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Elektronik
Die Elektronik ist ein Hauptgebiet der Elektrotechnik. Sie ist
die Wissenschaft von der Steuerung des elektrischen Stromes
durch elektronische Schaltungen, das heißt Schaltungen, in
denen mindestens ein Bauelement aufgrund von Vakuum-
oder Halbleiter-Leitung funktioniert. Elektronische Elemente
verhalten sich nichtlinear, während das Verhalten anderer
elektrischer (nicht-elektronischer) Elemente als linear
bezeichnet wird. Elektronik befasst sich außerdem mit der
Funktion elektronischer Bauelemente selbst.
Elektronikbauteile und Schaltungen in kleineren Maßstäben
wird entsprechend den Strukturgrößen mit SI-Dezimalpräfixe
benannt, z. B. Mikroelektronik (typisch <100 Mikrometer)
oder Nanoelektronik (typisch <100 Nanometer), welche in der
Regel mit dem integrierten Schaltkreis, z.  B. Silizium-Chip,
realisiert wird. Elektronik zur Steuerung einer
Motordrehzahl (HitachiJ100A)
Elektronik verarbeitet elektrische Signale informationsmäßig
oder erzeugt sie, oder verwandelt elektrische Energie
hinsichtlich ihres Spannungs-Strom-Verhältnisses unter
Zuhilfenahme von Verstärkern oder Gleichrichtern.

Elektronische Schaltungen werden Mithilfe der


Leiterplattenbestückung zumeist auf Platinen aufgebaut und
als Modul entweder zu elektronischen Geräten
zusammengebaut, oder sie werden Teil elektrotechnischer
Apparate.

Die Optoelektronik ist ein Teilgebiet der Elektronik und Oberfläche einer Elektronikplatine
beschäftigt sich mit der Steuerung durch Licht. (Arduino ftdi chip-1)

Inhaltsverzeichnis
Wortbildung
Geschichte
Bauelemente
Entwurf von Leiterplatten und integrierter Schaltkreise
Analogelektronik
Digitalelektronik
Logik der Digitalelektronik
Hochfrequenzelektronik
Leistungselektronik
Mikroelektronik & Nanoelektronik
Bedeutung in der Gesellschaft
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Kommerzielle Elektronikfertigung
Elektronik und Elektrotechnik in der Berufswelt
Ausbildungsberufe
Fortbildung
Studienfach
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise

Wortbildung
Der Begriff Elektronik leitet sich von dem griechischen Wort elektron (ἤλεκτρον) ab, das Bernstein
bedeutet. Elektronik ist ein Kofferwort, das aus den Begriffen Elektron (dem Elementarteilchen)
und Technik zusammengefügt wurde. Die Elektronik ist sozusagen die Elektronen-Technik.

Geschichte
1873 entdeckte Willoughby Smith, dass Selen in der Lage ist, bei Licht zu leiten (Photoeffekt).[1]
Auf diese Erkenntnis hin entdeckte Karl Ferdinand Braun 1874 den Gleichrichtereffekt. Stoney
und Helmholtz prägten den Begriff des Elektrons als Träger des elektrischen Stroms. 1883 erhielt
Thomas Alva Edison ein Patent auf einen Gleichspannungsregler, der auf der Glühemission (dem
Edison-Richardson-Effekt) beruhte, einer Voraussetzung für alle Vakuumröhren. 1897 begann die
Entwicklung der Braunschen Röhre durch Karl Ferdinand Braun. Im Jahre 1899 begann daraufhin
die Entwicklung der Spitzendiode. 1904 erlangte John Ambrose Fleming ein Patent auf eine
Vakuumdiode.

Siehe auch: Geschichte der Elektronenröhre

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Entwicklung von Elektronenröhren bereits
fortgeschritten. Die ersten Elektronenröhren wurden entwickelt und bereits in elektrischen
Schaltungen genutzt. Mit der Triode stand zum ersten Mal ein brauchbares Bauelement zum
Aufbau von Verstärkern zur Verfügung. Dadurch wurden Erfindungen wie Rundfunk, Fernsehen
und Radar möglich.

Im Jahr 1948 wurde der erste Transistor vorgestellt. Transistoren können wie Röhren als
Verstärker, elektronische Schalter oder als Oszillator eingesetzt werden. Jedoch lassen sich
Transistoren im Gegensatz zu Vakuumröhren, die sehr viel Raum und elektrische Leistung
brauchen, sehr klein fertigen, denn sie basieren auf Halbleitertechnik, wodurch sehr viel höhere
Stromdichten möglich sind.

In den 1960er Jahren gelang die Fertigung von kompletten, aus mehreren Transistoren und
weiteren Bauelementen bestehenden Schaltungen auf einem einzigen Siliziumkristall. Die dadurch
eingeleitete Technik der integrierten Schaltkreise (kurz IC von engl. integrated circuit) hat seitdem
zu einer stetigen Miniaturisierung geführt. Heute ist die Halbleiterelektronik der wichtigste Zweig
der Elektronik.

Als Schlüsseltechnologie für die Zukunft wird zuweilen die Polytronik gesehen. Sie bezeichnet die
Zusammenführung kunststoffbasierter Systemfunktionen zu der Vision „intelligentes Plastik“.

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Bauelemente
→ Hauptartikel: Liste elektrischer Bauelemente

Zu den wichtigen Bauelementen zählen Widerstand,


Kondensator, Transistor, Diode, Spule und die Integrierte
Schaltung (kurz IC). Alle diese Bauelemente werden in einer
großen Typenvielfalt angeboten.[2] Eine Bauteil-variante ist die
SMD-Bauelemente, die durch ihre meistens sehr kompakte
Bauform, direkt an der Oberfläche der Leiterplatte angelötet
werden.

Man spricht von passiven Bauelementen, wenn primär Verschiedene elektronische


Widerstände, Kondensatoren und Induktivitäten gemeint sind. Bauelemente
Unter den aktiven Bauelementen werden meist alle Arten von
integrierten Schaltungen, Halbleiterbauelementen und
Elektronenröhren verstanden.

Durch die exakt berechnete Zuordnung der logisch miteinander arbeitenden elektronischen
Bauteile auf einer Platine entsteht ein elektronischer Schaltkreis.

Ein selbständig und logisch arbeitender Rechnen-Operator-Chip ist der moderne Prozessor, der
nicht nur auf dem Mainboard eines Computers zu finden ist, sondern ein Bestandteil moderner
Industrie- und Fahrzeugtechnik ist.

Entwurf von Leiterplatten und integrierter Schaltkreise


→ Hauptartikel: Electronic Design Automation, Leiterplatte und Integrierter Schaltkreis

„Entwurfsautomatisierung elektronischer Systeme“ ist die


deutsche Bezeichnung rechnergestützter Hilfsmittel für den
Entwurf von elektronischen Systemen, insbesondere der
Mikroelektronik. Im Englischen wird dies „Electronic Design
Automation“ genannt (abgekürzt EDA). EDA wird zumeist als CAD-Leiterplattenentwurf
Teilgebiet des computer-aided design (CAD) bzw. des
computer-aided engineering (CAE) verstanden. Alternativ
wird anstelle von EDA auch von ECAD (electronic CAD) gesprochen.

Analogelektronik
→ Hauptartikel: Analogtechnik

Die Analogtechnik beschäftigt sich vor allem mit der Verarbeitung von kontinuierlichen Signalen.
Man nutzt dabei die physikalischen Gesetze aus, die das Verhalten der Bauelemente (Widerstände,
Kondensatoren, Transistoren, Röhren usw.) beschreiben, oder man schafft durch
Schaltungsprinzipien günstige Voraussetzungen. Typische Grundschaltungen sind Stromquellen,
Stromspiegel, Differenzverstärker und Kaskaden, sowie Referenzelemente wie die Bandgap.
Daraus lassen sich kompliziertere Schaltungen aufbauen, wie z. B. Verstärker, mit deren Hilfe sich
weitere Funktionen aufbauen lassen (Oszillator, Filter etc.). Der Operationsverstärker ist ein
Verstärker mit einem Differenzeingang (Differenzverstärker). Sein Name rührt daher, dass mit
ihm mathematische Operationen (Subtraktion, Addition, Integration etc.) ausgeführt werden
können. Operationsverstärker finden in der Analogelektronik breite Anwendung. Der Genauigkeit
der Signalverarbeitung sind in der Analogelektronik durch die Herstellungstoleranzen der
Bauelemente und deren Nichtidealitäten (z. B. Rauschen, Nichtlinearität, Hysterese) sowie durch
weitere störende Effekte wie Übersprechen und Einkopplungen von Störsignalen Grenzen gesetzt.
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Es wurden sehr weit fortgeschrittene Verfahren entwickelt, die solche Fehler kompensieren oder
minimieren und damit Genauigkeiten in der Präzisionselektronik im Bereich von wenigen ppm
erlauben. Solche hohe Genauigkeit ist z.  B. notwendig, um Analog-Digital-Umsetzer mit 20  Bit
Auflösung zu realisieren. Die Analogtechnik bildet prinzipiell die Grundlage der Digitaltechnik.

Digitalelektronik
→ Hauptartikel: Digitaltechnik

Die Digitalelektronik oder Digitaltechnik beschäftigt sich mit


der Verarbeitung von diskreten Signalen (ausgedrückt als
Zahlen oder logische Werte). Die Diskretisierung betrifft dabei
immer den Wertebereich und oft auch zusätzlich das zeitliche
Verhalten. In der Praxis beschränkt man sich auf zweiwertige
Systeme, d.  h.: Spannungen oder Ströme sollen –  abgesehen
von Übergangsvorgängen  – nur zwei Werte annehmen
(an/aus, 1 oder 0, auch high/low, kurz H/L). Die Änderung der
Werte kann bei zeitdiskreten Systemen nur zu bestimmten,
meist äquidistanten Zeitpunkten stattfinden, die ein Takt
vorgibt. Bei der Digitalelektronik werden analoge Signale
entweder vor der Verarbeitung mit Hilfe von Analog-Digital- Flipflop Impulsdiagramm
Umsetzern digitalisiert (in Digitalsignale umgesetzt) oder
existieren bereits von vornherein als diskrete Werte.
Transistoren werden in der Digitaltechnik in der Regel als Schaltverstärker und nicht als analoge
Verstärker eingesetzt.

Der Vorteil der Digitalelektronik liegt in der Tatsache, dass im Anschluss an die Digitalisierung die
bei der Analogelektronik erwähnten störenden Effekte keine Rolle mehr spielen, jedoch auf Kosten
des Bauteilaufwandes. Ist z.  B. eine analoge Schaltung mit einem maximalen Fehler von 0,1  %
behaftet, so kann dieser Fehler ab ca. 10  Bit Datenbreite von digitalen Schaltungen unterboten
werden. Ein analoger Multiplizierer benötigt etwa zwanzig Transistoren, ein digitaler
Multiplizierer mit derselben Genauigkeit mehr als die zwanzigfache Anzahl. Der Aufwand wächst
durch die Digitalisierung also zunächst an, was aber durch die immer weiter vorangetriebene
Miniaturisierung mehr als kompensiert wird. Heute lassen sich auf einem integrierten Schaltkreis
eine sehr große Menge von Transistoren realisieren (die Anzahl geht typisch in die 10 Millionen).
Der Vorteil ist nun, dass z. B. die Spannungspegel in erheblichem Maße variieren können, ohne die
korrekte Interpretation als 1 oder 0 zu behindern. Damit ist es möglich, dass die Bauelemente der
integrierten Schaltungen sehr ungenau sein dürfen, was wiederum die weitere Miniaturisierung
ermöglicht. Die Eigenschaften der Schaltung werden also weitgehend von den physikalischen
Eigenschaften der Bauelemente entkoppelt.

Die vereinfachte Beschreibung digitaler Schaltungen mit den zwei Zuständen H und L reicht vor
allem bei immer höheren Geschwindigkeiten und Frequenzen nicht immer aus, um sie zu
charakterisieren oder zu entwerfen. Im Grenzfall befindet sich die Schaltung den überwiegenden
Teil der Zeit im Übergang zwischen den beiden logisch definierten Zuständen. Daher müssen in
solchen Fällen oft zunehmend analoge und hochfrequenztechnische Aspekte berücksichtigt
werden. Auch bei langsamen Schaltungen kann es Probleme geben, die nur durch analoge
Betrachtungsweisen zu verstehen sind; als Beispiel sei das Problem der Metastabilität von
Flipflops genannt.

Logik der Digitalelektronik

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronik 4/9
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Digitale Schaltungen –  auch Schaltsysteme oder logische Schaltungen genannt  – bestehen


hauptsächlich aus einfachen Logikelementen, wie AND-, NAND-, NOR-, OR- oder NOT-Gattern
und Komponenten, mit denen digitale Signale gespeichert werden können, z.  B. Flipflops oder
Zählern. Alle diese logischen Funktionen lassen sich mit im sogenannten Schalterbetrieb
arbeitenden elektronischen Bauelementen (z.  B. Transistoren) realisieren. Durch die Integration
dieser Schaltungen auf einem Chip (monolithische Schaltung) entstehen komplexe elektronische
Bauelemente wie beispielsweise Mikroprozessoren.

Hochfrequenzelektronik
Die Hochfrequenzelektronik oder Hochfrequenztechnik beschäftigt sich vorwiegend mit der
Erzeugung und der Ausstrahlung sowie dem Empfang und der Verarbeitung von
elektromagnetischen Wellen. Anwendungen davon sind z.  B. die Funktechnik mit Rundfunk,
Fernsehen, Radar, Fernsteuerung, drahtlose Telefonie, Navigation, aber auch die Vermeidung
unerwünschter Schwingungen (Störung, EMV) und unkontrollierter Abstrahlung (Abschirmung).
Weitere Bereiche der Hochfrequenzelektronik sind Mikrowellentechnik, kabelgebundene
Informationsübertragung oder Bereiche der Medizinelektronik. Der Übergang von der
Niederfrequenz- zur Hochfrequenztechnik ist fließend. Er beginnt etwa dann, wenn die Frequenz f
der elektromagnetischen Welle auf einer Verbindungsleitung der Länge  L ein Produkt fL bildet,
das zu einer merklichen Phasendrehung βL = 2π L/λ und somit zu stehenden Wellen führt. Dabei
ist λ = λ0/(εr eff)1/2 die Wellenlänge auf der Leitung, λ0 = c/f die Wellenlänge im freien Raum und
c die Vakuumlichtgeschwindigkeit. Die Größe εr eff errechnet sich im einfachsten Fall, je nach
Feldverteilung, aus einer Gewichtung der verschiedenen Permittivitätswerte εr in der Leitung.
Selbst verlustlose Leitungen können daher nur für kleine Phasendrehung βL  ≪ 1 (entspricht ca.
57,3°) vernachlässigt werden, also nur für fL  ≪ c/[2π  (εr  eff)1/2]. Bei einer elektronischen
Schaltung mit Kabeln von L  ≥ 3  m und εr eff = εr  = 2,3 muss für βL  < 5° dann etwa f  < 1  MHz.
bleiben. Die praktische Hochfrequenzelektronik beginnt somit etwa ab f  = 1  MHz, sie ist eine
tragende Säule der Informationstechnik.

Selbst im einfachsten Fall benötigt man zwei Angaben zur Beschreibung einer Leitung:

1. Phasenlaufzeit τph = (εr eff)1/2 L/c


2. Wellenwiderstand Z0

Dabei lassen sich Z0 und εr  eff in einem quasistatischen Modell auf Platinen bis in den unteren
GHz-Bereich noch aus der Leitungskapazität und Leitungsinduktivität pro Längeneinheit
berechnen. Ab einigen Gigahertz verfeinert man die Näherung, indem aus den Maxwellschen
Gleichungen, aus den Feldern und dem sog. Eigenwert  β mit β  = (εr  eff)1/2  2π/λ0 verbesserte,
frequenzabhängige Werte εr  eff(f) und Z0(f) ermittelt werden. Ab einigen 10  GHz sind die
Maxwellschen Gleichungen vollnumerisch zu lösen, die Wellen breiten sich im Zick-Zack aus, und
es tritt völlig analog zu Lichtwellenleitern der Multimodebetrieb auf, etwa dann, wenn sich
zusätzlich auch in transversaler Richtung stehende Wellen ausbilden können. Das gilt für jede
Leitung, genauer, für jede Struktur bis hin zu Leitungsabzweigungen, Anschlussflächen für
Bauelemente und für die Struktur der Bauelemente.

Die Bauelemente R, L und C verlieren selbst in SMD-Bauform schon ab ca. 0,1 GHz ihre idealen
Eigenschaften U  = RI, U  = L  dI/dt und I  = C  dU/dt zwischen Strom  I und Spannung  U. Ein
Widerstand z.  B. ist mit steigender Frequenz stets durch kapazitive und bei Stromfluss durch
induktive Effekte gekennzeichnet. Elektronische Bauelemente misst man daher zuvor in einer
Ersatzumgebung mit 50-Ω-Anschlusskabeln (NWA = Netzwerkanalysator), wobei der Aufbau des
Elementes später in der wirklichen Schaltung genau nachgebildet werden muss. Die auf den
Anschlussleitungen hinlaufenden, am Messobjekt reflektierten und durch das Objekt
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronik 5/9
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transmittierten Wellen stehen bei den passiven Elementen und bei nichtlinearen Elementen (z. B.
Transistoren) mit nur kleiner Aussteuerung in einem linearen Zusammenhang: Bei einer 2-Tor-
Messung liefert ein NWA dann für jede Frequenz eine 2×2-Streumatrix (s-Parameter),[3] die bei
nichtlinearen Elementen noch vom Arbeitspunkt abhängt und das Strom-Spannungs-Verhalten
selbst für f > 50 GHz realitätsnah beschreibt. Diese Daten spiegelt man dann in ein CAD-System
ein, das die Kirchhoffschen Gesetze anwendet, um alle U und I zu ermitteln. Die Elemente L bzw.
C lassen sich dabei für hohe Frequenzen durch eine Leitung mit βL  ≪ 1 und Kurzschluss bzw.
Leerlauf am Ende nachbilden und ein Widerstand  R durch eine verlustbehaftete Leitung
realisieren, in die eine Welle hineinläuft und wie in einem Sumpf versickert.

Gewisse Bauelemente und Strukturen können aber auch als fertige Modelle aus einem CAD-
System übernommen werden, sofern den Modellen vertraut wird, was einer erheblichen
Gewissensfrage gleichkommt, denn die gesamte Analyse steht und fällt mit den Modellen. Neben
fertigen Modellen und NWA-Messungen kann bei passiven Strukturen durch die vollnumerische
Lösung der Maxwellschen Gleichungen sozusagen eine „Software-Messung“ der s-Parameter
vorgenommen werden. Um die dabei dramatisch ansteigende Rechenzeit in Grenzen zu halten,
greift man in einer Struktur dafür nur die kritischsten Bereiche heraus: Anschlussflächen, Kreuze,
Stecker, Antennen, Abzweigungen etc.

Bei Großsignalaussteuerung nichtlinearer Elemente kann bis zu einigen Gigahertz die aus der
allgemeinen Elektronik bekannte Modellierung nach SPICE versucht werden. Dabei sind die
SPICE-Parameter, die die physikalischen Gleichungen der Modelle „biegsam“ gestalten, so zu
wählen, dass die s-Parameter von SPICE-Modell und NWA-Messung bei allen Arbeitspunkten und
allen Frequenzen so gut wie möglich übereinstimmen: Bei nur 10 Testarbeitspunkten und 50
Frequenzpunkten mit je 4 s-Parametern ergäben sich bereits 2000 zu prüfende komplexe s-
Parameterwerte. Der Aufwand ist enorm und die Modellierung extrem schwierig, selbst für einen
einzigen Arbeitspunkt.[4]

Das Rauschen elektronischer Schaltungen ist schon bei mittleren Frequenzen nicht mehr gut
durch SPICE-Modelle beschreibbar. Daher misst man analog zur NWA-Messung das
Rauschverhalten in einer Ersatzumgebung (Rauschmessplatz). Mit den gewonnenen
Rauschparametern (min. Rauschzahl bei optimaler Generatorimpedanz zuzüglich einem
äquivalenten Rauschwiderstand) lässt sich im CAD-System umrechnen,[5] wie das Bauelement in
der tatsächlichen Schaltung rauscht. Ein Rauschmessplatz ist sehr komplex und erfordert a priori
einen NWA.

Ohne die CAD-Systeme ist die Auswertung der vielen Gleichungen unmöglich. Eine sinnvolle
Nutzung erfordert darüber hinaus aber tiefe Kenntnisse zu den programmierten Theorien und
verwendeten Modellen.

Leistungselektronik
→ Hauptartikel: Leistungselektronik

Leistungselektronik bezeichnet das Teilgebiet der Elektrotechnik, das die Umformung elektrischer
Energie mit elektronischen Bauelementen zur Aufgabe hat. Die Umformung elektrischer Energie
mit Transformatoren oder mit rotierenden Maschinensätzen wird dahingegen nicht zur
Leistungselektronik gerechnet.

Mikroelektronik & Nanoelektronik


→ Hauptartikel: Mikroelektronik und Nanoelektronik

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronik 6/9
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Die Mikroelektronik beschäftigt sich mit der Entwicklung und


Herstellung integrierter Schaltkreise mit Strukturgrößen bzw.
Strukturbreiten typisch unter 100 Mikrometer. In einigen
Bereichen wurde die 100-Nanometer-Grenze unterschritten, so
spricht man hier bereits formal von Nanoelektronik. Eine
siliziumbasierte Pikoelektronik (<  100 Pikometer) wird nie
realisiert, da z. B. bei einer Strukturbreite von 5 nm nur noch
etwa 20–25 Siliziumatome (in [[110]] der Diamantstruktur)
miteinander verbunden sind.
Integrierter Schaltkreis
Die kleinsten Strukturbreiten bei integrierten Schaltkreisen in
Serienproduktion lagen 2018 bei 7 nm, siehe Apple A12 Bionic,
und aktuell (2020) bei 5 nm, siehe Apple A14 Bionic.[6]

Bedeutung in der Gesellschaft


Die Elektronik umfasst heute unzählige Gebiete, von der Halbleiterelektronik über die
Quantenelektronik bis hin zur Nanoelektronik. Seit dem Siegeszug des Computers, der stetigen
Entwicklung der Informationstechnologie und der zunehmenden Automation hat sich die
Bedeutung der Elektronik beständig erweitert. Die Elektronik nimmt heute in unserer Gesellschaft
einen großen Stellenwert ein und ist aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken.

Kommerzielle Elektronikfertigung
Im Jahre 2007 kamen 38 % aller weltweit hergestellten Elektronikprodukte aus der Asien-Pazifik-
Region.
Im Jahre 1995 lag dieser Anteil noch bei 20 %. Allein China erhöhte seinen Anteil von 3 %
1995 auf 16 % 2007. Unter den Top-10-Ländern befinden sich auch Südkorea, Malaysia, Singapur
und Thailand. Der Anteil von Westeuropa lag 2007 bei 19 % der globalen Produktion (entspricht
ca. 192 Mrd. Euro). Für die Leistungsreihenfolge der Größe der Elektronikfertigung in Westeuropa
gilt folgende Rangliste (Stand 2006): Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien.[7]

Elektronik und Elektrotechnik in der Berufswelt

Ausbildungsberufe
→ Hauptartikel: Liste der Ausbildungsberufe in der Elektrotechnik

Fortbildung

Eine Fortbildung zum Elektromeister findet an einer Meisterschule statt und dauert 1 Jahr Vollzeit
bzw. 2 Jahre berufsbegleitend.

Eine Fortbildung zum Elektrotechniker kann an einer Technikerschule in 4 Semestern Vollzeit


bzw. 8 Semestern berufsbegleitend absolviert werden.

Studienfach

Elektronik wird an vielen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien als Studiengang


angeboten. An Universitäten wird während des Studiums die wissenschaftliche Arbeit betont, an
Fachhochschulen und Berufsakademien steht die Anwendung physikalischer Kenntnisse im
Vordergrund.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronik 7/9
03.11.22, 14:28 Elektronik – Wikipedia

Siehe auch

Literatur
Karsten Block, Hans J. Hölzel, Günter Weigt: Bauelemente der Elektronik und ihre
Grundschaltungen. Stam-Verlag, ISBN 3-8237-0214-9.
Stefan Goßner: Grundlagen der Elektronik. 11. Auflage. Shaker Verlag, Aachen 2019, ISBN
978-3-8440-6784-2
Ekbert Hering, Klaus Bressler, Jürgen Gutekunst: Elektronik für Ingenieure. Springer, Berlin
2001, ISBN 3-540-41738-9.
P. Horowitz, W. Hill: Die hohe Schule der Elektronik. Band 1 Analogtechnik. Elektor-Verlag,
ISBN 978-3-89576-024-2.
P. Horowitz, W. Hill: Die hohe Schule der Elektronik. Band 2 Digitaltechnik. Elektor-Verlag,
ISBN 978-3-89576-025-9.
P. Horowitz, W. Hill: The Art of Electronics. Third Edition. Cambridge University Press, ISBN
978-0-521-80926-9.
K. Küpfmüller, G. Kohn: Theoretische Elektrotechnik und Elektronik, eine Einführung. 16.,
vollst. neu bearb. u. aktualisierte Auflage. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-20792-9.
Patrick Schnabel: Elektronik-Fibel. 4. vollständig überarbeitete Auflage. BoD, Norderstedt
2006, ISBN 3-8311-4590-3.
U. Tietze, C. Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik. Springer, Berlin, ISBN 3-540-42849-6.
Claus-Christian Timmermann: Hochfrequenzelektronik mit CAD, Band 1. Leitungen, Vierpole,
Transistormodelle und Simulation mit numerischen und symbolischen CAD/CAE-Systemen.
PROFUND Verlag, 2003, ISBN 3-932651-21-9.
Claus-Christian Timmermann: Hochfrequenzelektronik mit CAD, Band 2. Rauschen, Schmal-
und Breitbandverstärker, Oszillatoren, Koppler, Filter, PLL, Antennen- und Optoelektronik.
PROFUND Verlag, 2005, ISBN 3-932651-22-7.

Weblinks
Wiktionary: Elektronik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen
Literatur über Elektronik (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=40143
46-6) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Lehrbuch Elektronik, Prof. S. Gossner (http://www.prof-gossner.de/Frameset1.html)
Elektronik für Physiker, Uni Kiel (http://www.ieap.uni-kiel.de/plasma/ag-piel/elektronik/index.ht
ml)
Das ELektronik-KOmpendium (das ELKO) (http://www.elektronik-kompendium.de/)
(Grundkurse, Minikurse, Bauteile, Schaltungstechnik, Digitaltechnik, Lehrmaterial)

Einzelnachweise
1. Der Photoeffekt. (https://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB110-02.htm) In: udo-
leuschner.de. Abgerufen am 13. Februar 2022.
2. Der FBDi. (https://www.fbdi.de/der-fbd.html) Abgerufen am 22. Mai 2022.
3. Timmermann: Hochfrequenzelektronik mit CAD, Band 1. (Lit.), S. 70 ff.
4. Timmermann: Hochfrequenzelektronik mit CAD, Band 2. (Lit.), S. 100 ff.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronik 8/9
03.11.22, 14:28 Elektronik – Wikipedia

5. Timmermann: Hochfrequenzelektronik mit CAD, Band 2. (Lit.), S. 150 und S. 12–30.


6. Hannes Brecher: TSMC beginnt mit der Produktion von 5 nm-Chips. (https://www.notebookche
ck.com/TSMC-beginnt-mit-der-Produktion-von-5-nm-Chips-Snapdragon-875-X60-5G-Modem-
Apple-A14-AMD-GPUs.477135.0.html) In: https://www.notebookcheck.com/. 20. Juni 2020,
abgerufen am 23. Juni 2020.
7. Yearbook of World Elektronik Data von Reed Electronics Research, Juni 2006.

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elektronik&oldid=227397232“

Diese Seite wurde zuletzt am 27. Oktober 2022 um 12:02 Uhr bearbeitet.

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