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Teil 1, Einführung

Rechtsanwendung: Anwendung gesetzliche Bestimmungen auf einen Lebenssachverhalt

Rechtsnorm: eine gesetzliche Vorschrift/Regelung welche auf einer gesetzlichen Grundlage basiert.

Sie bestehen aus einer oder mehreren Tatbestandsmerkmale und eine Rechtsfolge. Vereinfacht
gesagt bedeutet dies, in einer Rechtsnorm ist es festgelegt welche Voraussetzungen
(Tatbestandsmerkmale) müssen vorliegen damit eine bestimmte Konsequenz( Rechtsfolge) zutritt.

Wenn Tatbestandsmerkmal erfüllt folgt die Rechtsfolge. Dadurch erhält eine Person das Recht ein
Tun oder Unterlassen zu verlangen

Rechtsfolge: ist verpflichtet, kann verlangen

*Die Rechtsfolge kann nicht ohne Erfüllung des Tatbestandes eintreten. Wenn → dann…

Bsp. § 433 Abs. 1 Satz 1 BGB: Durch den Kaufvertrag(Tatbestandsmerkmal) wird der Verkäufer
einer Sache verpflichtet, dem Käufer die Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu
verschaffen(Rechtsfolge)

Falllösung nach Anspruchsgrundlage (Gutachtenstil)

Fahrzeughersteller H verkauft einen Neuwagen an den Fahrzeughändler V mit der Vereinbarung,


dass der Kaufpreis spätestens drei Monate nach Lieferung zu zahlen ist. V verkauft den PKW einige
Tage später an K weiter. V räumt dem K ein Zahlungsziel von 5 Tagen ein. V muss am nächsten
Tag Insolvenz anmelden. Könnte H nun von K verlangen, dass er ihm den Kaufpreis zahlt?

1) Auffinden der Anspruchsgrundlage und verfassen eines Obersatzes.


• H könnte einen Anspruch auf Kaufpreiszahlung gegenüber K aus § 433 Abs.2 BGB haben
2) Herausarbeiten der Anspruchsvoraussetzung (Tatbestandsmerkmale)
• Voraussetzung wäre das Bestehen eines wirksamen Kaufvertrags zwischen H als Verkäufer und
K als Käufer
3) Subsumtion
• Zwischen H und K wurde kein Kaufvertrag abgeschlossen (insofern auch nicht zu prüfen, ob ein
solcher wirksam ist und auch nicht, ob ein solcher Vertrag zwischen H und V wirksam besteht)
4) Feststellen des Ergebnisses
• H kann von K die Zahlung des Kaufpreises nicht verlangen

Zivilrecht/Privatrecht und öffentliches Recht

Das Zivilrecht regelt im Kern die Beziehungen zwischen einzelnen, gleichgeordneten Mitgliedern der
Gemeinschaft, also zwischen Privatpersonen und/ oder Unternehmen. Es wird deshalb auch als
Privatrecht bezeichnet.

Tragendes (fundamentales) Prinzip des Zivilrechts ist die Privatautonomie oder Vertragsfreiheit,
wonach der Einzelne frei ist selbst zu entscheiden ob ( Abschlussfreiheit) und mit welchem Inhalt(
Gestaltungsfreiheit) einen Vertrag abschließen möchte.
Pacta sunt servanda : abgeschlossene Verträge sind einzuhalten

Öffentliches Recht: regelt das Verhältnis zwischen Staat und Bürger und zwischen verschiedenen
staatlichen Institutionen

Grundprinzipien des Zivilrechts

Privatautonomie und ihre Subprinzipien der Abschluss und Gestaltungsfreiheit im Rahmen der
Vertragsfreiheit. Eigentumsfreiheit und Testierfreiheit.

Die Anspruchsprüfung

1)Anspruch entstanden ?

a)Vorliegen den einzelnen Tatbestandsvoraussetzungen der entsprechenden Anspruchsgrundlage


(z.B. § 433 BGB, §985 BGB)

b)keine rechtshindernde Einwendung, die eine WE von Anfang an unwirksam machen z.B. :

• Geschäftsunfähigkeit(§104,105 BGB) bzw. fehlende Genehmigung bei beschränkte


Geschäftsfähigkeit (§1081 BGB)
• Willensmangel nach § 116-118 BGB
• Formnichtigkeit §125 BGB
• Verstoß gegen gesetzliches Verbot (§134 BGB) bzw. Sittenwidrigkeit (§138 BGB)
• Anfechtung §119 ft, §142 BGB

2)Anspruch erloschen

Wenn Anspruch entstanden ist, prüfen ob möglicherweise erloschen.

• Anspruch erlisch bei rechtsvernichtenden Einwendung z.B.:

Erfüllung §362 BGB , Anfechtung, Rücktritt(§346 BGB), Kündigung , Widerruf, §§ 355 ff. BGB

3)Anspruch durchsetzbar

Wenn Anspruch entstanden ist und nicht erloschen ist prüfen ob er trotzdem nicht geltend gemacht
werden kann.

Der Anspruch ist nicht durchsetzbar durch rechtshemmenden Einreden z.B. :

• Verjährung (§214 BGB)


• Einrede des nicht erfüllten Vertrages, § 320 BGB
• Zurückhaltungsrecht(§273 BGB)

*Eine Person hat nur dann einen Anspruch wenn dieser Anspruch entstanden ist, nicht erloschen ist
und auch durchsetzbar ist.
Teil 2

1.Rechtsfähigkeit natürlicher oder juristischer Personen(§§ 1 ff. BGB)

Die Person ist neben Sachen das zentrale Element des BGB . Nur sie kann Träger von Rechten und
Pflichten.

Natürliche Person

Das BGB rechnet jedem Mensch mit Vollendung der Geburt Rechtsfähigkeit zu(§ 1 BGB). Alle
geborenen Menschen sind damit bis zum Tod Träger von Rechten und Pflichten.

Juristische Peron

Zusammenschlüsse von Menschen wie Vereine, GmbHs, Aktiengesellschaft. Sie können nicht selbst
handeln. Sie werden vom gesetzlichen Vertretern vertreten( Geschäftsführer, Vorstand)

2. Verbraucher und Unternehmer

Verbraucher: ist nach §13 BGB jede natürliche Person die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt
die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit
zugerechnet werden kann. Eine juristische Person kann kein Verbraucher sein.

Unternehmer: ist eine natürliche oder juristische Person oder eine rechtsfähige
Personengesellschaft die bei Abschluss eines Rechtsgeschäfts in Ausübung ihrer gewerblichen oder
selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt.

Gewerbliche Tätigkeit: sind solche bei denen eine Person selbständig, also nicht angestellt,
planmäßig und auf eine gewisse Dauer angelegt entgeltliche Leistung am Mark anbietet

Selbstständige Tätigkeit : basiert auf eine Tätigkeit mit ausgesprochen intellektuellem Charakter.
Geistig-schöpferische Arbeit. Frei Berufe wie Ärzte, Steuerberater

Die Unterscheidung zwischen Personen dient zum Schutz der Verbraucher (§474, §312, §286 Abs.)

Rechtsgeschäfte zwischen Verbraucher und Unternehmer →Verbraucherverträge (§310 Abs.3 BGB)

Dadurch hat Verbraucher besondere Rechte §312 ff BGB, Fernabsatzvertrag §312c BGB,
Widerrufsrecht §312g , 355 BGB

3.Kaufleute

Kaufmann: (§1 Abs. 1 HGB) wer eine Handelsgewerbe betreibt. Sie gehen eine gewerbliche Tätigkeit
ein. (ISTkaufmann, muss im Handelsregister eingetragen sein)
Handelsgewerbe (§1 Abs.2 HGB) Unter „Handelsgewerbe“ versteht man jeden Gewerbebetrieb, es
sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise
eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert ≠ Kleingewerbe

Ein Gewerbe ist eine planmäßige, auf Dauer angelegte, selbstständige und auf Gewinnerzielung
ausgerichtete Tätigkeit

Ein Gewerbe wird zum Handelsgewerbe, wenn die gewerbliche Betätigung einen bestimmten
Umfang erreicht. Andernfalls spricht man von Kleingewerbe.

KannKaufmann: Gewerbetreibende die keine Istkaufleute sind (also Kleingewerbe aber auch Land
und Forstwirtschaftsbetriebe ) können dennoch ein Handelsgewerbe betrieben wenn sie ihre Firma
in das Handelsregister eintragen lassen ( § 2 HGB- Kann Kaufmann )

Formkaufleute: Handelsgesellschaften wie die OHG aber auch die KG GmbH…sind nach §6HGB
Formkaufleute. Auf sie finden die Regelungen für Kaufleute entsprechend Anwendung

Kaufleute sind mit ihrer Firma(§17 HGB) in das Handelsregister eingetragen. Es handelt sich um dem
Namen unter dem der Kaufmann seine Geschäfte betreibt und Unterschrift gibt. Dabei muss die
Firma zur Kennzeichnung geeignet sein und Unterscheidungskraft besitzen( §18 Abs. 1 HGB)

4. Sache als Abgrenzung zur Person( §90-103 BGB)

Träger von Rechten und Pflichten können nur Personen sein. In Abgrenzung hierzu beziehen sich
Rechte häufig auf sogenannte Sachen oder werden Rechte an Sachen ausgeübt

Sachen sind körperlicher Gegenstände(§90 BGB). Alles was man anfassen kann, soweit sie nicht
Menschen sind. Sachen teilen sich auf in bewegliche (Mobilien) und Grundstücke(Immobilien)

Tiere sind nach §90 keine Sachen. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften aber
entsprechend anwendbar.

Exkurs

Das Anbieten einer Leistung oder Ware auf einer Website stellt in der Regel noch kein Angebot auf
Vertragsschluss dar, sondern ist eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes an den Kunden.(
"invitatio ad offerendum") weil sie an einen unbestimmten Personenkreis gerichtet sind und daher
keinen Bindungswillen enthalten.

A hat durch den doppelten Mausklick den Antrag abgegeben. Die Bestätigung von B ist noch keine
Annahme(Die Annahme erfolgt durch die Lieferung)

Teil 3 Rechtsanwendung, Falllösung nach Anspruchsgrundlagen

Rechtsanwendung: Anwendung gesetzlicher Bestimmungen auf den Lebenssachverhalt.


Subsumtion: Prüfen ob in einem Lebenssachverhalt die Tatbestandsmerkmale erfüllt sind und damit
eine Rechtsfolge eintreten kann

Anspruch & Anspruchsgrudlage

Anspruch enstanden?
Rechtshindernde Einwendungen
Das Gesetz verhindert unter bestimmten Umständen die
Anspruchsentstehung. Z.B. Geschäftsunfähigkeit, bewussten
Willensmängel oder formmangelhafte WE und unzulässige
Rechtsgeschäfte

Teil4 Rechtsgeschäfte und Geschäftsfähigkeit


Rechtsgeschäft

RG sind Vorgänge bei denen mind. Eine WE abgegeben wird(Tatbestand), an die die Rechtsordnung
den Eintritt eine gewollten rechtlichen Erfolgs knüpft (Rechtsfolge)

Mit WE: man will damit die Herbeiführung einer Rechtsfolge erzielen.

Einseitige und mehrseitige Rechtsgeschäfte

Einseitige WE: enthalten WE nur einer Person z.B. Kündigungserklärung(Wenn sich A kündigt, ist die
Mitwirkung von B nicht nötig)

Mehrseitige RG: Enthalten WE mind. 2 Personen:

Verträge als wechselseitige WE

Auch Gesamtakte(Mietkündigung zweier Mieter einer WG ) oder Beschlüsse ( der Mitglieder einer
Verein) als gleichgerichteter WE.

Verpflichtung und Verfügungsgeschäfte

Verpflichtungsgeschäft : sind Geschäfte bei denen sich jemand verpflichtet etwas zu tun. Meist
handelt es sich um schuldrechtliche Verträge

Das schuldrechtliche Verpflichtungsgeschäft begründet Pflichten und Ansprüche (194, 241, 311)

• Es handelt sich dabei um eine schuldrechtliche Verpflichtung


• Es besteht ein konkreter Rechtsgrund( i.d.R. ein Schuldverhältnis) für die Verpflichtung. Z.B.
Rechtsgrund für Verpflichtung aus 433 ist der Kaufvertrag. Ohne KV würde keine
Verpflichtungen geben.
• Für die Wirksamkeit eines Verpflichtungsgeschäft ist zunächst keine Verfügung erforderlich.
Verfügungsgeschäft

Sind Geschäfte die unmittelbar auf Recht wirken. Z.B. Übereignung . Sachenrechtliche Vertäge

Überträgt, belastet, ändert, hebt ein Recht unmittelbar auf ohne hierfür weitere
Durchführungsgeschäfte.

• Häufig sind Verfügungen dinglicher Art( Auf Rechte an Sachen bezogene Verfügungen)
• Rechtsgrund ist regelmäßig aber nicht zwingend ein Verpflichtungsgeschäft
Die Verfügung über den Eigentumsübertragung an einer Sache wird auf einem Kauf oder
Schenkungsvertrag basieren und damit einen Rechtsgrund haben.

Für die Wirksamkeit eines Verfügungsgeschäft ist keine Verpflichtung erforderlich

Die Verfügung, Eigentum an einer Sache kann übertragen werden , wenn der KV nicht wirksam war.

Verpflichtung und Verfügung sind Abstrakt voneinander für sich selbst zu betrachten. Die
Wirksamkeit oder Unwirksamkeit des Einen hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit oder
Unwirksamkeit des Anderen(Abstraktionsprinzip)

Geschäftsfähigkeit

104BGB

Entscheidend ist hier die andauernde Störung der Geistigkeit die eine freie Willensbildung
ausschließt. Zur Geschäftsunfähigkeit führt weder eine vorübergehende Störung der Geistigkeit ,
noch allein der Umstand dass für eine Person ein Betreuer bestellt ist.

Die Geschäftsunfähigen können damit keine RG abschließen. GU ist eine rechtshindernde Einrede.

Die Vorübergehende Bewusstlosigkeit oder vorübergehende Störung der Geistigkeit führt nicht zur
Geschäftsunfähigkeit aber ihre WE und RG sind nach 105 Abs. 2 BGB nichtig.

Volljährige Geschäftsunfähige wird durch 105 trotz Geschäftsunfähigkeit die Möglichkeit zuerkannt,
Geschäfte des täglichen Lebens abzuschließen.

Beschränkte GU(106-11)

Zwischen 7. Und dem 18. Lebensjahr gelten Personen als Minderjährig. Sie sind nach 106 in der
Geschäftsfähigkeit beschränkt.

Einwilligung: vorherige Zustimmung

Genehmigung: nachträgliche Zustimmung

Kauf beim minderjährig : ein zustimmungsbedürftiges RG

Eine besondere Art der Einwilligung ist im Taschengeldparagraphen 110 zu sehen


Zustimmungsfreie RG: lediglich rechtlicher Vorteil 107

Vertragsschluss ohne Einwilligung: Genehmigung 108 109. Schwebend unwirksam

Einseitige RG: 111

Kündigung ist eine einseitige empfangsbedürftige WE. Als beschränkt Geschäftsfähiger kann amm ER
nur wirksam abgeben wenn die Zustimmung seiner gesetzlichen Vertreter hat oder diese ihm
lediglich einen rechtlichen Vorteil bringen

Teil5 Willenserklärung

Bestandteile

Eine WE ist eine private Willensäußerung, die auf Erzielung einer Rechtsfolge gerichtet ist.
Es ist zu unterscheiden zwischen einem inneren Willen und der Äußerung desselben.

• Der innere Wille wird (im BGB ungeschrieben ) als eine Zusammensetzung
aus dem Handlungswillen, dem Erklärungsbewusstsein, und dem
Geschäftswillen.
-Handlungswille: ist das Bewusstsein zu handeln, also ein bewusster Willensakt, der
auf Vornahme eines äußeren Verhaltens gerichtet ist
-Erklärungsbewusstsein(Erklärungswille): das Bewusstsein den Handelnden dass
irgendeine rechtserhebliche Erklärung mit dem Handeln verbunden ist
-Der Geschäftswille: bezeichnet den Wille, mit einer Erklärung eine bestimmte
Rechtsfolge herbeizuführen

• Der äußere Wille ist der nach außen getragene Wille, also dessen
Kundgebung
Der Wille muss durch ein nach außen erkennbares Verhalten nach gebracht werden.
Auch es muss der Geschäftswille, der Wille sich rechtlich binden zu wollen,
erkennbar sein.
Dieser sogenannte Rechtsbindungswille verkörpert das vom inneren Geschäftswille
nach außen erkennbar.
-Durch ausdrückliche Zumausdruckbringung.
-Durch indirekte mittelbare Erklärung (konkludente Erklärung)
-Nur in Ausnahmefällen durch Nichtstun/Schweigen
Wenn dies zwsch. Parteien vereinbart ist.
Das Gesetz bestimmt zb 362 abs 1 HGB fürs Schweigen des Kaufmann auf Anträge
bei der Geschäftsbesorgung
Wenn das Gesetz eine WE fingiert. Z.B. die Annahme eines Schenkungsangebots
nach 516 Abs2 BGB
Abgabe eine WE
WE müssen immer geäußert werden. Häufig aber nicht immer müssen sie dabei
jemandem unmittelbar zugehen. Für eine wirksame Abgabe müssen sie in diesen
Fällen zumindest auf den Weg gebracht werden.
Die Abgabe erfolgt dadurch , dass der Erklärende die Erklärung in die Richtung des
Empfängers auf den Weg bringt und dabei unter normalen Verhältnissen damit
rechnen darf dass die Erklärung beim Empfänger zugeht.
Nicht empfangsbedürftige WE
z.B. Testament
Empfangsbedürftige WE
z.B Kündigung. Dabei muss die WE dem Erklärungsempfänger zugehen.

Abgrenzung von WE zu Gefälligkeitsverhältniss


Bei reinen Gefälligkeitsverhältnissen fehlt der Rechtsbindungswille

invitatio ad incertas personas(Einladung an bestimmte Personen):

Nur ausnahmeweise müssen empfangsbedürftige WE nicht in Richtung eines konkreten Empfängers


auf den Weg gebracht werden, wenn sich die Erklärung( hier als Antrag zum Abschluss eines
Vertrags ) an alle Personen richten soll die bereit sind anzunehmen. Bsp. Verkaufsautomat

Abhanden gekommene Erklärungen

Sind WE die vorgefasst waren aber ohne Erklärungsbewusstsein und ohne abzugeben geplant
waren, aber gegen seinen Willen in den Rechtsverkehr gelangt sind.

Zugang von WE
Empfangsbedürftige WE müssen vom Empfänger zur Kenntnis genommen werden. Ein
Zugang ist dann gegeben wenn die WE so in den Bereich des Erklärungsempfängers
gelangt ist dass er Kenntnis nehmen kann und unter normalen Umständen mit der
Kenntnisnahme zu rechnen ist.
a)gegenüber Anwesenden:
Grundsätzlich ist davon auszugehen dass WE sofort nach wirksamer Abgabe zugehet.
Außer wenn der Erklärende nicht vernünftigerweise davon ausgehen kann dass der
Empfänger die Erklärung verstanden hat.

b)gegenüber Abwesenden
130Abs. 1 S.1
Hier kommt es insofern im Einzelfall darauf an
Ob und wann die WE in den Machtbereich des Empfängers gelang ist und er Kenntnis
nehmen kann
Ob uns unter normalen Umständen mit der Kenntnisnahme zu rehnen ist

Stellvertretung

Voraussetzung der Stellvertretung

• Zulässigkeit der Stellvertretung


Eine Stellvertretung ist bei höchstpersönlichen Geschäften und auch Realakten nicht
zulässig. Z.B Eheschließung, die Errichtung eines Testaments und Erbvertrag .

• Abgabe einer eigenen WE des Vertreters


Tatsächliches Handeln ist keine WE.
Der Vertreter muss eine eigene WE abgeben. Übermittelt er lediglich eine fremde WE ist er
kein Vertreter sondern Bote. Der Stellvertretung unterscheidet sich vom Boten durch den
eigenen Entscheidungsspielraum, den er bei Abgabe der WE hat.

• Handeln im Namen des Vertretenen


164 Abs.1 S.1 BGB Der Vertreter muss seine Vertretung offenlegen.
164 Abs.1 S.2 BGB mach keinen Unterschied ob es ausdrücklich im Namen des Vertretenen
handelt oder dies sich aus den Umständen ergibt.
Handeln unter falschem Namen: Wer einen falschen Namen angibt will nicht den
Namenträger berechtigen und verpflichten sondern sich selbst. Die Rechtsfolgen eines
solchen Handelns treffen allein den Handelnden.
Handeln unter fremden Namen
Der Fremdname wird hier nicht verwendet um unbekannt zu bleiben sondern gerade um den
Namensträger rechtlich zu verpflichten. Ist grundsätzlich keine Stellvertretung, soweit es sich
für den Geschäftspartner als ein Eigengeschäft des Handelnden darstellt.
Der Namensträger wird durch das abgeschlossene Geschäft berechtigt und verpflichtet
wenn er mit dieser Wirkung einverstanden war, Vollmacht oder das Geschäft nachträglich
genehmigt, 177 Abs.1 BGB. Wenn nicht dann haftet Handelnde selbst nach 179 BGB
Schließt jemand also ein Rechtsgeschäft in Ihrem Namen ab ohne von Ihnen bevollmächtigt
zu sein, ist das RG zunächst schwebend unwirksam und sie werden wenn Sie es nicht
nachträglich genehmigen-aus diesem Rechtsgeschäft nicht verpflichtet.
Erklärt der Handelnde nicht ausdrücklich dass er die Willenserklärung in fremdem Namen
abgibt, und geht sein Handeln in fremdem Namen auch nicht aus den Umständen hervor,
berechtigt und verpflichtet seine WE ausschließlich ihn selbst. Auf seine möglicherweise
entgegenstehenden inneren Willen kommt es nach 164 Abs 2 BGB nicht an. Er kann seine
WE auch nicht mit der Begründung anfechten, er habe nicht in eigenem Namen handeln
wollen.
Bei vielen Bargeschäften des täglichen Lebens die Offenlegung einer Stellvertretung ist
unüblich.

• Innerhalb zustehender Vertretungsmacht


Die Rechtsmacht, einen anderen vertreten zu können, bezeichnet das Gesetz als Vertretungsmacht

Gesetzliche vertretungsmacht(Vollmacht z.B. 1629, Geschäftsführer ) und Vertretene dem


Vertreterhandeln zustimmt.

Zustimmung zum rechtsgeschäftlichen Handeln für einen anderen kann nach 167 Abs. 1 BGB vor
dem Handeln des Vertreters durch Vollmacht gegeben werden oder nach 177 nachträglich durch
Genehmigung erteilt werden

Arten der Vollmacht

Die Vollmacht ist in 167 bis 176 BGB geregelt. Sie ist eine empfangsbedürftige WE, in der der
Vertretener dem Vertreter oder einem Dritten mitteilt, dass der Vertreter ihn vertreten darf und
welchen Umfang die Vollmacht hat.

Sie kann vom Vertretenen auf drei verschiedenen Wegen erteilt werden.

1)Als Innenvollmacht. Der Vertretener erteilt die Vollmacht dem Vertreter im Innenverhältnis, 167
Abs.1 Alt.1

2)Al Außenvollmacht. Der Vertretene erklärt die Bevollmächtigung ggü. Dem Dritten, mit dem der
Vertreter das RG abschließen soll. 167 Abs.1 Alt.2

3)Als nach außen mitgeteilte Innenvollmacht. Der Vertretene erteilt eine Innenvollmacht und erklärt
nach außen . Es handelt sich also um Die Bekanntgabe der Innenvollmacht und nicht um eine neben
die Innenvollmacht tretende Außenvollmacht.

Die Erteilung der Vollmacht kann ausdrücklich oder konkludent erfolgen. Z.B. wird jemand für eine
Tätigkeit angestellt, die typischerweise mit Vertretungsmacht ausgestattet ist hat er Vllmacht ohne
ausdrückliche Erklärung.

Form der Vollmacht:

Die Erteilung der Vollmacht ist nach 167 Abs.2 auch formfrei wenn das abzuschließende
Rechtsgeschäft formgebunden ist.

Umfang der Vollmacht:


Der Umfang der Vertretungsmacht kann sich aus dem Gesetz oder aus der Erteilung der Vollmacht
ergeben

Gesetzliche Feststellung des Vollmachtumfangs, insbesondere Prokura und Handlungsvollmacht:

Im Handelsrecht hat der Gesetzgeber den Umfang der Vollmacht festgelegt. Es dient der Sicherheit
und Leichtigkeit des Rechtsverkehrs. Der Dritte kann den Umfang der Vollmacht aus dem Gesetz
entnehmen und sich drauf verlassen. Der Vertretener ist berechtigt, dem Vertreter im
Innenverhältnis Beschränkungen aufzuerlegen doch bleiben diese Beschränkungen im
Außenverhältnis ohne Wirkung 50 Abs.1 , 54 Abs. 3 HGB.

Der Prokura kann jederzeit unabhängig vom ihrer Erteilung zugrunde liegenden RG widerrufen
werden. Eine beseondere Form der Handlungsvollmacht ist in 56 HGB geregelt. Wer in einem Laden
angestellt is gilt zu Verkäufen und Empfangnahmen ermächtig. Ankauf aber nicht!

Prokurist ppa Handlungsbevollmächtigter i.V.

Rechtsgeschäftliche Festlegung des Vollmachumfangs

Im Unterschied zur gesetzlichen Festlegung des Vollmachtumfangs ist der im Innenverhältnis


zwischen dem Vertretenen und Vertreter festgelegte Umfang der Vertretungsmacht bei der
rechtsgeschäftlichen Festlegung des Vollmachtumfangs auch im Außenverhältnis wirksam.

Wenn der Vertreter die Grenze überschreitet ist das RG schwebend unwirksam. Genehmigt der
Vertretene nicht nachträglich nach 177 Abs.1 , handelt der Vertreter als Vertreter ohne Mach und
wird nach 179 Abs1 aus dem abgeschlossenen RG selbst verpflichtet.

Die Vollmacht kann nach 168 S.2 auch widerrufen werden wenn das ihrer Erteilung zugrunde
liegende RG fortbesteht.

Für den Widerruf der Vollmacht findet nach 168 S.3 die 167 Abs.1 Anwendung. Der Widerruf der
Vollmacht wie ihre Erteilung eine empfangsbedürftige WE des Vollmachtgebers erfolgt. Der
Empfänger der WE mit der die Vollmacht widerrufen wird können der Vertreter oder der Dritte sein.

Erloschen der Vollmacht

170-173 BGB 15HGB

Ein Minderjähriger kann auch Vertreter sein 165 BGB. Aber aus dem RG können ihm keine Nachteile
entstehen 179 Abs.3 BGB

Wirkung der Stellvertretung


1. Innenverhältnis
2. Außenverhältnis
3. Sonderfall Anscheins und Duldungsvollmacht
Durch eine WE kann man seine rechtlichen Angelegenheiten selbst gestalten. Die
Rechtsfolgen der WE treffen dann den Handelnden.( Voraus, dass er Geschäftsfähig ist 105
ff. BGB)
Die Rechtsfolgen der WE, die der Stellvertreter abgibt, sollen denjenigen treffen, der den
Vertreter eingesetzt hat.
An einer Stellvertretung sind immer 3 Personen beteiligt. Und auch 4 wenn auf beiden
Vertragsseiten Stellvertretung stattfindet. Das ist in der Unternehmenspraxis häufig
vorzufinden.
1)Der Vertretener
2)Der Vertreter oder Stellvertreter. Eine WE für den Vertretenen abgibt aber durch das
Rechtsgeschäft nicht selbst berechtigt oder verpflichtet.
3)Der Dritte, derjenige mit dem der Vertreter das RG abschließt. Das RG soll jedoch
zwischen dem Dritten und dem Vertretenen zustande kommen.

50 Abs.1 , 54 Abs. 3 HGB

Prokura 52 1 HGB

52 Abs.2

53 Abs1

48 Abs.1

56HGB

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