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Physik 11
von Stefan Bruckmoser, Version: 2015_07_04
Inhaltsverzeichnis
0 Grundlagen ......................................... 1
0.1 Elektrische Stromstärke ................................................... 1
0.2 Widerstand, R .............................................................. 4
0.3 Arbeit und Energie ......................................................... 5
0.4 Anschließen von Messgeräten .............................................. 8
5 Magnetfeld ....................................... 88
5.1 Magnetische Feldlinien .................................................... 88
5.2 Lorentzkraft ............................................................... 93
5.3 Magnetische Flussdichte, B ............................................. 97
5.4 Im Innern einer langgestreckten Spule ................................ 100
5.5 Gerader Leiter ........................................................... 102
5.6 E-Feld vs. B-Feld ....................................................... 104
0 Grundlagen
Wiederholen: GW7: 1. / 2. GW8: 3.
Q geflossene Ladung
I= =
t dafür benötigte Zeit
C
[ I ] =1 =1 A (Ampere)
s
Die Gleichung gilt allerdings nur, wenn die Stromstärke konstant ist.
B
A= ist, dann ist
C
Die Überlegung
für die Fläche ist
nur für den Fall,
dass A konstant
ist dargestellt.
Es stimmt
aber im-
mer !!!
Aufgabe 0.1:
Aufgabe 0.2:
Aufgabe 0.3:
0.2 Widerstand, R
Definition:
U V
R= [ R]=1 =1
I A
U=R∙I
Aufgabe 0.6:
Aufgabe 0.7:
Der Widerstand R1 ist regelbar. Wie verändern sich I1, I2, U1 und
U2 wenn R1 erhöht wird? Begründe deine Antwort.
Aufgabe 0.8:
➔ Wenn ein Körper Arbeit verrichtet, dann sinkt seine Energie um den
Betrag der verrichteten Arbeit.
W =Δ E
➔ Wenn man an einem Körper Arbeit verrichtet, dann steigt seine Ener-
gie um den Betrag der verrichteten Arbeit.
Wenn die Kraft senkrecht zum zurückgelegten Weg (bzw. zur Bewegungsrichtung
ist, dann wird keine Arbeit verrichtet, und die potentielle Energie bleibt konstant.
Äquipotentiallinien, -flächen:
Linien, oder im dreidimensionalen Flächen, entlang derer sich die potentielle Energie
nicht ändert, also konstant ist, heißen Äquipotentiallinien oder -flächen. Wegen oben
gilt:
Elektrische Größen:
➔ Elektrische Leistung: P = U ∙ I
VC
Einheitenbetrachtung: [l.S.]=1W ; [r.S.]=1 VA ⇒ 1W =1VA=1
s
Elektronenvolt, eV:
Bei Mikroteilchen setzt man Ladungen gerne in der Einheit e (Elementarladung) ein.
Die Energie erhält man dann in e∙V . Man spricht allerdings nicht "Elementarladung-
Volt" sondern man sagt "Elektronenvolt" (weshalb man so spricht weiß ich nicht). Zum
Umrechnen in SI-Einheiten muss man nur die Elementarladung e in Coulomb einsetzen.
Für die richtige Polung der Messgeräte muss der mit Plus beschriftete
Anschluss des Messgerätes in Richtung des Pluspols der Spannungs-
quelle zeigen.
Aufgabe 0.9:
Die fehlenden Kabel sind einzuzeichnen. Oft muss man ein Bauteil oder
ein Kabel entfernen um den Stromkreis zu öffnen. Dazu streicht man das Bauteil ein-
fach durch.
Aufgabe 0.10:
Will man die Stromstärke durch ein Bauteil und die am Bauteil abfallende
Spannung gleichzeitig messen, zum Beispiel für eine Widerstandsmessung, dann wird
zwingend eine der beiden Messungen fehlerbehaftet sein, weil sie von der anderen
beeinflusst wird.
Ein elektrisches Feld ist ein Raum in dem auf eine ruhende Ladung eine Kraft wirkt.
Das Elektrische Feld E zeigt immer in die Richtung, in die eine Kraft auf eine ge-
dachte, positive Probeladung zeigt.
Im Feld einer
negativen La-
dung zeigt die
Kraft auf un-
sere Probela-
dung an jeder
Stelle zum Mittelpunkt der negativen Ladung hin.
Deshalb laufen die elektrischen Feldlinien der ne-
gativen Ladung geradlinig zur negativen Ladung
hin. Ganz nahe bei der negativen Ladung ist die
Kraft groß und die Feldlinien liegen dicht beiein-
ander. Weit weg von der negativen Ladung ist die
Kraft klein und die Feldlinien haben einen großen Abstand. Das müssen Sie beim
Zeichnen von E-Feldern auch richtig wiedergeben.
Merke:
➔ Feldlinien dürfen sich niemals schneiden oder berühren ( <- die Kraft
auf unsere Probeladung hat ja immer eine eindeutige Richtung!!)
Das Feld
von zwei
gleich großen, gleichnamigen Ladun-
gen ist zwischen den Ladungen
schwächer als außerhalb, weil die
beiden Kräfte auf die Probeladung
zwischen den Ladungen entgegenge-
setzte Richtung haben und außerhalb
eher dieselbe Richtung. Deshalb
müssen die Feldlinien hier außerhalb
der Ladungen dichter sein als zwischen den Ladungen.
Plattenkondensator
1.2 Ladungsverschiebung
Kraft im elektrischen Feld
Aufgabe 1.11:
Fall, dass die beiden Ladungen nicht gleich groß sind). Begründe weshalb
es außerhalb der beiden Ladungen, auf der Gerade g durch die beiden La-
dungen, keinen Punkt gibt, an dem das elektrische Feld gleich Null ist.
d) Die Ladung QL trage dem Betrag nach eine doppelt so große Ladung wie QR . Zeich-
nen Sie die entsprechenden Feldlinienbilder, wenn beide Ladungen gleiches bzw. un-
gleiches Vorzeichen tragen.
Aufgabe 1.13:
Aufgabe 1.14:
Hält man einen ungeladenen Wattebausch in die Nähe einer stark negativ geladenen
Kugel, dann wird er zuerst von der Kugel angezogen. Sobald er aber die Kugel berührt
springt er sofort wieder weg, wird also abgestoßen. Erkläre den Vorgang.
Bringt man eine positiv geladene Kugel in die Nähe der Konduktorku-
gel eines neutralen Elektroskops (siehe links), dann schlägt der Zei-
ger aus. Erkläre den Zeigerausschlag.
b) Eine Kugel
aus Metall be-
findet sich in
der Mitte eines geladenen Plattenkondensators.
Im Bild eingezeichnet ist das elektrische Feld des
Kondensators ohne den Einfluss der Metallkugel.
Durch den Einfluss der Metallkugel verändern sich
die elektrischen Feldlinien erheblich. Fertige eine
Zeichnung von Kondensator, Metallkugel und resul-
tierendem E-Feld an.
2 Elektrische Feldstärke, E
➔ Graph: Trägt man Punkte in ein KOSY ein, dann erhält man eine Ur-
sprungsgerade.
Aufgabe 2.17:
a) Zeige graphisch die Proportionalität der Kraft zur Ladung q 2 und begründe, dass
die Kraft proportional zu q 1 sein muss.
1
b) Zeige rechnerisch die Proportionalität der Kraft zu .
r2
q1⋅q2
c) Begründe, dass die Kraft proportional zu 2 sein muss und bestimme den Pro-
r
portionalitätsfaktor k.
1
d) Für den Proportionalitätsfaktor schreibt man k=
4⋅⋅ 0 , mit der elektrischen
Feldkonstante 0 . Bestimme die elektrische Feldkonstante.
Coulombsches Gesetz
Für die Größe der elektrischen Kraft zwischen zwei Punktladungen im Ab-
stand r.
1 q1⋅q 2
F el = ⋅ 2
4⋅⋅ 0 r
➔ Die Formel gibt die Kraft auf q 1 an. Wegen dem dritten Newton-
schen Gesetz ist die Kraft auf q 2 genauso groß. Also gibt die Formel
auch die Kraft auf q 2 an.
➔ Wenn man die Ladungen mit Vorzeichen einsetzt, dann erhält man ein
Vorzeichen für die Kraft. Meistens ist es aber praktischer einfach mit
Beträgen zu rechnen. Das muss in einer Rechnung nicht mal kommen-
tiert werden, man lässt dann einfach die negativen Vorzeichen weg.
Wir stellen uns eine positive Probeladung q in einem elektrischen Feld vor. Damit de -
finieren wir die elektrische Feldstärke E zu
F el
E := ; [ E ] =1 N =1 V
q C m
N
➔ Eine elektrische Feldstärke von bedeutet, dass auf eine La-
100
C
dung der Größe 1C eine elektrische Kraft von 100 N wirkt.
➔ Die elektrische Feldstärke gibt also die Größe der elektrischen Kraft
auf eine Ladung von 1C an diesem Punkt im Raum an.
➔ Wenn man die elektrische Feldstärke kennt, kann man mit der Glei-
chung die elektrische Kraft auf eine beliebige Ladung ausrechnen.
F el =E⋅q
Das Formelzeichen für die elektrische Feldstärke ist leider genau das-
selbe, wie für die Energie. Wofür das E steht, müssen Sie aus dem
Zusammenhang erschließen.
➔ Ein elektrisches Feld hat eine Richtung, die wir durch Feldlinienbilder
veranschaulichen können, und einen Betrag, nämlich die elektrische
Feldstärke. Größen mit diesen beiden Eigenschaften, wie zum Beispiel
auch Kraft oder Geschwindigkeit, nennt man vektorielle Größen.
Aufgabe 2.18:
Zur Definition der elektrischen Feldstärke haben wir die Gleichung E = F/q benutzt.
Man kann natürlich nicht irgendeine Gleichung nehmen um damit eine neue physikali-
sche Größe zu definieren. Die Definition muss mindestens in der Hinsicht sinnvoll sein,
dass sie nicht zu Missverständnissen führen kann. Die Definition muss eindeutig sein.
a) Welche Bedingung müssen die an der Definition beteiligten Größen erfüllen, damit
die Definition eindeutig also unmissverständlich ist?
b) Entwickeln Sie ein Experiment inklusive Auswertung zum Nachweis der in a) gefun-
denen Bedingung.
Die Punktladung Q erzeugt ein elektrisches Feld. In dieses Feld geben wir
die Probeladung q, betrachten die Kraft, die auf die Probeladung wirkt und berechnen
damit die Feldstärke.
F el 1 Q⋅q 1 Q⋅q 1 1 Q
E= = ⋅ : q= ⋅ ⋅ = ⋅
q 4⋅⋅ 0 r 2 4⋅⋅ 0 r 2 q 4⋅⋅ 0 r 2
1 Q
E= ⋅ 2
4⋅⋅ 0 r
Aufgabe 2.19:
Zeichne den Graphen der elektrischen Feldstärke im Feld einer Punktladung von 1mC
als Funktion des Abstandes von der Punktladung im Bereich bis 6mm.
Aufgabe 2.20:
Das E-Feld der Erde hat eine mittlere Feldstärke von ca. 130 V/m und zeigt vertikal
nach unten. Wie groß ist in diesem Feld die Kraft auf ein 1,0 g schweres Hagelkorn,
das durch Reibung eine Ladung von q = -500e besitzt, in welche Richtung zeigt die
elektrische Kraft? Vergleiche mit der Gewichtskraft auf das Hagelkorn.
Aufgabe 2.21:
Gegeben sind zwei Ladungen von jeweils +1,2µC. Bestimme jeweils die
elektrischen Feldstärken der Einzel-Felder an den drei Punkten A, B und C (Abstände
mit Geodreieck messen), zeichne die Feldvektoren der Einzel-Felder ein, bestimme
zeichnerisch den Gesamt-Feldvektor und bestimme so die Gesamt-Feldstärke.
Aufgabe
2.22:
Zwei Ladungen
von jeweils
+1,2µC befin-
den sich in einem Abstand von 10cm. Bestimme jeweils rechnerisch die Gesamt-Feld-
stärke an den Positionen x = 0cm, x = 2cm und x = -7cm.
Aufgabe 2.23:
Gegeben sind zwei gegensätzliche Ladungen von plus bzw. minus 1,2µC. Bestimme je-
weils die elektrischen Feldstärken der einzelnen Ladungen an den drei Punkten A, B
und C (Abstände mit Geodreieck messen), zeichne die Feldvektoren der einzelnen Fel-
der ein, bestimme zeichnerisch den Gesamt-Feldvektor und bestimme so die Gesamt-
Feldstärke.
Aufgabe 2.24:
Zwei benachbarte Atomrümpfe in einem Metallgitter besitzen jeweils eine Masse von
m = 56 u, eine Ladung von q = +2 e und einen Abstand von 0,15 nm. Bestimme die Größe
der elektrischen Kraft, welche die beiden Atomrümpfe aufeinander ausüben. Wie groß
wäre die Beschleunigung eines der beiden Atomrümpfe, wenn sonst keine Kraft wirkt.
a) Welches Vorzeichen
haben die beiden La-
dungen?
b) Die Fedstärke in A
beträgt 3,0 kV/m, in B
4,0 kV/m und im Punkt
C 5,0 kV/m. Wähle
einen geeigneten Maß-
stab und bestimme zeichnerisch möglichst exakt die Zerlegungen der Gesamt-Feld-
vektoren in die Feldvektoren E1 und E2 der beiden Ladungen. Wie groß sind jeweils
die Feldstärken E1 und E2?
Das Bild
zeigt das elektrische
Feld von vier Punktla-
dungen, zwei große au-
ßen (betragsmäßig
gleich groß) und zwei
kleine innen (auch be-
tragsmäßig gleich
groß).
Das neben-
stehende
Bild zeigt
die Größen
und exakten
Positionen
der vier La-
dungen, die auf einer gemeinsamen Geraden liegen. Der singuläre Punkt liegt auf der
Symmetrieachse der vier Ladungen.
c) Berechne die Höhe h auf der der singuläre Punkt liegt. Benutze zum Rechnen keine
Winkel sonder ähnliche Dreiecke (Verhältnisse) und Pythagoras.
2.4 Plattenkondensator
Ein Kondensator besteht aus zwei parallelen
Metallplatten. Wird er an eine Spannungsquelle
angeschlossen laden sich die Platten auf und es
entsteht ein elektrisches Feld im Kondensator.
Aufgabe 2.28:
a) Was pas-
siert auf mi-
kroskopischer
Ebene auf den
Kondensator-Platten und in der Spannungsquelle?
c) Bestimme die Größe der Ladung auf dem Kondensator. Wie groß ist die
Ladung auf der linken Platte, wie groß auf der rechten Platte?
d) Skizziere die zeitlichen Verläufe der während des Aufladens an Widerstand bzw.
Kondensator abfallenden Spannungen, beginne mit der am Widerstand abfallenden
Spannung und beachte, dass beide Spannungen zusammen immer 50 V ergeben müs-
sen.
E el =U⋅q (2)
Die verrichtete Arbeit ist genauso groß wie der Zuwachs an elektrischer Energie.
W =Δ E
(1) und (2) eingesetzt gibt
E⋅q⋅d =U⋅q /: q
E⋅d =U /: d
U
E=
d
U V
E= [ E ]=1
d m
nach U aufgelöst gibt
U =E⋅d
an den Kondensatorplatten anliegende Spannung
Aufgabe 2.29:
Zwischen den Platten eines Kondensators mit Plattenabstand 10 cm liegt eine Span-
nung von 300 V an. (Kinematische Formel aus der 9ten Klasse wiederholen!)
b) Wie groß ist die elektrische Kraft auf ein Elektron in diesem Kondensator?
c) Berechne die Beschleunigung des Elektrons in m/s² und in Vielfachen der Fallbe-
schleunigung. (Erinnerung: F = m∙a)
d) Wie lange dauert es, bis das Elektron in diesem Kondensator aus der Ruhe eine Ge-
schwindigkeit von 3 000 km/s (das sind 1% Lichtgeschwindigkeit) erreicht? (Erinne-
rung: v = a∙t)
e) Wie lang ist die notwendige Beschleunigungsstrecke für den Vorgang aus d)? (Erin-
nerung: x = ½∙a∙t²)
Auf welchen Wert muss die Spannung am Kondensator eingestellt werden, damit das
Öltröpfchen schwebt, damit also Gewichtskraft und elektrische Kraft auf das
Öltröpfchen im Gleichgewicht sind?
c) Eine Gewitterwolke erzeugt ein nach oben gerichtetes elektrisches Feld der Stär-
ke 20 kV/m. Wie groß müsste die Ladung eines 20 µg schweren Staubteilchens sein,
damit das Staubteilchen im elektrischen Gewitterfeld schweben kann, oder sich sogar
nach oben bewegt? Welches Vorzeichen muss die Ladung des Staubteilchens haben?
d) Ein elektrostatischer Staubfilter von der Gestalt eines Kondensators hat einen
Plattenabstand von 2,0 cm und eine anliegende Spannung von 30 kV. Wir betrachten
ein Staubteilchen der Masse 50 µg, das eine Ladung von 0,5 nC trägt.
Wie lange würde es ohne Luftwiderstand dauern, bis das Staubteilchen durch die Be-
schleunigung im elektrischen Feld die 2,0 cm lange horizontale Strecke von der Ka-
thode zur Anode zurücklegt und also ausgefiltert wird? (Erinnerung: x = ½∙a∙t²)
e) Zwei Tröpfchen eines Deosprays haben jeweils eine Masse von 60 µg und eine elek-
trische Ladung von 10 pC.
Wie nahe (Abstand der Mittelpunkte) müssen sich die beiden Tröpfchen sein, damit
die Coulomb-Kraft zwischen den beiden Tröpfchen genauso groß wie die Gewichts-
kraft auf eines der Tröpfchen ist?
b) Wieso kann man nicht mit der bekannten Formel W = F∙s die Arbeit ausrechnen,
die man aufwenden müsste, um K1 an K2 heranzuschieben?
c) Mit der zu Anfang noch ungeladenen Kugel K3 berührt man nun zuerst K1 (Ladungs-
ausgleich) und anschließend K2 (nochmal Ladungsausgleich). Wie groß sind danach die
Ladungen, welche die drei Kugeln tragen?
Nachtrag:
a1 a a1 a
Gleichsetzen von I und II liefert ⋅b 2= 2⋅c 1 ⇒ = 2
b1 c2 b1⋅c 1 b 2⋅c 2
3 Elektrisches Potential, φ
Potentielle Energie:
Eine potentielle Energie ist eine Energie, die ein Körper besitzt, weil er sich an einem
bestimmten Punkt im Raum befindet. Ein Beispiel dafür ist die Höhenenergie die wir
aus der Mittelstufe kennen. Das deutsche Wort für potentielle Energie ist Lageener-
gie. Deshalb ist die potentielle Energie natürlicherweise eine Funktion des Ortes x.
Vergleichspunkt:
Damit man eine potentielle Energie angeben kann braucht man einen Vergleichspunkt,
an dem die potentielle Energie Null sein soll (wie bei der Höhenenergie in der 8ten).
Im Prinzip ist die Wahl dieses Punktes völlig beliebig. Es gibt allerdings gewisse Stan -
dards für bestimmte Situationen, die weiter hinten genannt werden. Diese Standards
haben den Vorteil, dass die Formeln dann einfacher werden.
E el x
el x=
q
E el
el =
q
Man darf aber nicht vergessen, dass das Potential vom Ort x abhängig ist.
J VC
➔ Einheit: [ ]=1 =1 =1 V
C C
J
➔ =5 bedeutet, dass an diesem Punkt eine Ladung von 1C eine
C
elektrische Energie von 5J besitzt, im Vergleich zum Vergleichspunkt.
Das Potential gibt also die elektrische Energie einer positiven Ladung von 1C an die-
sem Punkt im Raum an, im Vergleich zum Vergleichspunkt.
M.a.W.: Das Potential φ ist potentielle Energie (im Vergleich zum Ver-
gleichspunkt) pro Ladung.
➔ Kennt man das Potential im Punkt A, dann kann man für eine beliebigen
Ladung q die elektrische Energie in diesem Punkt im Vergleich zum
Vergleichspunkt ausrechnen
E el , A
A= ⇒ E el , A= A⋅q Vorzeichen beachten!!
q
Also ist die Spannung die Differenz der elektrischen Potentiale von zwei Punkten
U AB= B− A
E el =W =F⋅s=F el⋅s=E⋅q⋅s=E⋅s⋅q
Bemerkung:
U AB
U AB=E⋅s AB ⇒ E= .
s AB
Wenn das elektrische Feld homogen ist, also die Feldstärke überall gleich groß ist, gilt
U AB U
=E= CD
s AB s CD
U AB U CD
=
s AB s CD
Wegen der Quotientengleichheit sind also die zwischen zwei Punkten anliegende
Spannung (Potentialdifferenz) und der entlang der Feldlinien gemessene Abstand der
Punkte im homogenen E-Feld direkt proportional zueinander. D.h. man kann auch mit
Dreisatz rechnen.
U ~ Δx
Bemerkung:
Der zurückgelegte Weg s ist ein Positionsunterschied und die Spannung ist eine Po-
tentialdifferenz. Also ist:
U AB AB
E= =
s AB x AB
AB
E=
x AB
Diese Gleichung gilt zwar nur im homogenen E-Feld, aber die Schlussfolgerungen für
die Diagramme gelten immer.
Aufgabe 3.32:
Aufgabe 3.33:
Ein Alphateilchen bewegt sich in einem Elektrischen Feld und legt dabei eine Strecke
von 20cm zurück. Die elektrische Energie des Alphateilchens steigt dabei um 6,0keV.
Aufgabe 3.34:
Aufgabe 3.35:
c) Der Atomrumpf schwingt nun mit einer Amplitude von 0,15pm. Wie viel Energie
muss man im zuführen, um seine Amplitude von 0,15pm auf 0,25pm zu steigern?
d) Begründe, dass das elektrische Feld, in dem sich der Atomrumpf befindet nicht
homogen ist und bestimme einen Näherungswert für die elektrische Feldstärke bei
x=0,20pm und bei x=0pm.
Aufgabe 3.36:
Ein Elektron bewegt sich in einem homogenen E-Feld der Feldstärke 4,0kV/m in Rich-
tung der Feldlinien von A nach B und legt dabei eine Strecke von 30cm zurück.
c) Bestimme die Größe der elektrischen Kraft auf das Elektron in diesem Feld.
d) Das E-Feld wird von einem Kondensator mit Plattenabstand 50cm erzeugt. Bestim-
me die Größe der Spannung zwischen den Kondensatorplatten.
Aufgabe 3.37:
b) Bestimme die Potentialdifferenz zwischen den Endpunkten der 800m langen Stre-
cke.
Aufgabe 3.38:
Ein Alphateilchen bewegt sich in einem homogenen elektrischen Feld in Richtung der
elektrischen Feldlinien von A nach B und legt dabei eine Strecke von 8cm zurück. Die
Potentialdifferenz zwischen den Punkten A und B beträgt 6,0kV.
d) Wie viel Arbeit muss man verrichten, um das Alphateilchen von B wieder zurück zu
A zu bringen?
Aufgabe 3.39:
Aufgabe 3.40:
3.3 Plattenkondensator
Wir betrachten einen Kondensator mit Platten-
abstand d der an die Spannung U angeschlossen
ist. Wir stellen uns eine positive Probeladung
vor, von der wir die potentielle (elektrische)
Energie ausrechnen. Als Vergleichspunkt wählen
wir die negative Platte. Hier soll die elektrische
Energie gleich Null sein (Standardkonvention).
Die elektrische Energie am Ort x0 ist dann ge-
nauso groß, wie die Arbeit die wir verrichten
müssen, um die Ladung von der negativen Platte
gegen die elektrische Kraft bis dahin zu bringen.
U E U
E el =W =F⋅x 0= E⋅q⋅x 0= ⋅q⋅x 0 ⇒ = el = ⋅x0
d q d
Potential im Plattenkondensator
U
= ⋅x
d 0
mit x 0 dem Abstand zur negativen Platte
U
mit der Steigung = E
d
Aufgabe 3.41:
a) Wie groß ist die Spannung, an die der Kondensator angeschlossen ist?
b) An der negativen Platte sei das Potential gleich Null und x = 0. Die x-Achse zeigt
in Richtung der positiven Platte. Gib das Potential im Kondensator in Abhängigkeit von
x also φ(x) an und zeichne ein Diagramm für den Verlauf des Potentials.
c) Wie groß ist der Verlust an potentieller Energie eines Elektrons, dass sich in die -
sem Kondensator 0,2 mm weit gegen die Richtung der Feldlinien bewegt?
Aufgabe 3.42:
In einem Kondensator, der an eine Spannung von 1,0 kV angeschlossen ist, herrscht
eine elektrische Feldstärke von 20 kV/m.
b) An der negativen Platte sei das Potential gleich Null und x = 0. Die x-Achse zeigt
in Richtung der positiven Platte. Gib das Potential im Kondensator in Abhängigkeit von
x also φ(x) an und zeichne ein Diagramm für den Verlauf des Potentials.
Aufgabe 3.43:
b) Bestimme aus dem Diagramm oben den Plattenabstand des Kondensators mit die-
sem Potentialverlauf, wenn dieser an eine Spannung von 400V angeschlossen ist.
Aufgabe 3.44:
Ein Kondensator mit einem Plattenabstand von 12cm und ist an 360V angeschlossen.
a) Wie groß ist der Verlust an elektrischer Energie eines Elektrons, dass sich von der
negativen Platte zur positiven Platte bewegt? Wo geht diese elektrische Energie hin
(Energieerhaltung) ?
b) Wie groß ist der Gewinn an kinetischer Energie des Elektrons wenn es eine Strecke
von 4cm zurücklegt?
c) Wie weit muss das Elektron fliegen, um seine kin. Energie um 60eV zu steigern?
Aufgabe 3.45:
b) Zeichne ein Diagramm für den Verlauf des Potentials in diesem Kondensator.
c) Wie weit muss sich ein Alphateilchen in diesem Kondensator in Richtung der Feldli-
nien bewegen, damit seine potentielle Energie um 10 keV kleiner wird?
Vergleichspunkt:
Wenn die Ladung q unendlich weit weg von der Ladung Q ist, dann ist die potentielle
Energie von q gleich Null. Das ist die Standardkonvention in der Physik.
Polstelle:
Wegen des Coulomb-Gesetzes geht die Kraft gegen unendlich, wenn der Abstand der
Ladungen gegen Null geht. Deshalb geht dann auch die potentielle Energie gegen un-
endlich. Die potentielle Energie hat also eine Polstelle für Abstand gleich Null.
Methode:
Wenn wir an einer Ladung Arbeit verrichten, dann steigt ihre potentielle Energie. Wir
überlegen uns also, in welcher Richtung wir Arbeit verrichten müssen, um die Ladung
zu bewegen. In dieser Richtung nimmt dann die potentielle Energie zu.
Eine anziehende Kraft erzeugt eine negative potentielle Energie. Eine abstoßende
Kraft erzeugt eine positive potentielle Energie.
Bemerkungen:
Damit das q an das Q gebunden sein kann, d.h. dass es von dem Q nicht wegkommt,
muss eine anziehende Kraft auf das q wirken. D.h. die potentielle Energie muss negativ
sein, wie zum Beispiel in der letzten Abbildung oben. Als Beispiel stellen wir uns für
das q ein Elektron und für das Q ein Proton vor. Wenn das Elektron sich beliebig weit
vom Proton entfernen kann (also unendlich weit), dann sagt man das q ist frei.
Wenn das q unendlich weit weg ist, dann ist die potentielle Energie gleich
Null. Die kinetische Energie, die das q in unendlicher Entfernung eventuell
noch hat, ist auf alle Fälle positiv. D.h. die Gesamtenergie in unendlicher
Entfernung muss positiv oder geringstenfalls Null sein. Wegen der Energieerhaltung
muss dann auch die Gesamtenergie, die das q vorher in der Nähe von dem Q hatte,
mindestens Null gewesen sein.
Falls die Gesamtenergie von q Null oder größer ist, dann ist das q frei. Wenn die Ge-
samtenergie von q negativ ist, dann ist das q an das Q gebunden.
Aufgabe 3.46:
b) Das Elektron befindet sich in einem Abstand von 2nm vom Proton und hat eine Ge -
samtenergie von -0,35eV. Bestimme die kinetische Energie des Elektrons.
c) Das Elektron befindet sich in einer Entfernung von 5nm vom Proton. Wie groß
müsste die kinetische Energie des Elektrons mindestens sein, damit das Elektron frei
ist?
d) Ein Elektron hat eine Gesamt-Energie von -0,2eV und eine kinetische Energie von
0,2eV.
d2) Wie viel Energie müsste man dem Elektron zuführen, um es vom Proton zu
lösen? (Das ist die Bindungsenergie, die sie aus der 9ten Klasse kennen)
e) Begründe, dass man die Beschriftung der "y-Achse" einfach in "-φ in V" abändern
kann, um das negative Potential im Feld des Protons zu erhalten.
f) Bestimme mit Hilfe der Information aus e) und mit Hilfe des Dia-
gramms die Elektrische Feldstärke im Feld des Protons in einer Entfer-
nung von 5 nm vom Proton.
g) Überprüfe das Ergebnis aus f) mit Hilfe der Formel für die Feldstärke im Feld ei -
ner Punktladung.
Aufgabe 3.47:
Das Diagramm
zeigt das Potential
im Feld eines Gold-
Atomkerns. Ein Al-
phateilchen befin-
det sich in großer
Entfernung vom
Gold-Atomkern
(hier wären z.B.
2mm schon extrem
groß), besitzt eine
kinetische Energie
von 40eV und bewegt sich direkt (zentral) auf den Gold-Atomkern zu.
b) Wie groß ist die Geschwindigkeit des Alphateilchens in einer Entfernung von 10nm
vom Gold-Atomkern?
Aufgabe 3.48:
Das Diagramm
zeigt das Potential
im Feld eines Gold-
Atomkerns. Ein
Elektron befindet
sich in einer Ent-
fernung von 3nm
vom Gold-Atom-
kern und besitzt
eine kinetische
Energie von 19eV.
a) Bestimme die Gesamt-Energie (man sagt normalerweise einfach Energie) des Elek-
trons. Ist das Elektron an den Goldatomkern gebunden oder ist es frei?
b) Wie weit könnte sich das Elektron theoretisch vom Gold-Atomkern entfernen?
Aufgabe 3.49:
Das Diagramm
zeigt das Potential
im Feld eines Gold-
Atomkerns. Ein
Elektron befindet
sich in einer Ent-
fernung von 2nm
vom Gold-Atom-
kern und bewegt
sich mit einer Ge-
schwindigkeit von
einer Million Meter
pro Sekunde vom Gold-Atomkern weg.
a) In welcher Entfernung von Gold-Atomkern kehrt das Elektron um und fliegt wieder
auf den Gold-Atomkern zu?
b) Wie groß müsste die Geschwindigkeit des Elektrons bei x = 2nm sein, damit es aus
dem Anziehungsfeld des Gold-Atomkerns entkommen kann?
Aufgabe 3.50:
Eine Linie oder Fläche, entlang derer das elektrische Potential konstant ist, heißt
eine Äquipotentiallinie oder -fläche.
Genau wie bei den Höhenlinien in einer Wanderkarte, sollten die Äquipotentiallinien
immer im selben Potential-Abstand gezeichnet werden. D.h. wenn die Äquipotentialli-
nien eng beieinander liegen, dann ändert sich senkrecht dazu das Potential sehr stark.
Das bedeutet, dass wegen Δφ = E∙Δx die elektrische Feldstärke sehr groß sein muss.
Im Feld einer
Punktladung sind
die Äquipotential-
flächen Kugelflä-
chen mit der Ladung als Mittelpunkt. Diese Ku-
gelflächen liegen nahe bei der Ladung enger bei-
einander als in größerer Entfernung, weil das
elektrische Feld in der Nähe der Ladung stärker
ist, sich also das Potential dort stärker verän-
dert. Wenn sich eine Ladung q entlang einer sol-
chen Kugelfläche bewegt, dann ändert sich ihre
potentielle Energie nicht.
D.h. eine kleine Probeladung, die wir uns vorstellen, hat in jedem Punkt des Metalls die
gleiche Potentielle Energie und da das Potential nichts anderes ist, als potentielle
Energie pro Ladung ist das elektrische Potential an jedem Punkt im Metall gleich groß.
➔ M.a.W.: Wenn man zwei Punkte A und B mit einem metallischen Leiter
verbindet, dann liegen die beiden Punkte auf dem selben Potential.
Die Feldlinien
werden zum
Metall hin und
ins Metall hin-
ein gezogen.
Die Äquipoten-
tiallinien wer-
den um das
Metall herum
geführt.
➔ ... müssen die elektrischen Feldlinien am Rand eines Körpers aus Metall
senkrecht auf der Oberfläche des Metalls stehen.
Hierzu noch
ein kleines Bei-
spiel. Weiter
vorne hatten
wir auch schon
gesehen, dass
elektrische
Feldlinien ins
Metall hinein-
gezogen wer-
den. Jetzt sind
wir uns auch ganz sicher, dass sie senkrecht auf die Oberfläche treffen. Je kleiner
der Krümmungsradius am Rand des Metalls (das hier sind lauter Halbkreise), desto
enger laufen die Feldlinien am Metall zusammen. Deshalb ist das elektrische Feld am
Rand umso stärker, je kleiner der Krümmungsradius ist. Die kleinsten Krümmungsradi-
en haben Kanten, Ecken und Spitzen, in deren Nähe ist also das elektrische Feld am
stärksten. Falls irgendwo die Durchschlagfestigkeit der umgebenden Luft überschrit-
ten wird, dann passiert das zuerst da, wo das elektrische Feld am stärksten ist, also
an so einer Metallspitze. Deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass ihr Blitzableiter gut
zugespitzt ist, und dass die anderen Metallgegenstände auf ihrem Dach schön abge-
rundet sind. Außerdem muss der Blitzableiter natürlich geerdet sein <- siehe vorne.
Aufgabe 3.51:
b) Wie groß ist die Spannung zwischen dem Boden und einer Wolke in 1500m Höhe?
(unter der Annahme eines homogenen elektrischen Feldes)
Entscheiden und begründen Sie, ob die Aussagen richtig oder falsch sind:
h) Bei Verwendung einer positiven Probeladung q 2=+ 4,0⋅10 C ändert sich bei den
−19
i) Bei Anlegen einer Spannung von -100V an die obere Platte und unveränderter Er-
dung der unteren Platte ändert sich bei den Ergebnissen von b) bis f) lediglich das
Vorzeichen.
Aufgabe 3.53:
c) Ein Elektron befindet sich in einem Abstand von 1,5 nm von diesem Kern und be-
sitzt eine kinetische Energie von 10 eV. Wie viel Energie müsste man dem Elektron zu-
führen, damit es sich von dem Atomkern lösen kann?
Aufgabe 3.54:
b) Ein Alphateil-
chen befindet sich in großem Abstand von diesem Atomkern und besitzt eine kineti-
sche Energie von 120eV. Wie nahe kann das Alphateilchen dem Kern kommen?
c) Ein Elektron befindet sich in 0,5nm Abstand vom Kern und hat eine kinetische
Energie von 30eV. Wie weit kann sich das Elektron von diesem Kern entfernen?
d) Zeichne ein skaliertes Diagramm, für das Potential im Feld dieses Kerns in Abhän -
gigkeit vom Abstand ( 1cm entspricht 1nm; 1cm entspricht 10V).
a) Entscheide, ob
es sich um zwei
gleichnamige oder
ungleichnamige La-
dungen handelt und
trage die Vorzei-
chen der Ladungen
ein. Beachte die
Richtung der Feldli-
nien.
Aufgabe 3.57:
Aufgabe 3.58:
b) Begründe mit Hilfe der gegebenen Abbildung, dass das elektrische Feld rechts von
der positiven Ladung stärker ist als links davon. Argumentiere auch zahlenmäßig.
d) Bestimme mit Hilfe des Bildes näherungsweise die elektrische Feldstärke im Punkt
E. Benutze dazu beide benachbarten Äquipotentiallinien.
Aufgabe 3.59:
1 Q
= ⋅
4⋅⋅ 0 r
In den obigen Abschnitten haben wir für dieses r immer ein x geschrieben. Das spielt
natürlich keine Rolle. Für die potentielle Energie der Ladung q im Abstand r von der
Ladung Q gilt dann
1 Q⋅q
E pot =⋅q= ⋅
4⋅⋅0 r
Wollte man die Formel für das Potential ausrechnen, dann müsste man die potentielle
Energie einer positiven Ladung q von 1C im Abstand r von Q ausrechnen.
Weil das schon mal im G8-Abi dran war, kommen jetzt ein paar Re-
chenaufgaben dazu.
c) Gewitterblitz: Ein Blitz entsteht nur, wenn eine ausreichende Spannung zwischen
Wolke und Erdboden vorhanden ist. Im Modell nehmen wir die Wolke als Punktförmige
Ladung an. Der Abstand von diesem Ladungsmittelpunkt zum Erdboden ist 1,5 km und
die Spannung zwischen Wolke und Erdboden beträgt 300 MV.
Schätze mit Hilfe der Formel für das Potential einer Punktladung die Gesamtladung
der Wolke ab.
Während der 25 µs lange dauernden Hauptentladung des Blitzes gibt die Wolke ca. 1%
ihrer Ladung an den Erdboden ab. Berechne die Stromstärke dieser Hauptentladung.
Bestimme die mittlere potentielle Energie und die mittlere kinetische Energie des ge-
bundenen Elektrons.
Bestimme den mittleren Abstand, den das Elektron zum Mittelpunkt des Atomrump-
fes hat.
4.1 Ladung
Zuerst messen wir die
auf dem Kondensator lie-
gende Ladung Q in Ab-
hängigkeit von der anliegenden Spannung U. Zum qualitati-
ven Nachweis von Ladungen kann man zum Beispiel ein
Elektroskop nehmen. Für eine quantitative Messung muss
man die Stromstärke beim Aufladen in Abhängigkeit von
der Zeit messen. Dazu muss man die Schaltung im Bild aufbauen.
Aufgabe 4.61:
Aufgabe 4.62:
Zeige, dass die Größe der aufgebrachten Ladung direkt proportional zur anliegenden
Spannung ist. Bestimme den Proportionalitätsfaktor und gib den Funktionalen Zusam-
menhang von Q in Abhängigkeit von U an.
4.2 Kapazität, C
Die Proportionalität von Q und U gilt ganz allgemein. Die Proportionali-
tätskonstante ist allerdings abhängig vom Kondensator, also für jeden Kondensator
anders.
Definition: Kapazität, C
Q
C=
U
C
[C ]=1 =1 F (Farad)
V
Das dürfen wir nur deshalb definieren weil wir schon wissen, dass Q
und U direkt Proportional sind. Sonst würde ja bei ein und demselben
Kondensator bei verschiedenen Q jedes mal was anderes raus kommen.
Da das aber nicht so ist sagt man die Größe ist "wohldefiniert".
➔ Die Gleichung kann man natürlich auch benutzen, um Ladung oder Span-
nung auszurechnen, wenn man die anderen beiden Größen kennt.
Q
Q=C⋅U U=
C
Die Kapazität eines Kondensators ist sicher abhängig von Platten-Fläche A und Plat-
tenabstand d. Aber in welcher Weise?
Aufgabe 4.63:
Im ersten Versuch lassen wir den Plat- A in m2 0,010 0,025 0,040 0,055
tenabstand konstant bei 1,0cm und die
Q in pC 680 1700 2720 3740
Spannung bei 80V. Gemessen wird die La-
dung in Abhängigkeit der Platten-Fläche.
Im zweiten Versuch lassen wir die Plat- d in mm 5 6 7 8
ten-Fläche bei 0,070m2 und die Spannung
Q in pC 9500 7900 6800 6000
bei 80V. Gemessen wird die Ladung in Ab-
hängigkeit des Plattenabstandes.
A
C =0⋅
d
mit Plattenfläche A
und Plattenabstand d
Die Kapazität ist also umso größer, je kleiner der Plattenabstand ist. Für eine große
Kapazität muss man die Platten nahe aneinander bringen. Sie dürfen sich aber nicht
berühren, weil sich der Kondensator sonst sofort entlädt, bzw. gar nicht aufladen
kann.
Es ist deshalb naheliegend, dass man eine Kunststoff-Folie oder ein Blatt Papier zwi-
schen die Platten legt. Dann kann man die Platten einfach ganz fest zusammendrücken
und erhält so einen sehr kleinen Abstand. Was man zwischen die Platten legt darf
aber den Strom nicht leiten, muss also ein Isolator sein. Wenn man so einen Isolator
zwischen die Kondensatorplatten legt, dann nennt man den Isolator ein Dielektrikum.
Das Dielektrikum steigert die Kapazität dann sogar noch weiter um einen vom Materi-
al abhängigen Faktor, den man Permittivitätszahl nennt. Für einen Kondensator mit Di-
elektrikum gilt deshalb:
A
C = 0⋅ r⋅
d
mit der Permittivitätszahl
des Dielektrikums r
So was kann man natürlich mit ganz verschiedenen Methoden ausrechnen. Jede solche
Methode beruht darauf, dass man sich einen Prozess ausdenkt, durch den der Zu-
stand des geladenen Kondensators aus einem neutralen Zustand entsteht. Für diesen
Prozess muss man dann die verrichtete Arbeit ausrechnen. Das ist natürlich nicht für
alle denkbaren Prozesse gleich einfach, deshalb besteht die Schwierigkeit hauptsäch-
lich darin sich einen Prozess auszudenken, bei dem man das schafft.
Möglichkeit 1:
Dann bewegen wir die Fläche mit der Ladung +Q von der anderen Fläche weg, bis sie
den Abstand d hat. Dabei müssen wir Arbeit gegen die Anziehungskraft von der nega-
tiven Platte verrichten. Die Größe dieser Arbeit ist dann gleich der elektrischen
Energie. Für die Arbeit müssen wir uns die wirkende Kraft überlegen, die ist aller-
dings vielleicht abhängig von x,
F x =Q⋅E x
Für die Feldstärke benutzen wir gleich unsere Kondensator-Formeln. Da steht aber
➔ Da das Feld der positiven Platte keine Kraft auf die positive Plat-
te ausüben kann (ein Körper kann keine Kraft auf sich selbst ausüben),
wir also nur die Feldstärke der negativen Platte brauchen müssen wir
die Feldstärke aus der Kondensator-Formel halbieren. Damit erhalten
wir für die elektrische Feldstärke:
1 Q
⋅U x
1 2 1 C x 1 Q 1 Q 1 Q
⋅E x = = ⋅ = ⋅ = ⋅ = ⋅
2 x 2 x 2 C x ⋅x 2 A 2 0⋅A
0⋅ ⋅x
x
mit A der Platten-Fläche des Kondensators. Am Ergebnis können wir erkennen, dass
die Feldstärke nicht vom Abstand x von der negativen Platte abhängt.
Mit der Feldstärke von oben bekommen wir für die Kraft auf die positive Platte:
1 1 Q 1 Q2
F x =Q⋅ ⋅E x=Q⋅ = ⋅
2 2 0⋅A 2 0⋅A
Die Kraft auf die positive Platte ist also nicht von x abhängig sondern konstant. Da
die Kraft konstant ist, können wir unsere alte Formel für die Arbeit benutzen und
endlich die elektrische Energie ausrechnen.
1 Q2 1 Q2 1 d 1 1 Q2
E el =W =F⋅s= ⋅ ⋅s= ⋅ ⋅d = ⋅Q2⋅ = ⋅Q2⋅ =
2 0⋅A 2 0⋅A 2 0⋅A 2 C 2C
In der Rechnung oben haben wir die Formel für die Kapazität C = ε0 ∙ A/d benutzt. Für
das Q setzen wir noch Q = C ∙ U ein und erhalten die Formel, die wir auswendig lernen.
(C⋅U )2 C 2⋅U 2 1 1 1
E= = = ⋅C⋅U 2= ⋅C⋅U⋅U = ⋅Q⋅U
2C 2⋅C 2 2 2
Energie im Kondensator
1 1
E= ⋅C⋅U 2 = ⋅Q⋅U
2 2
Die Formel kann man sich relativ leicht merken, weil sie der Formel für die kinetische
Energie recht ähnlich ist.
Möglichkeit 2:
Q
N= ⇒ Q=N⋅e (1)
e
Auf das erste Elektron wirkt gar keine Kraft, weil der Kondensator ja noch gar nicht
geladen ist.
F 1=0 (2)
Auf das letzte Elektron, das N-te, wirkt die Kraft des Feldes vom voll geladenen Kon-
densator.
U
F N =E⋅q e= E⋅e= ⋅e (3)
d
F 1F N 1 U
Die mittlere Kraft auf ein Elektron ist dann mit (2) und (3): F= = ⋅ ⋅e
2 2 d
Damit berechnen wir die mittlere Arbeit, die wir an einem Elektron verrichten müssen
1 U 1
W e =F⋅s= F⋅d = ⋅ ⋅e⋅d = ⋅U⋅e
2 d 2
Das ist aber nur die Arbeit an einem einzelnen Elektron. Für die ganze Ladung brau-
chen wir die Arbeit an N Elektronen, mit dem N aus Gleichung (1).
1 1 1
W =N⋅W e = N⋅ ⋅U⋅e= ⋅U⋅N⋅e= ⋅U⋅Q
2 2 2
1 1 2
E el =W = ⋅U⋅C⋅U = ⋅C⋅U
2 2
Aufgabe 4.64:
b) Nach der Verdoppelung des Plattenabstandes hat der Kondensator mehr Energie
als davor. Woher kommt diese Energie?
Aufgabe 4.65:
b) Trotz des Stroms kann man die Schönwetterregion als Kondensator mit der mitt-
leren Atmosphäre und dem Erdboden als Kondensatorplatten auffassen. Berechnen
Sie unter Annahme eines homogenen elektrischen Felds den Betrag der
Kraft Fel auf ein einfach positiv geladenes Ion in der Schönwetterregion.
c) Zeigen Sie durch eine Abschätzung, dass der Betrag der Energie, die im elektri-
11
schen Feld der Schönwetterregion gespeichert ist, in der Größenordnung 10 J
liegt.
d) Nehmen Sie an, man könnte diese Energie in einem Kraftwerk im Dauerbetrieb
nutzbar machen. Welche Leistung hätte das Kraftwerk? Wäre es sinnvoll, diese Res-
source als „Energiequelle der Zukunft“ zu nutzen? Begründung!
e) Ein Normblitz transportiert in etwa eine Ladung von 70 C. Berechnen Sie, wie viele
Normblitze es durchschnittlich pro Sekunde weltweit geben muss, damit der globale
Kreislauf aufrecht erhalten werden kann.
f) Schätzen Sie ab, wie lange ein Blitz dauert, wenn der Entladestrom im Mittel
140kA beträgt.
Aufgabe 4.67:
Ein Kondensator besteht aus zwei rechteckigen Platten mit Flächeninhalt 5,0 dm² die
einen Abstand von 4,0 cm voneinander haben. Die beiden Platten tragen entgegenge-
setzte Ladungen von +5,0 nC bzw. -5,0 nC. Der Kondensator ist während der ganzen
Aufgabe nicht an eine Spannungsquelle angeschlossen.
b) Die geladenen Platten werden nun auf den doppelten Abstand auseinander gescho-
ben. Bestimme die Zunahme an elektrischer Energie des Kondensators dabei und mit
Hilfe dieses Wertes die zum Schieben notwendige Kraft (keine Reibung).
c) Bestimme mit Hilfe des Wertes der Feldstärke aus a) die Kraft, mit der die posi-
tive Platte von der negativen Platte angezogen wird. Beachte dabei, dass n u r d a s
F e l d d e r n e g a t i v e n P l a t t e eine Kraft auf die positive ausübt.
Q1 Q2 Q Q1 +Q 2 Q1 Q 2
C 1= ; C 2= → C= = = + =C 1 +C 2
U U U U U U
C=C 1 +C 2 +...
4.5 Abi
Aufgabe 4.69: Abi 1999
R.C. Tolman konzipierte 1916 ein Experiment zur Untersuchung der Natur der La-
dungsträger in metallischen Leitern: Ein Metalldraht der Länge l wird mit konstanter
Beschleunigung a in Drahtrichtung bewegt. Da die Ladungsträger im Metall praktisch
frei beweglich sind, stellt sich zwischen den beiden Drahtenden während der Be-
schleunigung eine konstante Spannung U ein.
a) Erklären Sie das Auftreten dieser Spannung und erläutern Sie, welche Polatität
die Enden des Drahtes aufweisen, wenn man annimmt, dass die Ladungsträger negativ
geladen sind.
b) Zeigen Sie, dass für den Betrag der Spannung U im Gleichgewichtsfall die Glei-
l⋅m⋅a
chung U = gilt. Dabei ist m die Masse und q die Ladung eines Ladungsträgers.
q
q
keitsveränderung Δ v=90 m/ s . Berechnen Sie die spezifische Ladung der La-
m
dungsträger und zeigen Sie, dass das Experiment die Vorstellung von Elektronen als
Ladungsträgern in Metallen unterstützt.
Bei sonst gleichen Bedingungen ergibt sich für den Zusammenhang von d und Q die ge-
zeigte Tabelle.
1
b) Zeichnen Sie ein −C−Diagramm aus den Messwerten, achten Sie auf mög-
d
lichst genaues Arbeiten. Erläutern Sie welche Kurve bei einem idealen Plattenkonden-
sator zu erwarten wäre.
c) Das Diagramm lässt den Schluss zu, dass die Messpunkte annähernd auf einer Ge-
raden liegen, die nicht durch den Koordinatenursprung geht. Begründen Sie, dass sich
dieser Kurvenverlauf durch Annahme einer zusätzlichen, konstanten Kapazität C 0 ,
welche sich mit der Kapazität des Plattenkondensators C K zur Gesamtkapazität
C addiert, erklären lässt. Bestimmen Sie den unter dieser Annahme aus den Mess-
werten resultierenden Wert für ϵ 0 .
a) Skizzieren Sie das elektrische Feld zwischen der kreisförmigen Platte P 2 und
der Anordnung aus Ring S und Platte P 1 . Erläutern Sie kurz, welche Funktion der
Ring S in der Versuchsanordnung hat.
2
1 r⋅U
b) Zeigen Sie, dass für die Kraft F auf die Platte P1 gilt:
F = ⋅ϵ0⋅π⋅
2 d ( )
;
hierbei ist r der Radius der Platte P 1 und d der Plattenabstand. Begründen Sie,
dass das U²-F-Diagramm bei konstant gehaltenem r und d eine Gerade ergibt.
c) Zeichen Sie das U²-F-Diagramm und bestimmen Sie mit Hilfe der Geradensteigung
des Diagramms den Wert für die elektrische Feldkonstante ϵ0 . Bestimmen Sie auch
die prozentuale Abweichung vom Tabelenwert.
Eine positiv geladene Wolke in 400 m Höhe bldet zusammen mit dem Erd-
boden darunter einen Plattenkondensator (Fläche einer Platte 8,0 km²). Zwischen
Wolke und Erde herrscht die Feldstärke E = 120 000 V/m, die so hoch ist, dass eine
Entladung durch die Luft (Blitz) unmittelbar bevorsteht.
a) Wie groß ist die Ladung der Wolke, welche Spannung herrscht zwischen ihr und
dem Boden? (Kontrolle: Q = 8,5 C)
b) Welche Ladung müsste ein Wassertröpfchen der Masse 4,2 mg haben, wenn es vor
der Entladung der Wolke zwischen dieser und der Erde bei Windstille gerade schwe-
ben würde?
c) Wie lange würde die Entladung der Wolke dauern, wenn die mittlere Stromstärke
des Blitzes 4,0 kA betragen würde?
d) Noch bevor es zu einer Entladung kommt, drückt ein Fallwind die Wolke auf eine
niedrigere Höhe herab. Die Ladung der Wolke bleibe dabei konstant. Wie ändert sich
qualitativ die elektrische Feldstärke zwischen Wolke und Erde? Wird eine Entladung
der Wolke dadurch wahrscheinlicher? Geben Sie jeweils eine Begründung!
a) Berechnen Sie aus den gegebenen Daten die Kapazität C1 und die Ladung Q1 des
Kondensators. (Kontrolle: 33 pF)
b) Der Kondensator K1 wird nun von der Spannungsquelle abgetrennt. Beschreiben Sie
ein Experiment, mit dem man feststellen könnte, welche Platte des Kondensators po-
sitiv geladen ist.
Zur Bestimmung der Kapazität eines unbekannten Kondensators K2 wird dieser durch
Umlegen des Schalters S an die Platten von K1 angeschlossen. Dabei sinkt die Span-
nung zwischen den Platten von K1 von 800 V auf 200 V.
c) Erläutern Sie, warum es zum Absinken der Spannung kommt. Bestimmen Sie den
Betrag der Ladung, die zu K2 fließt. Welche Kapazität hat der Kondensator K2 ?
a) Berechnen Sie die Kapazität dieser Anordnung sowie die gespeicherte Ladung Q
des Kondensators. (Kontrolle: Q = 64 nC)
b) Berechnen Sie die elektrische Feldstärke E zwischen den Platten sowie die im Feld
gespeicherte Energie W. (Kontrolle: E = 160 kV/m)
c) Erklären Sie wie der Faktor ½ zustande kommt und bestimmen Sie die Größe der
Kraft F, welche die Platten dieses Kondensators aufeinander ausüben.
d) Vergleichen Sie das Ergebnis aus Teilaufgabe c) mit der Kraft, die zwei Punktla-
dungen gleicher Größe im Abstand d = 1,5 mm aufeinander ausüben. Erläutern Sie,
warum sich die beiden Werte erheblich unterscheiden.
Beim Versuch nach Millikan bringt man elektrisch geladene Öltröpfchen zwischen die
horizontalen Platten eines Kondensators. Ein zweifach geladenes Öltröpfchen wird
dabei bei einer angelegten Spannung von 255 V im Kondensator mit Plattenabstand
5,0 mm zum ruhigen schweben gebracht.
a) Skizzieren Sie den Kondensator (Polung!) und die Kräfte, die auf das Tröpfchen
wirken.
b) Leiten Sie für den Schwebefall eine Formel für die Masse des Öltröpfchens in Ab-
hängigkeit der gegebenen Messgrößen her und bestimmen Sie diese Masse des in die-
sem Versuch verwendeten Tröpfchens. (Kontrolle: 1,7 pg)
Das Öltröpfchen wird mit UV-Licht bestrahlt und verliert dadurch ein Elektron.
c) Was beobachtet man? Begründen Sie ihre Antwort mit Hilfe der wirkenden Kräf-
te. Eine rechnerische Behandlung ist nicht erforderlich.
d) Erklären Sie, weshalb das durch die Luft nach unten fallende Öltröpfchen schließ-
lich eine Endgeschwindigkeit erreicht und dann mit konstanter Geschwindigkeit fällt.
Q in nC 35 56 69 90 110 124
b) Berechnen Sie mit Ihrem Ergebnis aus Teilaufgabe a) die elektrische Feldkonstan-
te und geben Sie die prozentuale Abweichung vom Literaturwert an.
Die obere Kondensatorplatte wird nun etwas in horizontaler Richtung verschoben und
der Versuch dann bei gleichen Spannungswerten wiederholt.
Zur Beschreibung der elektrischen Vorgänge bei einem Gewitter soll eine
geladene Gewitterwolke in 1,5 km Höhe zusammen mit dem Boden darunter stark ver-
einfacht als "Naturplattenkondensator" mit der Fläche 15 km² betrachtet werden.
Die Wolkenunterseite besitzt gegenüber dem Boden das Potential φ = -30 MV. Wegen
der zunächst noch trockenen Luft kann die Kapazität wie bei einem Kondensator im
Vakuum berechnet werden.
a) Ermitteln Sie die Kapazität und die Ladung dieses Kondensators sowie die elektri-
sche Feldstärke E. (Kontrolle: E = 20 kV/m)
b) Welchen Betrag würde man erhalten, wenn man die im elektrischen Feld dieses
Kondensators gespeicherte Energie nach dem "Erneuerbare-Energie-Gesetz" zu einem
Preis von 0,36 € pro kWh ins Stromnetz einspeisen könnte?
c) Erklären Sie, warum ein in diesem Gewitterfeld auf dem Boden stehender Sende-
mast aus Metall besonders blitzeinschlaggefährdet ist. Benützen Sie zur Begründung
eine geeignete Feldlinienskizze. Zeichnen Sie in die Feldlinienskizze auch die Äquipo-
tentiallinien ein.
1 2
F L = ⋅c W⋅ρL⋅A⋅v .
2
Negative Ladungen, die im unteren Teil der Gewitterwolke auf den Hagelkörnchen sit-
zen, werden im Wesentlichen durch Blitze zur Erde abgeleitet. Doch auch die fallen-
den Hagelkörnchen selbst transportieren Ladung von der Wolke zum Boden.
b) Ermitteln Sie den Auslenkwinkel α und berechnen Sie mit Hilfe der Gewichtskraft
die elektrische Kraft auf die Metallkugel. (Kontrolle: F(elektrisch) = 82 µN )
c) Wie groß ist die elektrische Feldstärke E des homogenen elektrischen Feldes zwi -
schen den Kondensatorplatten? Welche Ladung Q trägt die Metallkugel? (Kontrolle:
E = 20 kV/m)
d) Begründen Sie kurz, wie sich die Auslenkung der Kugel ändert, wenn bei konstan-
ter Spannung der ursprüngliche Plattenabstand vergrößert wird.
e) Nun wird der Faden durchtrennt. Beschreiben Sie qualitativ die Bewegung der Me-
tallkugel innerhalb des Kondensators und begründen Sie ihre Antwort.
Der Rest erscheint jetzt wohl ein bisschen schwer. Sie werden im Ver-
lauf der 11ten Klasse noch etwas über Physik lernen, wodurch diese
Frage dann leichter wird.
Die geladene Metallkugel wird anschließend wieder an den Faden gehängt, doch anstel-
le der Gleichspannung wird jetzt eine Wechselspannung an die Kondensatorplatten an-
gelegt.
5 Magnetfeld
Sobald ein Körper eine elektrische Ladung besitzt, erzeugt er ein elektri-
sches Feld. Sobald sich eine elektrische Ladung bewegt, erzeugt sie zusätz-
lich ein Magnetfeld. Alle Magnetfelder, die Sie bisher kennengelernt haben,
werden von bewegten Ladungen erzeugt, auch die Felder von Permanentma-
gneten, wie sie spätestens ein bisschen weiter unten sehen werden. Jeder
Magnet hat zwei Pole, es gibt keine magnetischen Monopole. Bei unseren
Schul-Magneten ist der Nordpol immer rot, der Südpol ist grün.
Definition:
Die magnetischen Feldlinien zeigen an jedem Punkt in die Richtung, in die eine Kraft
auf den Nordpol eines kleinen Probemagneten wirkt.
Wenn Sie sich also überlegen wollen in welche Richtung die magnetische Feldlinie an
einem bestimmten Punkt zeigt, müssen Sie sich an diesem Punkt den Nordpol eines
kleinen Magneten vorstellen, und sich überlegen, in welche Richtung eine Kraft auf
diesen Nordpol wirkt.
➔ Wenn sich eine elektrische Ladung bewegt, dann erzeugt sie ein
Magnetfeld.
Genauso wie elektrische Feldlinien, dürfen sich magnetische Feldlinien niemals schnei-
den oder berühren und je dichter die Feldlinien, desto stärker das Feld.
Anders als elektrische Feldlinien haben magnetische Feldlinien aber niemals einen
Anfang oder ein Ende. D.h. sie laufen immer in geschlossenen Kurven. In den Perma-
nentmagneten laufen sie also durch die Magnete durch!
Ferromagnetismus:
Permanentmagnete enthalten viele kleine Elementarmagnete, die sich alle parallel aus-
richten lassen. Die Elementarmagnete sind rotierende Elektronen wie im Beispiel
oben, ganz rechts. Bei Permanentmagneten lässt sich die Ausrichtung der Elementar-
magnete nur schwer verändern, bleibt dann aber stabil. Solche Stoffe heißen "magne-
tisch hart". Bei "magnetisch weichen" Stoffen, lässt sich die Ausrichtung der Ele-
mentarmagnete recht leicht verändern, bleibt dann aber nicht stabil. Solche Stoffe
(Weicheisen; Dynamobleche) eignen sich als Füllung für Spulen, um deren Magnetfeld
auf das bis zu Tausendfache zu verstärken. Rotierende Elektronen gibt es übrigens in
allen Stoffen. Aber nur bei sehr wenigen (Eisen, Kobalt, Nickel, Dysprosium, ...)
Aufgabe 5.79:
Skizziere jeweils das von der bewegten Ladung oder dem Strom erzeugte Magnet-
feld in der Zeichenebene. Versuche keine räumliche Darstellung.
5.2 Lorentzkraft
Erst wenn eine Ladung sich bewegt, erzeugt sie ein Magnetfeld. Und auch
erst wenn sie sich bewegt, wirkt in einem fremden (externen) Magnetfeld eine Kraft
auf sie.
Das ist eine logische Konsequenz aus dem Wechselwirkungsprinzip (Newton III):
Wenn auf jede Masse eine Gravitationskraft wirkt, dann muss auch jede Masse ein
Gravitationsfeld erzeugen. Wenn auf jede elektrische Ladung eine elektrische Kraft
wirkt, dann muss auch jede elektrische Ladung ein elektrisches Feld erzeugen und
wenn jede bewegte Ladung ein Magnetfeld erzeugt, dann muss auch auf jede bewegte
Ladung eine "magnetische Kraft" wirken.
Wir betrachten Kräfte auf gerade stromdurchflossene Leiter oder bewegte Teilchen.
Die Kraft entsteht jeweils durch ein Magnetfeld, dass von einem anderen Körper er -
zeugt wird. Wenn wir den anderen Körper nicht näher spezifizieren, sagen wir einfach
ein externes Magnetfeld.
Aufgabe 5.80:
Gegeben ist jeweils ein stromdurchflossener Leiter oder eine bewegte Ladung und ein
externes Magnetfeld. Zeichne jeweils die Lorentzkraft auf den Leiter bzw. die be-
wegte Ladung ein.
a)
b)
Aufgabe 5.81:
Ein Elektron bzw. Proton bewegt sich im Magnetfeld eines geraden Lei-
ters. Zeichne jeweils die Kraft auf das Elektron bzw. Proton ein.
Aufgabe 5.82:
In den Bildern bewegt sich ein Elektron bzw. Proton in der Nähe einer Spule. Das
Teilchen soll jeweils in die eingezeichnete Beschleunigungsrichtung abgelenkt werden.
Ergänze die dazu notwendige Gleichspannung an der Spule. Dabei kommt es natürlich
auf die richtige Polung an.
a)
b)
Aufgabe 5.83:
Man kriegt schnell raus, dass die Kraft am Größten ist, wenn der Leiter genau senk-
recht zu den magnetischen Feldlinien verläuft. Die Abhängigkeit vom Winkel zwischen
Leiter und Magnetfeld-Richtung müssen wir an der Schule noch gar nicht beschrei-
ben, wir beschränken uns auf den Fall der maximalen Kraft, wenn also der Leiter
senkrecht zu den magnetischen Feldlinien verläuft. Für diesen Spezialfall definieren
wir die Maßzahl mit der wir die Stärke eines Magnetfeldes beschreiben, die magneti-
sche Flussdichte B. Da der Leiter eine räumliche Ausdehnung besitzt, und wir mit Hil-
fe der Kraft auf den Leiter die Stärke des Magnetfeldes bestimmen wollen, muss das
Magnetfeld im Bereich unseres Leiters homogen sein, sonst bekommen wir nur so was
wie eine mittlere Stärke des Magnetfeldes.
F
B= ; [ B ] =1 N =1 V⋅s2 =1 T (Tesla)
I⋅l A⋅m m
Die Definition (also die Gleichung) gilt nur, wenn der Leiter senkrecht
zu den magnetischen Feldlinien steht und wenn das Magnetfeld im Be-
reich des Leiters homogen ist.
Frage:
Auch unter den vielen Einschränkungen, die wir schon gemacht haben, ist die Sinnhaf -
tigkeit der Definition oben nicht selbstverständlich. Die Definition ist nur sinnvoll,
wenn gilt:
Programm:
Aufgabe 5.84:
Bei der
Versuchs-
durchfüh-
rung müs-
sen wir
darauf
achten,
dass die
oben be-
sproche-
nen Ein-
schrän-
kungen
jederzeit erfüllt sind.
In meiner Zeichnung sind die zwei Spulen recht weit auseinander. Für ein gut homoge-
nes Magnetfeld sollte man die Spulen recht nah aneinander schieben, das ist aber
blöd zu zeichnen.
b) Weshalb muss man im Versuch darauf achten, dass das Leiterstück bei allen Mes-
sungen in der gleichen Position ist? (Das Bauteil mit dem man das macht fehlt in mei -
ner Zeichnung, genauso wie ein Mechanismus mit dem man die Gewichtskraft des Lei-
terstücks und der Zuleitungen ausgleicht. )
d) Weshalb wird die Kraftmessung nicht von den Kräften auf die Zuleitungen gestört?
e) Der Versuch oben ist noch nicht fertig verkabelt. Verkable den Versuch zu Ende.
Dabei sollen die Spulen in Reihe geschaltet werden. Achte darauf, dass die Lorentz-
kraft auf das Leiterstück nach oben zeigen muss, weil ja der Kraftmesser unten ange-
bracht ist.
Aufgabe 5.85:
a) Zeige graphisch, dass die Lorentzkraft direkt proportional zur Länge des Leiter-
stücks ist.
c) Begründe, dass die Lorentzkraft direkt proportional zu I ∙ l ist und bestimme die
Proportionalitätskonstante k.
Die Proportionalitätskonstante F/(I∙l) kann nur noch von der Stärke des Magnetfel-
des abhängig sein. Alle anderen Einfluss-Faktoren haben wir ausgeschaltet, zum Bei-
spiel auch die Richtung des Magnetfeldes. Außerdem ist die Kraft – also auch F/(I∙l) –
sicher umso größer, je stärker das Magnetfeld ist.
Aufgabe 5.86:
b) Zeige rechnerisch, dass die magnetische Flussdichte direkt proportional zur Win-
dungszahl der Spule und indirekt proportional zur Länge der Spule ist.
c) Begründe, dass die magnetische Flussdichte direkt proportional zu I ∙N/l ist, be-
stimme die Proportionalitätskonstante k und gib damit eine Formel für B an.
N
B= 0⋅I⋅
l
im Innern einer langgestreckten Spule.
Durch eine Füllung (Weicheisenkern) in der Spule lässt sich ihre magnetische Wirkung
noch erheblich erhöhen. Der Verstärkungsfaktor μr (bis zu Tausend) ist vom Material
der Füllung abhängig und heißt Permeabilitätszahl des Stoffes.
N
B= 0⋅ r⋅I⋅
l
I
B= 0⋅ I : Stromstärke im Leiter r : Abstand vom Leiter
2 ⋅r
Aufgabe 5.87:
Skizzieren Sie den prinzipiellen Verlauf der magnetischen Flussdichte des Magnetfel-
des eines geraden Leiters in Abhängigkeit vom Abstand r zum Leiter in einem nicht
skalierten r-B-Diagramm.
Aufgabe: 5.88:
Berechnen Sie mit der Formel oben die Kraft auf ein 1,0m langes Leiterstück in dem
ein Strom von 1A fließt, und das sich im Abstand von 1,0m zu einem sehr langen, paral -
lel dazu laufenden Leiter befindet, in dem ein gleich großer Strom fließt. (Vergleiche
das Ergebnis mit der Definition des Ampere in der Formelsammlung)
Wie müssen die beiden Ströme orientiert sein, damit das Leiterstück angezogen (ab-
gestoßen) wird? Fertigen Sie hierzu eine Skizze an.
E-Feld B-Feld
E-Feld hat Betrag und Rich- vektorieller Charakter B-Feld hat Betrag und Rich-
tung tung
Feld zeigt in die Richtung der Richtung Feld zeigt in die Richtung der
Kraft auf eine positive Ladung Kraft auf einen mag. Nordpol
alle elektrischen Ladungen er- Woher? Ladungen erzeugen auch B-
zeugen E-Felder Felder, aber nur dann, wenn
sich die Ladungen bewegen
auf jede elektrische Ladung Kraft auf wen? auf eine Ladung wirkt nur
wirkt im E-Feld eine Kraft dann eine Kraft, wenn sie sich
bewegt
genau in Richtung der elektri- Richtung der Kraft senkrecht zur Richtung der
schen Feldlinien magnetischen Feldlinien
an positiven Ladungen begin- Feldlinien haben keinen Anfang und kein
nen Feldlinien, an negativen Ende, sind immer geschlosse-
Ladungen enden Feldlinien ne Kurven
F Definition für die F
E= B=
q Stärke des Feldes I⋅l
Anode
Das ist die Elektrode, zu der sich die negativ geladenen Teilchen (Elektronen oder
Anionen) hinbewegen oder von der sich positiv geladene Teilchen (Kationen) wegbewe -
gen.
Kathode
Das ist die Elektrode, zu der sich die positiv geladenen Teilchen (Kationen) hinbewe-
gen, oder von der sich negativ geladene Teilchen (Anionen oder Elektronen) wegbewe-
gen.
Funktionsweise:
➔ Die Anode hat ein Loch in der Mitte, durch das der Elektronenstrahl
hindurch gelangt. Dahinter kann er dann verwendet werden.
Als Heizspannung braucht man eine kleine Wechselspannung (z.B. 6V), als Beschleu-
nigungsspannung eine hohe Gleichspannung (z.B. 300V aber auch mal 100kV).
Die kinetische Energie der Elektronen in der Wolke ist nur im Bereich
von einigen meV und kann in der Energiebilanz vernachlässigt werden.
Die Geometrie der Anordnung (Anode und Kathode) ist von entscheidender Bedeutung
für die Strahlfokussierung. Wie das geht müssen wir aber nicht genauer wissen.
Aufgabe 6.90:
b) Anton sagt:"Wenn die Elektronen rechts von dem Loch sind, werden sie von der po-
sitiv geladenen Anode wieder angezogen und deshalb abgebremst." Erkläre mit einem
Modell aus dem vorhergehenden Unterricht, weshalb Anton nicht recht hat.
Aufgabe 6.91:
b) Berechne die mittlere Beschleunigung der Elektronen, wenn der Abstand zwischen
Glühkathode und Anode 0,5cm beträgt. Vergleiche mit der Beschleunigung eines
Kampfjets beim Katapultstart auf dem Flugzeugträger (max. 3,5g).
Aufgabe 6.92:
Aufgabe 6.93:
m
Ein Alphateilchen dringt mit einer Geschwindigkeit von 2,0⋅105 durch ein Loch in
s
der negativen Platte parallel zu den Feldlinien in das Feld eines Plattenkondensators
mit Plattenabstand 10cm und Spannung 500V ein.
a) Wie weit kann das Alphateilchen in den Kondensator eindringen? Mache die Aufga-
be zweimal, einmal mit Energie und einmal mit Kinematik.
c) Mit welcher Geschwindigkeit tritt das Alphateilchen wieder aus dem Loch aus.
F E⋅q U⋅q
Mit F =m⋅a erhalten Sie a= und damit a= oder a= .
m m d⋅m
Den Ausdruck für a setzen sie in die kinematischen Gleichungen ein. Diese enthalten
die Parameter t , x 0, x , v 0 , v und a und die daraus abgeleiteten Parameter
x und v . Zum zeitsparenden Üben kommen jetzt zu diesen zwölf Parametern
ein paar Übungsaufgaben ohne Einkleidung und ohne Zahlenwerte. Manchmal ist es
auch nützlich zu wissen, dass die überstrichene Fläche im t-v-Diagramm dem zurück-
gelegten Weg entspricht (siehe unten).
Ein Elektron der kinetischen Energie 8,0eV dringt durch ein Loch in der positiven
Platte parallel zu den Feldlinien in das Feld eines Plattenkondensators mit Plattenab-
stand 8cm und Spannung 50V ein. Wie weit dringt das Elektron in das Feld ein?
Aufgabe 6.96:
Ein Elektron startet mit vernachlässigbarer kinetischer Energie an der negativen Kon-
densatorplatte. Nach einer Strecke von 1,5cm besitzt es eine kinetische Energie von
4,9ev. Wie groß ist die am Kondensator mit Plattenabstand 8cm anliegende Spannung?
Aufgabe 6.97:
kinematischen Startwerte:
x 0=0 y 0=0
v x ,0=v 0 v y,0 =0
a x =0 F x = E a⋅q
F E ⋅q U ⋅q
a x= x = a = a
m m d a⋅m
Sobald das Teilchen den Ablenkkondensator verlassen hat, wirkt keine Kraft mehr
auf das Teilchen und ... (Newton I).
Beispiel:
Der von Ub beschleunigte Elektronenstrahl tritt mittig und senkrecht zu den Feldlini-
en in das Feld des Ablenkkondensators mit Länge l, Plattenabstand d und anliegender
Ablenkspannung Ua. 20cm nach Austreten aus diesem trifft er auf den Schirm. An
diesem ersten Beispiel bearbeiten wir sukzessive die Fragen, die sich dabei ergeben.
Frage 1:
Frage 2:
Frage 3:
Wie weit ( ye ) wird das Elektron während des Fluges durch den Ablenkkondensator
nach oben abgelenkt?
Frage 4:
Wie lauten die Ortsfunktionen x(t) und y(t) in Abhängigkeit nur der gegebenen Para-
meter? Keine Zahlenwerte einsetzen.
Frage 5:
Frage 6:
Zeige, dass die vertikale Ablenkung y e im Kondensator direkt proportional zur Ablenk-
spannung Ua ist.
Frage 7:
Frage 8:
In welcher Entfernung Δy von der Mitte des Schirms trifft das Elektron auf?
Frage 9:
Bestimme das yneu von oben in Abhängigkeit nur der der gegebenen Parameter.
Frage 10:
Zeige, dass das yneu von oben direkt proportional zur Ablenkspannung Ua ist.
Frage 11:
Begründe mit Frage 6 und Frage 10 das die Gesamtablenkung in y-Richtung Δy di-
rekt proportional zur Ablenkspannung ist. Bestimme die Proportionalitätskonstante in
Abhängigkeit nur der gegebenen Parameter.
Δy ~ Ua
l⋅( l+2⋅s)
Δ y= ⋅U a
4⋅d⋅U b
Aufgabe 6.98:
b) Protonen werden mit einer Spannung von 4,0 kV beschleunigt und treten mittig und
senkrecht in das Feld eines 2,0 cm langen Ablenkkondensators mit einem Plattenab-
stand von 8,0 mm.
Wie groß muss die Ablenkspannung sein, damit die Bewegungsrichtung der Protonen
um 20° abgelenkt wird? (Kontrolle: 1,16 kV)
Zeige rechnerisch, dass die Protonen den Ablenkkondensator bei dieser Ablenkspan-
nung auch tatsächlich verlassen können.
c) Elektronen werden beschleunigt und treten mittig und senkrecht zu den Feldlinien
in das Feld eines 10 cm langen Ablenkkondensators dessen Plattenabstand 4,0 mm be-
trägt und an dem eine Ablenkspannung von 2,0 V anliegt.
Wie groß muss die Beschleunigungsspannung mindestens sein, damit die Elektronen
den Ablenkkondensator durchfliegen können, ihn also auch wieder verlassen ohne auf
eine Platte zu prallen? (Kontrolle: vo = 14,8 Mm/s; Umax = 623 V)
l2⋅s⋅l
y=k⋅U a = ⋅U a
4⋅d⋅U b
können wir dann für beide Kondensatoren mit den selben Parametern benutzen, abge-
sehen von den Ablenkspannungen, die in x- und in y-Richtung verschieden sind. In x-
Richtung legen wir eine Spannung an, die den Elektronenstrahl mit konstanter Ge-
schwindigkeit von ganz links nach ganz rechts zieht. In y-Richtung legen wir die zu
messende Spannung an, von der wir dann den zeitlichen Verlauf beobachten können.
Aufgabe 6.99:
b) Welcher gemessener Spannung entspricht dann eine Ablenkung von 1cm (2cm, 3cm)
nach oben auf dem Schirm?
c) Der Elektronenstrahl soll mit der Ablenkspannung in x-Richtung in 0,01s mit kon-
stanter Geschwindigkeit von ganz links nach ganz rechts geführt werden, dann zu-
rückspringen und wieder von vorn. Zeichne ein skaliertes t-U-Diagramm für den zeitli-
chen Verlauf der Spannung, die dafür in x-Richtung angelegt werden muss.
Aufgabe 6.100:
6.5 Abi
Aufgabe 6.101: Abi 2006
In einem Flugzeit-Massenspektro-
meter werden mit einem gepulsten
Laser Ionen der Ladung q durch
Beschuss einer Probe P auf der so
genannten Repellerplatte erzeugt.
Die Anfangsgeschwindigkeit der
Ionen kann vernachlässigt werden.
Nach der Beschleunigung in einem
homogenen elektrischen Feld zwi-
schen der Repellerplatte und einer
geerdeten Platte passieren sie die
Bohrung B und durchlaufen an-
schließend eine feldfreie Driftstrecke d mit konstanter Geschwindigkeit. Danach
werden sie mit einem Detektor registriert. Die gesamte Anordnung befindet sich in
einem weitgehend evakuierten Gefäß.
Erläutern Sie kurz, wie die Anordnung mit dem gepulsten Laser zur Bestimmung der
Masse der erzeugten Ionen dienen kann. Weshalb darf der Laser nicht im Dauerbe-
trieb arbeiten, sondern muss gepulst werden.
b) Bei einer Messung benötigen einfach geladene Stickstoff-Ionen, die durch eine
Spannung von 1450 V beschleunigt werden, für die gesamte Flugstrecke mit b=9,0mm
und d=2,35m eine Flugzeit von 23,69 µs. Berechnen Sie daraus die Masse der Stick-
stoff-Ionen. Um welche Sorte von Stickstoff-Ionen handelt es sich?
c) Wir nehmen an, dass auch in einem gewissen Abstand von der Repellerplatte Stick -
stoff-Ionen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit erzeugt werden (z.B. aus
dem Restgas). Weshalb habend solche Ionen eine längere Flugzeit bis zum Detektor,
als die auf der Repellerplatte erzeugten?
b) Berechnen Sie die elektrische Kraft auf die 22 Billionen Ionen, die jeweils gleich -
zeitig zwischen den Gittern sind! (Kontrolle: 90 mN)
c) Begründen Sie, dass die Kraft mit der die Sonde beschleunigt wird ebenfalls
90mN beträgt und berechnen Sie wie viele Stunden es dauern würde, um die Raum-
sonde von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, wenn keine weiteren Kräfte wirken? Der
Masseverlust durch das Austreten der Ionen ist zu vernachlässigen.
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v0 eines Protons beim Verlassen des ersten
Kondensators. (Kontrolle: v0 = 692 km/s)
b) Welche Zeit braucht ein Proton zum Durchfliegen des ersten Kondensators?
Die Protonen treten nun mit der Geschwindigkeit v0 parallel zu den Platten in das Feld
des zweiten Kondensatorsein, den sie mit einer Ablenkung um den Winkel α verlassen.
Der Plattenabstand dieses Kondensators ist b = 6,0 cm und die Plattenlänge l = 10 cm.
Zwischen den Platten liegt die Spannung U2 an.
c) Zeigen Sie, dass zwischen den Winkel α und der Spannung U2 der fol-
gende Zusammenhang besteht.
e⋅l
tan α= 2
⋅U 2
v ⋅mP⋅b
0
d) Die Spannung U2 wird nun so eingestellt, dass die Protonen den Kondensator unter
einem möglichst großen Ablenkwinkel α verlassen. Berechnen Sie U2 und den maxima-
len Ablenkwinkel.
a) Erklären Sie anhand einer Skizze, warum die Tröpfchenladung von der Spannung
UL abhängt.
b) Zeigen Sie, dass sich die kinetische Energie der Tröpfchen durch die Beschleuni-
gung zwischen Düse und Ringelektrode nur unwesentlich ändert. Berechnen Sie hierzu
die relative Änderung der kinetischen Energie.
Nach der Ringelektrode treten die Tröpfchen in das homogene Querfeld eines Ab-
lenkkondensators (Plattenabstand d = 8,0 mm, Länge s = 2,0 cm) ein, an dessen Platten
eine zwischen 0 und 3,0 kV einstellbare Spannung UA anliegt.
Für die Flugbahnbestimmung wird ein Koordinatensystem eingeführt: Die x-Achse zei-
ge in Richtung der unabgelenkten Tröpfchen, die y-Achse vertikal nach oben, der Ur-
sprung liege beim Eintritt in das Ablenkfeld des Kondensators. Vereinfachend soll
dessen Feld als homogen und auf den Innenraum beschränkt angesehen werden.
d) Beschreiben und skizzieren Sie qualitativ die Bahn der Tröpfchen vom
Koordinatenursprung bis zum Auftreffpunkt P auf dem Papier und zeigen
Sie, dass für die y-Koordinate von P gilt:
a y⋅s s
yP = ( )
⋅ +l
v 02 2
e) Wie groß muss der Abstand l des Ablenkkondensators vom Papier sein, damit die
maximale Buchstabengröße 9,0 mm beträgt?
Frage a) bezieht sich auf etwas, was wir erst später lernen (-> Kapitel
Anwendungen). Ich hab die Frage trotzdem stehen lassen.
a) Beschreiben und erklären Sie eingehend eine Möglichkeit, wie man daraus einen
Strahl erzeugen kann, der nur Elektronen mit einer bestimmten Geschwindigkeit v0
enthält.
Elektronen der
Geschwindigkeit
v = 6000 km/s
treten mittig in
das homogene
elektrische Feld
eines Platten-
kondensators
(Länge 5,0 cm)
ein. An den Platten des Kondensators wird eine Wechselspannung U der Frequenz 12
kHz angelegt. Hinter dem Kondensator befindet sich eine Blende, deren Öffnung den
Durchmesser d = 1,00 mm hat. Im Abstand L = 3,0 m hinter dieser Blende werden die
Elektronen in Detektoren registriert (siehe Bild).
b) Berechnen Sie die Flugzeit tF eines Elektrons durch den Kondensator und bestäti-
gen Sie damit, dass sich für jedes einzelne Elektron die Feldstärke während der
Durchquerung nur geringfügig ändert.
c) Begründen Sie, dass bei hinreichend großem Scheitelwert der angelegten Wech-
selspannung nach der Blende ein gepulster Elektronenstrahl zur Verfügung steht.
Um die Auf-
weitung eines
Elektronenpul-
ses durch die
Coulomb-
Abstoßung der
Elektronen un-
tereinander
abzuschätzen,
wird im Fol-
genden ein aus
100 Elektronen bestehender Puls (Maße siehe Bild) betrachtet. Dazu berechnet man
die Kraft auf ein einzelnes Elektron am Rand des Pulses, das von der Ersatzladung
groß Q den Abstand ½∙d hat. Die Ersatzladung (Wirkung der übrigen Elektronen er-
gibt sich näherungsweise durch die Gesamtladung der restlichen Elektronen in der
Mitte des Pulses (siehe Bild).
d) Brechnen Sie die durch die Coulombkraft verursachte Beschleunigung A des be-
trachteten Elektrons. (Kontrolle: a = 0,10 Tm/s²)
e) Vereinfachend wird davon ausgegangen, dass die Kraft während der gesamten
Flugdauer nach dem Passieren der Blende konstant bleibt. In welchem Abstand von
der Strahlmitte trifft dann das betrachtete Elektron am Schirm auf?
f) In der Realität ändert sich die Kraft auf das betrachtete Elektron. Wie wirkt sich
dies auf das Ergebnis aus? (Begründen Sie ihre Antwort!)
g) Begründen Sie, dass sich diese Ergebnisse auch auf einen ungepulsten (durchge -
henden) Elektronenstrahl übertragen lassen.
b) Zeigen Sie, dass für die Bewegung der Ionen innerhalb des homogenen Kondensa-
torfeldes die Bahngleichung
e⋅U 2
y= 2
⋅x gilt,
2⋅m⋅d⋅v 0
und erläutern Sie, welche der skizzierten Bahnen welchem Isotop zugeordnet werden
muss.
c) Berechnen Sie die Differenz Δy der y-Koordinaten der beiden Isotope nach
Durchlaufen des Kondensators.
d) Die getrennten Ionenstrahlen können den Kondensator nur dann verlassen, wenn
die Ablenkspannung U kleiner als eine obere Grenze Umax ist. Berechnen Sie den
Wert von Umax.
a) Warum bleibt die Geschwindigkeit der Protonen in x-Richtung innerhalb des Kon-
densators konstant? Berechnen Sie die Zeit t1, die die Protonen benötigen, um den
Kondensator zu durchqueren. Bestimmen Sie auch die Beschleunigung ay de Protonen
in y-Richtung und zeigen Sie, dass für deren y-Koordinate gilt:
e⋅U
y= ⋅t 2 .
2⋅d⋅m
b) Bestimmen Sie den Bereich, in dem die Ablenkspannung U liegen muss, damit die
Protonen nicht auf eine Kondensatorplatte treffen.
1. Fall:
2. Fall:
Wir stellen uns ein Leiterstück der Länge l vor, in dem sich
N Elektronen befinden, welche sich alle mit der gleichen Ge-
schwindigkeit ve bewegen.
Frage 1:
s l l
ve= = ⇒ t l=
t tl ve
Frage 2:
Wie groß ist die Ladung, die in dieser Zeit die Querschnittfläche A durchquert hat?
Q= N⋅q e
Frage 3:
Wie groß ist also in Abhängigkeit der Parameter oben die Stromstärke I im Leiter?
Q Q N⋅q e
I= = = ⇒ N⋅q e⋅v e
t tl l I=
l
ve
Frage 4:
Der Leiter ist in einem Magnetfeld der Flussdichte B senkrecht zu den Feldlinien.
Wie groß ist die Kraft auf den Leiter in Abhängigkeit der Parameter oben?
N⋅q e⋅v e
F =B⋅I⋅l=B⋅ ⋅l ⇒ F =N⋅B⋅q e⋅v e
l
Frage 4:
Wie groß ist dann die Kraft auf ein einzelnes Elektron?
F N⋅B⋅q e⋅v e
F e= = =qe⋅v e⋅B
N N
Damit haben wir die Formel für die Größe der Lorentzkraft auf eine be-
wegte Ladung:
F L =q⋅v⋅B
Die Formel gilt nur dann, wenn sich die Ladung senkrecht zu den Ma-
gnetischen Feldlinien bewegt.
➔ Will man die Kreisbahnen rechnerisch auswerten, dann muss man nur
berücksichtigen, das die für die Kreisbahn notwendige Zentripetal-
kraft allein von der Lorentzkraft aufgebracht wird. D.h.:
F z =F L
v 2
2 2
m⋅ =q⋅v⋅B oder m⋅2⋅r=q⋅v⋅B oder m⋅ 2 ⋅r =q⋅v⋅B
r T
E el E kin ⇒ E kin=E el
1
⋅m ⋅v 2=qe⋅U b
2 e
v=
2⋅U b⋅qe
me
F z=F L
2
v
me⋅ =qe⋅v⋅B /⋅r /:v
r
me⋅v =q e⋅B⋅r
Geschwindigkeit von oben einsetzen
gibt me⋅
√ 2⋅U b⋅qe
me
=q e⋅B⋅r
Wir brauchen zur Bestimmung der spezifischen Ladung nur recht ein-
fach zu messende Werte.
Die Bestimmung der Geschwindigkeit aus der Beschleunigungsspannung
ist nicht besonders genau. Das steckt aber in unserer Rechnung drin.
D.h. wir können auch keine supergenauen Messergebnisse erwarten.
a) Bestimme aus den Messwerten die mittlere, gemessene spezifische Ladung, verglei-
che mit dem Tabellenwert und bestimme die prozentuale Abweichung.
b) Wenn man davon ausgeht, dass man die Ladung des Elektrons schon
kennt, kann man mit dem Versuch die Elektronenmasse bestimmen. Be-
rechne hierfür einen Mittelwert aus den Messdaten.
a) Beschreibe den physikalischen Effekt, der dazu führt, dass man die Kreisbahn der
Elektronen sehen kann. Die Elektronen selbst kann man natürlich nicht sehen.
b) Weshalb ist in der Röhre so wenig von dem Gas (ein so niedriger Druck, dass man es
nur als Vakuum bezeichnen kann)?
c) Bei der Durchführung ist der Kreis zu klein, so dass man den Radius nicht gut mes -
sen kann. Wie kann man den Versuch leicht verändern, so dass der Kreis größer wird.
d) Bei der Durchführung entsteht kein richtiger Kreis, sondern eine Bahn in Form ei-
ner Schraubenlinie. Was muss man ändern, damit ein Kreis entsteht?
2⋅mO⋅U B
q= 2 2
r ⋅B
b) Bei bekannter Masse m und Ladung q der Teilchen kann man aus dem Radius der
Kreisbahnen in einem Magnetfeld der Flussdichte B auf die kinetische Energie der
Teilchen schließen. Zeige, dass für die kinetische Energie solcher Teilchen gilt:
q2⋅B 2⋅r 2
E kin=
2⋅m
c) Zeige, dass für die Umlaufdauer von Teilchen der Ladung q und der Masse m auf
einer Kreisbahn in einem Magnetfeld der Flussdichte B gilt:
2⋅π⋅m
T=
q⋅B
7.4 Hall-Effekt
Genau wie schon weiter vorne, brauchen wir hier eine Brücke, zwischen
den Parametern der Elektronen (Ladung und Geschwindigkeit, für Kraft auf ein Elek-
tron) und makroskopisch messbaren Parametern, wie der Stromstärke im Leiter. Wei -
ter vorne haben wir dazu die Anzahl der Elektronen in dem betrachteten Leiterstück
N genommen. Das war kein Problem, denn dieses N ist später wieder aus der Rechnung
raus gefallen. Diesmal fällt's aber nicht raus, deshalb führen wir als neue Größe eine
Kennzahl des Leitermaterials ein.
Definition: Ladungsträgerdichte, n
➔ Für die Anzahl der freien Elektronen N in einem Leiterstück mit Volu-
men V ergibt sich
N =n⋅V
s l l
v= = ⇒ tl=
t tl v
Q N⋅q e n⋅V⋅e l
I= = = =n⋅d⋅h⋅e⋅
t tl tl tl
I =n⋅d⋅h⋅e⋅v =n⋅A⋅e⋅v
Auf die Elektronen wirkt eine Lorentzkraft nach oben, so dass sich am oberen Rand
des Leiters Elektronen sammeln werden, und am unteren Rand ein Elektronenmangel
entsteht.
Durch die geladenen Leiter-Ränder entsteht im Leiter ein nach oben gerichtetes Feld,
das eine Kraft auf die Elektronen, die sich noch in der Mitte befinden nach unten aus-
übt. Dadurch wird die Gesamtkraft auf die Elektronen nach oben kleiner.
Wenn sich immer mehr Elektronen oben sammeln, wird die elektrische Kraft nach un-
ten immer größer und die Gesamtkraft nach oben immer kleiner, bis die elektrische
Kraft schließlich genauso groß wie die Lorentzkraft ist. Ab diesem Zeitpunkt wirkt
keine Gesamtkraft mehr auf die Elektronen nach oben, das elektrische Feld bleibt
konstant.
F E =F L
q e⋅E =q e⋅v⋅B /:q e
E=v⋅B
Hier setzen wir die Gleichung von oben ein
I
I =n⋅A⋅e⋅v ⇒ v=
n⋅A⋅e
das gibt dann
I I
E= ⋅B= ⋅B
n⋅A⋅e n⋅d⋅h⋅e
Für die elektrische Feldstärke im Leiter setzen wir die Formel für die Spannung ein
UH
U AB=E⋅s AB ⇒ U H =E⋅h ⇒ E=
h
das gibt dann
UH I
= ⋅B /⋅h
h n⋅d⋅h⋅e
I
U H= ⋅B
n⋅d⋅e
U H=
1 I⋅B
⋅ Die Gleichung gilt nur, wenn
n⋅e d I ⊥ B
n: Ladungsträgerdichte des Materials also wenn d∥B bzw. wenn
I: Stromstärke im Plättchen das Leiterplättchen senkrecht zum
d: Dicke des Plättchens B-Feld steht.
Aufgabe 7.112:
Mit einem Eisenplättchen der Dicke d = 0,1mm und der Höhe h = 0,5cm wird bei einem
Magnetfeld der Flussdichte 0,8T parallel zu Dicke des Plättchens bei einer Strom-
stärke von 1,6A eine Hallspannung von 0,5μV gemessen.
Wie die Aufgabe zeigt, kann man den Effekt benutzen um alles mögli-
che zu messen. Sehr häufig wird der Effekt benutzt, um mit einer
Hallsonde eine magnetische Flussdichte zu messen oder auch nur das
Vorhandensein eines Magnetfeldes zu erkennen.
Im Folgenden meint eine Hallsonde (Hallsensor) ein Plättchen wie in den Zeichnungen
weiter oben, das in Längsrichtung von Strom durchflossen wird (von einer externen
Spannungsquelle versorgt) und an deren Rändern ein Bauteil zur Spannungsmessung
für die Hallspannung angeschlossen ist. Die Spannungsmessung kann natürlich auch di-
rekt mit einer Anzeige für die magnetische Flussdichte gekoppelt sein (mit Hilfe ge-
eigneter Schaltungen, die wir nicht kennen müssen).
a) Ein einzelnes Plättchen als Hallsonde hat bei der praktischen Anwendung zur Mes-
sung einer völlig unbekannten magnetischen Flussdichte einen erheblichen Nachteil
bezüglich der Ausrichtung der Sonde. Worin besteht der Nachteil, und wie kann man
bei der Messung die Ausrichtung optimieren.
b) Zeige, dass die zu messende magnetische Flussdichte direkt proportional zur ge-
messenen Hallspannung ist. Damit man bei allen Messungen dieselbe Proportionalitäts-
konstante hat, muss allerdings eine Bedingung erfüllt werden. Welche?
c) Für die Plättchen von Hallsonden benutzt man oft Halbleiterplättchen. Diese unter-
scheiden sich von Metallen dadurch, dass sie nur sehr wenige frei bewegliche Elektro-
nen enthalten. Worin liegt der Vorteil.
Aufgabe 7.115:
a) Weshalb benutzt man trotzdem den linken Quader und nicht den rechten Würfel?
b) Wenn man die Dicke des linken Quaders nochmal halbiert, bekommt man auch nur
halb soviel Strom durch. Weshalb kann man trotzdem die Dicke nochmal halbieren,
ohne die Größe der Hallspannung zu verkleinern?
Überlege genau, was man an eine Speiche montiert, und was man an die Gabel mon-
tiert.
8 Anwendungen
Die Anwendungen in diesem Kapitel kombinieren das Prinzip der elektrischen Kraft
und der Lorentzkraft.
8.1 Geschwindigkeitsfilter
Im Geschwindigkeitsfilter müssen magnetische und elektrische Feldlinien senkrecht
aufeinander stehen. Lorentzkraft und elektrische Kraft auf ein Teilchen, das sich
senkrecht zu beiden Feldlinien bewegt haben dann genau dieselbe oder genau entge-
gengesetzte Richtung. Wir brauchen entgegengesetzte Richtungen, dann können nöm-
lich nur solche Teilchen, bei denen die beiden Kräfte gleich groß sind, den Geschwin-
digkeitsfilter durch die beiden Blenden nach rechts durchqueren.
F L =F E
q⋅v⋅B=q⋅E /: q /: B
E
v=
B
a) Welche der fünf Teilchen sind positiv geladen, welche negativ? Begründe deine
Entscheidung.
b) Wir gehen davon aus, dass alle Teilchen einfach geladen sind. Ordne die Teilchen
nach der Größe ihrer Masse. Begründe deine Entscheidung.
v2 E
F Z =F L → m⋅ =q⋅v⋅B 2 → m⋅v =q⋅r⋅B2 mit v= (Geschwindigkeitsfilter)
r B1
E q⋅r⋅B1⋅B 2
gibt das: m⋅ = q⋅r⋅B 2 → m =
B1 E
Wenn wir davon ausgehen, dass wir die Ladung der Teilchen nicht kennen, können wir
q E
nur die spezifische Ladung bestimmen: m = r⋅B ⋅B
1 2
Die Duanten sind nur schraffiert (und von der hinteren ist ein Stück vom Deckel raus-
gerissen), damit man die Teilchenbahn sehen kann. Wenn man die Duanten aneinander
kleben will, muss man natürlich aufpassen, dass sie keine leitende Verbindung kriegen.
Aufgabe 8.119:
c) Ganz außen werden die Teilchen durch einen Kondensator auf eine geradlinige Bahn
gebracht und aus der Apparatur entfernt. Zeichne die Pole der am Kondensator anlie-
genden Spannung ein.
F Z= F L
v2
m⋅ =q⋅v⋅B /:v /⋅r
r
m⋅v=q⋅B⋅r
2⋅π⋅r
Für die Geschwindigkeit können wir v = einsetzen
T
2⋅π⋅r
m⋅ = q⋅B⋅r /:r /:(2⋅π⋅m)
T
1 q⋅B
=
T 2⋅π⋅m
q⋅B q B
f= = ⋅
2⋅π⋅m m 2⋅π
a) Berechne die Zyklotron-Frequenz für ein Magnetfeld der Flussdichte 1,0T für ein-
fach geladene Natrium-Ionen (m = 23u).
c) So ein Zyklotron wie für b) wird zu teuer. Wir können uns nur ein kleineres leisten,
das Bahnradien bis höchstens 15cm erlaubt. Auf welche kinetische Energie in eV kön-
nen wir die Natrium-Ionen damit bringen, wenn wir dasselbe Magnetfeld benutzen.
Aufgabe 8.121:
Ziel des Versuchs von Kaufmann und Bucherer ist die Messung der spezifischen La-
dung von sehr schnellen Elektronen. Mit dem Fadenstrahlrohr geht das nicht mehr,
weil die Radien der Kreisbahnen viel zu groß werden und weil man Elektronen gar nicht
so einfach auf ausreichend hohe kinetische Energien bringen kann. Kaufmann und Bu-
cherer benutzten eine Anordnung ähnlich einem Massenspektrograph. Die Quelle der
sehr schnellen Elektronen ist ein Betastrahler. Die Elektronen schicken sie durch
einen Geschwindigkeitsfilter und anschließend senkrecht zur Grenze in ein zweites
Magnetfeld. Aus den Feldstärken und dem Radius der Kreisbahn erhält man die spezi-
fische Ladung der Elektronen:
E
Geschwindigkeitsfilter: v =
B1
2
v q v
Kreis: m⋅ =q⋅v⋅B 2 ⇒ =
r m r⋅B 2
E q E
mit v= gibt das =
B1 m r⋅B1⋅B 2
Es taucht nur ein kleines zusätzliches geometrisches Problem auf. Die Ra-
dien der Kreisbahnen sind so groß, dass man nicht einfach den Durchmes-
ser oder den Radius der Kreisbahn direkt messen kann. Man misst statt
dessen die geometrischen Parameter a und Δy aus der Zeichnung. Aus denen erhält
man den Radius.
2 2 2
⇒ r= ( a
Δy )
+Δ y : 2 ⇒ r=
a +Δ y
2⋅Δ y
Die elektrische Ladung eines Teilchens ist unabhängig von der Geschwindigkeit des
Teilchens oder der Lage des Teilchens im Raum, also immer gleich groß.
8.5 Abi
Aufgabe 8.122: Abi 1999
b) Die Quelle liefert einfach negativ geladene O16-Ionen (m = 16 u). Berechnen Sie
nicht-relativistisch die Grenzspannung Ug, ab der ein solches Teilchen den Magnet-
feldbereich nach rechts durchqueren kann. Skizzieren Sie die Bahnen je eines Teil-
chens für eine Spannung oberhalb und unterhalb der Grenzspannung.
Kontrolle: E=2,0⋅103 V / m
c) Berechnen Sie B1 und begründen Sie, dass Ionen beider Kohlenstoffisotope den
Kondensator durch die Blende L2 verlassen.
Das Magnetfeld rechts von L2 hat die Flussdichte 0,14 T. Die Teilchen, die den Kon-
densator verlassen, durchlaufen zwei Halbkreise.
d) Zeigen Sie, dass für den Abstand Δy der beiden Punkte, an denen die Ionen das
2⋅( m14 −m12)⋅v
Magnetfeld wieder verlassen, gilt: Δ y=
e⋅B 2
Die Flussdichte B2 wird nun variiert, alle anderen Größen bleiben unverändert. Die Io-
nen sollen durch zwei verschiebbare Detektoren D1 und D2 registriert werden, die
einen Mindestabstand von 1,5 cm haben. Die äußerste Position von D1 ist 60cm vom
Eintrittspunkt der Ionen in das Feld B2 entfernt.
e) Berechnen Sie zwischen welchen Werten die Flussdichte B2 liegen muss, damit
beide Isotope gleichzeitig gezählt werden können.
Nun wird die Anordnung in ein homogenes Magnetfeld gebracht, dessen Feldlinien den
Trog von unten nach oben in axialer Richtung durchsetzen. Man beobachtet das Ein-
setzen einer zirkularen Strömung in der Flüssigkeit zwischen den beiden Elektroden.
c) Begründen Sie kurz, warum die Elektronen beim Eintritt in den Kondensator den
oben angegebenen Geschwindigkeitsbetrag v0 besitzen.
d) Berechnen Sie Ua und geben Sie die Richtung des Elektrischen Feldes im Konden-
sator an.
e) Nun wird der Plattenabstand bei konstant gehaltener Spannung Ua etwas vergrö-
ßert. Erläutern Sie, ob und gegebenenfalls wie sich die Bewegung der Elektronen im
Kondensator ändert.
a) Erläutern Sie, warum man durch geeignete Wahl der beiden Felder erreichen kann,
dass nur Protonen einer bestimmten Geschwindigkeit den Kondensator geradlinig pas-
sieren und danach nach unten abgelenkt werden. Geben Sie dazu die Orientierung des
magnetischen Feldes und die Polung des Kondensators an.
b) Die Geschwindigkeit der geradlinig durchfliegenden Protonen ist v = 515 km/s, für
die Flussdichte gilt B = 75,0 mT. Berechnen Sie die Feldstärke E im Kondensator. In
welcher Entfernung vom Loch der Blende L3 treffen die Protonen auf dem Schirm
auf?
a) Erläutern Sie anhand einer Skizze, dass bei geeigneter Orientierung der Magnet-
feldlinien eine Spannung Us zwischen den Platten entstehen kann.
Im Folgenden sind beide Platten geerdet, so dass kein elektrisches Feld entsteht.
c) Warum bewegen sich die α-Teilchen jetzt im Kondensator auf einem Kreisbogen?
Berechnen Sie den Radius der Kreisbahn, auf der sich die Alphateilchen bewegen.
(Kontrolle: r = 62 cm)
d) Wie lang müssen die Kondensatorplatten mindestens sein, damit kein α-Teilchen
den Kondensator verlassen kann? Fertigen Sie hierzu eine Skizze an.
q⋅B
f=
2⋅π⋅m
Erläutern Sie damit, dass mit diesem Zyklotron Teilchen nicht auf relativistische Ge-
schwindigkeiten beschleunigt werden können.
Im Folgenden soll ein "low-cost-Zyklotron" für Protonen betrachtet werden, das mit
der Haushaltswechselspannung (f = 50 Hz) betrieben wird. Die Energiezufuhr findet
dabei für ein Proton immer dann statt, wenn die Spannung ihren Scheitelwert 325 V
annimmt.
b) Welchen Zusachs an kinetischer Energie erhalten die Protonen bei einem Umlauf?
c) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B, mit der dieses Zyklotron betrieben
werden muss. (Kontrolle: B = 3,28 µT)
d) Wie lange dauert es, bis dieses Zyklotron ein anfangs ruhendes Proton auf 1,0%
der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt hat? Berechnen Sie den Radius r der Kreis-
bahn, die auf 1,0% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Protonen durchlaufen.
e) Halten Sie ein solches "low-cost-Zyklotron" für realisierbar? Begründen Sie ihre
Antwort.
a) Leiten Sie aus einem geeigneten Kraftansatz die folgende Beziehung für die Hall-
spannung her:
U H =v⋅b⋅B
b) Die Driftgeschwindigkeit ist nicht direkt messbar, sie lässt sich jedoch indirekt
ermitteln. Berechnen Sie dazu zunächst die Hallspannung aus den zur Verfügung ste-
henden Informationen. (Kontrolle: U = 0,11 µV)
Neue Detektoren müssen vor ihrem Einsatz geeicht werden. Dazu leitet
man einen Strahl aus Ionen bekannter Masse, bekannter Ladung und bekannter Ener-
gie in den Detektor und untersucht dessen Reaktion. In der Abbildung ist der verein-
fachte Aufbau einer Anlage zur Erzeugung eines solchen Strahls dargestellt.
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v der sechsfach positiv geladenen O-Ionen, die
die Blende durch deren Mitte passieren. (Kontrolle: v = 380 km/s)
c) Aus der Ionenquelle treten auch Ionen anderer Sauerstoffisotope aus. Durch die
Blende können alle Ionen treten, die sich auf Kreisbahnen mit 3,45 cm < r < 3,55 cm
bewegen. Begründen Sie rechnerisch, dass die Sauerstoff-Ionen der Masse 18 u und
der Ladung +6 e die Blende nach dem Sektormagneten nicht passieren können, wenn
die Beschleunigungsspannung U1 gleich bleibt.
Nach der Blende werden die Ionen durch ein weiteres elektrisches Feld auf die ge-
wünschte Energie beschleunigt. Bei dem hier beschriebenen Aufbau werden dafür
Spannungen zwischen wenigen Kilovolt und 450 kV angelegt.
d) Warum wird die Beschleunigung der Ionen in zwei Phasen aufgeteilt? Überlegen
Sie dazu, welche Auswirkungen es hätte, wenn die Ionen bereits vor dem Sektorma-
gneten die volle Beschleunigungsspannung von bis zu 450 kV durchlaufen würden.
a) Erklären Sie Aufbau und Funktionsweise eines Filters, der es ermöglicht, einen
Strahl von Ionen identischer Geschwindigkeit v0 zu erzeugen.
b) Erstellen Sie eine Skizze mit Richtung der magnetischen Feldlinien und den ent -
sprechenden Bahnkurven der Isotope. Begründen Sie ihre Zuordnung der Bahnkurven
zu den Isotopen.
a) Beschreiben Sie, welche Auswirkungen das Magnetfeld auf Betrag und Richtung
von vx und vs hat. Begründen Sie damit, dass sich die Protonen nach Verlassen des
Kondensators auf einer schraubenförmigen Bahn bewegen, wenn sie das homogene
Magnetfeld nicht verlassen.
b) Die Protonen sollen nach genau einem Umlauf auf der Schraubenlinie auf den
Schirm S treffen. Zeigen Sie, dass in diesem Fall für die magnetische Flussdichte
gelten muss:
2⋅π⋅m
B=
e⋅t
Dabei bezeichnet t die Zeitspanne, in welcher die Protonen die Distanz l2 in x-Rich-
tung durch das Magnetfeld zum Schirm durchlaufen.
c) Wie wirkt sich bei unveränderter magnetischer Flussdichte eine Vergrößerung der
Ablenkspannung U (am vor dem Magnetfeld liegenden Ablenkkondensator) auf den
Radius der Schraubenlinie aus? Ändert sich dadurch die Anzahl der Umläufe bis zum
Schirm? Begründen Sie ihre Antworten.
9 Spezielle Relativitätstheorie
➔ Überall, wo eine Masse steht können wir die ganz einfach durch eine
2
Energie ersetzen ( m= E / c ). Überall wo eine Energie steht, kön-
2
nen wir die ganz einfach durch eine Masse ersetzen ( E=m⋅c ).
m0 E0
m= ⇔ E=
√ 1−( v /c ) 2
√ 1−( v /c ) 2
Aufgabe 9.134:
b) Wie groß ist die Abweichung der Masse eines Teilchens von der Ruhemasse - ge-
messen in Prozent der Ruhemasse - wenn das Teilchen sich mit 10% der Lichtge-
schwindigkeit bewegt?
2
E 0=m0⋅c
Wird dem Teilchen von außen Energie in Form von kinetischer Energie zugeführt,
dann steigt seine Energie auf den Wert E.
Die kinetische Energie ist also die Differenz von Nachher- und Vorher-Energie, in un-
serem Fall die Differenz zwischen Gesamt- und Ruheenergie.
Niemals rechnen wir direkt mit der kinetischen Energie, dass ist viel
zu kompliziert.
Wenn die kinetische Energie (oder die Beschleunigungsspannung) gege-
ben ist rechnen wir zuerst die Gesamtenergie aus und rechnen mit der
Gesamtenergie weiter.
Wenn die kinetische Energie (oder die Beschleunigungsspannung) ge-
sucht ist, berechnen wir einfach die Gesamtenergie und ziehen ganz
zum Schluss die Ruheenergie ab.
Aufgabe 9.135: Lücken ausfüllen
E= E= E=
E kin =2,0 MeV E kin =500 Gev E kin =2,0⋅E 0
E= E=3,0GeV E=1,0⋅106⋅E 0
U B=20 keV U B= E kin=
Lorentzfaktor, γ
Der Lorentzfaktor ist ein Maß dafür, wie stark die relativistischen Effekte bei einer
bestimmten Geschwindigkeit sind. Mit dem Lorentzfaktor lauten die Gleichungen für
Geschwindigkeitsabhängigkeit von Masse und Energie:
E = γ⋅ E 0 bzw. m = γ⋅ m0
Wenn man Energie oder Masse kennt kann man den Lorentzfaktor ausrechnen:
E m
γ= bzw. γ=
E0 m0
Zeige durch Rechnung, dass sich diese Protonen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit
bewegen.
Die Protonen müssen durch ein Magnetfeld auf eine Kreisbahn mit Radius 400 m ge-
bracht werden. Bestimme das dazu notwendige Magnetfeld.
Die Elektronen bewegen sich in einem Magnetfeld der Flussdichte B = 0,8 T. Bestim-
me den Bahnradius der Flugbahn dieser Elektronen.
c) Wie groß muss der Lorentzfaktor eines Teilchens sein, damit es sich annähernd
mit Lichtgeschwindigkeit bewegt? Annähernd heißt hier mindestens mit 99,9% Licht-
geschwindigkeit.
Wie groß ist dann seine kinetische Energie in Vielfachen seiner Ruheenergie?
Bis zu einer Geschwindigkeit von 0,1c dürfen wir klassisch rechnen, darüber müssen
wir relativistisch rechnen.
Aufgabe 9.137:
Berechne wie viel Prozent vom Betrag der Ruheenergie die kinetische Energie eines
Teilchens ist, das sich mit 0,1c bewegt.
Aufgabe 9.138:
b) Berechne die kinetische Energie eines Protons, das 95% der Lichtgeschwindigkeit
hat. Wie groß muss eine Beschleunigungsspannung sein, um das Proton auf diese Ge-
schwindigkeit zu bringen?
e) Wie groß muss die Geschwindigkeit eines Körpers sein, damit seine Masse um 1%
größer als seine Ruhemasse ist.
f) Berechne die Geschwindigkeit von Alpha-Teilchen, die eine kinetische Energie von
5 MeV (typischer Wert bei Alpha-Zerfall) besitzen. (Bemerkung: Hier ist eine relati-
vistische Rechnung eigentlich nicht erforderlich; vergleiche das Ergebnis mit einer
klassischen Rechnung.)
g) Berechne die Masse von Elektronen in Vielfachen der Ruhemasse, wenn sich die
Elektronen mit 99% der Lichtgeschwindigkeit bewegen. Welche Beschleunigungsspan-
nung ist erforderlich, um die Elektronen auf diese Geschwindigkeit zu beschleunigen?
h) Mit welcher Geschwindigkeit muss sich ein Teilchen bewegen, damit seine Masse
auf das doppelte der Ruhemasse steigt?
i) Im Innern der Sonne herrscht eine Temperatur von ca. 15 Mio. Kelvin.
Für die mittlere thermische, kinetische Energie der Teilchen in Abhängig-
3
keit der Temperatur gilt die Formel: E kin= ⋅k⋅T (mit der Boltzmann-
2
Konstante k =1,4⋅10 J / K ). Bestimme die mittlere Geschwindigkeit der Elektronen
−23
im Kern der Sonne; vergleiche auch hier mit einer klassischen Rechnung.
k) Protonen, die bereits eine kinetische Energie von 500 MeV besitzen, werden mit
einer Beschleunigungsspannung von 400 MV "nachbeschleunigt". Bestimme die Gesam-
tenergie und die Geschwindigkeit dieser Protonen im Anschluss an die "Nachbeschleu -
nigung".
a) Ein Teilchen der Ladung q und der Ruheenergie Eo wird durch eine Spannung U be-
schleunigt. Bestimme eine Formel für die Geschwindigkeit v des Teilchens in Abhän-
gigkeit dieser drei Parameter.
b) Ein Teilchen der Ruhemasse mo und der Ladung q bewegt sich mit der Geschwin-
digkeit v in einem Magnetfeld der Flussdichte B auf einer Kreisbahn. Bestimme eine
Formel für die Umlaufdauer T in Abhängigkeit dieser vier Parameter.
c) Ein Teilchen der Ruheenergie Eo, der kinetischen Energie Ekin und der Ladung q
bewegt sich in einem Magnetfeld der Flussdichte B auf einer Kreisbahn. Bestimme
Formeln für die Umlaufdauer T und der Radius r der Kreisbahn in Abhängigkeit der
gegebenen vier Parameter.
E=q⋅r⋅c⋅B
Das Rechnen mit den komischen Wurzeltermen ist recht lästig. Für kleine
Geschwindigkeiten kann man versuchen die Energie mit einer einfachen Funktion an-
zunähern. Eine Gerade als Näherung funktioniert nicht, weil das v - E - Diagramm an
der Stelle v = 0 eine horizontale Tangente hat, d.h. bei Näherung mit einer Geraden
wäre die Energie unabhängig von der Geschwindigkeit und es gäbe gar keine kinetische
Energie.
a) Da der Scheitel der Parabel bei x = 0 liegt, lautet die Gleichung für die Nähe-
rungsparabel y = a ∙ x² + c. Bestimme a und c und schreibe die Parabelgleichung für
y(x) auf. Am einfachsten geht es wenn man einen der markierten Punkte benutzt. Kon-
trolliere die benutzten Punkte am besten durch nachrechnen mit der exakten Formel
mit dem Taschenrechner. (Kontrolle: y = 0,5 ∙ x² + 1)
b) Setze nun für x = (v/c) und für y = (E/Eo) ein und löse die Gleichung nach E auf.
Löse beim Rechnen immer sofort jede Klammer auf, die entsteht. Jetzt haben wir
eine Näherungsformel für die Gesamtenergie des Teilchens bei niedrigen Geschwin-
digkeiten.
c) Jetzt fehlen noch zwei Schritte. Bestimme zuerst aus dem Ergebnis von b) eine
Näherungsformel für die kinetische Energie. Setze nun für die Ruheenergie Eo die
noch drin steht Eo = mo ∙ c² ein und vereinfache den Term soweit wie möglich.
Aufgabe 9.142:
Erkläre, weshalb sich die Geschwindigkeit der Protonen bei diesem Beschleunigungs-
prozess kaum verändert. Was verändert sich dagegen schon?
9.3 Energie-Impuls-Beziehung
2
1 m⋅v 2 m2⋅v 2 ( m⋅v ) p2
klassisch: E kin= ⋅m⋅v 2= = = =
2 2 2⋅m 2⋅m 2⋅m
p2
Energie-Impuls-Beziehung: E kin=
2⋅m
➔ Das bedeutet, dass ein Teilchen mit einer sehr großen Masse einen
großen Impuls haben kann, ohne viel kinetische Energie zu besitzen.
➔ Ein Teilchen mit einer sehr kleinen Masse hat auch bei kleinem Impuls
schon eine große kinetische Energie.
relativistisch:
Auch hier gilt p = m ∙ v , nur muss man die relativistische Masse einsetzen.
m0⋅c2
√
2
E=m⋅c = 2
√ 1−( v /c )
2
√
/⋅ ⋯ gibt dann E⋅ 1−
v
c ()
=E 0
Wir erweitern den Bruch in der Wurzel mit m ( nicht mit m 0 ) , damit der Impuls rein-
kommt
√ √
2
(m⋅v )2
E⋅ 1− ( )
m⋅v
m⋅c
=E 0 Klammer auflösen gibt E⋅ 1− 2 2
m ⋅c
=E 0
Dann erweitern wir den Bruch in der Wurzel noch mit c 2 damit im Nenner die Gesamt-
energie kommt
√ ( m⋅v) 2⋅c 2
E⋅ 1− 2 2 2 =E 0
m ⋅c ⋅c
Einsetzen von m⋅c =E gibt dann
2
√ p2⋅c 2
E⋅ 1− 2 =E 0
E
(
E 2⋅ 1 −
p2⋅c 2
E 2 )= E 20 Klammer auflösen gibt E 2− p 2⋅c 2= E 20
2
E 2= E 20 p2⋅c2 = m0⋅c 2 p 2⋅c 2
und erhalten
relativistische Energie-Impuls-Beziehung
h h
p= bzw. λ=
λ p
b) Berechne die Wellenlänge eines Elektrons mit einer Energie von 50MeV.
Aufgabe 9.144:
Elektronen bewegen sich in einem Magnetfeld der Flussdichte B auf einer Keisbahn
mit Radius r.
c) Ab einer Energie von 1,005 ∙ Eo sind die Elektronen relativistisch. Bestimmen Sie
mit Hilfe von a) und der Energie-Impuls-Beziehung wie groß der Radius der Kreisbahn
bei B = 0,5 T höchstens sein darf, damit wir noch klassisch rechnen können.
Wir halten ein Bezugssystem für "richtig", wenn in dem System das erste Newton-
sche Gesetz gilt. Dann gelten automatisch auch die anderen Newtonschen Gesetze
und alle anderen physikalischen Gesetze die wir gefunden haben. Ein solches Bezugs-
system, in dem das erste Newtonsche Gesetz gilt, nennen wir ein Inertialsystem.
9.4.3 Gleichzeitigkeit
Um den Begriff gleichzeitig benutzen zu können, muss man erst ein Bezugssystem
wählen, das man dann nicht mehr verlassen darf. Der Begriff gleichzeitig ist unpro-
blematisch, wenn zwei Ereignisse an ein und demselben Ort stattfinden. Nur wenn die
Ereignisse an zwei verschiedenen Orten P und Q passieren, brauchen wir eine Defini-
tion für den Begriff. Dafür nutzen wir die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit.
9.4.4 Uhrensynchronisation
Jetzt, da wir Gleichzeitigkeit feststellen
können, können wir auch in unserem Bezugs-
system beliebig viele Uhren synchronisieren.
9.4.5 Zeitdilatation
➔ Wir betrachten zwei Ereignisse, die
im System S' an ein und derselben
Position stattfindet!
Δt'
Δ t=
Es gilt:
√1−( v /c ) 2
Im System S' besitzt der Vorgang eine kürzere Dauer, als vom System S ausgesehen.
2
t ' = 1− v / c ⋅ t
Aufgabe 9.146:
Erkläre weshalb die Argumentation zum Herbeiführen des Widerspruchs nicht gültig
ist.
Alles was bisher gesagt wurde gilt nur, für konstante Relativgeschwindigkeiten. So-
bald eines der Bezugssysteme beschleunigt wird, gelten andere Bedingungen, und
das bisher gesagte kann nicht mehr zur Argumentation herangezogen werden.
Aufgabe 9.147:
Zwillingsparadoxon: Von zwei 17jährigen Zwillingen Emil und Siegfried fliegt Sieg-
fried mit einem schnellen Raumschiff zu den Sternen. Emil bleibt auf der Erde. Da
Siegfried sich sehr schnell bewegt misst er für die Reise eine kürzere Zeitspanne als
Emil. Wenn Siegfried zurück auf die Erde kommt, ist er 25 und sein Zwilling Emil ist
95. Aus der Sicht von Siegfried bewegt sich Emil, und deshalb sollte Emil die kürzere
Zeitspanne messen, also müsste Emil nach der Reise jünger als Siegfried sein. Hierin
liegt der Widerspruch, das Paradoxon.
In Wirklichkeit ist nach der Landung von Siegfried auf der Erde der zu Hause geblie-
bene Zwilling Emil älter. Wir können das nicht ausrechnen, aber doch wenigstens ein
bisschen davon verstehen.
Erkläre, weshalb die Situation nicht symmetrisch bezüglich der beiden Zwillinge ist,
die beiden also in der Überlegung nicht austauschbar sind. Erkläre außerdem, weshalb
dieses Problem nicht in unser Modell der "speziellen Relativitätstheorie" passt. Diese
Theorie behandelt ja nur einen Spezialfall.
9.4.6 Längenkontraktion
Wir betrachten einen parallel zur Bewegungsrich-
tung liegenden Stab im System S'. Im Bild ist ein
identischer Stab - der im System S ruht - einge-
zeichnet. Für den Beobachter B ist der sich für ihn
bewegende Stab kürzer als sein eigener. Er misst
für den aus seiner Sicht bewegten Stab die im Ver-
gleich zur Länge seines eigenen Stabes kleinere
Länge l.
l=l ' ⋅ 1− v /c
2
Bemerkung: Wer mehr über die Relativitätstheorie lesen will findet dazu einen regel-
rechten Überfluss im Internet. Die ersten üblichen Verdächtigen sind natürlich
LEIFI und Wikipedia. Hier findet ihr dann auch weiterführende Links. Ein inter-
essanter Suchbegriff wäre vielleicht noch "Relativistisches Additionstheorem für
Geschwindigkeiten".
Aufgabe 9.148:
d) Wie sieht der Berg aus der Sicht von B' aus?
Zeichne in das Bild die Sicht von B' auf den Berg ein.
Aufgabe 9.149:
c) Wie lang ist die Zeit, die B' für den Vorbeiflug misst, wenn B dafür eine Zeit von
4ns misst?
d) Der Beobachter B hat sich zwei Markierungen M1 und M2 auf seiner x-Achse ge-
macht. In seinem Bezugssystem gibt es während des Vorbeiflugs einen Zeitpunkt, zu
dem die Rakete genau zwischen die beiden Markierungen passt. Erkläre mit einer
Gleichzeitigkeitsbetrachtung, weshalb es kein Widerspruch ist, dass die Rakete im
Bezugssystem von B' nicht zwischen die beiden Markierungen passt.
Aufgabe 9.150:
c) Wir betrachten den Vorgang: "Das Auto fährt am Punkt P vorbei." Also den Zeit-
raum zwischen den Ereignissen "A ist bei P" und "E ist bei P". Wer misst für diesen
Vorgang die kürzere Zeitspanne, B' oder B? Begründe deine Antwort.
d) Wir betrachten den Vorgang: "Die Kühlerhaube des Autos bewegt sich
durch die Garage." Also den Zeitraum zwischen den Ereignissen "A ist bei
P" und "A ist bei Q". Wer misst für diesen Vorgang die kürzere Zeitspan -
ne, B' oder B? Begründe deine Antwort.
e) Genau wenn der Punkt A des Autos am Punkt Q der Garage ist, bleibt das Auto
plötzlich stehen. Der Beobachter B' wechselt also in das Bezugssystem von B, und
beide haben dieselbe Sicht auf die Situation. Zeichne für diesen Zeitpunkt Garage
und Auto aus der gemeinsamen Sicht der beiden Beobachter.
f) Wir gehen nochmal zurück und betrachten die Durchfahrt des schnell fahrenden
Autos durch die Garage. Die Garage hat eine Ruhelänge von 4m, das Auto hat eine Ru-
helänge von 8m. Welche Zeit stoppt B' für die Durchfahrt durch die Garage, also für
den Zeitraum von "A ist bei P" bis "E ist bei Q". Welche Zeit stoppt B für diesen Vor -
gang? (38,5ns bzw. 30,8ns)
Aufgabe 9.151:
a) Wie lange brauchen die Myonen um die Erdoberfläche zu erreichen? Wie groß ist
der prozentuale Anteil der Myonen, die ohne Berücksichtigung relativistischer Effek-
te die Erdoberfläche erreichen sollten?
c) Berechne die Zeit, die aus Sicht der Myonen während des Fluges zum Erdboden
verstreicht. Wie viel Prozent der Myonen kommen also auf der Erdoberfläche an?
d) Berechne, wie groß aus Sicht der Myonen bei ihrer Entstehung die Entfernung zum
Erdboden ist.
e) Berechne mit c) und d) die Geschwindigkeit mit der im Bezugssystem der Myonen
der Erdboden auf sie zu kommt.
Aufgabe 9.152:
a) Berechne die Laufzeit im Ruhesystem der Pionen und lies aus dem Diagramm ab.
(Beachte: Längenkontraktion, Relativgeschwindigkeit systemunabhängig)
c) Anton berechnet die Laufzeit der Pionen ohne relativistische Effekte zu berück-
sichtigen. Zu welcher Meinung kommt er wenn er ausrechnet, wie viel Prozent der Pio -
nen am Ende des Tunnels ankommen?
Aufgabe 9.153:
Ein Photon fliegt zum Andromedanebel (Entfernung: 2,5 Mio Lichtjahre = 2,4∙1022 m)
Wie lange dauert der Flug aus der Sicht des Photons? Wie lang ist die Flugstrecke
aus Sicht des Photons?
Aufgabe 9.154:
Das
Bild
zeigt
Antons
Zim-
mer, so
wie er
es
sieht.
Die
Achsen
sind in
Metern
ska-
liert. Zeichne in das KOSY unten das Zimmer, so wie es ein Beobachter sieht, der sich
gerade mit 3/2⋅c in y-Richtung (in die Zeichenebene hinein) bewegt.
Lösung:
Beach-
te:
Län-
gen-
kon-
trakti-
on nur
in y-
Rich-
tung.
Keine
Verän-
derung
in x-
und in z-Richtung.
Aufgabe 9.155:
Aufgabe 9.156:
➔ Im Bezugssystem von B
a) Wie lange dauert es im Bezugssystem von B, bis sich Proton und Photon am Punkt M
treffen? Wie weit ist der Punkt M von P entfernt?
Die Zeitmessung des Protons beginnt zum Zeitpunkt, wenn das Proton gerade bei P ist
(t' = 0).
b) Begründe, dass die Ereignisse "Proton ist bei P" und "Lichtstrahl ist bei L" im Be -
zugssystem des Protons nicht gleichzeitig sind.
c) Wie lange dauert es im Bezugssystem des Protons vom Zeitpunkt an dem das Pro-
ton bei P ist bis zum Zusammentreffen mit dem Lichtstrahl bei M? (Tipp: Zeitdilata-
tion)
d) Wie groß sind die Entfernungen von P nach L, von P nach M und von M nach L im Be -
zugssystem des Protons?
e) Wie lang ist die Strecke, die der Lichtstrahl während des Fluges des Protons von P
nach M im Bezugssystem des Protons zurücklegt? Fertige eine maßstabsgetreue
Zeichnung für die Lage der Punkte P, M, L und L' (der Punkt an dem der Lichtstrahl
zum Zeitpunkt t' = 0 ist) im Bezugssystem des Protons an. Beschrifte die Abstände
zwischen benachbarten Punkten.
B hat um seine
Position einen Kreisförmi-
gen Spiegel mit Radius
9
r =3⋅10 m angebracht.
Zum Zeitpunkt t 0=0
schickt er vier Lichtstrah-
len von seiner Position aus
zu dem Punkten O, U, L und
R. Die Lichtstrahlen kommen in seinem Bezugssystem gleichzeitig bei den vier Punkten
an, werden reflektiert (genau zu dem Zeitpunkt, wenn B' auf B liegt) und kommen in
seinem Bezugssystem auch gleichzeitig wieder bei ihm an.
a) Aus der Sicht von B werden die vier Lichtstrahlen gleichzeitig ausgesendet und die
vier Lichtstrahlen kommen auch wieder gleichzeitig bei ihm an. Begründe, weshalb das
Aussenden der vier Lichtstrahlen und das wieder Ankommen der vier Lichtstrahlen
bei B auch für B' gleichzeitig stattfindet.
b) Begründe, weshalb die Ereignisse "Lichtstrahl kommt bei O an", "Lichtstrahl kommt
bei U an" und "B' liegt auf B" aus der Sicht von B' ebenfalls gleichzeitig stattfinden.
c) Wie lange dauert es im Bezugssystem von B, vom Aussenden der vier Lichtstrahlen,
bis zur Ankunft an den vier Spiegeln, und von den Spiegeln wieder zurück zu B?
d) Die Bewegung der Lichtstrahlen von B nach O und U, und wieder zurück nach B fin -
det für B bezüglich der Bewegungsrichtung von B' am selben Ort statt. Berechne mit
Hilfe der Zeitdilatation, wie lange der Flug der Lichtstrahlen von B nach O und U dau-
ert, und wie lange der Flug wieder zurück zu B aus der Sicht von B' dau-
ert.
➔ Wir betrachten den Vorgang: "Der Lichtstrahl läuft von B nach R"
e) Wie groß ist die Entfernung zwischen B und R aus der Sicht von B'? Mit welcher
Geschwindigkeit bewegt sich der Lichtstrahl aus der Sicht von B' nach rechts? Mit
welcher Geschwindigkeit bewegt sich der Punkt R aus der Sicht von B' nach links?
Wie groß ist die Relativgeschwindigkeit von Lichtstrahl und Punkt R im Bezugssystem
von B'? Wie lange dauert es im Bezugssystem von B', bis der Lichtstrahl von B bei R
ankommt?
➔ Wir betrachten den Vorgang: "Der Lichtstrahl läuft von R nach B"
f) Wie groß ist im Bezugssystem von B' die Relativgeschwindigkeit von B und dem in
Richtung B laufenden Lichtstrahl? Wie lange dauert im Bezugssystem von B' der Flug
des Lichtstrahls von R nach B?
Mit der bis jetzt gesammelten Erfahrung kannst du die linke Seite selbst bearbeiten.
g) Wie lange dauert im Bezugssystem von B' der Flug des Lichtstrahls von B nach L?
Wie lange dauert der Flug wieder zurück von L nach B?
9.5 Abi
Aufgabe 9.158: Abi 2001
In einem Synchrotron bewegen sich Protonen auf einer kreisförmigen Bahn mit dem
Radius r = 100 m in einer evakuierten Röhre. Das Magnetfeld von Elektromagneten
hält die Protonen auf der Bahn. Vereinfachend soll hier angenommen werden, dass das
Magnetfeld über dem gesamten Bereich homogen ist. Die Einschussgeschwindigkeit
wird als vernachlässigbar angesehen. Elektrische Felder, die bei jeder Umrundung neu
durchlaufen werden, beschleunigen die Protonen, bis sie nahezu Lichtgeschwindigkeit
erreichen.
a) Wie kann man grundsätzlich erreichen, dass die Protonen trotz zunehmender Ge-
schwindigkeit auf derselben Kreisbahn bleiben?
b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v1 eines Protons, wenn es erstmals die Be-
schleunigungsspannung von 100 kV durchlaufen hat. Warum ist hier eine relativisti-
sche Rechnung nicht notwendig?
Nach einigen Umläufen haben die Protonen die Geschwindigkeit 2,62⋅10 m/s er-
8
reicht.
c) Berechnen Sie relativistisch die Gesamtenergie E der Protonen in GeV. Um wie viel
Prozent hat sich dabei ihre Masse vergrößert? (Kontrolle: E = 1,93 GeV)
d) Bestimmen Sie die Flussdichte, die das Magnetfeld haben muss, damit die Proto-
nen aus Teilaufgabe c) auf der Bahn gehalten werden?
b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Vielfachen der Ruhemasse und bestim-
men Sie damit die notwendige Beschleunigungsspannung Ub. (Kontrolle: m = 5,03∙...)
c) Die Flussdichte des Magnetfeldes beträgt 500 mT. Berechnen Sie den Bahnradius
und die Flugdauer von P nach Q.
b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Abhängigkeit von der elektrischen
Feldstärke E im Kondensator, der magnetischen Flussdichte B, dem Abstand s und der
Ablenkung d. Verwenden Sie die Näherungsformel s² ≈ 2rd um den Radius r der
Kreisbahn im Magnetfeld zu ersetzen (die Gültigkeit der Näherungsformel soll nicht
diskutiert werden).
s 2⋅e⋅B 2
Kontrolle: ( m=
2⋅E⋅d )
Für E = 800000V/m, B = 4,0mT und s = 5,0cm ergibt sich eine Ablenkung d = 3,3mm.
d) Bestimme die Geschwindigkeit der gemessenen Elektronen und damit die sich aus
dieser Geschwindigkeit ergebende relativistische Masse der Elektronen und entschei-
de begründet, ob der Versuch die Relativitätstheorie bestätigt.
e) Um wie viele mm würde die Ablenkung d anders als die gemessene ausfallen, wenn
die Masse geschwindigkeitsunabhängig wäre?
a) 1992 wurde in Hamburg das Synchrotron Hera in Betrieb genommen. In das Syn-
chrotron werden Protonen mit der Geschwindigkeit v = 0,99973 c injiziert. Berechnen
Sie das Verhältnis der Masse des Protons zu seiner Ruhemasse im Moment der Injek-
tion.
Das Synchrotron Hera hat einen Umfang von 6,30 km. Die Protonen werden mit einer
Gesamtenergie von E1 = 40,0 GeV injiziert und erreichen eine maximale Gesamtener-
gie von E2 = 920 GeV. Pro Umlauf wird den Protonen in jedem der vier Resonatoren
durchschnittlich die Energie ΔE = 7,80 keV zugeführt. (Energieverluste in Form von
Synchrotronstrahlung sind hier schon berücksichtigt.)
b) Berechnen Sie, wie viele Umläufe des Protons von der Injektion bis zum Erreichen
der maximalen Gesamtenergie nötig sind. (Kontrolle: n = 28,2 Mio)
c) Welchem Vielfachen des Erdumfangs entspricht die dabei von den Protonen zu-
rückgelegte Strecke?
d) Schätzen Sie auf Grundlage der vorhandenen Informationen ab, wie lange der Vor-
gang von Teilaufgabe b) insgesamt dauert. (Kontrolle: t = 593 s)
E=r⋅e⋅c⋅B
e) Leiten Sie ausgehend von einem Kraftansatz für die Kreisbewegung diese Glei -
chung her.
Die letzte Frage hat mit Induktion zu tun. Das kommt im Unterricht
erst später. Ich hab die Frage trotzdem stehen lassen.
10 Induktion
Von Induktion spricht man, wenn durch die Vermittlung eines Magnetfeldes in einer
Leiterschleife eine Spannung und eventuell (bei geschlossenem Stromkreis) ein Strom
erzeugt (induziert) wird.
Da das Vorhandensein einer Spannung nur durch die Anwesenheit eines elektrischen
Feldes zustande kommen kann ( U AB= AB= E⋅s AB ) könnte man allgemeiner Formu-
lieren: Induktion ist das erzeugen eines Ringförmigen E-Feldes durch ein Magnetfeld.
Induktionsgesetz, qualitativ:
2) Der induzierte Strom ist stets so gerichtet, dass er der Induktionsursache ent-
gegenwirkt (Regel von Lenz, Energieerhaltung).
Eine Leiterschleife versucht stets die Anzahl der magnetischen Feldlinien, die durch
sie hindurch fließen (den magnetischen Fluss), konstant zu halten.
➔ Wenn die Anzahl der magnetischen Feldlinien, die durch die Leiter-
schleife fließen, kleiner wird, dann erzeugt der induzierte Strom ein
Magnetfeld, das in die Richtung des externen Magnetfeldes zeigt.
Zeichne jeweils an einer Stelle den induzierten Strom ein, falls es einen gibt. Benutze
die Regel von Lenz zum Überlegen.
Zur Orientierung ist entweder die Spulen- bzw. Leiterschleifenachse oder eine Orien-
tierungsebene eingezeichnet. Achte bei den Spulen auf die Richtung der Wicklungen.
Es sind je drei bis vier getrennte Beispiele, die nichts miteinander zu tun haben.
a)
b) Die Spulen stehen still, die Magnete drehen sich in die eingezeichnete
Richtung.
g) Zwei Magnete drehen sich, zwei bewegen sich geradlinig. Die Spulen stehen still.
h) Ein Arm
eines Hufei-
senmagne-
ten wird in
einen Ring
hinein ge-
schoben
oder her-
ausgezogen.
Die Ringe
sind alle
nicht unter-
brochen.
Aufgabe 10.165:
a) ... innerhalb des B-Feldes in x-Richtung hin und her geschoben wird?
c) ... innerhalb des B-Feldes in z-Richtung rauf und runter geschoben wird?
d) ... nach rechts (in positive x-Richtung) aus dem Magnetfeld herausgezogen wird?
e) ... nach unten (in negative z-Richtung) aus dem Magnetfeld herausgezogen wird?
f) ... von vorne gesehen (von einer negativen y-Koordinate aus) gegen den Uhrzeiger-
sinn gedreht wird?
a) Zeichne die
Richtung des in
der Leiter-
schleife indu-
zierten
Stroms ein.
c) Die Spulenenden sind durch ein gerades Leiterstück leitend verbunden. Zeichne
die Richtung des induzierten Stroms in diesem Leiterstück ein.
d) Nochmal.
Aufgabe 10.167:
Eine rechteckige
Leiterschleife
dreht sich in ei-
nem Magnetfeld.
Die Ursache für
die Drehung ist
der Anton, der an
einer Kurbel
dreht. Die Dre-
hung der Leiter-
schleife wird
aber jetzt zur
Ursache für eine
Induktion.
a) Zeichne für alle Zeitpunkte jeweils die Richtung des in der Leiterschleife induzier -
ten Stroms ein. Zu welchem Zeitpunkt ändert der induzierte Strom seine Richtung?
b) Wenn in der Leiterschleife ein Strom induziert wird, dann wird dieser Strom zur
Ursache von . Einzeichnen!
Plan:
F L =q⋅v⋅B
F =q⋅E
⇒ q⋅v⋅B=q⋅E /: q
E=v⋅B
und wegen U AB=E⋅s AB
folgt U AB=E⋅s AB=v⋅B⋅b
Ist aber nicht die Formel die wir brauchen. Wir setzen noch die Geschwindigkeit ein.
x x b⋅ x
v= ⇒ U AB=B⋅b⋅v=B⋅b⋅ =B⋅
t t t
b⋅ x A
U i=U AB=B⋅ =B⋅
t t
Φ= B⋅A
Die Definition gilt so nur, wenn die Leiterschleife senkrecht zum Ma-
gnetfeld steht und wenn das Magnetfeld im Bereich der Leiterschleife
homogen ist.
Die Forderung der senkrechten Lage werden wir weiter unten gleich
wieder abschaffen, aber jetzt erst mal weiter mit unserer induzierten
Spannung.
Mit dem magnetischen Fluss können wir die induzierte Spannung von oben jetzt an-
ders schreiben
A B⋅ A
U i=B⋅ = =
t t t
Die ganze Rechnung war nur mit Beträgen. Wenn wir das Vorzeichen berücksichtigen
müssen wir wegen der Regel von Lenz noch ein Minus einfügen und erhalten das
Allgemeine Induktionsgesetz:
U i=−
t
A
U i=− =−B⋅
t t
➔ Das Experiment zeigt, dass auch bei konstanter Größe der durchsetz-
ten Fläche und veränderlichem B-Feld eine Spannung induziert wird.
B
U i=− =−A⋅
t t
Das Induktionsgesetz gilt in dieser Form nur für eine einzelne Leiter-
schleife. Eine Spule sind N Leiterschleifen in Reihe geschaltet und in
ΔA ΔB
U i=−N⋅Δ Φ bzw. U i=−N⋅B⋅ bzw. U i=−N⋅A⋅
Δt Δt Δt
für eine Spule mit N Windungen
e) Ein Magnet wird aus größerer Entfernung auf eine Spule mit 600
Windungen und einer Querschnittfläche von 25 cm² zu bewegt.
Nach 0,40 s befindet sich der Magnet genau über der Spule und
verursacht in ihrem Innern eine mittlere magnetische Flussdichte
von 0,70 T. Die Spule ist über einen Widerstand von 300 mΩ kurz-
geschlossen. Bestimme die Stärke des bei diesem Vorgang induzier-
ten Stroms und gib seine Richtung im Widerstand an.
Diskutieren Sie
die Brauchbar-
keit der Dia-
gramme (1) bis
(4) zur Beschrei-
bung des Span-
nungsverlaufs.
Luftwiderstand
soll nicht berück-
sichtigt werden.
Durch die Feldspule fließt jetzt ein konstanter Strom von 5,0 A.
b) Begründe ob in der Induktionsspule eine Spannung induziert wird und berechne ge-
gebenenfalls ihre Größe, wenn ...
iii) ... die Induktionsspule innerhalb von 0,5 s auf das doppelte ihrer Länge aus-
einander gezogen wird. Dabei gehen wir davon aus, dass sich dabei die Quer-
schnittfläche der Induktionsspule nicht verändert.
iv) ... die Feldspule innerhalb von 0,50 s auf das doppelte ihrer Länge auseinan-
dergezogen wird.
Magnetischer Fluss:
=B⋅A=B⋅A⋅cos
Aufgabe 10.175:
Zeichne jeweils die Projektion der Leiterschleife in die Lot-Ebene zum B-Feld ein.
Ableitungen
oben
Alle Quotienten der Form , die wir bisher in der Physik benutzt
unten
haben, dürfen wir so nur benutzen, wenn die Quotienten konstant sind. Falls die Quo -
tienten nicht konstant sind müssen wir sie durch die entsprechenden Ableitungen er-
setzen. Für Ableitungen nach der Zeit t schreiben wir keinen Strich sondern einen
Punkt.
Beispiele:
x dx v dv
v= v t = = ẋ t a= a t= =v̇ t
t dt t dt
d A dA B dB
=̇ t = Ȧt = Ḃ t
t dt t dt t dt
Wir können auch unsere Definition von der Arbeit (potentielle Energie) verbessern:
E pot dE
E pot =W =F⋅ x F= = =E ' x Wobei F die Kraft ist, die man aus-
x dx
üben muss, um den Körper gegen die Feldkraft im Feld zu bewegen. Wenn man für F
die Kraft einsetzen will, die das Feld ausübt, muss man noch das Vorzeichen berück-
dE
sichtigen F =− =−E ' x .
dx
Damit könne wir jetzt das Induktionsgesetz in seiner endgültigen Form schreiben:
Aufgabe 10.176:
1
(
Φ( t)=0,2 Wb⋅sin 50 ⋅t
s )
Bestimme die in der Leiterschleife induzierte Spannung U(t) in Abhängigkeit von der
Zeit t.
2⋅
t =⋅t= ⋅t
T
t=B⋅At=B⋅A⋅cos ⋅t
d
U i=−Φ̇( t)=−B⋅A⋅ cos ( ω⋅t )
dt
=−B⋅A⋅sin ( ω⋅t )⋅ω
U i=−B⋅A⋅ω⋅sin ( ω⋅t )
U i=−N⋅B⋅A⋅⋅sin ⋅t
2⋅
Die Amplitude der Spannung ist U 0=N⋅B⋅A⋅ mit = .
T
Aufgabe 10.177:
Eine flache Spule mit 500 Windungen und quadratischem Querschnitt (10cm x 10cm)
rotiert mit einer Frequenz von 50Hz in einem homogenen Magnetfeld der Flussdichte
0,8T.
Bestimme die Induktionsspannung als Funktion der Zeit und gib die Amplitude der in-
duzierten Spannung an.
Aufgabe 10 .178:
Bestimme die induzierte Spannung als Funktion der Zeit und zeichne ein t-U-Dia-
gramm.
Aufgabe 10.179:
a) Je größer die magnetische Flussdichte des externen Feldes im Innern der Spule,
desto größer die induzierte Spannung. Welche Maßnahmen sind notwendig, um die vom
externen Feld erzeugte Flussdichte so groß wie möglich zu machen.
b) Zeige, dass die Amplitude der induzierten Spannung direkt proportionale zur Fre-
quenz ist, mit der sich die Spule dreht.
Aufgabe 10.180:
c) Wie ändern sich die Werte für die induzierte Spannung, wenn die Spule um 60° zur
idealen Ausrichtung verdreht ist?
Immer dann, wenn ein Magnetfeld sich verändert, werden kreisförmige elektrische
Feldlinien erzeugt. Für die Richtung der elektrischen Feldlinien gilt die
Rechte-Hand-Regel:
rot B oder ▽×
E =− ̇ E =− ̇
B
Das nur nebenbei. Wegen dem Minus in der Formel muss der Daumen gegen die Verän-
derung des Magnetfeldes zeigen.
Aufgabe 10.181:
Aufgabe 10.182:
Lösung:
T
V 10 ⋅⋅r 2
a) E=0,5 b) E=
s T
m =5 ⋅r
2⋅⋅r s
10.5 Selbstinduktion
Von Selbstinduktion spricht man, wenn das sich verändernde Magnetfeld,
das in der Spule eine Spannung induziert, von der Spule selbst erzeugt wird. Das pas-
siert immer dann, wenn sich die Stromstärke in der Spule verändert, denn wegen
B= 0⋅I⋅ N /l ändert sich dann das von der Spule erzeugte Magnetfeld und wenn
dieses Magnetfeld sich verändert ...
➔ Immer wenn sich die Stromstärke in einer Spule verändert wird – vom
Magnetfeld der Spule selbst – in der Spule eine Spannung induziert.
N2
U i=−N⋅A⋅Ḃ=−N⋅A⋅
d
dt N
N
0⋅I t⋅ =−N⋅A⋅ 0⋅ ⋅İ t =−0⋅A⋅ ⋅İ t
l L l
Selbstinduktion:
U i =−L⋅İ (t)
mit L, der Induktivität der Spule
2
N
L=μ 0⋅A⋅
l
[ L ] =1 H (Henry)
Das Minus in der Formel kommt aus der Lenzschen Regel. Wegen dieser Regel muss
die induzierte Spannung so gerichtet sein, dass sie der Veränderung des Stromflus-
ses in der Spule entgegenwirkt.
➔ Die Spule will, daß die Stromstärke in ihr genauso bleibt wie sie ist.
Aufgabe 10.183:
Nach allem was wir gelernt haben, kann ein Körper keine Kraft auf sich selbst aus-
üben. Das sich verändernde Magnetfeld wird aber von den Elektronen in der Spule er-
zeugt. Das bedeutet, dass die Elektronen eine Kraft auf sich selbst ausüben, was gar
nicht geht. Kläre den Widerspruch auf!
Einschalt-Vorgang:
Wir gehen im weiteren davon aus, dass die Spule keinen ohm-
schen Widerstand hat (ideal) und das deshalb die an der Spule
abfallende Spannung nur die induzierte Spannung sein kann.
Zur Messung muss die Schaltung von oben entsprechend abgeändert werden. Der ers-
te Widerstand ist verlegt, damit nach dem Ausschaltender ganze Strom durch den
neuen Widerstand unten fließt und die ganze induzierte Spannung am neuen Wider-
stand unten abfällt, dann tun wir uns leichter beim Argumentieren.
Aufgabe 10.184:
Ob man sagt, dass die Energie in der stromdurchflossenen Spule steckt oder im da-
durch erzeugten Magnetfeld ist Geschmackssache. Nur durch das Zusammenbrechen
des Magnetfeldes wird ja die Energie freigesetzt, aber ohne Spule gäbe es gar kein
Magnetfeld. Für die gespeicherte Energie gilt die Formel:
1 2
E mag = ⋅L⋅I
2
1
Die Formel ist der elektrischen Energie im Kondensator E el = ⋅C⋅U 2 recht ähnlich.
2
Auch beim Kondensator kann man sich auf den Standpunkt stellen, das die Energie im
elektrischen Feld gespeichert ist, oder wahlweise in den verschobenen Ladungen als
potentielle Energie. Beide Standpunkte haben jeweils ihre Berechtigung.
Aufgabe 10.185:
Wenn man den Energiegehalt durch das Volumen des Feldes teilt, bekommt man die
Energiedichte des Feldes el bzw. mag . Damit kann man dann die Energie im Feld
schreiben als E=⋅V . Bestimme die Energiedichte des elektrischen und des magne-
tischen Feldes in Kondensator bzw. Spule in Abhängigkeit nur von der Feldstärke
(Flussdichte) und von Naturkonstanten. Das richtige Volumen ist jeweils das Volumen
des Geräts, d.h. V = A∙d bzw. V = A∙ l . Rechne im Vakuum, d.h. ohne r bzw. r .
c) Die Spule
wird nun
durch Um-
schalten
vom Netz-
gerät ge-
trennt und
über einen
Widerstand
kurzge-
schlossen. Dabei wird der Verlauf der Stromstärke aufgezeichnet. Welches der drei
Diagramme beschreibt den Verlauf der Stromstärke beim Ausschaltvorgang? Gib je-
weils ein Argument, weshalb die beiden anderen Diagramme nicht in Frage kommen.
Aufgabe 10.187:
10.7 Abi
Es seien nun B = 0,5 T, r = 10 cm und T = 20ms und der elektrische Widerstand der
Leiterschleife 5,0 Ω.
b) Berechnen Sie den Maximalwert für die induzierte Spannung. (Kontrolle: 0,785V)
c) Stellen Sie den zeitlichen Verlauf des in der Leiterschleife induzierten Stroms in
Zeitintervall [0;T] in einem skalierten (Zahlenwerte) Diagramm dar.
a) Zeigen Sie durch graphische Auswertung, dass Uo zu f direkt proportional ist und
ermitteln Sie den Wert des Proportionalitätsfaktors k.
b) Berechnen Sie den ohmschen Widerstand R1 der Spule (Bei Vernachlässigung des
Innenwiderstands des Messgeräts).
c) Die unmittelbar nach dem Öffnen des Schalters S induzierte Spannung beträgt
32,0 V. Bestimmen Sie mit Hilfe des gegebenen t-I-Diagramms die zeitliche Ände-
rungsrate dI/dt unmittelbar nach dem Öffnen des Schalters und berechnen Sie so
einen Näherungswert für die Induktivität der Spule.
a) Bestimmen Sie unter Verwendung des Induktionsgesetzes die Spannung Ui, die
zwischen den beiden Auflagepunkten des Leiterstücks induziert wird, sowie die Stär-
ke I des im geschlossenen Kreis fließenden Stroms. (Kontrolle: I = 45 mA)
b) Berechnen Sie die Kraft, mit der am Leiterstück gezogen werden muss. Reibungs-
kräfte sollen unberücksichtigt bleiben. (Kontrolle: F = 4,1 mN)
c) Bestimmen Sie die mechanische Arbeit Wm, die während der Zeitspanne Δt = 10 s
verrichtet wird, und die im Widerstand R umgesetzte elektrische Energie ΔWel für
diese Zeitspanne unter Verwendung der Ergebnisse der Teilaufgaben a) und b) . Ver-
gleichen Sie die beiden Werte und interpretieren Sie das Ergebnis.
d) Zeigen Sie, dass für die magnetische Kraft F auf den Leiter gilt:
B2⋅l 2⋅v
F=
R
e) Der mit v = 25 cm/s bewegte Leiter wird nun losgelassen. Begründen Sie, warum
die Geschwindigkeit des Leiters zeitlich nicht linear abnimmt und skizzieren Sie quali-
tativ das zugehörige t-v-Diagramm.
b in mm: 80 | 40 | 20
c) Beschreiben Sie eine geeignete Variation des Experiments, mit der sich begründen
lässt, dass sich die Konstante k aus Teilaufgabe b) zur Beschreibung der "Stärke" ei-
nes Magnetfeldes eignet.
a) Erklären Sie, weshalb ein Induktionsstrom in der Spule nur dann fließt, wenn diese
in den vom Magnetfeld erfüllten Raum ein- bzw. austritt.
c) Begründen Sie, weshalb während des Ein- bzw. Austritts eine Kraft auf die Spule
wirkt, und geben Sie deren Richtung und Betrag an.
Die Spule befindet sich zum Zeitpunkt t = 0 in einer Entfernung von 2,5 cm vor der
Grenze des Magnetfeldes.
ii) ... wenn die Ausdehnung des Magnetfeldes in x-Richtung 2,5 cm beträgt.
b) Berechnen Sie die Beträge der Kräfte, die durch die Induktion während dieses
Zeitraums auf den Drahtrahmen wirken, und geben sie deren Richtungen mit Begrün-
dung an.
a) Die magnetische Flussdichte steigt im Zeitintervall 0 bis 4,0 s linear von 0 bis
0,80 T an. Berechnen Sie für dieses Zeitintervall die zwischen den Spulenenden R und
T auftretende Induktionsspannung Ui.
b) Die Spulenenden R und T sind nun leitend verbunden, der Wagen wird immer noch
festgehalten. Die magnetische Flussdichte ändert sich wie in Teilaufgabe a). Wie groß
ist die Stromstärke während des Anwachsens der Flussdichte, wenn die Spule den
Widerstand 2,0 Ω besitzt? Begründen Sie, dass sich die Elektronen im Uhrzeigersinn
bewegen.
c) Nun wird der Wagen nicht mehr festgehalten. Die Experimente aus a)
und b) werden wiederholt. Begründen Sie, dass sich am Ergebnis von Tei-
laufgabe a) nichts ändert. Welche Beobachtung erwarten Sie für das Ex-
periment mit dem Aufbau von Teilaufgabe b) (R und T leitend verbunden)?
I
B=μ 0⋅
2⋅π⋅r
b) Berechnen Sie die maximale Flussdichte B, die sich in 50 m Abstand vom Norm-
blitz ergibt. Entnehmen Sie dazu benötigte Daten dem Diagramm. (Kontrolle: B = 0,80
mT)
c) Bei welcher Orientierung der Spule ergibt sich die größte Induzierte Spannung,
wenn die Blitzentladung senkrecht zur Erdoberfläche verläuft? Begründen Sie ihre
Antwort.
d) Berechnen Sie den Betrag der mittleren induzierten Spannung, die in den ersten
10 µs des Normblitzes induziert wird.
ii) In der Feldspule fließt ein Gleichstrom konstanter Stärke, während die In
duktionsspule in Richtung ihrer Spulenachse im Innern der Feldspule hin und
her bewegt wird.
Durch die Feldspule fließt nun ein Gleichstrom der Stärke I = 3,0 A.
b) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B im Innern der Feldspule bei dieser
Stromstärke. (Kontrolle: B = 7,3 mT)
c) Die Feldspule wird innerhalb von 0,50 Sekunden auf die doppelte Länge auseinan-
der gezogen, wobei die Induktionsspule ihre Form und Position beibehält. Begründen
Sie ausführlich, weshalb in der Induktionsspule eine Spannung induziert wird. Berech-
nen Sie den Wert dieser Induktionsspannung.
a) Die Flussdichte des Erdmagnetfeldes kann zum Beispiel mithilfe einer Hallsonde
bestimmt werden. Erklären Sie das Zustandekommen einer Hallspannung anhand einer
Skizze und zeigen Sie, dass die Hallspannung direkt proportional zur magnetischen
Flussdichte B ist.
In der Archäologie lassen sich durch Analyse des Erdmagnetfeldes die Grundrisse
ehemaliger Bebauungen ermitteln, da zum Beispiel Material, das zur Auffüllung eines
Grabens verwendet wurde, eine lokale Veränderung des Magnetfeldes verursachen
kann. Ein mögiches Verfahren, diese Veränderung nachzuweisen, ist das folgende:
c) Zeichnen Sie das zu erwartende s-Ui-Diagramm für diesen Fall in ein geeignetes
Koordinatensystem und erläutern Sie, wie die Breite des Grabens auch mit einer klei-
neren Spule bestimmt werden kann.
c) Durch die Entladung des Kondensators wird eine Leuchtdiode betrieben. Dem Kon-
densator wird hierzu eine mittlere Leistung von P = 20 mW entnommen. Die Diode
leuchtet nur, wenn die Kondensatorspannung mindestens 1,5 V beträgt. Schätzen Sie
damit rechnerisch die Leuchtdauer der Diode ab.
11 Schwingungen
Eine Schwingung ist ein sich selbständig periodisch wiederholender Vorgang. Voraus-
setzung für das Entstehen einer Schwingung ist ein schwingungsfähiges System und
eine Anregung der Schwingung von außen. Ist die Schwingung einmal angeregt kann sie
sich ohne Dämpfung beliebig lang selbst erhalten. Reale Schwingungen sind meistens
gedämpft, weil (unerwünschte?) Energieumwandlungen stattfinden.
Schwingungsdauer, T: [ T] = 1s
1
Damit gilt : f=
T
Ohmscher Widerstand, R
Ein Widerstand bremst den Strom, der durch ihn hindurch fließt, d.h. die am Wider-
stand abfallende Spannung ist gegen die Richtung des Stroms gerichtet, deshalb:
U R = − R⋅ I
Kapazität (Kondensator), C
Ein Kondensator setzt dem "aufgeladen werden" einen Widerstand entgegen. Die am
Kondensator abfallende Spannung ist also gegen seine Ladung gerichtet, deshalb:
1
U C= − ⋅Q
C
Induktivität (Spule), L
Die in der Spule induzierte Spannung ist gegen die Veränderung der
Stromstärke (dI/dt) gerichtet. Das haben wir schon beim Induktionsgesetz mit Vor-
zeichen richtig gelernt.
dI
U i= − L⋅ İ =−L⋅
dt
Spannungsquelle
Die Spannung, die eine Spannungsquelle zur Verfügung stellt ist halt so wie sie ist Uo
oder Uo(t). Dafür können wir keine Formel angeben. Die Information, wie diese Span-
nung ist, muss uns jemand geben.
U a +U b +U c + U d =0
Dann gilt eine Spannung als positiv, wenn Sie einen Strom im Uhrzeigersinn antreibt
oder einen Strom, der gegen den Uhrzeigersinn fließt, bremst. Eine Spannung die den
Strom gegen den Uhrzeigersinn antreibt oder einen Strom, der im Uhrzeigersinn
fließt, bremst gilt als negativ. Wenn wir unsere Formeln von oben richtig benutzen
kommt das auch richtig raus.
Aufgabe 11.201: Kann doch gar nicht sein, ist aber so!
1 1 1
E mag = ⋅L⋅I 2 ; E el = ⋅C⋅U 2 ; U L=−L⋅İ ; U C =− ⋅Q
2 2 C
dI
U C +U L =0 → U C =−U L = L⋅
dt
Wir betrachten einen Schwingkreis, bei dem zum Zeitpunkt t=0 der Kondensator ge-
laden ist (negativ, Q < 0; d.h. Uc > 0 !!) und zum Zeitpunkt t=0 kein Strom fließt. Die -
ser Zustand des Schwingkreises muss "künstlich" erzeugt werden (Anregung der
Schwingung von außen). Dazu wird der Kondensator mit Hilfe einer externen Span-
nungsquelle aufgeladen. Anschließend wird die Spannungsquelle abgetrennt und der
Schwingkreis sich selbst überlassen. Alle Überlegungen vorerst ohne Widerstand.
Was wir bisher überlegt haben ist einer halben Schwingung. Nochmal dasselbe, und
der Ausgangszustand ist wieder hergestellt, dass ist dann eine ganze Schwingung. Der
sich selbst überlassene Schwingkreis schwingt mit seiner
Eigenfrequenz
1
f= bzw. T =2⋅π⋅√ L⋅C
2⋅π⋅√ L⋅C
(Thomsongleichung)
b) Ein Kondensator mit Plattenfläche 0,20 cm² und 0,50 mm Plattenabstand bildet
mit einer Spule der Induktivität 0,10 µH einen elektromagnetischen Schwingkreis. Be-
stimme die Eigenfrequenz des Schwingkreises und seine Schwingungsenergie, wenn
die maximale Stromstärke 3,0 mA beträgt.
c) Bestimme eine geeignete Kombination aus Induktivität L und Kapazität C für einen
Schwingkreis mit einer Eigenfrequenz von 90 MHz.
Aufgabe 11.203:
Aufgabe 11.204:
a) Zeichne in die
fünf kleinen
Schaltpläne jeweils
den Ladezustand
des Kondensators
und die Richtung
des eventuell flie-
ßenden Stroms ein.
b) Zu welchen Zeit-
punkten besitzt
der Kondensator
maximale elektri-
sche Energie. Zu
welchen Zeitpunk-
ten besitzt der
Kondensator keine
elektrische Ener-
gie. Wo und in wel-
cher Form liegt die
Energie zu diesen Zeitpunkten vor.
c) Der Kondensator des Schwingkreises hat eine Kapazität von 250mF. Bestimme die
maximale elektrische Energie im Kondensator. ( 0,078mJ)
f) Zeichne in das t-I-Diagramm den Verlauf der Stromstärke für diese Schwingung
ein. Berechne hierzu noch die Steigung des t-I-Diagramms an den Nullstellen und
zeichne die Tangenten an den Nullstellen ein. (dI/dt = 0,11 A/ms)
11.3 Dämpfung
Bei einer elektromagnetischen Schwingung wird permanent elektrische
Energie (des Kondensators) in magnetische Energie (der Spule) und wieder zurück um-
gewandelt. Als Amplitude der Schwingung lässt sich die Spannung (Kondensatorspan-
nung) oder die Stromstärke ansehen.
Da ein Schwingkreis meistens einen ohmschen Widerstand R besitzt, ist die Schwin-
gung fast immer gedämpft. Die am Widerstand erbrachte Leistung führt zu Ener-
gieumwandlung in innere Energie, für uns ist das also eine Verlustleistung. Für die
Verlustleistung am Widerstand gilt:
P=U R⋅I
Beim Einsetzten muss man aufpassen, weil natürlich nur die Spannung
eingesetzt werden darf, die am Widerstand abfällt, und nicht die Kon-
densatorspannung.
Die Stromstärke ist aber an jeder Stelle des Stromkreises gleich
groß, also auch am Widerstand. deshalb haben wir beim Einsetzten der
Stromstärke kein Problem.
Wir brauchen also einen Ausdruck ohne Spannung, nur mit der Stromstärke.
UR
R= ⇒ U R =R⋅I und damit P=U R⋅I =R⋅I⋅I
I
sche Schwingung in jedem Fall gedämpft ist, also Energie abgibt, weil in
ihr immer elektrische Ladungen beschleunigt werden, und weil beschleu-
nigte Ladungen immer elektromagnetische Strahlung - also Energie - an
die Umgebung abgeben. Im Vergleich zur Energieabgabe am Widerstand ist dieser
Effekt allerdings vernachlässigbar klein.
Die Frequenz einer jeden Schwingung wird immer vom Erreger der Schwingung vor-
gegeben. Nur wenn ein schwingungsfähiges System sich selbst überlassen ist (Freie
Schwingung), dann schwingt es mit seiner Eigenfrequenz.
Direkte Anregung
Resonanz
Bei extrem hohen Frequenzen kann der Schwingkreis nicht mehr folgen. Er reagiert
so gut wie gar nicht mehr und am Kondensator liegt keine Spannung an.
Aufgabe 11.205:
b) Weshalb ist die Verlustleistung nicht zu allen Zeitpunkten gleich groß? Zu welchen
Zeitpunkten ist sie Null, zu welchen Zeitpunkten ist sie maximal? Bestimme die erste
maximale Verlustleistung. (Kontrolle: 80 µW)
d) Wie lange würde es bei konstant maximaler Verlustleistung aus b) dauern, bis der
Schwingkreis völlig stillsteht? (Kontrolle: 6,2 ms)
Im weiteren gehen wir davon aus, dass sich die Schwingungsenergie im Verlauf einer
viertel Schwingungsperiode um 30% auf 70% des vorherigen Wertes reduziert.
(Kontrolle: Energien -> 0,35 µJ; 0,18 µJ; 0,09 µJ; 0,044 µJ; 0,022 µJ; 0,011 µJ; 0,005
µJ; Spannungen (Beträge) -> 132 mV; 94 mV; 66 mV; 47 mV; 33 mV; 23 mV; 17 mV)
Q ist die Ladung auf dem Kondensator, I ist die Stromstärke, die an jeder Stelle des
Q dQ
Schwingkreises gleich groß ist. Und zwar: I = = =Q̇t
t dt
1
U ist entweder die Spannung am Kondensator: U C =− ⋅Q
C
D.h. bei der Spannung müssen wir jedes mal dazu sagen, welche Spannung wir meinen.
Kreisfrequenz (Winkelgeschwindigkeit):
Das Argument einer Sinus- oder Kosinus-Funktion lässt sich als Winkel interpretieren.
Die Geschwindigkeit mit der sich dieser Winkel ändert nennt man Winkelgeschwindig-
keit oder Kreisfrequenz ω (<- kleines griechisches omega).
2⋅π
ω=
T
Funktionen:
Aufgabe 11.206:
c) Bestimme die Kondensatorspannung in Abhängigkeit von der Zeit und gib ihre Am-
plitude an.
d) Gib die Selbstinduktionsspannung an der Spule in Abhängigkeit von der Zeit an.
Aufgabe 11.207:
Aufgabe 11.208:
Analoge Größen:
Ausgehend von x(t) entspricht Q(t) können wir schlussfolgern, welche anderen Größen
bzw. Phänomene dann einander entsprechen.
x Q
Wegen = ẋ t=v t und =Q̇t= I t sind dann v(t) und I(t) einander ent-
t t
sprechende Größen.
Weil die kinetische Energie von v abhängt ( E kin=1 /2⋅m⋅v ) und die magnetische
2
Energie von I abhängt ( E mag =1/2⋅L⋅I ) und weil v und I einander entsprechen, sind
2
Die Energie, die noch übrig ist, steckt bei der mechanischen Schwingung in der poten-
tiellen Energie und bei der elektromagnetischen Schwingung in der elektrischen Ener-
gie. Deshalb müssen diese beiden Energien analog zueinander sein.
Die Analogie hat auch ihre Grenzen. Ein elektromagnetischer Schwingkreis gibt z.B.
wegen seiner beschleunigten Ladungen immer elektromagnetische Strahlung an die
Umgebung ab. Ein Federpendel gibt keine Strahlung ab.
Aufgabe 11.209:
Beim Einschalten betrachten wir nur den linken Teil der Schaltung.
c) Gib die maximale Stromstärke nach dem Einschalten in Abhängigkeit von U0 und
R an.
Beim Ausschalten betrachten wir nur den rechten Teil der Schaltung. Be-
achte, dass beim Ausschalten durch die Spule der maximale Strom von
oben fließt, dass die Spule versucht den Stromfluss aufrechtzuerhalten,
und dass die Spule dafür die Stromrichtung im Widerstand umkehren
muss. Ganz zu Anfang des Ausschaltvorgangs fließt also durch den Wi-
derstand der maximale Spulenstrom von oben.
Aufgabe 11.210:
(Uo = 20 V; andere -
verschiedene - Wider-
stände also vorher)
Beim Einschalten betrachten wir nur den linken Teil der Schal-
tung.
e) Wie groß muss in Abhängigkeit von C und Uo die Ladung auf dem Kondensator sein,
damit die Stromstärke schließlich auf Null fällt?
Beim Ausschalten betrachten wir nur den rechten Teil der Schaltung.
Aufgabe 11.211:
a) Begründen Sie, dass dann der (momentanen) Geschwindigkeit des Federpendels die
(momentane) Stromstärke I im Schwingkreis entspricht.
b) Geben Sie an, welche Formen elektromagnetischer Energie im Rahmen dieser Ana-
logiebetrachtung der kinetischen Energie bzw. der potentiellen Energie des Feder-
pendels entsprechen. Geben Sie eine kurze Begründung an.
c) Beschreiben Sie die Phasen der EM-Schwingung, die den Phasen maximaler Auslen-
kung bzw. maximaler Geschwindigkeit des Federpendels entsprechen.
d) Qmax sei die maximale Ladung des Kondensators, I max seid er Maximalwert der
Stromstärke in der Spule des Schwingkreises. Erläutern Sie, warum folgende Glei-
1 1 1
chung gilt: ⋅L⋅I 2max = ⋅ ⋅Q 2max
2 2 C
An einen Kondensator mit der Kapazität C=300 μ F ist zunächst die Spannung
U 0=0,40 V angelegt. Die Stromquelle wird danach abgetrennt und der Kondensator
über eine Spule mit der Induktivität L=0,35 mH entladen. Während des Entladens
wird der zeitliche Verlauf der Spannung U C am Kondensator mit einem Oszilloskop
dargestellt.
a) Fertigen Sie einen Schaltplan zur Durchführung des obigen Versuchs an.
c) Nehmen Sie an, dass während der ersten Periode der Schwingung die Energie im
Schwingkreis konstant bleibt. Berechnen Sie unter dieser Annahme den maximalen
Spulenstrom I 0 in diesem Zeitraum.
Aufgabe 11.214:
a) Skizziere in einem einzigen skalierten Diagramm den zeitlichen Verlauf der kineti-
schen Energie, der potentiellen Energie (Spannenergie) und der gesamten Schwin-
gungsenergie der Federschwingung für den Zeitraum t = 0 bis t = 2,5 s für den Fall ei-
ner ungedämpften Schwingung.
Aufgabe 11.215:
Was lässt sich beobachten, wenn man die Frequenz der Span-
nungsquelle beginnend bei extrem kleinen Frequenzen bis hin
zu extrem hohen Frequenzen langsam hoch regelt?
11.8 Abi
Ein elektromagnetischer Schwingkreis, bestehend aus einer Spule mit einem Eisen-
kern der Induktivität L = 0,25 H und einem Kondensator der Kapazität C = 0,13 µF,
schwingt ungedämpft mit seiner Eigenfrequenz f. Als Nachweisgerät dient ein Laut -
sprecher.
b) Erläutern Sie, wie sich die Tonhöhe verhält, wenn man den Eisenkern nach und
nach aus der Spule herauszieht.
Ist der Eisenkern ganz entfernt, beträgt die Tonfrequenz fo = 4,2 kHz.
d) Der Schwingkreis soll nun mit der Eigenfrequenz 2∙fo schwingen. Geben Sie eine
Möglichkeit für eine entsprechende Veränderung des Schwingkreises an. Begründen
Sie ihre Antwort.
a) Die Induktivität des Schwingkreises beträgt L = 0,10 µH. Berechnen Sie den
Scheitelwert (Amplitude) der Stromstärke im Schwingkreis. (Kontrolle: 0,53 A)
c) Berechnen Sie die maximale Ladung Q der Kapazität im Schwingkreis bei dieser
ungedämpften Schwingung. (Kontrolle: Q = 0,18 nC)
f) Fertigen Sie unter Ausnutzung der gewonnenen Ergebnisse ein Skaliertes t-I-Dia-
gramm dieser Schwingung für eine vollständige Schwingungsdauer T an. Skalierung: t-
Achse 1 cm <-> 0,2 ns ; I-Achse 1cm <-> 0,1 A.
e) Bestimmen Sie mit dem in d) gefundenen Wert und mit Hilfe des t-I-Diagramms
den ohmschen Widerstand des Schwingkreises.
Ein Kondensator mit der Kapazität C und eine Spule mit der Induktivität L
bilden einen elektromagnetischen Schwingkreis, der ungedämpft mit der Eigenfre-
quenz fo schwingt. Die Kapazität des Kondensators beträgt C = 22 nF. Bei der Spule
handelt es sich um eine lang gestreckte Spule mit der Querschnittsfläche A = 31 cm²,
der Länge l = 30 cm und der Windungszahl N = 20 000.
b) Untersuchen Sie, ob sich mit den gegebenen Bauteilen ein Schwingkreis aufbauen
lässt, dessen Eigenfrequenz höchstens um 10% von 500 Hz abweichen soll.
Die harmonische Schwingung eines Federpendels mit der Masse m und der Federkon-
stante D ist ein mechanisches Analogon zur ungedämpften Schwingung eines elektro-
magnetischen Schwingkreises. Dabei wird die (momentane) Auslenkung x des Feder-
pendels als die zur (momentanen) Ladung Q des Kondensators analoge Größe betrach-
tet.
a) Begründen Sie, dass dann der (momentanen) Geschwindigkeit des Federpendels die
(momentane) Stromstärke I im Schwingkreis entspricht.
Qmax sei die maximale Ladung des Kondensators, Imax sei der Scheitelwert der
Stromstärke in der Spule des Schwingkreises.
1 2 1 1 2
d) Erläutern Sie, warum folgende Gleichung gilt: ⋅L⋅I max = ⋅ ⋅Q max
2 2 C
Mit dem oben genannten Schwingkreis S wird ein Schwingkreis S' mit gleicher Kapazi-
tät C' = C und einer zwischen 4∙L und L veränderlichen Induktivität L' zu erzwungenen
Schwingungen angeregt.
g) Beschreiben Sie qualitativ, wie sich die Frequenz bzw. die Amplitude der erzwun-
genen Schwingung des Schwingkreises S' verhält, wenn L' allmählich von 4∙L auf L
verringert wird.
Ein Kondensator wird mit der Ladung Qo aufgeladen. Anschließend wird er zunächst
über einen ohmschen Widerstand und - nach erneuter vollständiger Aufladung - über
eine Spule vollständig entladen. Der ohmsche Widerstand der Spule sei klein, aber
nicht vernachlässigbar.
b) Erklären Sie, weshalb es bei der Entladung über die Spule zu einer Umladung des
Kondensators kommt.
Untersuchen Sie durch geeignete Rechnung, ob hier der Resonanzfall eintreten kann.
Ein idealer Schwingkreis, der aus der Kapazität C = 44 pF und der Induktivität L = 3,0
µH besteht, schwingt ungedämpft. Zum Zeitpunkt t = 0 ist der Kondensator vollstän-
dig aufgeladen; die Spannung beträgt dann 12 V.
b) Ermitteln Sie den Zeitpunkt, zu dem der Kondensator nach t = 0 erstmals vollstän-
dig entladen ist. Bestimmen Sie rechnerisch die Stromstärke I zu diesem Zeitpunkt.
(Kontrolle: I = 46 mA)
c) Zeichnen Sie mit Hilfe der Teilaufgabe a) und b) den zeitlichen Verlauf der Span-
nung und den der Stromstärke innerhalb einer Schwingungsdauer.
d) Warum kann ein realer Schwingkreis nur mit Einfluss von außen zu ungedämpften
Schwingungen angeregt werden? Was ist dazu prinzipiell notwendig?
Aus einer Spule (Länge l = 25,0 mm, Durchmesser 6,0 mm, 160 Windungen) und einem
Kondensator der Kapazität 4,2 nF wird ein Schwingkreis aufgebaut.
c) Die tatsächlich gemessene Resonanzfrequenz stimmt mit dem Ergebnis von Tei-
laufgabe b) nicht genau überein. Geben Sie eine kurze Begründung dafür an.
a) Fertigen Sie eine Schaltskizze zur Durchführung des obigen Versuchs an.
c) Nehmen Sie an, dass während der ersten zwei Perioden der Schwingung die Ener-
gie im Schwingkreis konstant bleibt. Berechnen Sie unter dieser Annahme den maxi-
malen Spulenstrom Io in diesem Zeitraum. (Kontrolle: Io = 0,37 A)
d) Zeichnen Sie für die Annahmen aus Teilaufgabe c) den Verlauf der Kondensator-
spannung Uc und des Spulenstroms IL in ein t-Uc- bzw. t-IL-Diagramm. Begründen
Sie, warum Uc und IL nicht gleichzeitig ihre Maximalwerte annehmen.
b) Der Schalter wird nun in Stellung (2) gebracht. Beschreiben und erläutern Sie die
zu erwartende Beobachtung am Strommessgerät über einen längeren Zeitraum.
c) Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Kondensatorspannung Uc(t) für die erste
Sekunde nach dem Umschalten auf (2).
d) Berechnen Sie die Induktivität L. Die ohmschen Widerstände von Messgerät und
Spule können dabei vernachlässigt werden. (Kontrolle: L = 5,3 H)
e) Um wie viel Prozent ändert sich die Resonanzfrequenz fo, wenn man den Kondensa-
tor durch einen sonst baugleichen Kondensator mit doppelter Plattenfläche ersetzt.
Wird fo kleiner oder größer?
Die Abbildung zeigt die Schaltskizze eines Modellexperiments. Ein Schwingkreis, ge-
bildet aus einer Spule mit der Induktivität L = 200 µH und einem Kondensator mit der
Kapazität C = 0,14 µF, wird von einer hochfrequenten Wechselspannung in Resonanz
angeregt. Die Stromstärke I im Schwingkreis wird gemessen.
Befindet sich ein Fahrzeug im Bereich der Drahtspule, so ändert sich deren Indukti-
vität. Im Modellversuch wird dazu ein Eisenkern in die Spule geschoben.
b) Die Eigenfrequenz ändert sich dabei um 1,0 kHz. Geben Sie an, ob die Eigenfre-
quenz steigt oder sinkt und begründen Sie ihre Entscheidung. Berechnen Sie die pro-
zentuale Änderung der Induktivität.
c) Erläutern Sie, wie sich die Änderung der Eigenfrequenz an der Stromstärke I im
Schwingkreis bemerkbar macht, wenn sich die Anregungsfrequenz nicht ändert.
d) Ein Fahrzeug über der Schleife wird durch die Änderung der Stromstärke im
Schwingkreis registriert. Schätzen Sie ab, wie lange diese Änderung für einen PKW
im Ortsverkehr andauert. Wählen Sie hierzu sinnvolle Ausgangsgrößen.
12 Elektromagnetische Wellen
Die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen allein durch die in ihnen enthaltenen
Felder – ohne Hilfe einer elektrischen Ladung - zeigt, dass die Felder tatsächlich
real existieren und nicht nur ein geistiger Krückstock sind, um die Wechselwirkungen
zwischen Ladungen zu beschreiben.
Nur wenn ein Feld sich verändert, dann erzeugt es ein anderes.
Aufgabe 12.228:
Wellenausbreitung:
Ein sich periodisch veränderndes elektrisches Feld erzeugt ein Magnetfeld, das sich
auch wieder periodisch ändert. Dieses erzeugt dann wieder ein elektrisches Feld, das
sich auch wieder periodisch ändert usw.
Ausbreitungsrichtung:
Die Ausbreitungsrichtung ergibt sich aus der Dreifinger-Regel der rechten Hand. Der
Daumen zeigt in die Richtung des E-Feldes an einem beliebigen Punkt. Der Zeigefinger
zeigt in die Richtung des B-Feldes im selben Punkt. Der Mittelfinger gibt die Richtung
der Ausbreitung.
Ausbreitungsgeschwindigkeit:
1
c=
0⋅0
In einem Medium ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit etwas geringer (Brechzahl).
Falls nicht ausdrücklich anders verlangt benutzen wir grundsätzlich den genäherten
Wert c=3⋅10 8 m/ s , d.h. in einer Nanosekunde bewegt sich eine Welle um 0,3m vor-
wärts.
Aufgabe 12.229:
Aufgabe 12.230:
1
f=
2⋅⋅ L⋅C
Je kleiner Induktivi-
tät L und Kapazität C
des Schwingkreises,
desto höher ist die Ei-
genfrequenz. Für eine
sehr hohe Frequenz
braucht man also eine
Spule mit sehr wenig
Windungen und einen
Kondensator mit sehr kleiner Plattenfläche und großem Plattenabstand. Im Extremfall
erhält man als Schwingkreis ein gerades Leiterstück wie eine Antenne, einen Hertz-
schen Dipol.
➔ Das elektrische Potential ist am größten direkt an der Quelle des elek-
trischen Feldes und am kleinsten direkt an der Senke des elektrischen
Feldes, also an den Rändern des Stabes. In der Mitte des Stabes ist
das Potential gleich Null.
Wenn sich also Elektronen durch ein Stück Draht bewegen (elektrischer Stromfluss)
entstehen keine EM-Wellen. Erst wenn sich die Elektronen hin und her bewegen, also
ständig beschleunigt werden, entstehen EM-Wellen. Ganz allgemein gilt:
Die Überle-
gungen oben
führen zu
den im Bild
gezeigten
Diagram-
men. Mit
Spannung
meint man
eigentlich
Potential, also die Spannung zwischen dem jeweiligen Punkt und dem Nullpotential.
Spannung und Stromstärke bilden also eine stehende Welle im Dipol von einer halben
Dasselbe
kann man
natürlich
auch mit der
elektrischen
Feldstärke
und der ma-
gnetischen
Flussdichte
machen (sie-
he Bild).
Die Diagramme sehen alle gleich aus. Man muss nur wissen, welche Größen am Rand
maximal sind und welche Größen in der Mitte maximal sind. Damit wir für die Ladungs -
verteilung längs des Dipols ein Diagramm zeichnen können, brauchen wir ein neues
Formelzeichen. Für die Ladungsdichte schreibt man ρ (kleines griechisches "rho").
An Punkten mit einem positiven Ladungsüberschuss ist die Ladungsdichte positiv, bei
negativem Ladungsüberschuss negativ.
In der Mit-
te des Di-
pols glei-
chen sich
positive
(Atomrümp-
fe) und ne-
gative (Leitungselektronen) Ladungen zu jedem Zeitpunkt aus, deshalb ist hier die La -
dungsdichte immer Null.
Polarisation
l= λ c c
Hertzscher Dipol: 2 -> Eigenfrequenz: f= =
λ 2⋅l
Ein solcher Dipol heißt deshalb auch Lambda-Halbe-Dipol. Wie jedes schwingungsfähi-
ge System schwingt der Dipol mit der Frequenz, mit der er angeregt wird.
Wird der Dipol von einer EM-Welle angeregt, dann werden die Elektronen im Dipol
durch die Kraft des elektrischen Feldes der Welle zum Schwingen gebracht. Die
Schwingung kann jedoch nur in Richtung des Stabes erfolgen. Deshalb funktioniert
l=k⋅λ ; k ∈ℕ
2
Um die Gestalt der Felder zu verstehen, muss man berücksichtigen, dass sich die EM-
Felder mit Lichtgeschwindigkeit c = λ ∙ f = λ / T ausbreiten. Das bedeutet, dass die
momentane Gestalt der Felder an einem Punkt P1 in einer Entfernung von 1∙λ vom
Dipol nicht von der momentanen Ladungsverteilung und Stromstärke im Dipol erzeugt
wird, sondern von derjenigen, die in der Zeit um 1∙T zurückliegt. Je weiter weg ein
Punkt vom Dipol ist, desto später spürt er also die Veränderungen von Ladungsvertei-
lung und Stromstärke im Dipol. Um sich die Gestalt der EM-Felder in der Umgebung
des Dipols zu überlegen, müsste man also für alle Punkte entsprechend ihrer Entfer-
nung vom Dipol in der Zeit zurückdenken, wie damals die Ladungsverteilung und
Stromstärke im Dipol war. Dafür reicht aber der Arbeitsspeicher der meisten Men-
schen nicht aus, deshalb werden wir zuerst mal einen Trick entwickeln, mit dem wir
viel einfacher überlegen können.
Wir betrachten einen Dipol, der zum Zeitpunkt t = 0 zu schwingen beginnt. Vorher
gibt es keinen Strom und keine Ladungstrennung, also auch keine Felder.
Im weiteren Verlauf
wandern die bereits
existierenden Feldlinien
nach außen. Die beiden
Ladungen wandern wie-
der in Richtung Ruhelage.
Stromrichtung und des-
halb auch die Richtung
der magnetischen Feldli-
nien direkt am Dipol keh-
ren die Richtung um. Zum
Zeitpunkt t = ½∙T
kommt es zu vollständi-
gem Ladungsausgleich.
D.h. zum Zeitpunkt t = ½∙T entstehen direkt am Dipol keine elektrischen Feldlinien.
Im weiteren Verlauf der Zeit werden die entstandenen Schleifen im E-Feld vom Dipol
weg nach außen wandern, genauso die magnetischen Feldlinien. Beachten Sie auch,
dass im Raum außerhalb der Kugel mit Radius r = ½∙λ bis jetzt - wegen der endlichen
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Felder - noch gar kein Feld existiert.
Merke:
12.4 Wellenphänomene
Genauso wie bei Schallwellen oder anderen Wellen lassen sich bei EM-
Wellen die bekannten Wellenphänomene beobachten. (siehe Buch S.163)
Polarisation:
Wie oben erwähnt auch ein Wellenphänomen, das allerdings nur bei Transversalwellen
auftritt. Es kann auch zur Identifikation von Transversalwellen benutzt werden
(Schallwellen lassen sich nicht polarisieren).
Brechung:
Unterschiedliche Wellen-
längen werden unter-
schiedlich stark gebro-
chen (Dispersion). Norma-
lerweise werden kleinere
Wellenlängen stärker ge-
brochen. Auf diesem Ef-
fekt beruht die Entste-
hung eines Regenbogens
oder die spektrale Zerle-
gung von Licht durch ein
Prisma.
Reflexion:
Die Welle wird an der Grenzschicht beim Übergang von einem Medium in ein anderes
teilweise zurückgeworfen (reflektiert). Die Reflexion ist so gut wie nie vollständig,
ein Teil der Welle dringt in das andere Medium ein. Eventuell wird auch ein Teil der
Welle absorbiert (Energieumwandlung).
Einfallswinkel = Reflexionswinkel
Huygenssches Prinzip:
Für uns ist das insbesondere deshalb wichtig, weil wir spä-
ter durch schmale Spalte solche "Elementarwellen" erzeu-
gen werden, um diese zur Interferenz zu bringen.
Beugung:
➔ Große Wellenlän-
gen werden stär-
ker gebeugt als
kleine.
Deshalb dringen Schallwellen oder Radiowellen bei offener Tür besser ins Nachbar-
zimmer ein als Licht. Die Interferenz ist ein Spezialfall der Beugung, deshalb sagt
man auch Beugungsgitter.
12.5 Schlussbemerkungen
Frage: Wann entstehen elektromagnetische Wellen?
Immer dann, wenn eine elektrische Ladung beschleunigt wird, dann strahlt sie elek-
tromagnetische Wellen ab.
In der Nähe des Dipols werden die Felder vom Dipol erzeugt, weit weg vom Dipol er -
zeugen sich die Felder gegenseitig. Deshalb haben die Felder und also auch die Wellen
in der Nähe des Dipols eine völlig andere Gestalt als in großer Entfernung. Erst in
großer Entfernung vom Dipol entstehen sinusförmige Wellen mit gleichphasig schwin-
genden E- und B-Feldern.
13 Interferenz
Mit Interferenz meint man die Überlagerung zweier Wellen gleicher Wellenlänge, die
dann automatisch auch dieselbe Frequenz haben (Wieso?). Worauf es dabei ankommt,
ist ob sich die Wellen an einem bestimmten Punkt P im Raum verstärken (konstruktive
Interferenz; Maximum) oder gegenseitig teilweise auslöschen (destruktive Interfe-
renz; Minimum). Die Interferenz ist ein Spezialfall der Beugung, deshalb sagt man
auch "Beugungsgitter".
13.1 Kriterien
Aufgabe 13.231:
Das Bild zeigt die Momentaufnahme einer nach rechts laufenden Welle. Auf der Wel-
le sind acht Punkte markiert.
Begriffe:
Zwei Punkte einer Welle im Abstand λ (oder 2λ; 3λ; ...) schwingen gleichphasig.
Zwei Punkte im Abstand λ/2 (oder λ/2 + λ; λ/2 + 2λ; ...) schwingen gegenphasig.
Kriterium: Allgemeingültig
Aufgabe 13.232:
Eine EM-Welle mit niedriger Frequenz (kHz-Bereich) läuft über den Punkt P.
Nun betrachten wir einen zweiten Punkt Q, an dem sich die beiden Wellen verstärken.
Am Punkt P kommt es nach wie vor zu Auslöschung, jedoch nicht vollständig.
Aufgabe 13.233:
Aufgabe 13.234:
b) Untersuche rechnerisch ob in den Punkten P1 bis P3 Maxima oder Minima des In-
terferenzmusters vorliegen.
c) Am Punkt P3 befindet sich ein Minimum, bei P2 ein Maximum. Auf der Gerade
durch P1, P2 nd P3 befindet sich zwischen den Punkten P2 und P3 noch ein Maximum 0.
Ordnung und ein weiteres Minimum. Bestimme die x-Koordinaten dieser beiden Punk -
te.
d) Der Punkt P3 wird nun von seiner aktuellen Position aus vertikal nach unten ver-
schoben, bis der Punkt Z1 erreicht ist. Begründe, wie viele Maxima auf diesem Weg
passiert werden.
Aufgabe 13.235:
b) Beschreibe und begründe die Entwicklung der Empfangsintensität bei E, wenn man
den Sender Z2 langsam entlang der Gerade g bis ganz nahe an Z1 heran schiebt.
c) Wie weit muss man den Sender Z2 von seiner Startposition aus nach rechts schie-
ben, damit am Ort des Empfängers ein Maximum 0. Ordnung auftritt.
d) Der Empfänger E wird nun von seiner Startposition aus parallel zur Gerade g nach
links verschoben, bis er exakt vertikal über Z1 ist. Wie viele Minima werden dabei re-
gistriert.
Aufgabe 13.236:
c) Wie viele weitere Maxima entstehen noch zwischen α = 90° und α = 180°?
Phasensprung
s korr.=
2
Aufgabe 13.237:
b) Wenn man den Punkt P parallel zur Metallplatte nach links schiebt, dann wird der
Laufwegunterschied größer. Wie weit muss man nach links schieben, um ein Minimum
zu finden?
Aufgabe 13.238:
Nun bewegt sich Bernhard wie im Bild eingezeichnet lotrecht vom Zaun weg
Im Bild oben ist bereits eine Variable x eingeführt. Bernhard geht nun nach links.
d) Bestimme einen Term für den Gangunterschied der beiden relevanten Laufwege in
Abhängigkeit von x und finde mit Hilfe der Tabellen-Funktion des Taschenrechners
auf ±1cm genau wie weit Bernhard nach links gehen muss um das nächste Empfangsma-
ximum zu finden.
Aufgabe 13.239:
Der Sender Europe 1 ist der stärkste Radiosender in Deutschland (2 x 1000 kW) und
arbeitet mit einer Frequenz von 183 kHz.
b) Zeige rechnerisch, dass es am Punkt P in einer Entfernung von 848km vom Sender
S durch die Reflexion zu einem Empfangsminimum kommt.
c) Zeige rechnerisch, dass ein Flugzeug, das sich in einer Höhe von 5,0km exakt über
dem Punkt P befindet guten Empfang hat.
d) Wenn man den Punkt P in Richtung des Senders verschiebt, wird der Laufwegun-
terschied der beiden Wellen größer. Wie weit muss man den Punkt P verschieben, um
ein Empfangsmaximum zu erreichen?
e) Langwellensender wie diesen installiert man, wenn man mit einem einzigen Sender
große Flächen - mit Radien in der Größenordnung von 1000 km und mehr - abdecken
will. Worin liegt dabei der Vorteil von Langwellen gegenüber Kurzwellen?
Merke:
13.2 Näherungsformeln
Näherungsformeln gibt es nur für die rechts
dargestellte spezielle Situation. Zwei Wellen-
zentren im Abstand d und ein Schirm parallel zu
d im Abstand l. Als Parameter zur Angabe des
Punktes P benutzt man entweder den Winkel α
oder das eingezeichnete Δy.
s
sin = also ist:
d
s=d⋅sin
Wenn P weit weg von den Wellenzentren ist
Wenn der Winkel α kleiner als 10° ist, dann ist der Sinus ungefähr gleich dem Tan-
gens, und damit gilt:
y
s=d⋅sin =d⋅tan =d⋅
l
y
s=d⋅tan =d⋅
l
Wenn P weit weg von den Wellenzentren
und sehr klein
Obwohl die Näherungsformel Δs = d ∙ sinα nur weit weg von den Wellen-
zentren gilt lässt sie sich doch benutzen, um ganz grundsätzliche Aussa-
gen abzuleiten. Man kann ja in Gedanken immer weit von den Zentren weg
gehen.
s
d⋅sin
Weil der Sinus höchstens 1 sein kann muss gelten:
d
Der Abstand der Wellenzentren muss also mindestens so groß wie die Wellenlänge
sein, damit es außer dem Hauptmaximum überhaupt noch Maxima geben kann. Wenn
jedoch der Abstand der Wellenzentren zu groß ist, dann wird wegen
k⋅λ
k⋅λ=Δ s=d⋅sin α → sin α=
d
der Sinus von α und damit der Winkel selbst so klein, dass man nicht mehr vernünftig
messen kann. Manchmal wird als Faustregel benutzt, dass der Abstand der Wellen-
zentren noch in der Größenordnung (Zehnerpotenz) der Wellenlänge liegen sollt.
Δ s=k⋅λ
d⋅sin α=k⋅λ
d⋅sin α
k= λ
Der Sinus ist kleiner gleich 1, also ist
d
k⩽ λ
Auf diese Weise findet man die maximal auftretende Ordnung. Für die Anzahl der
Maxima auf einer Seite der Wellenzentren nimmt man das mal zwei (links und rechts)
und noch plus eins (Nullter Ordnung).
c) Wie viele voneinander getrennte Maxima kann man mit dem in b) ermittelten Ab-
stand der Sender dann auf der Seite des Empfängers feststellen?
Aufgabe 13.242:
b) Wie viele Maxima lassen sich auf dem kreisförmigen Schirm registrieren?
Die Verwendung eines Gitters mit vielen Spalten hat den Vorteil, dass sich die hohe
Intensität auf einen viel engeren Bereich um die Maxima konzentriert. Wegen der
Energieerhaltung muss in diesem engen Bereich dann die Intensität im Vergleich zum
Doppelspalt auch viel größer sein.
Gittervorteile:
Äquidistante Maxima
Δy
k⋅λ=Δ s=d⋅
l
k⋅λ⋅l λ⋅l
Δ y= = ⋅k
d d
b) Mit Hilfe eines Gitters soll die Wellennatur von Röntgenstrahlung nachgewiesen
werden. Der Schirm steht 50 cm hinter dem Gitter und die Wellenlänge der Röntgen-
strahlung schätzen wir auf 10 pm. Das Schirmbild wird mit einem Mikroskop betrach-
tet. Damit man zwei Maxima getrennt voneinander wahrnehmen kann, müssen sie einen
Abstand von mindestens 1,0 µm haben. Welche Größe muss die Gitterkonstante dazu
haben?
c) Rotes Laserlicht der Wellenlänge 680 nm wird an einem Gitter mit 250 Strichen
pro mm gebeugt. Wie nahe muss man den Schirm der Breite 60 cm an das Gitter stel-
len, wenn man die Maxima bis zur 4. Ordnung auf dem Schirm beobachten will?
ii) Weshalb wird das rote Licht stärker gebeugt als das violette?
iii) Zeige, dass sich die Spektren 1. und 2. Ordnung nicht überlagern.
iv) Zeige, dass sich die Spektren 2. und 3. Ordnung schon überlagern.
Die Anordnung wird so ausgerichtet, dass das Hauptmaximum bei x = 0 erscheint und
die x-Achse parallel zur Gitterebene ist.
Skizziere für -5cm ≤ x ≤ 5 cm den Verlauf der vom Empfänger gemessenen Intensität
in Abhängigkeit von x in einem x-I-Diagramm. Dabei soll die x-Achse skaliert werden,
die Intensitäts-Achse jedoch nicht.
k) Das Licht eines Lasers wird mit einem Gitter mit 100 Strichen pro mm
gebeugt. Auf einem Schirm 0,20 m hinter dem Gitter sind eine Reihe von
Maxima sichtbar. Benachbarte Maxima haben dabei einen Abstand von 0,8
cm. Bestimme die Wellenlänge des Laserlichts.
Geht man von diesem Punkt aus um λ/4 nach rechts wird der eine Laufweg um λ/4
länger und der andere um λ/4 kürzer, der Laufwegunterschied ändert sich also um
λ/2, was zu einem Minimum führt. Eine Bewegung nach links oder rechts um λ/4 er -
zeugt also eine Veränderung des Laufwegunterschieds um λ/2.
Aufgabe 13.245:
Das Bild zeigt die Momentaufnahme einer nach rechts laufenden Welle
zum Zeitpunkt t = 0. Diese interferiert mit einer nach links laufenden Welle so, dass
an der markierten Stelle ein Schwingungsbauch entsteht. Beachte, dass die beiden
Wellen am Punkt eines Schwingungsbauches gleichphasig schwingen müssen.
a) Zeichne in dasselbe
Bild die Momentauf-
nahme der nach links
laufenden Welle zum
selben Zeitpunkt.
Zeichne auch das Er-
scheinungsbild der re-
sultierenden Welle
ein.
Die eine Welle läuft direkt von Z zum Punkt P. Die reflektierte Welle muss weiter lau-
fen. Die Länge der Strecke, die sie weiter läuft ist der Laufwegunterschied.
s=2⋅a
2
Schwingungsbäuche (Maxima):
s=k⋅
Der Punkt für k = 0 befindet sich hinter den Reflektor, macht also hier keinen Sinn,
weshalb man bei k = 1 beginnt. Schwingungsknoten (Minima) erhält man für:
(2k+ 1)⋅λ
2⋅a+ λ = → a=k⋅λ ← Schwingungsknoten
2 2 2
Der Punkt für k = 0 befindet sich direkt am Reflektor. Wir setzen die ersten Paar
Werte für k ein und erhalten
λ ; 3
a=0 ; λ ; ⋅λ ; 2⋅λ ; ...
2 2
3 5
a= ; ⋅ ; ⋅ ; ...
4 4 4
Aufgabe 13.246:
Das Bild zeigt die zum Reflektor hin laufende Welle zum Zeitpunkt t = 0 .
Beachte dass am festen Ende ein Wellenberg als Tal reflektiert wird.
e) Angenommen ein Beobachter steht irgendwo auf der Gerade und weiß nichts von
unserem Experiment, kann aber elektromagnetische Wellen mit einem Messgerät
nachweisen. Welche der drei Wellen kann dieser Beobachter messen?
Aufgabe 13.247:
a) Skizziere ein x-I-Diagramm für 0 ≤ x ≤ 8cm mit skalierter x-Achse, das die vom
Empfänger gemessene Intensität I in Abhängigkeit von x zeigt. Die I-Achse soll nicht
skaliert werden.
b) Erkläre, weshalb die Minima mit zunehmendem Abstand von der Metallplatte im-
mer schlechter ausgeprägt sind, die Intensität bei den Minima mit zunehmendem Ab-
stand von der Metallplatte also immer größer wird.
Nun stellen wir den Empfänger E auf die x-Koordinate eines Schwingungsknotens und
lassen ihn da stehen.
c) Wie ändert sich die Empfangsintensität, wenn man den Sender um 2,0 cm nach
rechts verschiebt? Wie ändert sich die Empfangsintensität, wenn man die Metallplat-
te um 2,0 cm nach links verschiebt?
Aufgabe 13.248:
a) Zeichne in dasselbe Bild den Zustand der elektrischen Feldstärke der stehenden
Welle für die Zeitpunkte t = ⅛T (<- ungefähr) und t = ¼T (<- genau).
Der Laufwegunterschied der beiden reflektierten Wellen ist also unabhängig von der
Wellenlänge immer ungefähr λ/2 (<- das stimmt auch bei einer sehr dünnen Seifen-
haut; überlege). Das bedeutet, dass sich die beiden reflektierten Wellen gegenseitig
auslöschen, daß also kein Licht reflektiert wird. Die dünne Schicht erscheint in Refle -
xion schwarz. Da gar kein Licht reflektiert wird, geht das ganze Licht durch die dün-
ne Schicht durch (<- Energieerhaltung).
Optische Dichte
In einem Medium bewegt sich das Licht nicht mit der bekannten Vakuumlichtge-
schwindigkeit c sondern langsamer.
c
c' =
n
Laufweg im Medium
b) n 1n 3n 2 ⇒ s=2⋅n 2⋅d −
2
Eine vertikal hängende Seifenhaut, die von unten nach oben hin im-
mer dünner wird (Schwerkraft), wird mit weißem Licht (kontinuierli-
ches Spektrum, alle Wellenlängen) bestrahlt. Die Brechzahl der Sei-
fenhaut ist n = 1,3. Wir gehen von senkrechtem Lichteinfall aus. Auf
der Seifenhaut erscheint ein Spektrum. Von unten nach oben die
Farben grün, blau, violett, rot, orange, gelb, weiß. Der oberste Teil
der Seifenhaut erscheint schwarz. Die Farben entstehen subtraktiv
durch Auslöschung der Komplementärfarben rot (700 nm), orange
(600 nm), gelb (580 nm), grün (540 nm), blau (450 nm) und violett
(400 nm).
a) Erkläre, weshalb der oberste Teil der Seifenhaut kein Licht reflektiert.
b) Begründe das die dünnste Seifenhautschicht zur selektiven Auslöschung einer be-
stimmten Wellenlänge λ eine Dicke von d = ½∙λ hat.
c) Erkläre, weshalb die Farben genau in dieser Reihenfolge von oben nach unten auf -
treten.
d) Gib die Dicke der Seifenhaut am oberen (gelb) und am unteren Ende (grün) des er-
scheinenden Farbspektrums an.
e) Erkläre das Zustandekommen der weißen Schicht zwischen der gelben und der
schwarzen.
Blickt man von oben auf eine Linse, die auf einer Glasplatte liegt,
und von oben mit weißem Licht beleuchtet wird, erscheinen Farbige
Ringe auf der Linse. Die Farben entstehen hauptsächlich subtraktiv
durch Auslöschung der Komplementärfarbe.
b) Erkläre, weshalb der Bereich um den Mittelpunkt der Linse dunkel (schwarz) er-
scheint.
c) Für welchen kleinsten Wert von d > 0 kommt es für das violette Licht (λ = 400 nm)
zum ersten mal zu Auslöschung? Welche Farbe hat dieser Ring?
d) Für welchen kleinsten Wert von d > 0 kommt es für das rote Licht (λ = 700 nm)
zum ersten mal zu Auslöschung? Welche Farbe hat dieser Ring?
e) Berechne die Radien der beiden Ringe aus c) und d) wenn die Linse einen Krüm-
mungsradius von 4,0 m hat.
a) Wird der Empfänger E in x-Richtung verschoben, beobachtet man, dass die von E
nachgewiesene Intensität zwischen minimalen und maximalen Werten variiert. Erklä-
ren Sie an Hand einer beschrifteten Skizze (ohne Rechnung!) das Zustandekommen
dieser Erscheinung.
13.6 Abi
Aufgabe 13.252: Abi 1999
Mit einer Quecksilberdampflampe soll ein Gitterspektrum erzeugt werden. Die Lampe
erzeugt intensive, sichtbare Spetrallinien im Wellenlängenberich von 405nm bis
579nm. Der Abstand des Schirms vom Gitter beträgt 2,00m. Das Gitter hat 100 Spal-
te pro Millimeter.
a) Wie breit muss der Schirm mindestens sein, damit er die beiden sichtbaren Spek-
tren 1. Ordnung vollständig erfasst?
c) Begründe, dass sich die Überlappung auch durch die Verwendung eines feineren
Gitters nicht beseitigen lässt.
Die Antennenanlage eines UKW-Senders besteht aus zwei gleich langen, vertikalen Di-
polen D1 und D2; die Verbindungsgerade ihrer Mittelpunkte verläuft horizontal. Die
Dipole schwingen gleichphasig mit der Frequenz 100 MHz, ihr Abstand beträgt 3,75m.
a) Wie lang muss jeder Sendedipol sein, damit er mit maximaler Amplitude schwingt?
Geben Sie zwei möglichst kurze Dipollängen an.
c) Begründen Sie, warum die Empfangsleistung gegen Null geht, wenn sich das Schiff
weit genug von P entfernt.
Mit einem Beugungsgitter wird das sichtbare Licht einer Bogenlampe un-
tersucht. Das sichtbare Spektrum (380nm bis 750nm) hat auf dem 4,60m vom Gitter
entfernten Schirm eine Breite von 25,5cm. Berechnen Sie die Anzahl der Gitterstri-
che pro Millimeter. Verwenden Sie dabei die Kleinwinkelnäherung.
b) Erklären Sie, weshalb der Empfangsdipol eine von Ort zu Ort veränderliche Inten-
sität registriert. Skizzieren Sie den Verlauf der Intensität beim Empfangsdipol in
Abhängigkeit vom Wandabstand x im Bereich 0 < x < 20cm.
c) Der Empfangsdipol wird auf der Gerade p aus großer Entfernung auf den Sender
zu bewegt. In welcher Entfernung vom Sender ist das erste Maximum zu erwarten?
d
a) Begründen Sie, dass Licht mit den Wellenlängen λ k =2⋅ ; k ∈ℕ optimal
k
durchgelassen wird. Warum haben die Phasensprünge bei der Reflexion keinen Ein-
fluss auf des Ergebnis?
b) Geben Sie die zwei kleinsten Werte von d (d ≠ 0) an, bei denen die An-
ordnung für die Wellenlänge λ◦ = 589 nm optimal durchlässig ist, und un-
tersuchen Sie für diese beiden d-Werte, ob es neben λ◦ noch weitere
Wellenlängen im sichtbaren Bereich (380nm bis 750nm) mit optimaler Durchlässigkeit
gibt.
a) Berechnen Sie die Länge der Dipole, die auf die Sendefrequenz agbestimmt sind
und in der Grundschwingung angeregt werden.
c) Wie bei vielen Sendeanlagen üblich, sollen nun die beiden Sendedipole im Abstand
b = 0,5λ übereinander angeordnet sein. Begründen Sie, weshalb diese Anordnung als
Richtstrahler wirkt. Ermitteln Sie auch, in welchen Richtungen in der Zeichenebene
man in großer Entfernung der Sendeanlage maximale bzw. minimale Intensität der Ab-
strahlung beobachtet.
a) Welche Wellenlänge hat die vom Sendedipol abgestrahlte Welle und was ist die
kürzeste Länge für einen optimal abgestimmten Empfangsdipol?
Der Empfangsdipol E wird zunächst in einer Entfernung von 18,0m hinter der Wand
aufgestellt.
c) Nun wird E langsam auf die Wand zu bewegt. Bestimmen Sie, wie viele Empfangs -
minima während dieser Bewegung theoretisch auftreten und wo sie liegen.
b) Der Abstand der beiden innersten Punkte auf dem Schirm beträgt 25,8cm. Be-
rechnen Sie daraus den Abstand b benachbarter CD-Rillen.
c) Ermitteln Sie, wie viele Punkte man auf dem Schirm beobachten kann.
Ein Schwingkreis regt einen Dipol der Länge l in der Grundschwingung mit
der Periodendauer T an. Die auftretende Dipolstrahlung hat die Wellenlänge λ = 70
cm.
a) Bestimmen Sie die Dipollänge l und berechnen Sie die Frequenz des anregenden
Schwingkreises sowie dessen Induktivität L, wenn seine Kapazität C = 1,0 pF beträgt.
b) Veranschaulichen Sie jeweils in einem Bild die Stromstärke- bzw. die Ladungsver -
teilung längs des Dipols zu den Zeiten t = 0, ¼T, ½T und ¾T, wobei zur Zeit t = 0 kein
Strom fließt.
Nun wird ein Punkt A in der Fernzone des Dipolstrahlungsfeldes betrachtet, der sich
in einer Ebene befindet, die senkrecht zum Dipol durch seinen Mittelpunkt verläuft
(Äquatorebene).
c) Was lässt sich über die Richtung der elektrischen und magnetischen Feldlinien im
Punkt A aussagen?
d) Wie ist ein Empfangsdipol in A auszurichten, damit der Empfang optimal ist? Be-
gründen Sie ihre Antwort.
Die Abstimmung des Empfangsdipols auf die Strahlung erfolgt über die Länge l' des
Empfangsdipols.
e) Skizzieren Sie qualitativ in einem beschrifteten Diagramm die bei optimal ausge -
richtetem Empfangsdipol gemessene Schwingungsamplitude in Abhängigkeit von l'. Be-
schränken Sie sich auf das Verhalten in der näheren Umgebung von l' = l.
g) Wie ist der Abstand b der Dipole zu wählen, damit in großer Entfernung die Punkte
der Äquatorebene mit y = x zum Interferenzmaximum 1. Ordnung gehören.
a) Berechnen Sie den Frequenz- und Wellenlängenbereich, in dem die Antenne sen-
det.
b) Die Stabantenne hat eine Länge von 1,55 m. Bei welcher Frequenz fo ist die Ener-
gieübertragung vom Sendeschwingkreis auf die Antenne optimal? Auf welchen Wert
muss die Kapazität des verstellbaren Kondensators dafür eingestellt werden? (Kon-
trolle: fo = 97 MHz)
c) Erläutern Sie, warum die Anordnung beider Sender eine Richtwirkung besitzt.
d) Bestimmen Sie alle Richtungen, in denen das Signal im Fernfeld besonders gut bzw.
besonders schlecht zu empfangen ist. Zeichnen Sie diese in ein x-y-Koordinatensys-
tem ein, das auch die Orte der Sendeantennen enthält.
Das Spektrum einer Helium-Spektrallampe soll mit Hilfe eines Beugungsgitters (100
Spalte pro mm) erzeugt werden. Zur Beobachtung des Spektrums befindet sich in ei-
ner Entfernung von 1,0 m ein Schirm.
b) Auf dem Schirm ist in 1. Ordnung unter anderem eine gelbe Linie zu sehen, die vom
zentralen Maximum 5,9 cm entfernt ist. Berechnen Sie die Wellenlänge dieser Linie.
c) Auf dem Schirm treten auf derselben Seite bezüglich des zentralen Maximums die
Spektrallinien zweiter Ordnung des roten Lichts (λ = 667,8 nm) und des violetten
Lichts (λ = 402,6 nm) auf. Berechnen Sie den gegenseitigen Abstand dieser Linien.
b) Zwischen Spalt und Gitter wird eine durchsichtige Kammer mit Natriumdampf ge-
bracht. Beschreiben und erklären Sie qualitativ die Beobachtung auf dem Schirm bei
idealen Vorraussetzungen.
c) Beschreiben Sie qualitativ drei Änderungen des Schirmbilds von Teilaufgabe a),
wenn sowohl die Glühlampe durch eine Gasentladungsröhre als auch das Gitter durch
ein Glasprisma ersetzt werden. <- G9-Frage!? Geht wohl nicht mehr?
a) Begründen Sie durch eine Rechnung, dass selbst bei der kürzesten in Frage kom-
menden Wellenlänge die benötigten Empfangsdipole auf Grund ihrer Länge in der Pra-
xis nicht geeignet sind, sofern sie in Resonanz angeregt werden.
Im Gegensatz zum Empfang werden bei der Erzeugung von Mittelwellen durchaus Di-
pole eingesetzt.
Bei einem Doppelspalt für optische Versuche ist die Beschriftung nicht mehr erkenn-
bar. Der Spaltabstand b soll nun experimentell mit Hilfe eines Lasers (Herstelleran-
gabe: λ = 633 nm ± 0,5 nm) durch einen Schüler ermittelt werden. Der Abstand l zwi-
schen Schirm und Doppelspalt kann auf einer optischen Bank sehr genau eingestellt
werden und ist 1700 mm ± 0,5 mm. Der Schüler kann am Schirm auf beiden Seiten des
0. Maximums jeweils 4 weitere Maxima beobachten. Den Abstand d der beiden äu-
ßersten Maxima zueinander misst er zu 26 mm ± 0,5 mm.
8⋅λ⋅l
b=
d
b) Berechnen Sie den kleinstmöglichen Wert sowie den größtmöglichen Wert für den
Spaltabstand.
Der Schüler bildet aus den Werten von Teilaufgabe b) den Mittelwert für den
Spaltabstand und will den Doppelspalt mit dem Wert 331,5 µm beschriften.
c) Begründen Sie, warum diese Aufschrift eine falsche Genauigkeit vortäuschen wür-
de.
Ein optisches Gitter mit einer Gitterkonstante von b = 3,0 µm wird mit dem Licht ei-
ner Quecksilberdampflampe beleuchtet. Auf einem Schirm in einer Entfernung von a =
60,0 cm vom Gitter erscheint ein Spektrum in 1. Ordnung, welches zwischen der gel-
ben (λg = 579,1 nm) und der violetten (λv = 404,7 nm) Linie liegt.
Gitter und Schirm sind senkrecht zum einfallenden Licht orientiert. Auf dem Schirm
soll eine Skala angebracht werden, die das direkte Ablesen der Wellenlänge von belie-
bigen Spektrallinien ermöglicht. Der Nullpunkt der Skala soll in der Mitte des
Schirms liegen.
a) Welche Breite muss der Schirm mindestens haben, damit die Positionen der Maxi-
ma 1. Ordnung der beiden Farben auf der Skala eingezeichnet werden können?
b) In welcher Entfernung vom Nullpunkt müssen die Markierungen für 50 nm bzw. für
500 nm angebracht werden? Beurteilen Sie, ob die Skala über diesen Bereich des
Schirms äquidistant unterteilt werden kann. Begründen Sie ihre Antwort.
c) Prüfen Sie durch Rechnung, ob auf einem Schirm der Breite 24 cm auch Linien ds
Spektrums 2. Ordnung der Quecksilberdampflampe sichtbar sind.
c) Der Sender S2 wird jetzt auf der Geraden CE von der Position C bis zum Sender
S1 bewegt. Berechnen Sie diejenigen Abstände zwischen S1 und S2, für die der Emp-
fänger E Minima registriert.
Der Schalter befindet sich wieder in Position A. An den Schwingkreis wird ein Sende -
dipol angekoppelt.
d) Berechnen Sie die kürzeste Länge des Dipols, so dass die Energieübertragung für
die Abstrahlung optimal ist. Begründen Sie, dass sich mit diesem Dipol auch in Schal-
terstellung B elektromagnetische Wellen gut aussenden lassen.
e) Skizziere die Ladungs- und Stromverteilung längs des Dipols bei optimaler Ener-
gieübertragung für die Zeiten t = 0, T/4 und T/2, wobei T die Schwingungsdauer ist.
f) Beschreiben Sie kurz zwei Versuche, mit denen sich die Wellennatur der Dipol-
strahlung nachweisen lässt.
Zur Übertragung von Nachrichten werden seit Guglielmo Marconi (1874 - 1937) elek-
tromagnetische Wellen mit Frequenzen bis in den GHz-Bereich verwendet.
a) Bestimmen Sie die Länge eines Dipols, der auf die im Amateurfunk häufig benutzte
Frequenz von 145 MHz abgestimmt ist.
b) Die vom Dipol in der Grundschwingung abgestrahlten Wellen sollen von einem zwei-
ten Dipol in größerer Entfernung empfangen werden. Nennen Sie zwei Bedingungen,
die eingehalten werden müssen, damit der Empfang optimal ist.
a) Beschreiben Sie einen Versuch zur Bestimmung der Wellenlänge eines Lasers mit-
hilfe eines optischen Gitters. Geben Sie an, welche Größen gemessen werden bzw. be-
kannt sein müssen, und zeigen Sie auf, wie die Wellenlänge λ daraus berechnet werden
kann.
b) Welche Vorteile ergeben sich bei Verwendung eines Gitters im Vergleich zueinem
Doppelspalt?
c) Bestimmen Sie das Verhältnis der beiden Gitterkonstanten und entscheiden Sie,
ob bei dem Gitter mit dem größeren Strichabstand die Gitterlinien waagrecht oder
senkrecht liegen. Begründen Sie ihre Antwort!
d) Bestimmen Sie die Gitterkonstante b des Gitters, dessen Linien waagrecht liegen,
wenn der Abstand zwischen Gitter und Schirm a = 1,5 m beträgt und Licht der Wel -
lenlänge λ = 630 nm verwendet wird.
Nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung vom 27.11.2008 kann elektrische
Energie "durch die Luft" übertragen werden. Dazu hat der amerikanische Physiker
Marin Soljacic zwei Spulen im Abstand von zwei Metern aufgestellt. Die eine Spule
gibt Energie ab und wird als "Sendespule" bezeichnet, die andere Spule ist die "Emp-
fangsspule".
a) Schildern Sie, wie prinzipiell Energie von einer Spule auf eine andere übertragen
werden kann. Gehen Sie auch darauf ein, warum Gleichstrom dabei nicht geeignet ist.
Wie sollten die beiden Spulen zueinander orientiert sein, damit die Energieübertra-
gung möglichst effektiv ist?
Durch die Sendespule mit der Induktivität L = 25 µH fließt ein Wechselstrom der
Frequenz f = 10 MHz. Sie gibt dabei in jeder Sekunde die Energie 400 J ab, hat also
eine "Sendeleistung" von P = 400 W.
a) Beschreiben Sie qualitativ das auf dem Schirm zu erwartende Bild bis zu den ers-
ten Ordnungen. Gehen Sie dabei auch auf die Lage der Farben ein.
b) Erstellen Sie eine Skizze zum Aufbau und berechnen Sie die Anzahl der Spektren,
die vollständig auf dem Schirm erscheinen.
c) Überprüfen Sie rechnerisch, ob sich die Bereiche der Maxima 1. und 2. Ordnung
überlappen.