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Wir sollen wissen, dass die Zeitformen Präsens, Perfekt und Futurum sind
zeitindifferent. Daher lässt sich im Deutschen die Zeit objektiv nicht allein durch
das Tempussystem darstellen, sondern dazu sind auch lexikalische Mittel und
andere Elemente der Textgebung nötig.
Das Spezifische jeder Zeitform ist deutlich in der Gegenüberstellung aller
Zeitformen zu bestimen.
Wenn als Kriterium “Neutralität des Kontextes” berücksichtigt wird – also nur
die Zeitform autonom dient zum Ausdruck der Zeit, so sind folgende Verhältnisse
(Zeitbedeutung) zu betrachten:
Übung 1
4) Als er am Morgen erwachte, war sie fort. Ein Brief lag da. "Du liebst mich nicht
mehr, ich befreie dich von mir. Ich gehe mit einem Mann, den ich nicht liebe, aber
der mich heiratet." (H. Mann)
8) "In einer Stunde geht mein Zug", rief er. (B. Kellermann)
Übung 4
3) Da hat er wahrhaftig recht, dachte Becker, darum hat sich der Sohn unseres
Gärtners immer gegiftet: In meinen Augen, Becker, sind Sie der reine Leibeigene.
Das hat er gesagt, weil er neidisch war. (A. Seghers)
4) Ich trocknete mich ab, zog Hemd und Hose an, Strümpfe und Schuhe, kämmte
mich und ging ins Wohnzimmer. Blumen standen auf dem Tisch, schöne rosa
Nelken ... (H. Böll)
Übung 6
4) Sie blickte mich an, sagte: "Guten Morgen, hast gut geschlafen?" (H. Böll)
5) Wenn ich die Fahrkarten gekriegt habe, so rufe ich dich an.
Beispielweise: Wenn ich, in der Zukunft, die Fahrkarten gekriegt habe, dann
werde ich dich anrufen.
Übung 8
Beispielweise: Zuerst hatte es aufgehört zu regnen – und dann kam ich draußen.
Die Verben haben und kommen stehen hier im Präteritum, das Verb aufhören steht
im Perfekt.
5) [...] Am Tage vorher hatte ich die Gehilfenprüfung bestanden, ich hatte eine
gute Stelle in einer Textilfabrik, eine Stelle mit Aufstiegsmöglichkeiten – aber jetzt
hatte ich Urlaub, vierzehn Tage Urlaub, und es war Sommer. (H. Böll)
Beispielweise: Zuerst hatte ich die Gehilfenprüfung bestanden, und dann hatte ich
eine gute Stelle in einer Textilfabrik (Plusquamperfekt, im neutralen Kontext),
aber jetzt hatte ich Urlaub, vierzehn Tage Urlaub, und es war Sommer (Präteritum
in einem günstigen Kontext).
Übung 9
8) "Der alte Herr wird wohl wissen, wo sein Neffe jetzt arbeitet." (D. Noll)
wird wohl wissen – bedeutet Futur 1, in einem günstigen Kontext. Eine der
Funktionen des Futurs I ist der Ausdrucks einer gegenwärtigen Handlung, die vom
Sprecher vermutet wird. Das Wort wohl weist darauf hin.
7) "Du wirst den Apfel schießen von dem Kopf des Knaben!" (F. Schiller)
Übung 10
3) "Er wird ein wenig an die Luft gegangen sein, es ist schön, die Sonne scheint."
(L. Frank)
Er wird ein wenig an die Luft gegangen sein – Futur 2, in einem günstigen
Kontext.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass im Alltag des Futur II zur Ausdruck seiner
Handlung in der Vergangenheit gebraucht wird. Dabei wird die Handlung vom
Sprecher vermutet. Diese Bedeutung des Futurums II heißt “hypothetisches Futur
II”.
5) Vielleicht wird es lange dauern, aber eines Tages werden wir es überwunden
haben. (W. Jens)
Vielleicht wird es lange dauern (Futur 1, im neutralen Kontext), aber eines Tages
werden wir es überwunden haben (Futur 2, in einem günstigen Kontext).