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Gewalt an Schulen – was kann man tun?

Mobbing und Gewalt spielen im Schulalltag vieler Kinder erschreckenderweise eine


große Rolle. Und unabhängig davon, ob sich die besagte Gewalt auf psychischer
oder auf physischer Ebene abspielt (sich abspielen – развива се, разиграва се): sie
hinterlässt zweifelsohne Spuren.
Kinder und Eltern leiden unter den Auswirkungen und gerade dann, wenn der
Nachwuchs Angst davor hat, in die Schule zu gehen, wird es immer schwerer, den
Traum von einer glücklichen, unbeschwerten Schulzeit und Kindheit weiter zu
verfolgen.
Um Gewalt an Schulen vorbeugen bzw. entgegenwirken (противодействам +D) zu
können, ist es im ersten Schritt wichtig, den Ernst der Situation zu erkennen. Oder
anders: Viele Kinder schämen sich davor, Opfer geworden zu sein, leiden im Stillen
und vertrauen sich weder Eltern noch Lehrern an. Die folgenden Abschnitte zeigen
auf, wie vielseitig Gewalt an Schulen (und übrigens auch in anderen Bereichen des
Alltags) auftreten kann und welche Möglichkeiten sich bieten, Betroffenen zu helfen.
Was ist Gewalt?
Auch wenn Gewalt im ersten Schritt meist mit Schlägen und Tritten gleichgesetzt
(проравнявам) wird, handelt es sich hierbei um ein weitaus vielschichtigeres Thema.
Oder anders: Einem Menschen kann auf unterschiedlichste Weise Gewalt zugefügt
werden. Grundsätzlich kann hier in psychisch und physisch unterteilt werden. Es ist
hierbei jedoch definitiv nicht möglich, von einem “Schlimmer” oder “Weniger schlimm”
zu sprechen. Jede Form von Gewalt hinterlässt Spuren und sollte dementsprechend
nicht unterschätzt werden. Weitere Details rund um verschiedene Arten von Gewalt,
sind im Abschnitt “Wie äußert sich Gewalt an Schulen?” aufgeführt.
Warum gibt es Gewalt an Schulen?
Dass es zu gewaltsamen Übergriffen (der, вмешателсто, намеса, посегателство)
an Schulen kommen kann, ist kein Problem der modernen Zeit. Auch in den
vergangenen Jahrzehnten kam es auf Schulhöfen immer wieder zu Rangeleien (die,
боричкане) in unterschiedlicher Intensität. Spätestens seit der Zeit der Smartphones
hat sich dieses Problem jedoch noch um eine Ebene erweitert. Mittlerweile zählt
auch Cyber Mobbing zu den Formen von Gewalt, denen sich viele Kinder im Alltag
ausgesetzt sehen.
Doch weshalb kommt es in Schulen überhaupt zu Gewalt? Die Gründe sind
unterschiedlich und dementsprechend lassen sich auch die Ursachen für Gewalt auf
dem Schulhof nicht pauschalisieren. Den Tätern geht es jedoch oft darum:
sich vom Rest der Gemeinschaft abzuheben
sich als “Anführer” zu präsentieren
sich selbst vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen und daher besonders
“selbstsicher” zu wirken
andere zu beeindrucken
angestaute Aggressionen abzubauen
Aufmerksamkeit zu erregen, die ihnen ansonsten im “normalen” Alltag verwehrt
(jdm etw verwehren забранявам нщ на нкг) bleibt.
Kurz: Wer Gewalt an Schulen auf den Grund gehen möchte, muss immer den
individuellen Einzelfall begutachten und sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen (вадя
прибърани заключения). Jedes Kind ist anders. Und daher sollte auch jede
Gewaltgeschichte individuell gewertet werden.
Wie äußert sich Gewalt an Schulen?
Wie bereits erwähnt, schämen sich viele Kinder, die Opfer von Gewaltgeworden zu
sein. Daher ist es umso wichtiger, beim geringsten Verdacht, genau hinzuschauen –
sowohl als Lehrer als auch als Eltern.
Klassische Beispiele für Gewalt im Schulalltag sind:
Verleumdungen – клевета
Beschimpfungen – тежка обида, ругатня
das Ausschließen von Kindern aus der Gruppe
Erpressung – изнудване, рекет
Drohungen – заплаха
Sexuelle Belästigung
Anrempeln - блъскане
Stoßen und Schlagen
Vandalismus gegen Schuleigentum bzw. gegen das Eigentum anderer Schüler.
Allein anhand (с помощта на) der oben genannten Beispiele zeigt sich schon, wie
vielseitig Gewalt – mal präsenter, mal versteckter – in Erscheinung treten (появава
се) kann. Häufig kommt es auch vor, dass einige der Punkte miteinander vermischt
werden und ein Kind beispielsweise sowohl bedroht als auch ausgeschlossen wird.
Was können die Verantwortlichen in Schulen gegen Gewalt tun und wie kann
Gewalt an Schulen verhindert werden?
Hierbei handelt es sich um ein Thema, das viele Lehrer beschäftigt. Wie in so vielen
anderen Bereichen, ist es auch hier wichtig, auf Aufklärungsarbeit zu setzen und die
vorhandenen Probleme offen anzusprechen. Ein Stichwort, das in diesem
Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle spielt, ist “Gewaltprävention”.
Wie die Bezeichnung schon verrät, geht es hier darum, Gewalt im Idealfall überhaupt
nicht erst auftreten zu lassen. Klassische Hilfen sind hier unter anderem
gemeinsame Workshops und Gesprächsrunden. Gegebenenfalls macht es auch
Sinn, mit anderen Stellen, wie zum Beispiel der Polizei und Selbsthilfegruppen
zusammenzuarbeiten und beispielsweise Gastredner einzuladen. Oft ist es genau
dieser “Blick über den Tellerrand”, der Kindern dabei hilft, ein wenig tiefer in die
Materie einzutauchen (eintauchen – потапям).
Neben der Gewaltprävention gibt es jedoch noch weitere Details, die dabei helfen
können, für einen möglichst friedlichen Schulalltag zu sorgen.
Hierzu gehören unter anderem:
Gespräche mit gewalttätigen Schülern und Schülerinnen und deren Eltern
Spiele und Aktionen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse stärken
sollen
Eine spezielle Betreuung von Kindern, die zu einem hohen Aggressionspotenzial
neigen.
Lehrer und Schulleiter, die bemerken, dass sich die Situation in ihrem
Verantwortungsbereich nicht verbessert, sollten nicht zögern (бавя се, колебая се),
sich weiter beraten zu lassen, falls sich nach einiger Zeit keine Besserung zeigt. Es
gibt zahlreiche offizielle Stellen, die sich explizit auf die Gewaltprävention fokussiert
haben und gern mit Rat und Tat zur Seite stehen (Jemanden theoretisch und praktisch
unterstützen; jemandem in jeder Hinsicht helfen; hilfreich für jemanden sein; jemandes Arbeit
unterstützen.). Es ist definitiv keine Schande, als Schule um Ratschläge und um
weitere Inspirationen zu bitten.
Was können Eltern bei einem akuten Gewaltvorfall an der Schule tun?
Gerade dann, wenn der eigene Nachwuchs zum Opfer von Gewalt an der Schule
geworden ist, fühlen sich viele Eltern hilflos. Hier kochen die Emotionen schnell über
(überkochen – кипвам) und das Bedürfnis, die Eltern des “Täter-Kindes” zu
kontaktieren, ist groß.
In der Regel stellt es jedoch immer die bessere Lösung dar, den Weg über die
verantwortlichen Lehrer zu gehen. Weitere mögliche Ansprechpartner sind die
Schulleitung, die Schulpsychologie und die Schulaufsicht. Auf diese Weise soll
sichergestellt werden, dass die Beschwerde einen “offizielleren Charakter” erhält und
so letztendlich auch die Gewaltopfer geschützt werden. Wurden Lehrer und
Schulleitung informiert, haben diese die Möglichkeit, ein Auge auf die Situation zu
werfen und bei neuen Übergriffen direkt vor Ort tätig zu werden.
Doch auch die Kommunikation zwischen Eltern und Kind sollte nicht abreißen. So
braucht es viel Feingefühl, um herauszufinden, wie sich der Nachwuchs fühlt, ob sich
die Situation verbessert (oder verschlechtert) hat, usw. . Eltern sollten hier immer
versuchen, einfühlsam zu sein und dem Sohn/ der Tochter zu vermitteln, dass sie
sie/ ihn unterstützen.
Kurz: Im Zusammenhang mit einmaliger/ immer wieder auftretender Gewalt, ist es
wichtig, dass Opfer, Eltern und Schule an einem Strang ziehen, um im Idealfall
schlussendlich dafür zu sorgen, dass einem unbeschwerten Schulalltag in Zukunft
nichts mehr im Wege steht.
Je nach Gewaltausmaß kann es jedoch auch nach der Klärung des Sachverhalts und
einer Verbesserung der Lage nötig sein, ein Kind, das Opfer von Gewalt an der
Schule wurde, psychologisch zu betreuen. Im Zweifel sollte Expertenrat eingeholt
werden, um nachhaltige Schäden zu vermeiden.

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