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Die Romantik (1795 – 1835)

Überschreiten des Verstandes,


Romantisierung der Realität

Gesellschaftliche Umbrüche, politische Wirren


Was heißt „romantisch“?

 bezeichnete Inhalte, die man in „Romanen“ fand


 „Romane“ enthielten meist abenteuerliche Liebesgeschichten
 „romantisch“ ursprünglich „fantastisch“, „erfunden“, „unwahr“

Wieso heißt der Roman „Roman“

 Sprachen, die sich aus dem Latein entwickelt haben, also romanische Sprachen
 welche in diesen Sprachen (französisch, italienisch, spanisch) also als Roman bezeichnet

„Romantisch“ wird positiv gebraucht

 das Wunderbare und Phantasievolle wird wie im Gegensatz zur Aufklärung verwendet
 negativer Unterbeton des Begriffs ging verloren
 unterscheiden sich von klassischen Werken (kein Vers, keine strenge Form, wenig
Respektierung von Regeln)
 ebenso Merkmale für romantische Werke sind die „ungeregelte“ Landschaft, unberührte
Natur, Felsen, Ruinen, …

Die Romantiker: Leben in politischen Wirren

 Autoren vor allem in den sechziger- und siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts geboren
 August Wilhelm Schlegel (1767-1845), Friedrich Schlegel (1772-1829), Novalis (1772-1801),
Ludwig Tieck (1773-1853), Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798), E.T.A. Hoffmann (1776-
1822)
 erleben tiefe politische Erschütterungen, ebenso wie gesellschaftliche Krisen zu tiefen
Erfahrungen der Romantiker

Leben in gesellschaftlichen Umbrüchen

 Romantiker sind die ersten, welche Erfahrungen von Verstädterung und


Industrialisierung machen
 Anonymisierung der Gesellschaft und spüren auch die Veränderungen und Verluste der
Natur

Eine günstige Zeit für die Literatur

 Veränderungen fördern die Kreativität der Künstler


 gestattete jedem individuelle Anschauungsweisen frei zu verwircklichen
Dichtung als „Zauberschlüssel“ zum Unbekannten

Die frühe Romantik: Die Realität muss „romantisiert“ werden


Das Unbekannte, Geheimnisvolle jenseits der Alltäglichkeit

 Ziel ist es, sich über das Alltägliche zu erheben


 die Welt soll einen neuen Sinn, eine neue Qualität bekommen
 Frühromantiker Novalis beschreibt dieses als einen Sinn für Mystizismus und als Sinn für
das Eigentümliche, Unbekannte, Geheimnisvolle

„Mit der Poesie verändern wir die Welt“

 Dichtung soll die Grenzen des Verstandes überschreiten


 Grenzen zwischen Glauben und Wissenschaft, Wissenschaft und Kunst, Kunst und
Religion aufheben

Kunst ist Religion

 „Poesie“ nicht nur auf die Literatur beschränkt


 erhält in der Frühromantik einen religiösen Status
 Poesie wird zur Offenbarung und lässt die verborgene Wahrheit zum Vorschien kommen

Kunst hat Zauberwörter

 Glaube, dass Poesie eine magische Kraft hat, lässt den Menschen tiefer blicken
 „Zauberwörter“ können den Menschen zu seinem wahren Wesen bringen

Philosophische Inspiration durch Fichte

 Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) – Ich und Umwelt


 als „absolutes Ich“ bestimmt Fichte unser Dasein; unterschiedet sich von Natur, Umwelt
und anderen Menschen, dem „Nicht-Ich“

Philosophische Inspiration durch Schelling

 Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) – Im Gegensatz zu Fichte Philosophie der Natur


 Gott und die Schöpfung sind eins
 das Ich ist ein Teil des Ganzen; Resultat einer Einheit von Ich und Welt

Schillers Einfluss

 „naive“ Dichtung laut Schiller noch im Einklang der Natur

Ohne Romantiker keine Weltliteratur

 Goethe verstand die „Weltliteratur“ als die Gesamtheit der Literatur aller Völker
 soll auf der Welt das „Gefühl nachbarschaftlicher Verhältnisse“ schaffen
 Übersetzungen von Romantikern fördern die Kenntnis anderer Literaturen
 in der Romantik erwacht die Interesser der Dichtung des Orients
Die spätere Romantik: Romantik, wie wir sie sehen
Was wir als Romantik betrachten, wird von der späteren Romantik bestimmt

 heute sind eher die Gedichte bekannter als der Autor selbst es ist
 das Bild der Romantik wird kaum von den Dichtern der frühen Romantik bestimmt

Die „heile Welt“ von Mittelalter und Volksdichtung

 Verlust der Einheit zwischen Mensch, Gesellschaft und Natur findet sich in der späten
Romantik wieder
 Jacob Grimm (1785-1883) und Wilhelm Grimm (1786-1859)
 Begeisterung für Germanistik liegt auch im Politischen

Die Unterschiede zu den „Jenaern“: patriotisches Engagement, nostalgisches Naturgefühl

 Überzeugung der frühen Romantik in der späteren Romantik weitgehend verschwunden


 spätere Romantik setzt nicht mehr auf die Kraft des Ich
 Dichter suchen nach ihrer Identität, binden sich an übergeordneten Ideen und suchen
nach einer Verbindung mit der Natur

Die „Schwarze Romantik“: das Unheimliche und Gespensterhafte


Die Idee von der Macht der Dichtung und der Kraft des Ich ein Unfug?

 der erschienene Roman „Nachtwache“ von Bonaventura (1804) macht sich über die
Frühromantik lustig und erklärt diese als eine Illusion und als Unfug
 ethische und religiöse Werte sind in Wahrheit „Nichts“

Die „Nachtseite“ der Romantik

 in vielen Werken von E.T.A. Hoffmann dominieren das Unheimliche, Gespensterhafte


 Horrorszenarien wie der Satanismus, Vampirismus, Wahnvorstellungen tauchen auf
 diese Szenarien zeigen Reaktionen auf die industrielle Welt, die den Menschen zur
Maschine degradiert; von der frühen Romantik ist nicht viel übrig
 Fantasie – Außenwelt, Ich – Wirklichkeit; diese werden zum zentralen Thema

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