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H OCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE

W ISSENSCHAFTEN K EMPTEN

P HYSIKALISCHES P RAKTIKUM

Maxwellrad

Verfasser Matrikelnummer
Eitner Sven 407089
Ernst Dolly 400907

18. Mai 2021


Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 2

2 Das Massenträgheitsmoment 2
2.1 Bestimmung des Massenträgheitsmoments . . . . . . . . . . 3
2.2 Trägheitsmoment durch Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.3 Eigenfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.4 Weitere Aufgaben zur Versuchsvorbereitung . . . . . . . . . 4
2.5 Trägheitsmoment durch Energieerhaltungssatz . . . . . . . . 5

3 Durchführung 6
3.1 Beschleunigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.2 Momentangeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.3 Massenträgheitsmoment durch die Geometrie . . . . . . . . 10
3.4 Massenträgheitsmoment durch lineare Beschleunigung . . . 11
3.5 Massenträgheitsmoment durch die Eigenfrequenz . . . . . . 11
3.6 Ermittlung der Rotationenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3.7 Ermittlung der kinetischen Energie . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.8 Ermittlung der potenziellen Energie . . . . . . . . . . . . . . 14
3.9 Prozentuale Aufteilung der Energiearten . . . . . . . . . . . 15
3.10 Nachweis der Energieerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.11 Berechnung der auftretenden Kräfte . . . . . . . . . . . . . . 16

4 Versuchsdiskussion 16

5 Auswerteprotokoll 18

6 Messdaten 20

1
1 Einleitung
Wenn von Maxwellrädern die Rede ist, spricht man im Grunde von über-
dimensionalen Jo-Jos. Der Aufbau ist etwas anders, aber das dahinter ste-
hende Prinzip ist das Gleiche.

Es handelt sich um ein Rad, durch das eine Achse geschoben wurde,
an deren Enden jeweils ein Faden befestigt wurde. Wird nun das Rad ge-
dreht, so wickeln sich die Fäden auf und das Rad steigt nach oben - es
wird potentielle Energie zugeführt. Dies wird so lange gemacht, bis die
gewünschte Höhe erreicht ist. Wird das Rad im Anschluss losgelassen, so
beginnen sich die Fäden Abzuwickeln, das Rad rotiert und steigt langsam
nach unten - die potentielle Energie wird in Kinetische umgewandelt.

Das Rad bewegt sich so lange nach unten, bis die Fäden ganz abgewi-
ckelt sind. Dann bleibt es kurz stehen, beginnt sich in die andere Richtung
zu drehen und wandert wieder nach oben. Allerdings ist die maximale
Höhe stets ein wenig tiefer, als im vorherigen Durchlauf, was selbstver-
ständlich mit einem Wirkungsgrad < 1 einhergeht.

Im Laufe des Berichts soll auf verschiedene Themen eingegangen wer-


den: Der Begriff des Massenträgheitsmoments, die Wirkung verschiede-
ner Kräfte in einem beschleunigtem System und das Prinzip der Energie-
erhaltung spielen dabei eine Zentrale Rolle. Die beim Versuch generierten
Messwerte werden im Zuge der Versuchsauswertung mithilfe der Fehler-
rechnung verarbeitet.

2 Das Massenträgheitsmoment
Das Massenträgheitsmoment beschreibt die Trägheit eines Körpers bezüg-
lich der Rotation. Das Massenträgheitsmoment wird immer für eine be-
stimmte Drehachse angegeben. Verschiebt oder verkippt man die Achse,
ändert sich im Allgemeinen auch das Massenträgheitsmoment. Es hängt
sehr stark von vom Abstand r der Massenelemente der Drehachse ab.
So kann das Massenträgheitsmoment verschiedener Körper trotz gleicher
Gesamtmasse sehr unterschiedlich sein.

Will man ein großes Massenträgheitsmoment erzeugen, muss man mög-


lichst viel Masse möglichst weit von der Drehachse entfernt anbringen.
Das wurde bei Schwungrädern von Dampfmaschinen realisiert, die die

2
Rotationsenergie zur Überwindung des Totpunktes und der arbeitsfreien
Takte speicherten. [Dohlus] (s.78).

2.1 Bestimmung des Massenträgheitsmoments


Das Massenträgheitsmoment wird mittels drei verschiedener Methoden
bestimmt, dadurch kann eine bessere Richtigkeit erlangt werden. Zunächst
über die Geometrie, dann über die Beschleunigung und zuletzt über die
Bestimmung der Eigenfrequenz.

Die Höhen ∆h1 und ∆h2 sind gegeben und lauten in diesem Fall:

∆h1 = (363 ± 2)mm


∆h2 = (431 ± 2)mm

Aus den bei der Zeitmessung gemessenen Werten wird der Mittelwert
und der statistische Fehler ermittelt.

2.2 Trägheitsmoment durch Geometrie


Vermisst man das Maxwellrad, vernachlässigt die Speichen und berück-
sichtigt den Ring nur als dickwandigen Zylinder kann folgende Formel
verwendet werden:
1  
J= · m · ri 2 + r2a
2

J ist das Trägheitsmoment, welches abhängig von der Masse m, dem In-
nenradius r2i und dem Außenradius r2a ist. Die Masse wird mithilfe einer
Präzisionswaage, der Durchmesser mittels einer Schieblehre ermittelt.

2.3 Eigenfrequenz
Das Massenträgheitsmoment kann auch mittels Eigenfrequenz bestimmt
werden. Dazu wird das Rad in einer Drehpendelvorrichtung eingespannt,
bei der das Federrichtmoment bekannt ist. Lenkt man das Rad nun aus,
bewegt sich auch der daran befestigte Papierstreifen.

Wird das Rad nun losgelassen, schwingt das Rad durch eine Licht-
schranke wodurch das Ermitteln der Periodendauer möglich ist. Dieser

3
Vorgang wird mehrfach wiederholt. Anschließend können Mittelwert, Stan-
dardabweichung und statistische Unsicherheit errechnet werden. Zur Be-
rechnung wird folgende Formel verwendet:
s
2·π Dϕ
ω0 = =
T0 J
Dϕ D ϕ · T02
J= =
ω02 4 · π2

D ϕ = Winkelrichtgröße
T0 = Eigenschwingdauer
[ T0 ] = s

2.4 Weitere Aufgaben zur Versuchsvorbereitung


Beobachtet man eine Maxwellrad auf einer Waage, so wird man feststel-
len, dass die Anzeige sowohl bei Ab- wie auch beim Aufrollen ein nega-
tives Gewicht anzeigt, am tiefsten Punkt allerdings ein höheres Gewicht
anzeigt.

Dieses Verhalten wird leicht nachvollziehbar, wenn man sich eine Per-
son auf einer Waage vorstellt: Möchte diese nach oben springen, muss sie
sich abstoßen um sich nach oben zu Beschleunigen. Dabei wird die Kraft
die auf die Waage wirkt größer und die Anzeige zeigt einen höheren Wert
an.

Befindet sich die Person dann in der Luft (entspricht Auf- oder Abwi-
ckeln beim Maxwellrad) geht der Wert der Waage sofort zurück – beim
Maxwellrad natürlich nicht komplett, da es noch immer über die Fäden
verbunden ist und gebremst wird.

Bei der Landung zeigt die Waage dann wieder einen erhöhten Wert an,
da die Person mit ihrem vollen Gewicht auf der Waage steht und noch zu-
sätzlich abgebremst werden muss.

Ferner sei die Berechnung von Unsicherheit ∆X mittels Fehlerfortpflan-


zung:

4
−A + B
X= ⇒
AB
dx dx
dA · dA + dB · ∆B



−( AB) − (− A + B) · B AB − (− A + B) · A
∆A ∆B

= · + ·
A2 B2 A2 B2

− A − (− A + B) B − (− A + B)
∆A ∆B

= · + ·
A2 B AB2

−1 1
= 2 · ∆A + 2 · ∆B

A B
−∆A ∆B

= 2 + 2

A B

2.5 Trägheitsmoment durch Energieerhaltungssatz


Laut Energieerhaltungssatz gilt:

∑ Ei = ∑ Ei
vorher nachher

In unserem Versuch gilt dementsprechend folgendes:

E pot1 = Ekin + Erot + EReibung + E pot2


Durch geschicktes Legen des Bezugspunktes kann man so E pot2 aus der
Gleichung streichen. Da in unserm Fall die Reibung vernachlässigt wird,
fällt diese ebenfalls weg. Nach 0 umgestellt erhält man:

0 = − E pot1 + Ekin + Erot


Bekannt ist:

E pot1 = m · g · ∆h
1
Ekin = · m · v2
2
1
Erot = · J · ω 2
2
Durch Einsetzen entsteht der Ausdruck:
1 1
0 = −m · g · ∆h + · m · v2 + · J · ω 2
2 2

5
Formt man diesen um, erhält man:

1 1
0 = −m · g · ∆h + · m · v2 + · J · ω 2
2 2
2 · m · g · ∆h = m · v2 + J · ω 2
2a · ∆h
2 · m · g · ∆h − m · v2 = J · ω 2 | ω2 = 2
rw
2 · m · g · ∆h − m · v2
J=
ω2
2 ( g − a)
J = m · rw ·
a
2 · ∆h
a=
t2

3 Durchführung
Die dargelegte Theorie findet nun Anwendung. Dabei findet die Berech-
nung des Massenträgheitsmoments unter Berücksichtigung von Messun-
sicherheit und Fehlerrechnung statt.

Zunächst wird der Radius ermittelt. Dieser setzt sich aus je der Hälfte
des Durchmessers von Welle und Faden zusammen. Die Messunsicherhei-
ten müssen berücksichtigt werden.

rWelle = (2, 495 ± 0, 005)mm


r Faden = (0, 275 ± 0, 005)mm
rW = rWelle + r Faden = 2, 495 mm + 0, 275 mm = 2, 77 mm

∂rw ∂rw
∆rW = · ∆rWelle + · ∆r Faden

∂rWelle ∂r Faden
∆rW = ∆rWelle + ∆r Faden = 0, 005 mm + 0, 005 mm = 0, 01 mm

Daraus resultiert: rW = (2, 77 ± 0, 01)mm

Die Beschleunigung, welche der Gravitation entgegenwirkt, ist wie folgt


zu berechnen. Für h1 gilt:

h1 = (363 ± 2)mm = (0, 363 ± 0, 002)m

6
Für gegebenen Zeitmessungen wird im Folgenden der Mittelwert und
die Messunsicherheit gebildet. Die Messunsicherheit ergibt sich nur aus
statistischen Messfehlern, da Messunsicherheiten der Messgeräte vernach-
lässigt werden können.
Die Formel für den Mittelwert lautet:
1 n
n i∑
t̄ = · xi
=1

Messunsicherheiten werden wie folgt berechnet:

Empirische Standardabweichung:

s
n
1
n − 1 i∑
s t1 = (ti − t̄)2
=1

Standardabweichung des Mittelwerts:


st
∆t = √1
n
Die Ergebnisse der Berechnungen sind der folgenden Tabelle zu ent-
nehmen:
h1 Vorlaufzeit [s] Durchlaufzeit [ms]
1 5,45 43,7
2 5,51 42,8
3 5,56 43,6
4 5,54 43,5
5 5,45 43,2
6 5,41 43
7 5,44 43,1
8 5,5 43,4
9 5,53 43
10 5,49 43
Mittelwert 5,488 43,23
Abweichung 0,04643275 0,28653098
Runden 0,05 0,3
Für die Vorlaufzeit der Höhe h1 ergibt sich:
tV1 = (5, 488 ± 0, 05)s

7
Bei der Durchlaufzeit ergibt sich eine Unsicherheit von:

t D1 = (43, 23 ± 0, 3)ms

Die Berechnungen für h2 sind identisch mit h1 :

h2 = (431 ± 2)mm = (0, 431 ± 0, 002)m

Mittelwert und Unsicherheit für h2 :

h2 Vorlaufzeit [s] Durchlaufzeit [ms]


1 5,88 40,3
2 5,9 40,1
3 5,83 40,3
4 5,94 39,1
5 5,82 39,6
6 5,86 40,5
7 5,88 39,9
8 5,89 39,6
9 5,92 40,1
10 5,87 40,5
Mittelwert 5,879 40
Abweichung 0,03342563 0,40898989
Runden 0,03 0,4

Die Vorlaufzeit von h2 beträgt:

tV2 = (5, 879 ± 0, 003)s

Unsicherheit der Durchlaufzeit für h2 :

t D2 = (40, 0 ± 0, 4)ms

3.1 Beschleunigung
Die Beschleunigung wird mithilfe der Höhe berechnet.

Im Folgenden an h1 :

2 · h1 2 · 0, 363 m m m
a ( h1 ) = 2
= 2
= 0, 0241050 2 ≈ 0, 0241 2
t (5, 488 s) s s

8
Die Messunsicherheit der Beschleunigung wird wie folgt berechnet:

∂a ∂a 2 −4 · h1
∆a (h1 ) = · ∆h1 + · ∆t = 2 · ∆h1 + ∆t

·
∂h1 ∂t t t3
m m
= 0, 00026639605 2 ≈ 0, 00027 2
s s
Daraus resultiert für die Beschleunigung:
m
a (h1 ) = (0, 0241 ± 0, 0003)
s2
Entsprechend wird h2 berechnet:
m
a (h2 ) = (0, 025 ± 0, 0004)
s2

3.2 Momentangeschwindigkeit
Um die Momentangeschwindigkeit zu ermitteln, wird die Durchlaufzeit
an der Lichtschranke betrachtet. Im Folgenden werden zwei verschiedene
Methoden gezeigt, wie die Geschwindigkeit berechnet werden kann.

Ergebnisse für h1

Variante 1:

2·h 2 · 0, 363 m m m
v= = = 0, 1322886297 ≈ 0, 1323
tv 5, 488 s s s
Fehlerrechnung:

2 · 0, 363m
= 0, 0019341 m
∂v ∂v 2
∆v = · ∆h + · ∆tv =

· 0, 002m + −

2
· 0, 05s
∂h ∂tv 5, 488s (5, 488s) s

Geschwindigkeit bei Variante 1:


m
v = (0, 1323 ± 0, 002)
s

Variante 2:

d(∅Welle + ∅Faden) 0, 00554 m m m


v= = = 0, 1280092593 ≈ 0, 1280
tD 0, 04323 s s s

9
Fehlerrechnung:

∂v ∂v 1 d m
∆v = · ∆d + · ∆t D = · ∆d + − 2 · ∆t D = 0, 00075928069

∂d ∂t D tD tD s

Geschwindigkeit bei Variante 2:


m
v = (0, 1280 ± 0, 0008)
s
Die Rechnungen bei der Höhe h2 sind identisch.
Variante 1 ergibt:
m
v = (0, 1466 ± 0, 001)
s
Variante 2 ergibt:
m
v = (0, 1385 ± 0, 001)
s

3.3 Massenträgheitsmoment durch die Geometrie


Zunächst muss der Radius bestimmt werden. Dazu wird jeweils die Hälfte
der gegebenen Durchmesser verwendet. Weiter war die Masse gegeben:

ri = (48, 85 ± 0, 05)mm
r a = (64, 05 ± 0, 05)mm
m = 0, 5037Kg

Nun kann eingesetzt werden:


1  
J= · 0, 5037 kg · (48, 85 mm)2 + (63, 95 mm)2
2
= 1, 63096 · 10−3 · kg · m2
Die Messunsicherheit errechnet sich wie folgt:

∂J ∂J
∆J = · ∆ri + · ∆r a


∂ri ∂r a
Eingesetzt und differenziert erhält man:

∆J = m · (ri · ∆ri + r a · ∆r a ) = 2, 840869 · 10−6 kg · m2

Es ergibt sich ein Massenträgheitsmoment bezüglich der Geometrie von:

J = (1, 6310 ± 0, 0029) · 10−3 · kg · m2

10
3.4 Massenträgheitsmoment durch lineare Beschleunigung
Durch den Energieerhaltungssatz ist folgende Gleichung bekannt:
2 ( g − a)
J = m · rw ·
a
2 · ∆h
a=
t2
Weiter ist bekannt:
m = 0, 5037 kg
m
g = 9, 81 2
s
Setzt man nun ein erhält man für h1 :
9, 81 sm2 − 0, 0241 sm2
J = 0, 5037kg · (0, 00277m) · 2
= 1, 56933 · 10−3 · kgm2
0, 0241 sm2
Für die Messunsicherheit erhält man:

∂J ∂J g−a g
∆j = ∗ ∆rW + ∗ ∆a = m · 2 · rW · · ∆rW + −m · rW 2 · 2 · ∆a


∂rW ∂a a a


9, 81 − 0, 0241 9, 81
∆j = 0, 5037 · 2 · 0, 00277 · 2

· 0, 00001 + −0, 5037 · 0, 00277 ·
· 0, 0003
0, 0241 0, 02412
= 0, 013 · 10−3 · kg · m2

Somit ist das Massenträgheitsmoment von h1 :


Jh1 = (1, 57 ± 0, 013) · 10−3 · kg · m2
h2 wird identisch berechnet:

Jh2 = (1, 512 ± 0, 021) · 10−3 · kg · m2

3.5 Massenträgheitsmoment durch die Eigenfrequenz


Wie bereits im Theorieteil besprochen gilt:
Dϕ D ϕ · T02
J= =
ω02 4 · π2
Aus den gegebenen Messwerten wird der Mittelwert, die statistische Un-
sicherheit und schließlich die Periode gebildet.

11
T0 in [s]
1 1,601
2 1,597
3 1,598
4 1,600
5 1,602
Mittelwert 1,5996
∆T0 0,0018547

T0 = (1, 5996 ± 0, 0018)s


Nun kann durch einsetzten das Massenträgheitsmoment ermittelt wer-
den:

Dϕ D ϕ · T02 0, 0219 Nm
rad · (1, 5996s )
2
J= 2
= 2
= 2
= 1, 4194 · 10−3 · kg · m2
ω0 4 · π 4 · π

Der Messfehler beträgt:


2
D · 2 · T
∂J ∂J T0 0
∆J = · ∆D ϕ + · ∆T0 = ∆D
ϕ
∆T = 0, 01 · 10−3 · kg · m2

· + ·

0
ϕ

4 · π2 4 · π2

∂D ϕ ∂T0

Das daraus resultierende Ergebnis lautet:

J = (1, 42 ± 0, 01) · 10−3 · kg · m2

3.6 Ermittlung der Rotationenergie


Die Rotationsenergie kann auf verschiedene Weisen berechnet werden. Im
Folgenden wird die der Eigenfrequenz verwendet, da sie am genauesten
ist.
Möglichkeit 1:

1
Erot = 2 · J · ω2

J = (1, 42 ± 0, 01) · 10−3 · kg · m2

Für ω gilt: v = 0, 1323 ± 0, 002 von h1

v 1
ω= = 47, 761733
rw s

12
Fehlerrechnung:

∂ω ∂ω −v 1 1
∆ω = · ∆rw + · ∆v = 2 · ∆rw + · ∆v = 0, 89444466


∂rw ∂v rw rw s

Somit erhält man folgendes als Ergebnis:

1
ω1 = (47, 8 ± 0, 9)
s
Für ω von h2 mit v = (0, 1466 ± 0, 001) ms erhält man:

1
ω2 = (52, 9 ± 0, 6)
s
Durch einsetzten der Werte folgt:

1 2 kg · m2
 
1 −3 2
Erot,h1 = · 1, 42 · 10 · kg · m · 47, 8 = 1, 6222
2 s s2

Fehlerrechnung:

kg · m2

∂Erot ∂Erot 1 1
∆Erot = · ∆J + · ∆ω = · ω 2 · ∆J + · J · 2 · ω · ∆ω = 0, 07251

∂J ∂ω 2 2 s2

Somit ergibt sich eine Rotationsenergie und Geschwindigkeit in der Höhe


h1 von:
v = (0, 1338 ± 0, 0011) ms ; ω1 = (47, 8 ± 0, 9) 1s

Erot,h1 = (1, 62 ± 0, 07) J

Mit der Geschwindigkeit der Höhe h2 v = (0, 146 ± 0, 001) ms und ω2 =




52, 9 ± 0, 6 ergibt sich:

Erot,h2 = (1, 99 ± 0, 06) J

Möglichkeit 2:
1
· m · v2
Erot = m · g · h −
2
Es werden folgende Werte für h1 benutzt: b = (0, 1323 ± 0, 002) ms
2
Erot,h1 = m · g · h − 12 · m · v2 = 0, 5037 kg · 9, 81 sm2 · 0, 363 m − 12 · 0, 5037 kg · 0, 1323 ms
= 1, 7892J

13
Für die Fehlerrechnung gilt:

∂Erot ∂Erot 1
∆Erot,h1 = · ∆h + · ∆v = |m · g · ∆h| + · m · 2 · v · ∆v = 0, 01001 J

∂h ∂v 2
So ergibt sich eine Rotationsenergie für die Höhe h1 :

Erot,h1 = (1, 79 ± 0, 01) J

Die Rotationsenergie der Höhe h2 wird identisch ermittelt. Man erhält mit
v = (0, 146 ± 0, 001) ms

Erot, h2 = (2, 12 ± 0, 01) J

3.7 Ermittlung der kinetischen Energie

1 1  m 2
Ekin,h1 = · m · v2 = · 0, 5037 kg · 0, 1323 = 0, 0044082035 J
2 2 s
∂E 1
∆Ekin,h1 = kin · ∆v = · m · 2 · v · ∆v = 0, 0001332 J

∂v 2
Daraus folgt eine kinetische Energie für h1 :

Ekin,h1 (h1 ) = (4, 41 ± 0, 13) · 10−3 · J

Bei h2 wird gleich verfahren mit (0, 146 ± 0, 001) ms :

Ekin,h2 = (5, 41 ± 0, 07) · 10−3 · J

3.8 Ermittlung der potenziellen Energie

E pot = m · g · h
m
E pot,h1 = 0, 5037 kg · 9, 81 2 · 0, 363 = 1, 79369 J
s
∂E pot
∆E pot = · ∆h = m · g · ∆h = 0, 00988 J

∂h
Daraus ergibt sich eine potentielle Energie für h1 von:

E pot,h1 = (1, 79 ± 0, 01 J

Für h2 ergibt sich:


E pot,h2 = (2, 13 ± 0, 01) J

14
3.9 Prozentuale Aufteilung der Energiearten
Es gilt: Die Gesamtenergie setzt sich auch Kinetischer- und Rotationsener-
gie zusammen.
Ekin + Erot =
b 100%
Für die Höhe h1 gilt folgende prozentuale Verteilung:

( Erot von Methode 1)

Ekin,h1 = (4, 41 ± 0, 13) · 10−3 · J


Erot,h1 = (1, 62 ± 0, 07) J
Ekin 4, 41 · 10−3 J
Ekin,h1 = = = 0, 21%
Ekin + Erot 4, 41 · 10−3 J + 1, 62]
Erot 1, 62 J
Erot,h1 (h1 ) = = = 99, 73%
Ekin + Erot 4, 41 · 10−3 J + 1, 62 J

Für die Höhe h2 gilt folgende prozentuale Verteilung:


( Erot von Methode 1 )

Ekin,h2 = (5, 41 ± 0, 07) · 10−3 · J


Erot,h2 = (1, 99 ± 0, 06) J
Ekin 5, 41 · 10−3 J
Ekin,h2 = = = 0, 27%
Ekin + Erot 5, 41 · 10−3 J + 1, 99J
Erot 1, 99J
Erot,h2 = = = 99, 73%
Ekin + Erot 5, 41 · 10−3 J + 1, 99J

3.10 Nachweis der Energieerhaltung


Der Energieerhaltungssatz besagt, dass die Summe aller Energien in ei-
nem geschlossenen System stets konstant ist. Demnach muss die kineti-
sche und Rotationsenergie gleich der potentiellen Energie sein.

Setzt man die ermittelten Werte ein, so ergibt sich:

Ekin + Erot − E pot = (4, 41 ± 0, 13) x10−3 + (1, 79 ± +0, 01) J − (1, 79 ± 0, 01)
= 0, 00441 ± 0, 00013 + 1, 79 ± 0, 07 − 1, 79 ± 0, 01 ≈ 0

Man erhält annähernd Null. Da im Versuch die Reibung vernachlässigt


wurde, gibt es leichte Unsicherheiten.

15
3.11 Berechnung der auftretenden Kräfte
Bei den Kräften wird zwischen Gewichtskraft und Beschleunigungskraft
unterschieden.
Gewichtskraft: FG = m · g

m
g = 9, 81
s2
m = 0, 5037 kg
m
FG = 9, 81 2 · 0, 5037 kg = 4, 941297 N
s
2· h
Beschleunigungskraft: Fa = m · a mit a = t2

m
a (h1 ) = (0, 0241 ± 0, 0003)
s2
m
Fa (h1 ) = 0, 5037 kg · 0, 0241 = 0, 012231N
s2
m
a (h2 ) = (0, 025 ± 0, 00024) 2
s
m
Fa (h2 ) = 0, 5037 kg · 0, 025 2 = 0, 0125925N
s

4 Versuchsdiskussion
In diesem Kapitel soll der Zeitpunkt um den Umkehrpunkt besprochen
werden. Zu Beginn ist der Faden komplett auf der Welle aufgewickelt
und das Rad in Ruheposition. Sobald das Rad zu fallen beginnt, finden
auch diverse Energieumwandlungen statt. Kurz bevor das Rad seien tiefs-
ten Punkt erreicht, hat es seine höchste Geschwindigkeit. Dies liegt daran,
dass Kinetische- und Rotationsenergie maximal sind.

Direkt am Umkehrpunkt ist die kinetische Energie dann für einen kur-
zen Moment 0. Die wenige Augenblicke zuvor noch maximale Energie
wird dabei in Federspannenergie in den Fäden umgewandelt. Dabei deh-
nen sich die Fäden und schnellen im Anschluss wieder zurück, wodurch
die Energie wieder in kinetische Energie umgewandelt wird. Die Rotati-
onsenergie ist am Tiefpunkt am höchsten. Kurz nach dem Umkehren ist
dann wie der die kinetische Energie am höchsten. Diese wird dann mit
zunehmender Höhe wieder geringer.

16
Betrachtet man den Versuch auf einer Waage, so zeigt sich, dass die
Waage beim Ab- und Aufrollen des Rades ein negatives Gewicht anzeigt.
Stellt man sich den Extremfall vor, erscheint es trivial. Wäre das Rad näm-
lich nicht gebremst, könnte es einen freien Fall vollziehen und das System
würde um die komplette Gewichtskraft des Rades erleichtert werden. In
unserem Fall ist die Beschleunigung allerdings deutlich kleiner als g, so-
dass es nur zu einem kleinerem Abfall kommt. Beim Abrollen gilt:

( F = m∗ ( g − a))

Beim Aufrollen dagegen gilt das Gegenteil:

( F = m∗ ( g + a))

Die kurzzeitige Ausschlagen der Waage in positive Richtung kann mit


der Trägheit von Masse nach dem 2. Newtonschen-Gesetz erklärt werden.
Das Rad möchte seine Bewegungsrichtung beibehalten. Deshalb wirkt dort
eine Kraft ( F = m∗ ( g + a)), die dann den Ausschlag an der Waage verur-
sacht. Das Gleiche Prinzip wirkt bei einer Aufzugfahrt: Sobald der Aufzug
nach oben fährt, wird die Bodenplatte gegen die Füße gedrückt. Bremst
der Aufzug dann im Stockwerk ab, spürt man eine Entlastung in den Bei-
nen.

17
5 Auswerteprotokoll
Berechnung der Geschwindigkeit v : (Messwert mit Fehlerangabe ∆v)

Gemessene Geschwindigkeit v für h1 : (Berechnung mit Hilfe der Durchlaufzeit tD )


vh1 ,tD =

(0, 1323 ± 0, 002) ms

Gemessene Geschwindigkeit für h1 : (Berechnung mit Hilfe der Vorlaufzeit tv )


vh1 ,tv =

(0, 1466 ± 0, 001) ms

Gemessene Geschwindigkeit v für h2 : (Berechnung mit Hilfe der Durchlaufzeit tD )


vh2 ,tD =

(0, 1280 ± 0, 0008) ms

Gemessene Geschwindigkeit v für h2 : (Berechnung mit Hilfe der Vorlaufzeit Tv )


vn2,tv =

(0, 1385 ± 0, 001) ms

Beschleunigung a (berechnet aus ∆h und tv ) (Messwert mit Fehlerangabe ∆a )


a=

(0, 0241 ± 0, 0003) sm2

Bestimmung des Massenträgheitsmomentes J (Messwert mit Fehlerangabe ∆J )

1
m ri2 + r a 2

Methode A: J = 2

(1, 6310 ± 0, 0029) · 10−3 · kg · m2


 
g−a
Methode B: J = mr2w a rw = Radius Welle + Radius Faden

18
(1, 569 ± 0, 0013) · 10−3 · kg · m2

D ϕ T20
Methode C: J = 4π 2

(1, 42 ± 0, 01) · 10−3 · kg · m2

Bestimmung der Rotationsenergie (Messwert mit Fehlerangabe Er ot)

Methode A:Erot = 12 Jω 2

(1, 62 ± 0, 07) J

Methode B: Erot = mg∆h − 21 mv2

(1, 79 ± 0, 01) J

Bestimmung der kinetischen Energie (Messwert mit Fehlerangabe ∆Ekin )


Ekin = 21 mv2

(4, 41 ± 0, 13) J

Bestimmung der potentiellen Energie E pot (Messwert mit Fehlerangabe ∆E pot


E pot = mg∆h

(1, 79 ± 0, 01) J

Prozentuale Verteilung Erot und Ekin ( Erot (%) + Ekin (%) = 100%)
Anteil Erot :

99, 73%

Anteil Ekin :

0, 27%

19
Messung der auftretenden Kräfte (Messwert ohne Fehlerangabe)

Kraft Fg :

4, 94N

Kraft Fa :

0, 0126N

6 Messdaten
Messprotokoll zu Versuch 7 (Maxwellrad)
Größe Messwert Unsicherheit Einheit
Masse Rad 503,7 ± 0 g

Höhe h1 363 ± 2 mm
Höhe h2 431 ± 2 mm

∅ Rad innen 97,7 ± 0,1 mm


∅ Rad außen 128,1 ± 0,1 mm

∅ Welle 4,99 ± 0,01 mm


∅ Faden 0,55 ± 0,01 mm

Dϕ 0,0219 ± 0,0001 Nm/rad

Vorlaufzeit tv und Durchlaufzeit tD bei Höhe h1


Messung tV (s) tD (ms)
1 5,45 43,7
2 5,51 42,8
3 5,56 43,6
4 5,54 43,5
5 5,45 43,2
6 5,41 43,0
7 5,44 43,1
8 5,50 43,4
9 5,53 43,0
10 5,49 43,0

20
Vorlaufzeit tv und Durchlaufzeit t D bei Höhe h2
Messung tv (s) tD (ms)
1 5,88 40,3
2 5,90 40,1
3 5,83 40,3
4 5,94 39,1
5 5,82 39,6
6 5,86 40,5
7 5,88 39,9
8 5,89 39,6
9 5,92 40,1
10 5,87 40,5

Periodendauer T0 des Drehpendels


Messung T0 ( s)
1 1,601
2 1,597
3 1,598
4 1,600
5 1,602

Literatur
[Dohlus] D OHLUS , R AINER , Physik: Basiswissen für Studierende technischer
Fachrichtungen, 2. Auflage, [2018] ISBN: 978365227791

[Eimüller] E IMÜLLER , T HOMAS, Praktikum Maxwellsches Rad, Erklärvideo,


https://cast.hs-kempten.de/cast/video/praktikum-maxwellsches-
rad/page/1, letzter Aufruf: 18.05.2021

[Eimüller] E IMÜLLER , T HOMAS, https: // moodle2. hs-kempten. de/


moodle/ pluginfile. php/ 257456/ mod_ resource/ content/ 1/
Physik-Praktikum202021. pdf , letzter Aufruf: 18.05.2021

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