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Preamplifier 2012
High-End-Audio-Vorverstärker
Teil 1:
Line-In
Klang
Lautstärke
Ausgänge
LED-Touchpanel
Berührungen detektieren mit 8 x 8 LEDs
65858
Oft kopiert –
doch nie erreicht:
Leiterplatten
online kalkulieren
FREE STENCIL
Bestückung
online
Kostenlose
Layoutsoftware
Bewertungs-
Rabattsystem
Akzeptierte
Layoutformate 16 6 1 3 5 3
Kollisionsprüfung
zum Anfassen
Auftragsverfolgung
mit Ansprechpartner
PCB-POOL® ist eine eingetragene Marke der Beta LAYOUT GmbH
Watch“ur“PCB
Pünktlich oder
kostenlos
8h-Eilservice
@ Online Daten-
Restore Service
4 04-2012 elektor
65858
43. Jahrgang
elektor 04-2012 5
65858
ELEKTOR
Unser Team
Chefredakteur: Jens Nickel (v.i.S.d.P.) (redaktion@elektor.de)
Internationale Redaktion: Harry Baggen, Thijs Beckers, Jan Buiting, Eduardo Corral, Wisse Hettinga, Denis Meyer, Clemens Valens
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IMPRESSUM Technische Fragen bitten wir per E-Mail an Vertriebsgesellschaft: IPS Pressevertrieb GmbH
43. Jahrgang, Nr. 496 April 2012 redaktion@elektor.de zu richten. Postfach 12 11, 53334 Meckenheim
Tel. 0 22 25/88 01-0 - Fax 0 22 25/88 01-199
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6 04-2012 elektor
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Der Herausgeber ist nicht verpflichtet, unverlangt eingesand- Herausgebers gestattet. Die veröffentlichten Schaltungen können sind unbedingt zu beachten. Eine Haftung des Herausgebers für
te Manuskripte oder Geräte zurückzusenden. Auch wird für unter Patent- oder Gebrauchsmusterschutz stehen. Herstellen, die Richtigkeit und Brauchbarkeit der veröffentlichten
diese Gegenstände keine Haftung übernommen. Nimmt der Feilhalten, Inverkehrbringen und gewerblicher Gebrauch der Schaltungen und sonstigen Anordnungen sowie für die
Herausgeber einen Beitrag zur Veröffentlichung an, so erwirbt er Beiträge sind nur mit Zustimmung des Verlages und ggf. des Richtigkeit des technischen Inhalts der veröffentlichten
gleichzeitig das Nachdruckrecht für alle ausländischen Ausgaben Schutzrechtsinhabers zulässig. Nur der private Gebrauch ist frei. Bei Aufsätze und sonstigen Beiträge ist ausgeschlossen.
inklusive Lizenzen. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge, den benutzten Warenbezeichnungen kann es sich um geschützte
insbesondere alle Aufsätze und Artikel sowie alle Entwürfe, Pläne, Warenzeichen handeln, die nur mit Zustimmung ihrer Inhaber wa-
© 2012 elektor international media b.v.
Zeichnungen einschließlich Platinen sind urheberrechtlich ge- renzeichengemäß benutzt werden dürfen. Die geltenden gesetz-
schützt. Ihre auch teilweise Vervielfältigung und Verbreitung ist lichen Bestimmungen hinsichtlich Bau, Erwerb und Betrieb von Druck: Senefelder Misset, Doetinchem (NL)
grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Sende- und Empfangseinrichtungen und der elektrischen Sicherheit ISSN 0932-5468
elektor 04-2012 7
65858
INTERVIEW
Die Raspberry-Pi-Foundation hat mit ihrem Computer für 25 US-$ (35 US-$ für das netzwerkfähige Modell) eine
Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Zentrum des Projekts steht Eben Upton. Warum ist er so sicher, dass
ein Computer ohne Gehäuse, Tastatur, Festplatte und Bildschirm erfolgreich sein wird? Fragen wir ihn doch einfach!
Es gibt keinen Grund, warum ein Computer mehr als 50 US-$ kosten sollte.
Wisse Hettinga/ Elektor: Wie kam es zum Namen „Raspberry Pi“? Eben Upton: Raspberry Pi unterscheidet sich von Arduino. Ardu-
Eben Upton: Wir wollten einen Computer speziell für Python, und ino ist toll für den direkten Einsatz und hierfür gibt es Dutzende
es gibt eine Tradition, Computer nach Früchten wie Apricot, Acorn Programme. Raspberry Pi aber ist ein Computer — gedacht für die
usw. zu benennen. Daher folgt Raspberry einer alten Tradition. Und Arbeit mit Bildschirm und Tastatur — also eine ganz andere Liga.
das Pi, nun ja, wir wollten eine Verbindung mit Python. Da kommt Man kann damit sogar Videos abspielen. Was weiter interessant ist:
das Pi ins Spiel. Raspberry Pi kann als Host für ein Arduino-Board fungieren. So eine
Kombination könnte zu sehr
Elektor: Warum ist es gerade interessanten und nützlichen
eine gemeinnützige Organi- Anwendungen führen.
sation, die diesen Computer Zudem gibt es Unterschiede
vermarktet? in Flexibilität und Brauchbar-
Eben Upton: Das hat mit Wert- keit. Wir haben uns für Broad-
schöpfung zu tun. Ich war bei com-Chips entschieden, die
mehreren Start-Ups involviert nicht überall leicht erhältlich
und immer drängte sich die sind. Raspberry Pi ist also nicht
Frage auf: Wie kann man damit unbedingt ein „Open-Source“-
Geld verdienen? Auf diese Projekt. Wir hoffen, dass die
Weise muss ich mich nicht um Entwicklung in Richtung Open
solche Fragen kümmern, son- Source geht, doch das würde
dern kann mich auf die Entwick- ein neues Design erfordern.
lung und Produktion des Boards konzentrieren. Raspberry Pi könnte
ein Produkt sein, das andere Firmen unter ihrem Label verkaufen. Elektor: Können Entwickler Raspberry Pi für unterschiedliche
Wer also kommerzielle Ideen hat, rennt bei uns offene Türen ein. Anwendungen einsetzen?
Eben Upton: Ja, kein Problem. Es gibt jede Menge I/O, I2C und UART.
Elektor: Bei Raspberry Pi handelt es sich um eine nackte Platine. Man kann damit alles Denkbare machen.
Keine Tastatur, keine Platte, kein Bildschirm – wie soll so etwas
erfolgreich sein? Elektor: Gerade kam die erste Lieferung von 10.000 Pis aus der Fab-
Eben Upton: Zunächst gibt es keinen Grund, warum ein Computer rik — was wird der nächste Schritt sein?
mehr als 50 US-$ kosten soll. Peripherie wie Bildschirm, Tastatur und Eben Upton: Weitere 10.000 — und wir hoffen, dass das erst der
Speicher würde die Sache verteuern, doch mit Raspberry Pi wollten Anfang ist…
wir einen anderen Pfad einschlagen: Ein normales TV-Gerät genügt.
In Kombination mit einer gebrauchten Tastatur bekommt man für
eine Hand voll Dollar ein voll funktionsfähiges System. Raspberry
ist ja dazu gedacht, die Jugend zum Programmieren zu animieren. Eben Upton ist einer der Gründer der Raspberry Pi Foundation und
professioneller ASIC-Entwickler bei Broadcom. Er zeichnet für die
Elektor: Und warum soll ausgerechnet Raspberry Pi der nächste generelle Software- und Hardware-Architektur von Raspberry Pi
große Trend nach Arduino sein? Man liest ja solche Meinungen im verantwortlich.
Internet. (120228)
8 04-2012 elektor
65858
65858
NEWS
ren hat man nun entdeckt, dass sich Elekt- des schweizerischen Paul-Scherrer-Instituts)
Elektronen-Rennbahn ronen in manchen Isolatoren an der Oberflä- eine Methode entwickelt, wie sich solche
che in großer Ordnung bewegen, wenn die topologischen Isolatoren mit gezielten Merk-
Oberfläche aus einer hauchdünnen Schicht malen herstellen lassen. Erstmals stellten
besteht. Ansonsten sind diese „topologische die Physiker solche Randströme an Graphit-
Isolatoren“ genannten Stoffe elektrisch nicht schichten fest. Mittlerweile weiß man, dass
leitend. Dies ist möglich, weil den „Rand- auch einfacher herzustellende Metallverbin-
elektronen“ eine bestimmte Ordnung auf- dungen mit Wismut oder Antimon (Bi2Te3,
gezwungen wird, genauer gesagt: Eine Spin- Bi2Se3, Sb2Te3) dieses ungewöhnliche Phäno-
ordnung. Physiker sprechen vom Spin der men zeigen. In aufwändigen numerischen
Elektronen, der entweder nach „oben“ oder Rechnungen wurde nun vorhergesagt, dass
nach „unten“ gerichtet sein kann. In einem sich eine ideale Ordnung einstellt (Bild: Paul-
normalen elektrischen Strom spielt der Spin Scherrer-Institut/MPI für Mikrostrukturphy-
keine Rolle, weil die Achsen der Elektronen- sik), wenn man zwei-elementigen Verbin-
Kreisel in alle möglichen Richtungen zeigen dungen ein drittes Element zufügt, und zwar
und sich die beiden Drehrichtungen völlig aus der VI. Gruppe des Periodensystems, z.B.
zufällig verteilen. Jetzt aber hat ein interna- Germanium, Zinn oder Blei. Solche Materia-
Fließt Strom durch übliche Metalle, dann tionales Team von Wissenschaftlern (unter lien könnten dazu dienen, leistungsfähigere
laufen die Elektronen ziemlich chaotisch Beteiligung von Physikern des Max-Planck- Computer zu konstruieren.
durch das leitende Material. Vor einigen Jah- Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle und www.mpi-halle.de
1,111 Terahertz der auf weniger als einen Quadratmillimeter Darmstadt). Er basiert auf einer so genann-
Ein an der TU Darmstadt entwickelter Tera- komprimiert und ihn in Halbleitertechno- ten RTD (Resonanztunneldiode) und sendet
hertz-Sender erzeugt die höchste Terahertz- logie realisiert (Bild: Michael Feiginov / TU mit einer Frequenz von 1,111 Terahertz bei
Frequenz, die jemals von einem elektroni- einer Ausgangsleistung von 0,1 μW. „Das ist
schen Sender erreicht wurde. Gleichzeitig die höchste Frequenz, die ein aktives Halblei-
ist der Sender winzig klein und arbeitet bei terbauelement jemals erreicht hat”, sagt Dr.
Raumtemperatur. Dies könnte neue Anwen- Michael Feiginov vom Institut für Mikrowel-
dungen beflügeln, wie im Bereich der zer- lentechnik. Der bisherige Rekord wurde von
störungsfreien Materialprüfung oder in der den NTT Photonics Laboratories in Atsugi-
medizinischen Diagnostik. Da die Strahlung shi bzw. vom Tokyo Institute of Technology
alltägliche Materialien wie Kunststoff, Papier, seit 2010 gehalten: Damals wurde ein Bau-
Textilien oder Keramiken durchdringt, las- stein für 1,04 THz entwickelt, der allerdings
sen sich solche Werkstücke zerstörungs- eine Ausgangsleistung von 7 μW bot. Theo-
frei prüfen. Verbrennungsprozesse könnten retisch könnte man mit dem neuen Prinzip
in einem laufenden Motor analysiert oder noch Frequenzen bis drei Terahertz erzeugen
Pakete und Briefe auf gefährliche biologische – das galt bislang als unmöglich.
Substanzen geprüft werden. Die Darmstäd- www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/aktuell/
ter Physiker und Ingenieure haben den Sen- ni_43200.en.jsp
10 04-2012 elektor
65858
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It is time.
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65858
12 04-2012 elektor
65858
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als auch das Auslesen mehrerer Transponder im Pulk evaluieren.
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Technik selbst erproben möchte, kann das UHF RFID Starter-Kit Basic
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elektor 04-2012 13
65858
Audiophile Elektroniker aufgepasst! Wir präsentieren hier einen wahren High-End-Vorverstärker für den
Selbstbau! Diese Artikel-Serie demonstriert, wie man mit niedrigen Impedanzen und unterschiedlichen
Verstärkertechniken das (nahezu) unvermeidliche Rauschen in Analogschaltungen effektiv in den Griff
bekommt. Das Ergebnis ist ein Vorverstärker der Oberklasse, der nicht nur überzeugend klingt, sondern
auch ein besonders gutes Preis/Leistung-Verhältnis bietet.
Es ist schon einige Zeit her, seit ich 1996 umschaltung, die meiner Meinung nach so mit geringen Impedanzen niedrig halten.
mit dem Precision Preamp [1] eine Vorver- gut wie mit jedem erhältlichen Tonabneh- In den frühen 1970er Jahren setzte man
stärker-Schaltung veröffentlicht habe. Seit- mer zurechtkommt. Hinzu kommt noch ein in Audioschaltungen bevorzugt Potis mit
dem ist die Technik nicht stehen geblieben. Pegel-Indikator, der mehr Information als das 25 kΩ oder 50 kΩ ein und auch die weite-
Damals legte ich den Ausgangspegel für binäre Schalten einer LED liefert und eine bal- ren Widerstände orientierten sich an die-
Aufnahmen auf 150 mVeff fest, damit genü- kenförmige Anzeige überflüssig macht. sen Werten, da die diskreten Transistoren
gend Dynamik blieb und der Pegel gut zu Die Blockschaltung des Preamp ist in Bild 1 und die damaligen Opamps keine hohen
den ehemals verfügbaren Tonbandmaschi- zu sehen. Das Gesamtprojekt setzt sich aus Ströme liefern konnten. Als das IC (NE)5532
nen passte. Heute aber wird von den meist mehreren Platinen zusammen, die jeweils herauskam und dann auch bezahlbar war,
digitalen Signalquellen ein unsymmetri- einzeln beschrieben werden. In diesem konnte man die Impedanzen niedriger hal-
scher Pegel von 1 Veff bzw. 2 Veff symmet- Monat werden neben einer Einführung die ten und mit 10-kΩ-Potis arbeiten. Das mag
risch erwartet. Schon dieser Aspekt schreit Line-Eingänge, die Klang- und Lautstärkeein- aus heutiger Sicht nicht sehr beeindrucken,
nach einer Neuentwicklung, gerade im stellung sowie die Ausgangsstufe behandelt. denn ein 5532 kann bei geringen Verzer-
Phono-Bereich (MM/MC). rungen Lasten bis minimal 800 Ω treiben.
Der hier beschriebene Vorverstärker zeigt, Drei Arten Rauschen Die Werte der Potis alleine sind aber noch
wie man ein sehr niedriges Rauschen in ana- Bei analoger Elektronik zeigen sich drei nicht aussagekräftig, da es auch noch auf
logen Schaltungen auch ohne Verwendung verschiedene Ursachen von Rauschen: das die Eingangsimpedanz des nachfolgenden
exotischer Bauteile erreichen kann. Zunächst Johnson-Rauschen der Widerstände plus Schaltungsteils ankommt. Was nicht jedem
lag der ausschließliche Einsatz von Opamps das Strom- und Spannungsrauschen der klar ist: Die klassische Baxandall-Klangein-
des Typs 5532 nahe, ähnlich wie beim Elek- Halbleiter. stellung mit zwei 10-kΩ-Potis für Tiefen und
tor 5532-Power-OpAmplifier [2]. Während Alle Widerstände (inklusive derer, die sich Höhen kann je nach Potistellung Impedan-
der Entwicklung wurde mir aber klar, dass auch bei anderen Bauteilen zeigen, wie z.B. zen bis unter 1 kΩ aufweisen. Das kann man
ein paar LM4562 einige heikle Kompromisse der Basiswiderstand von Transistoren) gene- natürlich clever umschiffen, indem man die
bezüglich Verzerrungen vermeiden würden, rieren Johnson-Rauschen, dessen Pegel Netzwerke für Höhen und Tiefen getrennt
da sie beim Treiben von Lasten deutlich über- mit dem Widerstand und der absoluten ansteuert. Mehr hierzu später.
legen sind. Außerdem sind sie mittlerweile Temperatur steigen. Da man wenig an der Festwiderstände gibt es in fast unendlichen
viel preiswerter geworden. Raumtemperatur drehen kann, bleibt nur Abstufungen, aber bei den Widerständen
Der Vorverstärker erhält eine MC/MM- der Widerstand als Einflussgröße. Johnson- von Potis ist man sehr viel beschränkter.
Phono-Eingangsstufe mit Verstärkungs- Rauschen kann man in der Praxis also nur Der kleinste praktikable Wert für Stereo-
14 04-2012 elektor
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THD+N (0,2 V ein, 1 V aus): 0,0015% (1 kHz, B = 22 Hz bis 22 kHz) Balance +3,6 dB bis –6,3 dB
0,0028% (20 kHz, B = 22 Hz bis 80 kHz)
Tiefeneinstellung ±8 dB (100 Hz)
THD+N (2 V ein, 1 V aus): 0,0003% (1 kHz, B = 22 Hz bis 22 kHz)
Höheneinstellung ±8,5 dB (10 kHz)
0,0009% (20 kHz, B = 22 Hz bis 80 kHz)
Übersprechen (R->L) –98 dB (1 kHz)
S/N (0,2 V ein): 96 dB (B = 22 Hz bis 22 kHz)
–74 dB (20 kHz)
98,7 dBA
Übersprechen (L->R) –102 dB (1 kHz)
Bandbreite: 0,2 Hz bis 300 kHz
–80 dB (20 kHz)
Max. Ausgangspegel (200 mV ein): 1,3 V
Potis liegt deshalb bei 1 kΩ. Widerstände haben außerdem die ange- einem Rauschgenerator in Serie mit den
Stromrauschen betrifft hauptsächlich die nehme Folge, dass die Bias-Ströme gerin- Opamp-Eingängen und bleibt daher auch
Opamp-Eingänge. An einer Impedanz fällt gere Spannungsabfälle produzieren, sodass von niedrigen Impedanzen unbeeindruckt.
es dann auch als Spannungsrauschen ab. sich bei Schleiferbewegungen auch weniger Eine naheliegende Gegenmaßnahme wäre
Von daher profitiert auch dieser Aspekt Störgeräusche ergeben. die Verwendung von Opamps mit extrem
von geringen Impedanzen. Niedrige Poti- Spannungsrauschen ist äquivalent zu niedrigem Spannungsrauschen. Es gibt
+70 dB
+40 dB
+65 dB +35 dB +45 dB +75 dB
Bild 1. Architektur des Preamp 2012. Einige der hier individuell gezeichneten Blöcke sind auf einzelnen Platinen zusammengefasst. Die vier
rechten Blöcke werden in diesem Betrag besprochen: Von Line-in über die Klang- und Lautstärkeeinstellung bis zur Ausgangsstufe.
elektor 04-2012 15
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L–
R–
L+
R+
K3
K4
47R
47R
47R
47R
R37
R38
R75
R76
110650 - 12
IC14, IC15, IC16, IC17, IC18 = NE5532
Exemplare wie der AD797,
IC5, IC6, IC7, IC8, IC9 = NE5532
R35
R36
R73
R74
22k 22k 22k 22k
welche sowohl den 5532 als
220u
220u
220u
220u
C15
C16
C40
C41
35V
35V
35V
35V
auch den LM4562 in diesem
Aspekt übertreffen. Doch diese
1
IC11 = LM4562
IC13 = LM4562
IC10 = NE5532
IC12 = NE5532
100p
100p
IC2 = LM4562
IC4 = LM4562
IC1 = NE5532
IC3 = NE5532
C14
C39
IC18B
sind teuer, haben ein höheres
1k
1k
IC9A
R34
R72
Stromrauschen und enthalten
2
5
nur einen Opamp pro Gehäuse,
1k
1k
R33
R71
was die Sache weiter verteuern
würde.
10R
10R
10R
10R
10R
10R
10R
10R
R29
R30
R31
R32
R67
R68
R69
R70
Ein schlauerer Weg ist, die Aus-
7
7
gänge mehrerer preiswerter
100p
100p
100p
100p
100p
100p
100p
100p
C10
C11
C12
C13
C35
C36
C37
C38
IC14B
IC15B
IC16B
IC17B
3k3
3k3
3k3
3k3
3k3
3k3
3k3
3k3
IC5B
IC6B
IC7B
IC8B
Opamps zusammenzuschalten,
R25
R26
R27
R28
R63
R64
R65
R66
damit sich die Rauschanteile
6
5
durch geometrische Addition
1k
1k
1k
1k
1k
1k
1k
1k
R21
R22
R23
R24
R59
R60
R61
R62
verringern. Fasst man die Aus-
gänge von zwei gleich beschal-
1
1
IC14A
IC15A
IC16A
IC17A
teten Opamps zusammen,
IC5A
IC6A
IC7A
IC8A
3
CW
Die Zusammenfassung ist ein-
1k CW
P4A
P4B
R20
R58
20R 20R
1k
7
20R
IC18A
IC9B
R19
R57
7
100n
100n
C25
C50
IC13B
niederohmige Widerstände
5
2
IC4B
RE1B
RE1C
RE2B
RE2C
IC18
IC9
100n 4
C49 8
100n 4
22k
22k
6
5
R18
R56
IC17
100n 4
C48 8
100n 4
IC4A
Line
Line
LLL
LLL
R
L
K7
2
3
100n
100n
100n
100n
P3A
P3B
C33
C34
C8
C9
1k
CW 1k
IC16
100n 4
C47 8
100n 4
CW
R16 R17
R54 R55
1k 1k
IC15
100n 4
C46 8
100n 4
CW
P2A
1k CW
P2B
R14
R15
R52
R53
7
C32
C7
1u
1u
100n 4
C45 8
100n 4
IC2B
CW
6
5
IC12A
IC3B
IC3A
CW
IC12B
P1B
R13
R51
IC4
C19 8
100n 4
C44 8
100n 4
470R 470R
R
L
7
Die Verbindungswiderstände
IC12
1
LM4562
IC3
C18 8
100n 4
C43 8
100n 4
470p
470p
470p
470p
C30
C31
C5
C6
IC11A
1k
1k
1k
R47
R46
R12
R50
R9
R8
3
C17 8
100n 4
C42 8
100n 4
1k
1k
1k
R10
R45
R48
R7
4
1
+17V
-17V
-17V
IC10A
IC10B
IC1A
IC1B
5
R43
470n
R5
R6
C51
JP1
V23105-A5003-A201
C28
C29
35V
35V
35V
35V
47u
47u
47u
47u
C3
C4
RE2A
R78
R79
R4
100p
100p
100p
100u
100u
C26
C27
C52
C53
25V
25V
+17V
-17V
C1
C2
100R
100R
100R
R39
R40
R1
R2
K8
0
K1
K2
Tone
Defeat
17V
17V
R+
L+
L-
R-
16 04-2012 elektor
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Peter Baxandall
Bei diesem Projekt versuchte ich, den bestmöglichen Vorverstärker zu entwickeln. Auffällig ist,
dass hier in zwei von drei Stufen Ideen von Peter Baxandall die wohl besten Lösungen darstel-
len. Ein wirklich großer Mann!
Hinweis von Elektor: Außer einigen Auszügen aus Wireless World / Elektronik World enthält Jan
Diddens Buch „Baxandall and Self on Audio Power“ mehrere bisher unveröffentlichte Briefe,
in denen sich Peter Baxandall und Douglas Self über die unterschiedlichen Quellen von Ver-
zerrungen in High-End-Leistungsverstärkern austauschten. Das Buch wird von Linear Audio
herausgegeben: www.linearaudio.net.
der Opamps teuer wird oder die Bautei- auswirken. Auf diese Weise ermöglichen größer und teurer, aber das sind sie in mei-
lezahl überhand nimmt. Schon bei zwei geringe Impedanzen geringes Rauschen nen Augen wert.
Opamps für eine Baxandall-Klangeinstel- und dennoch ist eine niederohmige Last Der Rauschpegel der reinen Klangeinstel-
lung würde man in Stereoausführung vier- möglich. Hier ist das Parallelschalten ein- lung beträgt –113 dBu bei Mittelstellung
fache statt der üblichen Stereo-Potis benö- fach, da der Gegenkopplungswiderstand beider Potis.
tigen. Auch die doppelte Anzahl an Festwi- auf zwei Exemplare doppelten Werts (R8 Mit dem Relais RE1 wird die Klangeinstel-
derständen und Kondensatoren machen die und R9) aufgeteilt werden kann. Aus diesem lung bei Bedarf überbrückt, sodass die Laut-
damit erreichbare Rauschabsenkung um Grund gibt es mit R11 und R12 das exakte stärkeeinstellung direkt von IC2A angesteu-
3 dB nicht gerade attraktiv. Gegenstück und die CMRR bleibt hoch. ert wird. Um Klicks und andere Umschalt-
Wenn man aber stattdessen schlicht die Der Rauschpegel dieser Stufe ist sehr nied- geräusche zu vermeiden, wurde IC9B mit
Impedanz des Baxandall-Netzwerks hal- rig: –109 dBu bei Balance in Mittelstel- R18 eingefügt. Für geringes Übersprechen
biert, halbe Poti- und Widerstandswerte lung sowie –106 dBu bei maximaler und wurde für jeden Kanal ein eigenes Relais vor-
sowie doppelte Kondensatorwerte verwen- –116 dBu bei minimaler Verstärkung (Effek- gesehen. Auf diese Weise können jeweils
det, ergibt sich ein anderes Bild: Damit hal- tivwerte bei 22 Hz bis 22 kHz). zwei Kontakte parallel geschaltet werden,
biert sich das Stromrauschen der Opamp- was die Zuverlässigkeit deutlich erhöht.
Eingänge und das Johnson-Rauschen um Die Klangeinstellung
3 dB, doch das Spannungsrauschen der Es sieht zwar nicht so aus, aber sie ist doch Aktive Lautstärkeeinstellung
Opamps bleibt gleich und ist vielfach die fast eine normale Baxandall-Klangeinstel- Auch die Lautstärkeeinstellung ist vom
dominierende Rauschquelle. lung. Auch hier werden 1-kΩ-Potis einge- Baxandall-Typ, der besonders bei niedrigen
setzt, was größere Kondensatoren für die Lautstärken ein sehr niedriges Rauschen
Line-Eingang und Festlegung der Eckfrequenzen nach sich erlaubt. Ein weiterer Vorteil ist die quasi-log-
Balance-Einstellung zieht. C7 ist mit seinen 1 μF für den Bass arithmische Charakteristik mit einem line-
Es handelt sich um eine symmetrische Ein- zuständig und für die Höhen erhalten C8 aren Poti, was dem Stereo-Gleichlauf sehr
gangsstufe mit einer über einen begrenz- und C9 einen Wert von 100 nF. Höhen und zu Gute kommt. Die maximale Verstärkung
ten Bereich einstellbaren Verstärkung von Tiefen lassen sich um ±10 dB absenken bzw. beträgt +16 dB, wobei der 0-dB-Punkt in der
-6,1 dB bis +3,7 dB, womit sich auch die anheben. Diese Stufe hat gerade bei Anhe- Mitte des Potis liegt. Die Eingangsimpedanz
Balance einstellen lässt. Die Verstärkung bung eine niedrige Eingangsimpedanz. ist aufgrund des 1-kΩ-Potis P4A bei hohen
bei Balance-Mittelstellung beträgt +0,2 dB. Aus diesem Grund werden beide Netz- Verstärkungen ziemlich niedrig. Aus diesem
Bei der Schaltung von Bild 2 wird nachfol- werke getrennt angesteuert. Das Höhen- Grund wurde eine Lastverteilung mit den
gend nur der linke Kanal (L) beschrieben. netzwerk aus C9, P3B und C8 wird von IC2A beiden Widerständen R19 und R20 vorge-
Das IC LM4562 (IC2A) ist hier der zentrale angesteuert und das Tiefennetzwerk aus nommen, wodurch eine Hälfte der Treiber-
rauscharme Differenzverstärker mit guter R15, C7, P2B und R14 vom einfach verstär- leistung von IC9B und die andere Hälfte von
Ausgangsleistung. Zwecks niedrigen Rau- kenden Puffer IC2B. Das Resultat ist eine IC2A bzw. IC4A stammt.
schens ist er sehr niederohmig beschaltet. Split-Drive-Baxandall-Schaltung. Eine konventionelle Baxandall-Einstellung
Er wird symmetrisch von IC1A und IC1B Das Höhennetzwerk ist eine Version mit wie in [1] benötigt einen einzelnen Puffer
angesteuert, die als Puffer dienen und so zwei Kondensatoren. Diese hat den Vorteil, und einen invertierenden Verstärker - wie
für eine Eingangsimpedanz von 50 kΩ sor- dass das Poti bei tiefen Frequenzen abge- IC5A und IC5B. Hier sind aber vier solche
gen, was die Gleichtaktunterdrückung koppelt wird und so die Last erniedrigt. Kombinationen parallel geschaltet, um die
(CMRR) verbessert. Interessant sind auch Der zentrale Opamp der Klangeinstellung schon beschriebene Absenkung unkorre-
die Entstörfilter R1/C1 und R2/C2 sowie die ist IC4A, welcher die Gegenkopplung für die lierten Rauschens von 6 dB zu erreichen.
Beschaltung der Eingänge. Die Gesamtver- Höhen treibt. Der Puffer IC4B treibt unab- Außerdem reicht so die Leistung aus, um
stärkung der Eingangsstufe wird mit P1A hängig davon die Gegenkopplung für die das andere Ende von P4A zu treiben. Da diese
eingestellt. Die Gegenkopplung für IC2A Tiefen. Polypropylen-Kondensatoren sind Verstärkerstufe kein Gleichtaktsignal am Ein-
erfolgt über die beiden parallelen Puffer hier sehr zu empfehlen, da sie im Gegen- gang hat, gibt es auch keine Gleichtaktver-
IC3A und IC3B, sodass sich Änderungen der satz zu Polyester-Ausführungen praktisch zerrungen. Die vier Pufferstufen übertragen
Lastimpedanz nicht negativ auf die CMRR verzerrungsfrei sind. Leider sind sie auch weniger als 1/3 der Ausgangsspannung, wes-
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Stückliste
Widerstände: C7,C32 = 1 μ/250 V, 5%, Polypropylen, RM montage, RM 5 mm
(1% Metallfilm mit 0,25W) 15mm RE1,RE2 = Relais, 12 V/960 Ω, 230 VAC/3 A,
R1,R2,R39,R40 = 100 Ω C8,C9,C33,C34 = 100 n/250 V, 5%, Polypropy- DPDT, TE Connectivity/Axicom
R3-R6,R41..R44,R78,R79 = 100 k len, RM 10mm V23105-A5003-A201
R7-R12,R16,R17,R21..R24,R33,R34, C15,C16,C40,C41 = 220 μ/35 V, 20%, bipo- Platine # 110650-1
R45..R50,R54,R55,R59..R62,R71,R72 = 1 k lar, Ø 13 mm, RM 5 mm, z.B. Multicomp
R13,R51 = 470 Ω NP35V227M13X20
R14,R15,R52,R53 = 430 Ω C17..C25,C42..C50 = 100 n/100 V, 10%, RM
R18,R35,R36,R56,R73,R74 = 22 k 7,5 mm
R19,R20,R57,R58 = 20 Ω C51 = 470 n/100 V, 10%, RM 7,5 mm
R25..R28,R63..R66 = 3,3 k C52,C53 = 100 μ/25 V, 20%, Ø 6,3 mm, RM
R29..R32,R67..R70 = 10 Ω 2,5 mm
R37,R38,R75,R76 = 47 Ω
R77 = 120 Ω Halbleiter:
P1..P4 = 1k, 10%, 1W, Stereo-Poti, linear, IC1,IC3,IC5..IC10,IC12,IC14..IC18 = NE5532,
z.B. Vishay Spectrol Cermet 14920F0GJSX- z.B. ON Semiconductor NE5532ANG
13102KA. Alternativ: Vishay Spectrol Kunst- IC2,IC4,IC11,IC13 = LM4562, z.B. National Se-
stoff-Typ 148DXG56S102SP (RS Compo- miconductor LM4562NA/NOPB
nents 484-9146).
Kondensatoren: Außerdem:
C1,C2,C10..C14,C26,C27,C35..C39 = K1..K4 = 4-polige einreihige Stiftleiste, RM
100 p/630 V, 1%, Polystyrol, axial 2,54 mm, mit passenden Buchsen
C3,C4,C28,C29 = 47 μ/35 V, 20 %, bipo- K5,K6,K7 = 2-polige Stiftleiste, RM 2,54 mm,
lar, Ø 8 mm, RM 3,5 mm, z.B. Multicomp mit passenden Buchsen
NP35V476M8X11.5 JP1 = 2-polige Stiftleiste, RM 2,54 mm, mit
C5,C6,C30,C31 = 470 p/630 V, 1%, Polystyrol, Jumper
axial K8 = 3-polige Schraubklemme für Platinen-
Bild 3. Der Bestückungsplan der Platine mit Line-in, Klang- und Lautstärkeeinstellung sowie dem niederohmigen Ausgang des
Preamp 2012. Fertige Platinen sind via [3] erhältlich.
18 04-2012 elektor
65858
wegen ihre Verzerrungen sehr niedrig sind. stärkung von –20 dB kann man mit einem Aufbauhinweise
Durch die Parallelschaltung sind hier auch Rauschpegel von –115 dBu rechnen, was In diesem Projekt kommen durchweg
keine Opamps vom Typ LM4562 nötig, was definitiv nicht mehr hörbar ist. bedrahtete Bauelemente zum Einsatz. Das
bei dieser Anzahl auch etwas teuer wäre. Die Um die Qualität jeder Stufe einzeln bewer- Elektor-Labor hat hierzu eine hochqualita-
vier 10-Ω-Widerstände R29...R32 dienen zur ten zu können, wurden ihre individuellen tive Platine entwickelt, die via [3] erhältlich
Zusammenschaltung der Ausgänge. Rauschpegel angegeben. Bei einem komplet- ist. In Bild 3 ist der Bestückungsplan der Pla-
Bei dauerhaftem Maximalpegel (etwa 10 Vrms) ten Vorverstärker aber addieren sich die ent- tine zu sehen.
und einem sinusförmigen Signal wird das stehenden Rauschpegel zu einem Gesamt- Die Bestückung wird durch eine Halterung
Volume-Poti als Konsequenz der niedrigen wert, der von der Stellung der Potis abhängt. vereinfacht, mit der sich die Platine dre-
Impedanz merkbar warm. Man muss aber hen lässt. Wie immer beginnt man mit den
keine Bedenken haben, denn die anfallenden Symmetrischer Ausgang Widerständen und geht dann zu den größe-
100 mW pro Poti-Hälfte liegen durchaus im Am Ausgang wird das symmetrische Sig- ren Bauteilen über.
zulässigen Bereich und bei Musiksignalen wird nal schlicht durch Inversion mit IC9A rea- An der fertig bestückten Platine (Bild 4) kann
es dazu erst gar nicht kommen. lisiert, der das Phasengedrehte Signal bei- man sich beim Aufbau orientieren. Bei ähnli-
Der Rauschpegel der reinen Lautstärkeein- steuert. Der symmetrische Ausgang hat cher Perfektion ist der Erfolg so gut wie sicher.
stellung liegt bei –101 dBu für Maximalver- daher gegenüber dem unsymmetrischen JP1 für die Masseverbindung (und ein ähnli-
stärkung und –109 dBu bei 0 dB. Bei der in den doppelten Pegel, wie es für die Audio- cher Jumper auf der MC/MD-Platine) sollten
der Praxis häufiger vorkommenden Ver- Praxis normal ist. nicht vergessen werden. Mit diesen Jumpern
Bild 4. Der Prototyp der Platine mit Line-in, Klang- und Lautstärkeeinstellung sowie Ausgang, aufgebaut im Elektor-Labor.
elektor 04-2012 19
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Ausgewählte Kurven
Platine für Line-in / Klang / Lautstärke # 110650-1.
Testumgebung: Audio Precision Two Cascade Plus 2722 Dual Domain (@Elektor-Labor)
Alle Messungen symmetrisch.
+0
1
-10
0.5 -20
-30
0.2
-40
0.1 -50
0.05 -60
% d -70
B
0.02
r -80
0.01 A -90
-100
0.005
-110
0.002 -120
-130
0.001
-140
0.0005
-150
0.0003
20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k -160
Hz 10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100k
Hz
THD+N vs. Frequenz. Eingangspegel: 200 mV und 2 V (untere Kurve) FFT eines 1-kHz-Signals (Eingang: 2 V. Ausgang: 1 V). Sichtbar ist nur
bei 80 kHz Bandbreite und 1 V Ausgangspegel. Bei 200 mV ist der eine 2te Harmonische mit –125 dB.
Rauschpegel mit 96 dB (B = 22 kHz) etwas größer als bei 2-V-Ein-
gangspegel. Merkliche Verzerrungen bleiben bis zu einigen kHz aus.
+0.5 +12
+0.4
+0.3 +10
+9
+0.2
+0.1
+7
-0
-0.1 +5
-0.2
+3
-0.3
d +2
B -0.4
r -0.5 d +0
-0.6 B
A r
-0.7
-3
-0.8 A
-0.9
-5
-1
-1.1 -7
-1.2
-9
-1.3
-10
-1.4
-1.5 -12
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100k 200k 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k
Hz Hz
Frequenzgang. Die hohe Amplitudenauflösung beträgt nur 0,1 dB. Die Frequenzgang der Klangeinstellung bei Maximal, Neutral- und Mini-
Klangeinstellung ist deaktiviert. Den gleichen Frequenzgang gäbe es malstellung der Potis. Gezeigt sind jeweils die Kurven bei den Endpo-
bei aktiver Klangeinstellung und Mittelstellung von Höhen und Tiefen. sitionen der Potis.
kann man einfach ausprobieren, welche Art Für die Potis sind die Kunststoff-Typen von Literatur & Weblinks
von Masseverbindung am besten funktio- Vishay Spectrol ein möglicher Ersatz für die
niert. Die Jumper steckt oder zieht man am Cermet-Typen. Die Lieferzeit für Cermet- [1] Precision Preamplifier 96,
besten dann, wenn die Platine ins Gehäuse Typen bei Farnell lag bei 93 Tagen, als ich an Douglas Self. Wireless World
eingebaut und verdrahtet ist. diesem Artikel arbeitete. Juli/August & September 1996.
[2] Der 5532-Power-OpAmplifier, Douglas
Bei axialen Polystyrol-Kondensatoren muss Im nächsten Beitrag dieser Serie geht es um Self. Elektor Oktober & November 2010
man aufpassen, wo man die Anschluss- einen hochqualitativen MC/MD-Vorverstärker.
www.elektor.de/100124 und www.
drähte biegt. Ihre Größen sind nicht stan- (110650)
elektor.de/100549.
dardisiert und unterliegen größeren
Toleranzen. [3] www.elektor.de/110650
20 04-2012 elektor
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www.elektorPCBservice.com
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HAUSTECHNIK
22 04-2012 elektor
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HAUSTECHNIK
+12V
VCC 1
RE1
3
R8 9
10R DS G5Q K4
5 2
R1 C7 1 16
I1 O1 PHASE 1
2 15
10k
I2 O2 S1 2
VCC 4u7 3 IC3 14
I3 O3 5 2 S2 3
RE2
4 13
6 4 18 I4 O4
MOSI 5 DS2003 12
VCC VCC AVCC I5 O5
6 11 1 G5Q 3
K2 15 12 I6 O6
PB3/MOSI PB0/ICP1 7 10
2 1 MISO 16 13 I7 O7
PB4/MISO PB1/OC1A
4 3 SCK 17 14 GND
PB5/SCK PB2/OC1B
6 5 8 VCC +12V
IC1
22
ADC7
ISP 19
ADC6 IC4 8 1
R5
ATMEGA88A VCC JP2
K1 -AU
120R
23 30 RO
PC0/ADC0 PD0/RXD 4
6 5 24 31 DI D K3
PC1/ADC1 PD1/TXD 2
4 3 25 32 DE 3 7 B 1
PC2/ADC2 PD2/INT0 B
2 1 26 1 RE 2 6 A 2
PC3/ADC3 PD3/INT1 A
27 2 SIG_GND 3
PC4/ADC4/SDA PD4/T0 1 SIG_GND
28 9 R 4
PC5/ADC5/SCL PD5/T1 R7 GND
RESET 29 10 5
PC6/RESET PD6/AIN0 GND +12V
20
AREF PD7/AIN1
11 1k5 5
SHIELD 6
SHIELD
VCC LT1785
PB6 PB7
K5 GND GND XTAL1 XTAL2 GND R2 R3 R4 2
3 PC1 3 5 7 8 21 JP1
10k
10k
PC1
0R
2 PC0
PC0
1 X1 1
GND
D1
S1 C4 C6 C1 16MHz C2 S2 LED2 S1M
IC2
RESET
100n 4u7 22p 22p
TEST TEST +12V AP78L05SG VCC
8 1
-13
R6
4k7
2 3 6 7
LED1 C9 C5 C3 C8
110727 - 11
Bild 1. An das Modul lassen sich zwei Verbraucher, aber auch zwei Schalter über Schraubklemmen anschließen.
der Relaistreiber IC3 von zwei Controllerpins gebaut werden! Näheres findet man auf der Fachkräften durchgeführt werden, die bei
PB0 und PB1 angesteuert. Als Relais kom- Sicherheitsseite in diesem Heft. eingetragenen Betrieben (Installateursver-
men „SPST-NO“-Typen zum Einsatz (Sin- Die Platine ist rund und kompakt, damit sie zeichnis des Netzbetreibers) arbeiten.
gle Pole, Single Throw, Normally Open); sie in einer 60-mm-Installationsdose Platz fin-
verbinden in angezogenem Zustand eine det (Bild 2). Nicht benutzen darf man eine Software
Leitung „Phase“ mit den zwei Ausgängen Verteilerdose, in die bereits 230-V-Leitungen Erst die passende Firmware haucht dem
„S1“ und „S2“. Alle drei Leitungen sind an gelegt sind, und die Busleitungen dürfen Schalt-Modul Leben ein. Wir haben dar-
extra-großen Schraubklemmen zugänglich. auch nicht parallel zu Netzspannungs-Lei- auf verzichtet, den Controller im Ausliefe-
Es lassen sich Kleinspannungs- und auch tungen in einem Kabelrohr geführt werden rungszustand zu programmieren, da die
Netzspannungs-Verbraucher wie Leuchten (siehe hierzu auch den Kasten „Kabel“). Für bestückte Platine ja für alle möglichen Ein-
schalten. Wenn letztere angeschlossen wer- das Schaltmodul muss also eine Extra-Dose satzszenarien tauglich sein soll. Es gibt aber
den, muss das Modul berührungsgeschützt und für das Bus-Kabel ein Extra-Leerrohr wie immer Demo-Software, die natürlich
und entsprechend den VDE-Bestimmungen vorgesehen werden. In Deutschland dürfen ElektorBus-kompatibel ist. Die Relais lassen
(VDE 0100, VDE 0701) in ein Gehäuse ein- Elektroinstallationen nur von ausgebildeten sich dann zum Beispiel vom PC aus schal-
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HAUSTECHNIK
Stückliste
Widerstände (0603): Außerdem:
R1,R2,R3 = 10 k RE1,RE2 = 12-V-Relais SPST-NO (z.B. G5Q-1A-
R4 = 0 Ω EU DC12)
R5 = 120 Ω JP1, JP2 = 1x2 Stiftleiste 2,54 mm
R6 = 4k7 K1,K2 = 2x3 Stiftleiste 2,54 mm
R7 = 1k5 K3 = 6x-Schraubklemme, 3,81 mm
R8 = 10 Ω K4 = 3x-Schraubklemme, 7,62 mm
K5 = 3x-Schraubklemme, 3,81 mm
Kondensatoren: X1 = Quarz, 16 MHz, HC-49S
C1,C2 = 22 p, NP0, 0603 S1,S2 = Taster SPNO (zum Beispiel B3S-1000)
C3,C4,C5 = 100 n, X5R, 0603 Platine PCB 110727-1
C6,C7,C8 = 4μ7, X5R, 10 V, 0805
C9 = 4μ7, X5R, 25V, 0805 oder
Platine fertig aufgebaut und bestückt
Halbleiter: 110727-91
D1 = Diode S1M, 1000 V, 1 A
LED1,LED2 = LED grün (0603)
IC1 = ATmega88A-AU
IC2 = 5-V-Regler AP78L05SG-13 Bild 2. Um die Platine kompakt zu halten,
IC3 = Relaistreiber DS2003TM/NOPB wurden SMD-Bauteile eingesetzt. Die runde
IC4 = RS485-Transceiver LT1785CS8#PBF
Form macht den Einbau in eine 60-mm-
Installationsdose möglich.
ten, wenn man unseren RS485/USB-Kon- als C-Code (für das kostenlose „AVR Stu-
verter und die PC-Software „ElektorBus- ELEKTOR BUS dio“) und als Hex-File im Download enthal-
Browser.exe“ benutzt. Dasselbe geht auch ten ist. Das EEPROM des ATmega88 spielt
von einem Android-Smartphone oder Tablet diesmal keine Rolle, die Knotenadresse „5“
aus, mit der in den letzten beiden Ausgaben für die Schaltplatine ist fest im Programm
USB PHASE
vorgestellten Kombination aus AndroPod- RELAY eincodiert.
RS485 S1
MODULE S2
Platine und der kostenlosen App „Elektor- CONVERTER
5
BusBrowserForAndroPod“ [3][4]. Eine pas- Test
sende Benutzeroberfläche zum Schalten der Nach dem Start des ElektorBusBrowsers
Relais liefern wir auch gleich mit. Sie ist in wird die HTML-Benutzeroberfläche ange-
HTML realisiert und daher gleichzeitig für zeigt (siehe Bild 4). Bei der PC-Version muss
den PC und das Handy verwendbar. USB man in der Combo-Box oben zuerst den
Die Hardware wird wie in Bild 3 gezeigt ver- COM-Port einstellen, an den der RS485/
kabelt. Die gesamte Software kann man wie USB-Konverter angeschlossen ist, und
DOMOTICS MASTER 10
immer kostenlos von der Projekt-Website zu PC danach auf den Knopf daneben drücken.
SCHEDULER 0
diesem Artikel downloaden [5], auch der Dann wirft man den ElektorBus-Scheduler
Quellcode ist selbstverständlich dabei. mit dem Button „on“ an, der sich innerhalb
Nach Entpacken des Zip-Archivs zieht man 110727 - 12 des HTML-User-Interfaces befindet. Der
zuerst den Ordner „UIBus“ auf den Desktop, Scheduler ruft in regelmäßigen Abständen
danach überträgt man bei Bedarf die darin Bild 3. Für einen ersten Test verbindet man den Master mit der Knotenadresse „10“ auf,
enthaltenen Files aufs Smartphone (zum einen RS485/USB-Konverter und ein Relais- der daraufhin einen eventuell vorliegenden
Beispiel mit der PC-Software AdifController, Modul über den Bus. Das Schaltmodul hat Schaltbefehl an den Relais-Knoten versen-
so wie in [4] beschrieben). Den Controller die Knoten-Adresse 5 (fest in der Demo- den darf. Natürlich möchte man dann auch
programmiert man mit der Firmware, die Firmware eincodiert). eine Rückmeldung haben. Wenn ein Schalt-
Kabel
Inzwischen haben wir auch einen kleinen Bus-Kabel-Test durchge- Das Bus-Kabel darf allerdings nicht zusammen mit 230-V-Leitungen
führt. Die Details sind im Labcenter der letzten Ausgabe nachzule- in einem Kabelrohr geführt werden, dies ist nur bei ganz bestimm-
sen, außerdem kann man auf YouTube ein Video ansehen [7]. ten, hierfür vorgesehenen Kabeltypen erlaubt (EN V 50090-5-2).
Los ging es mit einem 10-adrigen Kabel aus alten Laborbeständen Eines der erlaubten Kabel ist der Typ YCYM 2x2x0,8 für das EIB/KNX-
(ein Leitungspaar verdrillt), dann kam ein CAT5E-Kabel an die Reihe Hausautomatisierungssystem. Es müsste möglich sein, ein solches
(4 x Twisted Pair, geschirmt). Leitungslängen von rund 30 m waren in Kabel auch für den ElektorBus einzusetzen, was wir aber nicht getes-
beiden Fällen kein Problem, so dass wir uns eine Kabel-Empfehlung tet haben. Das Kabel ist darüber hinaus mit einigen Euro pro Meter
sparen können. Man sollte nur darauf achten, dass für die Signale A recht teuer.
und B ein verdrilltes Leitungspaar verwendet wird.
24 04-2012 elektor
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HAUSTECHNIK
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FUNK tioniert!
elektor 04-2012 25
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HAUSTECHNIK
… [2] www.elektor.de/110225
[3] www.elektor.de/110405
[4] www.elektor.de/120097
rum vom PC bestätigt werden. Diese Ack- eigentliche Anwender-Code muss lediglich
nowledgeMessage für FreeBusPhase-Kno- die beiden Parts (Informations-Einheiten) [5] www.elektor.de/110727
ten wird jedoch automatisch versandt, und entgegennehmen, aus denen die Message [6] www.elektor.com/elektorbus
zwar von der Javascript-Bibliothek JSBus, besteht. Der erste Part repräsentiert den
[7] www.youtube.com/
die in das Demo-HTML-File eingebunden Status des Relais 1 (auf Channel 0 gesen-
watch?v=rbDSTXNARmw
ist (siehe Listing). Die Bibliothek decodiert det), der zweite Part den Status des Relais 2
die Nachricht des Relais-Knotens auch, der (auf Channel 1 innerhalb der Message [8] www.elektor.de/110708
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ELEKTRISCHE SICHERHEIT
Die Vorschriften 25-V Wechselspannung oder unter 60-V Gleichspannung liegt, Aus Sicherheitsgründen sollte man beim Selbstbau eines Gerätes
kann auf jeglichen Berührungsschutz verzichtet werden. Geräte nur Sicherheitstransformatoren bzw. Trenntransformatoren nach
Alle elektrischen Geräte müssen so konstruiert sein, dass sie die
der Schutzklasse-III, bei denen größere Spannungen auftreten VDE-0570 (EN-61558) oder Netzteile nach EN-60950 einsetzen.
Bedingungen der DIN-VDE-0100-ff erfüllen. Die Vorschriften sollen
(bis maximal 50-VAC oder 120-VDC, den Maximalwerten der Diese Transformatoren tragen folgende Symbole:
der Gefahr eines elektrischen Schlages bei bestimmungsgemäßem
Schutzklasse-III), müssen mit einem Schutz gegen direktes Berüh-
Gebrauch und im Fehlerfall vorbeugen. Dazu muss die Berührung
ren versehen sein. Sicherheitstransformator, kurzschlussfest
von Teilen, die spannungsführend sind oder bei einem Fehler span-
nungsführend werden können, durch den Einsatz von Kapselung
FhWaj_iY^[>_dm[_i[ Trenntransformator, nicht kurzschlussfest
oder Abdeckungen oder durch das Anbringen dieser Teile an unzu-
gänglichen Stellen ausgeschlossen werden. Eine Alternative stellt D[jp[_d\^hkd] Bedingt kurzschlussfeste Transformatoren haben eine eingebaute
die Beschränkung von Spannungen und Strömen an absichtlich In der Praxis betreffen diese Sicherheitsregeln vor allem den Temperatursicherung (Temperaturbegrenzer) oder sie müssen mit
oder zufällig berührbaren Teilen durch eine Spannungs- und/oder Umgang mit der 230-V-Netzspannung. Oberstes Gebot sollte es einer definierten Sicherung beschaltet (geschützt) werden.
Strombegrenzung oder Erdung dar. sein, die netzspannungsführenden Teile so kompakt und stabil wie Nicht kurzschlussfeste Transformatoren müssen nach Herstelleran-
Die Höhe des Stroms, der für den menschlichen Körper gefährlich möglich zu halten. Dies kann durch komplette Netzspannungsge- gaben eingangs- und ausgangsseitig abgesichert werden.
werden kann, schwankt individuell je nach Art des Anschlusses an rätestecker erreicht werden. Diese Stecker sind mit bzw. ohne Bei der Verdrahtung der Eingangsseite (Netzseite) eines Transfor-
den Körper, der Frequenz und der Zeitspanne des Stromflusses. Ein Schutzleiteranschluss und teilweise mit integrierter Primärsiche- mators muss man die aktiven Leiter zusätzlich so befestigen, dass
Körperstrom größer als 30-mA sollte in jedem Fall durch geeignete rung und Netzschalter oder -filter im Handel erhältlich. Verzichtet sie unter keinen Umständen die Sekundärseite berühren können
Schutzmaßnahmen vermieden werden. man auf diese Gerätestecker, dann muss das Netzkabel mit einer (Sicherheitsabstände großzügig dimensionieren, >-1-cm).
Geräte mit Netzspannungsanschluss werden in drei Schutzklassen wirksamen Zugentlastung ausgestattet sein. Bei Klasse-I-Geräten Spartransformatoren sollten nicht für die Versorgung von Geräten
(EN-60335-1, VDE-0700-1) eingeteilt, wobei die entsprechenden wird der gelb/grüne Schutzleiter direkt neben der Einführung an die verwendet werden, weil bei ihnen die galvanische Trennung zwi-
Netzteile zusätzlich zur Basisisolierung mit einer weiteren an die PE-Klemme angeschlossen, diese hat eine leitende Verbindung zum schen Ein- und Ausgangsseite fehlt.
jeweilige Schutzklasse angepassten Schutzmaßnahme versehen Gehäuse und --wenn möglich - auch zum Transformatorkern. Je nach Bauart können Transformatoren auch schon in die Schutz-
sein müssen.
klassen-I bis III eingeteilt werden, was den Gerätebau zusätzlich
IY^Wbj[h
AbWii[? erleichtert.
Der Netzschalter muss eine Spannungsfestigkeit von 250-VAC
Geräte der Schutzklasse I sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre haben. Dieser Wert ist üblicherweise auf der Rückseite des Schal-
berührbaren leitfähigen Teile, die im Falle des Versagens der Basisi- ters neben dem Bemessungsstrom aufgedruckt. Weiterhin gibt Fh\[d"C[ii[dkdZJ[ij[d
solierung berührgefährlich werden können, mit dem Schutzleiter der eingeklammerte Wert den Bemessungsstrom bei induktiver Elektrische Geräte müssen in regelmäßigen Zeitabständen, die sich
des Netzes (unter Umständen über ein flexibles Kabel) verbunden oder kapazitiver Last an. Beim Anschluss eines Motors muss also nach der Gebrauchshäufigkeit richten, sicherheitstechnisch über-
sind. So kann kein Teil beim Ausfall der Basisisolierung spannungs- der eingeklammerte Wert beachtet werden. Die auf den Schaltern prüft werden. Darunter fällt die Durchgängigkeit des Schutzleiter-
führend werden. angegebene Spannung ist die Schaltspannung und betrifft nicht systems (Prüfstrom 25-A, Schleifenwiderstand <-0,1-Ω alternativ
Hat das Gerät eine abnehmbare Anschlussleitung, dann muss der den Berührschutz. Im Bereich des Netzteils sollten nur Bauteile nach VDE-0701), aber auch der Zustand und feste Sitz der internen
Gerätestecker einen voreilenden Schutzkontakt haben. (Netzschalter, Sicherungsschalter etc.) mit VDE-Zeichen verwen- Verdrahtung.
Der grün/gelbe Schutzleiter darf niemals für eine andere Aufgabe det werden, da nur dieses Zeichen die Einhaltung der Kriech- und
als für die des Schutzleiters eingesetzt werden und keinen kleineren Luftstrecken nach außen garantiert. Alle Netzschalter sollten Bei Eingriffen in das Gerät zu Mess-, Test- oder Reparaturzwecken
Querschnitt als die Versorgungsleiter haben. Zusätzlich zu dieser zweipolig sein. Es gibt zwar Ausnahmen für diese Regel (Stecker- müssen besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Das
Maßnahme können Geräte der Schutzklasse I Teile mit doppelter netzteile, etc.), die aber beim Geräteselbstbau eigentlich kaum Gerät versorgt man dann möglichst über einen Trenntransformator
oder verstärkter Isolierung enthalten. Auch Teile, die mit Schutz- Einsparmöglichkeiten bieten. Schmelzsicherungen und Bauteile gemäß EN-61558. An einen Trenntransformator darf nur ein Ver-
kleinspannung oder durch Schutzimpedanz geschützt sind (wenn von Netzentstörfiltern müssen nicht, können und sollten aber braucher (max. 16-A) angeschlossen werden. Außerdem sollte jeder
leitfähige Teile berührt werden müssen), sind möglich. möglichst mit ausgeschaltet werden. Arbeitsplatz mit einem Personenschutzschalter ausgestattet sein.
Ein Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) mit einem Auslöse-
AbWii[?? L[hZhW^jkd] strom von 30-mA verspricht ebenfalls ausreichende Sicherheit.
Geräte der Schutzklasse II haben keinen Schutzleiteranschluss. Der Die interne Verdrahtung der netzspannungsführenden Teile erfor-
Schutz hängt nicht nur von der Basisisolierung, sondern auch von dert erhöhte Aufmerksamkeit. Die aktiven Leiter müssen einen (060037-1e)
zusätzlichen Maßnahmen ab. Diese sind: Querschnitt von mindestens 0,75-mm2 haben und entsprechend
Isolierstoffumhüllung: Alle leitfähigen, berührungsgefährlichen mehr je nach Gerätebemessungsstrom (Nennstrom). Der Schutz-
Teile sind vom dauerhaften Isolierstoffgehäuse umschlossen. Es leiter hat den gleichen Querschnitt. Aus Sicherheitsgründen sind
müssen alle leitfähigen und nicht leitfähigen Teile (Schrauben, Nie- hier doppelt isolierte Netzkabel (H05VV-F) einfach isolierten
ten, etc.), die die Isolierstoffhülle durchstoßen, innen mit doppelter (H05V-F, VDE 0292, HD-21/22) vorzuziehen. Die Adern sollten an
oder verstärkter Isolierung abgedeckt sein. So ginge die Schutz- der Kabeleinführung auf entsprechende Netzanschlussklemmen
isolierung verloren, falls z.B. eine Kunststoffschraube durch eine gelegt oder mit Flachsteckern am Gerätestecker angebracht bzw.
metallische ersetzt würde. an Platinenklemmen festgeschraubt werden. Keinesfalls sollte man
Metallumhüllung: Hier besteht das dauerhafte Gehäuse aus Metall, das Netzkabel direkt an eine Platine löten oder einer mechanischen
den zusätzlichen Schutz erhält man durch eine innere und durch- Spannung aussetzen.
gängige, doppelte oder verstärkte Isolierung. Litzenenden, die in einer Klemme verschraubt werden, müssen
Dritte Möglichkeit: Das Gerät enthält eine Kombination aus diesen einen Spleißschutz (Aderendhülsen) haben. Verzinnen und Ver-
beiden Varianten. drehen ist als Spleißschutz ungeeignet und unzulässig, weil das
Lot kalt fließen kann.
AbWii[???
Bei Klasse-I-Geräten ist darauf zu achten, dass der Schutzleiter mit
Geräte der Schutzklasse III werden ausschließlich aus
allen berührbaren leitfähigen Teilen, also auch Potentiometerach-
besonders zuverlässigen Stromquellen mit Schutzklein-
sen und Kühlkörpern verbunden ist.
spannung gespeist. Ortsveränderliche Transformatoren
Weiterhin ist für eine ausreichende Entlüftung elektronischer Bau-
zur Speisung solcher Geräte müssen mit sicherer Tren-
gruppen zu sorgen. Lassen Sie niemals eine Schmelzsicherung weg,
nung gemäß EN-60742 (EN-61558, VDE-0570, VDE-0551) ausge-
die im Schaltplan vorgegeben ist. Bei Eigenkonstruktionen sollte
führt sein. Betriebsmäßig Spannung führende Teile dürfen nicht
der Maximalstrom der trägen Primärsicherung etwa 25-% über
mit dem Schutzleiter oder mit aktiven Leitern anderer Stromkreise
dem Bemessungsstrom liegen. Muss sekundär abgesichert werden,
verbunden sein. Stecker an Geräten der Schutzklasse III dürfen kei-
ist der Maximalstrom der schnellen (bei induktiver oder kapazitiver
nen Schutzleiteranschluss haben und auch nicht in Steckdosen für
Belastung auch mittelträgen oder trägen) Sicherung gleich dem
höhere Spannung passen. Wenn die Versorgungsspannung unter
Bemessungsstrom des Gerätes zu wählen.
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HOCHFREQUENZ
Wenn man ein Trägersignal in der Amplitude, der Frequenz oder wurde dabei weggelassen). Wie arbeitet
der Phase moduliert, können Daten oder Töne über den Äther eine solche Stufe? Wir stellen uns vor, dass wir ein
geschickt werden. Beim „Software Defined Radio“ geht es in erster Empfangssignal Uin mit einer Frequenz von fRX = 2 kHz emp-
Linie darum, das empfangene Signal abzutasten und die Modula- fangen wollen. Dann stellen wir die Frequenz fLO eines lokalen Oszil-
tion durch entsprechende Berechnungen in einem Prozessor sicht- lators LO ebenfalls auf fLO = 2 kHz ein. Im oberen Pfad der Schaltung
bar zu machen. Anschließend kann man die übertragenen Daten (dem sogenannten Inphasen- oder auch I-Kanal) wird das Eingangs-
durch Decodierung zurückerhalten. Doch wie funktioniert das? Um signal mit dem cosinus-förmigen LO-Signal multiplikativ gemischt.
das zu verstehen, schauen wir uns zuerst einmal einen analog arbei- Dabei entsteht eine Gleichspannungskomponente X, die das Tief-
tenden Empfänger an. passfilter ungehindert durchläuft. Weiter entsteht ein Signal von
4 kHz, das vom Tiefpass weggefiltert wird. Die Größe von X hängt
Empfang auf analoge Art von der Amplitude A und Phase O des Eingangssignals ab (Phase
Die Eingangsstufe vieler moderner Empfänger ist wie in Bild 1 dar- relativ zum Lokalen Oszillator). Es gilt X = A cos(O) (bei passender
gestellt aufgebaut (die Vorselektion durch entsprechende Filter Verstärkung des Tiefpasses). Ist das Eingangssignal in Phase mit
Y
I-Kanal
U
Tiefpass X A sin( )
U in cos
Lokaler
Oszillator X
sin
A cos( )
V
Tiefpass Y
Q-Kanal
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HOCHFREQUENZ
dem Cosinus-Signal des LO, so ist X Das liefert die Folge U = A,0,A,0,A,…. Nach dem Mischer wird diese
maximal. Deshalb heißt dieser Zweig Folge durch einen Tiefpass gefiltert. Einen einfachen Tiefpassfilter
der „InPhase“-Zweig. können wir realisieren, in dem wir den gleitenden Mittelwert aus
Im unteren Zweig passiert dasselbe, nur je vier aufeinanderfolgenden Werten bilden. Der Einfachheit hal-
dass nun das Sinus-Signal zur Mischung ber multiplizieren wir diesen Wert noch jeweils mit 2. Am Ausgang
benutzt wird (das Cosinus-Signal mit 90° dieses Filters entsteht dann die Folge X = A,A,A,A,…. Sie besteht
Phasenverschiebung). Die Größe von Y hängt immer aus dem gleichen Wert, nämlich A. Das heißt X ist quasi eine
wieder von der Amplitude A und Phase O des Gleichspannung mit Wert A, wobei A genau die Amplitude unseres
Eingangssignals ab, es gilt Y = A sin(O). Und Y ist Eingangssignals ist.
maximal, wenn das Eingangssignal 90° Phasen-
verschiebung zum Cosinus-Signal des LO hat. Daher Nun müssen wir noch den Quadratur-Zweig betrachten. Im dor-
heißt dieser Zweig der Quadraturzweig. tigen Mischer treffen die Folgen U in = A,0,−A,0,A,… und LOSIN
Graphisch ist der Zusammenhang in Bild 2 dargestellt. = 0,1,0,−1,0,… aufeinander. Multipliziert ergeben diese V =
Aus den Werten X und Y kann der Empfänger Amplitude A 0,0,0,0,0,…, also immer Null. Das heißt auch am Ausgang des Tief-
und Phase O des empfangenen Signals ermitteln. passfilters ist V gleich Null.
Mit Abtastung wird’s digital Die gleichen Betrachtungen kann man nun für ein sinusförmiges
Nun überlegen wir uns, was passiert, wenn wir alle diese Signale Eingangssignal Uin = A sin(2π 2 kHz t) machen, dafür ergeben sich
mit der Samplingfrequenz fs = 8 kHz abtasten, die genau das Vier- X = 0 und Y = A. Damit ist aber nachgewiesen, dass unser zeitdiskre-
fache der Frequenz des Eingangssignals ist (Bild 3). ter IQ-Mischer genauso arbeitet wie der klassische IQ-Mischer, den
Durch die Abtastung werden aus den zeitkontinuierlichen Signalen wir zu Anfang beschrieben haben. Wir haben außerdem gezeigt,
Zahlenfolgen. Wenn das Eingangssignal Uin ein cosinus-förmiges dass wenn die Abtastfrequenz das Vierfache der Signalfrequenz ist,
Signal mit Amplitude A und Frequenz 2 kHz ist (oben in Bild 3), so die Folgen des LO-Signals nur aus Nullen, Einsen und Minus-Einsen
entsteht bei Abtastung die Wertefolge Uin = A,0,−A,0, A,…. Nach bestehen. Das heißt aber, dass wir zum digitalen Mischen nicht ein-
jeweils vier Werten wiederholen sich die Werte, weil wir ja mit vier- mal einen Multiplizierer brauchen. Wir müssen nur die passenden
facher Frequenz abtasten. Werte des Eingangssignals im jeweiligen Tiefpassfilter addieren, um
X und Y zu bestimmen.
Wir betrachten zuerst den Inphase-Kanal und tasten nun das Cosi-
nus-Signal des Lokalen Oszillators ab. Die entstehende Wertefolge Hardware …
ist LOCOS = 1,0,−1,0,1,…. Auch sie wiederholt sich jeweils nach vier Um diese Idee einmal auf einem AVR-Controller zu testen, wurde
Werten. Der Mischer multipliziert nun die Werte von Uin und LOCOS. die Schaltung „Einfaches Frontend“ (siehe Bild 4) entworfen. Mit
+5V
K1
VCC
Y +5V
LED1
C2
A 100n
A*cos(2 2kHz t) C1
R5
Uin K13 7 20
1k
ISP
t 10u
1 2 17
VCC AVCC
2
PB3 (MOSI) PD0 (RXD)
3 4 16 3
PB2 (SS) IC1 PD1 (TXD) R6 R7 K11
5 6 1 12
RESET PD6 (OC0A) 4k7 4k7
7 8 19 4
PB5 (SCK) PD2
9 10 18 5 C4 C3
1 15
PB4 (MISO) PD3 (OC2B)
6
DAC2
K5 C7 PB1 (OC1A) PD4
cos(2 2kHz t) t 23
PC0 (ADC0) PD7
13 10n 10n
R4 R1 24
470n PC1
+5V 25 CLKout
470k
470k
ADC0 PC2
26
PC3 R8 R9 K10
21 11
1 AREF PD5 (OC0B) 4k7 4k7
X1 ATMEGA88-20
sin(2 2kHz t) t PB0
14 C6 C5
DAC1