7. Oktober 2022
Wir sind stolz darauf, dass unser Land im 20. Jahrhundert die antikolo-
niale Bewegung angeführt hat, die vielen Völkern in der Welt die Mög-
lichkeit eröffnete, Fortschritte zu machen, Armut und Ungleichheit zu
verringern und Hunger und Krankheiten zu besiegen.
Diese Leistung könnte man fairerweise mit größerem Recht dem Westen
zusprechen, dessen kolonialer Drang ja nicht ausschließlich in Ausbeutung
bestand, sondern auch in dem ehrlichen Bestreben, der “Dritten Welt” echte
oder vermeintliche Wohltaten zu erweisen, medizinisch und infrastrukturell,
gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich, was freilich nicht immer die
gewünschten Ergebnisse zeitigte und oft destruktive Nebeneffekte hatte.
Putin fährt weiter fort mit der Attacke auf die Heuchelei des Westens:
Nun gut: Hier stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Begriffe “Freiheit”
und “Demokratie”. Der Interpretationsrahmen ist hier äußerst groß. Weite
Teile der Welt außerhalb des Westens können nicht ernsthaft “demokratisch”
genannt werden, auch Rußland nicht, zumindest in dem Sinne, wie wir den
Begriff verstehen. Auf einem anderen Blatt steht, inwiefern “Demokratie” im
Westen zur Fassade und zum Betrug entartet ist, was wohl immer schon in
ihrer Natur angelegt war.
Wie beim “Rassismus” hinterfragt Putin nicht die Validität dieser aus der
westlichen liberalen Traditionen stammenden Begriffe, sondern affirmiert
sie, um den Spieß umzudrehen. Er geht also nicht so weit, die “Demokratie”
an sich als Wert in Frage zu stellen.
Nun kommt jener Teil, über den sich BILD-Ronzheimer so lautstark empört
hat:
Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land der Welt, das zweimal
Atomwaffen eingesetzt und damit die Städte Hiroshima und Nagasaki
in Japan zerstört hat. Und sie haben einen Präzedenzfall geschaffen.
Erinnern Sie sich daran, dass die Vereinigten Staaten und Grossbritan-
nien während des Zweiten Weltkriegs Dresden, Hamburg, Köln und viele
andere deutsche Städte in Schutt und Asche gelegt haben, ohne die
geringste militärische Notwendigkeit. Das war demonstrativ und ent-
behrte, um es zu wiederholen, jeder militärischen Notwendigkeit. Wie
bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur
ein Ziel: unser Land und den Rest der Welt einzuschüchtern.
Daß Putin die Einäscherung der deutschen Städte mit den Atombomben auf
Japan in einem Atemzug nennt, verschweigt Ronzheimer bezeichnenderwei-
se. Ansonsten müßte er logischerweise auch die Massentötung von japani-
schen Zivilisten mit dem Verweis auf japanische Gräueltaten im Pazifik oder
der Mandschurei rechtfertigen.
Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß jemals ein weltpolitisch bedeu-
tender Politiker nach 1945 in dieser Weise von Dresden und Hamburg gespro-
chen hätte, und für das allein gebührt Putin aus deutscher Sicht Dank und
Anerkennung. Er erinnert daran, daß die “Befreiung” Deutschlands im zwei-
ten Weltkrieg auch auf angloamerikanischer Seite nicht aus selbstlosen
Motiven erfolgte und einen hohen Blutzoll gefordert hat.
Man kann mit Fug und Recht sagen, daß Deutschland seit Ende des Welt-
kriegs “kolonialisiert” und ein “Vasallenstaat” der USA ist. Man muß aber
auch eingestehen, daß der Großteil der Deutschen der Nachkriegszeit die
amerikanische Herrschaft gegenüber der russischen als das kleinere Übel
empfunden und seit der Wirtschaftswunderzeit der fünfziger Jahre kaum
mehr als Bürde wahrgenommen hat. Vielmehr hatte der amerikanische Libe-
ralismus, verbunden mit Wohlstand und hedonistischer Popkultur, eine
absorbierende Attraktivität, die auch ohne direkten Zwang wirkte.
Kürzen wir die Anklage ab und kommen wir zu den Punkten, die ohne Zweifel
zutreffen oder zumindest einen wahren Kern haben. Hier also Putins “truth
bombs”:
Putin zeichnet den Krieg in der Ukraine als Stellvertreterkrieg mit den USA,
die in ruchloser Weise mit den europäischen Nationen umgehen, die sie
gegen Russland mobilisieren wollen, zum Teil in der Absicht, sie zu schwä-
chen und als Konkurrenten auszuschalten.
Putin beschuldigt das amerikanische Imperium, ein wahres Reich der Lüge
errichtet zu haben:
Die Wahrheit wurde in einem Meer von Mythen, Illusionen und Fäl-
schungen ertränkt, wobei eine äusserst aggressive Propaganda einge-
setzt wurde, die wie Goebbels lügt. Je unglaubwürdiger die Lüge, desto
schneller werden die Menschen sie glauben – nach diesem Prinzip arbei-
ten sie.
Wir alle wissen, daß dies zutrifft, in einem Maße, wie man es sich vor weni-
gen Jahren noch kaum vorstellen konnte. Völlig zutreffend ist auch dieser
Abschnitt:
Aber man kann die Menschen nicht mit gedruckten Dollars und Euros
füttern. (…) Mit Papier kann man niemanden ernähren – man braucht
Lebensmittel; und mit diesen aufgeblähten Kapitalisierungen kann man
niemandes Haus heizen – man braucht Energie.
Das paßt zu dem, was ich in meinen Betrachtungen zur Nord Stream-Sabo-
tage geschrieben habe:
Putin spricht nun folgende Warnung aus, die täglich an Plausibilität gewinnt:
Jetzt müssen sie, um sich aus dem jüngsten Geflecht von Herausforde-
rungen zu befreien, Russland sowie andere Staaten, die einen souverä-
nen Entwicklungsweg wählen, um jeden Preis demontieren, damit sie
den Reichtum anderer Nationen weiter plündern und zum Flicken eige-
ner Löcher verwenden können. Wenn dies nicht geschieht, kann ich
nicht ausschliessen, dass sie versuchen werden, einen Zusammenbruch
des gesamten Systems herbeizuführen und alles darauf zu schieben,
oder, Gott bewahre, sich für die alte Formel des Wirtschaftswachstums
durch Krieg entscheiden.
Und schließlich kommt er auf ein Ideologem des Westens zu sprechen, das in
Russland sehr unbeliebt ist und in der Tat in den letzten Jahren eine erschre-
ckende, ubiquitäre Dominanz bekommen hat:
So wie die jetzigen Trends aussehen, ist dies in der Tat genau die gesell-
schaftspolitische Zukunft, die die globalistischen Eliten auch für unser Land
und unsere Kinder wollen, und es ist kein Zufall, daß die USA auch auf diesem
Gebiet (LGBT-, Gender-, Transsexuellenkult) der vehementeste Vorrei-
ter sind.
Putin geht im folgenden einen Schritt weiter, und sieht einen geradezu
metaphysischen Frevel am Werk:
Ich möchte wiederholen, dass sich die Diktatur der westlichen Eliten
gegen alle Gesellschaften richtet, auch gegen die Bürger der westlichen
Länder selbst. Dies ist eine Herausforderung für alle. Der völlige Ver-
zicht auf das Menschsein, der Umsturz des Glaubens und der traditio-
nellen Werte sowie die Unterdrückung der Freiheit ähneln einer «umge-
kehrten Religion» – dem reinen Satanismus. Jesus Christus hat in der
Bergpredigt falsche Messiasse entlarvt: «An ihren Früchten werdet ihr
sie erkennen.» Diese giftigen Früchte sind für die Menschen bereits
erkennbar – nicht nur in unserem Land, sondern in allen Ländern, ein-
schliesslich vieler Menschen im Westen selbst.
Das ist unzweifelhaft der Fall, und jedem Dissidenten im Westen, der sich
unserem herrschenden System entfremdet hat, sind diese Worte wohl aus
tiefsten Herzen gesprochen. Es bedarf keiner russischen Propaganda und
keines Putins, um auf solche Gedanken zu kommen. Die Früchte liegen auf
dem Tisch, und sie stinken vor Gift und Fäulnis. Es sind die Machenschaften
unserer westlichen Eliten selbst, die zu Erkenntnissen und Sentiments dieser
Art führen.
Westliche Eliten sind von ihren Völkern (insbesondere den Mittel- und Unter-
schichten) und deren nationalen Interessen derart entfremdet, daß sie zu
feindseligen Mächten geworden sind. Wenn sie auf Putin zeigen, dann tun sie
nichts anderes, als “Haltet den Dieb” zu schreien. Durch das russische Feind-
bild versuchen sie erneut zu einigen, was sie selbst im Laufe von Jahrzehnten
gespalten haben.
In der Tat ist alles, was uns die Eliten jetzt anzubieten haben, mehr
Krieg, mehr Inflation, mehr Migranten, mehr “Wokismus”, mehr Gender-
Ideologie, mehr Zensur, mehr Haß auf Weiße, mehr Technokraten-Pla-
nung von oben, mehr Klimawandel-Wahnsinn, mehr kastrierte Jungen
und verstümmelte Mädchen, mehr Impfstoffe, mehr kalte Winter, mehr
digitale Überwachung, mehr Korruption, mehr Bankkontenkündigun-
gen, mehr Verachtung des Volkswillens, mehr Bürokratentyrannei, mehr
twerkende schwarze Frauen, mehr ethnische Konflikte, mehr Sanktio-
nen, mehr Inflation, mehr Lügen und mehr allgemeine Not.
Was sie nicht wahrhaben wollen, ist die schmerzhafte Realität, daß
nicht wir das Problem sind, sondern sie. Stattdessen werden sie den
Druck noch verstärken.
Der Schluß der Rede Putins ist eine pathetische Beschwörung der weltge-
schichtlichen Aufgabe Russlands, durch die Kraft seiner Kultur und seines
Volkstums dem Globalismus zu widerstehen, und eine weltweite, “im Kern
emanzipatorische, antikoloniale Bewegung gegen die unipolare Hegemonie”
anzuführen, der auch “viele Gleichgesinnte in Europa und den Vereinigten
Staaten” folgen werden.
Man sollte sich hüten, das eins zu eins für bare Münze zu nehmen und in
Russland den großen Retter im Armageddon zu sehen, aber ohne Zweifel
gibt es eine substantielle Kongruenz der Interessen zwischen den russischen
und den europäischen Gegnern des amerikanisch-globalistischen Imperiums.
Die Rede endet mit einem Zitat von Iwan Iljin und einem “vaterländischen”,
“identitären” Appell:
Und ich möchte mit den Worten des wahren Patrioten Iwan Iljin schlies-
sen: «Wenn ich Russland als mein Mutterland betrachte, bedeutet das,
dass ich wie ein Russe liebe, wie ein Russe sinne und denke, wie ein Rus-
se singe und spreche; dass ich an die geistige Kraft des russischen Vol-
kes glaube. Sein Geist ist mein Geist, sein Schicksal ist mein Schicksal,
sein Leid ist mein Leid, und sein Wohlstand ist meine Freude.»
Hinter diesen Worten verbirgt sich eine glorreiche spirituelle Wahl, die in
den mehr als tausend Jahren russischer Staatlichkeit von vielen
Generationen unserer Vorfahren getroffen wurde. Heute treffen wir
diese Entscheidung; die Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lug-
ansk und die Bewohner der Regionen Saporischschja und Cherson
haben diese Entscheidung getroffen. Sie haben sich dafür entschieden,
bei ihrem Volk zu sein, bei ihrem Vaterland zu sein, sein Schicksal zu tei-
len und gemeinsam mit ihm den Sieg zu erringen.
Die Wahrheit ist mit uns, und hinter uns steht Russland!
Ich würde eine eher pessimistische Prognose stellen: Die meisten europäi-
schen Länder sind in dieser Hinsicht erschöpft und ausgelaugt, zum Teil aus
verschiedenen Gründen (der Weg Deutschlands in die post-nationale Auflö-
sung war ein anderer als der Weg Frankreichs, das Endergebnis ist aber sehr
ähnlich), und wo die nationalen Sentiments noch wirksam sind, lassen sie
sich trefflich manipulieren und in die amerikanische Agenda einspannen,
etwa im Falle Polens und, wie ich fürchte, auch Italiens, wo Meloni ihr nun ein
“rechtes” Gesicht gegeben hat.
–––
Kommentare (151)
Die russische Alternative zum globalistischen Imperium ist ein russisches Imperium, wie
etwa Dugin immer wieder betont. Daran sollte man denken, wenn entsprechende
Globalismus-Kritik aus Russland vorgebracht wird.
Es ist im Übrigen meistens nicht so, dass sich das globalistische Imperium den Völkern
gewaltsam aufzwingt. Brzezinski verwies darauf, dass der hedonistische "American Way
of Life" so verführerisch wirke, dass die meisten ihn freiwillig annähmen. Es handelt sich
hier nicht um ein Problem der Außen- und Sicherheitspolitik, sondern der Kultur.
Brzezinski hielt das amerikanische Imperium interessanterweise für nicht dauerhaft
überlebensfähig, weil der "Way of Life", auf dessen Attraktivität wesentlich beruhe, so
korrumpierend wirke, dass es diesem Imperium mittelfristig an hinreichend
leistungsfähigem Personal mangeln werde. Der "Russian Way of Life" stellt
diesbezüglich allerdings keine brauchbare Alternative dar.
- "Wir sind stolz darauf, dass unser Land im 20. Jahrhundert die antikoloniale Bewegung
angeführt hat, die vielen Völkern in der Welt die Möglichkeit eröffnete, Fortschritte zu
machen, Armut und Ungleichheit zu verringern und Hunger und Krankheiten zu
besiegen."
Martin Lichtmeß´ Hinweis auf die Heuchelei dieser keine Geschichtslügen auslassenden
Putinschen Polemik ist durchaus berechtigt. Um eine Lüge dieser Größe und Dimension
zu platzieren mußte Putin Fakten und Wahrheiten umschiffen. Das hat er erreicht,
indem er das Personalpronomen plural wir, d.h. "wir Russen", benutzt hat. Das gibt
sowohl dem kommunistischen als auch dem antikommunistischen russischen Zuhörern
die Möglichkeit, sich damit zu identifizieren. Diese rethorische Wndung sollte man sich
merken, auch wir könnten sie gebrauchen, falls wir irgendwelche geschichtlichen
Sandbänke umschiffen wollen, um nicht aufzulaufen.
Grandioser und sehr mutiger Text ! Der stärkste "Lichtmesz", den ich bisher las - Dank !
ML: Naja, 80% des Textes sind ja nicht von mir, sondern von Putin. ;)
@ Putin: „Die Wahrheit ist mit uns, und hinter uns steht Russland!“
Das aber kann er sich abschminken, der Herr Putin, wenn er nicht überzeugend
militärische Fakten in der Ukraine schaffen kann. Dann ist seine ganze Rede in den Wind
gesprochen.
"Erinnern Sie sich daran, dass die Vereinigten Staaten und Grossbritannien während des
Zweiten Weltkriegs Dresden, Hamburg, Köln und viele andere deutsche Städte in Schutt
und Asche gelegt haben, ohne die geringste militärische Notwendigkeit. Das war
demonstrativ und entbehrte, um es zu wiederholen, jeder militärischen Notwendigkeit.
Wie bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur ein Ziel: unser
Land und den Rest der Welt einzuschüchtern."
Ok, es ging also vor allem darum (NUR EIN ZIEL!), das große Russland einzuschüchtern
(das das ein bejahter Nebeneffekt war, gerne, es aber es als zentrales Motiv
darzustellen - ziemlich abgeschmackt). Der Rest der Welt, wer soll das sein? Eine
rhetorische Figur ...
Ich kann hier also keine besondere Empathie für die deutschen oder japanischen Opfer
erkennen und wüsste daher nicht, warum wir Deutsche hier irgendeinen Dank oder
Anerkennung Putin für diese Aufzählung schulden würden, die nur aus der Binnensicht
Russlands stammt und entsprechend nur um sich selber kreist. Die deutschen und
japanischen Opfer sind ihm doch egal (das Totschlagargument der
"Instrumentalisierung" von Opfern, würde ich aber noch nicht gebrauchen). Im
Gegenteil, es offenbart eine Denkweise, die das Töten Anderer zur Einschüchterung
Dritter als ganz selbstverständlich im strategisch- taktischen Instrumentenkoffer hat.
Was an der Rede auch auffällt, ist der Umstand, dass Putin Russland /UdSSR nicht als
Kolonialmacht sieht sondern eine antikoloniale Tradition beschwört (die es im Rahmen
der Geschichte der UdSSR wohl nur dann gab, wenn es um die Kolonien anderer ging,
aber nicht um die sich selbst ins Imperium einverleibten Gebiete). Ich verlinke ungern auf
wikipedia, aber es gibt, bei allen Vorbehalten, zumindest einen Überblick:
https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Kolonisation
Kurzum: Irgendwie fällt es doch sehr schwer, aus Putins Rede an seine Landsleute - und
dieser zentrale Aspekt, dass es eine Rede an die Russen war, kann nicht übersehen
werden - irgendwelche großartigen Wirkungen für politische Bewegungen außerhalb von
Russland festzustellen.
„Man sollte sich hüten, das eins zu eins für bare Münze zu nehmen und in Russland den
großen Retter im Armageddon zu sehen, aber ohne Zweifel gibt es eine substantielle
Kongruenz der Interessen zwischen den russischen und den europäischen Gegnern des
amerikanisch-globalistischen Imperiums.“
Gibt es denn neben der unipolaren und multipolaren Geopolitik eine dritte Möglichkeit?
Wenn nicht der „große Retter“, so vielleicht der kleine: welchen Weg gäbe es denn für die
europäischen Völker, außer dem, sich der multipolaren Bewegung mit Russland und den
BRICS-Staaten und evtl. Afrika anzuschließen? Ob Russland seinerseits
Hegemoniebestrebungen hegt, wie dies von verschiedener Seite vorgebracht wird, ist
zunächst zweitrangig, sollte natürlich immer mitbedacht werden. Die offen aggressive
zerstörerische Politik der VSA gegen Europa und insbes. D könnte das Volk wachrütteln.
Die Sprechpuppen der Globalisten würden zunehmend enttarnt. Die Hoffnung stirbt
zuletzt.
Vielen Dank, Herr Lichtmesz, für diesen wirklich hervorragenden Kommentar. Doch sollte
uns vielleicht Morgoths von Ihnen zitierte und zutreffende Einschätzung, dass das
System auch Normies in Zukunft nichts mehr zu bieten haben wird, etwas
hoffnungsvoller stimmen.
Goebbels stand einem Propagandaministerium vor und jeder Deutsche wußte oder
konnte zumindest wissen, daß dort Propaganda betrieben wurde, während im Westen,
ganz speziell in der BRD, jede noch so dreckige Lüge gesetzlich geschützt zur Wahrheit
erhoben wird.
In diesem Teil seiner Rede - großartig analysiert von ML - spricht Putin von
der Diktatur der westlichen Globalisten und damit indirekt von der angestrebten
unipolaren NWO der Davoser Ganoven-Clique. Putin erwähnt sogar den fast v-
theoretischen Begriff Satanismus. Damit hat der den signalfarbenen Elefanten im Raum
benannt. Ich bin etwas erleichtert.
Putins Rede ist auch eine in Richtung totaler Krieg. Die Russen sollen sich darauf
vorbereiten. Vielleicht werden schon Jod-Tabletten gegen radioaktiven Fallout
ausgegeben. Man beginne am Tag einer Atomexplosion mit 130 Tbl. à 1 mg / Tag oder
650 Tbl. der handelsüblichen 200 yg-Tbl (yg = pg = Pikogramm). Aber wer macht das
schon?
Putins Rede ist auch eine in Richtung totaler Krieg. Die Russen sollen sich darauf
vorbereiten. Vielleicht werden schon Jod-Tabletten gegen den Fallout ausgegeben. Man
beginne am Tag einer Atomexplosion mit 130 Tbl. à 1 mg / Tag oder 650 Tbl. der
handelsüblichen 200 yg-Tbl (yg = pg = Pikogramm). Aber wer macht das schon?
Ein hervorragender Text mit starkem Antritt. Gleichwohl legt RMH einen Finger auf eine
prekäre Stelle der Putin-Rede:
"Wie bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur ein Ziel: unser
Land und den Rest der Welt einzuschüchtern."
Darf man sicher sein, daß er das so gesagt hat (und nicht vielleicht nur die Übersetzung
ungenau ist)? Wenn ja, steckte darin eine geradezu megalomanische Anmaßung sowie
eine unverschämte Instrumentalisierung der deutschen und japanischen Opfer, die er in
seiner Rede dann wohl nur als Steckenpferd benutzt hätte. Ich hoffe hier auf einen
Übersetzungs-Lapsus.
ML: Hm, die Theorie höre ich nicht zum ersten Mal, dass die Atombomben zumindest
AUCH der Sowjetunion zeigen wollten, wo der Hammer hängt.
Und überhaupt & sowieso: Schaut man Putin auf Bildern ins Gesicht, kann ihm NIE UND
NIMMER trauen. Daß seine aktuellen Kontrahenten auf ihre Weise genauso oder noch
verschlagener dreinschauen, ändert daran nichts. Es gibt physiognomische Gewißheiten:
wir sollten immer wieder neues Vertrauen in unser Bauchgefühl fassen, unseren
eingeborenen Menschenverstand, um die Spreu vom Weizen zu scheiden - ungeachtet
dessen, worum es inhaltlich-politisch zu gehen scheint.
der vollständigkeit halber erwähne ich die amtlichen quellen für putins rede auf russisch
und ihre englische übersetzung.
Wenn Putin nicht so viele Kriege angezettelt hätte und seine politischen Gegner nicht in
Sibirien verschwinden ließe oder vergiften täte, wären seine salbungsvollen Worte doch
gleich viel glaubwürdiger.
Aber vielen Dank für den Hinweis auf den Blogger Morgoth. Da schaue ich mal rein.
Während es den Angelsachsen bereits gelungen ist, Russland aus dem Europarat
auszuschließen und sie sich darauf vorbereiten, es an der Teilnahme an OSZE-Treffen zu
hindern, arbeiten sie daran, die Europäische Union zu versenken, indem sie eine
Konkurrenz-Struktur in Mitteleuropa schaffen: die Drei-Meere-Initiative. Damit greifen
sie ein altes polnisches Projekt auf, um diese Region zu entwickeln und sie gleichzeitig vor
jedem deutschen oder russischen Einfluss zu bewahren.
https://www.voltairenet.org/article217464.html
Das Aussprechen einiger unangenehmer Wahrheiten ist mehr, als man von einer Kriegs-
und Propagandarede erwarten kann. Und wenn dann noch die Richtigen aufjaulen, kann
man zufrieden sein. Der Rest: geschenkt.
Die Deutschen gleichen der Schiffsbesatzung, die deutsche Rechte gleicht Odysseus,
Putin der Skylla und die USA der Charybdis.
@ ML
"Hm, die Theorie höre ich nicht zum ersten Mal, dass die Atombomben zumindest AUCH
der Sowjetunion zeigen wollten, wo der Hammer hängt."
Okay, das ist verdammt interessant. Ich habe es noch nie gehört und bin, Asche auf mein
Haupt, auch selbst nicht auf den (nicht eben fernliegenden) Gedanken gekommen. In
dieser Perspektive ergibt das, was Putin an da sagte, neuen und besseren Sinn.
Nemo Obligator, ich vermute mal, dass Ihr Beitrag Satire sein soll. Falls nicht, zählen Sie
mal die vielen Kriege auf, die Russland unter Putin angefangen hat. Und wen er vergiftet
hat.
"Wie bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur ein Ziel: unser
Land und den Rest der Welt einzuschüchtern."
Diese Stelle in Putins Rede, auf die @RMH hellsichtig hinweist, war schon zu
Sowjetzeiten ein beliebter Mythos für den russischen Proll, um die gleichen Absichten der
Sowjetunion unter den Tisch zu kehren: Die Unterwerfung Europas unter die
kommunistische Herrschaft. "Befreien" bedeutet im kommunistischen Jargon Erobern.
Diese Befreiungsrethorik kostete Putins Außenminister in Budapest vor paar Jahren die
Vorladung ins Außenministerium. Putin folgt der alten bolschewistischen rethorischen
Tradition. Als wüßte er nicht um die geschichtliche Wahrheit, als wüßte er nicht, welche
wirtschaftlichen Ziele England seit dem Ende des 19. und erst recht verstärkt seit Anfang
des 20. Jahrhunderts verfolgte, was es zum Anzetteln zweier Weltkriege gegen das
Deutsche Reich veranlaßte. Auf das verdummte Putin bejubelnde deutsche Fußvolk
wirken solche Reden natürlich enorm, man lese nur die Kommentare auf den
alternativen Seiten. Da muß man höllisch aufpassen, daß man die Vorteile für
Deutschland, die die zweipolige Weltordnung mit sich brächte, nicht mit den
hinterlistigen Zielen des russisch-hegemonistischen Reichsbaus verwechselt.
Früher gab es im Westen Sowjetologen. Das waren Kaffeessatzschnüffler, die selbst aus
aufgefangenem Urin Breshnews Prophezeiungen über die Politik der Sowjetunion
herauslesen wollten.
Heute mühen sich Putinologen, sich einzubilden, aus den Gesichtszügen Putins etwas
herauszulesen. Schön, wenn es dazu dient, mit derartigen Orakeln Geld zu verdienen.
Dank an anatol broder für die links zu den offiziellen Quellen. @Gebürtiger Hesse,
zumindest die offizielle englische Übersetzung lässt da keinen großen
Interpretationsspielraum "They had only one goal". Wie ich oben schon geschrieben
habe, ist es absolut plausibel und es wurde auch vielfach schon geschrieben und M.L. hat
hier recht, dass man als Nebeneffekt der Bombardierungen es sicher begrüßt hat, dass
den Russen gezeigt wurde, was man hat und kann. Aber das alleine wirds sicher nicht
gewesen sein und es ist - dabei bleibe ich - empathielos gegenüber den Opfern und
deren Nachfahren, dass als Hauptziel für sich zu vereinnahmen.
Wie auch immer, die Rede ist ja eigentlich voll mit Bonmots für die typisch rechte Seele,
bspw. auch die Stelle, in der darauf hingewiesen wird, dass Deutschland, Japan,
Südkorea ja noch besetzte Länder und Vasallen sind. Dass die UdSSR im 2+ 4 Vertrag da
was anderes bestätigt hat (und bis heute finden sich auf dem Gebiet der ehem. DDR
keine anderen Truppen, als die der BW) fällt großzügig unter den Tisch.
Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass nach einem möglichen Ende der US-
Vorherrschaft (und der EU) der multipolare Frieden beginnen würde, in dem sich
Russland. China und Indien gegenseitig unterstützen? Russland und China waren sich
immer spinnefeind, in den 70er Jahren haben sie an der Grenze aufeinander geschossen.
Am Ende würde wahrscheinlich eine Vorherrschaft Chinas über die Welt stehen. Da sind
mir die USA dann doch lieber.
RMH: Putin ist Präsident Russlands. Und er vertritt Russlands Interessen. Mit dem Rest
der Welt will Russland auf Augenh als souveräner Staat zusammenarbeiten. Und wie
man an dem Fakt sieht, dass außer den Staaten, in denen Atlantiker am Ruder sind, der
ganze große Rest der Welt mit Russland zusammenarbeitet,acht Putin alles richtig..
@ein gebürtiger Hesse. Das Bauchgefühl der Bevölkerung hat den Deutschen
serienweise Verrückte und Schwachköpfe als Staatenlenker beschert. Schul- und
Studienabbrecher. ( und zwar nicht erst seit gestern) Das Bauchgefühl ist außerdem
etwas sehr unterschiedliches. Ich z. B. mag klar und direkt formulierende Menschen,
wogegen ich Politikern, die sich gerne mit Kindern und Kleintieren zeigen, mißtraue. Ein
Politiker, der seine Familie außen vor läßt, wie z. B. Putin, zeigt zumindest, dass er seine
Kinder liebt. Ich weiß aber von anderen, dass sie genau das als unsympathisch
empfinden
@ dojon86
Das Bauchgefühl der Bevölkerung hat den Deutschen serienweise Verrückte und
Schwachköpfe als Staatenlenker beschert. Schul- und Studienabbrecher. ( und zwar
nicht erst seit gestern)...
Wenn man das vorher nur immer so genau wüsste! Gewiss, Postkartenmaler, Taxifahrer
und Möchtegernjuristinnen lässt man besser nicht ans Ruder. Aber wer hätte gedacht,
dass uns ausgerechnet eine promovierte Physikerin die dümmste Energiepolitik
überhaupt beschert? Letzten Ende bekommen Sie das System nicht wasserdicht.
Irgendwie kommt immer jemand ins Cockpit, der den falschen Knopf drückt. Wahlen alle
vier Jahre sind nicht die schlechteste Sicherung. Wie das Beispiel AM leider zeigt,
bewahrt selbst das ein Land nicht vor Schaden.
SiN sollte den Text zur Verfügung in einem Durchlauf stellen und dann - meinetwegen
mit Hilfe von Absatz-Numerierungen - diskutieren. Was jedoch hier gemacht wird,
nämlich abschnitsweise zu erläutern, was wohl gemeint und warum das falsch sei - ist
bevormundend.
ML: Ich habe den Text der vollen Rede verlinkt. Das hier ist mein Kommentar und meine
Meinung dazu, die ich ja wohl haben kann, nicht eine "Leseanweisung". Bissl
entkrampfen und am Boden bleiben bitte.
@Hajo Blaschke,
bis zum Februar 2022 war ich durchaus Befürworter von Nordstream 2 - ein starker
Handel und entsprechende Zusammenarbeit mit Russland war aus meiner Sicht ein
Gebot der Vernunft und wenn der Krieg einmal vorbei ist, wird man dazu auch wieder
zurückkehren müssen. Putin als Person genoss bei mir Respekt, auch wenn mir Leute mit
einer langen Geheimdienstkarriere grundsätzlich nicht ganz geheuer sind. Der Krieg mit
der Ukraine war aus meiner Sicht ein gewaltiger Fehler, der auch vermeidbar war (hier
gehen die Meinungen bekannterweise klar auseinander) und für den es keine
Rechtfertigung gibt. Ich kann hinter der letzten Entscheidung für den Angriff auch nur
Russland sehen und keinen anderen. Für diese Positionen fange ich mir hier regelmäßig
Widerspruch bis hin zu persönlichen Anfeindungen ein. Ich bleibe aber dabei.
https://www.youtube.com/watch?v=Uh6uuW83HN4
@all,
nachdem ich die komplette Rede in englischer Sprache gelesen habe, stellt sich bei mir
ein gewisses Unwohlsein ein. Ich bin seit über 20 Jahren in rechten- und neurechten
Internetseiten und Foren (bspw. damals bei Gesamtrechts) unterwegs, davor las ich
eben Printmedien. Die Rede liest sich an nicht gerade wenigen Stellen wie eine Art
Zusammenfassung, best of von dem, was mir in diesen rechten Publikationen und Foren
regelmäßig vorgebetet wurde. Da frage ich mich jetzt und heute: Wer ist Henne, wer ist
Ei? Sammelte Russland diese Inhalte, um mit Reden wie diesen Sympathiepunkte bei
Nationalisten in Europa zu sammeln? Kann ich kaum glauben, denn die Rede ist primär
als Rede an das russische Volk zu verstehen und liest sich auch so. Oder kamen diese
Argumente schon seit langem aus Russland? Oder hat sich Russland entsprechend von
Rechten in Europa beeinflussen lassen (kaum denkbar ...).?
ML: Hurra, also sind unsere Ideen aus dem Blog doch auf fruchtbarem Boden gelandet!
Hinter der Fassade des Konflikts haben die Eliten immer ein gemeinsames Band der
gegenseitigen Interessen geteilt. Sie wussten, dass ihre eigenen Bevölkerungen die
wahren gemeinsamen Feinde waren, gegen die sie gemeinsame Sache machten.
Warum sollte das heute anders sein? Während wir uns hier fröhlich "spalten", ziehen sie
unbeirrt ihr "Ding" durch. So wird das nie etwas..
ML: Ich bin kein Anhänger dieser Art, die Welt zu sehen und die Geschichte zu verstehen.
@ Karl Otto
Jeder will einen „bestimmten“ Feind als Ursache aller politischen Handlungen isolieren
und beschuldigen, aber wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, sind sie dann
nicht alle Feinde des Volkes?
Die USA haben den Aufbau Chinas zu einer weltweit führenden Wirtschafts- und
Militärmacht seit mehr als fünf Jahrzehnten finanziert, voll unterstützt und begleitet.
Das ist kein Geheimnis, wird aber meist ignoriert. Das Gleiche gilt für Russland seit der
Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich und während des Kalten Krieges, als
Russlands Technologie- und Atomprogramme durch die Finanzierung und Unterstützung
der USA auf allen Ebenen erleichtert wurden.
Es scheint, dass alles, was geschieht, im Voraus inszeniert wird, von allen beteiligten
Hauptakteuren akzeptiert wird und alles Teil der Agenda des „Great Reset“ ist.
So, wie es aussieht, hat Putin sich übernommen. Ein schneller Gewinn gegen die Ukraine
kam nicht zustande. Der enorme Mobilisierung der Presse und der Grünen, die ja nicht
nur die Anti-Akw-Partei war sondern vor allem aus der Friedensbewegung der 80er
entstand, läßt einen Mittfünfziger wie mich ratlos zurück. Ist das die Umwertung aller
Werte?
Vielleicht hat Putin Biden und den Rückzug aus Afghanistan als Schwäche interpretiert -
aus der Kiste kommen wir alle nicht mehr raus. Ich vermute, Rußland zerfällt in einem
entsetzlichen Bürgerkrieg.
WKIII ist aber auch drin, Springer feuert aus allen Rohren, wenn es darum geht, dass
ukrainische Politiker einen nuklearen Erstschlag fordern.
Ok, es ging also vor allem darum (NUR EIN ZIEL!), das große Russland
einzuschüchtern
Das nicht so abwegig wie es klingt. Starikov vertritt die Theorie, dass die Angelsachsen
die Nazis installiert haben, um das Russische Reich zu übernehmen. Ich habe eine
Rezension gebloggt.
"Wie bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur ein Ziel: unser
Land und den Rest der Welt einzuschüchtern."
Jawohl, darf man, denn er hat lediglich wiederholt, was der us-amerikanische Historiker
Gar Alperowitz bereits unmittelbar nach dem Krieg festgestellt hat.
"Wenn ja, steckte darin eine geradezu ... unverschämte Instrumentalisierung der
deutschen und japanischen Opfer"
Wer hier deutsche und japanische Opfer instrumentalisiert hat, war gewiss nicht Putin.
Aussagen zu beiden Punkten sowie vielen weiteren in diesem Zusammenhang trifft der
Autor und Filmemacher Dirk Pohlmann in seinem Vortrag "Der Hiroshima-Mytos"
https://nuoflix.de/dirk-pohlmann-der-hiroshima-mythos
"@ ML
"Hm, die Theorie höre ich nicht zum ersten Mal, dass die Atombomben zumindest AUCH
der Sowjetunion zeigen wollten, wo der Hammer hängt."
Okay, das ist verdammt interessant. Ich habe es noch nie gehört und bin, Asche auf mein
Haupt, auch selbst nicht auf den (nicht eben fernliegenden) Gedanken gekommen. In
dieser Perspektive ergibt das, was Putin an da sagte, neuen und besseren Sinn."
@ Ein gebuertiger Hesse 7.10. 13:00: Ohne jetzt auf die Schnelle, lieber Landsmann,
Quellen angeben zu können: Als Deutschland nach vergeblichen Verhandlungen der
späteren Alliierten mit Moskau zwecks Bündnis selber mit der UdSSR Nichtangriffs- und
Freundschaftsverträge schloß, reiften im Westen Pläne heran, Rußland anzugreifen.
Selbst noch mitten im Zweiten Weltkrieg sollte Baku angegriffen werden, weil die
Sowjetunion allmählich gegenüber dem Reich die Oberhand gewann und die Gefahr des
Durchmarschs bis zum Atlantik bestand.
weiter II.
II.
Das Mordbombardement gegen Dresden dürfte auch ein Warnzeichen an die Rote
Armee gewesen sein. Es ist bekannt, daß Churchill mit dem Gedanken spielte, ein
deutsches Restkontingent der geschlagenen Wehrmacht für den Fall des Falles in
Reserve zu halten.
Daß die Atombombenabwürfe der UdSSR aufzeigen sollten, wer als Dirigent dem
Orchester vorsteht, ist nicht von vorneherein zu verwerfen.
Man beschäftige sich mit Richard Sorge, der den Sowjets verriet, mit einem japanischen
Angriff auf Sibirien sei nicht zu rechnen. Offenbar erwarteten die Sowjets ab 1941 einen
solchen. Der Verrat Sorges ermöglichte Ende 1941 der Roten Armee das Verlegen starker
sibirischer Einheiten Richtung Moskau, um die Wehrmacht vor der Hauptstadt zu
stoppen, sodann zurückzudrängen.
@RMH
Ich verstehe Sie so, dass Sie sich nun fragen, ob Sie nicht seit Jahren russischer
Manipulation und Propaganda auf den Leim gegangen sind - insofern Sie neurechte
Inhalte teilen, was Sie ja ausweislich Ihrer Postings hier zum großen Teil tun.
Es stimmt ja, viele neurechte talking points finden sich in Putins Rede wieder.
Aber haben Sie denn so wenig Vertrauen in Ihre eigene Urteilskraft, dass Sie die
objektive Richtigkeit dieser neurechten Inhalte verkennen?
Putins Rede ist erstens sehr wohl auch an das westliche Publikum gerichtet. Sie wurde
hier ja breit rezipiert. Insofern greift sie real existierende Verwerfungen auf. Gäbe es die
Probleme nicht, hätte Putin kein Angriffsmaterial.
Zum anderen greift er aber auch insoweit er sich an sein eigenes Volk wendet, rechte
Argumente auf - einfach weil deren Wahrheit für jeden ohne weiteres erkennbar ist, für
den nichts davon abhängt, sie absichtlich zu verkennen.
Was Henne ist und was Ei, ist doch also klar.
Ich würde noch ergänzen, dass man mit Russland auch nach dem Ukraine-Krieg in
irgendeiner Form wird zurechtkommen müssen. Aussagen unserer Politiker, dass man
"nie wieder Gas oder Öl aus Russland" beziehen will, sind ein Rezept für wirtschaftlichen
Selbstmord und daher nicht zum Nennwert zu nehmen.
Aus Erfahrung: Wer von allen Seiten kritisiert wird, bekommt langfristig oft recht. Die
Dinge sind nun einmal in ständiger Bewegung.
(Ich schalte jetzt mal ein, die Sendung läuft gerade, bettelt er gerade um Geld? Nein!
"Pentagon officials: Nuclear war may be needed.")
Hmm, Rußland betrachtet sich vielleicht als zu den Königen des Ostens gehörend. Liegt
aber auch Richtung Mitternacht von Jerusalem aus. Was nicht weiter wichtig ist, wenn
jetzt erstmal die 1000-jährige Herrschaft der Heiligen kommt. Erst danach kommen ja
Gog und Magog aus Richtung Mitternacht.
Also Pepe Escobar und Alex Jones. Das weiß Putin ganz genau. Er könnte genauso gut
ein Schild mit "ZeroHedge" und "InfoWars" hochhalten. Und was sagt uns das? Mir sagt
es ehrlich gesagt so gut wie nichts. Mir scheint es so, als wollte Putin nicht
kommunizieren, jedenfalls nicht seine Sicht kommunizieren.
RMH,
nein, ich denke, Putin richtet sich nicht in erster Linie ans russische Volk, jedenfalls nicht
in dem Sinne, wie Sie es meinen, sondern wenn, dann nur so, daß er dem russischen Volk
sagt: "Keine Angst! Es gibt im Westen ja auch Alex Jones, und dessen Buch "The great
reset and the war for the world" ist gerade der Bestseller überhaupt! Die werden sich
also nicht alle gegen uns verbünden." Die Rede war ja nicht gerade pathetisch gehalten.
Eher wie eine Vorlesung.
@ Herr K aus O 17:15: Ja, und zwar seit dem 17. Jahrhundert, als die Aufklärung
entartete und diese Entartung als politisch-gesellschaftliche Waffe zum Einsatz kam.
Umwertung aller Werte, auf den Kopf stellen aller Begriffe, Auflösung aller Dinge aus
Haß gegen alles Traditionale. Erst geschah es aus dem Geheimen, jetzt ganz offen, weil
mit Widerstand nicht mehr gerechnet wird.
"Starikov vertritt die Theorie, dass die Angelsachsen die Nazis installiert haben, um das
Russische Reich zu übernehmen. Ich habe eine Rezension gebloggt."
@ wolfdieter 17:47: Da ist er nicht der Erste. Hitler soll schon mit 12 Jahren in GB
ausgebildet worden sein. Ein Jahr in seiner Biographie soll ein weißes Blatt sein. Das
aber ist sicher Blödsinn.
Wenn die Angelsachsen das Russische Reich übernehmen wollten, dann hätten sie nicht
die Bolschewisten finanziert, sondern Zar Nikolaus selber gestürzt und den Zarenthron
mit einer eigenen Marionette besetzt statt ein Regime zu installieren, das eine
Weltrevolution starten wollte, die auch die Angelsachasen gefährdete.
RMH, wenn die Beendigung des Dauerbeschusses durch die Kiewer Junta und die
Ermordung von 14 000 Donbass-Bewohnern kein Kriegsgrund ist, was dann?
Daß Sie nun explizit diese Stelle in Putins Rede hernehmen und daraus
eine "megalomanische Anmaßung" hinein interpretieren, lässt mich einigermaßen
sprachlos zurück.
@Herr K..
"So, wie es aussieht, hat Putin sich übernommen. Ein schneller Gewinn gegen die
Ukraine kam nicht zustande."
Das ist doch ein völlig wertloses Zeitungsnarrativ. Wenn der russische Plan tatsächlich
darin bestand, eine Schützen- oder Panzerdivision marschiert in Linie und gemächlich
nach Kiew, um dort mit Brot und Salz empfangen zu werden, dann ist er offenbar
gescheitert.
Die Wahrheit ist doch: wir kennen die operativen Überlegungen der Russen nicht, und ich
kenne auch keine diesbezüglichen ernst zu nehmenden Erörterungen.
Mein Gesamteindruck: möglichst geringe eigene aber auch keine übermäßige ukrainische
Verluste, insb. bei der Zivilbevölkerung. Dafür spricht schon das (bisher) offenbar
weitgehende schonen der zivilen Infrastruktur. Ist auch logisch, wenn ein mögliches Ziel
eine irgendwie neutrale UKR sein sollte. Das kostet alles Zeit, die möglicherweise
einkalkuliert ist.
"Vielleicht hat Putin Biden und den Rückzug aus Afghanistan als Schwäche interpretiert
- aus der Kiste kommen wir alle nicht mehr raus. Ich vermute, Rußland zerfällt in einem
entsetzlichen Bürgerkrieg."
Ein Zeichen von Stärke war der Rückzug schon mal nicht. Aber ein Zeichen von Vernunft
zweifellos.
Für einen russischen Bürgerkrieg gibt es doch nicht die geringsten Anzeichen.
Die USA haben den Aufbau Chinas zu einer weltweit führenden Wirtschafts- und
Militärmacht seit mehr als fünf Jahrzehnten finanziert
Belegen Sie das. Das, was die USA & der gesamte Westen gemacht haben, ist, die
billigeren Löhne in China zu nutzen & sich dort den bisher größten Markt der Welt zu
eröffnen. Bis heute kann man in China & ganz Ostasien als Devisen-Ausländer keinen
Grund & Boden erwerben. Ob man nun auf billiges Gas oder billige Löhne in anderen
Staaten zurückgreift, kommt auf dasselbe heraus. Daß die Chinesen diese Position
nutzten, um technisch aufzuholen, ist rein dem chinesischen Geschick zu verdanken, wie
den mörderischen Erfahrung mit dem Westen im 19. Jahrhundert.
@alle Atombomben-Abwurf-Debattierende
Der Krieg mit der Ukraine war aus meiner Sicht ein gewaltiger Fehler, der auch
vermeidbar war (hier gehen die Meinungen bekannterweise klar auseinander) und für
den es keine Rechtfertigung gibt. Ich kann hinter der letzten Entscheidung für den
Angriff auch nur Russland sehen und keinen anderen. Für diese Positionen fange ich mir
hier regelmäßig Widerspruch bis hin zu persönlichen Anfeindungen ein.
Das einzige, was man Putin aus russischer Sicht vorwerfen kann, ist, nicht bereits 2014 in
die Ukraine einmarschiert zu sein. Die us amerikanischen Pläne zur Teilung Rußlands
liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch. Rußland hat nur dann eine Chance, wenn es
offensiv schafft, den Westen entscheidend zu destabilisieren. Der Kuhtreiber versteht
nur eins. Wenn der Gegner schneller zieht, als er selbst.
ML: "Das hier ist mein Kommentar und meine Meinung dazu, die ich ja wohl haben kann,
..."
Richtig, "Meinung", deswegen liegen die Kritiker falsch, die hier was "ausgewogenes"
erwarten.
PS: Ich teile die Meinung von ML nur begrenzt. Aber warum sollte er sie hier nicht
äußeren? Bei SZ, FAZ, ZEIT finden sich genug andere "Meinungen"
ML: Seit wann ist denn SiN KEIN Meinungsblog? Ich finde das bizarr.
Vielen Dank für diesen Artikel und die Übersetzungen von Putins Rede.
... wo die nationalen Sentiments noch wirksam sind, lassen sie sich
trefflich manipulieren und in die amerikanische Agenda einspannen,
etwa im Falle Polens und, wie ich fürchte, auch Italiens
@ Laurenz, ja, ich stimme Ihnen zu, dass Russland bereits 2014 hätte eingreifen können.
Aber Putin ist promovierter und habilitierter Jurist und Stratege. Sein Ziel müsste (und
ist immer noch) sein, ein ganzes Netzwerk an Verbündeten weltweit aufzubauen. Und
die Welt kann man mit Maßnahmen, die alle potentiellen Verbündeten mit voreiligen
Schritten abschrecken, verprellen. Und solche Schritte der russischen Diplomatie zeigen
deren haushohe Überlegenheit im Vergleich zu dem, was Europa zu bieten hat.
Intellektuelle neigen dazu, Texte überzubewerten, das trifft wohl auch auf Lichtmeß zu.
Putin ist bisher nicht als großer Theoretiker aufgetreten, oder? Er ist ein Machtmensch
und wie es aussieht, hat er sich nach vielen Erfolgen jetzt ziemlich vertan. Dass
Deutschland in seiner Rede eine Rolle spielt, ist eventuell nur Zufall und hat damit zu tun,
dass er Deutsch kann und in Deutschland stationiert war. Wäre er in einem anderen
Land stationiert gewesen, hätte er vielleicht dieses erwähnt.
Putin kann morgen schon Geschichte sein. Zielführender wären Analysen russischer
Geopolitik und ihrer Traditionslinien und Prognosen für die Zukunft. Die Rede Putins
interessiert keinen.
Ich sehe Putin ähnlich wie RMH. Der Krieg war, ist und erweist sich als Fehler. Ob Putin
die Wende schafft, wird man sehen. Er steht ziemlich unter Zugzwang.
Dass er mit seiner Rede rechte Topoi bedient, ist nicht so überraschend. Es handelt sich
ja um kein klandestines Gedankengut, und es gibt ja Schnittmengen zwischen zum
Beispiel Dugin und Rechten, was die Rezeption bestimmter Denker angeht. Auch wenn
Putin sich in erster Linie an das russische Volk gewandt haben mag, ist ihm doch klar,
dass seine Rede in der ganzen Welt verfolgt wird, und daher schielt er auch auf
ausländisches Publikum, warum nicht auf jenen Teil, dem die US-Hegemonie auch nicht
schmeckt. Ich schätze ausserdem Putin als prinzipiell deutschenfreundlich ein. Er scheint
zu ahnen, dass Russland und Deutschland mehr verbindet als wirtschaftliche Interessen.
Womöglich hat er sich auch in Bezug auf Deutschland verkalkuliert und geglaubt, die
deutsch-russischen Netzwerke wären potenter und Deutschland würde nicht so ohne
Weiteres nach der US-amerikanischen Pfeife tanzen, allein aus ökonomischer
Notwendigkeit.
@Sugus (2)
Dass Deutschland in seiner Rede eine Rolle spielt, ist eventuell nur Zufall und hat damit
zu tun, dass er Deutsch kann und in Deutschland stationiert war. Wäre er in einem
anderen Land stationiert gewesen, hätte er vielleicht dieses erwähnt.
Die Stationierung Putins in Deutschland war aber kein Zufall, Deutschland war der
Brennpunkt zwischen 2 Machtblöcken & geteilt. Nordkorea war kein Bestandteil des
Warschauer Pakts.
Kann sein, kann nicht sein. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß wir früher
Geschichte sind.
Putin wirbt doch für die Traditionslinien historischer Russischer Geopolitik. Und Sie
meinen, es gäbe mehr weltweites Interesse an den Reden Bärbocks, Scholzens oder
Steingeiers? Ich halte 1 Faß Bier in Schnellroda dagegen.
Starikov Schlussfolgerung mag falsch sein, die Koinzindenzen sowie die Widersprüche
sind historischer Fakt.
Größter Widerspruch ist die Merkwürdigkeit, dass nach der Kriegserklärung 1939 UK
gegen D keine Kampfhandlungen stattfanden. Vor 1941 fielen keine Bomben.
@Herr K: „Vielleicht hat Putin Biden und den Rückzug aus Afghanistan als
Schwäche interpretiert“.
Der russische Aufmarsch begann im März 21, einige Wochen nach Amtseinführung
Bidens.
Ich sehe die Treibriemen der Menschheit-Geschichte (seit September 2015, spätestens)
wie @Gustav. Wie man zu Gustavs These steht, ist ziemlich entscheidend. Es prägt Ihr
ganz persönliches Bild von der Welt. Wann hätte je ein Volk gegen ein anderes
gestanden? Wer hetzte die Römer auf Karthago? Es war nicht der Volkstribun, es war
Cato. Wer hetzte im WK1 + 2 die Engländer auf Deutschland? Nicht die einfachen Leute
von Northampton, aber Typen wie Churchill, der im Sold & Rausch der Großen stand.
Wer beschloss, Libyen und Syrien auszulöschen? Nicht der Tankstellen-Besitzer in Texas.
Es waren die Elitioten des Tiefen Staates. Immer lenkten die Superreichen von hinten
das Geschehen im Vordergrund. Wann & wo war es je anders, Herr @Lichtmesz?
@ Laurenz
https://theconversation.com/nixon-mao-meeting-four-lessons-from-50-years-of-us-
china-relations-176485
Laurenz 8. Oktober 2022 09:52
@Gustav @L.
Die USA haben den Aufbau Chinas zu einer weltweit führenden Wirtschafts- und
Militärmacht seit mehr als fünf Jahrzehnten finanziert.
Der von Ihnen verlinkte Artikel faßt zusammen, was den meisten hier bekannt sein wird.
Aber von Ihrer obigen Behauptung steht nichts im Artikel. Vielleicht denken Sie mal
darüber nach.
Wir, Gustav, zahlen heute noch Entwicklungshilfe an China, aber die Beträge sind
überschaubar.
Mit dem Anschlag auf die Krim-Brücke haben wir nun den zweiten Angriff auf wichtige
russische Infrastruktur innerhalb kurzer Zeit, und die Eskalationsspirale dreht sich weiter.
Herr Bettinger,
was Sie da bezüglich Gustavs These anführen, folgt doch schon aus der Arbeitsteilung.
Im Falle Roms gilt schlicht: Expandiere oder stirb. Das war damals unumstritten, jeder
Römer akzeptierte, daß es Frieden nur in Folge von Eroberung gibt, und ich glaube, die
katholische Kirche sieht es heute noch so.
Allerdings, was die Situation in der Ukraine angeht, da denke auch ich, daß der Konflikt
vorgeschoben ist und nicht sachlogisch notwendig; vielmehr opportun, ob er nun dazu
dient, die Bürger unter Druck zu setzen oder den Druck auf die Bürger ausnutzend
militärische Tatsachen zu schaffen, in jedem Fall aber auf "the new normal" aufbauend,
also auf der Aufgabe der politischen Vernunft.
Übrigens, Herr Lichtmesz, das mit dem Einspannen funktionierender Völker ist ja auch
das einfachste der Welt und hat seine exakte Analogie im Römischen Reich, wo
funktionierende Germanenvölker als Söldner angeworben wurden. Nur daß die USA es
nicht in dem Ausmaß tun, daß ihnen ein neuer Arminius oder gar Odoaker erwachsen
könnte. Aber lustig ist's: Die Chinesen für die Arbeit, die Osteuropäer für den Krieg...
aber natürlich beides ohne Zukunftsperspektive, lediglich Süßigkeiten, welche man auf
dem Weg zur Arbeit Kindern klaut - jedenfalls war's so gedacht, im Falle Chinas mag
man sich dabei auch verrechnet haben.
Das stimmt in dieser Pauschalität nicht. Einer der Umstände, die immer wieder im
Zusammenhang mit dem WK II diskutiert wurde und wird ist der, dass alle Länder ihre
Rüstungsprogramme 1939 eigentlich noch lange nicht abgeschlossen hatten und die
Rüstungsindustrie insgesamt noch nicht auf Krieg gerichtet war. Für Deutschland lagen
die Planungen angeblich bei um 1942, um die Kriegsfähigkeit herzustellen. Auch in UK
hatte man noch lange keine großen strategischen Bomberflotten 1939. So vielen die
ersten Angriffe 1939 entsprechend klein aus und waren Verlustreich. Schon am 04.09.39
fand der erste Luftangriff auf Wilhelmshaven statt, am 18.12. dann ein weiterer mit 22
Bombern, von denen 12 abgeschossen werden konnten. Dieses 2 motorige Bombermodell
wurde danach nicht mehr groß eingesetzt. Ab Frühjahr 1940 gab es die ersten Angriffe
im Bereich Nordrhein-Westfalen Düren, Duisburg etc. Die bekannten 4-motorigen
Bomber der Typen Halifax, Stirling und Lancaster wurden erst ab 1941 eingesetzt, dann
aber gleich in großer Zahle ("tausend Bomber" Angriffe etc).
Wolf-Dieter, das stimmt nicht. Am 3. September 1939 haben die Tommys Wilhelmshaven
bombardiert.
RMH, ich hatte schon des öfteren den Eindruck, dass ein Großteil Ihrer Beiträge
Versatzstücke aus Wikipedia als Quelle hat. Fragen Sie doch mal Udmurten oder
Burjaten, ob sie sich als von Russland kolonisiert fühlen. Danach könnte es sein, dass Sie
Wikipedia kaum noch als Quelle benutzen.
@RMH
Es wurde sofort die Nordsee blockiert, allerdings in einem weiteren Rahmen als 1914.
Günther Prien drang am 13/14.10.39 in Scapa Flow ein. Die schlecht improvisierte
Operation Weserübung begann am 09.04.40. Deutsche & Briten erreichten an
demselben Tag Narvik. Das III. Reich stellte erst Anfang 1943 von Friedens- auf
Kriegsproduktion um, siehe Goebbels' Reichssportpalast-Rede, welche die Umstellung
markiert. Kann man auch recht gut am Produktionsausstoß sehen.
@Hajo Blaschke,
dass ich selber wikipedia nicht für den exakten Maßstab halte, habe ich oben, als ich mal
einen link dazu gebracht habe, klar zum Ausdruck gebracht, also kommen Sie nicht
damit. Im Übrigen sind Ihre 14tsd - wenn man die UN als Quelle nehmen darf - klar nicht
nur Zivilisten, sondern im großen Maße Angehörige von kämpfenden Truppen gewesen,
beinhalten also auch die von Putin bemühten "Faschisten" auf ukrainischer Seite. Habe
ich mehrfach darauf hingewiesen, Sie wissen es besser. Zudem: 2022 war es schon recht
lange ruhig im Donbass.
@Laurenz hat also recht, vom rein militärischen Standpunkt war Putin ein Zauderer und
Zögerer, der zum gänzlich falschen Zeitpunkt angegriffen hat. Zudem - und diese
persönliche Meinung nimmt mir hier keiner - war der gesamte Krieg überflüssig und für
Russland vermeidbar. Russland wäre deutlich besser gefahren ohne diesen Krieg, bei
dem es mitnichten um Russen ging. Es geht um Rohstoffe, Gas etc. - für die Oligarchen
und nicht für das russische Volk.
"Fragen Sie doch mal Udmurten oder Burjaten, ob sie sich als von Russland kolonisiert
fühlen"
Ich weiß selbstredend nicht, wie die Stimmung dort aktuell ist, nachdem gerade diese
Volksgruppen im hohen Maße die Söhne stellen, die in der Ukraine ihren Kopf hinhalten
dürfen. Für Interessen, die nicht unbedingt die ihren sein dürften.
"Starikovs Schlussfolgerung mag falsch sein, die Koinzindenzen sowie die Widersprüche
sind historischer Fakt.
Größter Widerspruch ist die Merkwürdigkeit, dass nach der Kriegserklärung 1939 UK
gegen D keine Kampfhandlungen stattfanden. Vor 1941 fielen keine Bomben."
@ wolfdieter 8.10. 7:19: Woher haben Sie bloß Ihre Geschichtskenntnisse? Noch ein
Mosaiksteinchen in der Erwiderungskaskade: Bombenabwürfe für das Jahr 1940 -
Bunkermuseum
"Historischer Fakt" ? Da sollten Sie vorsichtig sein. Schon anhand der Rezension läßt sich
Starikov schnell widerlegen. Aber das wäre doch zu sehr off topic.
Ich finde es mehr als befremdlich, wir unreflektiert manche Neurechte auf die PutinRede
abfahren, ohne sie vor dem ideologischen Hintergrund Putins zu sehen, bzw. als reine
Propaganda. Sind das nostalgische Altkommunisten oder junge Leute, die die Sprache
des Kalten Krieges nicht mehr kennen ? Als Gegenrede verweise ich auf ein Gespräch mit
Professor David Engels in der Tagesstimme „Europäische Konservative sind für Putin nur
ein Instrument“. ( unter diesem Titel zu finden) Zitat Engels: „Viele Konservative pflegen
ein romantisches Rußlandbild, das aber nur wenig mit dem heutigen Russlandbild zu tun
hat....Für viele gilt Russland als ultimativer Verteidiger des Abendlandes...die Wirklichkeit
sieht anders aus: R. ist geprägt von wirtschaftl. Stagnation, pol.
Korruption,implodierender Orthodoxie, aufstrebendem Islam, außenpolitischen
Zynismus, einer der weltgrößten Abtreibungsrate.“... D. H. Im Osten nichts Neues...
ML: Und Engels macht sich um bereitwilligen "Instrument" der NATO und Polens.
@wolfdieter:
Es erfolgte auch keine Kriegserklärung seitens UK & F an die SU, nach deren Einmarsch
in PL.
UK&F erklärten zwar D den Krieg aber sie unternahmen nichts, um PL militärisch zur
Seite zu stehen. Die Garantieerklärungen der West-Alliierten gegenüber Polen waren im
Kern und in erster Linie nicht pro-polnisch, sondern anti-deutsch. PL wurde in seinen
deutsch-feindlichen Bestrebungen motiviert und alsdann wie eine heiße Kartoffel fallen
gelassen.
Meiner Einschätzung nach bestand der lang angelegte Plan gerade darin, über die
Opferung PL’s, D eine Falle zu stellen, um verschiedene Ziele zu erreichen.
Manche Linke wie manche Rechte scheinen Sehnsüchte auf Putin zu projezieren, der
weder rechts noch links einzuordnen ist.
Wir(?) wollen weder amerikanisch noch russisch noch chinesisch sein. Wir wollen deutsch
sein. Weder Putin noch sonst jemand wird uns dabei helfen.
Mit der Erwähnung alliierter Kriegsverbrechen will Putin dem guten Wertewesten, der
sich im Kampf mit dem bösen Putinrussland wähnt, den Spiegel vorhalten. Das müssen
wir nicht auf uns beziehen.
Die Verharmlosung der Sowjetunion, die Putin betreibt, ist zu kritisieren und abzulehnen.
@Franz Bettinger:
S.33: Aber Trotzkij war nicht mit dem windigen russischen Reisepass
unterwegs, sondern mit einem soliden amerikanischen, der ihm aus
unerklärlichen Gründen während seines kurzen Aufenthalts in den
Staaten ausgestellt worden war. Er befand sich zudem im Besitz einer
beträchtlichen Geldsumme, deren Herkunft im Gang der Ermittlungen
nicht geklärt werden konnte.
@Monika:
Es ist vollkommen richtig Putins Aussagen kritisch zu hinterfragen aber das hiesige polit-
mediale Establishment ist nun mal nicht Russland-affin, sondern im Grunde genommen
vollkommen einseitig transatlantisch ausgerichtet und auch schon in einer Art und Weise
verblendet, dass geradezu eilfertig und allzu bereitwillig eine Politik verfolgt wird, die
wohl US-Interessen dient aber doch krass den vitalen Interessen Deutschlands zuwider
läuft.
Roger Köppel, Journalist, Publizist (Chefredakteur & Verleger der WELTWOCHE) und
Politiker (SVP, Mitglied des Nationalrates) veröffentlicht auf YouTube seine täglichen
Stellungnahmen zum politischen Geschehen. Vielleicht hören Sie sich mal die gestrige
Ausgabe an (hier)
@David Engels,
@RMH Mir gefällt auch nicht das TINA-"Argument", dass Russland/Putin nicht anders
hätte handeln können als einzumarschieren. Trotzdem ist der Westen nicht ohne Schuld.
Rohstoffraub als Hauptkriegsgrund war mir schon beim letzten Irakkrieg zu billig, da
gehe ich nicht mit. Es geht um Macht und Einfluss; Rohstoffe nimmt man gerne mit.
@Hajo Blaschke @RMH – Danke für Richtigstellung. War mir unbekannt und ist mir
durchaus peinlich.
Ungeachtet des Standes der Aufrüstung – für das Reich hat er 1939 gelangt zu einem
militärisch erfolgreichen Polenfeldzug. Das führt zum Verdacht, dass die genannten
Angriffe auf das Reich absichtlich schaumgebremst ausgeführt wurden.
@Phil,
das habe ich nie so behauptet. Man muss aber nicht jeder Provokation nachgeben und
auch andere Optionen haben, als Krieg. Ihr Argument, dass Rohstoffe nicht alles sein
können, ist richtig, wobei es eben schon auffällt, dass man sich genau um die Gebiete
balgt, wo etwas zu holen ist oder sein könnte. Rohstoffe und vor allem die Kontrolle über
die Märkte spielen eine große Rolle. Russland selber braucht sicher auf sehr lange Zeit
hin nicht die Rohstoffe, die sich auf dem Gebiet der Ukraine einschl. Krim befinden (die
USA selber brauchte auch kein irakisches Öl), aber es verhindert mit einem Zugriff auf
diese Gebiete, dass eben ein Konkurrent bspw. als Gaslieferant heranwachsen kann.
Insofern vergrößert Russland damit seine Einflusssphäre und bleibt als Kernlieferant im
Spiel.
Ich sehe - nachdem die Krim Brücke getroffen wurde - jetzt eine weitere, deutliche
Eskalation kommen. Das ständige Gerede vom Atomwaffen-Einsatz in den vergangenen
Tagen sowie die Lieferung von Jod-Tabletten in die Ukraine erscheinen wie
Prophezeiungen, die sich offenbar selbst erfüllen sollen.
PS: Das von Monika genannte Interview mit D. Engels ist lesenswert.
@ Laurenz
...weil sie China als Versuchslabor sehen, in dem sie eine neue Form der
Regierungsführung für den Planeten perfektionieren können.
Genau das meinte David Rockefeller, als er im August 1973 in der „New York Times“ seine
berüchtigte Ode an den Vorsitzenden Mao unter dem Titel „From a China Traveler“
schrieb:
https://axelkra.us/es-ist-bestaetigt-tyrannen-lieben-china-aber-warum-
the-corbett-report/
Putins Kritik am "Westen" ist weitgehend gerechtfertigt. Ich würde allerdings vieles
anders ausdrücken.
Was allerdings anders und neu ist, dass es - wem auch immer - gelungen ist,
antinationale Eliten in den europäischen Nationalstaaten zu installieren, die darauf
erpicht sind, ihre Heimatländer als Nationalstaaten zu vernichten. In Polen und Ungarn
und selbst in der Ukraine ist das noch nicht gelungen; sie stellen insofern eine Ausnahme
von der Regel dar.
Aber inwiefern hilft Russland diesen antinationalen Trend umzukehren? Mir scheint auch
Russland kein Verbündeter in dieser Hinsicht zu sein. Die Deutschen müssen sich selbst
befreien und die Deutschlandhasser aus den Regierungsämtern vertreiben.
@ Lichtmesz Ich verstehe nicht, warum man sich zum „Instrument der NATO“ macht,
wenn man gegenüber Putin kritisch ist.
ML: Das habe ich nirgends behauptet. Engels geht aber weit darüber hinaus "gegenüber
Putin kritisch zu sein".
Ich bin NATO-kritischer denn je, ich wohne in der Nähe von Ramstein, das verschärft
meine kritische Position täglich. Fakt ist, dass mit dem Ukraine-Krieg die Frage nach der
Souveränität Deutschlands virulent geworden ist und neu gestellt werden muss. Wir
leben , wie es Torsten Hinz in der JF vom 3.10. schreibt,in einem „Haus ohne Hüter.“ Fakt
ist auch, dass sich die Rechten zur Zeit des Kalten Krieges nicht für die Völker hinter dem
sog. Eisernen Vorhang interessiert haben. ( Ausnahme Wolfgang Strauss). Jetzt meinen
sie, dort das Heil zu finden, wie die geschichtsvergessenen Grünen auch. Baerbock in
Prag:“Wir kämpfen für das, wofür die Ukraine kämpft: Das Recht jedes Landes, seine
Zukunft selbst zu bestimmen.“ Tja, für Deutschland gilt das wohl nicht Diese Irrungen,
Wirkungen bedürfen doch einer tiefergehenden Betrachtung und keiner Flapsigkeiten.
Oder ?
Ich stoße in den Kommentaren immer wieder auf Aussagen, die für mich einen logischen
Widerspruch darstellen. Ich will sie vereinfacht wiedergeben:
2. Deutschland sollte sich von den USA abwenden und Russland zuwenden.
ML: 2) bedeutet doch einfach, Deutschland solle souverän WERDEN und dies tun.
@ Dojon 86
Natürlich habe ich bemerkt, dass man Russland 1:1 durch Deutschland ersetzen kann.
Das bedeutet, dass wir kulturell zusammengehören. Das bedeutet aber auch, dass der
Osten keine kulturelle Alternative bietet, sondern die gleichen Zerfallserscheinungen
zeigt wie der Westen, wenn auch mit Verzögerung. Kulturell gehören wir allerdings auch
mit Amerikanern zusammen. Amerika ist ein „Produkt“ Europas. So einfach ist das also
nicht mit neuen politischen Alternativen jenseits von Gut und Böse.
@ rmh
seit vielen jahren werden alle auftritte des russischen präsidenten als video und text
samt englischer übersetzung unter der adresse kremlin.ru veröffentlicht. man kann also
stets zeitnah erfahren, was der jeweilige machtinhaber des grössten landes auf diesem
planeten von sich gibt. die tatsache, dass sowohl die deutschen massenmedien als auch
nischen wie die sezession diese quelle in den entsprechenden beiträgen verschweigen,
deute ich als respektlosigkeit. meistens läuft es so: (1) der russische präsident kündigt
etwas mit langer vorlaufzeit an; (2) die ankündigung wird am gleichen tag amtlich
veröffentlicht; (3) die massnahme tritt wie angekündigt in kraft; (4) die deutschen
medien berichten, der bär kratze sich plötzlich am falschen baum.
"..sind wir bei einem Kern des Problems für Rechte und Nationalisten in Europa: Mit dem
Angriff auf die Ukraine findet ein Krieg eben unter Europäern mit Beteiligung von
Nationalisten auf allen Seiten statt."
@ RMH 13:06: Das ist ein Aspekt, aber nicht das Kernproblem. Ernst Niekisch benennt
das Problem für "den Deutschen" insgesamt: Ihn trifft das Schicksal der Mitte. Er wird
von West und Ost abgelehnt, kann sich aber auch nicht einfach als Gegenpol der einen
oder der anderen Seite verstehen ( E.N. Gedanken über deutsche Politik,Dresden 1929,
S.28 ) ...sodaß er sich aus Feigheit und anschließender Gewohnheit der ihm genehmeren
Seite unterwirft, möchte ich hinzufügen.
Über die noch weit härteren Diagnosen Niekischs zu debattieren dürfte sich zum
Thema lohnen.
Nemo Obligator, ich vermute mal, dass Ihr Beitrag Satire sein soll. Falls nicht, zählen Sie
mal die vielen Kriege auf, die Russland unter Putin angefangen hat. Und wen er vergiftet
hat.
Da helfe ich gern. 2008 der Angriff auf Georgien. Die Annektion der Krim und der
Ostukraine, jetzt der Ukraine-Krieg, dazu der 2. Tschetschenien-Krieg, den ich zum Teil
auch auf Putins Konto buche. Die Intervention in Syrien würde ich noch nicht einmal
dazurechnen, dafür ließen sich Gründe anführen.
Gewiss, Russland war noch nie eine Westminster-Demokratie, wo man den kleinen
Finger beim Teetrinken vornehm abspreizt. Es wurde dort schon immer etwas
handfester regiert. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Wäre Putin ein Clanmitglied aus
Neukölln, man würde ihn einen Intensivstraftäter nennen.
"Ungeachtet des Standes der Aufrüstung – für das Reich hat er 1939 gelangt zu einem
militärisch erfolgreichen Polenfeldzug. Das führt zum Verdacht, dass die genannten
Angriffe auf das Reich absichtlich schaumgebremst ausgeführt wurden."
@ wolfdieter 13:22: Entgegen landläufiger Auffassung war die polnische Armee nicht zu
unterschätzen. Uns wird nur immer wieder dieses Narrativ von den polnischen
Lanzenreitern vorgebetet. Die Wehrmacht hatte nur sehr wenig Munition für einen
kurzen Zeitraum, konnte nach Schwierigkeiten am Jablonka-Paß nur durch strategisch-
taktische Überlegenheit und die starke Luftwaffe schnell zum Erfolg kommen.
Die westlichen Alliierten haben nur deswegen vor dem Westwall verharrt, weil nach dem
Sieg der Wehrmacht über Polen die Westfront nicht mehr entblößt war. Es mag auch
der Nimbus des deutschen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg eine Rolle gespielt haben,
der den Westen zögern ließ. Das deutsche Heer war 1918 nicht wirklich besiegt, sondern
durch freimaurerische Machenschaften im Hauptquartier zu Spa zu Waffenstillstand
und freiwilligem Rückzug bewegt worden.
"Er wird von West und Ost abgelehnt, kann sich aber auch nicht einfach als Gegenpol
der einen oder der anderen Seite verstehen" - oder, dass sehen Sie richtig, @niekisch,
sich bei irgendwem ranschmeißen. Unsere Zuneigung ist nur gewünscht, wenn es ich um
Zahlungen ohne Forderungen handelt.
Im Übrigen hat @Adler und Drache mit seiner Feststellung im Beitrag 8. Oktober 2022
14:36 etwas richtiges erkannt.
Niekisch 15:21 gibt einen wichtigen Hinweis. Darüber lohnt sich zu meditieren.
Amor fati: Das undankbare Schicksal dankbar annehmen. Insoweit kommt Deutschland
eine Vermittlerrolle zwischen Ost und West, Nord und Süd zu. Diese Vermittlerrolle ist
zwar anstrengend und birgt die Gefahr zwischen alle Fronten zu geraten, aber die
Deutschen haben die geistigen transkulturellen Fähigkeiten dazu. Feigheit läuft als
Versuchung mit. Als US-Vasall kann man diese Rolle nicht einnehmen. In der Rolle des
Vasalls hat man sich bequem eingerichtet, jetzt wird's aber unbequem. Also Mut!
David Engels setzt sein Renommee aufs Spiel, wenn er die für Polen verständliche
Perspektive übernimmt, nur weil er in Polen lehrt. Das kann aber nicht allgemeingültig
sein. Behauptungen, uns verbinde nichts mit Russland, sind offenkundig unsinnig. Und es
entbehrt auch nicht der Ironie, wenn Polen derart mit der USA fraternisiert, andererseits
aber gegen den Werte-Westen in Gestalt der EU opponiert.
Amerika ist auch einfach nicht das Produkt des bereits in sich heterogenen Europas. Ich
bin kulturell auch nicht antiamerikanisch, es gibt Aspekte, die mir Bewunderung
abringen.
Russophob auch nicht. Russland ist keine Alternative. Offenkundig schickt man sich aber
an, eine werden zu wollen.
@RMH
Dass der Westen nicht ohne weiße Weste ist, bezog sich nicht auf Sie; wollte es nur noch
mal betonen. Ob es eine "geniale" amerikanische Falle war, kann man nicht wissen.
@ Valjean
"Daß Sie nun explizit diese Stelle in Putins Rede hernehmen und daraus
eine "megalomanische Anmaßung" hinein interpretieren, lässt mich einigermaßen
sprachlos zurück."
Es ging mir um das billige Steigbügelelement in der Aussage: Daß die anderen, die
deutschen wie die japanischen massenhaft Geschändeten und Getöteten vor allem den
Russen als Zeichen gegolten haben sollen. Selbst wenn es so gewesen sein sollte,
behaupte ich weiter, daß die Aussage zutiefst indezent ist, gerade weil sie in ihrem
"szenischen" Ablauf das inkriminierte böse Spiel nachspielt und auf etwas hinaus will,
nämlich Rußland als "Ziel 1. Ordnung" eine Gloriole umzubinden. Das instrumentalisiert
die anderen Opfer, wogegen ich meine Vorväter, allemal diese, erwahren möchte.
Monika, dojon86 Die Aufzählung der angeblichen Probleme Russlands, die dojon hier
verbreitet, ist falsch. So sehen das vielleicht Pseudo-Oppositionelle wie Nawalny,
Sobtschak & Co. Aber deren Wirkung in Russland ist weniger als Null.
Für Deutschland allerdings trifft die Aufzählung 100% zu. Deshalb sind Putin und
Lawrow in der Lage, das anzuprangern. Und sich darüber lustig zu machen. Denn diese
Probleme sind alle selbstgemacht.
Gracchus, Deutschland hat nur eine einzige Chance, den sich abzeichnenden
Systemwechsel einigermaßen unbeschadet zu überstehen, nämlich als neutraler und zur
Verteidigung fähiger Staat.
@ Monika
"Kulturell gehören wir allerdings auch mit Amerikanern zusammen. Amerika ist ein
'Produkt' Europas. So einfach ist das also nicht mit neuen politischen Alternativen
jenseits von Gut und Böse."
Wir Hiesigen sollten einmal überlegen - und das wäre mal tatsächlich
ein wissenschaftliches Projekt -, welche Anteile in unserer persönlichen education
sentimentale (in der gerade auch das eine Rolle spielt, was uns weinen und mitfühlen
gelernt hat) die jeweilige Besatzer-"Kultur" in uns eingepflanzte. Und diese Anteile zu
vergleichen mit dem, was wir als angestammt deutsch an uns wahrnehmen.
Nemo Obligator Ihre Erfindungen sind entweder keine Kriege und bei dem Georgien-
Konflikt 2008 ist eindeutig Russland als Nichtangreifer festgestellt worden. Übrigens
von einer EU-Kommission. Ihre Behauptung ist also falsch. Versuchen Sie Mal was
Konkretes zu finden, bei dem Ihre Behauptung zutrifft.
@Gustav
Schon 5 Jahre später, also 1978, war Mao längst tot & selbst das Politbüro hatte
endgültig die Nase vom Maoismus gestrichen voll. 1978 begann sich das China zu
entwickeln, mit dem wir heute konfrontiert sind, eine in der Menschheitsgeschichte
vorher nie dagewesene Leistung.
@Hajo Blaschke: Sie machen den Eindruck, aktuelle Informationen zu Russland und den
Krieg zu haben, die andere nicht haben. Schreiben Sie doch mal was zum Frontverlauf,
zum Zustand der russischen Streitkräfte, und zur Krim-Brücke (wenn ausgerechnet dort
ein Anschlag nicht verhindert werden konnte, was für ein Licht wirft das auf die
russischen Abwehrstrukturen?) Verbreiten die westlichen Medien ausschließlich Fake-
News?
Hajo Blaschke
Nemo Obligator Ihre Erfindungen sind entweder keine Kriege und bei dem Georgien-
Konflikt 2008 ist eindeutig Russland als Nichtangreifer festgestellt worden.
Habe es eben selbst gegoogelt. Ihr Einwand ist akzeptiert. Für den Rest der Konflikte gilt
dies aber nicht. Putin ist eindeutig ein aggressiver Diktator, der vor Krieg nicht
zurückschreckt.
RMH,
"Ich sehe - nachdem die Krim Brücke getroffen wurde - jetzt eine weitere, deutliche
Eskalation kommen."
Deswegen nicht. Rußland hat die Brücke innerhalb von ein paar Monaten, wenn ich mich
recht entsinne, gebaut und wird sie innerhalb von Tagen repariert haben.
Was mir Sorgen macht, geopolitisch, ist, daß, wenn sich unsere Supermänner, welche
bisher durch nichts bewiesen haben, daß sie welche sind, tatsächlich als keine
herausstellen, wir mehr oder weniger nackt dastehen, desorientiert, als hätte man uns
eine Torte ins Gesicht gedrückt.
Ich glaube, es hat auch noch nie in der Geschichte der Menschheit eine solche Zeit der
Geringschätzung des Arguments gegeben. Selbst wenn nur Argumente erlaubt waren,
welche in eine bestimmte Richtung gingen, gab es doch wenigstens Interesse an solchen,
wohingegen wir heute eine Kritiklosigkeit erleben, welche man nur von braven Kindern
kennt und so bisher zu keiner Zeit unter Erwachsenen verbreitet gewesen sein dürfte.
@ Niekisch
Nein, Sie tritt kein Pferd Der Gedanke, dass Amerika europäisiert wurde und nicht
Europa amerikanisiert, findet sich in Ortega Y Gassets AUFSTAND DER MASSEN. Y
Gasset führt diesen Gedanken am Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz aus. Zitat:
„Das Bewusstsein, Herr seiner selbst und jedem anderen gleich zu sein, ist eine
Lebensstimmung, zu der in Europa nur hervorragende Gruppen gelangten; in Amerika
herrscht sie seit dem 18.Jahrhundert, also praktisch von Anfang an. Dass diese seelische
Verfassung nun auch im europäischen Durchschnittsmenschen auftritt, veranlasste zu
der Äußerung, Europa amerikanisiere sich. Dass bestritt Y Gasset in seinem Buch,
das 1929 erschien. Damals hatte Europa noch keinen nennenswerten Einfluss von
Amerika empfangen. Das sieht heute natürlich anders aus. Der Keim für dieses
Denken wurde aber in Europa gelegt.
Dass, was Putin, neben dem ukrainischen Patriotismus (die haben die Demütigung 2014
nicht vergessen und daraus gelernt!), schmerzhaft unterschätzt hat, ist die Tatsache,
dass die russische Jugend bereits verwestlicht ist, also in der Hand von TikTok,
Instagram, Mc Donalds etc. Der normale russische Wehrpflichtige versteht den Krieg um
die Ukraine nicht und lässt es daher an Kampfmoral fehlen.
Die großen Eroberer des 21. Jahrhunderts heißen: Zuckerberg, Musk, Jobs, Gates
Rein militärisch erobert man im 21. Jahrhunderts nichts mehr! Digital fast alles!
... auf etwas hinaus will, nämlich Rußland als "Ziel 1. Ordnung" eine
Gloriole umzubinden.
Nein, das ist auch keineswegs mein Verständnis in Bezug auf diesen historischen
Sachverhalt. Die Anglo-Amerikaner zerstörten zahlreiche deutsche Innenstädte vor allen
Dingen, um möglichst viele Deutsche umzubringen und - mehr noch - um das Stein
gewordene kulturelle Erbe deutscher Städte auszulöschen.
Es galt die Deutschen dauerhaft zu brechen und gemäß des Leitsatzes "das Sein
bestimmt das Bewusstsein" macht es eben einen gehörigen Unterschied, ob man in
einem unzerstörten Dresden, Kassel, Pforzheim, Stuttgart etc. aufwächst oder in
ästhetisch krass reduziert wiederaufgebauten Städten.
Dass Putin dieses Menschheitsverbrechen nun öffentlich ansprach und somit auch
uns ins Gedächtnis rief, spricht mE allerdings durchaus für ihn.
@ MARCEL
Da sagen Sie was, Sie haben Recht! Da ist Krieg, aber keiner der jungen Russen will so
recht hin. Nur die, die keine Wahl haben. Man fühlt sich an finsterste Zeiten des letzten
Jahrhunderts erinnert.
Man wundert sich auch über die Wandlung der Argumente beim Protagonisten des
Geschehens. Anfangs sprach Putin von Korruption und von Nazis bezüglich der
Machthaber der Ukraine und er sprach der Ukraine, da ewigrussisch, in toto das
Existenzrecht als Nation und Land ab. Nun, in seiner Rede, ging es nur noch um den
"satanischen" Westen. Völlig irrational.
Schwer zu verstehen auch, dass eine handvoll Separatisten, denen es vermutlich gar
nicht um Menschen ging, sondern die einfach auch gerne mal Oligarch sein wollten, Putin
zu so einem Krieg verlocken konnten. Der allerdings nicht begonnen hätte, wenn er und
seine Clique ihn nicht zu gerne selbst hätten haben wollen. Man möchte sagen: it's not
Russia but Putin, Stupid.
An andere Foristen hier: ich weiß schon, die NATO, die NATO... und der "Werte-
Westen", jaja.
"Der Gedanke, dass Amerika europäisiert wurde und nicht Europa amerikanisiert, findet
sich in Ortega Y Gassets AUFSTAND DER MASSEN. Y Gasset führt diesen Gedanken
am Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz aus. Zitat: „Das Bewusstsein, Herr seiner
selbst und jedem anderen gleich zu sein, ist eine Lebensstimmung, zu der in Europa nur
hervorragende Gruppen gelangten; in Amerika herrscht sie seit dem 18.Jahrhundert,
also praktisch von Anfang an."
@ Monika 19:05: Mit diesem Zitat implizieren Sie, die Prämisse dieser "hervorragenden
Gruppen" sei schon im 18. Jahrhundert "europäisch" gewesen. War denn der Marquis de
la Fayette im damaligen Sinne "europäisch" oder als Angehöriger einer solchen, ganz
besonders speziellen "hervorragenden Gruppe" von Schurzträgern nicht gerade
antieuropäisch und brachte dieses Antieuropäertum nach Nordamerika? Ist alles
europäisch, was rein geographisch gesehen aus Europa kommt? Prüfen Sie doch bitte
einmal, ob nicht auch die Gründungsväter der USA "hervorragenden
Gruppen"angehörten oder z.B. die Gründer der Federal Reserve.
weiter II.
@ Monika: Das Bestreiten Gassets dürfte daher rühren, daß er ebenfalls den Schurz
getragen hat. Er wußte sehr genau, welches Geistesgut US- Präsident Woodrow Wilson
längst vor 1929 nach Europa im Rahmen der hinter der Maske christlichen
Kreuzrittertums schippernden US-Soldatenheere gebracht hat. Sein Berater Colonel
House hat es ihm eingeflüstert. Schon damals mußte der Weg zur Einwelt gegen die
"Autokraten" freigeräumt werden. Kaiser Wilhelm, Adolf Hitler, Graf Bernadotte,
Sikorski, Sadam Hussein, Ghaddafi........Wladimir Putin. Köpfe müssen rollen für den Sieg
von Weltregierung, Weltdemokratie, Weltmoral, Weltjustiz, Weltvölkerbrei...
Der Keim wurde in Europa gelegt, aber nur im Körper, nicht in der Seele.
Valjean, war es nicht so, dass die Amerikaner tagsüber militärische und industrielle Ziele
angriffen und die Engländer nachts die Großstädte? Das macht doch wohl einen
Unterschied, und so sieht aus auch A.C. Grayling in seinem Buch über den Bombenkrieg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_toten_St%C3%A4dte
(Übrigens heißt es bei Marx dass es das GESELLSCHAFTLICHE Sein ist, welches das
Bewusstsein bestimmt.)
@Marcel
Rein militärisch erobert man im 21. Jahrhunderts nichts mehr! Digital fast alles!
Dem widersprach Peter Scholl-Latour explizit noch kurz vor seinem Tod. Er sagte, man
kann Revolutionen, Regime-Wechsel nur mit kriminellen Schurken unternehmen & nicht
mit Facebook-Freunden. Nach Ihrer These, Marcel, dürfte es überhaupt keine
militärischen Konflikte mehr geben. Gender, Gleichheits-Gefasel, Frauen in der Armee,
etc.pp. sind natürlich explosive Instrumente die Wehrkraft zu zersetzen. Für Buntland
kämpft niemand & die Pozilei arbeitet maximal für die eigene Pension. In Rußland finden
wir ganz sicherlich mehr Wehrkraft stärkende Vaterlansliebe als im Westen, mal von
Finnland abgesehen. Die Polen schließe ich hiervon aus. Die polnischen Männer arbeiten
in großer Menge, ähnlich den Ungarn, im westlichen Ausland.
@ MARCEL Ich weiß nicht, worauf Ihre Einschätzung bezüglich der Verwestlichung der
russischen Jugend basiert. Das, was ich von dem überwiegenden Teil russländischer
Jugend weiß, ist gerade deren komplette Ablehnung der westlichen Idiotismen alá
Gender, Feminismus, Geschlechterselbstbestimmung usw. U.a. hat Russland einen
Geburtenüberschuss genau aus diesen Gründen.
die Brücke wird man halbwegs schnell wieder reparieren können - ob wirklich schwere
Züge so schnell fahren können, da habe ich meine Zweifel, ist aber auch reparierbar.
Nein, die Eskalation liegt in den Drohszenarien - greift ihr die Brücke an, dann ... so hieß
es mal. Die russische Führung hat sich mit ihren Hinweisen auf Folgen selber unter
ziemlichen Zugzwang gesetzt. Das kann man mit Sorge betrachten.
@ Valjean 72
Ganz richtig. Umso mehr würde ich es mir wünschen, daß dieses Ansprechen keine
taktische Räuberleiter darstellen, um letztlich Rußland hochzuhieven (selbst wenn,
allemal aktuell Putin nichts näher liegen dürfte).
@Karl Otto,
die ersten großen Bombenschweinereien waren klar die Engländer mit ihren
Großangriffen bei Nacht bei denen kaum militärisches getroffen wurde, dafür die Städte
in Schutt und Asche gelegt wurden. Die Amerikaner habe Tagangriffe auch auf durchaus
militärisch wichtige Ziel geflogen (und dabei sich ab und auch blutige Nasen geholt,
siehe Schweinfurt, black thursday). Dennoch haben die Amis bis zum Ende des Krieges
auch manches Inferno ohne echten militärischen Sinn angerichtet. Es sei bspw. an
Swinemünde am 12. März 45 erinnert. Um diesen Angriff hatten bspw. die Russen
ausdrücklich gebeten (die nach Putin ja eingeschüchtert werden sollten - wie viel
Widersinniges und Halbwahrheiten findet man eigentlich noch in dieser Rede, wenn man
sie einmal ernsthaft "abklopft"?), ob es den Russen militärisch geholfen hat?
@Hajo Blaschke
RMH,
hmm, naja, vielleicht, auf sowas hör' ich halt nicht hin. Es war aber ein LKW-Anschlag,
kein Raketenanschlag, möglicherweise macht ja auch das noch wieder einen
Unterschied.
Leander,
ich seh' nur die Russen hier in Estland. Die laufen natürlich nicht Gefahr, eingezogen zu
werden. Seit längerem schon reden sie jetzt häufiger russisch mit einander als vorher. Bis
zur Nordstreamsache würde ich ihre Haltung als ruhig, diplomatisch, stolz, zuversichtlich
beschreiben. Seit Nordstream etwas traurig, etwas nervös, etwas entschiedener und
stolzer. Und ich glaube, ganz allgemein gilt, daß Menschen ungern sterben, so lange sie
noch jung sind.
Was m.E. gerade unterschätzt wird, ist, daß es durchaus möglich ist, die Motivation
auch erst im Laufe des Krieges zu steigern.
Beim Zwischenfall auf der Krim-Brücke fällt schon jetzt auf: Es gibt mindestens 3
Brandherde; mindestens 2 oben bei der Eisenbahn (aber nicht nur die Waggons stehen in
Flammen, auch die stählerne ! Brücke), und mindestens ein Zerstörungsakt unten an der
Autobahn, von der eine der 2 Trassen ins Meer stürzte. Das sieht mir nach dem Einschlag
3-er Marschflugkörper aus oder nach einem sehr präzise koordinierten Sabotage-Akt.
Der Brand von Benzin-Waggons kann diesen Schaden nicht verursachen. Das
unwahrscheinliche Muster der Zerstörung erinnert an 9/11. Mir stellt sich die Frage einer
Selbst-Inszenierung. Jedenfalls liegt hier nicht, wie von Putins Seite behauptet, der
Verkehrsunfall eines explodierenden Lastwagens vor. Putins Ermittlungs-Komitee teilte
mit, ein Lastwagen sei auf der Brücke explodiert. Dadurch seien 7 mit Treibstoff gefüllte
Kesselwägen eines Güterzugs in Brand geraten, wodurch Teile der Fahrbahn eingestürzt
seien. Technisch ist das unmöglich! Das fiel auch Epochtimes auf: "Man erklärte nicht,
warum ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben
könnte." Sic! Ich halte die Erklärung (der russischen Seite !!) für sehr fadenscheinig,
verräterisch und damit fast für ein Schuld-Eingeständnis. Sehen wir also doch nur ein
Bühnenstück global abgekarteter NWO-Politik? Ich fürchte Ja.
Quelle: https://www.epochtimes.de/politik/ausland/massive-schaeden-nach-explosion-
auf-krim-bruecke-a3992226.html
Meldete mich aus gesundheitlichen Gründen kaum zu Wort. Zu den noch bedeutenden
Reden Putins zählte ich diejenige auf der Westerplatte 2009. Für Kurse historische
politischer Rhetorik ist dieser Text des Präsidenten zu okkasionell bei einem weitaus zu
hohen Demagogie-Anteil, auch nicht gerade Ausdruck von Konsequenz zu Aussagen
bei Kriegsbeginn, welche als reine Vorwände zurückbleiben. Also keine grosse Rede,
zumal man als Lehrer philosophischer Rhetorik weder vor der Macht noch vor
angeblicher Tugend noch geheuchelter Menschenfreundlichkeit knien sollte. Von
erheblichem Machtkalkül der jeweilige Hinweis, "wo der Hammer hängt" (Lichtmesz).
Trotzdem bleibt der Pflock mit Dresden, bei Gedanken, die Putin schon zu seiner DDR-
Zeit nicht fremd gewesen sein dürften, bedenkenswert. Es könnte nicht zuletzt eine
Geste an die deutsche Rechte sein; ernst zu nehmen und nicht bloss Rhetorik
scheinen kulturkämpferische Gesichtspunkte; hier wird die traditionelle russische Kritik
an der Dekadenz-Anfälligkeit des Westens aufgenommen. Moralismus bekommt der
Rede aber keinesfalls wohl.
@ Laurenz
Wenn die derzeitigen Inhaber der globalen Macht die Kontrolle behalten wollen, dann ist
der Übergang zu einer multipolaren Weltordnung erforderlich. Sie verstehen, dass das
multipolare System der notwendige nächste Schritt in der Entwicklung der unipolaren
Ordnung ist.
Wie aus ihren Äußerungen und Handlungen hervorgeht, haben sie seit Jahrzehnten
Vorbereitungen für den Übergang zu einem neuen multipolaren System getroffen.
„BlackRock“ und die westlichen Oligarchen, die über „BlackRock“ investieren, haben
beschlossen, eine enorme Investition in Chinas „staatlichen“ Kohlenwasserstoffriesen
„PetroChina“ zu tätigen.
Im Jahr 2021 erhielt „BlackRock“ als erstes ausländisches Unternehmen von der
chinesischen Regierung die Erlaubnis, einen Investmentfonds in China aufzulegen, der ein
„langfristiges Kapitalwachstum“ für chinesische Anleger anstrebt. Das Kapitalwachstum
soll durch BlackRocks Engagement für eine „nachhaltige Entwicklung“ erzielt werden. ff.
ff.
Der Anstieg der Ölpreise führte bei „PetroChina“ zu einem enormen Gewinnsprung, wie
auch bei fast allen anderen Öl- und Gasunternehmen. Doch die chinesische
Anlagestrategie von „BlackRock“ ist auch aus anderen Gründen klug.
Da sich die Energieströme plötzlich vom Westen in den Osten verlagern, werden
Maßnahmen wie der Multimilliarden-Dollar-Deal zwischen dem russischen
Staatsunternehmen „Gazprom“ und dem chinesischen Staatsunternehmen „CNPC“ den
Gewinn von „BlackRock“ weiter steigern.
Aus dem amerik. Traum ist der europäische Alptraum geworden. Aus dem „pursuit of
Happiness“ das Recht auf Teilhabe. Vom Tellerwäscher zum Millionär heißt heute: Vom
Bootsflüchtling zum Bürgergeldempfänger, vom Ukraineflüchtling zum „Sozialtouristen“
( Merz), vom russischen Deserteur zum Verfolgten, den Deutschland aufnehmen soll,
etc.Deutschland ist zum Beuteland geworden. Auch seine Frauen wurden durch die
muslim. Masseneinwanderung zur Beute ( AYaan Hirsi Ali) . Das technische Wissen wird
durch China ausgebeutet. Das ausgebeutete Land wird zum militärischen Stützpunkt
der Amis. Das schöne, reiche Haus steht „ohne Hüter“ ( Torsten Hinz) da. Der Russe will
und kann da auch nichts tun. Vielleicht verbleibt die Idee von Peter Scholl-Latour, die
weltpolitische und strategische Entscheidungsfähigkeit Deutschlands und Europas
wiederzugewinnen:“ Die Notwenigkeit einer Konzentration auf den alten karolingischen
Kern.“
In: PSL Russland im Zangengriff, Putins Imperium zwischen NATO, China u. Islam.
@Karl Otto:
Es sollte doch zumindest bekannt sein, dass die Bombenangriffe auf das Dresdner
Stadtzentrum ein gemeinsames Werk von UK & USA waren.
Sagt Ihnen das sog. German Village etwas, welches während des 2.WK in den USA
aufgebaut wurde, um die Wirkung von verschiedenen Bombenarten auf typisch
deutsche Wohnhäuser zu untersuchen?
Ein Teil der Anlage orientierte sich an der für das Rheinland typischen
Bauweise, der andere Teil an eher norddeutschen Bauweisen.
de.wikipedia.org
@RMH Also das ist auch meine Theorie: Hiroshima und Nagasaki als "echter Test" und
Machtdemonstration gegenüber der Sowjetunion – was denn sonst?
Über den Bombenkrieg gegen Deutschland (und Vertreibung) hat Christian Hardinghaus
ein gutes Buch geschrieben ("Die verratene Generation"). Die USA sollen die englische
Idee, deutsche Zivilisten zu bombardieren, nicht so toll gefunden haben.
@Martin Lichtmesz:
ML: 2) bedeutet doch einfach, Deutschland solle souverän WERDEN und dies tun.
Natürlich. Aber dies Tun erforderte Ressourcen - verfügt Deutschland darüber? Hat
überhaupt jemand mal analytisch und systematisch darüber nachgedacht, was die
Folgen wären, wenn Deutschland seinem Protektor die Vasallentreue aufkündigte?
(Keine rhetorische Frage!) Durch Wünschen und Posaunen wird's nicht geschehen - hat
Deutschland die Leute dazu, die Kraft dazu? Wäre es wirklich gut, aus dem Bett des
einen Protektors ins Bett eines anderen zu springen?
Bei allem Negativen, was über die amerikanische Vorherrschaft zu sagen ist, hat sie
doch die Europäer untereinander befriedet. Stünde das mit dem Ausscheren
Deutschlands nicht auf dem Spiel?
„Westliche Eliten sind von ihren Völkern (…) und deren nationalen Interessen derart
entfremdet, daß sie zu feindseligen Mächten geworden sind.“ Die Führung eines Staates
hält immer auf Distanz zum Personal. Wann wäre das schon mal anders gewesen? Und
bisher scheint das „nationale“ Interesse durch die Versorgungsangebote, mit
denen Berlin sich das mehrheitliche Schweigen der Staatssubjekte erkauft, doch ganz
gut abgedeckt. Mag sein, dass die staatlich erzeugte Krise Unruhe auslöst, aber das wird
sich erstmal nur in sowas wie ‚Grüne scheitern an der 20%-Hürde‘ (heute Abend)
äussern. Wirklich nationale Töne in Europa hört man eigentlich nur aus der Ukraine, die
das ganze Konzept im Alleingang auf die Agenda zurückbringen und mit Russland einen
Super-Multikulti-Staat bekämpfen. Auf dem Ticket könnte die öffentliche Debatte
komplett transformiert werden.
@Gustav
Chinas
rein von religiösen Wünschen beseelt. Ihr tiefer Staat basiert exklusiv auf der unipolaren
Weltordnung unter einziger Herrschaft der USA. Mit einer multipolaren Weltordnung
haben die vornehmlich us amerikanischen Milliardäre & internationalen Banken
verschissen, die wenn überhaupt, nur mit den 50 russischen Oligarchen verbunden sind.
(Die amerikanische Ökonomie basiert auf 11 Flugzeugträgern um ihre Interessen
durchsetzen zu können, wie zB die Covid-Kampagne.) Was sollte daran 539 chinesische
Milliardäre interessieren, deren Basis absehbar, sich zur Weltmacht Nummer 1
entwickelt. Chinesen erheben keinen Anspruch auf Menschenfreundlichkeit, sie erklären
sich nicht zu Philanthropen. Die USA reagieren darauf jeweils mit 2 unterschiedlichen
Strategien. Die Demokraten mit militärischer Bedrohung, die Republikaner wollen China
die wirtschaftliche Basis wieder abnehmen. Sie können Ihre Glaubensprinzip einer vom
Tiefen Staat organisierten multipolaren Weltordnung in keiner Weise belegen. Das ist
linke oder eben religiöse Rhetorik.
zu beginn des schuljahres 2020 hielt (en) putin eine landesweit übertragene rede für die
schüler. der anlass waren 75 jahre seit dem sieg im grossen vaterländischen krieg. auch
in dieser rede betonte putin die sinnlosigkeit der zerstörung von dresden.
Man braucht sich die Rede Putins nicht allzu wichtig oder gar zu ernst zu nehmen, darin
sind viele Dinge, Wahrheiten wie Lügen vermengt, genauso, wie das politische Kalkül es
von jemandem wie ihm verlangt. Er weiß, wie weit er mit dem Aussprechen von
Wahrheiten in Russland gehen kann. In historischen Fragen werden wir uns mit ihnen
nicht verstehen, dafür gibt es gegenwärtig auch keinen Anlaß und Grund, solange sie
ihre Archive nicht gänzlich der historischen Forschung geöffnet haben. Aber nichts desto
trotz können wir Deutsche von dem Sieg Russlands in der Ukraine profitieren, unsere
politische Position sowohl ihnen als auch den USA genüber stärken. Die multipolare
Weltornung wird auch für uns von Vorteile sein, wenn wir richtig agieren und schon
deshalb wünsche ich mir einen russischen Sieg.
@ Leander
"An andere Foristen hier: ich weiß schon, die NATO, die NATO... und der "Werte-
Westen", jaja."
Nein, sie wissen gar nichts. Wie der durchschnittliche Welt-Leser, der anschließend
meint, anderen die Welt erklären zu können.
https://globkult.de/politik/welt/2240-krieg-und-unfrieden-%E2%80%93-einige-
bemerkungen-zum-ukraine-konflikt
https://globkult.de/politik/welt/2243-das-wesen-des-krieges-in-der-ukraine
Fazit: Es wird noch einige Zeit ins Land ziehen, bis Putin hiesiges annektiert und
Referenden abhalten lässt, und wir über unser Abstimmungsverhalten diskutieren
müssen. Bis dahin sollte man sich - Putin hin, Biden her - über unser politisches Personal
Gedanken machen, das der gegenwärtigen Situation nicht gewachsen ist, und Besorgnis
erregt, dass es kein alternatives Personal gibt.
@ Laurenz
DAS ist religiöse Rhetorik. Wenn sie Argumente mit Religion verwechseln, ist das aber
auch große Kunst. Als wenn die Oligarchen nur in Amerika geherrscht hätten und
ansonsten ihre Hände in den Schoß gelegt hätten. Träumen sie weiter. Wenn Amerika
am Arsch ist, sind es doch nicht auch die Finanzhaie. Wie kommen sie darauf? Schauen
sie doch einmal wer BlackRock ist. Dann allein müßten sie doch erkennen können, was
gerade passiert.
Ihre Hoffnung besteht in dem unbegründeten Glauben, die Chinesen würden ihre alten
Feinde mit Anlauf in den Arsch treten. Schön wäre das ja, es ist aber ein religiöser
Glaube, für den es genau so wenig Beweise gibt, wie für den ganzen Wüstenzauber aus
dem Orient.
Adler und Drache, Deutschland hat sich den Status als Vasall doch nicht selbst gewählt.
Die Einfriedung und damit letztlich Liquidierung Deutschlands ist integrativer
Bestandteil des Morgenthau-Plans, der ganz offensichtlich durch die momentane
Regierung endlich erfüllt werden soll. Die Frage ist also nicht, dass Deutschland sich aus
der Fessel der Yankees befreit, sondern ob und wie es dazu in der Lage wäre.
Ich kann übrigens nicht sehen, dass die Kolonisierung Westeuropas (Staaten der EU)
durch die USA die Europäer untereinander befriedet hat. Im Übrigen sollte man
aufhören, das fremdgesteuerte Konstrukt EU (Europäische Union) als Europa zu
bezeichnen. Von Bewohnern der USA kann man nicht verlangen, dass die das verstehen,
aber ein Europäer sollte den Unterschied kennen.
"bleibt der Pflock mit Dresden, bei Gedanken, die Putin schon zu seiner DDR-Zeit nicht
fremd gewesen sein dürften, bedenkenswert. Es könnte nicht zuletzt eine Geste an die
deutsche Rechte sein"
@ Maiordomus 9:26: Zunächst, werter Meister, wünsche ich Ihnen eine schnelle
Gesundung und weiterhin Kraft für wertvolle Beiträge auf SiN.
Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an: Kommen die Hinweise auf deutsches
Schicksal bei Wladimir Putin aus dem Herzen oder sind es belanglose Floskeln als bloße
Piekser gegen "den Westen". Wir wissen es nicht, dürfen aber vermuten. Putin war
jahrelang in der DDR tätig, speziell in Dresden und dürfte trotz der Isolation von der
deutschen Bevölkerung das Besondere dieser Stadt verspürt haben. Sicher hat er sich
eingehend informiert und dabei festgestellt, daß das Leiden dieser Stadt den Blick auf
das Schicksal russischer Städte im Kriege realistischer macht.
weiter II.
II.
Putin weiß spätestens seit dieser Zeit ganz genau, das Täterschaft und Opferrolle dicht
beieinander liegen können, im Kriege durch beide Seiten repräsentiert sein können. Am
wichtigsten aber dürfte sein, daß in ihm ein Verwandschaftsgefühl mit "dem
Deutschen" gewachsen ist, das in ihm bis heute nicht verloren ist. Er weiß zwischen
deutschen Heloten und deutschen Deutschen zu unterscheiden. Ich vermute ohne
Beweismittel, daß er gewissermaßen unter der Zurückweisung der Deutschen durch ihre
Verwalter leidet. Ich nehme ihm ab, daß sein eurasisches Vorhaben ernst gemeint war
und auch jetzt noch ernst gemeint ist.
@Phil, man sollte die interne "Feindstellung" unter den Alliierten damals, Sommer 45,
auch nicht zu sehr betonen. Es war ja die Hoffnung von Teilen in der deutschen Führung
(bis hin zu Himmler), dass man die Fronten wechseln könnte. So zerstritten war man
dann nun auch wieder nicht, wenn es um "Germany must perish" ging.
- Nun sind sie halt da, da kann man sie auch einsetzen
- Bei Okinawa hat man gesehen, wie langwierig und auch verlustreich die Eroberung von
Inseln war, da Japan als Kernland betrachtete. Mit den Bomben war eine zeitdauernde,
verlustreiche Invasion auf den Hauptinseln vermieden worden und Japan hat die
Kapitulation eingereicht. Dieser Zweck wurde klar erfüllt
- Dem Rest der Welt, zu der natürlich die UdSSR zählte, zeigen, was man hat.
Putin betont jetzt nur das letzte Argument. Genauso, wie Putin unterschlägt, dass mit
den Bombardierungen Deutschlands auch das Geschäft der UdSSR betrieben wurde.
Oder was wird hier geglaubt, was passiert wäre, wenn bspw. die
Kohleverflüssigungsanlagen nicht von Anfang an konsequent bombardiert worden
wären, man die neuen Waffen nicht von Anfang an nur unterirdisch hätte bauen müssen
oder auch nur exemplarisch heraus gegriffen in Kassel die Panzer störungsfrei produziert
werden hätten können.
Sie haben mit Ihrem Beitrag vom 9. Oktober 2022 12:30 recht.
Das liest bei vielen komplett unausgegoren und kann maximal auf das von Ihnen
beschriebene von einem Bett in das andere Bett springen hinaus laufen, in der reinen
Hoffnung (von Hoffnungen kann man sich nichts kaufen), dass damit irgendetwas
besser wird. Das ist Ausdruck einer allenfalls umgepolten Sklaven- und
Vasallenmentalität, von reinem Untertanentum und nicht das ernsthafte Streben nach
Freiheit.
Sie könnten auch sagen, Churchill habe Europa befriedet, indem er dem Preußentum den
Garaus gemacht hat, und seitdem herrscht eben kontinentale katholische Eintracht
zwischen Frankreich und Deutschland.
Und jetzt, da wir auf einmal um Dinge betteln müssen, welche uns nie abhanden
gekommen wären, wenn unsere Politiker normal gewesen wären, jetzt scheint es so, daß
die USA mehr an der Entfriedung Europas interessiert sind als an sonst was. Jedenfalls
sehe ich die friedliche Verbundenheit Europas gerade nicht anwachsen.
@anatol broder - "auch in dieser rede betonte putin die sinnlosigkeit der zerstörung von
dresden."
Das ist richtig, und Sie sind nicht der einzige, der das sympatisch findet. Nur, die Russen
stellen sich so dar, als wären beide Kriege deshalb ausgebrochen, um sie
einzuschüchtern. Dies ist eine unhaltbare Lüge und billige Rechtfertigung für all das, was
in und nach diesen Kriegen ihrerseits getan wurde: Grausamkeiten an Zivilisten,
Gebietsraube, Deindustrialisierung, Massenemorde, Vertreibung und Verschleppung von
Zivilisten und Soldaten in sowjetische Konzentrations-, bzw. Arbeitslager in den von
ihnen besetzten Gebieten. Die Bombardierung Dresdens und der Abwurf der
Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki stellt er auch so dar, als wäre das nur
geschehen, um die Sowjetunion einzuschüchtern. Dem Durchschnittsrussen gefällt
dieser Tour der Selbstbemitleidung umso mehr, da damit die ungesühnten Verbrechen
der Sowjetmacht erklärt und gerechtfertigt werden können und er seinen 9. Mai in
gutem Gewissen feiern kann. Der Durchschnittsrusse ist geschichtlich unbelehrbar. So
kann er sich sagen, daß "all der Gräuel und das Unrecht nicht geschehen wäre, hätte
man uns nicht schon immer die existenzielle Auslöschung angedroht".
@Laurenz
Fest steht, dass derjenige, der digitale Technologien zur Verfügung stellt, bereits
herrscht.
Sicher verschwinden nicht einfach so die konventionellen Kriege. Nur wird derjenige, der
sie nach alter Manier vom Zaun bricht, sei seine Motivation noch so begründet bzw.
nachvollziehbar, damit in die Falle laufen.
Wie dem auch sei: Russischerseits kommt die "Spezialoperation" 8 Jahre zu spät und die
überdehnte wie dünn besetzte Front erinnert an General Denikins Scheitern im Kampf
gegen die Bolschewiki (ähnliche Situation).
Interessant dazu auch die Kommentare des ehem. Separatistenführers Oberst Strelkov
"Girkin" (russischer Nationalist und Gegner Putins)
@Hajo Blaschke: Ich warte immer noch auf Ihre Kommentare zum Frontverlauf, den
russischen Streikräften und der Krim-Brücke. Und um Ihnen vielleicht zu helfen: Ich bin
das Gegenteil eines Transatlantikers.
@ Gustav,
Zuvorderst, Sie sollten nicht auf Leserprofile anderer Leute schließen, ohne mit dem-/
derjenigen eine Nacht an einer Kneipentheke diskutiert zu haben.
Ich habe die beiden verlinkten Artikel überflogen. Der ältere (Roewer/Anfang
September) ist von den letzten Ereignissen weit überholt. Der neuere (Ludwig/Anfang
Oktober) gibt einige interessante Hinweise. Die verklärende Beschreibung der
Möglichkeiten des russischen Militärs wirkt jedoch herbeiphantasiert, das Scheitern bei
Kiew beinahe als Scheinangriff dargestellt. In der Realität, wenn ich lese, dass Russland
über zurückgelassene Munitionsdepots und Panzer (angebl. 400 Kampfpanzer bisher)
zum besten Waffenlieferanten für die Ukraine wurde, läuft es anscheinend
andersherum. Es scheint durchaus möglich, dass der Westen, mit der Waffenhilfe für die
Ukraine, das russische Militär verschleißen kann. Die stümperhafte Mobilmachung Putins
bestätigt das. Nun kommt die Sabotage der Brücke dazu, die
Interpretationsmöglichkeiten in Richtung Täter aus der Russischen Föderation nahelegt.
Moskau ist seltsam schweigsam. Warum wohl?
Das Thema „Great Reset“ lasse ich hier aussen vor, weil ich Motivation und Handlungen
Putins nicht damit in Zusammenhang sehe. Ich halte es aber für möglich, dass er
bezüglich der Gestaltung des globalen Machtgefüges gerade jemandem (China/USA)
ins offene Messer läuft, ohne sich dessen bewusst zu sein.
@Niekisch: So ähnlich wie Sie schätze ich Putins Verhältnis zu D ebenfalls ein.
MARCEL hat einen nicht unwesentlichen Punkt genannt, der auch hierzulande gilt. Die
Party ist zwar eigentlich vorbei, aber die westliche Konsum"kultur" wirkt auf viele oder
die meisten einfach attraktiver als traditionale oder konservative Lebensweisen, die
derzeit doch noch Minderheitenprogramm bleiben. Dafür - für die Konsummöglichkeiten
- sind viele auch bereit, woke Freiheitseinschränkungen und Sprachregulierungen
hinzunehmen. Was wird, wenn die Konsummöglichkeiten schwinden, steht derzeit noch
in den Sternen.
Wo ein Wille, da ein Weg. Wie ich aber schon öfter schrieb, sehe ich hierzu keinen Willen,
weder bei Parteien noch beim Volk.
Wenn der Wille da wäre, ginge es natürlich auch nicht von heute auf morgen, und es
ginge auch nicht darum, die Vasallentreue aufzukündigen und sich zu Russland zu
flüchten, es ginge darum, der USA punktuell zu widerstehen und den eigenen Willen zu
artikulieren - und zu behaupten, natürlich in dem Bewusstsein, dass dies unangenehme
Konsequenzen haben kann. Aber nicht muss. Man könnte dies mit dem partiell
aufmüpfigen Verhalt Polens oder Ungarns gegenüber der EU vergleichen. Partiell hat
man dies ja schon getan. Aber nicht konsequent.
@Marcel @L.
Der Ukraine-Krieg ist kein asymmetrischer Krieg, wie heute sonst üblich. Das macht den
Unterschied zu allen sonstige Kriegen. Momentan finanzieren die Russen den quasi aus
der Portokasse. Und ich empfehle Ihnen noch mal meine Schlußfolgerungen zur Art
dieses Krieges in Betracht zu ziehen. Der Krieg, den man eigentlich führt, ist der
Wirtschaftskrieg. Deswegen darf der konventionelle Krieg morgen nicht vorbei sein. Das
wird sich ein paar Jahre ziehen. Wenn die EU ausgeblutet ist, d.h. vordergründig
Deutschland, ist auch der konventionelle Krieg vorbei.
Die Krimbrücke ist nach meiner Information schon wieder für den Autoverkehr
freigegeben. https://southfront.org/military-situation-in-ukraine-on-october-9-2022-
map-update/
@Gustav @L.
Die heutigen Terms of Trade sind von den Amis veranlaßt, IAS-Bilanzierung wuchs auf
amerikanischem Mist. Nicht amerikanischen Mitbewerbern wird das Rating entzogen,
falls diese zum Zuge kommen & es nicht in den politischen Spielraum paßt. Ob man in
Den Haag eine Klage durchkriegt, interessiert keine Sau, international entscheidend sind
Gerichtsurteile in den USA. Von den USA erhobene Sanktionen werden auch bei anderen
Staaten durchgedrückt. Das funktioniert nur aus der totalen militärischen Option des
USA heraus. In China hat die Politik den Daumen auf der Wirtschaft, in den USA ist es
umgekehrt.
@ volksdeutscher 19:39
ich erkenne in meinem beitrag um 13:25 keine sympatie für putins aussage. ich habe
lediglich darauf hingewiesen, dass er die zerstörung dresdens bereits früher öffentlich
ansprach.
@Gracchus,
Was sich bei den Wahlen regelmäßig aufs Neue zeigt. Dieses Land leidet unter seinen
Alten, die keine Experimente mehr machen, um jede Minute länger leben kämpfen und
dabei sich nach Belieben alles und den letzten medizinischen Dreck aufschwatzen lassen
in der Hoffnung, für uns wirds noch langen und nach uns die Sintflut. Die Jugend
hingegen wird durch Migration von vorneherein marginalisiert und in einen Endzeit-
Klimawahn getrieben, statt zur echten, substantiellen Gegenwehr. Man hat es schwer,
kein Defätist zu werden.
wie ich schon sagte, niemand eskaliert einen Krieg wegen einer Brücke. Das Ziel von
Provokationen ist doch, die andere Seite zu Aktionen zur Unzeit zu bewegen. Und wenn
Drohungen in den Raum gestellt wurden, dann wird ein Anschlag eben als Unfall
umdeklariert. Das sollte niemanden wundern.
Ansonsten: Ja, die Front ist viel zu spärlich besetzt gewesen, und jetzt, nach 7(!)
Monaten findet die entsprechende Korrektur statt, aber auch nur in einer Art und Weise,
welche als peripher und, wie mir scheint, strategische Sackgasse bezeichnet werden
muß.
Diesen Stillstand kann man dann nach Belieben als Schwäche Rußlands oder der Ukraine
sehen, aber wenn man sich fragt, was die jeweilige Seite machen würde, wenn sie
tatsächlich schwach wäre, kommt man zu nicht mehr so beliebigen Antworten.
Mitleser2, wenn Sie immer aktuell informiert sein wollen, was im Konflikt zwischen der
Ukraine und Russland abläuft, empfehle ich Ihnen die täglichen Briefings von General
Konaschenkow (Конашенков) z.B. auf der Webseite ria.ru.
Autoren
Benedikt Kaiser, Caroline Sommerfeld, Daniel Fiß, Ellen Kositza, Erik Lehnert, Götz Kubitschek, Heino Bosselmann, Jonas
Schick, Martin Lichtmesz, Martin Sellner, Nils Wegner
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