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Präoperative Pflege

41.1 Präoperative Pflege 16 Jahre sind, können unter bestimmten Bedingungen


selbst einwilligen. So müssen z. B. die Art und Schwere des
Unter perioperativer Pflege versteht man die pflegerische Eingriffs berücksichtigt werden und der Arzt muss sich
Versorgung eines Patienten vor der Operation (präoperative von der Einsichts- und Urteilsfähigkeit des Jugendlichen
Phase), während der Operation (intraoperative Phase) und überzeugt haben. Bei Notfalloperationen, wenn die Pa-
nach der Operation (postoperative Phase). tienten bewusstlos oder nicht ansprechbar sind, wird die
Die präoperative Pflege wird entsprechend der Operati- mutmaßliche Einwilligung vorausgesetzt.
onsdringlichkeit geplant. Handelt es sich um eine elektive ● präoperatives Einüben von Fähigkeiten: Bestimmte Fähig-
(geplante) Operation, kann die Vorbereitung prästationär keiten und Techniken können bereits präoperativ mit dem
erfolgen, d. h., Untersuchungen und Aufklärungen werden Patienten eingeübt werden, um postoperative Komplika-
ambulant durchgeführt. tionen zu vermeiden. Beispiele sind: Gehen mit Unterarm-
● präoperative Diagnostik: Zu den allgemeinen präoperati- gehstützen, Umgang mit dem Rollstuhl, postoperative
ven Voruntersuchungen gehören: Blutuntersuchung, Rönt- Mobilisation, Atemübungen (Atemtrainer nutzen).
gen-Thorax, Lungenfunktionsprüfung und EKG. Die Ergeb- ● präoperative Darmreinigung: Art und Lokalisation des
nisse der Untersuchungen dienen der Risikoeinschätzung operativen Eingriffs bestimmen die Vorbereitung des Pa-
und sie liefern Vergleichswerte für die postoperative Phase. tienten (▶ Abb. 41.1).
● Aufklärung und Einwilligung: Jede Operation ist im recht- ● psychische Betreuung: vermittelt dem Patienten Sicher-
lichen Sinne eine Körperverletzung. Deswegen ist es wich- heit. Das empathische Auftreten und die Gesprächsbereit-
tig, dass der Patient dem Eingriff zustimmt und schriftlich schaft der Pflegenden vermindern die Ängste des Patien-
sein Einverständnis gibt. Voraussetzung für die Einwil- ten und wirken vertrauensfördernd. Weitere Beispiele
ligung ist die ärztliche Aufklärung. Bei Kindern bis 16 Jah- hierfür sind: sachliche und nachvollziehbare Informatio-
re geben die Erziehungsberechtigten oder die gesetzlichen nen, bewusste Atemübungen, Elemente aus dem auto-
Betreuer die Einwilligung. Jugendliche, die älter als genen Training, Aromatherapie, Lesen oder Musik.

Abb. 41.1 Präoperatives Abführen.

präoperatives
Abführen

Eingriffe am Dickdarm Eingriffe im oberen


Intestinaltrakt,
z. B. Magen,
Dünndarm, Galle

Eingriffe außerhalb
des Intestinaltrakts
OP OP

2L

1L

eventuell Laxans Klistier mit


2L

am Operations- Darmrohr am
vortag Vorabend

1–2 Tage orthograde Brühe und


vor OP nur Darmlavage Flüssigkeit
Trinknahrung am Vortag bis zur OP

OP

Miniklist am Vorabend

Bei einem Eingriff am Magen-Darm-Trakt ist eine gründliche Darmreinigung erforderlich. Aus: I care – Pflege. Thieme; 2015
42 Pflege bei Fieber

Wärme zuführen, zudecken Infektionen

Trinkmenge erhöhen Verletzungen


(warme Getränke)
Tumoren
Zimmertemperatur
anpassen Temperatur Schädigung des
> 38 °C Auslöser Nervensystems

Wärmestau vermeiden, Fieberanstieg


Warn- und Schutzfunktion
dünne Decke Funktionen
Pflege in den regt Immunsystem an
Ruhe und
Fieberhöhe Fieberstadien Fieber
Entspannung hemmt Erregerwachstum

Trinkmenge erhöhen
(kühle Getränke) sehr hohes
Fieberabfall Fieber

Lysis: langsamer Abfall, Komplikationen


°C
.9
38

großperliger, warmer Vitalzeichen


Schweiß kontrollieren
Fieberdelir Fieberkrämpfe
Krisis: schneller
Abfall, kleinperliger,
kalter Schweiß
fiebersenkende ca. 10 °C kälter als Körpertemperatur
Schockgefahr ! Maßnahmen
Wadenwickel nach 5–10 Min. wechseln

kühlende 2–3-mal wiederholen


Fieber langsam senken Maßnahmen
Waschungen lauwarmes Wasser
schont den Antipyretika, z.B.
Organismus Verdunstungskälte nutzen
trockene Kälte-
Ibuprofen Paracetamol anwendungen Intimsphäre

vor Erfrierung schützen max. 30 Min. lokal kühlen z.B. Leistenregion


45 Grundlagen der Intensivpflege

Extubation Überwachung
PAK ZVD Herzfrequenz
Weaning Flüssigkeitsbilanz
Blutdruck
Herz-/Lungendrücke invasiv Wundversorgung
intra- Beatmung
Sauerstoff- kranieller NIV Ernährung
sättigung Druck
Schmerz-
elektiv
Intubation management
Überwachung, z.B.
notfallmäßig Pflege, z.B.
1. Verbrennungsschock
IMC
Intensivstation Pflege von 2. Respirationsphase
ICU Brandverletzten
Kommunikation 3. Verbrennungskrankheit
Vertrauen
schaffen
Sicherheit Orientierung 81
0
vermitteln geben 99
81
0.54

z.B. Haut

Regelung durch Umkehrisolation


autolog
Eurotransplant
strenges
Infektions- aseptisches
postmortal
z.B. Niere allogen Transplantation prophylaxe, z.B. Arbeiten
Lebendspende
psychische Betreuung
z.B. Herzklappe xenogen
postoperative Abstoßungsreaktion
geregelt durch Pflege, z.B.
Transplantations- Informieren, Hygiene- und
gesetz (TPG) Schulen, Ernährungsregeln
Anleiten,
Beraten Lebensstil

Immunsuppressiva

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