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Fach: Lern- und Arbeitsauftrag: Beruf:

Elektrotechnik Laden und Entladen von Kondensatoren AU2

Laden und Entladen von Kondensatoren


Lernziel:
 Ich kann die Ladung und Entladung des Kondensators
sinngemäss erklären
 Ich kann den Spannungs- und Stromverlauf skizzieren und
Berechnungen durchführen
 Ich kann erklären, was unter der Zeitkonstante Tau zu verstehen ist und wann
der Kondensator als vollständig geladen gilt
Material: Tabellenbuch „Mechatronik; Notebook; Internet.
Zeitbedarf: ca. 2 Lektionen
Sozialform: Einzelarbeit

Aufgabenstellung
Das Ergebnis dieses Auftrages ist ein Dokument, das Bestandteil Ihrer
Lerndokumentation ist.
Notieren Sie sich alle Fragen und Unklarheiten und klären Sie alles bis
zum Ende der Unterrichtseinheit.

1. Suchen Sie im Tabellenbuch „Mechatronik“ und mit Hilfe der Link-Box im LA03 die
verlangten Informationen und tragen Sie diese in dem nachfolgenden Arbeitsblatt
zusammen.

Datum: 19.10.22 / Re Seite: 1


Datei: 620108304.docx
Fach: Lern- und Arbeitsauftrag: Beruf:
Elektrotechnik Laden und Entladen von Kondensatoren AU2

Kondensator
Lade- und Entladevorgang
Ein Ladungsträgertransport von der einen zur anderen Kondensatorplatte findet nur
dann statt, wenn die Potenzialdifferenz zwischen den Kondensatorplatten und die am
Kondensator angelegte Spannung voneinander abweichen. Der Stromfluss hält daher
nur solange an, bis beide Spannungen wieder identisch sind.
Erfolgt eine sehr starke Änderung der Spannungshöhe in einem sehr kleinen
Zeitabschnitt, so fliesst kurzzeitig ein sehr hoher Strom; der ideale Kondensator wirkt
dann wie ein Kurzschluss.
Betrachten wir die nebenstehende
Schaltung. Sie ermöglicht es, den
Kondensator über einen
Umschalter zu laden
(Schalterstellung 1) oder zu
entladen (Schalterstellung 2). In
Serie zum Kondensator ist ein 100
Ω-Widerstand geschaltet. Man
spricht daher auch von einer RC-
Serienschaltung. Der Widerstand
begrenzt den Lade- und
Entladestrom des Kondensators
und beeinflusst zusammen mit der
Kapazität von 47 µF die Dauer des Lade- und Entladevorganges.
Beim Laden wird die elektrische Energie im Kondensator gespeichert. Der Ladevorgang
endet, wenn die Kondensatorspannnung 9 V erreicht. Beim Entladen wird die
gespeicherte Energie am Widerstand in Wärmeenergie umgewandelt. Der Strom fliesst
beim Entladen in umgekehrter Richtung und hält solange an, bis Uc wieder auf 0 V
abgesunken ist.
Der Innenwiderstand der Spannungsquelle ist im Vergleich zum 100 Ω-Widerstand
vernachlässigbar klein und wird daher nicht berücksichtigt.
Da der Kondensator zu Beginn des Ladevorganges wie ein Kurzschluss wirkt, fliesst ein
maximaler Kondensatorstrom von…
U 9V
I max= = =90 mA
R 100 Ω
Dieser Strom entsteht durch den Spannungssprung am leeren Kondensator von 0 auf 9
V im Moment des Einschaltens. Der Widerstand des idealen Kondensators beträgt in
diesem Augenblick 0 Ω. Am in Serie zum Kondensator geschalteten Widerstand R fällt
daher die gesamte Spannung ab.
Ein Mass für die Ladezeit ist die Zeitkonstante τ (griechischer Buchstabe Tau). Nach der
Zeit t = τ ist der Kondensator auf etwa 63% der angelegten Spannung U aufgeladen.
Die Zeitkonstante τ der RC-Serienschaltung ist das Produkt aus Widerstand
und Kapazität. Sie beeinflusst die Dauer des Lade- bzw. Entladevorganges
beim Kondensator und steigt mit grösserem Widerstand und höherer
Kapazität.
τ =R ∙C [ τ ] =s
Der Kondensator ist praktisch nach der Zeitdauer t C =5 ∙ τ aufgeladen. Dann
fliesst fast kein Strom mehr.

Datum: 19.10.22 / Re Seite: 2


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Zu Beginn des Ladevorganges bewirkt dieser Strom, dass zunächst sehr viele
Ladungsträger auf die Platten gelangen und die Spannung zwischen den
Kondensatorplatten rasch ansteigt. Es kommt dabei zu einer Verringerung der
Spannungsdifferenz zwischen der Gesamtspannung U und der aktuellen
Kondensatorspannung Uc. Die stetig kleiner werdende Spannungsdifferenz (in gleichen
Zeitabschnitten) verursacht einen stetig kleiner werdenden Strom. Der wiederum
verlangsamt den Ladevorgang immer stärker. Die Spannung am Kondensator nimmt
mit der Zeit immer weniger zu.
Strom und Spannung am Kondensator haben einen charakteristischen zeitlichen
Verlauf, der sich mit Hilfe der natürlichen Exponentialfunktion (e-Funktion)
mathematisch beschreiben lässt. (Formeln sind der Vollständigkeit erwähnt, wir werden
nicht damit arbeiten)
−t
τ
i C =I max ∙ e

−t
τ
uC =U ∙(1−e )

Datum: 19.10.22 / Re Seite: 3


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Datum: 19.10.22 / Re Seite: 4


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Für die eingangs


erwähnte Schaltung
ergibt sich der
nebenstehende Verlauf
von Strom und
Spannung für den
Lade- und
Entladevorgang.

Aus der Grafik lassen sich alle Angaben für die RC-Reihenschaltung herauslesen und die
Werte von R und C berechnen:
Imax = 90 mA; U = 9 V; t = 23,5 ms
U 9V t 23,5 ms τ 4,7 ms
R= = =100 Ω τ= = =4,7 ms C= = =47 μF
I max 90 mA 5 5 R 100 Ω
Der Entladevorgang verläuft analog, indem nun der Kondensator als Spannungsquelle
funktioniert und der Anfangsstrom in gleicher Höhe, aber in umgekehrter Richtung
fliesst. Die Spannung und der Strom sinken zuerst sehr schnell und erreichen nach der
Zeit τ den Wert von 37% des vorherigen Wertes. Nach etwa 5τ fliesst praktisch kein
Strom mehr, der Kondensator ist dann nahezu vollständig entladen.
Zusammenfassung:
t=5 ∙ τ Ladezeit bzw. Entladezeit
U
I max= Einschaltstrom Laden
R
−U C
I max= Max. Strom Entladen
R
U
R= Widerstand der RC Reihenschaltung
I max
τ
C= Kapazität der RC Reihenschaltung
R

Tabelle der Zeitkonstanten:


Zeitkonst Spannung Strom beim Spannung Strom beim
ante beim Laden Laden beim Entladen Entladen
1τ 63,2% 36,8% 36,8% 36,8%
2τ 86,5% 13,5% 13,5% 13,5%
3τ 95% 5% 5% 5%
4τ 98,2% 1,8% 1,8% 1,8%
Datum: 19.10.22 / Re Seite: 5
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5τ 99,3% 0,7% 0,7% 0,7%

Datum: 19.10.22 / Re Seite: 6


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Wiederholungsfragen
1. Welche Wirkung hat ein Kondensator im Gleichstromkreis?

? ?
2. Beschreiben Sie den Verlauf der Ladekurve eines Kondensators?

? ?
3. Wovon hängt die Ladezeit eines Kondensators ab?

?....?
4. Was gibt die Zeitkonstante  an?

? ?
5. Wie lange dauert es, bis ein Kondensator nahezu auf die angelegte Spannung
aufgeladen ist?

? ?
6. Lesen Sie aus dem Lade- und Entladediagramm folgende Werte heraus:

Imax = mA
t= ms
U= V

7. Berechnen Sie aus den herausgelesenen Werten R und C.

R=Ω
C=F

Datum: 19.10.22 / Re Seite: 7


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