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Prozesskostenhilfe
Prozesskostenhilfe
Inhalt
I. Allgemeines ............................................................................................................................ 2
II. Anwendungsbereich ............................................................................................................ 2
1. Personell ...........................................................................................................................................2
2.Sachlich .............................................................................................................................................2
III. Verfahrensablauf................................................................................................................ 3
1. Antrag auf PKH................................................................................................................................3
3. Weiteres Verfahren ...........................................................................................................................3
4. Entscheidung ....................................................................................................................................4
a) Ablehnung................................................................................................................................... 4
b) Bewilligung.................................................................................................................................. 4
c) Kosten ......................................................................................................................................... 4
IV. Bewilligungsvoraussetzungen ............................................................................................ 4
1. Erfolgsaussicht .................................................................................................................................5
2. Keine ausreichenden finanziellen Mittel ..........................................................................................5
a) Voraussichtlichen Kosten des Rechtsstreits .............................................................................. 5
b)Vermögenseinsatz ....................................................................................................................... 5
c) Einkommen ................................................................................................................................. 6
d) Abzüge ........................................................................................................................................ 6
e) Tabelle zu § 115 ZPO ................................................................................................................. 7
3. Keine Mutwilligkeit .........................................................................................................................7
I. Allgemeines
Das Gesetz über die Prozesskostenhilfe (PKH) trat am 1.1.1981 in Kraft und löste das bis
dahin geltende "Armenrecht" ab. Sinn und Zweck der Prozesskostenhilfe ist die
Verwirklichung des nach Art 19 IV GG garantierten Rechtsschutzes.
II. Anwendungsbereich
1. Personell
b) Nach § 116 ZPO auch Parteien kraft Amtes, juristische Personen und parteifähige
Vereinigungen (soweit die besonderen Voraussetzungen des § 116 ZPO erfüllt sind.) Insoweit
kommt außer den Parteien auch der Nebenintervenient in Betracht.
2.Sachlich
Mahnverfahren
Klageverfahren
Arrest und einstweilige Verfügung
Zwangsvollstreckung
selbständiges Beweissicherungsverfahren
Keine Gewährung für einzelne Verfahrensteile (z.B. Bestimmung des Gerichtsstandes nach §
36 Nr. 6 ZPO) und das PKH-Verfahren selbst.
III. Verfahrensablauf
1. Antrag auf PKH
Anmerkung:
Hat das Gericht Prozesskostenhilfe bewilligt, ohne dass ihm ein entsprechender Antrag vorgelegen
hat, so ist diese Entscheidung nicht wirkungslos und kann grundsätzlich nicht rückwirkend, sondern
nur für die Zukunft aufgehoben werden. Nach a.A. ist die Bewilligung ohne Antrag als wirkungslos
aufzuheben (München JurBüro 84, 1851). Dies folge aus der Dispositionsmaxime.
3. Weiteres Verfahren
Nach Erhalt des Antrags hat das Gericht dem Antragsgegner Gelegenheit zu einer
Stellungnahme zu geben (§ 118 I 1 ZPO). Der Gegner hat aus Gründen des
Persönlichkeitsschutzes kein Recht auf Einsichtnahme in die Angaben über die
Vermögensverhältnisse des Antragstellers und ist daher auf Ausführungen hinsichtlich der
Erfolgsaussicht beschränkt (BGH NJW 1984, 740).
Das Gericht kann zur Vorbereitung der Entscheidung über die PKH-Gewährung eigene
Ermittlungen anstellen. Hierzu kann es sich des dafür in § 118 II 1, 2 ZPO bereitgestellten
Instrumentariums bedienen. Allerdings dürfen Zeugen und Sachverständige nur in
Ausnahmefällen vernommen werden (§ 118 II 3 ZPO). Eine Vereidigung ist immer
unzulässig. Soweit sich der Antragsteller gegenüber dem Gericht nicht hinreichend
kooperationsbereit verhält, kann aus diesem Grunde die Bewilligung von PKH abgelehnt
werden (§ 118 II 4 ZPO).
4. Entscheidung
Die das Verfahren abschließende Entscheidung erfolgt im Wege des Beschlusses ohne
vorherige mündliche Verhandlung (§ 127 I ZPO). Die Entscheidung obliegt dem Gericht,
welches im Hauptverfahren, für welches die PKH gewährt werden soll, zuständig ist (§ 127 I
2 ZPO).
a) Ablehnung
Wird das PKH-Gesuch abgelehnt, so ist dies zu begründen. Dies ergibt sich, obgleich keine
gesetzliche Regelung insoweit besteht, aus der Beschwerdefähigkeit gem. § 127 II 2 ZPO.
b) Bewilligung
Wird das Gesuch bewilligt, so hat die Entscheidung den Ausspruch der Bewilligung (für
jeden Rechtszug einzeln, § 119 S. 1 ZPO), dem Zeitpunkt der Bewilligung, den Betrag,
welcher ggf. aus dem Vermögen des Antragstellers aufzubringen ist und die Monatsraten mit
dem Beginn der Zahlungsverpflichtung, soweit Ratenzahlung gewährt wird, zu enthalten.
Ferner ist nach Maßgabe des § 119 ZPO die Beiordnung eines Rechtsanwaltes vorzunehmen.
Da gegen die Gewährung der PKH gem. § 127 II 1, III ZPO die Beschwerde der Staatskasse
zulässig ist, ist auch die Gewährungsentscheidung kurz zu begründen (in der Praxis jedoch
unüblich).
c) Kosten
IV. Bewilligungsvoraussetzungen
Die Zentralnorm für die Entscheidung über die Gewährung von PKH stellt § 114 ZPO
dar. Diese Vorschrift enthält drei Kriterien.
Die Rechtsverfolgung ist Erfolg versprechend, wenn die Klage/der Antrag zulässig und
schlüssig ist und für die in der Beweislast des Antragstellers stehenden Behauptungen Beweis
angeboten ist.
Die Rechtsverteidigung ist Erfolg versprechend, wenn das Bestreiten erheblich und für die in
der Beweislast des Antragsgegners stehenden Behauptungen Beweis angeboten ist.
Das Gericht kann verlangen, dass der Antragsteller seine tatsächlichen Angaben glaubhaft
macht (§ 118 II 1 ZPO) und einzelne Erhebungen anstellen (§ 118 II 2 ZPO). Zeugen und
Sachverständige darf es in der Regel noch nicht vernehmen (§ 118 II 2 Satz 3 ZPO). Es kann
aber insbesondere ein sog. PKH-Erörterungstermin durchgeführt werden (§ 118 I 3 ZPO)
Zunächst sind die voraussichtlichen Kosten des Rechtsstreits zu ermitteln. Maßgeblich sind
insoweit nur die Kosten, welche die antragstellende Partei zur Rechtsverfolgung bzw.
Verteidigung braucht. Da die PKH jeweils nur für eine Instanz gewährt wird, sind nur die
Kosten des jeweiligen Rechtszuges maßgebend.
b)Vermögenseinsatz
Nach Feststellung der Kosten, ist gem. § 115 II ZPO in Verbindung mit § 88 BSHG
festzustellen, ob der Einsatz des Vermögens zumutbar ist (§ 115 III ZPO). In Betracht
kommen hier
Das einzusetzende Vermögen ist zu veräußern oder dessen Wert im Wege der
Kreditaufnahme flüssig zu machen.
c) Einkommen
Kann der Antragsteller die zu erwartenden Kosten nicht oder nur teilweise (Teilzahlungen)
aus seinem Vermögen bestreiten, so ist der Frage nachzugehen, inwieweit die Kosten aus dem
Einkommen getilgt werden können. Relevant ist hierbei nur das individuelle Einkommen des
Antragstellers, nicht das Familieneinkommen.
Als Einkommen sind alle laufenden Einnahmen mit Geldeswert zu verstehen (§ 115 ZPO)
also beispielsweise
Wohngeld
Sozialhilfe
Kindergeld
(Unterhalts-)Rente
Taschengeld
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
Naturalunterhalt (muss bewertet werden).
Bei Arbeitslosigkeit ist zu prüfen, ob der Antragsteller eine zumutbare Arbeit finden könnte,
wobei in diesem Fall das fiktive Einkommen mit einzubeziehen wäre. Bei Freiberuflern und
Gewerbetreibenden ist auf die Durchschnittswerte der Einnahme-Überschuss-Rechnungen der
letzten drei Jahre (a.A. des letzten Jahres) abzustellen, nicht jedoch in der Regel auf den
Steuerbescheid.
d) Abzüge
Soweit das Bruttoeinkommen ermittelt ist, sind gem. § 115 ZPO Abzüge zu machen.
Insbesondere sind abzusetzen (§ 115 I 3 Nr. 1 ZPO i.V.m. § 76 II, IIa BSHG)
Steuern
Sozialversicherungsbeiträge
Hat der Ehegatte ein eigenes Einkommen, wird dieses nicht dem Bruttoeinkommen des
Antragstellers hinzugezählt. Ansonsten müsste der Ehegatte auch für Prozesskosten in nicht
persönlichen Angelegenheiten aufkommen, für die er nach §§ 1360 a IV, 1361 IV 4 BGB
gerade nicht aufzukommen. Das eigene Einkommen des Ehegatten findet nur in der Weise
Berücksichtigung, dass sich der für den Ehegatten nach § 115 I 3 Nr.2 S. 1 ZPO
einzusetzende Freibetrag um das Einkommen des Ehegatten vermindert (§ 115 I 3 Nr. 2 S. 2
ZPO).
Das restliche Einkommen wird mit der Tabelle des § 115 I 4 ZPO kombiniert und die evtl.
Raten ermittelt. Prozesskostenhilfe wird nicht bewilligt, wenn die Kosten der Prozessführung
vier Monatsraten und die aus dem Vermögen aufzubringenden Teilbeträge voraussichtlich
nicht übersteigen (§ 115 III ZPO).
3. Keine Mutwilligkeit
Soweit sich aus den ersten beiden Prüfungspunkten ergibt, dass PKH gewährt werden kann,
ist noch das letzte Kriterium des § 114 ZPO zu beachten. Die Rechtsverfolgung oder
Rechtsverteidigung ist mutwillig, wenn eine verständige, nicht hilfsbedürftige Partei ihre
Rechte nicht in gleicher Weise verfolgen würde, also etwa dann anzunehmen, wenn die
Vollstreckung aussichtslos erscheint.
Ist PKH gewährt worden, so wird die antragstellende Partei von den Gerichtskosten (§ 122 I
Nr. 1 a ZPO) und der Zahlungspflicht gegenüber dem eigenen (beigeordneten) Rechtsanwalt
(§ 122 I Nr. 3 ZPO) befreit.
Weiterhin tritt gem. § 122 I Nr. 2 ZPO eine Befreiung von der Verpflichtung zur
Sicherheitsleistung für die Prozesskosten ein (§110 ZPO)
Problematisch ist jedoch, dass im Fall des Unterliegens der PKH beziehenden Partei die
Verpflichtung erhalten bleibt, dem Gegner die entstandenen Kosten zu ersetzen (§ 123 ZPO).
Die Bewilligung bietet also keinen Schutz vor dem prozessualen Kostenerstattungsanspruch
des obsiegenden Gegners, wobei dieser nicht nur die außergerichtlichen Kosten des
obsiegenden Gegners, sondern auch bereits gezahlte Gerichtskosten umfasst. Hierin liegt das
Risiko der Führung eines Prozesses mittels PKH.
a) Grundsatz
Nach § 121 II ZPO ist der armen Partei auf Antrag ein Anwalt beizuordnen, wenn die
Vertretung erforderlich erscheint oder der Gegner durch einen Rechtsanwalt vertreten ist. Ein
auswärtiger Anwalt wir zu den Bedingungen eines ortsansässigen Anwalts beigeordnet, § 121
III ZPO. Das Gericht ordnet regelmäßig die Rückwirkung der Prozesskostenhilfe auf den
Zeitpunkt an, zu dem erstmals ein formgerechter Antrag gestellt und die Erklärung über die
wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnisse einschließlich entsprechender Belege
vorgelegt wurde.
b) Honorar
Der Anwalt erhält gem. § 121 ZPO einen entsprechenden Anspruch gegen die Staatskasse.
Sein Honorar bekommt der Rechtsanwalt von der Landeskasse (§ 45 RVG), wobei sich die
Höhe seiner Gebühren aus einer besonderen Tabelle (§ 49 RVG) ergibt. Dieser Anspruch ist
niedriger als der aus der Anlage zu § 13 RVG.
Der Rechtsanwalt kann daher unter Umständen eine Aufstockung auf die normalen Gebühren
verlangen.
Ist der Kläger zur Tragung der Prozesskosten verurteilt worden, erhält der Rechtsanwalt
ausnahmsweise von seiner Partei Gebühren nach der Anlage zu § 13 RVG, wenn diese durch
bereits gezahlte Monatsraten gedeckt sind (§ 50 RVG).
Ist der Beklagte zur Tragung der Prozesskosten verurteilt worden, erhält der Rechtsanwalt die
Gebühren nach der Anlage zu § 13 RVG von diesem, soweit nicht der Kläger oder die
Landeskasse bereits bezahlt haben (§ 126 Absatz 1 ZPO). Soweit die Landeskasse bezahlt hat,
geht der Erstattungsanspruch auf sie über (§ 59 Absatz 1 RVG).
c) Prozessvollmacht
Die Beiordnung eines Rechtsanwalts (§ 121 I ZPO), als solche gibt dem Rechtsanwalt keine
Prozessvollmacht. Sie und seine Rechtsbeziehungen zur Partei beurteilen sich wie sonst nach
§§ 675, 164 BGB.
Gemäß § 204 I Nr. 14 BGB wird die Verjährung bereits gehemmt durch die „Veranlassung
der Bekanntgabe des Antrages“. Dieses geschieht durch das Gericht im Zusammenhang mit
der Anhörung des Gegners.
Die Aufhebung hat zur Folge, dass alle Rechtswirkungen der vorausgegangenen Gewährung
ex tunc entfallen. Lediglich der beigeordnete Anwalt behält seinen Vergütungsanspruch gegen
die Staatskasse (OLG Zweibrücken JurBüro 1984, 237).
Aus dem Sozialstaatsprinzip folgt jedoch, dass der Umfang der PKH bei nachträglicher
Vermögensverschlechterung anzupassen ist, so z.B. durch Ermäßigung der monatlichen
Raten.
Im umgekehrten Fall der Vermögensverbesserung ist gem. § 120 IV ZPO unter den dort
genannten Voraussetzungen eine Änderung der gewählten Prozesskostenhilfe zuungunsten
des Antragstellers möglich.
Der Staatskasse steht ebenfalls ein Beschwerderecht im Rahmen des § 127 III ZPO zu.
a) Entscheidungsreife
Für die Prüfung der Erfolgsaussicht einer Klage (oder eines Antrags) ist der Zeitpunkt der
Entscheidungsreife des Bewilligungsgesuchs wegen Prozesskostenhilfe maßgeblich. Wird die
Entscheidung über ein PKH-Gesuch durch das Gericht verzögert, so ist bei der späteren
Entscheidung weiterhin die Sach- und Rechtslage maßgeblich, wie sie zum Zeitpunkt einer
rechtzeitigen Entscheidung bei ordnungsgemäßem Verfahrensverlauf bestanden hätte.
Der Zeitpunkt der Entscheidungsreife wird regelmäßig dadurch bestimmt, dass die Partei die
für die Prozesskostenhilfe erforderlichen Unterlagen vorgelegt sowie den Antrag schlüssig
begründet hat und dem Gegner angemessene Gelegenheit zur Stellungnahme gemäß § 118 I 1
ZPO - regelmäßig ca. zwei Wochen - eingeräumt worden ist. Zu den erforderlichen
Unterlagen gehören in der Regel der vollständig ausgefüllte Vordruck nach § 117 III, IV 4
ZPO sowie die entsprechenden Belege gemäß § 117 II ZPO.
Ausnahme: Antrag auf Prozesskostenhilfe für eine lediglich angekündigte, noch nicht erhobene
Klage. In diesem Fall ist die Erfolgsaussicht nach Maßgabe der Sach- und Rechtslage zum
Entscheidungszeitpunkt zu prüfen.
b) Verzögerungen
Die gerichtliche Entscheidung hat grundsätzlich zu erfolgen, wenn sie objektiv möglich ist
(Entscheidungsreife des PKH-Antrags), also ohne Verzögerung, auch wenn es für das Gericht
eine Arbeitsvereinfachung darstellt, das Gesuch des Beklagten z.B. erst im 1.
Verhandlungstermin zu entscheiden. Wird beispielsweise der PKH-Antrag des Beklagten erst
im Verhandlungstermin zurückgewiesen, hat der Beklagte das Recht auf Vertagung, dem das
Gericht auf Antrag stattgeben muss.
Beantragt der Beklagte PKH bereits im schriftlichen Vorverfahren innerhalb der Frist, die ihm
für die Anzeige der Verteidigungsanzeige gem. § 276 I 1 ZPO gesetzt ist, darf in
entsprechender Anwendung von § 337 ZPO auch bei Ablauf dieser Frist ohne erfolgte
Verteidigungsanzeige kein in der Klageschrift bereits beantragtes Versäumnisurteil erlassen
werden, bevor nicht das Gericht den PKH-Antrag beschieden hat. Bei abschlägiger
Entscheidung ist dem Antragsteller vielmehr durch entsprechende Terminierung
grundgesetzgemäß (Art. 3 I, 103 GG) die erforderliche Zeit einzuräumen, um sich auf die
neue Verfahrenslage einstellen zu können.
2. PKH-bedingte Klage
Oft wird durch den Antragsteller die Klage von der Bewilligung der PKH abhängig gemacht.
Dies stellt jedoch eine unzulässige Bedingung dar (BGH NJW 95, 2563).
Beachte:
Wird ein Antrag auf Klagezustellung vor Vorschusszahlung und Entscheidung über
den Prozesskostenhilfeantrag gestellt, ist damit gleichzeitig erklärt, dass die Klage
unbedingt erhoben werden soll. Wird nach Zustellung und Verweigerung der
Prozesskostenhilfe erklärt, sie werde nicht weiterverfolgt, liegt darin die Erklärung
einer Klagerücknahme.
3. Streitgenossenschaft
Bei gleicher Beteiligung am Streitgegenstand und gleicher Interessenlage ist dem Bedürftigen
jedoch zuzumuten, sich vom RA des Streitgenossen mitvertreten zu lassen. Daher keine PKH
(LG Frankfurt JurBüro 83, 468; OLG Zweibrücken JurBüro 76, 1249).
4. Abgetretene Forderung
Für die Prozesskostenhilfebedürftigkeit kommt es im Fall der Abtretung vor Einleitung der
Rechtsverfolgung sowohl auf die Bedürftigkeit des Zedenten wie die des Zessionars an. Das
gilt nicht nur in Fällen des Rechtsmissbrauchs durch Vorschieben einer bedürftigen Partei,
sondern immer dann, wenn kein triftiger Grund für die Abtretung bestanden hat.
Bei Abtretung von Ansprüchen an die „arme" Partei kann PKH wegen Mutwilligkeit (s.o.)
abgelehnt werden. Wird der arme Zessionar vorgeschoben, ist die Abtretung sittenwidrig und
nach § 138 Absatz 1 BGB unwirksam, die Rechtsverfolgung ist deshalb nicht Erfolg
versprechend, jedenfalls der Antrag auf Prozesskostenhilfe rechtsmissbräuchlich
6. Vergleich
Hat die Partei, der PKH gewährt war, im Prozessvergleich die Kosten übernommen, so haftet
der Gegner als Zweitschuldner und kann seinerseits die gesamten an die Gerichtskasse
7. Beweisantizipation
8. Berufungsverfahren
b) Der Antrag des Berufungsführers auf Prozesskostenhilfe für eine beabsichtigte Berufung
muss innerhalb der Berufungsfrist gestellt werden. Häufig ergeht die Entscheidung erst nach
Ablauf der Berufungsfrist. In diesem Fall ist ein Antrag auf Wiedereinsetzung in die
versäumte Berufungsfrist (§ 233 ZPO) im Regelfall begründet (Ausnahme: Erkennbarkeit
der voraussichtlichen Ablehnung z.B. bei nicht richtig ausgefülltem Antrag).