Relja Glisic
Klasse 4h
MNG Rämibühl
1 Strukturen 4
1.1 Metrische Räume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Vektorräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3 Innere Produkträume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2 Partielle Differentialgleichungen 9
2.0.1 Die Poisson-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
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Einleitung
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Kapitel 1
Strukturen
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KAPITEL 1. STRUKTUREN 1.1. METRISCHE RÄUME
Umgangssprachlich benutzen wir für dE den Namen Euklid’sche Metrik oder Eu-
klid’sche Distanz. Sie ist diejenige Distanzfunktion, welche Abstände in unserer
dreidimensionalen Welt angibt. Wir beweisen an dieser Stelle, dass sie mit RN einen
metrischen Raum bildet.
Nun ersetzen wir die Ausdrücke xi − yi und yi − zi mit si und ti . Durch Einsetzen,
Quadrieren und Ausmultiplizieren (...) auf beiden Seiten erhalten wir:
v
N
X
u N
uX N
X
2
si ti ≤ t si · t2i . (1.3)
i=1 i=1 i=1
An dieser Stelle ermitteln wir den Fixpunktsatz von Banach. Es handelt sich um
einen wichtigen Satz über eine Klasse von metrischen Räumen.
Beweis. Wir nehmen einen beliebigen Wert x0 ∈ M und definieren die Folge (xn ):
xn = µ(xn−1 ).
Nun betrachten wir µ. Es gilt folgendes für eine gewisse Zahl k ∈ [0, 1):
Wir sehen direkt, dass der Abstand zwischen xn und xn−1 nach 0 strebt. Dies bedeu-
tet, dass die Folge (xn ) einen Grenzwert x besitzt. Dieser Grenzwert ist tatsächlich
der Fixpunkt von µ, weil der Abstand zwischen x und µ(x) null beträgt.
1
Seien s1 , . . . , sn und t1 , . . . , tn reelle Zahlen. Gemäss Cauchy-Schwarz gilt folgende Unglei-
chung: (s1 t1 + . . . sn tn )2 ≤ (s21 + . . . s2n )(t21 + . . . t2n ).
2
Es heissen diejenigen Mengen vollständig, in welchen jede Cauchyfolge konvergiert.
3
Eine Abbildung µ : X → X heisst eine Kontraktion, wenn der Abstand zweier Abbildungen
in X stets kleiner ist als derjenige ihrer Urbilder.
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1.2. VEKTORRÄUME KAPITEL 1. STRUKTUREN
1.2 Vektorräume
Den zentralen Gegenstand in der linearen Theorie bildet der Vektorraum. Vek-
torräume (oder besser lineare Räume) sind lediglich Mengen, deren Elemente additiv
und skalierbar sind. Sie sind besonders wichtig für diese Arbeit, weil tatsächlich auch
Funktionen lineare Räume bilden - somit ist zu erahnen, dass lineare Räume (und
vor allem komplexere Strukturen, welche auf ihnen aufbauen) im Rahmen der Dif-
ferentialprobleme Anwendung finden.
Sei V eine Menge und + (Addition) und · (Skalarmultiplikation) zwei Verknüpfungen.
Das Tripel (V, +, ·) heisst ein Vektorraum über dem Körper4 R, wenn für alle
v, w, u ∈ V (sogenannte Vektoren) und α, β ∈ R folgendes gilt:
1. v + w ∈ V (Geschlossenheit unter Addition);
2. v + w = w + v (Kommutativität)
3. (v + w) + u = v + (w + u);
9. (α · β) · v = α · (β · v);
w≤v auf W.
f (x) =
4
Diese Arbeit handelt nur mit R als Körper.
5
Eine Menge W ist ein Unterraum von V , wenn sie vollständig in V enthalten ist und auf ihr
alle Bedingungen 1-10 gelten.
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KAPITEL 1. STRUKTUREN 1.2. VEKTORRÄUME
Es ist aus verschiedensten Gründen nutzvoll, Vektoren ein Konzept der Länge
zuzuordnen.
2. ∥t · x∥ = |t| · ∥x∥.
Wir merken nun direkt, dass jede Norm eine Metrik erzeugt. Die Funktion
d(x, y) = ∥x − y∥ ∀x, y ∈ V
ist eindeutig eine Metrik. Somit ist jeder normierte lineare Raum auch ein metrischer
Raum. Dies ist zum Beispiel nützlich, falls V für ∥ · ∥ vollständig ist - dann gilt der
Satz von Banach für V
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1.3. INNERE PRODUKTRÄUME KAPITEL 1. STRUKTUREN
Solche normierte Vektorräume (abgekürzt NVR), welche für ihre Norm vollständig
sind, heissen Banachräume.
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Kapitel 2
Partielle Differentialgleichungen
Nun handelt der Leser bequem mit den Grundlagen der Linearen Algebra und Funk-
tionenräumen (wie wir gesehen haben, Funktionenräume wurden aus linearen Struk-
turen geboren) und hat sich mit der Idee bekannt gemacht, dass diese eine zentrale
Anwendung finden im Rahmen der Differentialgleichungen, ob gewöhnlich oder par-
tiell.
Manche gewöhnliche Differentialgleichungen sind mit einfachen Ansätzen lösbar. Für
partielle Gleichungen sind solche Ansätze unmöglich zu finden. Dafür ergibt sich aus
der Funktionentheorie der brillianter Ansatz zur Ermittlung von sogenannten klas-
sichen Lösungen von partiellen Gleichungen, nämlich der Variationsansatz.
Zum Variationsansatz
Wir ermitteln hier den oben genannten Variationsansatz, welcher sowohl für gewöhnliche
als auch partielle Probleme funktioniert. Er ist vorteilhaft, denn er gibt uns einen
festen, aus vier Schritten bestehenden Algorithmus. Um diesen Ansatz zu verstehen,
schauen wir uns eine einfache Partialdifferentialgleichung in 2 Dimensionen an.
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KAPITEL 2. PARTIELLE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN
Diese Art von PDG wird auch Poisson’sche Gleichung genannt. Im Rahmen dieser
Arbeit suchen wir nach der Existenz einer schwachen Lösung von (1) und (2), und
zwar einer solchen Lösung, die im Funktionenraum H01 (D) := W01,2 (D) enthalten ist
(grund dafür - bei H01 (D) bieten sich Hilbertraummethoden an). Für (2) nehmen
wir dazu an, dass g eine H01 (D)-Erweiterung annimmt, in anderen Worten, es exis-
tiert eine Funktion g̃ ∈ H01 (D) ∩ C(DC ), sodass g̃ = g auf ∂D. [Schwache Lösung
der Poisson-Gleichung mit homogener Randbedingung] Ein u ∈ H01 (D) wird eine
schwache Lösung von (1) genannt, wenn für jedes ϕ ∈ Cc∞ (D) folgendes erfüllt ist:
Z Z
∇u∇ϕdx = ϕf dx.
D D
∥f ∥p ≤ C∥∇f ∥p .
An dieser Stelle weisen wir auf einen Beweis dieses Lemmas hin, sowie auf den
Beweis des Theorems 1 ([?], Th. 11.34, Th. 11.35). Wie wir gleich sehen werden, folgt
der Beweis des Theorems 2 ziemlich nahe an den Anweisungen aus dem Theorem 1 -
aus diesem Grund führen wir Theorem 1 hier vollständig durch. [Poisson-Gleichung,
homogene Randbedingungen] Für beschränkte D ⊆ Rd besitzt (1) eine schwache
Lösung.
R
Beweis. Als erster Schritt möchten wir zeigen, dass der Operator L : h 7→ D hf dx
ein beschränkter Funktional von H01 (D) nach R ist. Mittels Cauchy-Schwarz und
Poincaré sehen wir direkt:
≤ C∥∇h∥2 ∥f ∥2 (Poincaré)
′
= C ∥|h|∥ · ∥f ∥2 .
Aufgrund des Riesz’schen Darstellungssatzes existiert nun ein eindeutiges u ∈ H01 (D)
sodass
h ∈ H01 (D) ⇒ L(h) = ⟨h, u⟩H01 (D) .
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KAPITEL 2. PARTIELLE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN
Anschliesslich überprüfen wir ob der Rieszpunkt u von L eine schwache Lösung von
(1) ist. Dafür schreiben wir das innere Produkt explizit aus.
Z Z
1
h ∈ H0 (D) ⇒ ∇h∇udx = hf dx.
D D
Insbesondere gilt dies für Testfunktionen, beziehungsweise für h in Cc∞ (D), da Cc∞ ⊆
H01 (D). Daher ist der Rieszpunkt u tatsächlich eine schwache Lösung von (1). Nun
nehmen wir an, es gäbe eine andere schwache Lösung v ∈ H01 (D) von (1). Dann
erhalten wir wiederum
Z Z
∞
h ∈ Cc (D) ⇒ (∇u − ∇v)∇hdx = (f − f )hdx
D D
= 0.
R
Wir wenden dieses Resultat auf das innere Produkt ⟨a, b⟩H01 (D) := D
∇a∇bdx an:
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Literaturverzeichnis
[BB11] Haim Brezis and Haim Brézis. Functional analysis, Sobolev spaces and par-
tial differential equations, volume 2. Springer, 2011.
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