Aerodynamik
3. Signalanalyse
1
Einführung
2
Gliederung
Statistische Analyse
Leistungsdichtespektrum
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Stochastisches Signal
Aerodynamische Strömungen sind in der Regel turbulent und daher
sind gemesse Signale für gewöhnlich stochastisch.
Deterministisches Signal:
Stochastisches Signal:
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Stochastisches Signal
Ein stochastisches Signal ist eine Realisierung eines stochastischen
Prozesses.
s1(t)
Kollektivmittelwert:
1 N
s2(t) s t lim
N N
i 1
s t
Funktion von t !!
s3(t)
5
Ergodisches Signal
Die stochastischen Prozesse die man in der Aerodynamik misst sind
(glücklicherweise) für gewöhnlich stationär und ergodisch.
Ein Prozess ist stationär wenn der Kollektivmittelwert keine
Funktion der Zeit ist:
s t s const
Ein Prozess ist ergodisch wenn alle statistischen Parameter des
Prozesses nur von einer Realisierung berechnet werden können.
1T
Zum Beispiel: s lim s(t )dt f (t )
T T
0
6
Statistische Parameter
N
1
Mittelwert: s s
N
s t
i 1
i
s t s
1 2
Varianz: var
2
s i
N i 1
s t s
1 2
Standardabweichung: s i
N i 1
s
7
Beispiel: Turbulent Ablöseblase
Signal 1 (1.60m) Signal 2 (2.35m)
8
Beispiel: Turbulent Ablöseblase
Signal 1 (1.60m) Signal 2 (2.35m)
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Beispiel: Turbulente Ablöseblase
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Gliederung
Statistische Analyse
Leistungsdichtespektrum
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Fourier Reihe
Fourier Satz: Jede periodische Schwingung lässt sich als Summe von
Cosinus- und Sinusschwingungen beschreiben. Die Frequenzen dieser
einzelnen Cosinus- + Sinusschwingungen sind ganzzahlige Vielfache von
der niedrigsten Frequenz, der Grundfrequenz.
1
s(t) T0 F 0
T0
T0 T0 T
1
s d s
2
s cos 2 nF d
a0 2 0
an 0 bn s sin 2 nF0 d
T0 0 T0 0 T0 0
12
Beispiel
Turbulenzgrad in einem Windkanal:
HWA liefert:
Warum dieser Unterschied?
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Fourier Reihe – Komplexe Formulierung
Die Fourier Reihe wird üblicherweise nur mit einem (komplexen)
Koeffizient dargestellt:
j2 =-1
s t
n
Sn e j 2 nF0t
e j cos j sin
T
Mit: 1 0
S n s ( )e j 2 nF0 d Sn
T0 0
Beide Darstellungen sind äquivalent, da:
1 1
Sn an jbn S n an jbn
2 2
Vorteil: nur ein Sn
Nachteile: Sn ist komplex, Frequenzen sind negativ !
14
Fourier Spektrum
Das Fourier Spektrum ist eine Graphik von Sn als Funktion von nF0:
Re Sn Im Sn
j n
Amplitude und Phase: Sn Sn e
1 2
Sn an bn2 n arctan( bn / an )
2
15
Beispiel
Berechnen Sie das Fourier Spektrum von dem Signal:
E (V)
1
0 2 t (s)
-1
2
Lösung: a0 0 bn 1 cos(n )
n
bn
4
4
3 4
5
F0 3F0 5F0 f
16
DFT – Discrete Fourier Transform
In der Praxis haben alle gemessene Signale eine finite Länge und können
als eine Periode eines periodisches Signal interpretiert werden.
Da die meisten Signale digital sind, ist die Periode T0=NDt, mit N der
Anzahl von Punkten und Dt der Abtastperiode.
Die Fourier Reihe wird dann mit dem DFT Algorithmus berechnet:
N 1 2 j
kn 1 DFT
S DFT
n sk e N n
S
N
Sn
k 0
s(t) S(f)
sk Sn
sk+1 Sn+1
DFT
tk tk+1 tN-1 t fn fn+1 fN-1 f
0 0
Dt Df=1/T0
tN-1 = NDt = T0 fN-1 = NDf = 1/Dt = fs
17
Beispiel: Turbulente Ablöseblase
3. Compute DFT
18
Eigenschaften der DFT
Frequenzauflösung: Df = 1/T0 = 1/(NDt)
Die DFT liefert N komplexe Fourier Koeffizienten von f0=0 bis fN-1~fs, wobei die
letzten Werte (SN/2+1, SN/2+2,…SN-1) den negativen Frequenzen entsprechen.
Die Frequenz fN/2 = fs/2 nennt man die Nyquist Frequenz. Das ist die maximale
Frequenz im Spektrum
Wenn N = 2x benutzt man den FFT Algorithmus (Fast Fourier Transform →
schneller) statt den DFT Algorithmus.
S0 S
S1 SN-1 SN-1 0 S1
SN/2+1 SN-2 SN-2 S2
S2 SN/2+1
SN/2 SN/2
Nyquist
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Beispiel
Frequenzauflösung?
Maximale Frequenz im Spektrum?
20
Gliederung
Statistische Analyse
Leistungsdichtespektrum
21
Leistungsdichtespektrum
Die mittlere Leistung eines Signals definiert man mit:
T0 N 1
1 1
p s(t ) dt s(ti ) s 0 p var
2 2
T0 0
N i 0
22
Beispiel
Turbulenzgrad in einem Windkanal:
23
Beispiel
50 Hz
24
Mittelung vom PSD
Für ein stochastisches Signal liefert die DFT eine inkonsistente
Abschätzung der Fourier Reihe (Bendat & Piersol, 2010). Um nutzbare
Ergebnisse zu bekommen muss man das Zeitsignal abschneiden und die
jeweilige DFTs mitteln.
Oft wird auch eine spezielle Fensterfunktion benutzt (typ. Hamming) um
den Effekt des Abschneidens zu verringern.
Das ist die Basis von der sog. Methode von Welch (Matlab: pwelch)
Was passiert mit der Frequenzauflösung?
25
Beispiel: Turbulent Ablöseblase
[Gxx,F] = pwelch(X,WINDOW,NOVERLAP,NFFT,Fs)
% X = signal
% WINDOW = length of block (with Hamming window) or window
% NOVERLAP = number of overlapping samples between blocks
% NFFT = number of point used to compute FFT. Should be
equal to length(WINDOW) for most cases!
% Fs = physical frequency
% F = Frequency vector for PSD
% Gxx = One-sided PSD estimate
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Aliasing
Fourier Reihe eines digitalen Signals ist periodisch mit Periode fs:
Analoges Signal Digitales Signal
S(f) S(f)
Wenn fmax > fs/2 (Nyquist Frequenz) gibt es einen „Aliasing“ Fehler.
Gss(f)
gemessen Um diesen Fehler zu vermeiden
benutz man einen sog. „anti-
aliasing“ Tiefpass Filter vor der
original
fs
A/D Wandler Karte.
fs/2
27
Zusammenfassung
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Hauptreferenzen
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