(ca. 1600-1750)
Im Allgemeinen lässt sich der Barock definieren als eine Epoche der Gegensätze.
Typische Gegensatzpaare der Zeit sind Leben und Tod, Diesseits und Jenseits und
irdisches und himmlisches Leben. Der Barock kann gegliedert werden in Früh-, Hoch- und
Spätbarock.
Geschichtlicher Hintergrund:
Der Staat griff auf alle Lebensbereiche wie Erziehung, Bildung, Wirtschaft und Kirche ein
und machte klare Vorgaben.
Deutschland orientierte sich stark an Frankreich, dabei hatte das Leben an den
absolutistischen Fürstenhöfen den französischen Absolutismus (der den rebellierender
Geburtsadel zum Hofadel zähmte) als Vorbild.
-Dreißigjähriger Krieg in Deutschland (1618-1648) → viele Opfer, viel Zerstörung
-Wiederaufbau nach Krieg → Absolutismus (ein Herrscher; keine mitwirkende ständische
Institution)
-Gesellschaft weiterhin in Stände gegliedert (Adel und Privilegien)
Literatur:
-deutsche Literatur fand Anschluss an hohen kulturellen Standards der west- und
südeuropäische Ländern
-Fürstenhöfe, Schulen und Unis als literarische Zentren
-Sprachgesellschaften zur Sprachpflege → Weiterentwicklung der deutschen Literatur-
sprache
-Poetiken/Anleitung zum Dichten → Entfaltung des Spektrums von literarischen Gattungen
und Formen
-Annahme, dass Produktion von Kunst eine erlernbare Fähigkeit ist
-Dichtung entsteht durch Beherrschung formaler Schemata
-Poesie wendet sich an Kunstverstand des Lesers nicht an Gefühle
-Theologie→ belebte und unbelebte Welt kein eigenständiger Wert, nur in Bezug auf
höhere göttliche Macht
-mundus symbolicus → Natur kein Erlebnisraum, sondern Kosmos an Zeichen und
Sinnbildern, Dichtung wird Spiel des Ver- und Entschlüsselns
-Vorliebe für Metaphern, Allegorien und Embleme→ teils sehr übertrieben, wird "barocker
schwulst" genannt
Wichtige Autoren:
Christoffel von Grimmelshausen, Martin Opitz, Andreas Gryphius, Paul Fleming und
Christian Hofmann von Hofmannswaldau