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Birgit Löwy

DER WEG ZU DEN STERNEN

Auf der suche nach den verloren


geganGenen Klängen

Für
Iris Alexandra Stefan

Idee, Konzeption und Illustration von Birgit Löwy


Musik von Felix Löwy
Gesprochen von Peter G. Dirmeier

In Kooperation mit dem

©Birgit Löwy 2016


Liebe Eltern,

Bei diesem interaktiven Buch handelt es sich um ein Konzept für Musikvermittlung im Kinderhospiz.
Titel 1 der Cd spielt die Geschichte inklusive der Musik ab, um sich einfach nur berieseln zu lassen. Sie können die
Geschichte aber auch selbst vorlesen und dabei die einzelnen Titel individuell abspielen. Dafür finden Sie an
verschiedenen Stellen in der Geschichte einen Stern mit einem Musiksymbol und der dazugehörigen Titelnummer.
Der Sprecher auf der Cd spricht die Kinder an verschiedenen Stellen direkt an, um zum Mitmachen mit ganz elementaren
Geräuschen zu ermutigen. Die Bilder sind bewusst so gestaltet, dass sie bei Bedarf gerne ausgemalt werden dürfen. Der
Regenbogen auf der Vorderseite des Buches kann ebenfalls gerne entfernt werden.

Dieses Buch darf ganz individuell und nach freiem Empfinden gehört und gestaltet werden.

1 Komplette Geschichte

2 Blumenwiese

3 Fluss

4 Wald

5 Vulkan

6 Wüste

7 Lachen der Sterne


Es war einmal ein besonderes Kind, das lebte in einer besonderen Welt, voll von bunten Melodien und leuchtenden Farben. Das Besondere war,
diese Welt war nicht wie unsere Welt. Denn die Bewohner unterhielten sich nicht mit Worten, sondern mit Klängen und jeder hatte seine eigene
Melodie. Die Blätter raschelten, das Wasser plätscherte, die Bienen summten und die Vögel sangen um die Wette. Alle zusammen brachten die Welt
zum klingen. Nur das Kind war ein wenig anders als die anderen. Zumindest dachte es das von sich selbst. Dabei lachte es genau wie alle
anderen, war genauso neugierig und hatte viele Freunde, die es lieb hatte. Und dennoch wurde es das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte.
Denn obwohl jeder es verstehen konnte und das Kind jeden Bewohner verstand, hatte es selbst keinen eigenen Klang. Das machte das Kind sehr
traurig. Mehr und mehr fühlte es sich unverstanden und wünschte sich jemanden zu finden, der ihm gleich war.
Eines Morgens wachte das Kind auf und etwas war anders als die Tage zuvor. Vorsichtig öffnete es die Augen, kroch aus seinem Bett und schaute
sich verschlafen im Zimmer um. Doch alles stand an dem Platz, wo das Kind es am Abend zuvor zurück gelassen hatte. Dann spitzte es die Ohren
und lauschte. Da verstand das Kind, die Klänge waren verschwunden. Und auch als es vor die Tür trat blieb alles still. Keine Spur mehr von den
einst bunten Melodien. Das Kind erschrak fürchterlich. Das hatte es sich doch so nicht gewünscht. Alle Melodien, alle Geräusche, alle seine
Freunde waren plötzlich verschwunden. Und auch die Welt hatte ihr Leuchten verloren. Längst bereute das Kind seinen Wunsch und nahm all
seinen Mut zusammen um nach seinen Freunden und den verloren gegangenen Klängen zu suchen.

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Angekommen auf einer einst sehr bunten Wiese, wo sonst alle Blumen um die Wette strahlten, fand das Kind nur noch welke und Trübsal blasende
Blümchen vor. Keine Spur mehr von aufgehenden Knospen, die zum Summen der Bienen tanzten und ihre Köpfe der Sonne entgegen streckten. Schließlich
entdeckte das Kind einen seiner schwarz-gelb-gestreiften Freunde und wunderte sich wo alle anderen hin gekommen waren. Sie sollten doch ihre
Lieder und Rhythmen summen, damit die Blumen dazu tanzen konnten. Da entgegnete die Biene betrübt: ”Ohne Blütenstaub - nichts los.“ Die Bienen
waren fortgeflogen um nach fruchtbaren Blumenwiesen zu suchen. Die Blumen ihrer Wiese waren so traurig darüber, dass sie alle ihre Köpfe noch
tiefer hängen ließen. Da beschloss das Kind seinem kleinen Freund zu helfen, indem es fleißig mitsummte,
um wieder Leben in die Blumenwiese zu bringen.

Kannst auch du ihm helfen?


Komm, wir versuchen es gemeinsam…
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Das hörten die anderen Bienen und setzten das Summkonzert wieder fort. Langsam rührte sich Blume für Blume. Ihre Farben fingen wieder
an zu leuchten, Knospen knackten beim Öffnen und alle zusammen tanzten nun gemeinsam der Sonne entgegen.

Da nun alle wieder glücklich waren, wurde dem Kind zum Dank ein
lila Bogen überreicht, der es von nun an begleiten und an seine
gestreiften Freunde erinnern sollte, wenn es sich mal einsam fühlte.
Das Kind hing sich den Bogen um den Hals und machte sich gemeinsam
mit seinem kleinen Freund der Biene als Duo weiter auf die Suche
nach all den anderen Klängen, die ihn sonst täglich in seiner
bunten Welt beim Aufwachen begrüßt hatten.

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”Platsch“ machte es laut und das Kind war von oben bis unten nass. Vor lauter Hin- und Hergesumme mit der Biene über die merkwürdige Stille in seiner Welt
merkte das Kind gar nicht, dass es mit seinem letzten Schritt schon in den Fluss gefallen war. Eigentlich hörte man den Fluss schon von Weitem fließen und
plätschern, sodass man den Fluss nicht unbedingt sehen musste um vor ihm stehen zu bleiben, aber heute stand er still. Von oben schaute und summte die
Biene verdutzt, denn sie konnte sich in dem Blau des Flusses nicht mehr spiegeln, das Blau war weg.

Von unten quakte eine Ente. Auch sie war traurig


und bequakte sich wie anstrengend es doch sei
selbst paddeln zu müssen, da sie sich die Tage
zuvor in der Strömung des Flusses treiben lassen
konnte. Vor lauter Stille merkte sie auch nicht, ob
sie gerade watschelte oder paddelte. Da die Ente
ihren Schnabel nicht hielt und immer weiter
rumquakte, mussten sich die Biene und das Kind
schnell etwas einfallen lassen, wie sie das Wasser
wieder zum klingen bringen konnten.

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Da begann das Kind mit einem langen ”SCH“ einen fließenden Fluss nachzuahmen. Für einen kurzen Moment regte sich eine kleine Welle.
Auch die Biene versuchte das ”SCH“ mit zu summen, was ihr jedoch etwas schwerer viel.

Kannst du den beiden nicht helfen? Ein ganz langes ”SCH“…

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Auch die Ente begann los zu paddeln, was das Zeug hielt, um die Wellen wieder in Gang zu setzen. Die Biene summte laut und fröhlich
”es hat geklappt, ich spiegel mich wieder im Blau des Wassers“, und auch die Ente konnte sich nun wieder bequem treiben lassen. Sie
quakte dankbar und schenkte dem Kind einen Dunkel- und einen Hellblauen Bogen, um immer wieder zur Ruhe kommen zu können, wenn die
Harmonie mal in Vergessenheit geraten sollte. Wie auch den lila Bogen legte sich das Kind die beiden blauen um den Hals. Zwar
plätscherte der Fluss nun wieder vor sich hin, jedoch stand der Wald auf der anderen Seite des Flusses immer noch still. Also machten
sich die drei Freunde als Trio gemeinsam auf den Weg zur anderen Seite, um dort den Klang des Waldes zu suchen.

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Auf der anderen Seite angekommen, wirkte der Wald anders als sonst, düster und gruselig. Keine funkelnden Farbenspiele, keine
Sonnenstrahlen, die durch die Baumspitzen tänzelten, keine Blätter, die dazu raschelten und keine Vögel, die Lieder pfiffen. Auch
die Ente war plötzlich ganz still und watschelte vorsichtig und schweigend hinter dem Kind her. Die beiden sahen sich unten um
und die Biene oben in den Baumspitzen. Da entdeckte sie ein Vogelnest und darin ein kleines, verängstigtes Vögelchen. Die Biene
summte es vorsichtig an und bat es, mit nach unten zu den anderen zu kommen.

Der kleine Vogel musste nicht lange


überlegen, schließlich war er froh
überhaupt irgendwen zu sehen. Schwups, da
saß der Vogel schon auf der einen Schulter
des Kindes und die Biene auf der anderen.
Das Kind fragte das Vögelchen, was heute
passiert sei. Aber es konnte nur antworten,
was das Kind schon wusste. Der kleine
Vogel war am Morgen erwacht und niemand
war da, alle waren ausgeflogen und der
Wald so still und dunkel wie noch nie.

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Da kam dem Kind eine Idee: ”Hast du es schonmal mit Pfeifen versucht? Ihr singt doch sonst immer so schöne Lieder.“ Doch der
kleine Vogel entgegnete, dass er alleine nicht so schön pfeifen und singen könne, wie wenn das ganze Vogelorchester da wäre.
Damit das Vögelchen kein Solo pfeifen musste, begann auch das Kind und so pfiffen sie gemeinsam ein Pfeifduett.

Kannst auch du Pfeifen? Probier es mal aus…

Da die Ente und auch die Biene nicht pfeifen konnten, versuchten sie mit ihren Flügeln die Blätter zum rascheln zu bringen.
Bald schon wurde es immer lauter. Aus dem Pfeifduett wurde ein ganzes Pfeifkonzert und die Blätter tanzten und raschelten zu
den Liedern. Mit jedem Vogel, der zurück in den Wald kam, spitzelte auch die Sonne wieder durch die einzelnen Baumspitzen, und
nach und nach funkelte, feierte und klang der ganze Wald.
Die Vögel überreichten dem Kind zum Dank einen grünen Bogen, der es von nun an beschützen und ihm Hoffnung schenken sollte,
wenn es mal nicht an den Morgen glaubte. Der kleine Vogel war so glücklich darüber, dass er das Kind und seine zwei Freunde
an diesem Tag gerne begleiten wollte. So machte sich das Quartett nun auf den Weg zum Vulkan, da er heute, anders als sonst,
nicht von Weitem zu sehen war.

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Dort angekommen, stellten die Vier fest, dass es viel kälter war als die Tage zuvor. Sonst stieg aus dem Vulkan immer eine riesige
Rauchwolke und auch brodelte es in seinem Inneren nicht mehr. Die Ente quakte zitternd: ”Meine Federn stellen sich vor Kälte schon wie
bei den Gänsen senkrecht auf.“ Die Biene summte und auch der kleine Vogel zwitscherte aufgeregt. Solistisch versuchte das Kind das
laute Durcheinander zu besänftigen, scheiterte jedoch gegen das Trio. ”ROAR“ brüllte es auf einmal über dem Durcheinander und es wurde
kurz warm. Die vier waren muxmäuschenstill und blickten erschrocken nach oben. Verantwortlich für das Gebrüll und die darauffolgende
Stille der vier Freunde war ein Drache, der genervt von oben herabblickte. Bei dem Durcheinander konnte der Drache nicht mehr dem
Brodeln des Vulkans lauschen, nach dem er verzweifelt auf der Suche war. ”Deshalb sind wir hier“ klärten die vier unisono auf. Der
Drache überlegte einen Moment und erwiderte kurz darauf: ”Ok, dann lasst uns anfangen.“ Die vier Freunde sahen sich fragend an:
”Anfangen - womit?“ Der Drache stellte sich fest auf seine Füße, atmete tief ein und begann mit einem Atemzug kräftig zu pusten. Da
wussten auch die anderen was zu tun war. Alle stellten sich gemeinsam auf, atmeten ein und fingen kräftig an zu pusten.

Mit deiner Hilfe schaffen es die Freunde bestimmt, den Vulkan wieder zum Brodeln und Rauchen zu bringen… 5

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Langsam zuckte eine Glut nach der anderen. Auch der Rauch stieg wieder in die Lüfte, sodass er von Weitem zu sehen war. Und auch die Federn
der Ente legten sich nach und nach wieder nieder. Das Kind klatschte vor Freude in die Hände und der Drache ließ eine Freudenflamme los.

Auch er hatte als Dank einen Farbbogen für das Kind und so
überreichte er ihm einen roten Bogen, der dem Kind Liebe schenken
sollte und es außerdem daran erinnern sollte, wie stark man
gemeinsam im Team sein kann.

Das Kind blickte auf der anderen Vulkanseite hinab und entdeckte die einst knirschende und hügelige Wüste, die
keinen Mux mehr von sich gab, geschweige denn auch nur ein Hügel in Sicht war. Die vier Freunde kletterten los
und auch der Drache wollte sie begleiten. Also machten sie sich nun als Quintett auf zur Wüste.

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Dort angekommen, war kein Knirschen beim Laufen im Sand zu hören. Auch bemerkte die Ente, dass der Sand gar nicht heiß war wie
sonst. Der Drache buddelte ein Loch mit seinen Klauen, aber keine Spur von irgendetwas. Nicht einmal Wüstenmäuse, die hier sonst so
flott unterwegs waren. Ein paar Flügelschläge weiter sah der kleine Vogel, wie sich der Sand etwas bewegte. Die anderen Freunde
rückten nach und hielten ihre Köpfe darüber. Da spitzelte eine kleine Wüstenmaus hinaus und war erschrocken über so viele
Gesichter. ”Was macht ihr denn hier?“ stotterte das Mäuschen. ”Du brauchst keine Angst haben, wir wollen dir nur helfen die Wüste
wieder in Gang zu bringen“, erwiderte das Kind. Da war die kleine Maus erleichtert.
”Wir brauchen Hügel.“, sagte der Drache und begann zu buddeln. Auch die Maus schloss sich an. Die Biene und das Vögelchen
versuchten den Sand mithilfe ihrer Flügel zu kleinen Hügelchen zu wehen, ebenso die Ente. ”Fehlt noch das knirschen.“, fügte das
Kind hinzu und begann den Sand in seinen Händen zu reiben.

Mit deiner Hilfe klingt das bestimmt noch besser. Reibe einfach deine Handflächen aneinander, hin und her…

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Nach und nach entstand eine Art Rhythmus und es schien den Freunden sichtlich Spaß zu machen. Hügel in allen Größen und auch beim Laufen
knirschte der Sand nun wieder unter den Füßen, Klauen oder Watschelfüßen. Das Kind rief nach einiger Zeit: ”Stop“.

Die Maus sauste in ihre Höhle und


kehrte mit einem orangenen Bogen
zurück, den das Kind zu den
anderen Farbbögen umhängen
sollte. Er sollte dem Kind Licht
und Kraft an dunklen Tagen
schenken, wie auch an diesem
Tag. Vor lauter Freude und
Dankbarkeit wurde dem Kind warm
ums Herz.

Die sechs Freunde sahen sich um. Unten schien alles wieder normal, wie jeden Tag. Die Blumenwiese leuchtete bunt, der Fluss plätscherte vor sich hin,
die Vögel im Wald sangen ihre Lieder, der Vulkan gab seine Rauchzeichen von sich und der Sand in der Wüste war nun wieder warm und knirschte.
Aber noch immer fehlte etwas. Die Freunde blickten nach oben. Da bereits die Dämmerung einsetzte, sahen sie einen dunklen Himmel, er war leer, er
lachte nicht. Kein funkeln der Sterne. Die Nacht wirkte einsam, still und traurig, was sie sonst nie war. Das Ensemble beschloss sich gemeinsam auf
den Weg zum Sternentor zu machen, um auch den Himmel wieder zum leuchten und klingen zu bringen.

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Am Sternentor angekommen, spitzelten sie hinein. Dort entdeckten sie ein


ganzes Sternenorchester, allerdings ein sehr blasses, das aufgehört hatte
zu spielen. An dem Tor hing ein gelber Bogen. Die Freunde sahen das Kind an
und das Kind sich selbst. Nach einem kurzen Moment der Stille griff es nach
dem gelben, lächelnden Bogen. Langsam begriffen auch seine Freunde, was
das Kind zu tun hatte, denn nur der Träger eines bunten Regenbogens
konnte die Sterne wieder zum Lachen bringen. Die Freunde wussten aber
auch, wenn das Kind durch das Tor gehen würde, könnte es nie wieder
zurück. Sie wurden schlagartig sehr traurig, denn sie hatten Angst das
Kind nie wieder zu sehen. Das Kind sah sich um, hinter sich all seine
Freunde, die es getroffen hatte und die es bis dort hin begleitet hatten.
Das Kind ermutigte seine Freunde: ”Solange der Regenbogen bei euch ist,
werde auch ich immer bei euch sein.“

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Und so überreichte es der kleinen Biene den lila Regenbogen, wenn sie sich mal einsam fühlen sollte. Die Ente bekam den dunkel- und hellblauen Regenbogen,
um immer wieder aufs Neue eine Harmonie zu finden. Das Vögelchen wurde von nun an Träger des grünen Regenbogens, voll von Hoffnung. Der Drache bekam
einen starken, den roten voll von Liebe erfüllten Regenbogen. Und die flotte Maus bekam den warmen Regenbogen, den orangefarbenen, der Licht und Wärme
ausstrahlte. Den gelben Regenbogen behielt das Kind bei sich und fügte hinzu: ”Immer wenn ihr an mich denkt und zu den Sternen hinauf blickt, denkt daran,
gelb ist die Farbe der Sonne, sie soll euch heiter und fröhlich stimmen. Ebenso soll sie Lebensfreude und Optimismus in euch wecken.“

Und so ging das Kind zu den Sternen und wurde selbst zum
Sternenkind. Es war der fehlende Dirigent, der das
Sternenorchester nun wieder zum klingen brachte. Das
Sternenkind blieb oben und spielte die Musik der Sterne,
jede Nacht. Und wenn seine Freunde nach oben blickten und
ganz leise waren, konnten sie die Sterne lachen hören.

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”Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“

- Antoine de Saint-Exupery -

Copyright: ©1950 und 2015 Karl Rauch Verlag, Düsseldorf


DER WEG ZU DEN STERNEN
Es war einmal ein besonderes Kind, das lebte in einer besonderen Welt, voll von bunten Melodien und leuchtenden
Farben. Das Besondere war, diese Welt war nicht wie unsere Welt. Denn die Bewohner unterhielten sich nicht mit
Worten, sondern mit Klängen und jeder hatte seine eigene Melodie. Die Blätter raschelten, das Wasser plätscherte, die
Bienen summten und die Vögel sangen um die Wette. Alle zusammen brachten die Welt zum klingen.
Nur das Kind war ein wenig anders als die anderen. Zumindest dachte es das von sich selbst. Dabei lachte es genau
wie alle anderen, war genauso neugierig und hatte viele Freunde, die es lieb hatte. Und dennoch wurde es das Gefühl
nicht los, dass etwas nicht stimmte. Denn obwohl jeder es verstehen konnte und das Kind jeden Bewohner verstand,
hatte es selbst keinen eigenen Klang. Das machte das Kind sehr traurig. Mehr und mehr fühlte es sich unverstanden
und wünschte sich jemanden zu finden, der ihm gleich war.
Eines Morgens wachte das Kind auf und etwas war anders als die Tage zuvor…

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