Neben den Familiengarten-Ortsvereinen pachten auch In Zürich regelt eine Kleingartenordnung die Nutzung
andere Vereinigungen wie Vereine oder Genossen- der Klein- und Gemeinschaftsgärten. Als zentral gilt der
schaften bei der Stadt Gartenareal, das sie gemein- ökologische und soziale Wert der Gärten. Sie sollen um-
schaftlich in Form von Gemeinschafts- oder Siedlungs- weltschonend bewirtschaftet und naturnah genutzt wer-
gärten bewirtschaften. Frei werdende Pachtflächen, die den. Sie sollen Erholung bieten, familienfreundlich sein
sich für solche gemeinschaftliche Nutzungen eignen, und integrative Wirkung haben. Auch von der breiten
werden auf der Homepage von Grün Stadt Zürich aus- Bevölkerung sollen sie als Bereicherung der Stadt wahr-
geschrieben. genommen werden. Gemeinschaftliche Bauten und An-
lagen wie «Besenbeizen», Gehwege und Sitzbänke dür-
Nebst den traditionellen Kleingärten stellt die Stadt Zü- fen von der gesamten Bevölkerung zur Erholung genutzt
rich brachliegende Areale für Zwischennutzungen zur werden. Die Nutzung von Dreivierteln der Pünten in
Verfügung. Mit den Zwischennutzungen wird der direkte Winterthur wird durch die Püntenordnung des Pünten-
Kontakt zur Natur und zum naturnahen Anbau beabsich- pächtervereins Winterthur geregelt, die ähnliche Ziele
tigt. Darüber hinaus sieht die Stadt die Brachen für verfolgt wie die Kleingartenordnung der Stadt Zürich.
«Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie Begegnungen
zwischen verschiedenen Altersgruppen und Kulturen» In den letzten Jahren sind in Zürich ausserhalb der tradi-
vor (https://www.stadt-zuerich.ch/gsz, August 2017). tionellen Kleingärten diverse Gemeinschaftsgärten ent-
mit dem Schulthess-Gartenpreis des Schweizer Heimat- Grün Stadt Zürich: Nutzungs- und Bauordnung für Kleingärten der
schutz ausgezeichnet. Die «Plantages» sind Kleingar- Stadt Zürich (Kleingartenordnung, KGO). Zürich, 2011
ten-Areale, bei denen die Ökologie und lokale, soziale
Eva Kirchheim: Pünten und Schrebergärten in Winterthur. In:
Kontakte zentral sind. Winterthurer Jahrbuch, 2000, p. 118-123
Gegenwärtiges Stadtgärtnern Tanja Klöti, Simone Trappert, Matthias Drilling: Gegenwart und
Zukunft städtischen Gärtnerns in der Schweiz. Forschungsergeb-
nisse aus der COST Action «Urban Allotment Gardens in Euro-
Die Wachstums- und Verdichtungsprozesse in Schwei- pean Cities». Ed. Verein Schweizerischer Stadtgärtnereien und
zer Städten haben seit der Jahrtausendwende zur Auf- Gartenbauämter VSSG. Kilchberg, 2016.
hebung von Kleingartenarealen geführt (Klöti et al., Laura Schwerzmann: Kleingärten. Traditionelle und neue Formen
Kilchberg, 2016). Auch in der Stadt Zürich haben die des gemeinschaftlichen Gärtnerns im städtischen Umfeld. Zürich,
Flächen der Kleingartenareale im Laufe der letzten 2013
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