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UNTERRICHT 6

AUFGABE 1

Wie die Digitalisierung der Umwelt schadet


Digitale Produkte gehören heute fast überall zum Alltag. Neue Geräte,
Programme und Internetentwicklungen machen unser tägliches Leben
leichter. Doch die Digitalisierung hat auch negative Folgen für die Umwelt.
Ein Handy wiegt heute etwa 80 Gramm. Doch in der Herstellung und im späteren
Lebenszyklus verbraucht es ungefähr 44 Kilogramm an Ressourcen. In einem einzigen
Handy stecken bis zu 60 unterschiedliche Stoffe. Viele davon werden unter
lebensgefährlichen Bedingungen abgebaut.
Wenn das Handy einmal kaputt ist, wird es meist nicht recycelt, sondern mit anderem
Elektroschrott aus Europa oder den USA nach Afrika oder Asien transportiert. Und die
Menge an Elektroschrott steigt schnell, denn die Lebensdauer der Geräte ist kurz. Viele
Konsumenten möchten immer den neuesten Computer oder das neueste Smartphone
haben.
Computer, die heute gebaut werden, verbrauchen eigentlich immer weniger Energie. Aber
die Datenzentren, die sie für das Internet nutzen, brauchen sehr viel Strom. „Wenn das
Internet ein Land wäre, wäre es der fünftgrößte Stromverbraucher der Welt“, sagt der
Klima- und Energieexperte Tom Dowdall von Greenpeace International. Dabei gibt es viele
Möglichkeiten, durch neue digitale Technologien Strom und Ressourcen zu sparen.
Videokonferenzen können zum Beispiel Reisen ersetzen, Online-Büros die täglichen
Fahrten zur Arbeit.
Doch um die Digitalisierung wirklich nachhaltig zu gestalten, müsste man das gesamte
Internet mit erneuerbaren Energien betreiben, sagt Tom Dowdall. Allerdings
müssten nicht nur Politik und Unternehmen ihre Einstellung ändern, sondern auch die
Konsumenten: weg vom schicken, immer neuen Smartphone oder Tablet, hin zu Funktion
und Langlebigkeit.

Glossar
Digitalisierung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass immer mehr Daten und
Informationen digital, also elektronisch, dargestellt werden
Ressource, -n (f.) – hier: der Rohstoff (z. B. Metalle); das Material
Stoff, -e (m.) – hier: der Rohstoff; das Material
etwas ab|bauen – hier: etwas (meist Rohstoffe) aus der Erde holen; etwas fördern
Lebenszyklus, -zyklen (m.) – hier: die Dauer/Zeit, für die ein bestimmtes Produkt
genutzt werden kann
etwas recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Altem etwas
Neues machen
Elektroschrott (m., nur Singular) – alte, kaputte elektrische Geräte oder Teile davon
Konsument, -en-/Konsumentin, -en – der Verbraucher; der Käufer
Datenzentrum, -zentren (n.) – hier: ein Ort, an dem Informationen aus dem Internet
verarbeitet und gespeichert werden
Videokonferenz, -en (f.) – das Gespräch/die Besprechung, bei dem/der man über eine
Kamera den oder die Gesprächspartner sehen kann
etwas ersetzen – hier: etwas gegen etwas anderes tauschen; eine Sache statt einer
anderen Sache tun
nachhaltig – so, dass etwas auch in der Zukunft bestehen bleibt; so, dass etwas lange
wirkt oder dauert; so, dass etwas umweltfreundlich hergestellt wird
etwas gestalten – hier: etwas zu etwas machen
erneuerbare Energie, -n (f., meist nur im Plural) – die Energie, die umweltfreundlich
hergestellt wird, z. B. aus Wasser, Wind oder Sonne
etwas mit etwas betreiben – hier: etwas mit einer bestimmten Energiequelle zum
Funktionieren bringen
Einstellung, -en (f.) – hier: die Meinung; die Position; die Haltung
Langlebigkeit (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass etwas sehr lange benutzbar ist

Fragen zum Text


1. Was stimmt nicht? Elektrogeräte wie Smartphones oder Computer …
a) … werden meist durch neue Geräte ersetzt, weil sie ein sehr hohes Gewicht haben.
b) … verbrauchen selbst nicht sehr viel Strom.
c) … benutzen häufig das Internet und sorgen so für hohen Stromverbrauch.
2. Welche Aussage stimmt? Ein Handy …
a) … benötigt insgesamt 44 verschiedene Ressourcen.
b) … wird mit etwa 60 verschiedenen Materialien hergestellt.
c) … benötigt insgesamt etwa 60 Kilogramm Ressourcen.
3. Erneuerbare Energien …
a) … erzeugen viel Elektroschrott.
b) … sorgen für niedrigeren Stromverbrauch.
c) … könnten das Internet umweltfreundlicher machen.
4. Wie könnte man den Satz im Passiv formulieren? „Es gibt viele
Möglichkeiten, durch neue digitale Technologien Strom und Ressourcen
einzusparen.“ Durch neue digitale Technologien …
a) … Strom und Ressourcen können eingespart werden.
b) … können Strom und Ressourcen eingespart werden.
c) … werden Strom und Ressourcen einsparen können.
5. Wie lautet dieser Satz im Passiv? „Man muss das Internet komplett mit
erneuerbaren Energien betreiben.“
a) Das Internet wird komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.
b) Man wird das Internet komplett mit erneuerbaren Energien betreiben müssen.
c) Das Internet muss komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

AUFGABE 2
Der Preis des geistigen Eigentums
Das Problem ist alt, aber noch immer aktuell: Fast alles, was es an digitalen
Medien zu kaufen gibt, ist auch kostenlos im Netz zu haben. Anbieter
versuchen nun, mit den Nutzern neu ins Geschäft zu kommen.
Mit der wachsenden Bedeutung des Internets nimmt auch das Angebot an illegalen
Inhalten zu, die leicht und meist kostenlos verfügbar sind. Raubkopien von
Musikstücken, Kinofilmen, digitalen Büchern oder pornografischem Material lassen sich
schnell und ohne Qualitätsverlust herstellen. Und sind sie erst einmal im Netz, können sie
prinzipiell von jedem und jederzeit abgerufen werden. Die einen sehen genau darin die
demokratische Stärke des Internets, die anderen eine Gefahr für die Kunst und das
Geschäft damit.
Denn sowohl die Künstler als auch ihre Produzenten und Verleger verdienen im Fall von
Raubkopien nichts an ihrem geistigen Eigentum. Deshalb suchen sie nach neuen
Wegen, ihre Produkte anzubieten. Lange Zeit hatten sie vor allem versucht, Netzpiraten
abzuschrecken, indem sie auf die Illegalität des Raubkopierens und die rechtlichen
Konsequenzen hinwiesen – allerdings ohne großen Erfolg.
Doch inzwischen gibt es auch Konzepte, die die Kunden interessieren und gleichzeitig
wirtschaftlich erfolgreich sind, wie zum Beispiel der „iTunes Store“ der US-Firma Apple.
Zwar müssen die Kunden hier für Lieder, Filme und Bücher bezahlen, aber viele finden die
Preise angemessen. Offenbar ist es ihnen wichtig, ihre Lieblingskünstler zu unterstützen
und sich legal zu verhalten.
Eine weitere Alternative bieten die so genannten Streaming-Anbieter wie Rdio, Simfy
oder Spotify. Für einen festen Monatsbeitrag kann man hier die gewünschten Medien
nutzen, ohne diese dauernd auf den eigenen Geräten zu speichern. Dank immer
schnellerer Internetverbindungen versucht inzwischen auch die Filmwirtschaft, auf die
veränderten Bedingungen der Mediennutzung zu reagieren. Sie bietet ihren Kunden an,
heruntergeladene Filme nur für eine bestimmte Zeit zu nutzen. So wird der Weg zur
Videothek überflüssig.

Glossar
geistiges Eigentum, das – das Recht, über Kunstwerke, Erfindungen und Ähnliches zu
bestimmen
digitale Medien – hier: Inhalte wie Musikdateien, Filme und elektronische Bücher
Nutzer, der – hier: jemand, der das Internet benutzt
mit jemandem ins Geschäft kommen – jemanden als Geschäftspartner gewinnen
illegal – nicht erlaubt; vom Gesetz verboten ↔ legal (Substantiv: Illegalität)
verfügbar –so, dass man etwas bekommen kann
Raubkopie, die – eine Kopie, die ohne Erlaubnis gemacht wurde
Musikstück, das – ein musikalisches Werk, meistens ein Lied
prinzipiell – grundsätzlich
Verleger, der – eine Person, die Bücher, Zeitschriften oder Zeitungen veröffentlicht
Netzpirat, der – jemand, der →Raubkopien macht und anbietet
jemanden (von etwas) abschrecken – jemanden durch Drohen dazu bringen, etwas
nicht zu tun
rechtliche Konsequenzen, die – die gerichtlichen Strafen für illegales Verhalten
Konzept, das – die Idee; der Plan
angemessen – passend; gerecht; fair
etwas herunterladen – eine Datei aus dem Internet auf den eigenen Rechner kopieren
Streaming, das (aus dem Englischen) – die Übertragung von Internetdaten auf ein Gerät
ohne dauerhaftes Speichern
Videothek, die – Geschäft, in dem Filme ausgeliehen werden können

Fragen zum Text


1. Worin sehen einige die demokratische Stärke des Internets?
a) Kopierte Inhalte können im Netz für jeden kostenlos verfügbar gemacht werden.
b) Raubkopien ärgern die reiche Musik- und Filmindustrie.
c) Das häufige Kopieren von digitalen Daten schadet der Qualität nicht.
2. Der Versuch, Netzpiraten durch die Androhung von Strafe abzuschrecken,

a) … war die einzige Möglichkeit.
b) … wurde noch nicht gemacht.
c) … hat das Problem nicht lösen können.
3. Der Vorteil des Streamings ist, …
a) … dass die Daten schneller übertragen werden als beim normalen Herunterladen.
b) … dass die Daten nicht dauerhaft gespeichert und weitergegeben werden können.
c) … weniger Daten übertragen werden müssen.
4. In welchem der folgenden Sätze lässt sich „zu“ ins Verb einfügen?
a) Digitale Kopien sind im Netz leicht … (verteilen).
b) Es ist nicht leicht, Netzpiraten vom Raubkopieren … (abschrecken).
c) Ihre Lieblingskünstler … (unterstützen) ist das Ziel vieler zahlender Nutzer.
5. Welches der Verben wird in der Frage getrennt?
a) … Videotheken auch Musikstücke zum Ausleihen …? (anbieten)
b) … viele Kunden ihre Mobiltelefone …, um Filme anzusehen? (benutzen)
c) … Musik- und Filmindustrie immer noch …, erfolgreiche Konzepte zu finden?
(versuchen)

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