Würden der öffentlichen Wahrnehmung festigt und zu schützenrelevanten,
Egon Zemmer und Franzjosef Roner wurden in ihren Ämtern als gesellschaftlichen Fragen Stellung bezieht. Wollen wir weiter das
Bundesgeschäftsführer bzw. Bundeskassier von der Vollversamm- Gewissen des Landes sein, heißt es wieder Themen aufzugreifen,
lung bestätigt. Die Führungsriege ist somit wieder hergestellt, und etwas zu bewegen, sich für unser Land zu engagieren.
es geht jetzt darum, den Betrieb wieder hochzufahren. Jetzt gilt Frauen mit genügend Herzblut, interessanten Ideen und dem richti-
es, wieder geschlossen an einem Strang zu ziehen. Interne Zwis- gen Gespür für unser Land, Mander, die das Zeug zum Vorausgehen
tigkeiten, ein Lager- und Bezirks-Denken ist dabei alles andere als haben, haben wir. In den Kompanien, in den Bezirken und jetzt
förderlich. Der knapp unterlegene LKdt.-Kandidat Gutweniger hat auch wieder in der Bundesleitung.
das in seinen Antworten treffend formuliert. Es ist Zeit, dass der Wie die Unterlandler zu sagen pflegen: „Geaht nit, gib’s nit.“
Schützenbund wieder zu alter Stärke zurückfindet, seine Präsenz in Also, los geht’s. Glück auf! n

Egon Zemmer wird auch weiterhin in bewährter Art und Weise die Geschäfte des Südtiroler Schützenbundes führen.
Fotos: © SSB/Richard Andergassen
N° 4 | August 2022

6 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Alexander Haider

Von Schützen für Schützen:


Herz-Jesu-Schützenmesse in der Jesuitenkirche
Nach der offiziellen Herz-Jesu Gelöbniserneuerung des Landes Tirol am Herz-Jesu-Freitag im Stift Stams stellte die „Schützen-
messe“ am Herz-Jesu-Samstag in der Innsbrucker Jesuitenkirche einen weiteren Höhepunkt am Herz-Jesu-Wochenende dar.
Traditionell luden die Tiroler Schützen, Formationen und Abordnungen aus allen Tiroler Landesteilen zur Herz-Jesu-
„Schützenmesse“ am Samstag, den 25. Juni 2022 in der Innsbrucker Jesuitenkirche ein.

Tag der Tradition zu Herz-Jesu: Traditionsgemäß stellt die Schützenkompanie Amras die Ehrenformation.
© Foto: BTSK/Die Fotografen

Die Herz-Jesu-Feierlichkeiten in der gedacht und dieses feierlich erneuert. Die der Kaiserlichen Hofburg zu Innsbruck
Schützenkirche stellten dabei eine Feier für musikalische Umrahmung der Schützen- unter dem Motto „Offene Herzen – Tag
Schützen und Marketenderinnen, organi- messe wurde durch ein Ensemble des Blas- der Herzlichkeit“ ab. Dieses Konzert stellt
siert von Schützen und Marketenderinnen, musikverbandes Tirol, des Chorverbandes eine Kooperation des Chorverbandes Tirol,
dar. Beim Landesüblichen Empfang am Tirol und des Tiroler Volksmusikvereins des Blasmusikverbandes Tirol, des Tiroler
Karl-Rahner-Platz mit Landesrat Johannes gestaltet. Volksmusikvereins und des Bischof-Ste-
Tratter, Landesrätin Gabriele Fischer und Den „Tag der Tradition“ rundete abschlie- cher-Gedächtnisvereins dar. „Das Herz-
dem Sprecher der Tiroler Traditionsver- ßend ein Benefizkonzert im Riesensaal Jesu-Gelöbnis ist nicht nur ein historisches
bände Franz Hitzl konnten sich die Tiroler
Schützen mit Abordnungen aller Viertel,
Regimente, Bezirke, Bataillone, Talschaften
und Kompanien zeigen. Schon traditionell
stellte auch heuer wieder die Schützen-
kompanie Amras die Ehrenkompanie und
umrahmte gemeinsam mit der Stadtmu-
sikkapelle Amras-Innsbruck den offiziellen
Festakt. Der neugewählte Landeskomman-
dant des Südtiroler Schützenbundes Mjr.
Roland Seppi mitsamt der Bundesstandarte
des Südtiroler Schützenbundes und der
Landeskommandant des Welschtiroler
Schützenbundes Mjr. Enzo Cestari nahmen
ebenso am Festakt teil.
Nach dem Einzug der Formationen in die
Jesuitenkirche wurde mit der Herz-Jesu-
Schützenmesse, zelebriert von Schützenku-
rat Pfarrer Martin Ferner und Kirchenrek- Die Herz-Jesu-Messe in der Jesuitenkirche, zelebriert von Landeskurat Martin Ferner.
tor Pater Bernhard Heindl, an das Gelöbnis © Foto: BTSK/Die Fotografen
N° 4 | August 2022

Aus den LANDESTEILEN … 7


Bekenntnis zum Herzen Jesu, vielmehr stellt Werte und unserer Gesellschaft“, gab sich 25. Juni auf Sonntag, den 26. Juni in zahlrei-
es eine Art Lebensstil dar, den die Tirole- LKdt. Thomas Saurer überzeugt. chen Tiroler Gemeinden entzündet wurden
rinnen und Tiroler immer hochgehalten und ein Andenken an dieses Gelöbnis
haben. Solidarität und Hilfsbereitschaft sind Herz-Jesu-Prozessionen und Feuer sind, und andererseits mit den am Sonntag
die Elemente, die den Kit darstellen, der in vielen Tiroler Gemeinden stattfindenden Herz-Jesu Prozessionen, bei
den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft Den Abschluss fanden die Herz-Jesu- denen alle Tirolerinnen und Tiroler des
ausmacht. Wir Schützen sehen uns mit Gelöbnis Feierlichkeiten in den Tiroler Herz-Jesu-Gelöbnises von 1796 gedenken
unseren 11 Leitmotiven und Grundsätzen Gemeinden. Einerseits mit den Herz-Jesu- und dieses gemeinschaftlich erneuern.n
als wichtige Bewahrer und Förderer dieser Feuern, die in der Nacht von Samstag, den

Bozen
von Richard Andergassen

Neue Bundesreferenten im SSB ernannt:


Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes hat sich am 8. Juli 2022 zu ihrer 1. konstituierenden Sitzung getroffen, wo
u.a. die neuen Bundesreferenten ernannt bzw. bestätigt worden sind. Nachfolgend die Referenten und deren Funktionen:

Landeskurat (LK): P. Christoph Waldner OT (SK Marling). Der LK Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung: Mjr. Walter Kofler (SK
ist der geistliche Beistand des Südtiroler Schützenbundes. Vahrn). Der Schriftleiter der TSZ betreut und koordiniert in Zu-
sammenarbeit mit den Schriftleitern des BTSK und des BBGS die
Referent für Kultur- und Bildungsarbeit: Mjr. Martin Robatscher Tiroler Schützenzeitung.
(SK Neumarkt). Der Bundesreferent für Kultur- und Bildungsarbeit
leitet in Absprache mit der Bundesleitung die Bildung und Fortbil- Bundesschießreferentin: Sonja Oberhofer (SK Meransen). Die
dung im Bund und organisiert kulturelle und volkstumspolitische Bundesschießreferentin leitet und koordiniert die Bundesschieß-
Veranstaltungen/Tagungen des Südtiroler Schützenbundes. leitung und ist in Absprache mit der Bundesleitung für sämtliche
Fragen betreffend das Schießwesen zuständig.
Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit: Mjr. Michael
Demanega (SK Salurn). Der Referent für Medien und Öffentlich- Bundesmarketenderin: Manuela Lastei (SK Untermais). Die
keitsarbeit koordiniert in Absprache mit der Bundesleitung und Bundesmarketenderin vertritt die Interessen der Marketenderinnen
mit Unterstützung des IT-Beauftragten des Bundes Mjr. Egon in der Bundesleitung und steht dem Verein „Marketenderinnen im
Zemmer die Webseite und den medialen Internetauftritt (Facebook, Südtiroler Schützenbund“ als Vorsitzende vor.
Instagram, Youtube, Flickr usw.) des Schützenbundes, er verfasst die
Pressemitteilungen und unterstützt die Bezirke und Kompanien bei Referent für Exerzieren und Rüstung: Mjr. Sepp Rungger (SK
der Öffentlichkeitsarbeit. Sarntal). Der Bundesreferent für Exerzieren und Rüstung ist für die
Ausbildung und Ausrüstung im Bund zuständig.
Bundesjugendreferent: Mjr. Kuno Huber (SK Onach). Der Bun-
desjugendreferent steht den einzelnen Jungschützenbetreuern des Ladiner-Vertreter: Mjr. Andreas Kostner (SK St. Ulrich). Der
Bundes und der Bundesjugendleitung bzw. dem Verein „Südtiroler Ladiner-Vertreter vertritt die Belange der ladinischen Kompanien
Jungschützen“ vor und leitet die Jugendarbeit in Absprache mit der in der Bundesleitung, er leitet und koordiniert die gemeinsamen
Bundesleitung. Tätigkeiten. n

Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes hat nun auch ihre Referenten ernannt.
©Foto: © SSB/Richard Andergassen
N° 4 | August 2022

8 Aus den LANDESTEILEN …


BOZEN | INNSBRUCK von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Vor 100 Jahren starb Landeshauptmann Josef Schraffl


Am 13. Juni 1855 in Sillian geboren, am 11. Landesrat, Erweiterung des
Jänner 1922 – also vor 100 Jahren gestor- Landtagswahlrechts
ben. Josef Schraffl führte nach dem Besuch Zwischen 1908 und 1914 gehörte der Sil-
der Grundschule und der Ausbildung zum lianer der Tiroler Landesregierung an und
Bäckermeister in den Jahren 1874 bis 1887 war für Verkehr und Straßenbau zuständig.
die väterlichen Geschäfte. Von 1884 bis Darüber hinaus setzte er mit der Einfüh-
1908 stand er der Hochpustertaler Marktge- rung einer allgemeinen Kurie die Erweite-
meinde Sillian als Bürgermeister vor. Ferner rung des Tiroler Landtagswahlrechts auf
wurde er 1897 in den Tiroler Landtag ge- ein allgemeines Männerwahlrecht durch.
wählt. In den Jahren 1901 bis 1918 gehörte Das war im Jahr 1914 der Fall. In den vier
er auch dem Abgeordnetenhaus des Reichs- Jahren, in denen der Erste Weltkrieg wütete,
rats an. Ein Jahr nachdem er in Innsbruck hatte Schraffl das Amt des Präsidenten des
Platz nahm, zählte er zu den Gründern der Landeskulturrats für das Tiroler Agrarwe-
Christlichsozialen Partei Tirols. sen inne.

Großes Engagement für den Von 1917 bis 1921 Tiroler


Bauernstand Landeshauptmann
Als Politiker setzte er sich zu Beginn be- Der Tiroler Bauernbund gab unter Schraffls
sonders für die Tiroler Bauern ein. Im Juni Ägide 1919 die sozialkritische Position auf.
1904 gründete er in Sterzing den Tiroler 1914 wurde der Hochpustertaler stellvertre-
Bauernbund, dessen erster Obmann er bis tender Landeshauptmann. Als der Tiroler
zu seinem Tod im Jänner 1922 war. Die Landeshauptmann Theodor Freiherr von Josef Schraffl, Landeshauptmann von Tirol
Standesorganisation der Tiroler Bauern Kathrein im Spätherbst 1916 starb, wurde in den Jahren von 1917 bis 1921
wurde zum ausschlaggebenden Faktor der Schraffl im Jahr 1917 zum Landeshaupt-
Tiroler Landespolitik. Drei Jahre danach mann ernannt. Im Folgejahr bekleidete er Ämtern zeichnete sich Schraffl durch seine
wurde Schraffl bei der Bildung der christ- das Amt des ersten Obmanns der von ihm Redegabe, sein Organisationstalent und vor
lichsozialen Reichspartei einer der Stellver- geförderten Vereinigung von Christlichso- allem durch seine Volksverbundenheit aus.
treter des berühmten Wiener Bürgermeis- zialen und Katholischen Konservativen,
ters Karl Lueger und machte die Partei in und daraus entstand die Tiroler Volkspartei. Zerreißung Tirols als tragischer
Zusammenarbeit mit Aemilian Schöpfer Neben seinem Amt als Tiroler Landes- Höhepunkt seiner Amtszeit
und Johann Schorn durch einen klaren hauptmann war er in den Umbruchjahren Bei den Landtagswahlen 1919 wurde
Erfolg bei den Tiroler Landtagswahlen 1908 1918/19 auch Mitglied sowohl der Provi- Schraffl als Tiroler Landeshauptmann
zur dominierenden politischen Kraft im sorischen als auch der Konstituierenden bestätigt; ferner war er Präsident des Tiroler
Land von Etsch und Inn. Nationalversammlung. Neben seinen vielen Nationalrats. Hier setzte er sich für eine
neutrale Republik Tirol ein, jedoch ohne
Erfolg. Als der südliche Tiroler Landesteil
als Kriegsbeute zu Italien geschlagen wurde,
hielt Schraffl im November 1920 im Tiroler
Landtag in Innsbruck eine offizielle Trauer-
kundgebung ab.

Volksabstimmung 1921 als letzte


Errungenschaft
Als eines seiner letzten Glanzlichter kann
die von ihm in die Wege geleitete Tiroler
Volksabstimmung im April 1921 über den
Anschluss an das Deutsche Reich ange-
sehen werden, die trotz einer überwälti-
genden Mehrheit seitens der Bevölkerung
nicht zustande kam. Im gleichen Jahr
lehnte er eine weitere Kandidatur zum
Landeshauptmann ab und trat für die Wahl
Franz Stumpfs zu seinem Nachfolger ein.
Das Bundesratsmandat, das der gebürtige
Sillianer von 1920 an bekleidete, übte er bis
zu seinem Ableben nach kurzer Krankheit
Die Grenze am Brenner, als sie noch für alle sicht- und spürbar war Anfang 1922 aus. n
N° 4 | August 2022

Aus den LANDESTEILEN … 9


BOZEN
von Egon Zemmer

Iatz-Tag: Viele Wege für mehr Freiheit und weniger Rom


Zusammenhalt, das ist entscheidend, wenn ein Volk etwas erreichen will. Es braucht den Willen und den Mut, etwas zu verän-
dern. Und das war beim Unabhängigkeitstag in Meran zu spüren. Die Tiroler nehmen ihre Zukunft wieder selbst in die Hand.

Am 4. Juni 2022 fand in Meran der Iatz-Tag statt: ein Volksfest der besonderen Art und zugleich eine atemberaubende Willensbekundung in
der ehemaligen Hauptstadt Tirols. Foto ©: SSB/Egon Zemmer

Es war ein Volksfest der besonderen Art, ein stimmungsvolles Fest Europa waren dabei: Vertreter aus Katalonien, Flandern, Schottland,
für Jung und Alt und zugleich eine atemberaubende Willensbekun- Venetien, Toskana, Triest, der Lombardei und dem Baskenland.
dung in der ehemaligen Hauptstadt Tirols. Abgesehen davon, dass
die Südtiroler kulturell und sprachlich überhaupt nicht zu Italien Eines haben diese Völker alle gemeinsam: Sie gehören alle einem
gehören, haben die Menschen erkannt, dass es auch ohne Italien Staat an, der nicht der ihre ist. Sie wollen selbst über ihre Zukunft
geht. Und dass Italien die eigene Entwicklung bremst. Sie sind über- bestimmen. Seite an Seite kämpfen sie mit den Südtirolern für eine
zeugt, dass es der Weg der Unabhängigkeit ist, den es zu beschreiten echte Freiheit ohne Fremdbestimmung. Es folgten Grußworte der
gilt. Auch andere nach Unabhängigkeit strebende Völker aus ganz europäischen Völker. Steven Vergauwen, der Sprecher der flämi-
schen Volksbewegung VVB betonte, dass Flandern die Forderung
der Südtiroler voll und ganz unterstütze, die faschistischen Denk-
mäler und Relikte aus Südtirol verschwinden zu lassen. „Gemeinsam
werden wir weiter daran arbeiten, unser höchstes Ziel zu erreichen.
Ein freies Flandern und ein freies Tirol“, rief Vergauwen abschlie-
ßend. Für Venetien sprach Alberto Montagner der Raixe Venete:
„Sie geben uns nicht das Recht zu entscheiden, sie geben uns nicht
unsere Selbstbestimmung, wir sind nicht Herren unseres eigenen
Schicksals. Keine politische Kraft ist bereit, uns die Autonomie zu
geben, die wir gefordert haben und die uns historisch und wirt-
schaftlich zusteht.“

„Es ist so aufregend wieder mit den restlichen ICEC-Kollegen am


Iatz!-Tag teilzunehmen. Vielen Dank für eure Entschlossenheit und
eure Gastfreundschaft, ihr seid wirklich ein großartiger Partner
im Freiheitskampf “, erklärte Anna Arqué aus Katalonien. Zum
Selbstbestimmungsreferendum in Katalonien am 1. Oktober 2017
betonte Arqué: „Einige von euch waren damals als internationale
Wahlbeobachter mit dabei. Wir danken euch dafür. Ihr seid leben-
Stefan Liensberger, Hauptmann der Onacher Schützen: „Es heißt ja dige Zeugen dessen, was das für die Katalanen und die Demokraten
so schön: Alle Wege führen nach Rom. Umgekehrt heißt das aber im Allgemeinen bedeutet hat.“ Robin McAlpine von der Scottish
auch, dass genug Wege von Rom wegführen!“
Independence Convention meinte es treffend: „Wir gehen nicht als
ein Land vorwärts, wir gehen als viele Länder gemeinsam in diese
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10 Aus den LANDESTEILEN …

Zukunft der Unabhängigkeit. Unsere Zukunft ist stärker, genau weil


wir kleiner sind.“

Immer wieder durch großen Beifall unterbrochen wurde anschlie-


ßend die Hauptrede von Stefan Liensberger, Hauptmannes der
Onacher Schützen: „Setzen wir uns ein für das, was uns am Herzen
liegt. Lassen wir den Gedanken der Freiheit nicht mehr aus, keinen
Tag und keine Nacht. Für das gibt es jetzt kein Dankeschön, aber
unsere Kinder werden Vergelt’s Gott sagen“, so Liensberger, der seine
Rede im Pusterer Dialekt hielt. Unrechtsgrenzen können in Europa
friedlich richtiggestellt werden, das hat die Geschichte bereits ge-
lehrt. Auch Deutschland wurde 1989 unerwartet und entgegen aller
Voraussagen wiedervereint. „Es braucht den Mut zum Bekenntnis,
denn nichts ist für immer, und nichts ist für die Ewigkeit“, so das
Fazit des Veranstalters des Unabhängigkeitstages. n Viele junge Menschen waren auf dem Iatz-Tag in Meran zu sehen.

Bozen
von Lukas Wegscheider

Die drei von der letzten Bank


Auf Mark Zuckerbergs Bankkonto ist viel, viel Geld gebunkert; er ist nämlich stinkreich! Und ein schlaues Bürschchen oben-
drein. Also, das war er bereits, bevor er das große Geld gemacht hat. Und immer noch macht. Mit was er sich Nase und Hintern
vergoldet?! Mit seinem Unternehmen „Meta Platforms, Inc.“

Metas Plattformen kennen alle und benützen viele: Facebook,


Instagram, die Instant-Messaging-Apps WhatsApp und Messenger
sowie Oculus. Ursprünglich, um mit Freunden, echten oder weniger
echten, in Kontakt zu bleiben, und um neue kennen zu lernen.
Mittlerweile wird Facebook auch benützt, um eigene politische
Ansichten auszubreiten oder auch gezielt Unwahrheiten in Umlauf
zu bringen.

Zuckerberg und die Selbstdarsteller


Besonders sind da aber massenhaft Selbstdarsteller auf der Suche
nach irgendeiner Bestätigung unterwegs. Aufgeblähte Protago-
nisten. Und der Herr Zuckerberg?! Der verdient sich krumm mit
Menschen, die meinen, dass das Bild ihres dünnen Erbsensüpp-
chen, die Fotos vom Maiausflug um den Wohnblock oder erste
Speckröllchen vom Erstgeborenen von weltbewegender Wichtigkeit In diesem Technologieunternehmen sind die sozialen Netzwerke
seien und diese folglich mit der Außenwelt teilen. Auch Christoph Facebook, Instagram, die Instant-Messaging-Apps WhatsApp und
benützt Facebook. Sporadisch, also nicht sehr intensiv. Der junge Messenger sowie Oculus einverleibt.
Präsident des Meraner Gemeinderats postet da nützliche Informati- Foto: © Shutterstock
onen wie Öffnungszeiten der Gemeindeämter, Zeitungsausschnitte
von besuchten Veranstaltungen oder Bilder seiner regen Vereinstä-
tigkeit. Letzthin hat der umtriebige Jungbauer auch ein Foto vom Soretto, von Wohlgemuth und Urzì
„Iatz-Tag“, der ja in seiner Heimatgemeinde stattfand, veröffentlicht. Die Frau Daniela Rossi Soretto zum Beispiel, ihres Zeichens
Ohne weiteren Kommentar, ohne selbst im Bild zu erscheinen. Gut, Vielkommentierende auf FB und zudem auch noch „segretaria
werden da alle denken: Wo ist das Problem?! vom partito democratico di Merano und ‚Burgraviato‘“ (Tolomei
und seine umwerfende Fantasie und die Fantasie jener, sie solche
Das Kommentieren Bezeichnungen immer noch weitertragen...) fand das farbenfrohe
Iatz, also jetzt, kommt die Geschäftsidee des schlauen Herrn Zu- Treiben leider gar nicht so umwerfend. Ob es für jene, die bereits
ckerberg aus dem fernen Amerika wieder zum Tragen. Denn was die zugesprochene Schirmherrschaft des Bürgermeisters erfolgreich
funktioniert bei FB noch besser als das Herumschicken der eigenen torpediert hat, bloß eine weitere willkommene Gelegenheit war, um
Fotos, Nachrichten? Das Kommentieren, Benörgeln der Fotos, erneut gegen die gelungene Veranstaltung zu bocken?!
Mitteilungen der Mitmenschen! Der Entdecker dieses gebenedeiten Oder weiter, der noch mehr kommentierende Herr von Wohlge-
„Gesichtsbuches“ wusste, dass das Geschäft vor allem mit jenen auf- muth. Des bloßen Fotos wegen in akuter Alarmbereitschaft, polterte
blühen wird, die vermeintliches Glück der anderen mit dem eigenen der omnipräsente Sprecher der Grünen/Verdi/Vërc gleich auf der
messen und folglich, von Neid geplagt, meinen, zu kurz gekommen eigenen Seite im ärgsten Eifer drauflos. Um wie viel besser es uns
zu sein. Und in diesem konkreten Fall, waren dann einige zu kurz- wohl allen ginge, würde solch eine Dynamik, Schwung und Tatkraft
Gekommene prompt zur Stelle! auch bei allen anderen grünen Themen zum Tragen kommen.
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Aus den LANDESTEILEN … 11


Handlungsbedarf gäbe es diesbezüglich zu- anzutreffen, wie sie im Takt in dieselbe Freund der Schützen und ihrer Ideen, ist
hauf in unserem Land. Stichwort Verkehrs- Richtung strampeln. Und natürlich jedem Christoph Mitterhofer zu Seite gesprun-
überlastung. Der dritte im Bunde ist dann seinen Spaß. Auch jedem sein maßge- gen und hat seinerseits den polemischen
der am meisten kommentierende Alessan- schneidertes Feindbild. Passiert nicht das Text von Wohlgemuths humorlos trocken
dro Urzì. Der lustigste dieser Kampagne. erste Mal, dass, wer auf politischem Parkett um- und weggehauen. Dass nun auch die
Aus der letzten Bank im Landtag brüllt sich anderen hinterherhinkt, scheinbar solcher eigene Position klar rüberkommt: Grund
der ewige Letzte wegen dem Besuchs auf Aufhänger bedarf, um sich in der allgemei- dieser Zeilen ist nun nicht eine erneute,
dem Volksfest das letzte Fünkchen Seele aus nen Aufmerksamkeit wieder etwas Ober- eigene Retourkutsche. Auch braucht ein
dem letzten Winkel seines „cuore dell’Alto wasser zu verschaffen. Wobei besonders die Christoph Mitterhofer keine bemitleidende
Adige“. Man stelle sich vor: ein Urzì, der Blutgrätsche des Herrn von Wohlgemuth Solidaritätsbekundungen. Der ist gefestigt
davon sinniert, dass dieser Festbesuch das doch etwas verblüfft. Just als in Riga, der genug, setzt sich über solche Querschläger
friedliche Zusammenleben in Südtirol aus Hauptstadt Lettlands, welches sich bezeich- locker hinweg. Was interessiert ihn und
den Fugen wirft! Eine Gina Wild in Hoch- nenderweise ein Jahr vor der Auflösung uns auch das Gejammer von Linksabbie-
form und Lack und Leder im Vatikan, die der ehemaligen Sowjetunion für unabhän- gern und Rechtsüberholern oder anderen
ein Symposium über Enthaltsamkeit und gig erklärt hat (!), seine Parteifreunde mit Geisterfahrern! Wir beschäftigen uns mit
Monogamie hält, wäre da um Welten glaub- anderen europäischen Grünen zusammen- uns selbst. Wenn es auch sicher nicht immer
würdiger. Genau mit solchen und ähnlich trafen. Europäische Grüne, die die Selbst-
zurechtgeschnittenen Möchtegern-Aufre- bestimmung der Völker im Unterschied zu
gern beliefert der wackere Veritalianisierer den heimischen weit aufgeschlossener und
in gähnender Regelmäßigkeit sein relativ tolerant gegenüberstehen. Zudem müssten
überschaubares Kaffeekränzchen zurückge- unsere Verdi/Grünen/Vërc doch bestens mit
bliebener grünweißroter Wadlbeißer. dem Begriff Sezession vertraut sein. Haben
Der gemeinsame, einende Tenor zum Fest- sie sich doch selbst vor Jahren, als es die
besuch Christoph Mitterhofers?! Es gebührt italienischen Grünen − immerhin − noch
sich nicht für einen Gemeinderatspräsiden- gab, von denen losgesprochen. Los vom
ten, einer von solch ketzerischen Sezessi- grünen Rom, sozusagen. „Sezessioniert“
onisten betriebenen Veranstaltung beizu- hat sich der Sprecher aber auch von seinen
wohnen. Grad so, als ob das Trio infernale eigenen Parteifreunden. Waren diese doch
nun eigenhändig darüber entscheiden wolle, erst kürzlich mit einem Beschlussantrag
wer wo, mit wem ein Bier, Mineralwasser im Landtag erfolgreich, in dem es explizit
oder ein Kracherle nippen dürfe. Ob wir um das Thema „Hass und Gewalt im Netz“
die drei dann mal beim nächsten Alpen- ging. Erfreut sprach damals die Bio-Frakti-
regionsfest sehen werden, wie sie streng on, dass das Problem vom „hate speech“ alle Facebook und Herr Zuckerberg leben von
regeln werden wer, − wann und mit wem die betreffen kann, da jeder Mensch Opfer von der Aufmerksamkeit.
Foto: © Shutterstock
Dixieklos aufsuchen darf? Hätten sich die Beleidigungen und verachtenden Kom-
drei Amigos*innen jedenfalls die Mühe ge- mentaren in den sozialen Medien werden
macht, in dieses Volksfest nicht nur aus der kann: „Es sei nicht akzeptabel, Personen zu einfach ist, auf Diskriminierungen, Genera-
weiten Ferne einen mittleren Weltuntergang demütigen, sie zu verletzen, ihre Ideen zu lisierungen und Herabwürdigungen richtig,
hineinzuinterpretieren, sondern hätten sie delegitimieren. (!)“ So in einer Pressemittei- gezielt und gemessen zu reagieren. Wie in
es auch selbst etwas näher erkundet, hätten lung. Nun, wer sich die Tirade und Sprache diesem Fall machen wir das aber trotzdem.
sie sich von den Sorgen und Problemen der von Wohlgemuths aufmerksam durchliest, Antworten wir mit Kopf und Herz auf
Katalanen, Flandern, Schotten und vieler wird erkennen, dass von solch frommen Hetze und Hass im Netz. Antworten wir
anderer eine fundierte Meinung bilden Vorsätzen der Kollegen nicht gerade alles mit Humor. Und vor allem Gelassenheit.
können. Die ihrer Landsleute aus Venetien, übernommen wurde. Daher verwundert im Und der langen Rede kurzer Sinn ist ein
Sardinien und der Toskana übrigens auch. Nachhinein eine weitere Sezession, nämlich erneuter Aufruf, im Netz vorsichtig zu sein.
Wären sie vor Ort gewesen, hätten auch sie jene des langjährigen Vorsitzenden von Fair zu bleiben! Facebook lebt nämlich von
ihre Ideen, Vorschläge zu den Themen Au- Centaurus Andreas Unterkircher, der gerade der Aufmerksamkeit, bindet Nutzer an die
tonomie, Selbstbestimmung, Eigenständig- erst die Grünen verlassen hat, um in einer eigenen Produkte, in dem es Gefühle gene-
keit oder Partizipation einbringen können anderen Partei (SVP) besser die Rechte von riert. Und die einfachste, wirksamste Form
und sich schlicht ein eigenes Bild von der Minderheiten vertreten zu können, nun von Emotionen ist Wut! Hass, verbreitet
Veranstaltung machen können. Eben genau auch etwas weniger. durch Algorithmen. Vor dem Posten also
so, wie es Christoph, weitere Gemeinderats- nochmals durchlesen, was geschrieben, wie
mitglieder und eben viele andere an jenem Humor und Vorsicht braucht kommentiert wurde. Werfen wir wegen
Samstag gemacht haben. das Internet drei, vier Likes nicht unseren Anstand, die
Die Reaktionen im Netz auf diesen eigen- guten Manieren über Bord. Denn am Ende
Die Grünen und Riga sinnen Post waren jedenfalls dementspre- profitiert nur ein einziger: wieder der smarte
Wie dem auch sei. Ein sogenannter „Partito chend heftig, und, auf der anderen Seite, Herr Zuckerberg aus Amerika. Und erin-
Democratico“, die Grünen und ein Spezi dementsprechend spärlich und schwach die nern wir uns immer daran, dass das, was
der Mademoiselle von der rechten Überhol- Unterstützung der eigenen Mitstreiter. Sogar einmal losgeschickt wurde, im weltweiten
spur Giorgia Meloni in einem Boot. Schön, ein Arnold Tribus, Herausgeber der Südti- Netz für immer gefangen bleibt.
alle drei in harmonischer Eintracht geeint roler Tageszeitung TZ und nicht der dickste Also: SSB gegen Hetze im Netz. n
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BOZEN von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Wirtschaftskraft gegen Glaubensleben –


über das (schein)heilige Tirol und die Feiertage
In Südtirol und im restlichen Italien gibt es kaum noch kirchliche Feiertage. Mit einem Federstrich wurden die meisten katho-
lischen Feste 1977 im ganzen Land einheitlich gestrichen.

Neben den Sonntagen sind seither zwölf


weitere Tage als arbeitsfrei anerkannt. Drei
davon sind Nationalfeiertage: der 25. April
(Tag der Befreiung), der 1. Mai (Tag der
Arbeit) und der 2. Juni (Tag der Republik).
Eine Spurensuche. Neben dem Neujahrstag
sind die anderen Feiertage kirchliche Hoch-
feste oder kirchlich gebotene Feiertage: der
Dreikönigstag, Ostermontag, Mariä Him-
melfahrt am 15. August, Allerheiligen, Ma-
riä Unbefleckte Empfängnis am 8. Dezem-
ber sowie der 25. und 26. Dezember. Jede
Region und Provinz Italiens kann darüber
hinaus einen weiteren gesetzlichen Feiertag
bestimmen – meist der Gedenktag des Die Abschaffung vieler katholischer Feiertage wird auch vom Vatikan als Fehler eingestuft.
Patrons der jeweiligen Provinz. Beispiele für Foto: © Shutterstock
Patronatstage sind der 26. Juni, der Tag des
heiligen Vigilius, der in Trient arbeitsfrei schen Feiertage. Die Tage des heiligen Josef hätte ja sein können, dass die Alliierten
ist; in Mailand der heilige Ambrosius (7. und der beiden Apostel Petrus und Paulus umschwenken und das kleine Land wieder
Dezember); Johannes der Täufer (24. Juni) werden zwar kirchlich begangen, sind aber an Österreich angliedern würden. Der 4.
in Florenz, und San Gennaro (19. Septem- normale Werktage. Wenn sie nicht gerade November hingegen wird in dem kleinen
ber) in Neapel. Im mehrheitlich deutsch- auf einen Sonntag fallen, ist der durch- Land zwischen Brennerpass und Salur-
und ladinischsprachigen Südtirol ist anders schnittliche Italiener wohl oder übel zur ner Klause, das stark unter dem Joch des
als im restlichen Italien der Pfingstmontag Arbeit verpflichtet. Faschismus zu leiden hatte, mit dem Jahr
gesetzlicher Feiertag. 1918 in Verbindung gebracht. Damals ging
Verwunderung im restlichen Tirol der Erste Weltkrieg zu Ende. Mit ihm zerfiel
Bischofskonferenz überrumpelt So wundert man sich viereinhalb Jahrzehn- die Habsburgermonarchie, und Tirol wurde
Im Jahr 1977 wurden aufgrund der Öl- te danach im restlichen Tirol immer noch, zerrissen. Der südliche Landesteil wurde
und Wirtschaftskrise in Italien zahlreiche aus welchem Grund gerade das katholische kampflos besetzt und in weiterer Folge ohne
Feiertage abgeschafft und in Werktage Italien diese großen Feste abgeschafft hat. Rücksicht auf das von US-Präsident Wilson
umgewandelt. Abgeschafft wurden der Der Entscheid habe dafür gesorgt, dass die proklamierte Selbstbestimmungsrecht der
Josefitag am 19. März, Christi Himmelfahrt, damit verbundenen kirchlichen Feiern und Völker und ohne Gewährung von Autono-
Fronleichnam, der Peter-und-Paul-Tag am Gottesdienste still und leise aus der Öffent- mie als Kriegsbeute Italien zugeschlagen.
29. Juni und der Pfingstmontag. Auch der lichkeit verschwunden sind und heute gar Bis heute gilt Italien als wirtschaftliches
Dreikönigstag am 6. Jänner wurde zunächst nicht mehr wahrgenommen werden, meinte Sorgenkind Europas – und durch die Fol-
zum normalen Arbeitstag. Die Verhand- Karl Golser, der frühere Bischof von Bozen- gen der Coronakrise wird sich daran nichts
lungen im Vorfeld wurden zwischen der Brixen. Neben den kirchlichen Feiertagen ändern. Die Tilgung der Feiertage hat der
italienischen Regierung und dem Vatikan wurden damals auch der Tag der Republik italienischen Wirtschaft wenig gebracht.
geführt. Die Bischofskonferenz wurde nicht am 2. Juni und der Tag der nationalen Ein-
einbezogen. Joseph Gargitter etwa, der da- heit und der Streitkräfte am 4. November Vatikan sieht groben Fehler ein
malige Bischof der Diözese Bozen-Brixen, abgeschafft. Der Beschluss gilt daher vielen als übereilt
erfuhr aus der Zeitung von der Tilgung der getroffen. Vom Vatikan wird er mittlerweile
Feiertage. Die Aufregung war groß, aber Südtirols fehlender Bezug zu als grober Fehler eingestuft. Die Gewerk-
die Diözesen mussten die Entscheidung einigen Feiertagen schaften erreichten, dass die abgeschafften
hinnehmen – ob sie wollten oder nicht. Mit letzteren hatte und hat Südtirol ohne- Feiertage den Arbeitnehmern als zusätzli-
Politische oder kirchliche Protestkundge- hin nie etwas am Hut. Als 1946 die Italiener che Urlaubstage gutgeschrieben wurden.
bungen verhallten wirkungslos. Die Kirche vor die Wahl gestellt wurden, ob ihr Land Diese Regelung hat sich bis heute gehalten.
musste Fronleichnam und Christi Him- nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs Und der 2. Juni, der Tag der Republik, ist
melfahrt von Donnerstag auf den darauf- weiterhin eine Monarchie bleiben oder seit 2001 wieder Nationalfeiertag. Auch in
folgenden Sonntag verlegen. Nicht wenige Republik werden solle, durften die Südti- Südtirol freut man sich über diesen Feiertag
sahen und sehen in dieser Verlegung eine roler aufgrund der unsicheren zukünftigen in den letzten milden Frühlingswochen
Entwürdigung dieser wichtigen katholi- Staatszugehörigkeit nicht abstimmen. Es – selbst jene, denen der inhaltliche Bezug
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Aus den LANDESTEILEN … 13


zu diesem Tag fehlt. Bereits neun Jahre nach dem Beschluss von Mancher setzte seine Hoffnungen in die Regierungszeit des lombar-
1977 hatte ein Dekret von Staatspräsident Francesco Cossiga den dischen Medienmoguls Silvio Berlusconi – doch vergebens. Südtirols
Dreikönigstag wieder als Feiertag eingeführt. Während in Südtirol Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Vorgänger Luis
die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus ziehen und den Be- Durnwalder stehen beide hinter dem Wunsch nach einer Wieder-
wohnern Segen für das neue Jahr zusprechen, verfügt im Rest der einführung der Feiertage. Teilweise mit gutem Recht: Kompatscher
Apenninenhalbinsel die Tradition der mit jenem Datum verbunde- feiert ja am 19. März Geburtstag. Mehrere entsprechende Gesetzes-
nen Gabenbringerin Befana über einen nicht zu unterschätzenden entwürfe im Südtiroler Landtag wurden mit einer breiten Mehrheit
Stellenwert. verabschiedet. Auch im Parlament in Rom wurden wiederholt Geset-
zesentwürfe eingebracht. Mitunter machten sich sogar ranghohe Mi-
Das Scheitern von Romanos Prodi und nister für das Anliegen stark. Doch am Ende scheiterte bislang noch
Arno Kompatschers Offenheit jede Initiative, sodass die Entweihung gewisser Feiertage, indem sie
Eine Wiedereinführung der übrigen gestrichenen Feiertage stand in von Donnerstag auf Sonntag verlegt werden und ihre Bedeutung
Italien politisch selten zur Diskussion. Der damalige Ministerprä- verlieren, weitergeht. So gesehen ist das „Heilige Land Tirol“ um eine
sident Romano Prodi zeigte sich aufgeschlossen, scheiterte aber an scheinheilige Posse reicher und der Beweis ist erbracht, dass die viel
regierungsinternen Querelen und musste 2008 das Handtuch werfen. zitierte Europaregion Tirol noch ein Kokon ist. n

MERAN
von Renato des Dorides

Machtübernahme der Faschisten in Italien vor 100 Jahren:


„Marsch auf Rom“
Das Schicksalsjahr 1922 im südlichen Tirol bleibt unvergessen.

Vor Marsch auf Rom kam der „Marsch auf Bozen“


Bei einem faschistischen Staatsstreich vor 100 Jahren ernennt der
König von Italien Vittorio Emanuele III. Benito Mussolini zum
Ministerpräsidenten. Im italienischen Parlament stimmen 316 für
den „Duce“ Mussolini, 116 Sozialisten dagegen und es gab 7 Ent-
haltungen. Bevor dem Marsch auf Rom war ein „Marsch auf Bozen“
organisiert worden. Faschisten besetzen Bozen. Am 2. Oktober 1922
wird die Elisabethschule besetzt − und am Nachmittag folgt die
Besetzung des Rathauses und die Hissung einer großen Trikolore
mit Bannern faschistischer Abteilungen am großen Rathausbalkon.
Der faschistische Abgeordnete De Stefani verkündete vom Rat-
hausbalkon: „Es gibt ein einziges Gesetz – und das heißt Italien.“ Es
folgte eine dramatische Zeit im abgetrennten Teil von Tirol. Unter An der Meraner Postbrücke (ehemals Reichsbrücke) wurde 1922 im
Strafaktionen wird der Unterricht in deutscher Sprache verboten Auftrag der neuen Machthaber der Doppeladler entfernt.
− der Beginn von Italianisierungsmaßnahmen in unserem Land.
Deutsche Lehrer werden in italienischsprachige Provinzen versetzt dürftigen Gesetzen aus den 1920er Jahren, mit aufgezwungenen
und deutsche Beamte entlassen. Italienische Ortsnamen werden ein- Namensveränderungen, mit glorifizierenden Fascio-Relikten. (In
geführt, der Name Tirol verboten und durch Alto Adige ersetzt. Alle der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich ist ein „Hitler-
deutschen Verbände und Vereine werden aufgelöst, alle öffentlichen Kult“ undenkbar und steht unter Strafe).
Ankündigungen, Firmenschilder, Wegweiser, Aufschriften müssen
italienisch sein. Der „Duce-Kult“ und die „Convivenza“
Mit einigen nicht anpassungsfähigen Nachkömmlingen der damals
Leid und Entbehrung ziehen in das Land im neu besetzten Tiroler Süden angesiedelter parteitreuen Faschis-
Der Hass der faschistischen Horden auf alles, was an das vaterländi- ten hat man auch heute im Jahre 2022 noch zu kämpfen. Nach wie-
sche Österreich im südlichen Kernland Tirol erinnert, ist grenzen- derholten Partei-Namensänderungen sind Mussolinis Anhänger in
los. Mit Gewalt werden österreichische Symbole und Doppeladler Rom und auch in Bozen immer noch und schon wieder salonfähig
entfernt. Die katastrophale Entwicklung im südlichen Tirol nimmt und auch allseits auf der politischen Bühne der Repubblica Italiana
ihren Lauf und bringt in den Jahren bis nach dem 2. Weltkrieg viel präsent. Der „Duce-Kult“ geht also auch nach 100 Jahren weiter und
Leid und Entbehrungen mit sich. Unterdrückung und Zwangsan- findet immer noch seine Anhängerschaft bei so manchem italieni-
passung, Option und Auswanderung, Kriegseinsatz an vorderster schen Mitbürger. Es lebe daher die viel beschworene „Convivenza“
Front für Italien mit rekrutierten Landsleuten – Trauer, Hunger im südlichen Tirol. Der Staat und das Land lassen sich Zeit mit
und Not sind die Folgen von 2 Weltkriegen. Identitätsverlust und Gegenmaßnahmen und verharmlosen diese Tatsachen, denn wir
Gewissensfragen machen vielen Süd-Tirolern bis heute zu schaffen. genießen ja ohnehin „die beste Autonomie der Welt“ und sind „die
100 Jahre sind vergangen − und mit den Spätfolgen wird man leider bestgeschützte Minderheit“ im Staate und in Europa. Also genießen
auch heute noch täglich konfrontiert: mit einigen überholungsbe- wir diese Errungenschaften. n
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14 Aus den LANDESTEILEN …


Stams
von Alexander Haider

Herz-Jesu-Gelöbnis: Auf zum Schwur Tiroler Land


Angesichts der Bedrohung Tirols durch die Truppen Napoleons beschloss der engere Ausschuss der Tiroler Landesstände am
01. Juni 1796 auf Vorschlag des Abtes Sebastian Stöckl, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen, um göttlichen
Beistand zu erhalten. Sie gelobten, das Herz-Jesu-Fest jährlich im ganzen Land mit einem feierlichen Hochamt zu würdigen.

Die Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes


Tirol fand nun schon zum zweiten Mal am
Freitagabend, den 24. Juni im Stift Stams
statt. Von Seiten der Tiroler Landesregie-
rung nahmen LH Günther Platter, Land-
tagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann,
Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher,
LR Anton Mattle daran teil und feierten
gemeinsam mit Bischofsvikar Msgr. Mag.
Jakob Bürgler und Abordnungen der
Schützen aus Tirol, Südtirol und Welschti-
rol sowie der Tiroler Tradtitionsverbände
die heilige Messe, in der das Herz-Jesu-Ge-
löbnis zum 226. Mal erneuert wurde. Das
Gesamtkommando beim Landesüblichen
Empfang führte LKdt. Mjr. Thomas Saurer.
Die Ehrenkompanie stellte die ortstansäs-
sige Schützenkompanie Stams. Für den
Welschtiroler Schützenbund nahm Lkdt.
Major Enzo Cestari mitsamt der Welschti-
roler Bundesstandarte teil.
Herz-Jesu Gelöbnis Stams: Meldung von Viertel- und Regimentskommandant Mjr. Christoph
Pinzger an Landeskommandant Mjr. Thomas Saurer.
Die Gelöbnisfeier soll zu einem wertschät- © Foto: BTSK/Elisabeth Fitsch
zenden Umgang animieren und ein gutes
Miteinander im Land fördern. Die Gelöb-
nisfeier stand unter dem Motto „Herz ha- Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. Gott‘ an all jenen Tirolerinnen und Tirolern
ben. Herz zeigen!“ und stellte den Auftakt Landeshauptmann Günther Platter meinte zu verstehen, die sich Tag für Tag für ihre
des „Tages der Herzlichkeit“ im Rahmen in Stams: „Am ‚Tag der Herzlichkeit‘ stehen Mitmenschen engagieren und ehrenamtlich
der Initiative „Offene Herzen“ des Bischof- die Solidarität und der Zusammenhalt, die tätig sind.“n
Stecher-Gedächtnisvereins dar. Er ist all in unserem Land gelebt werden, im Mit-
jenen Menschen gewidmet, die sich für das telpunkt. Er ist als ein herzliches ‚Vergelt’s

Bischofsvikar Monsignore Jakob Bürgler zelebrierte den Landesgelöb- Die Hauptmann-Alois-Kluibenschädl-Schützenkompanie Stams
nisgottesdienst in Stams. feuert die Ehrensalve ab!
© Fotos: BTSK/Die Fotografen
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Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 15


BLUMAU von Roland Lang

Gedenkveranstaltung gegen Krieg und


Totalitarismus in Blumau
Am Donnerstagabend, den 1. September 2022 mit Beginn um 19.30 Uhr werden
beim Gedenkstein am ehemaligen Mussolini-KZ in Blumau das Gedenkkomitee
der Südtiroler Heimatbund und der Schützenbezirk Bozen gemeinsam mit den
Schützenkompanien von Karneid, Steinegg und Gummer mit einer Gedenk- und
Mahnwache an die Schrecken der Kriege, an die Opfer von Gewalt und Faschismus
und an das Selbstbestimmungsrecht der Völker erinnern.

Durch das Programm führen der Obmann Das Gebet sprechen die Wortgottesdienst-
des SHB Roland Lang und der Bezirksma- leiter Karl Schroffenegger, ehemaliger
jor des Schützenbezirks Bozen Lorenz Puff. Hauptmann der SK Gummer, und Hiltraud
Als Hauptredner konnte das Organisati- Erschbamer, langjährige Landesbäuerin. Das
onskomitee zwei bekannte Tiroler Autoren Schlusswort hält Karl Saxer, Gemeinderat
gewinnen: Dr. Maximilian Unterrichter und von Karneid und Mitbegründer des Gedenk-
Carlo Simeoni. komitees „KZ Campo d’Isarco“. n

Brixen | Kurtatsch von Hildegard Flor

Schützenbezirk Brixen pilgerte zur Schmerzensmutter


nach Kurtatsch
Die Wallfahrt des Schützenbezirks Brixen führte heuer am 14. Mai nach Kurtatsch zum wundertätigen Gnadenbild in der
Pfarrkirche St. Vigilius. An die 50 Teilnehmer mit Bezirkskulturreferent Josef Kaser an der Spitze trafen mit einem Reisebus
am Parkplatz unterhalb des Dorfes ein. Dort empfing sie eine Fahnenabordnung der SK Kurtatsch.

Den glorreichen Rosenkranz betend, zogen


alle gemeinsam hinauf zur Kirche. Ein-
leitende Worte sprach Josef Kaser: „Vier
Gs kennzeichnen die Wallfahrten: Gebet,
Geographie, Geschichte und Gemeinschaft.“
Die heilige Messe zelebrierte Kanonikus
Markus Moling. Die Orgel spielte Helene
Weis Pomella. Moling lobte den Bezirk für
den Besuch und die Wertschätzung der
kleinen Wallfahrtsorte, wo sie doch oft
in Vergessenheit geraten. Weiters betonte
Moling, dass es nicht eine Muttergottes von
Lourdes und eine von Fatima, sondern nur
eine einzige gibt, so wie auch nur einen Gott.
Jeder Wallfahrtsort habe seine Eigenheiten,
sagte Moling, der die Pilger anregte, auch für
die kriegsgeplagte Ukraine zu beten. Nach
der Messe erklärte der ehemalige Lehrer
Martin Gruber: „Wir stehen hier auf histori-
schem Boden, wie Funde aus der Römerzeit
mehrfach bewiesen haben.“ Gruber erzählte Die Teilnehmer an der heurigen Wallfahrt des Schützenbezirks Brixen vor dem Denkmal an
die Baugeschichte der Kirche, aber auch Josef Vigil Schweiggl in Kurtatsch
jene wechselvolle der Pfarrei. Weiter ging es
zum zentralen Joseph-Vigil-Schweiggl-Platz, Armin Gschnell einen kurzen geschichtli- Spaziergänge oder ein Kartenspiel aus. Unter
wo sich an einer Hauswand das Denkmal chen Vortrag. Nach einer Kaffeepause ging es den Ehrengästen war auch Georg Hörwarter,
an den Schützenkommandanten von 1809 in das 800 Meter hoch gelegene Dorf Graun Obmann des Vereins „Freunde der k. und k.
befindet. Dort hielt der Kurtatscher Hptm. zum Mittagessen. Danach gingen sich noch Monarchie“. n
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16 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Buch in Tirol von Fabian Woloschyn

Schützenbataillon Schwaz traf mitten ins Schwarze


Am Schießstand der Schützengilde Jenbach/Buch veranstaltete das Schützenbataillon Schwaz seinen jährlichen Schießwett-
bewerb. Jungschützen, Marketenderinnen und Schützen zeigten am Alois-Grauß-Gedächtnis-Schießstand in St. Margarethen
ihr Können und konnten mit dem Kleinkalibergewehr überzeugen.

Den Sieg in der allgemeinen Klasse konnte


sich Paul Graber (1. Schwazer SK) mit 151,4
Ringen erringen. Auch die Marketenderin-
nen standen diesen Ergebnissen um nichts
nach. Julia Steinlechner von der SK Pill
triumphierte in der Wertung der Damen
mit 147,6 Ringen. Bei der Seniorenklasse
sicherte sich Manfred Wechselberger (SK
Weer) den Sieg.
Der Hauptmann der SK Terfens Paul Derek
freute sich über den Sieg der Teilerwertung
und konnte eine wunderschöne Schützen-
scheibe entgegennehmen.
Die beste Mannschaft kam dieses Jahr
von der SK St. Margarethen, welche den
Heimvorteil bestens nutzen konnte. Batail-
lonskdt. Mjr. Martin Sprenger freute sich
über die große Teilnehmerzahl aus den 16
Kompanien. n Die Sieger des Bataillonsschießen 2022 im Kreise der Ehrengäste.

Mieming von Hannes Ziegler

Baon Sonnenburg gewinnt Viertelschießen in Mieming


Mit einem Sieg des Bataillons Sonnenburg auf (fast) allen Ebenen endete das Kleinkaliber-Schießen des Viertels Tirol-Mitte
am 28. Mai in Mieming. Die Mannschaft um Bataillonsschießwart Lt. Klaus Bucher erreichte 616 Ringe und gewann damit vor
dem Bataillon Wipptal-Eisenstecken und dem Schützenbezirk Hall.

Für die Sonnenburger hat sich die Rei-


se zum Eduard-Wallnöfer-Schießstand
überhaupt sehr gelohnt: Nicht nur in der
Gesamtwertung hatten sie die Nase vorn,
auch in beiden Teil-Disziplinen (stehend
und liegend) war ihnen der erste Platz nicht
zu nehmen. Am nächsten kam ihnen in der
Stehend-Stellung das Bataillon Wipptal-
Eisenstecken sowie in der Liegend-Stellung
der Schützenbezirk Hall.
Aber nicht nur das: Mit Lukas Gritsch (SK
Sellrain) stellte Sonnenburg sowohl in der
Einzel-Gesamtwertung wie auch in der
Stehend-Wertung den besten Schützen des
Tages. In der Liegend-Klasse wanderte Platz
eins mit Günther Gutweniger (SK Pradl)
zum Bataillon Innsbruck. Über die weiteren
Spitzenplätze in der Gesamtwertung durf-
ten sich Stephan Trojer (SK Matrei) und Die Siegermannschaft, Bataillon Sonnenburg.
Joachim Steinlechner (SK Thaur) freuen. Foto: Hans Gregoritsch
Beim Tiefschuss setzte dafür ein Schütze
des gastgebenden Bataillons Hörtenberg damit vor Franz Voglbauer (SK Fulpmes) nur die Sieger, auch die Organisatoren um
den präzisesten Schuss: Josef Rauth (SK und Joachim Steinlechner (SK Thaur). Viertel-Schießwart Olt. Ernst Markt konn-
Ranggen) kam auf 190,9 Teiler und gewann Freuen durften sich am Ende aber nicht ten eine zufriedenstellende Bilanz ziehen.
N° 4 | August 2022

Elmau
von Hans Baur

Bayern und die Gruppe der Sieben (G7)


Die sieben wichtigsten Industrienationen der Erde – Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada und die
USA, ergänzt durch die EU – trafen sich vom 26. bis 28. Juni 2022 auf Schloss Elmau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen). Der
deutsche Bundeskanzler und Gastgeber Olaf Scholz betonte nach dem Gipfel: „Die G7-Staaten arbeiten als enge Freunde und
Verbündete zusammen.“

1975 etabliert, wurde der Kreis der Industriestaaten 1998 um Russ- Auffallend war, dass auch der indische Premier Modi in landestypi-
land erweitert. Russland wurde aber wegen der Annexion der Krim scher Indischer Kleidung zum Empfang in der Münchener Residenz
2014 wieder ausgeschlossen. Nach Elmau wurden auch noch fünf erschienen war. Das fanden alle irgendwie sympathisch. Jedenfalls
Partnerländer eingeladen: Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal wurde dazu keine Häme verbreitet.
und Südafrika. Als Ergebnis kann man Pläne für ein globales Bünd- Tatsächlich wurde die Darstellung deutscher Gastfreundschaft in
nis zur Ernährungssicherheit und einen „Klimaclub“ zusammen mit Form von bayerischem Brauchtum noch nie so heftig hinterfragt
Schwellen- und Entwicklungsländern festhalten. Im Mittelpunkt und kritisiert wie beim aktuellen G7-Gipfel. Ministerpräsident
standen aber die Entwicklung des Krieges in der Ukraine und
Fragen zur Weltwirtschaft und zu Inflationsrisiken. Angesichts der
weltpolitischen Lage war dieses Treffen von großer Bedeutung.

Begrüßung in Bayern
Gastgeber des Gipfels war die Bundesrepublik Deutschland - statt-
gefunden hat er in Bayern. Deshalb war es wie immer, wenn hoch-
rangige Gäste bayerischen Boden betreten: Der Ministerpräsident
nahm sie in Empfang und Menschen in landestypischen Trachten-
gewändern sowie die Bayerischen Gebirgsschützen standen Spalier.
Diese Darstellung bayerischer Lebensart war manchen zuviel, vor
allem im Norden. In den Medien wurde dort gelästert, das reprä-
sentiere Deutschland nicht. Berliner Journalisten großer Medien,
auch des „Spiegel“ schimpfen, es sei kaum auszudenken, was das
mit dem deutschen Bild in der Welt anstelle. Worte wie „Popanz“
und „Provinz“ fallen. Die „taz“ verspottet auf ihrer Titelseite die
Einheimischen in Oberbayern als „indigene Völker“.

Der indische Premierminister Narindra Modi wird im Brunnenhof Oben: Empfang des US-Präsidenten Joe Biden. Unten: Willkommens-
der Residenz von MP Markus Söder und seiner Frau Karin begrüßt. gruß für den französischen Staatspräsident Emmanuel Macron mit
Gattin Brigitte.
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2022

18

Zum Empfang des japanischen Premierministers Fumio Kishida und beim Empfang des kanadischen Premierministers Justin Trudeau waren
die Gebirgsschützen aus Aschau und Traunstein angetreten.

Söder sah sich veranlasst, auf die Angriffe zu reagieren. Zu Bayern Für die Delegationen der zusätzlich eingeladenen Partnerländer gab
gehöre neben Modernität auch Brauchtum dazu, das sei Teil der Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Antiquarium der Resi-
hiesigen Lebenskultur. denz in München am Sonntagabend einen Empfang. Dazu war die
Kompanie Ohlstadt unter Hauptmann Michael Hägle mit Tromm-
Ferdinand Kramer, der Leiter des Instituts der Bayerischen Ge- lerzug und Musikkapelle nach München ausgerückt und bildete im
schichte an der Universität in München bestätigt, dass Staatsgäste in Brunnenhof das Ehrenspalier. n
Bayern von Abordnungen der Trachtenverbände und von Kom-
panien der Gebirgsschützen empfangen werden. Das stelle eine
lange Tradition in der bayerischen Staatsrepräsentation dar. Die
Gebirgsschützen waren bei den großen Staatsbesuchen von Charles
de Gaulle 1962 und Königin Elisabeth II. im Jahr 1965 in München,
zuletzt wiederum beim Besuch der dänischen Königin Margarete II.
im November 2021 dabei.

LH Martin Haberfellner berichtet in einem Interview mit dem


Münchner Merkur, dass die Gebirgsschützen beim Weltwirtschafts-
gipfel 1992 in München, beim G7-Gipfel 2015 und jetzt erneut
beim G7-Gipfel immer den Freistaat Bayern repräsentiert haben.
Im Vorfeld waren alle Staatschefs gefragt worden, ob sie so emp-
fangen werden wollen. Lediglich Boris Johnson nahm sich hierbei
aus. Für die Heimat einzutreten sei, so Haberfellner, ein Grundzug
bayerischer Mentalität, den die Gebirgsschützen wie wenige andere
verkörpern. Bayern sei ein Land mit staatlicher Tradition und eige-
ner Landeskultur und das wolle man sichtbar machen. MP Markus Söder, LH Martin Haberfellner und LH-Stv. Hans Baur in
Erwartung der Gäste.
Mit der Kritik können die Bayern leben. Hat doch das bayerische
Gewand in vielfältiger Weise Eingang in die Modewelt gefunden.
Bayerische Tracht erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, auch
bei Norddeutschen.

Die Gebirgsschützen stellen Ehrenkompanie


Die Anreise der Gäste zum Gipfel zog sich über zwei Tage hin. So
war es notwendig, mehrere Kompanien um Ausrückung zum Flug-
hafen zu bitten und die Landeshauptmannschaft zu begleiten. Am
Samstag, den 25. Juni 2022 stellte die GSK Wössen-Achental unter
dem Kommando von Hptm. Georg Haslberger die Ehrenkompa-
nie. Am darauffolgenden Sonntag rückten die GSK Aschau mit
Hauptmann Hubert Stein und die GSK Traunstein mit Hauptmann
Thomas Gätzschmann aus.

Auftrag erfüllt: die Kompanie Ohlstadt rückt mit klingendem Spiel


ab.
N° 4 | August 2022 Berichte aus Bayern

19
Gmund
von Hans Baur

Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von LH Andreas Stadler


Am 18. Mai 2007 ist Andreas Stadler, der Waldhofer vom Waldhof, war eine Eigenschaft, die die Persönlichkeit von Andreas Stadler
Ehrenlandeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen, gestor- ausgemacht hat. Er war gesellig und erzählfreudig.
ben. Am 10. Juli 2022 wurde anlässlich seines 100. Geburtstages ein Sein Nachfolger LH Karl Steininger hat das in seinem Nachruf
Gedenkgottesdienst in Gmund am Tegernsee gefeiert. Dabei hat zusammengefasst in dem Satz: „Durch seine freundliche Art und
LH Martin Haberfellner eine Rede gehalten, die in erster Linie die stete Gesprächsbereitschaft hatte er viele Freunde und Kameraden“.
Person Andreas Stadler zum Inhalt hatte. Behalten wir Andreas Stadler in guter Erinnerung.“ n
„Dem Stadler Anderl sind so viele Schanzl zugeflogen und er hat sie
angenommen. Gemeinderat, Kreisrat, Ehrenamtlicher Richter am
Verwaltungsgericht, Obmann der Waldbauernvereinigung, Mitglied
der Kör-Kommission im Zuchtverband usw. und vor allem Gebirgs-
schützenhauptmann.
1964 hat ihn die Kompanie Gmund zu ihrem Hauptmann gewählt,
1965 ist er in das Amt des LH-Stellvertreters berufen worden,
und 1980 schließlich hat ihn die Bundesgeneralversammlung der
Bayerischen Gebirgsschützenkompanien zum Landeshauptmann
gewählt. Andreas Stadler hat sich in ganz außergewöhnlichem Maß
um die Entwicklung des Gebirgsschützenwesens im 20. Jahrhundert
verdient gemacht. Nicht zuletzt durch seine Kontakte und seinen
kommunikativen Umgang – er hat halt gredt mit die Leit – hat er
bestehende Verbindungen zum Staat und zur Politik vertieft und
neue geknüpft. In seine Amtszeit fallen allein 14 Wiedergrün-
dungen von Gebirgsschützenkompanien. Die freundschaftliche
Beziehung Tiroler und bayerischer Schützen in der Alpenregion
der Schützen hat er ausgebaut. So ist mit auf seine Initiative auch
das Alpenregionsschießen entstanden. Das „auf einen Zugehen“

Wir gratulieren …
Kochel Prien Rosenheim

Martin Paul Panzer – 80 Josef Fischbacher –


Haberfellner – 70 Ehrenoberleutnant Paul Panzer von der 80
GSK Prien am Chiemsee konnte bei bester
Am 3. Juni 2022 feierte LH Martin Haber- Gesundheit mit Freunden, Weggefährten Der Ehrenhauptmann der GSK Rosenheim
fellner bei einem gemütlichem Abendessen und Familie seinen 80. Geburtstag feiern. feierte seinen 80. Geburtstag. Dazu lud er
in Kochel am See seinen 70. Geburtstag. Die Kameraden der Kompanie, angeführt die Hauptmannschaft und den Salutzug
Viele Gratulanten überbrachtem die Glück- von Rudolf Holthausen und Olt. Sepp Kir- nach Tattenhausen ein. Fischbacher trat
wünsche für Gesundheit und Schaffenskraft. ner, gratulierten mit einem Ehrensalut. n 1977 als Gründungsmitglied der GSK
Dabei würdigten die Redner seine reiche Rosenheim bei, wurde im März 2010 zum
Erfahrung, seinen unermüdlichen Einsatz Hauptmann gewählt und übergab 2019 das
und seine Verdienste bei der Bewältigung Amt an seinen Nachfolger Willi Berger n
der großen Probleme, welche die Pandemie
mit sich gebracht hat. n
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2022

20
Garmisch Gaißach
von Hans Baur

Zwei Urgesteine gehen Nikolaus Bergmayr †


Es war das letzte Mal, dass Hans Jais und Anton Witting ihre Berichte vor der Bataillons- Am 15. Juni 2022 ist der langjährige Schrift-
versammlung des Gebirgsschützenbataillons Werdenfels erstatteten. Nach über 30 Jahren führer der Gebirgs- und Antlaßschützen-
in der Führungsriege gaben sie am 13. Juli 2022 im Garmisch-Partenkirchener Gasthaus kompanie Gaißach Nikolaus Bergmayr im
Schranne ihr Amt zurück. Seit 1991 arbeiteten die beiden zusammen, haben unzählige Alter von 88 Jahren verstorben. Stets auch
Ausrückungen, Auslandsreisen und Versammlungen absolviert. Mit ihnen verlassen zwei sehr an historischen Zusammenhängen
Große die Bühne. Sie haben einen erheblichen Anteil daran, dass das Bataillon Werdenfels interessiert, hat er 1992 die Aufgabe über-
heute ein starker Verbund mit 1.700 aktiven und passiven Mitgliedern ist. Jais erstattete ei- nommen, zur Feier der ersten urkundlichen
nen ausführlichen Bericht über seine 30-jährige Amtszeit und würzte ihn mit persönlichen Erwähnung der Heimatwehr vor 500 Jahren
Anekdoten. Anton Witting berichtete über die vergangenen drei Jahre, die hauptsächlich in Archiven zu stöbern und eine fundierte
von corona-bedingten Absagen geprägt waren, und nannte den Patronatstag 2022 in Aschau Festschrift zu verfassen. Herzliche Worte
einen Lichtblick, weil des Dankes für seinen vielfältigen Einsatz
man sich endlich wie- für die Bewahrung von Glaube, Tradition
der einmal mit seinen und Brauchtum wurden beim Requiem und
Kameraden treffen am offenen Grab seitens Pater Adrianus,
konnte. Schützenhauptmann Franz Simon und
Die neue Führung des Handwerkervorstand Hans Kaltenhauser
Bataillons: Batail- gesprochen. n
lonskommandant
Thomas Maurer, GSK
Garmisch,
Bataillonskomman-
dant-Stv. Michael
Hägle, GSK Ohlstadt,
Bataillonsadjutant
Wolfgang Rieger, GSK
Wallgau. n
Die erste Amtshandlung des neuen Kommandanten Thomas Mau-
rer war in Anerkennung ihrer Verdienste die Ernennung von Hans
Jais zum Ehrenbataillonskommandant und von Anton Witting zum
Ehrenoffizier des Bataillons Werdenfels.

Mittenwald Samerberg Wallgau

Hans Schmitz † Josef Wagner † Wolfgang Rieger


Im Alter von 84 Jahren verstarb Hans Wenige Wochen nach seinem 85. Geburts- senior †
Schmitz aus Mittenwald. Er war seit 1979 tag verstarb Josef Wagner, langjähriger
Mitglied der GSK Mittenwald. Die Kompa- Fähnrich der GSK Samerberg (1984–1996) Das Wiedergründungsmitglied der GSK
nie und Kameraden aus Untermais/Südtirol und Träger der Chiemgau-Standarte (1999– Wallgau Wolfgang Rieger verstarb im Alter
geleiteten ihn auf seinem letzten Weg. n 2008). Hptm. Fritz Dräxl und Gauhaupt- von 94 Jahren. Als Beauftragter für das
mann Hans Rucker würdigten am Grab die Brauchtum gestaltete er maßgeblich das
Verdienste Wagners. n Erscheinungsbild der Kompanie. Mit einem
Ehrensalut nahm diese am Grab Abschied. n

n
N° 4 | August 2022

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 21


Mit 72 Teilnehmern aus allen sechs Bataillonen sowie dem Schüt- Zur Siegerehrung konnten die Veranstalter unter anderem den
zenbezirk Hall wurde eine starke Beteiligung registriert, zudem Mieminger Bürgermeister Martin Kapeller, als Vertreter der Bun-
war auch eine Abordnung der bayrischen Gebirgsschützen beim desleitung Mjr. Rupert Usel sowie die Bataillonskdt. Mjr. Stanislaus
Viertelschießen dabei. Die Durchführung oblag in bewährter Weise Schwarzenauer (Rettenberg), Mjr. Helmuth Paolazzi (Innsbruck),
dem Team der Schützengilde Mieming mit OSM Christof Melmer, Mjr. Toni Pertl (Sonnenburg) und Mjr. Andreas Haslwanter (Hör-
das für eine perfekte Abwicklung sorgte. tenberg) begrüßen. n

Mils von Herbert Rettl

Bezirksschützenfest in Mils bleibt in Erinnerung


Die SK Mils richtete zum 225 Bestandsjubiläum das 69. Bezirksschützenfest des Schützenbezirkes Hall aus.

225 Jahre Schützen Mils

Schon in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Hall und 15 Schützenkompanien des Bezirkes Hall der Partnerkompanie
Umgebung ein aus mehreren Schützenkompanien bestehendes aus Meransen und den Abordnungen aus Vahrn, Mölten sowie der
Bataillon. Nach 1945 wurde das Schützenwesen wiederaufgebaut und Feuerwehr Mils. Musikalisch wurde der Festakt durch die Musikka-
formiert. Im März 1951 wurde in einer konstituierenden Sitzung der pellen Mils und Meransen umrahmt. Beim Festzug durch das Dorf
Schützenbezirk Hall gegründet. Heute besteht der Schützenbezirk sorgte auch der Trommlerzug des Viertels Tirol Mitte für den richti-
Hall aus 15 Schützenkompanien mit über 1.500 Mitgliedern. Die SK gen Takt. Im Rahmen des Festaktes wurde Alt-Bürgermeister Peter
Mils richtete das 69. Bezirksschützenfest aus. Der Festakt am Sonntag Hanser für seine Verdienste für das Tiroler Schützenwesen und die
begann mit dem Landesüblichen Empfang und dem Einzug zur Mes- SK Mils mit dem Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkom-
se. Von dem schön gestalteten Festgelände mit dem Altar und einem panien ausgezeichnet.
eigens für das Jubiläum vom Milser Bildhauer Lukas Pittl geschnitz- Bei den Grußworten und Festansprachen ging Bürgermeisterin
ten Kreuz waren alle Teilnehmer sehr beeindruckt. Die Messe wurde Daniela Kampfl auf die derzeitigen Krisenherde auf der Welt ein. „In
von Pfarrer Dr. Jörg Schlechl und dem Landeskuraten der Schützen der Ukraine stehen sich Menschen mit Waffen gegenüber und die
Mag. Martin Ferner gehalten. Mag. Martin Ferner ging in der Predigt Schützen tragen auch Waffen. Die Schützen stehen hier jedoch als
auf das bunte Bild ein, das die Schützen mit ihren Trachten geben. Zeichen des Friedens und Gedenkens und deshalb gilt ihnen mein
Besonders hob er aber trotz aller Verschiedenheit der Trachten das Dank“, so Bgm. Kampfl. Die Schützen werden bei Ausrückungen
Gemeinsame hervor, das durch jede Tracht und das Ausrücken sowie öffentlich wahrgenommen, es passiert aber auch sehr viel Hilfe und
das Einstehen für eine Wertehaltung ausgedrückt wird. Unterstützung im Dorf, oftmals sehr im Stillen und im Hintergrund,
hielt Kampfl fest.
Grußworte, Ehrungen und der richtige Takt
Der Hauptmann der SK Mils Hanspeter Hirschhuber dankte allen Der abschließende Festzug durch Mils
Ehrengästen und Formationen. Der Kommandant des Schützen- Der Bürgermeister von Mühlbach Heinrich Seppi dankte für die
bezirkes Hall Mjr. Kurt Mayr und Hptm. Hanspeter Hirschhuber Einladung zum Fest. Mjr. Andreas Raass ging in seinen Ausführungen
konnten LR Hannes Tratter, Bezirkshptm. Mag. Michael Kirchmair, auf die Geschichte der Schützen ein, und Landesrat Hannes Tratter
die Bürgermeisterin von Mils Mag. Daniela Kampfl, den Ehren- hielt auch die guten Beziehungen und Verbindungen zu den Part-
Landeskommandanten EMjr. Fritz Tiefenthaler, den Viertelkom- nergemeinden in Südtirol fest. Im Anschluss an den Festakt mar-
mandanten des Schützenbezirkes Tirol Mitte Mjr. Andreas Raass schierten alle Formationen, mit über 600 Schützen und hunderten
und weitere zahlreich erschienene Ehrengäste im Schützendorf Mils Musikanten, vorbei an den Ehrengästen und zahlreichen Besucherin-
willkommen heißen. Ein besonderer Schützengruß galt neben den nen durch Mils. n
N° 4 | August 2022

22 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

Schwaz von Fabian Woloschyn

Schützenviertel Unterland lud zur Versammlung nach Schwaz


Unter dem Motto „Jetzt geht’s wieder los“ starteten die Schützen des Tiroler Unterlandes nach fast zweijähriger pandemie-
bedingter Pause wieder ordentlich durch. Ein wichtiger Termin war die Viertelversammlung im SZentrum in Schwaz.

Delegierte der 70 Mitgliedskompanien des


Schützenviertels Unterland versammel-
ten sich am 18.Mai 2022 in Schwaz zur
Vollversammlung. Viertelkdt. Mjr. Manfred
Schachner konnte neben Bgm. Viktoria
Weber auch LKdt. Mjr. Thomas Saurer und
LKdt.-Stv. Mjr. Gerhard Biller im vollen
Silbersaal begrüßen.
Nach der Verlesung der Berichte der ein-
zelnen Funktionäre wurden auch verdiente
Schützen geehrt. Johann Mauracher von der
SK Wörgl wurde für seine Verdienste um
das Schützenwesen, als langjähriger Batail-
lons- und Viertelschriftführer die Goldene
Verdienstmedaille des Viertels verliehen.
Die Schützen blicken hoffungsvoll in die
kommenden Jahre. So konnte ein neues
Projekt zur Mitgliedergewinnung präsen-
tiert werden, um auch für die Zukunft gut
gerüstet zu sein. Höhepunkte bilden neben
dem bereits stattgefundenen Alpenregions-
treffen im Passeiertal auch die einzelnen
Bataillonsfeste bzw. das Zillertaler Regi- V.l. LKdt. Mjr. Thomas Saurer, Viertelkdt. Mjr. Manfred Schachner, Olt. Johann Mauracher
mentstreffen in Fügen. n mit Gattin, Bgm. Viktoria Weber und Viertelkdt.-Stv. Georg Huber

Wald im Pitztal von Werner Föger

Bataillonsfest Pitztal und Bezirksschützenfest Imst


An einem der schönsten Plätze von
Wald, den die Jungbauernschaft/
Landjugend 2018 wunderschön ge-
staltet hat – so Hptm. Daniel Eiter bei
der Begrüßung – fand am 3. Juli das
Bezirksschützenfest anlässlich 122 Jahre
SK Wald statt.

Bereits am Samstagabend hatte das Batail-


lonsfest mit mehreren Kompanien stattge-
funden. Alle Kompanien und Fahnenab-
ordnungen nahmen Aufstellung im Mairhof
(Kirche). Nach der Meldung fand eine
Feldmesse, umrahmt von der Musikkapelle
Zaunhof und der Ehrenkompanie Karres,
statt. Für die Festansprache konnte die
Bundesmarketenderin Franziska Jenewein
gewonnen werden. Danach folgte der Ab-
marsch ins Festzelt mit Defilierung.
Abordnungen und Kompanien aus Imst,
Arzl, Karrösten, Roppen, Haiming, Mötz,
Umhausen und Wald sowie Kaiserjäger aus
Plangeross marschierten mit der Ehren-
N° 4 | August 2022

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 23


kompanie aus Nassereith um 9 Uhr vom Franziska Jenewein, Regimentskdt-Stv. Bronzene Verdienstmedaille erhielten Wal-
Kirchplatz zum Gottesdienst zu besagtem Fredi Scharf, Bez.-Mjr. Norbert Rudigier, ter Flir und Daniel Eiter und die Silberne
„schönsten Platz von Wald“. Baon-Kdt. Siegfried Walser, den Mjr. des Verdienstmedaille erhielt Marketenderin
Nach dem Gottesdienst, der von Pfarrer Saji Baon Petersberg Michael Randolf, die Pa- Sabrina Neururer. Anschließend stellten
Kizhakkayil zelebriert wurde, konnte der tinnen Monika Schuler und Geli Schwarz, sich die Kompanien zum Festumzug mit
Walder Hptm. Daniel Eiter die zahlreichen die anwesenden Schützenkompanien, die Defilierung auf.
Ehrengäste, unter ihnen LA Mag. Jakob MK Wald und Gäste aus nah und fern Im Festzelt fand dann das Bezirksfest in
Wolf, Bgm. Josef Knabl mit Gemeinderat, begrüßen. Nach den Worten von Bgm. Wald mit einem zünftigen Frühschoppen
Bürgermeister aus den Nachbargemein- Josef Knabl und der Festansprache von der MK Wald und der Gruppe „Tiroler
den, LKdt. Thomas Saurer, Bundesmark. LKdt. Saurer erfolgten die Ehrungen. Die Leben“ seinen gemütlichen Ausklang. n

Zillertal von Gerhard Hauser

Regiment Zillertal unterstützt die Ukraine


Mit Mut und Zuversicht für das Jahr 2022 – das ist der Vorsatz aller Schützenkompanien für das heurige Jahr. Für das Ziller-
taler Schützenregiment mit seinen 15 Kompanien bedeutet das auch Soforthilfe bei Notfällen und Katastrophen, Hilfe für
soziale Projekte, kameradschaftlicher Zusammenhalt, offener und respektvoller Umgang miteinander und Beibehaltung der
kompanie- bzw. gemeindeeigenen Gepflogenheiten. Unsere Grundsätze sind in den Statuten verankert.

Im heurigen Jahr steht die Hilfe zugunsten


der Ukraine-Flüchtlinge im Vordergrund.
Dafür bedanken wir uns als Regiment
bei jeder einzelnen Kompanie. Dank der
Spenden konnte die Caritas Menschen,
die aus der Ukraine nach Tirol geflüchtet
sind, Lebensmittelgutscheine und Unter-
künfte sowie sonstige Hilfsleistungen zur
Verfügung stellen. Darüber hinaus kom-
men die Spenden Ukraine-Flüchtlingen in
Rumänien zugute. Die Caritas Tirol arbeitet
dort seit vielen Jahren eng mit der Caritas
Satu Mare zusammen. Durch die Nähe zur
Ukraine ist man hier verstärkt in die Flücht-
lingshilfe involviert; alle Ressourcen werden
dringend benötigt.
Gemeinsam mit der Caritas konnten auch in
der Vergangenheit Projekte wie zum Beispiel
die Anschaffung von zwei Brunnen in Mali Oberleutnant und JS-Betreuer Anton Leo, Baon-Kdt. Oberes Zillertal Hptm. Fritz Sandhofer,
für die Caritas Innsbruck unter der seinerzei- Reg.-Kassier Lt. Harald Rainer, Regionalreferentin Cindy Leo, Regimentskdt. Mjr. Herbert
tigen Federführung und auf Initiative von Bi- Empl, Dienststellenleiterin Caritas-Zentrum Zillertal Barbara Kainzner-Abendstein, Baon-
schof Reinhold Stecher umgesetzt werden.n Kdt. Hptm. Günther Schweinberger, Baon-Kdt. Hptm. Martin Kammerlander und Baon-
Kdt.-Stellv. Olt. Josef Steinberger „Trialer“.

La Pli von Patrick Brugger

Bezirkstag des Schützenbezirkes Pustertal in La Pli


Die Scizeri La Pli de Mareo richteten am 10. Juli 2022 den Bezirkstag des Pustertals aus. Das ladinische Bergdorf mit seinem
historischen Ortskern und den wunderschönen Bauernhöfen war zu diesem Anlass festlich herausgeputzt.

Nach der Frontabschreitung marschierten Bruneck gewesen - für die der Bezirk Pus- Ladiner einen eigenen Block gebildet hatten.
die Abordnungen zum Musikpavillon, tertal verantwortlich zeichnete. Am selben In der Vorschau auf das laufende Jahr rief
wo Ortspfarrer Klaus Sottsas die Heilige Abend seien auf Landesebene Strommasten der Bezirksmajor alle Kompanien zur
Messe zelebrierte. Im Vereinshaus konnte zum Gedenken an die Feuernacht beleuch- Teilnahme am Gesamtpustertaler Treffen in
Bezirksmajor Erich Mayr dann zahlreiche tet worden. Erfreut zeigte er sich über das Obertilliach auf und ersuchte sie, sich die
Ehrengäste begrüßen. Einer der Höhepunk- starke Auftreten des Bezirkes in Passeier in Termine für das Hoch-Tirol-Fest in Kasern/
te in seiner Rückschau ist die Gedenkfeier diesem Jahr, wo die Pusterer einen Bezirks- Prettau und das 40-jähriges Gründungsjubi-
60 Jahre Feuernacht am Rathausplatz in block, sowie das Bataillon Ahrntal und die läum der SK Gais vorzumerken. n
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24 Wir gratulieren …

Haiming

Gründungsmitglieder
EHptm. Josef Schiechtl – 85
Zgf. Rudolf Stigger – 80
Zgf. Ernst Eiter – 80
1954 fand die Wiedergründung der Haiminger Schützen statt, und
die drei Jubilare sind seit diesem Zeitpunkt beim Verein aktiv mit
dabei. Josef (Pepi) Schiechtl wurde am 22. Mai 1937 geboren. 1969
wurde er zum Leutnant gewählt, und von 1997 bis 2015 führte er als
Hauptmann die Haiminger Schützen an. Rudolf Stigger wurde am 16.
März 1942 geboren und war von 1984 bis 1990 als Schriftführer im
Ausschuss tätig. Ernst Eiter kam am 28. April 1942 auf die Welt und
war von 1981 bis 1987 als Schützenrat im Ausschuss. Zu allen drei
Geburtstagen rückte die Kompanie aus und gratulierte mit einer Salve.
68 Jahre Mitglied im Verein zu sein, das ist gelebte Tradition, und
dafür bedanken sich die Haiminger Schützen bei den Jubilaren. n

Oben: Josef Schiechtl


Unten: V.l. Rudolf Stigger und Ernst Eiter

Hopfgarten Stams

EHptm. Sebastian Mariacher – 90 Alois Häfele – 90

V.l.: Hptm. Ludwig Kleinlercher, Bgm. Josef Tönig, Herr und Frau
Mariacher sowie Obm. Markus Veider
Der Jubilar Alois Häfele mit Gattin Marianne, flankiert von Bgm.
Olt. Markus Rinner, EHptm. Alfred Raich und Hptm. Bernhard Häfe-
Dieses Jahr durften wir zu einer ganz besonderen Ehrensalve ausrü- le, dazwischen die Söhne Klaus, Hans und Herbert
cken. Am 11. Mai 2022 feierte der Ehrenobmann der SK Hopfgar- Foto: © Martin Holzknecht
ten Sebastian (Wastl) Mariacher seinen 90. Geburtstag. Er war über
50 Jahre aktives Mitglied unserer SK und ist dem Verein mit seinen Alois Häfele, Gründungsmitglied der SK Stams (1959) und durch
Ausschusstätigkeiten immer zur Seite gestanden. Unter anderem sechs Jahrzehnte äußerst verlässlicher und treuer Schütze, feierte im
war er von 1977 bis 1994 Obmann und von 1995 bis 2000 Obmann- Mai 2022 im Altersheim Mieming seinen 90. Geburtstag. Seine Be-
Stv. Nach der feierlichen Salve und den Glückwünschen von Bür- geisterung für das Schützenwesen ist auch auf seine Söhne überge-
germeister Josef Tönig und den Mitgliedern der Schützenkompanie gangen: Ferdl ist Fähnrich und Bernhard Hauptmann der Stamser
durfte natürlich ein Schnapserl von unseren Marketenderinnen Kompanie, Herbert ist Hauptmann der SK Hatting. n
nicht fehlen. Anschließend wurde noch gemütlich gefeiert. n
N° 4 | August 2022

Wir gratulieren … 25
St. Pankraz

Albert Paris – 80
Am 28. April gratulierten die Schützen
der SK St. Pankraz Albert Paris zum 80.
Geburtstag. Albert ist ein Tiroler durch
und durch und ein sehr vereinsliebender
Mensch. In St. Pankraz ist er seit 1977 bei
der Kompanie und er war mehr als 20 Jahre
lang Obmann der Musikkapelle. Albert hat
sich stets im Dorfleben eingebracht und
die Tiroler Kultur wortwörtlich gelebt. Auf
diesem Wege wünscht die SK St. Pankraz
Albert nochmals alles Gute zu seinem
runden Geburtstag und noch viele schöne
Momente in seinem Leben. n

BOZEN
von Egon Zemmer

Ehrenamt in Not: 1.596 Unterschriften übergeben


Am 24. Mai 2022 gab es ein Treffen von Südtiroler Verbands-
vertretern mit LH Arno Kompatscher. Mit dabei war eine
Delegation der 15 Verbände der Initiative „Ehrenamt in Not“.
Sie übergaben dem Landeshauptmann über 5.300 Unter-
schriften und ein verbandsübergreifendes Positionspapier.

Mit der Reform und dem Gesetzesdekret des Dritten Sektors durch
das italienische Parlament wurde die Regelung für die ehrenamt-
lichen Vereine und Verbände auf eine neue rechtliche Grundlage
gestellt. In einer Petition riefen die Südtiroler Verbände die Landes-
regierung und die parlamentarischen Vertreter zum Handeln auf.
Von den über 5.300 Unterschriften haben 1.596 gesetzliche Vertreter
Südtiroler Vereine – stellvertretend für ihren Verein – unterzeichnet.

Die Unterstützung der Bürgermeister


Es fanden sich 27 Unterschriften von Bürgermeistern auf den Un-
terschriftenlisten. Aus Eigeninitiative der engagierten Bürgermeister
wurden 13 Gemeinderatsbeschlüsse ratifiziert, um das Anliegen der Überreichung der Unterschriften samt Positionspapier an den Lan-
Initiative zu unterstützen. Ein Positionspapier mit Schilderungen von deshauptmann. Eine löbliche Initiative zum Schutz des Ehrenamtes,
Problemen und Lösungsvorschlägen wurde von den Verbänden in welche vom SSB ausgegangen ist.
den letzten Monaten ausgearbeitet. Dieses Dokument wurde an den
Landeshauptmann übergeben und soll als technisches Dokument gen für das Ehrenamt und unterstrich, dass auf allen Ebenen, auf
für eine entsprechende Durchführungsbestimmung zum Autono- staatlicher wie auch auf Landesebene, in der Verwaltung, aber auch
miestatut bzw. für Änderungen dienen. Die Verbände ersuchten den bei den Vereinen selbst, noch viele Anstrengungen zu unternehmen
Landeshauptmann, als „Anwalt des Ehrenamtes“ aufzutreten und die seien, um die Situation des Ehrenamtes zu verbessern.
Angelegenheit zur Chefsache zu erklären. „Mit der Überreichung der Unterschriften und des Positionspapiers
ist nun die Politik zu dringendem Handeln gefordert. Alles Mögliche
LHptm. Kompatscher bedankte sich bei den Vertretern der Vereine muss in Gang gesetzt werden, um das in Not geratene Südtiroler Eh-
und Verbände für die Ausarbeitung von Verbesserungsvorschlä- renamt zu unterstützen“, betont die Initiative in ihrer Aussendung. n
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26 Aus den KOMPANIEN …


Ebbs
von Johann Baumgartner

Ebbser Schützen unter neuer Führung


Am 24. April 2022 fand die Generalver-
sammlung der Ebbser Schützen mit Neu-
wahl der Vereinsführung für Kompanie und
Gilde statt. Als Ehrengäste konnten Bgm. KR
Josef Ritzer, 2. Vizebgm. Beate Astner-Prem,
Baon-Kdt.-Stv. Olt Roland Margreiter, OSM
Mag. Hannes Bodner und die Ehrentitel-
träger der Ebbser Schützen SM Lisi Huber,
Elt. und EOSM Josef Pichler, EOlt. Johann
Kapfinger, Elt. Andreas Kronbichler und
Ehrenmitglied Alois Pfeiffer begrüßt werden.
Hptm. Karl Guglberger und OSM Siegi
Weidner stellten sich nicht mehr der Wahl
und haben ihre jeweilige Nachfolge vorge-
schlagen. Lobende Worte für die scheiden-
den Vorstandsmitglieder ließen einen Rück-
blick über Erfolge in sportlicher Sicht sowie
Wahrung der Tradition zu und zeigten Leis- Geehrte der SK Ebbs
tungen der Gilde und der Kompanie auf.
Hptm. Karl Guglberger ist seit 1991 Ebbser Die Kompanie hat Salven geschossen Bezirks-SM Walter Patka, SM Julia Schrödl,
Schütze. Er war ein verlässlicher Ausrücker. und eine gute Erinnerung an die Tiroler SM Andi Kofler und Sandro Streicher mit
Von 1998 bis 2007 war er Dienstführender Schützen in Wien hinterlassen. Im Jahr Julian Werlberger unterstützt.
Oberjäger, danach Leutnant und mit 2011 darauf wurde Karl Guglberger das „Goldene Ein großes Dankeschön wurde bei den An-
folgte er dem scheidenden Hptm. Rudi Ehrenzeichen“ der Ebbser Schützen und sprachen von allen Rednern ausgesprochen.
Moser als Hauptmann nach. nun der Titel „Ehrenhauptmann“ verlie- Ganz besonders ist zu bemerken, dass die
Damit war er nach Gründungshauptmann hen. Mit dem Versprechen, die Kompanie jugendliche SM Julia Schrödl die Obmann-
Hansi Gründler der 3. Hptm. der Ebbser und die Gilde zu unterstützen, wünschte er schaft für die Ebbser Schützen angenom-
Schützen und hat bei vielen Ausrückun- seinem Nachfolger, Hptm. Alex Auer, auch men hat. Ihre Leistungen und ihr Einsatz
gen die Kompanie erfolgreich geführt. weiterhin alles Gute und viel Erfolg. waren der Grund, sie zu diesem Schritt zu
Ein Höhepunkt seiner Laufbahn war das Nicht einfach machte es sich der schei- bewegen und es wurde ihr einstimmig das
Kommando über die Ehrenkompanie bei dende OSM Siegi Weidner. Nach vielen Vertrauen ausgesprochen. Der Bürgermeis-
der Feier „150 Jahre Tirolerbund in Wien“, sportlichen Leistungen bei Staats-, Landes-, ter, der OSM des Bezirks sowie der BKdt.-
wo er am Rathausplatz bei mehr als tausend und Bezirksmeisterschaften, Rundenwett- Stv gratulierten und betonten, dass diese
Akteuren die Formationen an die drei Lan- kämpfen und Vergleichskämpfen in vielen Wahl ein gutes Zeichen für die Zukunft sei
deshauptleute Günther Platter, Luis Durn- Bewerben führte Siegi seine Schützen von und die Ebbser Schützen unter der Führung
walder und Michael Häupl gemeldet hat. Erfolg zu Erfolg. Er wurde dabei von SM von Julia Schrödl und Alex Auer sicher eine
Lisi Huber, Pepi Gfäller, Alois Pfeiffer, gute Zukunft haben werden. n

Flaurling
von Andreas Schärmer

Das Warten hat


ein Ende
Aufgrund der Pandemie musste das
normal über 2 Wochenenden ausgetragene
Dorfschießen vom 16.10.2021 bis 20.6.22
verlängert werden. Bei der Siegerehrung im
Schützenheim am 24. Juni 2022 konnten
dann die Pokale den zahlreichen Gewinnern,
die persönlich gekommen waren,
übergeben werden. n

Foto: Reinhild Reingard Waldhart,


Andreas Schärmer
N° 4 | August 2022

Aus den KOMPANIEN … 27


Lüsen
von Josef Kaser

Segnung Bildstock in Lüsen

V.l.: EMjr. Sepp Kaser, Georg Hörwarter vom Heimatpflegeverband, Ernst Delmonego, Konrad Bergmeister von der Stiftung Südtiroler Spar-
kasse, Geom. Karl Heinz Molling, Bürgermeisterin Carmen Plaseller, Aushilfsseelsorger Jakob Ploner, die Stifter der Maurerarbeiten Michael
und Alex Pichler, die Stifter der Statue Matthias Piock und Johann Grünfelder, der Schmied Heini Senoner und Hptm. Herbert Federspieler.
Foto: © Luis Nagler

Zu Nepomuks Ehren und um seinen Schutz zu erbitten, wurde im zu bauen. Geometer Karl Heinz Molling übernahm die Planung und
Jahre 1869 „in der Blaue“ in Lüsen ein Bildstock errichtet, an dem Vermessung laut dem alten Bildstock, die Maurerarbeiten stifteten
einst der Fahrweg vorbeiführte. Nach der verheerenden Über- Alex und Michael Pichler, das Dach und die Malerarbeiten wurden
schwemmung von 1966 wurden Bachbett und Straße gesichert und von den Schützenmitgliedern Elias Ploner, Norbert und Matthias
neu verlegt, sodass der Bildstock inmitten der Wiese zu stehen kam Grünfelder und Julian Pichler unter der Leitung von Hptm. Herbert
und an Bedeutung verlor. Weil Privateigentum, war es schwierig, ge- Federspieler ausgeführt. Die Statue des hl. Nepomuk stifteten die
schichtliche Aufzeichnungen zu finden. Anzunehmen ist, dass er laut Kreuzner Bürger Hans Grünfelder und Matthias Piock.
der angegebenen Jahrzahl älter sein könnte. Schon seit Jahren wurde Einen Beitrag gewährten die Stiftung Südtiroler Sparkasse und der
von Bürgern der Fraktion Kreuz an Sepp Kaser die Bitte herangetra- Schützenbezirk Brixen. So konnte der neue Bildstock am 22. Mai
gen, den Bildstock zu renovieren bzw. aufzuwerten. 2022 im Beisein der Schützenkompanie, von Ehrengästen und Bevöl-
In der SK Lüsen wurde ausführlich diskutiert und beschlossen, auf kerung feierlich gesegnet werden.
öffentlichem Grund an der Kreuznerstraße einen neuen Bildstock Das Patrozinium des hl. Johannes Nepomuk ist am 16. Mai. n

Mühlwald
von Reiner Kirchler

Herz-Jesu-Feier
der SK Mühlwald
Am Herz-Jesu-Sonntag wurden für langjährige aktive Mitglied-
schaft im Rahmen einer kleinen Feier der SK Mühlwald, Diplome
an Marketenderinnen und Schützen überreicht. Vizebürgermeister
Gebhard Mair gratulierte auch herzlich und überbrachte Grüße im
Namen der Gemeinde Mühlwald. Geehrt wurden: Ferdinand Ober-
hollenzer und Wendelin Reichegger für 50 Jahre Mitgliedschaft,
Richard Seeber für 25 und Linda Oberhollenzer, Daniela Außerho-
fer und Rosi Kirchler für 10 Jahre Mitgliedschaft. n
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28 Aus den KOMPANIEN …


Margreid
von Andreas Maier

Herz-Jesu-Feier mit Ehrung der Gründungsmitglieder


Am 26. Juni feierte die SK „Franz von
Fenner“ Margreid das Herz-Jesu-Fest. Das
Fest fand mit einer Messe in der Kirche und
mit einer Prozession durch das Dorf statt.
Anschließend wurde der Schwur erneuert.
Da die Schützenkompanie heuer ihr 40-jäh-
riges Wiedergründungsjubiläum feiert,
wurden zu diesem Anlass die Gründungs-
mitglieder mit der Andreas-Hofer-Langjäh-
rigkeitsmedaille ausgezeichnet.
In Anwesenheit der Dorfbevölkerung
übergab Hptm. Andreas Maier mit Beihilfe
des Bürgermeisters Andreas Bonell den
jeweiligen Gründungsmitgliedern feierlich
die Urkunde und die Medaille.
Zu erwähnen ist auch, dass durch einen V.l.: Bgm. Andreas Bonell, Hptm. Andreas Maier für EFhr. Josef Maier, Roland Piger, Olt. Wal-
einstimmigen Beschluss dem EFhr. Josef ter Bonora, Fhr. Christian Peer, Werner Schwarz, ZLt. Peter Amort, EHptm. Karlheinz Pomella
Maier posthum diese Ehrung nachgereicht und Fahnenpatin Gertraud Augustin.
wurde. Er ist letztes Jahr im Juli verstorben
und somit fehlten ihm nur wenige Monate zen Heil“ hochleben. Nach den Ehrungen ditionelle Bergfeuer am Fennberg sowie das
zu dieser Auszeichnung. Die Kompanie ließ ging es ins Schützenheim, wo ein Umtrunk Kreuz in Lafot entzündet. n
die Geehrten mit einem dreifachen „Schüt- stattfand. Am Abend wurden dann das tra-

Meran
von Kornelia des Dorides

Meraner erneuern Gelöbnis zum Heiligsten Herzen Jesu


Schützen der SK Meran nahmen am Herz-
Jesu-Sonntag 2022 am Festgottesdienst in
der Stadtpfarre St. Nikolaus teil und nahmen
die Beflaggung der Stadtpfarrkirche und des
Sandplatzes von Meran vor. Jungschützenbe-
treuerin Sandra, die Jungmarketenderinnen
Evelyn und Anna sowie Jungschütze Kilian
trugen in den Fürbitten die Anliegen der
Schützen vor.
Am Ende der Messfeier wurde der Bund der
Väter an das Heiligste Herz Jesu erneuert.
Zelebrant Peter Gschnitzer ging in seiner
Predigt auf den Sinn der Herz-Jesu-Vereh-
rung ein. Anschließend marschierten die
Meraner Schützen zu den Klängen der Stadt-
musikkapelle Meran zum Sandplatz, um dort
ihren traditionellen Festakt abzuhalten. Höhepunkt dieser Feier war die Angelo- gen Gesellschaft einzubringen“, betonte der
Nach Meldung durch Hptm. Lukas Prezzi an bung neuer Mitglieder. Marketenderin Landtagsabgeordnete und Schütze der SK
die Höchstanwesende schritten Vize-Bürger- Sandra und Schütze Michael legten vor der Meran Sven Knoll, der die Feier moderierte.
meisterin Katharina Zeller, Stadtrat Stefan Herz-Jesu-Kompaniefahne ihr feierliches Deshalb wurde der gesamte Erlös der
Frötscher und LKdt. a. D. Renato des Do- Gelöbnis mit einem Bekenntnis zum Tiroler Ostereier-Aktion 2022 der Jungschützen und
rides die Front ab. Danach wandte sich Ka- Schützenwesen ab. Vor dem Abfeuern einer Jungmarketenderinnen einer in Not gerate-
tharina Zeller an die Anwesenden und lobte Ehrensalve für verstorbene Mitglieder der nen Familie im Burggrafenamt gespendet.
den Einsatz der Schützen für den Erhalt der Meraner Kompanie wurde nochmals auf den Auf der Tagesordnung standen Ehrungen für
Tiroler Tradition. Ein „Stärkungsschnapsl“ Sinn dieses Tiroler Feiertages eingegangen: Verdienst und Treue in der Kompanie: So
− gereicht von den Marketenderinnen Maria „Schütze sein, heißt nicht nur für die Heimat freuten sich die Marketenderin Maria Kienzl,
und Evelyn - wurde von den Ehrengästen einzutreten, die Tiroler Werte und den die Schützen Patrick und Martin Mitterho-
unter ihnen auch ELt. der SK Meran Benno christlichen Glauben zu pflegen, sondern fer, Jörg Stanzel, Roman Grossteiner, Alex
Frank − gerne angenommen. sich auch in die sozialen Belange der heuti- Kaltenmarkt, Peter Pfeifer und Renato des
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Aus den KOMPANIEN … 29


Dorides über diese Wertschätzung. Der Fest-
akt am Sandplatz endete mit einem Gewehr-
Präsentieren der Meraner Schützen, der
Tiroler Landeshymne und einem anschlie-
ßenden Musikstück der Stadtmusikkapelle
Meran, zu dem Fahnenschwinger Claudio
eine gekonnte Einlage präsentierte.
Danach marschierten Schützen und Musi-
kanten gemeinsam zum Hotel Meranerhof,
um dort das Mittagessen bei Fahnenpatin
Ehrentraud Eisenkeil einzunehmen. Mit
einem Musikstück, einem großen Blumen-
strauß, einem Begrüßungsschnapsl und
einem „dreifachen Schützen Heil“ bedankten
sich die Meraner Schützen bei der Hausher-
rin Astrid für den freundlichen Empfang.
Am Abend fanden sich Schützenmitglieder Petöfi-Hof zur Verfügung gestellten Platz am in gemütlicher Runde beim Entzünden der
am von der Schützen-Familie Folie vom Segenbühel ein, um diesen Tiroler Feiertag Herz-Jesu-Feuers ausklingen zu lassen. n

Schnann
von Armin Falch

Generalversammlung der SK Schnann mit


Mitgliederehrung
Am 7. Mai 2022 hielt die SK Schnann die Generalversammlung für
das Jahr 2021 ab. Dazu begaben sich zahlreiche Schützenmitglieder
und Ehrengäste in das Schützenheim. Als Ehrengäste waren der
Bundesbildungsoffizier Mjr. Hartwig Röck, Bez.-Kdt. Mjr. Martin
Schönherr, und Talkdt. Mjr. Paul Tilg anwesend.
Nach der Begrüßung durch den Obmann Alexander Scherl wurden
die einzelnen Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Coronabedingt
konnten der Bericht des Kassiers sowie der Tätigkeitsbericht des
Hauptmannes Walter Scherl nur kurz gehalten werden. Vor den
Grußworten der Ehrengäste wurden Ehrungen von besonders ver-
dienten Schützenmitgliedern durchgeführt.
Hptm. Albert Korber, seit 1964 Mitglied der SK, wurde für seine
langjährige Ausübung der Funktion des Hauptmannes (25 Jahre)
und anderer Funktionen zum Ehrenhauptmann ernannt.
Fähnrich Oswald Schmid ist 1964 der SK beigetreten. Ihm wurde
für 24 Jahre Kassiertätigkeit, für mehrere Jahre Schriftführertätig-
keit sowie für seine 37-jährige Tätigkeit als Fähnrich der SK die
Silberne Verdienstmedaille des BTSK verliehen. V.l.: Bez.-Kdt. Mjr. Martin Schönherr, Mark. Carola Juen, Hptm. Wal-
Lt. Manfred Pleifer ist seit 1967 bei der SK. Ihm wurde für seine ter Scherl, Fähnrich Oswald Schmid, Lt. Manfred Pleifer, Talschafts-
Tätigkeit als Gerätewart, Schriftführer, Kassier und seit 2009 als Kdt. Mjr. Paul Tilg, EHptm. Albert Korber, Mjr. Hartwig Röck (BBO)
Leutnant die Silberne Verdienstmedaille des BTSK verliehen.
Carola Juen ist seit 2008 Marketenderin der SK und war in dieser Die SK Schnann bedankt sich herzlich für diese langjährigen
Zeit für die Organisation und Koordination der Marketenderinnen Dienste! Nach den Grußworten der Ehrengäste wurde die Gene-
sowie für die Beschaffung des Blumenschmuckes zuständig. Dafür ralversammlung beendet, und man widmete sich dem gemütlichen
wurde ihr die Katharina-Lanz-Medaille des BTSK verliehen. Teil. n

Wir gratulieren zur Hochzeit

Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:

TELFS - Fhr. Markus Schatzer und Braut Claudia Pircher


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30 Aus den KOMPANIEN …


St. Ulrich am Pillersee
von Lisa Fallunger

Breitenbacher beim Alpenregionstreffen


Nach langer Zwangspause freuten sich die Breitenbacher Schützen
umso mehr, am 26. Alpenregionstreffen teilzunehmen. So mach-
ten sie sich am 15. Mai zeitig auf den Weg über den Brennerpass
nach St. Martin in Passeier, wo sie zusammen mit 6.000 anderen
Schützen bei der Feldmesse dabei sein und den Festumzug mit-
gestalten durften. Bei viel Sonne und toller Stimmung genossen
sie die restliche Zeit im Festzelt, bei der sie neue Bekanntschaften
schlossen und mit dem einen oder anderen Schnapserl im Zeichen
der Freundschaft anstießen. n

V.l.: Hannes Hohlrieder, Helmut Gschwentner, Andreas Hager, An-


dreas Margreiter, Josef Adamer, Hptm. Peter Ortner, Josef Hintner,
Richard Ruprechter, Walter Gschwentner, Thomas Entner, Viktoria
Berger, Lisa Fallunger, Schützenkönigin Bettina Entner, Michaela
Huber, Verena Fallunger, Christoph Gruber und Melanie Entner
(Foto: Josef Moser)

St. Ulrich | Urtijëi


von Egon Zemmer

Treue ist Tiroler Brauch: Herz-Jesu-Fest in St. Ulrich | Urtijëi


Es war wieder soweit: Die Bevölkerung von St. Ulrich feierte das
Herz-Jesu-Fest. Wie es die Tradition verlangt, feuerte die SK St.
Ulrich Böllerschüsse ab. Der Sonntagvormittag war vom Aufmarsch,
dem Hochamt und Ehrungen für verdiente Mitglieder geprägt. Am
Abend zündeten die Schützen ein großes Herz-Jesu-Feuer auf Col
de Flam an. Ein ereignisreiches Wochenende haben die Ulricher
Schützen hinter sich.
Bereits Tage zuvor liefen die Vorbereitungen für das große Herz-Jesu-
Fest auf Hochtouren. In gewohnter Manier begann am Samstagabend
das Herz-Jesu-Wochenende. Dort wurde das Fest mit abwechselnden
Böllerschüssen und dem Läuten der Kirchenglocken eingeleitet. Am
Sonntag wurde die Bevölkerung mit Böllerschüssen und Kirchenglo-
cken für das Hochamt geweckt. Im Anschluss marschierte die Schüt-
zenkompanie vom Hotel Stetteneck bis zur Pfarrkirche von St. Ulrich,
wo Hochw. Dekan Vijo Pitscheider das Hochamt zur Herz-Jesu-Feier
abhielt. Die Schützenkompanie versammelte sich nach dem Festgot-
tesdienst im Garten vom Hotel Adler.
Feierlich wurde Schütze Arthur Prinoth zum Ehrenmitglied der
Schützenkompanie ernannt. Prinoth war 1976 bei der Wiedergrün-
dung der SK St. Ulrich federführend dabei. Am Abend lud die SK
St. Ulrich die Bevölkerung zum Herz-Jesu-Feuer auf Col de Flam
ein. Zahlreiche Interessierte und Gönner waren gekommen, um das
große Feuer zu sehen. „Dieses Fest und diese Tradition helfen uns,
auch kommenden Generationen ein Stück unserer Tiroler Identität
weiterzugeben“, betonte Hptm. Karl Marmsoler. Mit dem Abflackern
des Herz-Jesu-Feuers endete die diesjährige Herz-Jesu-Feier auf Col
de Flam. n

Oben v.l.: Hptm. Karl Marmsoler, Schütze Arthur Prinoth,


Olt. Aaron Tomasini und Mark. Jacqueline Demetz.
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Aus den KOMPANIEN … 31


St. Ulrich am Pillersee
von Wolfgang Wörgötter

Einweihung der Herz-Jesu-Kapelle


Am Herz-Jesu-Sonntag segnete Weihbischof Hansjörg Hofer die neu
errichte Herz-Jesu-Kapelle Au in St. Ulrich am Pillersee. Die moder-
ne Kapelle wurde von Markus und Bernadette Wörgötter errichtet.
Markus, der Sohn von Ehrenhauptmann Thomas Wörgötter und
Gründer der SK Pillersee, erfüllte sich mit tatkräftiger Unterstützung
von Familie, Freunden, Nachbarn und Spendern einen Lebenstraum.
Zur Erhaltung der Kapelle wurde ein Kapellenverein gegründet, dem
aktuell über 100 Mitglieder angehören. Familie Wörgötter ist eng mit
dem Schützenwesen verbunden: Neun Kinder, Schwieger- und Enkel-
kinder des Kompaniegründers sind aktive Mitglieder der St. Ulricher
Kompanie. n

Weihbischof Hansjörg Hofer mit den Stiftern der Kapelle Markus


und Bernadette Wörgötter und der Abordnung der SK Pillersee

Tulfes
von Manfred Arnold

Maifest in Tulfes - Im Zeichen der Tradition


Mit der Meldung von Hptm. Richard Ange-
rer an den LKdt. Mjr. Thomas Saurer, dem
Abschreiten der Front und der Ehrensalve
der Tulfer SK begann die Einweihungsfei-
er der Schützenkanone. Mit den farbigen
Trachten, verschiedenen Fahnen und Stan-
darten wurde es eine festliche und beein-
druckende Feier im Vereinshaus.
Der Obmann Manfred Arnold begrüßte mit
den Worten: Es tut gut und es macht uns
eine große Freude, dass ihr alle da seid, dass
so viele in Tracht teilnehmen, und dass das
Vereinsleben, das Schützenwesen wieder
zum aktiven Teil der Gesellschaft wird.
Er begrüßte auch eine Vielzahl teilnehmen-
der Ehrengäste, den LKdt. Mjr. Thomas
Saurer, den Bezirkskommandanten Mjr.
Kurt Mayr, den Bürgermeister Martin Weg- V.l. Obm. Manfred Arnold, Lt. Florian Reichler, der Bezirkskommandant des Schützenbezirks
scheider, die Ehrenmitglieder, 19 Fahnen- Hall in Tirol Mjr. Kurt Mayr, Bgm. Martin Wegscheider, LKdt. Mjr. Thomas Saurer,
abordnungen, die Freundschaftskompanie Hptm. Richard Angerer, Bez.-EMjr. Florian Fischler, Kanonier Thomas Arnold, Kanonenbauer
aus der Partnergemeinde Kurtatsch und die Wolfgang Gratt und Kanonier Alexander Annabith.
Musikkapelle Tulfes.
Pfarrer Dekan Augustinus Kühne zelebrier- ten historischen Gewehren und Platzpatro- Zum Abschluss des offiziellen Teils bedank-
te einen feierlichen und denkwürdigen Got- nen, die in die Luft geschossen werden) gilt te sich der Obmann bei allen Teilnehmern
tesdienst und weihte die Kanone. Bei der als Friedenssymbol.“ fürs Kommen und Mitfeiern sowie bei
anschließenden Festansprache von LKdt. Abschließend bedankte sich der Landes- allen, die zum guten Gelingen dieses Festes
Mjr. Thomas Saurer wurden das Schützen- kommandant für die Einladung und bei der beigetragen haben und versprach: „Lan-
wesen und die 11 Leitmotive in Erinnerung SK Tulfes für diese gut organisierte Festver- deskultur und Tradition sind uns Schüt-
gebracht: „Wir Schützen werden an unserer anstaltung; es war ihm eine Ehre, hier dabei zen wichtig − wir werden sie pflegen und
Tradition und Bräuchen festhalten. Die zu sein. Auch der Bürgermeister würdigte bewahren.“
Ehrensalve ist die höchste Ehrenbezeugung, die feierlich gestaltete Festlichkeit und war Mit der Landeshymne endete dieser schöne
die die Schützen zu vergeben haben. Das von dieser Kulisse mit so vielen Schützen Festakt. n
Abfeuern einer Ehrensalve (mit hochgestell- überwältigt.
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32 Aus den KOMPANIEN …


Untermais
von Federico Garbellini

Eine Ergänzung zur Burggräfler Tracht


Die Herz-Jesu-Feier in Untermais wurde mit Böllerschüssen
eingeläutet, danach folgte der Abmarsch vom Remphof zum
Blasius-Trogmann-Denkmal, wo eine Salve abgefeuert wurde. Der
Festgottesdienst wurde gemeinsam mit einer Abordnung der Part-
nerkompanie aus Mittenwald feierlich zelebriert.
Nach dem Segen der neuen Scheibenhüte verließen die Schützen
mit der Untermaiser Bürgerkapelle, geführt von Anton Di Natali,
die Kirche, um den Einmarsch zum KiMM-Festplatz durchzufüh-
ren. Hptm. Martin Springeth begrüßte die Geistlichkeit und die
Ehrengäste: Fahnenpatin Anna Rosatti, Fahnenschleifenpatin Herta
Huber, EHptm. Franz Schwabl, Ehrenkranzträgerin Frieda Schwabl,
EOlt. Willi Rainer, Trachtenexperte Dr. Helmut Rizzolli und Walter
Stirner von der Laurinstiftung sowie die Untermaiser Bürger und
alle Schützenfreunde der SK Untermais. Bevor es zu den Ehrun-
gen ging, ergriff Dr. Helmut Rizzolli das Wort: „Der breitkrempige
Scheibenhut ist eine Ergänzung für die Burggräfler Tracht, für eine
der ältesten Trachten Tirols, und wenn ich Tirol sage, dann meine Als Standesunterschied trugen ledige Männer früher einen grünen
ich von Kufstein bis Ala“, so Helmut Rizzolli. Scheibenhut, verheiratete nannten hingegen einen solchen Hut aus
Der Scheibenhut hat eine besonders weite Krempe und erreicht ei- schwarzem Wollfilz ihr Eigen. Die Schützen tragen aber einheitlich
nen Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern. Der untere Flügelrand einen grünen Hut − egal, ob sie ledig oder verheiratet sind. An-
ist mit einem 10 Zentimeter breiten Seidenband eingefasst. Einzelne schließend wurden zwei Mitglieder ausgezeichnet: Walter Stampfl
rote, grüne und auch goldene Schnüre zieren diesen Hut. für 5 Jahrzehnte Treue und Josef Weithaler für 40 Jahre. n

Waidring
von Stefan Diechtler

Strub-Denkmal feierlich eingeweiht


Ende Mai wurde das von den Waidringer Schützen sanierte Wahr-
zeichen des Tiroler Freiheitskampfes am Pass Strub von Schwester
Barbara gesegnet und unter Anwesenheit zahlreicher Abordnungen
und Ehrengäste eingeweiht.
„Die Gemeinden Waidring, Oberndorf, Kitzbühel und Reith sowie
einige Unternehmen, die Bevölkerung, die am Denkmal namentlich
erwähnten Kompanien und nicht zuletzt diverse Förderstellen haben
ihren Beitrag geleistet. – Vergelt's Gott! Viele haben mit ihrer Hilfe –
materiell, finanziell, maschinell, mit unentgeltlichen Arbeitseinsätzen
– dazu beigetragen, das Denkmal in dieser Form zu gestalten. Danke
an euch alle!“ So begrüßte Hptm. Georg Steiner die anwesenden
Ehrengäste, Abordnungen und Interessierten. Bgm. Georg Hochfilzer
betonte: „Unsere Schützen legen besonderen Wert auf den Erhalt un-
serer Kulturgüter. So haben sie im Vorjahr in umfangreicher Arbeit
gemeinsam mit Restaurator Peter Kuttler eine professionelle Reno-
vierung dieses Denkmals durchgeführt, welche auch das Umfeld und
die Errichtung eines Rastplatzes entlang des Rad- und Wanderwegs Salzburg kommend das Tor zu unserer Heimat Tirol dar. Es ist für
inkl. Infotafel zu den Ereignissen am Pass Strub einbezogen hat. Im unsere Nachkommen von allergrößter Bedeutung, wenn Kulturgüter
Namen der Gemeinde vielen Dank an alle Beteiligten, Mitwirkenden gepflegt und restauriert werden – dafür scheuen die Kompanien und
und auch dem Grundeigentümer.“ Vereine keine Kosten und Mühen! Wir brauchen diese Kriegsdenk-
Mjr. Hans Hinterholzer meinte: „Als Bataillonskommandant danke mäler keinesfalls verherrlichen, aber wir müssen sie respektieren und
ich besonders den Waidringer Schützenkameraden für die Initiati- als Mahnmal für den Frieden sehen. Ich bin beeindruckt von der
ve und ihre Arbeitsleistungen. Mit der Gestaltung des Umfelds am Leistung aller Beteiligten und ziehe davor meinen Hut!“
Denkmal wurde ein Ort zum Stehenbleiben und Besinnen geschaf- Die Waidringer Schützen bedanken sich bei allen Helfern, Sponsoren
fen. Der Obelisk auf diesem Felsfindling mit den Namen der dama- und Unterstützern sowie natürlich bei allen Ehrengästen und Abord-
ligen Freiheitskämpfer und Schützenkompanien stellt aus Richtung nungen, die bei der Einweihung aktiv mitgewirkt haben. n
N° 4 | August 2022

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 33


Osttirol von Silvia Unterer Pill von Christian Eberl

Start in das Schützenjahr Neuzugänge in Pill

Foto: © Tamara Pointinger


Die Marketenderinnen aus dem Viertel Osttirol haben sich zu einem Auch heuer konnte sich die SK Pill über Neuzugänge bei den
Frühstück verabredet. Über 25 Marketenderinnen konnten sich für Jungschützen freuen. Erfreulich ist auch, dass zum ersten Mal zwei
das neue Schützenjahr mit der Viertelmarketenderin Silvia Unterer Jungmarketenderinnen als Neuzugänge zu verzeichnen sind.
austauschen und verschiedene Themen besprechen. Es gab auch ein Obm. Thomas Steinlechner und Jungschützenbetreuer Christian
Gewinnspiel, das Silvia Unterer selbst vorbereitet hat. Die glückliche Eberl organisierten für Anfang Juli ein Exerzieren in Vollmontur, wo
Gewinnerin war die Marketenderin Julia. n auch gleich ein Foto der Jungschützen gemacht wurde. n

Schabs | Aicha von Roland Seppi

Osteraktion der Jungschützen


der SK Peter Kemenater
Schabs-Aicha
Die Jungschützen der SK Peter Kemenater Schabs-Aicha haben es
sich zum Ziel gesetzt, alte Bräuche im Dorf aufzugreifen und wieder
aufleben zu lassen. Dieses Jahr zu Ostern haben sie den Brauch der
Scheiterweihe aufgegriffen, der ursprünglich von den Bauern ausge-
übt wurde. Der Begriff kommt vom Weihen von Holzscheiten: Am
Abend des Karsamstags wurde mit den heiligen Ölen das Osterfeuer
entzündet, und aus den angebrannten Holzscheiten wurden dann
Kreuze gebunden, die auf den Äckern und Feldern aufgestellt wur-
den, um eine gute Ernte und Schutz vor Unwettern zu erbitten. Die
Jungschützen haben den Brauch heuer auch auf die Haushalte und
Gärten ausgeweitet, mit dem Ziel, diese Tiroler Tradition wieder fest
in der Gesellschaft zu verankern.
Die Kreuze wurden von den Jungschützen gebastelt und am Kar- Erlös der Osteraktion unterstützen möchte. Die junge Frau hinterlässt
samstag vom Herrn Pfarrer gesegnet. Am Ostermontag nach der hl. ihren Ehemann und zwei kleine Kinder. Beim Alpenregionstreffen
Messe wurden sie dann von den Jungschützen gegen eine freiwillige im Passeiertal wurde ein Bild von einer Psairer Künstlerin für 5.000 €
Spende verkauft. Die Jungschützen haben sich bereits im Vorfeld ent- versteigert. Die Gastgeber, die SK St. Martin in Passeier, haben noch
schlossen, den gesamten Erlös für einen wohltätigen Zweck zu spen- 1.000 € draufgelegt. So hat man auch die Chance genutzt und die
den. Als uns Ende April die traurige Nachricht vom Tod der jungen Spende von 1.000 Euro abgegeben. Die Jungschützen der SK Schabs
Mutter und Ehefrau Carolina Prugger (29) aus Riffian erreichte, war - Aicha sind im Gedanken bei der jungen Trauerfamilie und hoffen,
für die Schützenkompanie sofort klar, dass man die Familie mit dem dass man sie mit dieser Spende unterstützen kann. n
N° 4 | August 2022

34 Wir gedenken …

Siegfried Auer gesehener Gast. Bei ihrer Ver-


† 14. MÄRZ 2022 − ELLBÖGEN abschiedung an ihrer letzten
Ruhestätte im Friedhof Wilten
senkte sich die Fahne ein
letztes Mal für sie. Sie wird für
unsere Kompanie unvergessen
bleiben.

Alois Mitterhofer
† 10. JUNI 2022 − LANA

Sprengstoffattentaten des Jahres ordnungen aus dem Stanzertal


Siegfried Auer ist im Alter von 1963 in Südtirol und in Nord- Reinhart Westreicher zum
77 Jahren verstorben. Durch italien verhaftet. Er bestritt Zeit Waldfriedhof von St. Anton am
seine 42-jährige Tätigkeit im seines Lebens die Beteiligung Arlberg. Er war seit 1956 bei
Ausschuss hat er die SK Ell- an diesen Attentaten. Er wurde den Schützen. Die SK St. Anton
bögen geprägt. Siegfried Auer in Heidelberg inhaftiert und am Arlberg verabschiedete sich
war Bataillonskommandant- in das Gefängnis nach Köln von Reinhart Westreicher mit
Stv. und Kassier des Bataillons gebracht, wo er 6,5 Monate in einer Ehrensalve dem letzten
Wipptal-Eisenstecken. Für Untersuchungshaft verbrachte. Fahnengruß, um ihm die letzte
seine langjährige Tätigkeit im Dann wurde der Haftbefehl Ehre zu erweisen.
Tiroler Schützenwesen wurde außer Vollzug gesetzt, jedoch
ihm 2008 die Goldene Ver- nicht aufgehoben. Mehr als 13
dienstmedaille des Bundes der Jahre sollte Klaus Goebel unter
Tiroler Schützen verliehen. Die SK Franz Höfler Lana trau- dem Druck stehen, dass der
ert um EOlt. Luis Mitterhofer. Haftbefehl jederzeit wieder in
Er war seit 1970 Mitglied der Kraft gesetzt werden könnte.
Kompanie, von 1972 bis 1999 1980 verurteilte das Landgericht
Veronika Riedmann Leutnant und Schriftführer, Köln Dr. Goebel zu 3 Jahren
† 18. MAI 2022 − INNSBRUCK und von 1987 bis 2001 in der Freiheitsstrafe und seine Mitan-
Bezirksleitung Burggrafenamt- geklagten Dr. Heinrich Bünger
Passeier. Aufgrund seiner und Peter Kienesberger zu 3,5
Verdienste verlieh ihm das Jahren. 1982 wurden die Kölner
Land Tirol die Verdienstme- Schuldsprüche durch den
daille des Landes, der SSB Bundesgerichtshof in Karlsruhe
zeichnete ihn mit der goldenen wegen festgestellter Grund-
Verdienstmedaille aus und die rechtsverstöße aufgehoben. Dr. Albert Smaniotto
Partnerkompanie Rinn aus Klaus Goebel blieb auch nach † 3. APRIL 2022 − STEINEGG
Nordtirol würdigte ihn mit der all diesen Belastungen ein treu- Die Schützenkompanie Stein-
Speckbacher Verdienstmedaille er Freund und Unterstützer der egg trauert um ihr Mitglied
in Silber. Die Kompanie sowie Sache Südtirols. Eine Abord- Albert Smaniotto, der mit 72
die Abordnungen der Part- nung der SK Villanders hat ihm Jahren aufgrund einer Krank-
nerkompanie Rinn, der BGSK die letzte Ehre erwiesen. Ihm heit zu Gott heimgekehrt ist.
Aschau im Chiemgau und eine verdanken viele Musikkapellen, Albert war 8 Jahre bei der
Abordnung des Schützenbe- Schützen und Theatervereine Schützenkompanie. Er war
Veronika Riedmann war 19 zirks verabschiedeten sich mit die tatkräftige Unterstützung stets ein verlässlicher und
Jahre lang ein treues, überaus einem Nachruf, der Ehrensalve der Laurin Stiftung. fleißiger Schütze. Seine Boden-
wertvolles Mitglied unserer und dem Fahnengruß. ständigkeit und seine Heimat-
Kompanie. Wir danken ihr für liebe zeichneten ihn aus.
ihren jahrelangen Einsatz als
Schriftführerin und ihre uner- Zgf. Reinhart
müdliche Mithilfe bei zahlrei- Klaus Goebel Westreicher
chen Festen und Veranstaltun- † 10. JUNI 2022 − MÜNCHEN Karl Steck
gen. Ihre sonnige, angenehme Dr. Klaus Goebel wurde 1937 † 8. FEBRUAR 2022 − † 12. MAI 2022 − TARTSCH
Art werden wir sehr vermissen. geboren und war ab 1970 als ST. ANTON AM ARLBERG Die SK Tartsch trauert um
Gerne hat sie sich auch über Rechtsanwalt in München tätig. Am 11. Juni begleiteten die Karl Steck, welcher am 12. Mai
die Kompaniegrenzen hinaus Im Juli 1966 wurde er als Dok- SK St. Anton am Arlberg, eine 2022 im Alter von 72 Jahren
tatkräftig eingebracht. So war torand in Heidelberg unter dem Abordnung der Schlanderer verstorben ist. Er wurde 1950
sie bei jedem Verein ein gern Vorwurf der Beteiligung an Schützen sowie Schützenab- in Tartsch geboren. „Korl“ war
N° 4 | August 2022

Wir gedenken … 35
Erich Hilber
† 5. MAI 2022 − TRINS
Die SK Trins trauert um ihr
langjähriges Mitglied Erich
Hilber, welcher nach langer
Krankheit verstorben ist. Erich
war seit dem Jahre 1970 Mit-
glied der Schützenkompanie
und bei vielen Ausrückungen
stets mit Herzblut dabei. Am 7.
Mai 2022 verabschiedete sich
die SK Trins mit einem letzten
Fahnengruß von Erich.
viele Jahre ein treues und flei-
ßiges Mitglied der SK Tartsch
und bekleidete über mehrere
Legislaturperioden den Rang
des Leutnants. Schweren
Herzens begleiteten ihn seine
Familie, die SK Tartsch mit

57. TIROLER SCHÜTZENWALLFAHRT


einer Abordnung aus Mals,
die Freiwillige Feuerwehr
Tartsch und viele Trauergäste
auf dem letzten Weg zu seiner
irdischen Ruhestätte. Mit einer
Ehrensalve und dem letzten
SONNTAG 9. OKTOBER 2022
Fahnengruß verabschiedete
sich die SK Tartsch von ihrem
MARIENWALLFAHRTSORT ABSAM
Kameraden und bedankte sich
so bei ihm für seine Treue .

SCHÜTZENWALLFAHRT
Die Tiroler Schützen und Marketender-
Gottfried innen, ihre Angehörigen und Freunde sowie alle
Schliernzauer Ehrenkranzträgerinnen und Ehrenkranzträger
beten gemeinsam mit dem emeritierten Erzbischof
† 10. APRIL 2022 − TRINS Dr. Alois Kothgasser und Landeskurat Pfarrer
Mag. Martin Ferner für eine Heimat ohne
Grenzen, die Einheit im Glauben, die Anlie-
gen unserer Zeit und für all jene, die sich dafür
einsetzen, ihr Leben wagten und einen wertvollen
Beitrag für Gesellschaft und Gemeinschaft leisten.

PROGRAMM
13.45 Uhr Treffpunkt Gemeindehaus Absam
14.00 Uhr Empfang der Ehrengäste
14.15 Uhr Bittgang durch das Dorf
Anschließend Heilige Messe mit Erzbischof emer.
Die SK Trins trauert um ihr Dr. Alois Kothgasser
langjähriges Mitglied Gottfried
Schliernzauer, welcher am
10. April 2022 verstorben ist.
Gottfried war seit dem Jahre
1939 Mitglied der Kompanie
und über 40 Jahre lang bei
vielen Ausrückungen stets mit
Herzblut dabei. Die Andreas-
Hofer-Medaille wurde ihm
Federazione Schützen
1982 überreicht. del Welschtirol

2022.009 TS Wallfahrt Plakat.indd 1 31.05.22 20:21


N° 4 | August 2022

36 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

10 Jahre Termine 2022


Daniela Außerhofer und Rosi Kirchler (Mühlwald) 12. August Traditionstag Bergisel,
Ausrichter Militär-Kommando Tirol
15 Jahre 15. August 70 Jahre Hauger Jungschützen, Leisach
Festveranstaltungen zum "Hohen Frauentag“, Ibk
Martin Gschwentner, Hannes Haaser, Andreas Margreiter und 27. August Regimentsschießen Viertel Oberland, Steeg
Andreas Vögele (Breitenbach am Inn); Melanie Lercher und 28. August Zillertaler Regimentsfest, Fügen
Leonhard Gsaller (Hopfgarten i.Def.); Melanie Zoller, Simon 27./28. August Hoch-Tirol-Fest in Kasern
Hausegger und Daniela Hausegger (Tarrenz); Armin Falch 29. August Wallfahrt der Diözese Innsbruck zum Hl. Vater
(Schnann); David Rifesser (St. Ulrich / Urtijëi) Oswald Gitzl nach Rom
(Taisten); Guido Caramelle und Marco Tessaro (Tesino); Claudio 3. September Baonfest Baon Kufstein, 70-Jahr-Feier SK Wörgl
Colò (Val de Leder); Mario Cappelletti, Alberto Plotegher, 4. September Baonfest Wintersteller, Kitzbühel
Annaclara Plotegher und Filippo Piffer (Vielgereuth/Folgaria) 9. September Viertel- und Regimentsversammlung,Ried i.O.
9. + 10. Sept. 30. Pradler Großkaliberschießen, IBK/SK Pradl
24. September Fahnenübergabe Bataillon Ulten, Innsbruck
25 Jahre 1. Oktober Gedenkveranstaltung 100 Jahre Marsch auf Bozen
Peter Moser (Breitenbach am Inn); David Blassnig (Hopfgarten i. 8. Oktober Landeskommandantentreffen, Welschtirol
Def.); Franco Rizzi (Ladins de Fasha); Richard Seeber (Mühlwald), 9. Oktober 57. Tiroler Schützenwallfahrt, Absam
Johannes Strolz (Schnann); Fabrizio Albasini, Lucia Moretti und 20. Oktober Festakt 50 Jahre ARGE Alp, Telfs-Mösern
Enrico Savinelli (Sulzberg); Franz Auderer (Tarrenz); Giacomino 24.-25. Oktober Offiziersausbildung 2022, Bildungsh. St. Michael
Dorigato und Guendalina Dorigato (Tesino); Paola Calcari, Lino 25. Oktober Großer Zapfenstreich zum Nationalfeiertag, Inns-
Luisi, Elio Morelli, Giuseppe Piva und Guido Pregl (Val de Leder); bruck
Siegfried Kals, Philip Mühlan und Hanspeter Schreder (Waidring) 26. Oktober Österreichischer Nationalfeiertag
2. November Tiroler Landesgedenkfeier zu Allerseelen, Bergisel
5. November Viertel Jungschützenschießen VTM, Wattens
40 Jahre 11. November Tag Tirol in Trauer
8. Dezember Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls
Thomas Entner und Johann Moser (Breitenbach am Inn); Alois
11. Dezember Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn
Eder, Vinzenz Gartner, Anton Haspinger, Richard Hopfgartner,
Hubert Kröll, Josef Kröll, Robert Kröll und Roman Obergasser
(vorbehaltlich Änderungen oder Streichungen)
(Gais); Klemens Grimm (Hopfgarten i.Def.); Peter Amort, Walter
Bonora, Josef Maier, Roland Piger, Karlheinz Pomella und
Werner Schwarz (Margreid); Stefan Oberstaller (Taisten); Martin
Berger (Waidring) Die Durchführbarkeit verschiedener nächster Termine steht
aufgrund der aktuellen Situation noch nicht fest. Infos dazu

50 Jahre
unter www.schuetzen.com bzw. www.tiroler-schuetzen.at

Ferdinand Oberhollenzer und Wendelin Reichegger (Mühlwald);


Stefan Korber und Lt. Karl Schwenniger (Schnann); Josef Impressum
Schreder und Georg Seiwald (Waidring) Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
55 Jahre Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Franz Ortner (Breitenbach am Inn); Hans Veidler (Hopfgarten Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,
i.Def.); Helmut Seiwald und Michael Seiwald (Waidring) Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember.

60 Jahre
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheber-
recht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert
werden.
Adolf Moser (Breitenbach am Inn); Wilhelm Walch (Tarrenz)
Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
Eigentümer und Herausgeber:
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 1, 6. Stock, Inns-
bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Renato des Dorides; BGSK:
Hptm. Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari
Druck: Athesia, Bozen

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