Universität Trier
FB VI Raum- und Umweltwissenschaften
Fach Bodenkunde
______________________________________________________
Schieber, Benjamin
genehmigte Dissertation
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die
anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und
die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder
Prüfungsleistung war.
_____________________________ _____________________________
I
Danksagung
Mein erster Dank gilt meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Christoph Emmerling, für die
Betreuung dieser Promotion, die tatkräftige Unterstützung und fachliche Diskussion sowie die
Begutachtung dieser Dissertation. Ebenso möchte Herrn Prof. Dr. Jean-Frank Wagner und
Herrn Dr. Christoph Klinger, für die vielen Ratschläge, die gute Betreuung und die
Begutachtung der Arbeit danken.
Die Anfertigung dieser berufsbegleitenden Dissertation wäre ohne das Verständnis und die
Unterstützung von Herrn Dr. Michael Kurtenacker, TABERG Ingenieure GmbH, nicht möglich
gewesen. Ich bedanke mich herzlich für die uneingeschränkte Unterstützung und den
fachlichen Austausch sowie zahlreiche Ratschläge in allen Situationen, auch fernab des
beruflichen Alltags.
Die Erhebung, Verarbeitung und Bereitstellung der verwendeten Daten erfolgte in enger
Zusammenarbeit mit dem Lippeverband. Ergänzende Daten stammen aus dem
Fachinformationssystem stoffliche Belastung des Landesamtes für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz (LANUV). Ich danke allen beteiligten Mitarbeiter*innen des
Lippeverbandes und des LANUV für die Hilfe bei der Datenaufbereitung und -verarbeitung.
Insbesondere möchte ich mich bei Frau Dipl.-Ing. Christiane Hellmann (Lippeverband) für die
Mithilfe bei der Bereitstellung der Daten und die fachliche Unterstützung bedanken.
Ferner danke ich allen Mitarbeiter*innen der Universität Trier, v. a. in den Fächern
Bodenkunde und Geologie, welche mir mit fachlichem Rat und technischer Unterstützung zur
Seite standen.
Des Weiteren möchte ich einen besonderen Dank an meine Geschwister und Freunde richten,
welche mich während der Zeit meiner Promotion durch alles Hochs und Tiefs begleitet und für
einen unentbehrlichen Ausgleich gesorgt haben.
Abschließend gilt mein größter Dank meinen Eltern. In meiner gesamten schulischen und
akademischen Ausbildungszeit erfuhr ich ausnahmslos in jeder Situation ihre volle
Unterstützung und konnte mich jederzeit auf ihre Hilfe und ihren Rückhalt verlassen.
II
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung ......................................................................................................... 1
3 Forschungsstand ............................................................................................................ 7
3.2 Eigenschaften und Verhalten von Schwermetallen und Arsen in Böden .................12
III
5.3.2 Gesamtmineralbestand ...................................................................................60
6.2 Bewertungsmatrix für Arsen und Schwermetalle in den Oberböden der Lippeaue .80
7 Schlussfolgerung .........................................................................................................110
8 Literaturverzeichnis .....................................................................................................112
9 Anhang ........................................................................................................................120
IV
Abbildungsverzeichnis
V
Abbildung 21: Auengley mit erkennbarer Farbgebung aufgrund verschiedener Fe-
Oxidationsstufen infolge des Grundwasserstandes ..............................................................57
Abbildung 22: Gegenüberstellung von Fe- und Mn-Gehalten in den untersuchten Bodenproben
mit linearer Trendlinie (n = 20) ..............................................................................................58
Abbildung 23: Gegenüberstellung von Fe- und Metall-Gehalten in den untersuchten
Bodenproben (n = 20), logarithmische Skalierung ohne Thallium (in den untersuchten Proben
zumeist unter Bestimmungsgrenze gemessen) ....................................................................59
Abbildung 24 Diffraktogramm (Pulverpräparate) aus einem typisch quarzreichen Standort bei
ca. km 124 (Oberboden: Ls2, 0,0 – 0,3 m) ...........................................................................61
Abbildung 25: Diffraktogramm (Pulverpräparate) aus einem typisch quarzreichen Standort bei
ca. km 124 (Auenlehm: Ls2, 0,3 – 0,55 m) ...........................................................................62
Abbildung 26: Diffraktogramm (Pulverpräparat) aus einem typisch quarzreichen Standort bei
ca. km 109 (Auenlehm 0,3 – 1,0 m) ......................................................................................63
Abbildung 27: Mineralbestand in den Kornfraktionen Sand, Schluff und Ton am Beispiel aus
der Glaziallandschaft Norddeutschlands. Aus Blume et al. 2010 (Abb. 2.5-1, S. 47). ...........63
Abbildung 28: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Oberboden bei ca. km 109 (Us, 0,0
– 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C ....65
Abbildung 29: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Oberboden bei ca. km 124 (Ls2,
0,0 – 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C
.............................................................................................................................................66
Abbildung 30: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Auenlehm bei ca. km 109 (Slu, 0,0
– 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C ....66
Abbildung 31: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Auenlehm bei ca. km 109 (Lt3, 0,0
– 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C ....67
Abbildung 32: Veranschaulichung des Gewichteten Einflusses der Raumeinheiten/
Einflussfaktoren auf den jeweiligen Stoffparameter, abgeleitet aus den
Korrelationskoeffizienten ......................................................................................................83
Abbildung 33: Hintergrundgehalte für Blei nach Hochwasserstufen gem. Tabelle 15 ...........94
Abbildung 34: Hintergrundgehalte für Chrom nach Hochwasserstufen gem. Tabelle 15 .......94
VI
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Herkünfte anthropogener Schwermetallbelastungen in Böden nach Amelung et al.
(2018)...................................................................................................................................13
Tabelle 2: Ergebnisse der statistischen Tests auf Normalverteilung für die Arsen- und
Schwermetallstichproben .....................................................................................................33
Tabelle 3: Probenahme-Profile für ergänzende mineralogische Untersuchungen
(Unterbodenproben aus Hochflutlehmen farblich hervorgehoben) ........................................53
Tabelle 4: Gemessene Ca-, Mg-, Fe- und Mn-Gehalte an 3 Standorten (Unterbodenproben
aus Hochflutlehmen farblich hervorgehoben) .......................................................................54
Tabelle 5: Statistische Kennwerte für Ca, Mg, Fe und Mn differenziert nach Oberboden (OB)
und Hochflutlehmen (HL)......................................................................................................55
Tabelle 6: pH-Werte in den verschiedenen Bodenschichten der Lippeaue ...........................56
Tabelle 7: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue
[mg/kg TS] ............................................................................................................................69
Tabelle 8: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Hochflutlehmen der Lippeaue
[mg/kg TS] ............................................................................................................................70
Tabelle 9: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in quartären Sanden
(Hochflutsande (HS) und Terrassensande (TS)) der Lippeaue [mg/kg TS] ...........................70
Tabelle 10: Gegenüberstellung der Hintergrundgehalte für Oberboden (OB), Hochflutlehme
(HFL) und Sand (S) [mg/kg TS] ............................................................................................71
Tabelle 11: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
Hauptbodenart Sand [mg/kg TS] ..........................................................................................72
Tabelle 12: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
Hauptbodenart Lehm/Schluff [mg/kg TS] ..............................................................................73
Tabelle 13: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue auf
Ackerland [mg/kg TS] ...........................................................................................................75
Tabelle 14: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue auf
Grünland [mg/kg TS] ............................................................................................................75
Tabelle 15: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue nach
Überflutungshäufigkeit von HQ 1 (Überflutung bei einjährigem Hochwasser) bis HQ 100
(Überflutung bei hundertjährigem Hochwasser) [mg/kg TS] ..................................................77
Tabelle 16: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
TOC-Gehalt ≤ 3,8 Gew.-% [mg/kg TS] .................................................................................78
Tabelle 17: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
TOC-Gehalt > 3,8 Gew.-% [mg/kg TS] .................................................................................79
Tabelle 18: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue in
den Haupt-Projektabschnitten (PA) [mg/kg TS] ....................................................................80
VII
Tabelle 19: Korrelationskoeffizienten nach Spearman ..........................................................81
Tabelle 20: Gewichteter Einfluss der Raumeinheiten/ Einflussfaktoren auf den jeweiligen
Stoffparameter, abgeleitet aus den Korrelationskoeffizienten (Einflusskoeffizient b) .............82
Tabelle 21: Abweichung der raumeinheitenspezifischen Hintergrundgehalte vom allgemeinen
Hintergrundgehalt am Beispiel von Blei ................................................................................85
Tabelle 22: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 1-jähriger Überflutung in mg/kg .........................................................................87
Tabelle 23: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 2-jähriger Überflutung in mg/kg .........................................................................88
Tabelle 24: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 5-jähriger Überflutung in mg/kg .........................................................................89
Tabelle 25: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 10-jähriger Überflutung in mg/kg .......................................................................90
Tabelle 26: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 25-jähriger Überflutung in mg/kg .......................................................................91
Tabelle 27: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 100-jähriger Überflutung in mg/kg .....................................................................92
Tabelle 28: Spannweite der auenspezifischen Einbauwerte in Oberböden in mg/kg ............93
Tabelle 29: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 1- bis 2-jähriger Überflutung in mg/kg..............................................................104
Tabelle 30: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf
Flächen mit 5- bis 100-jähriger Überflutung in mg/kg ..........................................................105
Tabelle 31: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle mit
zusammengefassten Hochwasserstufen und ohne Berücksichtigung der Nutzungsklasse in
mg/kg .................................................................................................................................107
VIII
1 Zusammenfassung
Aufgrund erhöhter Arsen- und Schwermetallgehalte in den Oberböden der Lippeaue ist eine
Verwertung von Auenböden oftmals schwierig, da keine auenspezifischen Methoden zur
Bewertung dieser Stoffgehalte vorliegen. Die in der Praxis angewandten
Bewertungsmaßstäbe sind in den meisten Fällen nicht geeignet, da Flussauen bei der
Ableitung als Ausschlussflächen betrachtet wurden und somit auch nicht die auentypischen
Stoffgehalte und Einflussfaktoren berücksichtigt werden konnten.
Auf Grundlage zuvor erarbeiteter Haupteinflussfaktoren für die Konzentration von Arsen- und
Schwermetallen in der Lippeaue und mit Hilfe eines nunmehr erweiterten Datenbestandes von
bodenchemischen Untersuchungen erfolgte die Ableitung der konkreten Hintergrundgehalte
für die Böden in der Lippeaue. Es zeigte sich, dass die Metall- und Schwermetallgehalte in den
Oberböden der Lippeaue i. d. R. erwartungsgemäß oberhalb der in der Praxis verwendeten
Einstufungswerte (z. B. Vorsorgewerte der BBodSchV, Hintergrundwerte von NRW) liegen,
die sich auf Standorte außerhalb der Aue beziehen.
Anhand von gewonnen Daten aus Projektarbeiten im Zuge der Umsetzung der EU-
Wasserrahmenrichtlinie (z. B. ingenieurgeologische Profilaufnahme, Durchführung
bodenmechanischer Laborversuche) und ergänzend durchgeführter Untersuchungen (z. B.
Bodentypenkartierung, mineralogische Untersuchungen) erfolgte eine detaillierte
Standortcharakterisierung der Lippeaue in Bezug auf die anstehende Bodenzone und die
quartären sowie kretazischen Ausgangssubstrate.
1
sinngemäße und nachhaltige Verwertung der begrenzten Ressource Boden. Des Weiteren
sollte eine mögliche Methodik dargestellt und erläutert werden, welche unter Berücksichtigung
der spezifischen und jeweils zu ermittelnden Standorteigenschaften eine Möglichkeit zur
Ableitung von spezifischen Einbauregeln in weiteren Flussgebieten darstellt.
2
2 Einleitung und Zielsetzung
2.1 Grundlagen
Im Jahr 2000 ist die Wasserrahmenrichtlinie der europäischen Union in Kraft getreten. Ziel
dieser Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist das Erreichen eines guten
ökologischen und chemischen Zustandes der Gewässer (EG 2000). Die primären Ziele der
Wasserrahmenrichtlinie (vgl. EG 2000) sind die
• Verbesserung des Zustandes der aquatischen Ökosysteme und der davon abhängigen
Landökosysteme,
• Reduzierung von Einleitungen und Emissionen von prioritär gefährlichen Stoffen (z. B.
Schwermetalle),
Zum Erreichen dieser Ziele wurden in Nordrhein-Westfalen Umsetzungsfahrpläne (z. B. für die
Lippe, vgl. BR Arnsberg 2010) und Planungseinheiten (MKULNV NRW 2015) definiert. Anhand
der Planungseinheiten wurde der derzeitige Zustand der Gewässer erfasst
(Gewässersteckbriefe) und mit Hilfe der Umsetzungsfahrpläne wurden konkrete Maßnahmen
zur Umsetzung der Ziele gemäß EU-WRRL festgelegt.
In Bezug auf die Lippe bedeutet dies v. a. die Verringerung der bereits stattgefunden und
derzeit stattfindenden Tiefenerosion sowie die Wiederanbindung des Flusses an die Aue.
Durch Baumaßnahmen wie Sohlanhebungen und Gewässeraufweitungen soll die ehemalige
Primäraue reaktiviert werden oder durch weitergehende Erdbaumaßnahmen eine neue
Sekundäraue geschaffen werden.
Hierzu finden im Bereich der Lippeaue Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung der Lippe
statt (BR Arnsberg 2010). Diese Maßnahmen sind i. d. R. mit großflächigen Bodeneingriffen
in der Aue verbunden. Durch die erforderlichen Erdarbeiten werden das Gefüge und die
Struktur der zumeist schutzwürdigen Auenböden weitestgehend zerstört. Jedoch kann ein
erneuter Einbau der ausgehobenen Bodenhorizonte in der Aue infolge auendynamischer und
pedogenetischer Prozesse dazu führen, dass sich aus den umgelagerten Substraten wieder
Auenböden entwickeln, welche wieder ihre natürlichen Funktionen, wie sie im BBodSchG §2,
Abs. 1 definiert sind, erfüllen. Dies sind bei Auenböden insbesondere das
Biotopentwicklungspotenzial für Extremstandorte und die Filter- und Pufferfunktion für Nähr-
3
und Schadstoffe. Außerdem fungieren sie weiterhin als Kohlenstoffspeicher und als Medium
im Wasserhaushalt.
Auenböden weisen, gemäß einschlägiger Literatur (z. B. Martin 2000, König & Krämer 1985),
häufig erhöhte Schwermetall- und Arsenkonzentrationen auf, die z. B. die Vorsorgewerte der
BBodSchV oder die regionalen Hintergrundgehalte überschreiten. Gemäß entsprechender
Gesetzeslage sind die Aushubböden als Abfall zu betrachten, insofern diese nicht an dem Ort
an dem Sie ausgehoben wurden in Ihrem natürlichen Zustand wiederverwendet werden
können (vgl. § 2 KrWG). Aufgrund der auentypischen Hintergrundgehalte ist eine
uneingeschränkte Wiederverwertung dieser Böden auf Grundlage der vorliegenden
Gesetzeslage der BBodSchV (Vorsorgewerte) oder den Einstufungsszenarien der LAGA
(Zuordnungswerte) oftmals nicht möglich. Gleichermaßen ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft
eine Vermeidung von Abfällen sowie eine Verwertung grundsätzlich einer Beseitigung
vorzuziehen. Gerade mit Hinblick auf die begrenzte Ressource Boden und deren Funktionen
(z. B. Stoffhaushalt, Wasserhaushalt, Schadstoffsenke, Kohlenstoffsenke usw.) sollte eine
Wiederverwertung stets prioritär betrachtet werden.
Mit Hinblick auf vorliegende Gesetze, Verordnungen, Richtlinien etc. stehen für Auenböden
nur sehr begrenzte Möglichkeiten hinsichtlich einer fachgerechten, wirtschaftlichen und
ökologisch sinngemäßen Verwertung zu Verfügung, sodass bei rezenten Projekten zur
Umgestaltung der Lippe eine Wiederverwertung von Böden oftmals sehr schwierig ist und nicht
gänzlich bzw. einheitlich gelöst werden kann. So werden bei Genehmigungen und im Zuge
der Bauausführung immer wieder Einzelfallbetrachtungen erforderlich und uneinheitliche
Herangehensweisen genehmigt, welche eine Umsetzung des oben genannten Vorhabens zur
Abfallvermeidung und Ressourcenverwertung in Flussauen massiv erschweren oder gar
verhindern.
Als Bewertungskriterium für den Wiedereinbau von natürlichen Böden werden aufgrund der
bestehenden Gesetzeslage üblicherweise die Vorsorgewerte der BBodSchV bzw. des
BBodSchG (§ 8, Abs. 2, Nr. 1) herangezogen. Dabei handelt es sich gemäß BBodSchG um
"Bodenwerte, bei deren Überschreiten unter Berücksichtigung von geogenen oder großflächig
4
siedlungsbedingten Schadstoffgehalten in der Regel davon auszugehen ist, daß die Besorgnis
einer schädlichen Bodenverändert besteht."
Die Vorsorgewerte der BBodSchV können für eine Bewertung von Auenböden nicht geeignet
angewendet werden, weil bei der Herleitung der Vorsorgewerte Böden in Flussauen als
Überflutungsgebiete als Ausschlussflächen deklariert wurden und somit bei der Ableitung der
Vorsorgewerte unberücksichtigt blieben.
In der Praxis wird bei natürlichen Böden weiterhin häufig auf die Z 0-Zuordnungswerte der
LAGA 2004 zurückgegriffen. Diese entsprechen für Schwermetalle jedoch den Werten der
BBodSchV und sind somit ebenso wenig geeignet.
Auch die vom Land NRW herausgegebenen Hintergrundgehalte für Böden in Nordrhein-
Westfalen sind für Auenböden wenig aussagekräftig, da auch hier Überflutungsgebiete als
Ausschlussflächen nicht mit in die Betrachtung der Hintergrundgehalte aufgenommen wurden.
Ungeachtet einer Überschreitung von Vorsorgewerten ist eine gebietsinterne Verwertung auf
Grundlage des §12 der BBodSchV möglich, wenn Gebiete mit erhöhten Schadstoffgehalten
ausgewiesen werden und eine Umlagerung im Sinne des Verschlechterungsverbotes möglich
ist. Diese Möglichkeit die der §12 aufzeigt wird jedoch von Genehmigungsbehörden derzeit
bei der Maßnahmengenehmigung kaum genutzt und ist somit für eine Wiederverwertung im
Rahmen der Ausführung von Umgestaltungsmaßnahmen an der Lippe nur bedingt relevant.
5
Die Projektgebiete in den Lippeauen sind häufig verhältnismäßig klein, sodass hier oftmals für
den Bodenaushub nur sehr begrenzte ökologische und ökonomische
Verwertungsmöglichkeiten und -kapazitäten bestehen. D. h. eine Umlagerung sollte nicht nur
auf die teils verhältnismäßig kleinräumigen Projektgebiete beschränkt sein. Um dies
genehmigungsrechtlich zu ermöglichen, ist im Sinne des BBodSchG sowie des KrWG zur
Abfallvermeidung und zum Schutz der begrenzten Ressource Boden die Herleitung von
auenspezifischen Einbauwerten unter Berücksichtigung der großräumigen
Hintergrundbelastung und von maßgebenden Bodenfaktoren bzw. -parametern erforderlich.
2.3 Zielsetzung
Ziel der Arbeit ist es, für die in der Lippeaue anstehenden Auenböden Hintergrundgehalte für
die Schwermetalle Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium und Zink
sowie für Arsen abzuleiten. Dazu steht eine Datenbank des Lippeverbandes mit chemischen
Untersuchungen in Auenböden an der Lippe zur Verfügung. Seit 2016 wurden die Daten
weitestgehend durch den Autor dieser Arbeit im Zuge einer projektleitenden Tätigkeit
(Erarbeitung von Untersuchungskonzepten, Koordination der Feldarbeiten, Begleitung der
Feldarbeiten, bodenkundliche Kartierung, Ausarbeitung von Laborprogrammen sowie
Organisation der chemischen Analysen mit darauffolgender Auswertung und
Gutachtenerstellung) erhoben. Ergänzend wurden vorliegende Untersuchungsergebnisse des
Landes NRW (LANUV) zur Verfügung gestellt und im Zuge der ergänzenden
Standortcharakterisierung eigene zusätzliche Bodenproben entnommen und untersucht.
Für eine Bewertung der Ergebnisse und eine mögliche Übertragbarkeit der Methodik auf
andere Fließgewässer bzw. Auen ist eine ausführliche Standortcharakterisierung erforderlich.
Dies erfolgt anhand von erhobenen Daten aus Labor- und Feldversuchen (z. B. Untersuchung
des Mineralbestands, bodenphysikalische Untersuchungen etc.) sowie von
Standortkartierungen nach der bodenkundlichen Kartieranleitung (AD-HOC-AG Boden, 2005).
6
3 Forschungsstand
3.1 Auenböden
Beim Ausgangsgestein handelt es sich in aller Regel um fluviatile, holozäne Sedimente aus
verlagertem, teils humosen Bodenmaterial (Solumsediment, AD-HOC-AG Boden 2005). Durch
variierende Fließgeschwindigkeiten bei Hochwässern sind im Laufe des Holozäns die
typischen, geschichteten Substrate in den Flussauen entstanden (z. B. Hochflutsande,
Hochflutlehme, Terrassensedimente, Auenmergel etc.).
Das in Flussauen fluvial entstandene Kleinrelief hat einen maßgebenden Einfluss auf das
Sedimentationsverhalten bei Hochwässern. Es beeinflusst direkt die Erosion bzw. die
Sedimentation von Sedimenten und wirkt sich auf den Wasserhaushalt der Böden aus.
Insbesondere die Höhenlage ist entscheidend für die Anzahl, die Dauer und die
Fließgeschwindigkeit bei Überflutungen (Miehlich 2000).
Das Klima spielt gemäß Miehlich (2000) nur eine untergeordnete Rolle (z. B. Einfluss des
Wassers auf den Wärmehaushalt im Boden). Die Vegetation hat – je nach Deckungsgrad -
einen maßgeblichen Einfluss auf das Erosionsverhalten. Der Faktor Zeit spiegelt sich generell
in der Auendynamik, d. h. wiederkehrende Überflutungen und Häufigkeit von
Bodenumlagerungen, wider. Auf Flächen welche nicht regelmäßig bzw. selten oder gar nicht
mehr (z. B. eingedeichte Lagen) überflutet werden, setzen mit der Zeit pedogene Prozesse
(z. B. Verbraunung, Verlagerungsprozesse) ein. Der Einfluss des Menschen wird detailliert in
Kapitel 0 erläutert.
Auf frischen Sedimenten bzw. häufig umgelagerten Sedimenten können kaum bodenbildende
Prozesse stattfinden und es bilden sich typische Initialböden (z. B. mit aF-Horizonten). Mit der
Zeit kommt es bei einer leichten Humusanreicherung zur Entstehung von Rohböden aus
7
jungem Flusssediment (Rambla: aAi/alC/aG). Die Mächtigkeit des humusreichen Horizontes
beträgt weniger als 2 cm. Hydromorphe Merkmale fehlen noch innerhalb der ersten 8 dm
(Miehlich 2000, AD-HOC-AG Boden 2005). Bei zunehmender Humusakkumulation (aAh > 2
cm) entsteht bei carbonatfreien Böden die Paternia bzw. in carbonathaltigen Böden die
Kalkpaternia (aAh/ailC/aG bzw. a(e)Ah/aelC/aG). Das Ausgangsgestein reicht auch hier bis
zu einer Tiefe von mindestens 8 dm bevor mehr als 10 % hydromoprhe Merkmale (aG-
Horizont) erkennbar sind. In Übergangsbereichen kommen Subtypen wie die Gley-Paternia
bzw. Gley-Kalkpaternia vor.
Der Bodentyp Vega (brauner Auenboden) ist durch einen mächtigen humosen Horizont (aAh
+ aM) von mehr als 4 dm gekennzeichnet (AD-HOC-AG Boden 2005). Unter dem humosen
Oberboden (A-Horizont) steht ein Bodenhorizont (M-Horizont) aus sedimentiertem,
holozänem, humosen Bodenmaterial an (allochthone Vega). In Bereichen, die keiner
natürlichen Auendynamik (Überflutung und Sedimentation) mehr unterliegen, entsteht durch
die weitere Pedogenese eine autochthone Vega (Verbraunungshorizont, Bv- anstatt M-
Horizont).
8
Funktionen und Bedeutung im Umweltsystem:
Die Funktionen und die Bedeutung von Auenböden in Umweltsystemen werden ausführlich
von Miehlich (2000) und speziell für das Land Nordrhein-Westfalen anhand der Karte der
schutzwürdigen Böden in NRW (Geologischer Dienst NRW 2018 a, b) beschrieben und
nachfolgenden zusammengefasst.
Am meisten ist die Standortfunktion der Aue in Bezug auf den standorttypischen
Wasserhaushalt und das Biotopentwicklungspotenzial für Extremstandorte (Standort für
spezielle Pflanzen- und Tierarten) ausgeprägt. Im Vergleich zu terrestrischen Böden wird der
Wasserhaushalt primär durch Wasser aus Überflutungen und das Grundwasser geprägt.
Typisch sind Böden mit geringen Grundwasserflurabständen, stark schwankenden
Grundwasserständen (variierendes Redoxpotential, d. h. periodisch oxidierend oder anoxisch)
sowie kleinräumige heterogene Bodeneigenschaften infolge des ausgeprägten Kleinreliefs,
welche einen Standort für speziell angepasste Organismen darstellen.
Neben dem Wasserhaushalt können Extrembedingungen infolge der Auendynamik und den
oftmals sehr jungen, oft umgelagerten und flachgründigen Initialböden entstehen (Ausbildung
von Pioniergesellschaften).
Auenböden sind eine Senke für Nähr- und Schadstoffe, die v. a. durch Überflutungen
eingetragen werden. Während Phosphor oftmals in der Aue verbleibt, wird Stickstoff zu einem
großen Teil denitrifiziert und gelangt in die Atmosphäre oder wird alternativ in den
Stickstoffkreis der Böden integriert (Miehlich 2000). Nichtpersistente Schadstoffe können in
den Auenböden zum Teil abgebaut werden. Bei persistenten Stoffen kommt es zu einer
Akkumulation bzw. einer Anreicherung im Biokreislauf.
Die hohen Nährstoffgehalte und die Auendynamik haben nach Miehlich (2000) v. a. historisch
gesehen eine besondere Bedeutung für die ausgeprägte, landwirtschaftliche Nutzung der
Auenböden (i. d. R. Grünland im Überflutungsgebiet und Deichvorland, dahinter v. a.
Ackerbau). Dieser Einfluss hat mit dem Aufkommen der Mineraldüngung, der Melioration und
der künstlichen Bewässerung usw.) zunehmend abgenommen.
Durch die besonderen Standorteigenschaften und Funktionen sind eine Vielzahl der
Auenböden, gerade im Hinblick auf anthropogene Einflüsse und Flächenverluste, als
schutzwürdige Böden definiert. Im Sinne des BBodSchG (§ 2, Abs. 2, Satz 1 und Satz 3)
erfüllen die Auenböden die natürlichen Bodenfunktionen als
9
• Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der
Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz
des Grundwassers,
• Rohstofflagerstätte,
• Fläche für Siedlung und Erholung,
• Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung.
Der Fachbeitrag des geologischen Dienstes NRW (Geologischer Dienst NRW 2018) ergänzt
weiterhin die im BBodSchG definierten Funktionen. Zutreffend für Auenböden sind dabei
speziell die Reglerfunktion des Bodens für den Wasserhaushalt im 2-Meter-Raum sowie die
Funktion als Kohlenstoffsenke bzw. Kohlenstoffspeicher (insbesondere aufgrund der hoch
anstehenden Grundwasserstände).
Bezüglich der anthropogenen Eingriffe und den daraus resultierenden Flächenverlusten kann
nach Diester (1991) und Miehlich (2000) zwischen direkten Flächenverlusten (z. B. Errichtung
von Dämmen und Deichen zur Flächeninanspruchnahme für Siedlungen, Industrie,
Flussbegradigungen etc.), Flächenverlusten durch Änderung der Bewirtschaftung (v. a. durch
Land- und Forstwirtschaft und Verlust der Wiesen als wichtiges Element in der Auendynamik,
Rodung von Auenwäldern), indirekten Eingriffen (z. B. Veränderungen im gesamten
Einzugsgebiet durch Versiegelungen, Abflussregulierungen) und Verluste durch die Änderung
der Standorte (z. B. Staustufen und Uferbefestigungen, Veränderung der
flussmorphologischen und hydrologischen Gegebenheiten etc.) unterschieden werden. So
sind beispielsweise (Stand 1991) am Oberrhein weniger als 10 % der natürlichen bzw.
naturnahen Flächen und am Niederrhein knapp 25 % erhalten geblieben (Diester 1991).
Neben dem Verlust natürlicher, auentypischer Flächen werden die standorttypischen
Besonderheiten (vgl. auch Funktionen und Bedeutung von Auenböden im Umweltsystem)
durch anthropogene Eingriffe beeinflusst (Miehlich 2000).
Zum Schutz des Bodens – speziell vor anthropogenen Einflüssen – wurde Ende der 90er Jahre
(1998) das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von
10
Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) erlassen. Dieses Gesetz dient gemäß §
1 BBodSchG zur nachhaltigen Sicherung und Wiederherstellung der Bodenfunktionen durch
die Abwehr schädlicher Bodenveränderungen, die Sanierung schädlicher Stoffeinträge und die
Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden. Nach § 2, Absatz 3 sind schädliche
Bodenveränderungen Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen, die geeignet sind, Gefahren,
erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den einzelnen oder die Allgemeinheit
herbeizuführen. Weiterführend wurden als Basisinstrument zum nachhaltigen Bodenschutz
die Pflichten zur Gefahrenabwehr (§ 4 BBodSchG, z. B. Pflicht zur Vermeidung, Verpflichtung
der Eigentümer, Pflicht zur Sanierung/ Wiederherstellung etc.) festgelegt.
Zudem existieren weitere, teils länder- oder lokalspezifische, gesetzliche Regulierungen zum
Schutz des Bodens wie z. B. das Landesbodenschutzgesetz in NRW (z. B. § 1, Abs. 1 und 2:
sparsamer und schonender Umgang mit Böden sowie Schutz vor schädlichen
Bodenveränderungen, Erosion und Verdichtung), das Baugesetzbuch (z. B. § 1 a, Abs. 2
BauGB: sparsamer und schonender Umgang mit Böden) und das Raumordnungsgesetz (z. B.
§ 2, Abs. 2, Satz 6: Entwicklung des Raumes in seiner Bedeutung für die Funktionsfähigkeit
der Böden, des Wasserhaushalts sowie der Tier- und Pflanzenwelt) sowie untergesetzliche
Regelungen (z. B. DIN-Normen).
In Nordrhein-Westfalen dient die digitale Karte der schutzwürdigen Böden in Ergänzung mit
dem Bodenschutz-Fachbeitrag für die räumliche Planung (Geologischer Dienst NRW 2018)
zur Identifikation und Bewertung schutzwürdiger Böden. Die 1. Auflage wurde im Jahr 1998
erlassen und im Jahr 2004 durch die 2. Auflage abgelöst. Seit 2016 liegt eine überarbeitete,
3. Auflage der Karte der schutzwürdigen Böden in NRW vor.
11
braune Auenböden (Vega) mit hoher natürlicher Bodenfurchtbarkeit und Regler-
/Pufferfunktion) bei der Bewertung eine Rolle spielen.
Solchen Böden kommt bei der Planung und Umsetzung von Baumaßnahmen eine besondere
Rolle zu (quantitative und qualitative Ziele zur Vermeidung schädlicher Bodenveränderungen
im Sinne der o. g. Gesetze und Verordnungen).
Bei Schwermetallen handelt es sich um eine Gruppe zusammengefasster Metalle. Bei der
Klassifizierung ist insbesondere die atomare Masse von Bedeutung. Eine einheitliche
Definition liegt nicht vor. Oftmals wird ein Metall als Schwermetall eingestuft, wenn seine
atomare Masse den Wert von 5,0 g/cm³ übersteigt (Hirner et al. 2000). Gemäß Amelung et al.
(2018) schließen die Schwermetalle bereits ab einer Dichte von 3,5 bis 5,0 g/cm³ an die
Leichtmetalle an. Bei Arsen handelt es sich zwar um ein Metalloid, d. h. um ein Halbmetall,
jedoch wird Arsen aufgrund seiner hohen Dichte und der hohen Ähnlichkeit zu Schwermetallen
oftmals in die Betrachtung innerhalb der Schwermetalle eingeschlossen (Amelung et al. 2018).
Ein Teil der Schwermetalle hat im Umweltsystem eine physiologische Bedeutung (Amelung et
al. 2018). So handelt es sich beispielsweise bei Eisen, Mangan, Chrom, Kupfer, Kobalt, Nickel
und Zink um Spurennährstoffe für verschiedene Pflanzen und Organismen. Ebenso gibt es
Schwermetalle ohne physiologische Bedeutung (z. B. Blei, Cadmium, Quecksilber, Thallium).
12
Tabelle 1: Herkünfte anthropogener Schwermetallbelastungen in Böden nach Amelung et al.
(2018)
As Cd Cr Cu Hg Ni Pb Tl Zn
Kraftwerksemission + X + + + + X +
Hausbrandemission + + + + + + + +
Industrieemission + X + X X + X X X
Kfz.-Emission + X +
Klärschlämme + X X X X X X X
Bioabfälle + X X X X X X X
Baggerschlämme X X + X X X X X
Abwasserverrieselung X X X + X X
Pestizide * + +
Wirtschaftsdünger X +
Mineraldünger + X +
Die Sorption und Verfügbarkeit von Schwermetallen im Boden (und somit auch die
Mobilisierung und Akkumulation) erfolgt in Abhängigkeit von vielen Parametern, wie z. B. vom
pH-Wert, der organischen Substanz, der Zusammensetzung der Bodenart (Kornverteilung)
sowie der Konzentration der Metalle und deren Konkurrenz um verfügbare Sorptionsplätze
(Kerndorff & Schnitzer 1980). Des Weiteren werden das Transportverhalten und die
Festsetzung von Schwermetallen in Böden durch Standortfaktoren (vgl. auch Kapitel 3.3)
gesteuert.
In dieser Arbeit werden folgende Halb- und Schwermetalle in Auenböden, welche nachfolgend
genauer beschrieben werden untersucht.
13
• Arsen (As)
• Blei (Pb)
• Cadmium (Cd)
• Chrom (Cr)
• Kupfer (Cu)
• Nickel (Ni)
• Quecksilber (Hg)
• Thallium (Tl)
• Zink (Zn)
Arsen
Arsen ist ein Metalloid aus der 5. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (PSE)
welches oftmals in vergleichsweise hohen geogenen Konzentrationen vorkommt.
Anthropogene Einträge erfolgten in der Vergangenheit v. a. durch den Einsatz als Pestizid,
Holzschutzmittel und in Tierfutterzusätzen. Des Weiteren kam es zu bedeutenden Emissionen
durch die Freisetzung geogener Konzentrationen im Zuge der Erzaufbereitung und
Energiegewinnung (Hirner et al. 2000). Arsen verfügt im Umweltsystem grundsätzlich über
eine hohe Mobilität. Die Sorption erfolgt in Böden v. a. an Kolloide und Fe-Oxide/Hydroxide
(Hirner et al. 2000). Weitere Sorbenten sind Mn-Oxide, Tonminerale, organische Substanz und
unter bestimmten Bedingungen Al- und Ca-Verbindungen (Amelung et al 2018). Gemäß
Newland (1982) sind Böden die größte Senke für anthropogenes Arsen. Die Löslichkeit im
Boden ist stark abhängig vom pH-Wert und im Vergleich zu anderen Schwermetallen ist eine
starke Zunahme der Löslichkeit mit zunehmenden pH-Werten beobachtet worden (Amelung
et al. 2018).
Blei:
Blei kommt v. a. als zweiwertiges Blei (Pb2) in Mineralen und in relativ geringen
Konzentrationen ubiquitär in der Erdkruste vor (Hirner et al. 2000). Die Hauptquellen von
anthropogenen Bleiemissionen in Deutschland sind die Eisen-/Stahlherstellung,
Kohleverbrennung sowie die Verwendung in der chemischen Industrie (z. B. damals als Anti-
Klopf-Mittel in Benzin), als Insektizid, in der Lackindustrie etc. In der Umwelt bzw. in Böden
neigt Blei zur Bildung anionischer Komplexe (z. B. Hydroxo-, Carbonato-, Sulfato-, Carboxylo-
Komplexe) mit geringer Mobilität, insbesondere bei pH-Werten zwischen 5 und 7 sowie hohen
Humusgehalten (Brümmer 1986, Hirner et al. 2000). Bei pH-Werten von > 7 ist jedoch eine
erhöhte Löslichkeit gegeben. Die organische Substanz spielt bei der Mobilisierung von Blei
14
eine besondere Rolle. So kommt es einerseits zu einer Festsetzung und Immobilisierung durch
spezifische Sorptionsmechanismen und die Bildung von stabilen Komplexen bzw. Chelaten
(Bradl 2004). Andererseits kann unter bestimmten Bedingungen (pH-Wert > 7, vgl. Amelung
et al. 2018) eine Mobilisierung durch Bildung von Komplexen mit der gelösten organischen
Substanz (DOC) und Fulvosäuren erfolgen (Pinheiro et al. 1999). Weiterhin erfolgt aufgrund
der hohen Affinität für Mn-Oxide (spezifische Sorption) eine starke Bindung an Mn-Oxide (bis
zu 40-mal mehr als an Fe-Oxide, vgl. Bradl 2004 und McKenzie 1980).
Cadmium:
Chrom:
Quellen für Chrom sind beispielsweise die Bauindustrie, die chemische Industrie,
Metallindustrie, Holzindustrie etc. Ursprünglich wurde angenommen, dass es sich bei Cr(III)
um ein essentielles Spurenelement für Organismen handelt, was jedoch wiederlegt wurde
(Vincent 2015). Chrom tritt in chemischen Verbindungen i. d. R. in 2-, 3- oder 6-wertiger Form
auf (Holleman et al. 2007). Cr(III) ist i. d. R. sehr stabil mit einer trägen Reaktionskinetik
(Hippler 2001). Cr(VI) zeigt bei Organismen eine besonders toxische Wirkung (Quievryn et al.
2003). Die Mobilität und das Sorptionsverhalten von Chrom in Böden wird durch zahlreiche
Faktoren beeinflusst (z. B. Redoxpotential, Oxidationsstufe, pH-Wert, Bodenminerale,
Komplexbildner, konkurrierende Ionen etc.). Cr(VI) sorbiert v. a. an der Oberfläche von
Hydroxylgruppen wobei die Sorption mit sinkendem pH-Wert zunimmt (Protonierung der
Hydroxyl-Gruppen, vgl. Bradl 2004). Cr(III) wird schnell an Fe-/Mn-Oxide sowie Tonminerale
15
adsorbiert wobei die Sorption mit steigendem pH-Wert und zunehmender organischer
Substanz zunimmt und in Anwesenheit von konkurrierenden Ionen sowie DOC (gelöster
organischer Kohlenstoff) abnimmt (Bradl 2004).
Kupfer:
Bei Kupfer handelt es sich um ein essenzielles Nährstoffelement für alle Lebewesen, jedoch
mit toxischen Eigenschaften bei erhöhten Konzentrationen (Amelung et al. 2018). Erhöhte
Kupfergehalte in Böden stammen oftmals aus der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
sowie dem Aufbringen großer Mengen Schweinegülle (Cu-angereichertes Fertigfutter) und
Klärschlämmen (Amelung et al. 2018). Kupfer weist eine hohe Affinität und starke Bindung zur
organischen Substanz im Boden auf (vergleichsweise hoher Anteil der organischen Fraktion
im Vergleich zu anderen Metallen). Dabei lässt der geringe Anteil von extrahierbarem Cu in
Anwesenheit von DOM (gelöste organische Substanz) auf eine Bindung in stabilen,
organischen Komplexen schließen (McGrath et al. 1998). Weitere Senken sind v. a. Fe-/Mn-
Oxide, Sulfide und Carbonate, während Tonminerale und Phosphate von geringerer
Bedeutung sind (Bradl 2004). Der reine Einfluss des pH-Wertes auf die Mobilität ist im
Vergleich zum Einfluss der organischen Substanz eher gering und nimmt erst mit
abnehmenden DOC-Gehalten zu (Track & Verloo 1993).
Nickel:
Nickel ist ein essenzielles Spurenelement für Pflanzen. Toxische Eigenschaften treten wie
auch bei den anderen Schwermetallen mit der Funktion als essenzielles Spurenelement bei
erhöhten Konzentrationen auf. Während die geogenen Gehalte an Nickel in Böden (z. B. durch
Gesteinsverwitterung) meist gering sind, resultieren erhöhte Nickelkonzentrationen in Böden
z. B. aus dem Eintrag von Klärschlämmen und Bioabfällen sowie aus der Industrie (Amelung
et al. 2018). Die Verfügbarkeit von Nickel wird maßgeblich durch die Sorption an Bodenkolloide
gesteuert wobei die Verfügbarkeit v. a. durch die Konzentration und den pH-Wert beeinflusst
wird (Chauhan et al. 2008). Wie auch Kupfer neigt Nickel zur Bildung stabiler, organischer
Komplexe (Chelate) wodurch die Verfügbarkeit durch die Gehalte der organischen Substanz
beeinflusst wird (Chauhan et al. 2008).
Quecksilber:
16
Organoquecksilberverbindungen (mittlerweile Anwendungsverbot), aus der Chlor-Alkali-
Elektrolyse, der Herstellung von Batterien und Sperrflüssigkeiten sowie aus der chemischen
Industrie und Papierindustrie (Hirner et al. 2000). Speziell in Auenböden wurde ein
vergleichsweise hoher Anteil von Methyl- und Ethyl-Quecksilberverbindungen nachgewiesen,
welche im Vergleich zu mineralischen Verbindungen bereits in 10 bis 100-fach geringeren
Konzentrationen toxisch auf Organismen wirken (Montgomerey et al. 2002, Rozanski et al.
2016). Die Mobilität von Quecksilber in Böden ist grundsätzlich als sehr gering einzustufen
(zwischen 0,28 % im Mittel wasserlöslich und 2,45 % pflanzenverfügbare Form des
Gesamtgehaltes nach Rozanski et al. 2016). Quecksilber wird durch die organische Substanz
im Boden besonders stark gebunden und immobilisiert (hauptsächlich spezifische Sorption,
vgl. Amelung et al. 2018). Weitere Einflussfaktoren sind - jedoch untergeordnet im Vergleich
zur organischen Substanz - die Bodenart (v. a. Tonminerale, vgl. Boszke et al. 2003, Rozanski
et al. 2016) und der pH-Wert (erhöhte Löslichkeit unter mäßig sauren (pH 5) und schwach
basischen (pH 8) Bedingungen gemäß Gambrell et al. 1980).
Thallium:
Die toxische Wirkung von Thallium auf Organismen ist vergleichbar mit Blei und Quecksilber
(Hirner et al. 2000). Thallium wird v. a. in Legierungen, als Katalysator und in der
Elektroindustrie verwendet. Die Hauptemissionen stammen aus der Metallindustrie, der
Kohleverbrennung und Zementwerken (Hirner et al. 2000). Im Boden kommt Thallium i. d. R.
als Spurenelement in Mineralen vor und kann kurzfristig eine hohe Mobilität im Boden
aufweisen, wird jedoch langfristig (vermutlich an Tonmineralen und Huminstoffen) fest
gebunden und weist dann eine geringe Mobilität auf (Hirner et al. 2000). Aufgrund der
Ähnlichkeit des Thallium-Kations (Tl+) zu K+-Ionen ist auch eine spezifische Bindung an
illitischen Tonmineralen möglich (Amelung et al. 2018).
Zink:
Bei Zink handelt es sich um ein essenzielles Spurenelement für Organismen (Pflanzen, Tiere,
Menschen, Mikroorganismen). Erhöhte Zinkgehalt in Böden resultieren v. a. aus Emissionen
der Industrie (v. a. Galvanik und Produktion verzinkter Flächen und Produkte), Einträgen aus
Klärschlämmen, Kraftfahrzeugen (z. B. Bremsbelagabrieb) und Abwässern wie kommunalen
Kläranlagenabläufen (vgl. Amelung et al. 2018, Hillebrand et al. 2005). Zink bildet im Boden
stabile organische Verbindungen, wodurch die Verfügbarkeit bei gleicher
Gesamtkonzentration in Böden mit höheren TOC-Gehalten deutlich abnimmt (McGrath et al.
1988). Neben der organischen Substanz wird die Verfügbarkeit und das Sorptionsverhalten
17
durch den pH-Wert und die Bodenart bzw. den Gehalt an Tonmineralen bestimmt (Bradl 2004).
Im Vergleich zu anderen Elementen kann Zink in das Kristallgitter von Tonmineralen
eingebunden werden und die Verfügbarkeit somit im Vergleich zur leicht austauschbaren
Fraktion an der Oberfläche von Tonmineralen deutlich abnehmen. Diese spezifische Sorption
nimmt mit zunehmenden pH-Werten zu (Tiller und Hodgson 1962). Die mobile Zinkfraktion ist
v. a. auf die Bildung stabiler Chelatkomplexe zurückzuführen, sodass die Anwesenheit von
Chelaten dafür sorgen kann, dass ein Großteil von Zink im Boden mobil bleibt (Bradl 2004).
Bei pH-Werten ab 7-8 ist die gelöste bzw. verfügbare Konzentration sehr gering, jedoch kommt
es bei pH-Werten unter 6 zu einer starken Mobilisierung durch eine starke Abnahme der
komplexierten Form (Brümmer 1986, McBride und Blasiak 1979).
Wie in den Kapiteln 3.2 und 4.1 beschrieben, handelt es sich bei einem Großteil der Arsen-
und Schwermetallquellen mit hoher Wahrscheinlichkeit um direkte und indirekte Einleitungen
in das Fließgewässer. Der Eintrag von Arsen und Schwermetallen in die Auen erfolgt v. a.
durch die Suspension im Fließgewässer, d. h. partikulär über Sedimentpartikel, welche bis zu
90 % oder mehr des Stofftransfers ausmachen (Wyzga & Ciszewski 2010). Gelöste
Schwermetalle spielen vermutlich eine weniger bedeutende Rolle beim Stofftransfer vom Fluss
in die Flussaue (Hostache et al. 2014) und sind gemäß Winde (2000) als vernachlässigbar
einzustufen. Auch ein Eintrag von Sohlsedimenten oder erodiertem Bodenmaterial aus der
Umgebung ist bei erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten und starken Hochwasserereignissen
möglich (Van der Veen & Zachmann 2000).
Auch die Nutzung der jeweiligen Flächen hat nach bisherigen Erkenntnissen einen Einfluss
auf die Stoffgehalte von Schwermetallen und Arsen. Aufgrund der ganzjährigen Vegetation
herrscht auf Grünlandflächen eine kontinuierlich reduzierte Fließgeschwindigkeit bei
Überschwemmungen, sodass mehr Schwebstoffe sedimentieren und damit einhergehend
Schwermetalle akkumuliert werden können (Miehlich 2000). Auf Ackerflächen hingegen ist
davon auszugehen, dass ein Teil der Schadstoffe mit der Ernte, nach vorheriger Aufnahme
der pflanzenverfügbaren Fraktion durch die Pflanze, ausgetragen werden.
Der konkrete Einfluss der verschiedenen Einflussfaktoren bzw. Raumeinheiten auf die Arsen-
und Schwermetallgehalte in Bezug auf die Lippeaue wurde von Spaltmann et al. (2017, 2019)
untersucht. Es wurden insbesondere die Faktoren Überflutung, Nutzung, TOC-Gehalt, Nähe
zum Gewässer, Relative Höhe zum Mittelwasser, Bodenart und Relief (Senken) betrachtet. Es
zeigte sich, dass die Verteilung der Schadstoffe in der Lippeaue nicht auf einen einzigen
Einflussfaktor zurückzuführen ist, sondern eine Vielzahl von Parametern sowie gegenseitige
Wechselwirkungen entscheidend sind. Aufgrund der Wechselwirkungen und direkten
Zusammenhänge lassen sich bestimmte Raumeinheiten zu einer wesentlichen, primär
bestimmenden Raumeinheit zusammenfassen. Dies ist z. B. bei den die Überflutung direkt
beeinflussenden Faktoren (Überflutungshäufigkeit, Nähe zum Gewässer, relative Höhe zum
Mittelwasser) der Fall. In diesem Fall ist eine Betrachtung der primär wirkenden Einflussgröße,
z. B. ausschließlich der Überflutungshäufigkeit - welche aus den weiteren zuvor genannten
Raumeinheiten resultiert – sinnvoll.
Die höchsten Schwermetallkonzentration zeigten sich nach Spaltmann et al. (2017) generell
in Gewässernähe bzw. häufig überfluteten Flächen, bei hohen TOC-Gehalten, hohen
Feinanteilen und auf Grünlandflächen. Demzufolge wurden als wichtigste Faktoren die
Überflutungshäufigkeit, die Landnutzung, der Gehalt an organischer Substanz (TOC-Gehalt)
sowie die Bodenart bestimmt.
19
Die o. g. Haupteinflussfaktoren sind diesbezüglich für eine weitere Betrachtung, d. h. zur
Ableitung der Hintergrundgehalte und lippeauenspezifischen Einbauwerten, geeignet.
20
4 Material und Methoden
4.1 Allgemeine Standortbeschreibung
Die Lippe ist ein Flachlandgewässer und einer der längsten Nebenflüsse des Rheins. Die Lippe
quert das Bundesland Nordrhein-Westfalen auf einer Länge von ca. 225 km mit einem
Einzugsgebiet von ca. 4.882 km² vom Quellteich in Bad Lippspringe bis zur Mündung in den
Rhein bei Wesel und verläuft somit durch die Westfälische Tieflandsbucht und das
Niederrheinische Tiefland (Staatliches Umweltamt Lippstadt 2002).
Gemäß der geologischen Karten von NRW (Geologischer Dienst NRW 2019, Geologisches
Landesamt NRW 1987) stehen in der Lippeaue oberflächennah vorwiegend quartäre
Sedimente an. Dabei handelt es sich um holozäne Flussablagerungen in Form von Sanden
und Schluffen (tonig bis sandig, z. T. kiesig, stellenweise humos). Unter den quartären
Sedimenten stehen kretazische Festgesteinsschichten aus der Oberkreide an. Dabei zeigt
sich im Bereich der oberen Dezimeter bis Meter ein verwitterter bis stark verwitterter
Übergangshorizont mit lockergesteinsähnlichen Eigenschaften. Zuoberst ist v. a. mit
Kalkmergel-, Tonmergel- und Mergelstein aus dem Obercampan und Kalkmergel-, Tonmergel-
sowie Feinsandmergelstein aus dem Untercampan zu rechnen. Diese Schichten werden mit
zunehmender Tiefe von den früheren Schichten der Oberkreide (Santon) in Form von teils
schluffigen, teils sandigen Feinsandmergelsteinschichten mit Kalksandsteinbänken,
Tonmergelstein und Mergelstein unterlagert.
Die holozänen Sedimente bilden das Ausgangssubstrat für die in der Aue entstandenen
Auenböden. Bodenbildende Faktoren wie Ausgangsgestein, Relief, Organismen etc. wurden
wesentlich durch den Fluss direkt beeinflusst (z. B. geschichtete Substarte durch variierende
Fließgeschwindigkeiten bei Hochwässern (Miehlich 2000). Eine indirekte Beeinflussung erfolgt
durch den Einfluss des Menschen (z. B. Einleitung, Laufverkürzung, Befestigung,
Eindeichung, landwirtschaftliche Nutzung etc.).
Von der Einmündung der Pader bis zur Mündung in den Rhein ist die Lippe als ein Gewässer
der 1. Ordnung eingestuft und nur zwischen Paderborn bis zur Quelle in Bad Lippspringe
erfolgt auf einem vergleichsweise kleinen Teilstück die Einstufung als Gewässer 2. Ordnung
(Staatliches Umweltamt Lippstadt 2002). Auf Teilabschnitten, die nicht durch Stauanlagen
beeinflusst sind, liegt die Gewässertiefe (Mittelwasser) bei ca. 2,0 bis 4,0 m. In weiten Teilen
- insbesondere im Unter- und Mittellauf - ist der Fluss anthropogen überprägt. Durch
Flussregulierungsmaßnahmen (z. B. technischer Ausbau des Gewässers) wurde der
Gewässerverlauf um ca. 20 % der ursprünglichen Fließstrecke verkürzt. Die technischen
Ausbaumaßnahmen oder der Bau von Wehranlagen, z. B. zur Schiffbarmachung und zum
21
Hochwasserschutz, führten zu einer stark veränderten Flussdynamik der Lippe (Staatliches
Umweltamt Lippstadt 2002).
Vor allem im unteren und mittleren Flussabschnitt (ungefähr ab Hamm) erfolgt eine
regelmäßige Einleitung von Fremdwässern aus Kraftwerken, Steinkohlenzechen
(Grubenwasser) und dem Datteln-Hamm-Kanal in Trockenzeiten. Die Lippe erfährt infolge der
intensiven Nutzung als Kulturlandschaft eine weitere Überprägung.
Ein Großteil der Lippeaue unterliegt derzeit einer landwirtschaftlichen Nutzung. Lokal grenzen
an die Flussaue Siedlungsgebiete mit Industrie- und Gewerbeanlagen an (Staatliches
Umweltamt Lippstadt 2002). Eine Auswertung der Nutzungsklassen (Spaltmann 2017) ergab
folgende Verteilung bezüglich der Flächennutzung in der Lippeaue:
• 51 % Grünland
• 36 % Ackerflächen
• 13 % Sonstige Nutzung (z. B. Infrastruktur, Forstwirtschaft)
Datengrundlage des Lippeverbandes und Erhebung von Daten im Zuge der EU-WRRL
Im Rahmen der Planungen zur Umgestaltung der Lippe wurden – auch bereits im Hinblick auf
die Fragestellungen dieser Arbeit – Untersuchungskonzepte entwickelt und die entsprechende
Flussabschnitte umfangreich untersucht und beprobt. Hierbei handelt es sich um den Großteil
der verwendeten Daten. Neben eigens erhobenen Proben im Zuge der o. g.
Planungsmaßnahmen wurde auf vorliegende Untersuchungen aus vorherigen Maßnahmen
(Datenbank des Lippeverbandes) zurückgegriffen (Lippeverband 2018a, 2018b).
22
Die Erkundung der anstehenden Auenböden und die Probenahme erfolgten mittels
Kleinrammbohrungen (Rammkernsondierungen) nach DIN 4021 bzw. DIN EN ISO 22475-1,
sowie lokal ergänzend durch Handschürfe.
Die vom Land NRW zur Verfügung gestellten Daten (LANUV 2018) wurden in Anlehnung an
die BBodSchV untersucht. Hierzu wurde zur Probenahme ein Fixpunkt (Mittelpunktkoordinate)
festgelegt. Bei Grünlandflächen wurden lediglich die obersten 0,1 m des durchwurzelten
Oberbodens beprobt. Es wurde je Probenahmepunkt eine Mischprobe aus mehreren
Einstichen im Umkreis des Mittelpunktes zur chemischen Analyse entnommen.
Ergänzende Probenahme
Zusätzlich zu den seitens des Lippeverbandes und des LANUV zur Verfügung gestellten Daten
wurden 3 weitere Standorte (bei ca. km 39, km 109 und km 124) für die Gewinnung
zusätzlicher Proben und die Durchführung ergänzender Laborversuche zur
Standortcharakterisierung (mineralogische, bodenphysikalische und bodenchemische
Versuche) beprobt und kartiert.
23
4.3 Laborversuche
Ein Großteil der entnommenen Oberbodenproben wurde als Einzelprobe analysiert. Teilweise
wurden Proben aus benachbarten und homogenen Bereichen zu Mischproben vereint. Die
Analyse erfolgte im Feststoff auf die Parameter der LAGA 2004 oder alternativ auf die
Vorsorgewerte der BBodSchV (teilweise zzgl. Arsen, Thallium pH-Wert und TOC-Gehalt).
Grundsätzlich wurden alle Proben zur Bestimmung der jeweiligen Stoffgehalte in der
Königswasserextraktion (je nach Analysezeitpunkt und Vorgabe DIN 11466: 1997-06 bzw. DIN
EN 13657: 2003-01) aufgeschlossen.
Die Analyse der Schwermetalle erfolgte mittels Atomabsorptionsspektrometrie nach der DIN
EN ISO 17294-2 (Arsen und Schwermetalle mit Ausnahme von Quecksilber) bzw. nach der
DIN EN 1483/ DIN EN ISO 12846 für Quecksilber. Der Gehalt der organischen Substanz wurde
als TOC-Gehalt (Total Organic Carbon) nach der DIN EN 13137 bestimmt.
Eine Analyse nach den Zuordnungswerten der LAGA bzw. den Vorsorgewerten der BBodSchV
unterscheidet sich im Wesentlichen durch die untersuchte Bodenfraktion. Während bei
Analysen nach den Richtlinien der LAGA die gesamte Bodentextur untersucht wird, erfolgt bei
der Analyse gemäß BBodSchV eine vorlaufende Siebung der Probe auf < 2 mm Korngröße.
Analog zu den vom Lippeverband erhobenen Daten wurden die chemischen Analysen
ausschließlich von akkreditierten Chemielaboren und nach den einschlägigen Vorgaben bzw.
24
DIN-Normen durchgeführt. Die Analysen erfolgten nach den Vorgaben der BBodSchV
(Analyse der Fraktion < 2 mm).
Für die ergänzende Probennahme wurden insgesamt 20 Bodenproben untersucht. Neben der
Bestimmung von Arsen, Schwermetallen und TOC im Feststoff wurden in den 20 ergänzend
entnommenen Bodenproben zur Standortcharakterisierung die Gesamtgehalte an Calcium,
Eisen, Mangan und Magnesium untersucht. Die Analyse erfolgte ebenfalls in der 2 mm
Fraktion im Königswasseraufschluss (DIN ISO 11466) nach der DIN EN ISO 17294-2 (Arsen,
Schwermetalle sowie Calcium, Eisen, Mangan, Magnesium) bzw. DIN EN ISO 12846 für
Quecksilber.
Sowohl aus den im Zuge der Umsetzung von Maßnahmen zur EU-WRRL als auch aus den
Daten des LANUV sowie der ergänzend gewonnenen Bodenproben wurden in ausgewählten
Proben klassifizierende, bodenphysikalische Laborversuche durchgeführt:
Aus den ergänzend entnommenen Bodenproben der 3 o. g. Standorte bei km 39, km 109 und
km 124 wurden zur weitergehenden Standortcharakterisierung mineralogische Versuche
mittels Röntgendiffraktometrie durchgeführt.
25
Für die Bestimmung des Gesamtmineralbestandes wurden die Bodenproben zunächst
luftgetrocknet und dann in Mörsern Pulverpräparate hergestellt. Die homogenisierte
Probensubstanz wurde gleichmäßig und unter mehrfachem homogenisieren in Präparatträger
gefüllt (vgl. Abbildung 1).
Die Messung erfolgte mit einem Siemens D500 Diffraktometer zunächst an einer
luftgetrockneten Probe aus der Tondispersion auf einem Glas-Objektträger. Gemessen wurde
der Beugungswinkel Θ nach dem Braggschen Gesetz (Petschick 2002). Beobachtet wurde
der Beugungswinkel 2Θ (Einfall- und Ausfallwinkel) von 2° bis 35°. Zur Messung der
quellfähigen Tonminerale, wie z. B. Smektit, wurde die Proben über 24 h bei 50°C mit
Ethylenglykol glykolisiert. Zur Bestimmung weiterer Tonminerale, wie z. B. Chlorit wurden die
Proben 2 Stunden bei 550 °C aufgeheizt sowie zur Differenzierung von Chlorit und Kaolinit 24
26
Stunden bei 80 °C auf DMSO (Dimethylsulfoxid)-befeuchtetem Filterpapier aufbewahrt und
anschließend 2-3 Stunden auf Filterpapier getrocknet (vgl. auch Universität Trier (2020)). Die
Mineralzusammensetzung wurde mit Hilfe des XRD-Auswertungsprogrammes EVA
application 6.0 rev. 0 Diffrac Plus 2000 bestimmt.
4.4.1 Datenbanken
Ein Großteil der verwendeten Daten des Lippeverbandes (Lippeverband 2018a, 2018b) wurde
durch den Autor erhoben und konzeptioniert. D. h. es wurden Untersuchungspunkte und
Untersuchungsmethoden festgelegt, die Feldarbeiten begleitet, das Programm für chemische
Analysen erarbeitet, die Ergebnisse ausgewertet und geprüft sowie bodenkundliche
Standortkartierungen nach KA 5 durchgeführt.
Da jedoch ebenso auf vorhandene Alt-Untersuchungen und externe Daten des LANUV
zurückgegriffen wurde, war eine manuelle Selektion und Aufbereitung des Datensatzes
erforderlich. Die Bearbeitung und Aufbereitung der Datenbanken und Geodaten erfolgte mit
Hilfe von Microsoft Office Excel, Microsoft Office Access sowie ESRI ArcGIS (ArcMap).
Die Bodenansprachen in der Datenbank beruhen auf den Angaben aus den jeweiligen
Mischplänen an die chemischen Laboratorien. Jede Probe kann anhand einer ID eindeutig
identifiziert werden. Zu allen Sondieransatzpunkten liegen die Schichtenverzeichnisse bzw.
Bohrprofile vor. Somit konnten durch einen Abgleich der Bohrprofile mit den in der Datenbank
aufgeführten Proben zusätzliche Informationen zur Verifizierung der Daten gewonnen werden.
Wenn aus den Bohrprofilen keine eindeutige Zuordnung möglich war, wurde die Probe für die
jeweilige Betrachtung ausgeschlossen.
Natürlich vorkommende Tschernitza Böden sind in der Lippeaue nicht bekannt (Geologischer
Dienst 2018b), d. h. Böden mit einer Oberbodenmächtigkeit > 0,5 m wurden von der weiteren
Auswertung ausgeschlossen. Die mittlere Mächtigkeit der Oberböden (Ah-Horizont) in der
Lippeaue liegt bei ca. 0,3 m.
Wenn Mischproben untersucht wurden, war eine eindeutige Zuweisung der Faktoren
(Hauptbodenart, Landnutzung und Überflutungshäufigkeit) nicht möglich. Daher wurde bei
Mischproben eine 3/4-Regel angewendet. D. h. wenn mindestens 3 von 4 Proben (analog z. B.
27
5 von 6, 6 von 8 usw.) in einer Mischprobe übereinstimmen und eindeutig einem der o. g.
Parameter zugeordneten werden können, wurde dieser für die Mischprobe übernommen.
Andernfalls wurde diese Mischprobe für die weitere Bearbeitung in der entsprechenden
Kategorie nicht weiter berücksichtigt.
Als maßgebende Faktoren für die differenzierte Betrachtung von Hintergrundgehalten werden
die Hauptbodenart, die Landnutzung sowie die Überflutungshäufigkeit herangezogen.
Hauptbodenart:
In den Vorsorgewerten der BBodSchV oder den Zuordnungswerten der LAGA 1.2 TR Boden
wird bezüglich der Hauptbodenart zwischen Ton, Lehm/Schluff und Sand unterschieden.
Da im Untersuchungsgebiet nahezu keine Böden mit der Hauptbodenart Ton anstehen, ist
diesbezüglich keine Auswertung möglich. Nachfolgend wird daher hinsichtlich der
Hintergrundgehalte zwischen sandigen und lehmig/schluffigen Böden unterschieden. Analog
zur BBodSchV werden stark schluffige Sande der Hauptbodenart Lehm/Schluff zugeteilt.
Die Bestimmung der Bodenart erfolgte nach den Vorgaben der DIN EN ISO 14688-2 bzw. der
bodenkundlicher Kartieranleitung KA 5 durch die Fingerprobe im Gelände (AD-HOC-AG
Boden 2005).
Nutzung:
Die Datengrundlage zur Ableitung der Nutzungsform für den Datensatz des Lippeverbandes
bildet der vom Land NRW frei zugängliche ATKIS-Datensatz (Digitales Basis-
Landschaftsmodell im Maßstab 1:10.000, Lagegenauigkeit +/- 3 m, AdV 2008, BR Köln 2019).
Die Zuweisung der für den Datensatz des Lippeverbandes verfügbaren Stammdaten erfolgte
digital mit Hilfe von ArcMap durch Verschneidung und Selektion der Stammdaten in Form einer
Geodatenbank mit dem digitalen Basis-Landschaftsmodell.
• Ackernutzung
• Grünland
• Wald
28
• Gehölz
• Siedlung
Überflutungshäufigkeit:
Die Überflutungshäufigkeit gibt an, bei welchem statistischen Hochflutereignis die jeweils
betrachtete Fläche vom Lippe-Hochwasser eingestaut wird. Hierbei handelt es sich um
statistisch ermittelte Erwartungswerte aus hydrologischen Grunddaten des Lippeverbandes.
Die Flächen bis HQ 250 werden in der nachfolgenden Betrachtung ausgeschlossen (vgl.
Erläuterungen in Kapitel 5.2.2).
In einer Vielzahl der zur Verfügung stehenden Proben wurde neben den Arsen- und
Schwermetallgehalten der Anteil der organischen Substanz, bestimmt als TOC-Gehalt
(gesamter Anteil organischer Substanz), untersucht.
Für die Ableitung von Hintergrundgehalten ist auch eine Angabe der Gehalte der organischen
Substanz (TOC) in den Oberböden (A-Horizonten) erforderlich. Daher muss für die weitere
statistische Betrachtung die organische Substanz (TOC) klassifiziert werden. Dies wurde damit
erreicht, dass der Datensatz der Stichprobe in einem ersten Schritt mit Hilfe des Medians
geteilt wurde. Demnach ergibt sich für den Datensatz eine Gruppe mit TOC-Gehalten von ≤
3,8 Gew.-% und eine Gruppe mit TOC-Gehalten von > 3,8 Gew.-%.
29
Bei genauerer Betrachtung im Zuge der Herleitung einer Methodik für auenspezifische
Einbauwerte zeigte sich, dass für diese spezielle Fragestellung – aufgrund des hohen
Einflusses des TOC-Gehaltes – eine weitere Unterteilung sinnvoll ist. Entsprechend einem
linearen Ansatz unter Berücksichtigung der typischen TOC-Gehalte wurden zunächst 4 Stufen
im Abstand von 2,0 Gew.-% (bis 6,0 Gew.-%) gebildet. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass
bei einer solchen Betrachtung die 2. Stufe (2,0 Gew.-% bis 4,0 Gew.-%) in den anstehenden
A-Horizonten im Untersuchungsgebiet überrepräsentiert wird, da ein Großteil der untersuchten
Proben Werte (z. B. mehr als doppelt so hoch wie in der Gruppe 1) innerhalb dieses Intervalls
aufweist.
Daraufhin wurde eine weitere Unterteilung der Stufe 2 vorgenommen, in dem die Gehalte von
2,0 bis 3,0 Gew.-% und 3,0 bis 4,0 Gew.-% als eigene Klasse betrachtet wurden. Wie die
Abbildung 4 zeigt, sind dabei die Häufigkeiten innerhalb der Gruppe 2 (Abbildung 3) für die
beiden neuen TOC-Klassen nahezu exakt gleich verteilt. Durch diese differenzierte
Betrachtung der TOC-Gehalte zwischen 2,0 und 4,0 Gew.-% wird die Stichprobe mit einer 5-
stufigen Aufteilung deutlich besser repräsentiert (vgl. Abbildung 4).
30
Abbildung 4: TOC-Klassen für auenspezifische Einbauwerte (5 -stufig)
Aus diesem Grund erfolgte für die Bewertungsmatrix zur Ableitung der auenspezifischen
Einbauwerte für die organische Substanz eine Einstufung in 5 TOC-Stufen. Der oberste Wert
des jeweiligen Intervalls wurde in die jeweilige Stufe inkludiert, d. h. dass der untere Wert
wiederum in die vorherige Stufe einbezogen wurde (z. B. 2,0 Gew.-% zu Stufe 1; 4,0 Gew.-%
zu Stufe 2; 6,0 Gew.-% zu Stufe 3 etc.).
Für die statistischen Analysen wurde die Software IBM SPSS Statistics (Version 25)
verwendet. Insgesamt stand zur statistischen Auswertung ein Datensatz von insgesamt 419
Oberbodenproben zur Verfügung.
Zur Betrachtung von Ausreißern und Extremwerten wurde zunächst für die jeweiligen
Stoffparameter die Grundgesamtheit der Messwerte mit Hilfe von Boxplots dargestellt. Vor
einer eventuellen Eliminierung können damit Ausreißer und Extremwerte identifiziert werden.
Für alle Ausreißer und Extremwerte erfolgte eine Prüfung der Messwerte auf Plausibilität. Nicht
plausible Messwerte (z. B. unverhältnismäßig hohe Einzelmesswerte mit Verdacht auf lokale
Verunreinigungen) wurden vom Datensatz zur weiteren Bearbeitung ausgeschlossen.
Ausreißer mit erklärbarer Varianz bzw. plausible Werte (z. B. höhere Messwerte mit
31
gleichzeitig hohen TOC-Gehalten) wurden nach einer Einzelfallprüfung im Datensatz
beibehalten.
Insgesamt lagen nach diesem Selektionsverfahren für 397 Oberbodenproben innerhalb der
Flussaue Messdaten vor. Durch die partielle Eliminierung von Extremwerten und Ausreißern
sowie die Beschränkung des Untersuchungsraumes auf den Bereich der 100-jährigen
Überflutung wurden für die betrachtete Grundgesamtheit 37 Proben für die weitere
Betrachtung ausgeschlossen. Der Stichprobenumfang für die Bearbeitung der Fragestellung
liegt somit bei n = 359.
Durch die statistische Auswertung des bereinigten Datensatzes wurden nachfolgend für die
Oberböden der Aue für die zu betrachtenden Schwermetalle und Arsen statistische Kenndaten
wie Mittelwert, Median, Standardabweichung, das 90. Perzentil berechnet sowie die Größe
der Stichprobe angegeben.
Für die Ableitung der auenspezifischen Einbauwerte musste der Einfluss der
Haupteinflussfaktoren bzw. Raumeinheiten im Verhältnis zueinander quantifiziert werden.
Grundsätzlich sind hierfür verschiedene Verfahren wie die Faktorenanalysen, die lineare oder
multiple Regression oder die Anwendung von Korrelationskoeffizienten denkbar. Aufgrund der
Datenstruktur (z. B. keine numerischen Daten mit Ausnahme des TOC-Gehaltes, d. h. keine
Regression möglich) und der Fragestellung (Gewichtung der Faktoren bei direkter
Gegenüberstellung, d. h. keine Faktorenanalysen aufgrund der Zusammenfassung in
Faktoren möglich) sollte der Einfluss der jeweiligen Einflussgrößen (Hauptbodenart,
Überflutungshäufigkeit, Nutzungsart, TOC-Gehalt) mit Hilfe von Korrelationskoeffizienten
überprüft werden.
Hierzu wurde zunächst auf Normalverteilung getestet. Die Ergebnisse können der Tabelle 2
entnommen werden. Aufgrund der Testergebnisse ist sowohl bei einer Berechnung mittels
Kolmogorov-Smirnov-Test als auch nach Shapiro-Wilk-Test in allen Fällen die Nullhypothese
(d. h. die Daten sind normverteilt) auf einem Signifikanzniveau von 99 % bzw. einem α-
Fehlerwert von 0,01 zu verwerfen. Das bedeutet, dass die Daten nicht normalverteilt sind. Die
Normalverteilungsdiagramme (Q-Q-Diagramme) und Histogramme bestätigen die Ergebnisse
der oben aufgeführten Tests, wie die nachfolgenden Abbildungen 5 und 6 am Beispiel von
Arsen zeigen.
32
Tabelle 2: Ergebnisse der statistischen Tests auf Normalverteilung für die Arsen - und
Schwermetallstichproben
33
Abbildung 6: Trendbereinigtes Q-Q-Diagramm für Arsen
Wie bereits vorlaufend beschrieben, war aufgrund der spezifischen Fragestellung sowie der
Datenstruktur die Gewichtung der verschiedenen Einflussfaktoren auf die jeweiligen
Parameter mit Hilfe von Korrelationskoeffizienten zu bevorzugen. Da für die Stichproben keine
Normalverteilung vorliegt, erfolgte die Berechnung der Korrelationskoeffizienten nach
Spearman.
34
4.4.4 Ergänzende Hinweise zur Datenaufbereitung in Unterböden
Das primäre Ziel dieser Arbeit ist die Ableitung von Hintergrundgehalten und auenspezifischen
Einbauwerten für die Oberböden der in der Lippeaue verbreiteten natürlichen Böden. Der
Vollständigkeit halber wurden jedoch auch zur Veranschaulichung der stofflichen Verteilung
im Profil der Lippeaue sowie zur Überprüfung der Notwendigkeit von auenspezifischen
Einbauwerten die Hintergrundgehalte der untersuchten Metalle für Unterböden, d. h. die
Auenlehme (allgemeine Bezeichnung, in der Praxis häufig als Hochflutlehme/ Decklehme
bezeichnet) und die Auensande (Hochflut- und Terrassensande) abgeleitet.
Hochflutlehme/ Decklehme:
Wie Abbildung 7 und Abbildung 8 zeigen, ist eine Differenzierung anhand der 1,0 Gew.-%-
TOC-Grenze zielführend und gleichermaßen repräsentativ für den Datensatz, während eine
differenziertere Betrachtung anhand von 3 Stufen unter separater Ausweisung der Fraktion ≥
2,0 Gew.-% keine repräsentative Verteilung in der Grundgesamtheit erzielte. Dies liegt daran,
dass ein Großteil der z. T. schwach organischen bis organischen Hochflutlehme TOC-
Konzentrationen von ≤ 2,0 Gew.-% aufweist und höhere Gehalte eher eine Ausnahme
darstellen. Des Weiteren wurden stärker organische Böden mit TOC-Gehalte von ≥ 4,0 Gew.-
% grundsätzlich von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen, da es sich in Anbetracht der
vorliegenden Daten und der Verteilungsmuster hierbei um vereinzelte Fälle und untypische
Ausreißer handelt.
35
Abbildung 7: TOC-Klassen für Hochflutlehme (3-stufig)
36
Hochflut- und Terrassensande:
37
5 Standortcharakterisierung – Lippeaue
5.1 Allgemeiner Bodenaufbau in der Lippeaue
Je nach Lage in der Aue werden die oberen Schichten von quartären Flusssedimenten in Form
von Hochflutlehmen/ Decklehmen oder Hochflutsanden mit einer Mächtigkeit von wenigen
Dezimetern bis hin zu mehreren Metern unterlagert. Neben den Hauptbodenarten Schluff und
Ton (zumeist toniger Schluff) ist die Sandfraktion in den Hochflutlehmen i. d. R. als Feinsand
mit lokal unterschiedlichen Anteilen (teils schwach sandig, teils stark sandig mit eingelagerten
Sandlinsen) vertreten. Charakteristische Kornverteilungslinien für Hochflutlehme sind in der
Abbildung 9 dargestellt. Typischerweise zeichnen sich Hochflutlehme in weiten Teilen durch
leicht erhöhte bis deutlich erhöhte Anteile organischer Substanz (teilweise Holzreste) aus.
38
Abbildung 9: Typische Kornverteilungslinien der Hochflutlehme
Mit zunehmender Tiefe verschiebt sich die Korngrößenverteilung auch häufig in den gröberen
Bereich. Die hier anstehenden Terrassensande weisen i. d. R. einen geringen Anteil von
Feinbestandteilen (Ton-, Schlufffraktion) und eine deutlich wahrnehmbare Kiesfraktion
(zumeist Fein- bis Mittelkies) auf. Je nach Standort können diese bereits 1,0 bis 2,0 m
unterhalb der Geländeoberfläche anstehen oder vollständig fehlen, sodass die
Hochflutsedimente direkt an die unterlagernden Schichten der Kreide (verwitterter
Kreidemergel) anbinden. Grundsätzlich können in dieser Tiefenlage neben den weitgehend
39
grobkörnigen, nichtbindigen Terrassensanden, auch Terrassensedimente mit einer
inhomogenen Zusammensetzung und vorzugsweise bindiger Beschaffenheit (oft in Form von
bindigen Substraten und Sanden bzw. Kiesen in Wechsellagerung) auftreten. Dabei kann es
sich im Übergang zum Mergelstein auch um pleistozän umgelagerte Sedimente oder
Verwitterungsprodukte des Mergelsteins handeln. Im Vergleich zu den Hochflutsanden
zeichnen sich die Terrassensedimente des Öfteren durch weit bis intermittierend gestufte
Kornverteilungslinien aus (vgl. Abbildung 11). Die Schichtmächtigkeiten sind häufig gering (<
1 m) und der Schichtübergang ist häufig unscharf. Diese zumeist mitteldicht gelagerten bzw.
steifen Sedimente zeichnen sich im Vergleich zu den Terrassensanden durch einen deutlich
höheren Anteil von Feinbestandteilen mit sandigen und kiesigen, teils organischen
Einschaltungen aus.
Die nachfolgende Abbildung zeigt exemplarisch ein Bohrprofil aus der Lippeaue bei ca. km
124 mit einer deutlich ausgeprägten Hochflutlehm- und Terrassensedimentschicht.
Abbildung 10: Bohrprofil bis 6,0 m unter Geländeoberkante bei ca. km 124 mit ausgeprägter
Hochflutlehmschicht und Terrassensedimenten
40
Abbildung 11: Typische Kornverteilungslinien der Hochflutsande (unten) und Terrassensande
(oben)
41
Abbildung 12: Typische Kornverteilungslinien für den verwitterten Mergel steinhorizont mit
variierenden Feinstanteilen (Ton) und unterschiedlichen Aufschlusstiefen (oben: 2,5 – 3,0 m,
unten: 8,5 – 9,5 m Tiefe)
Mit zunehmender Tiefe nimmt der Verwitterungsgrad des Mergelsteins ab und der mäßig bis
stark verwitterte Mergel nimmt eine halbfeste bis feste Zustandsform an. Es handelt sich um
ein Material im Übergangsbereich zwischen Fest- und Lockergestein. Die Schlagzahlen mit
der schweren Rammsonde liegen bei starker Verwitterung/ Entfestigung bei ca. N10= 10 - 20.
Lokal können Kalksteinbänke mit einer erhöhten Festigkeit in geringer Stärke auftreten. Lokal
42
kann die ausgeprägte Verwitterungszone gänzlich fehlen, sodass die quartären Sedimente
direkt von den geringer verwitterten Festgesteinsschichten unterlagert werden.
In größeren Tiefen stehen vergleichsweise kompakte und gering bis mäßig verwitterte
Mergelschichten mit Halbfestgesteinscharakteristik. Solche gering verwitterten Zonen des
Mergels konnten mit Hilfe der durchgeführten Rammkernsondierungen nicht erkundet werden.
Sie sind hauptsächlich anhand der durchgeführten Kernbohrungen oder mit schweren
Rammsondierungen (Schlagzahlen ca. N10 > 20) nachgewiesen worden. Lokal kommen
Kalksteinbänke in geringer bis mittlerer Stärke vor (vgl. auch Geologisches Landesamt
Nordrhein-Westfalen (1987)).
Allgemeine Aspekte zur Genese, Funktion und Bedeutung von Auenböden wurden bereits
anhand des Stands der Forschung in Kapitel 3.1 beschrieben. Nachfolgend wird die Verteilung
und das Vorkommen der verschiedenen Bodentypen in der Lippeaue beschrieben. Hierzu wird
auf die an ausgewählten Standorten stichprobenartig durchgeführten Standortkartierungen
sowie die für den gesamten Auenbereich flächendeckend zur Verfügung stehende Bodenkarte
des geologischen Dienstes im Maßstab 1:50.000 (Geologischer Dienst 2018b)
zurückgegriffen. Für die vorkommenden Bodentypen wurde eine Klassifizierung anhand von
folgenden Bodentypen bzw. Bodentypenklassen vorgenommen (detaillierte Erläuterungen in
Kapitel 5.2.2):
Subhydrische Böden (im Untersuchungsgebiet sehr selten und vereinzelt, z. B. im Bereich von
kleinen Stillgewässern vorkommend) und Moore (sehr selten und vereinzelt können in der
Lippeaue Niedermoore oder Anmoorgleye angetroffen werden) wurden nicht gesondert
betrachtet, da der Gesamtanteil dieser Bodentypen in der Lippeaue gemäß der vorliegenden
Daten bei < 1 % liegt.
Vega-Gley
18%
Auengley
42%
Gley-Vega
24%
Vega
9%
44
An den ausgewählten Standorten wurden überwiegend semiterrestrische, auentypische
Böden (99 %) angetroffen. In den meisten der aufgenommenen Bodenprofile konnte der
Grundwassereinfluss als primäres, diagnostisches Merkmal herangezogen werden. Hierbei
handelt es sich um Auengleye (42 %, ausschließlich durch Grundwasser beeinflusste
Horizonte) und Vega-Gleye (18 %), d. h. Auengleye mit eingelagerten, fluviatilen
Feinsedimenten (aM-Horizont bzw. aM-Go-Horizont). Der braune Auenboden (Vega) ist mit 9
% der aufgenommenen Bodenprofile vergleichsweise selten vertreten. Etwas häufiger, d. h.
auf 24 % der untersuchten Standorte, kommt der Subtyp Gley-Vega (Grundwassereinfluss
innerhalb der obersten 4 bis 8 dm erkennbar) vor. Sonstige Gley- oder Vega-Subtypen (6 %)
wurden selten und terrestrische Böden (1 %) kaum angetroffen.
In der BK50 wird u.a. die räumliche Ausbreitung von Bodentypen dargestellt. Aufgrund des
kleinen Maßstabs und der damit einhergehenden Generalisierung in der flächenhaften
Darstellung der Bodentypen ist dies bezogen auf den konkreten Standort mit einer gewissen
Ungenauigkeit verbunden. Die Bodenkarte BK50 diente daher im Wesentlichen als Grundlage
für die bodentypologische Charakterisierung des Untersuchungsgebietes und dient v. a. einer
ersten Verifizierung der eigenen Kartierergebnisse (vgl. Abbildung 13).
Mit Hilfe eines Geoinformationssystems (ESRI ArcMap) wurden die vom Lippeverband zur
Verfügung gestellten Geodaten für die Auengrenze und die Überflutungsflächen
(Lippeverband 2006) mit der BK50 verschnitten bzw. überlagert und anschließend statistisch
bzw. tabellarisch ausgewertet. Die Abbildung 14 zeigt die Verteilung bzw. die Häufigkeit der
verschiedenen Bodentypen in der Lippeaue.
Bodentypen BK 50
Gley-Var Terrestrische Böden
3% 2%
Gley-Vega
37%
Auengley/Gley
54%
Vega
4%
Abbildung 14: Häufigkeit von Bodentypen in der Lippeaue bis HQ 100 nach BK 50
45
Wie die Abbildung 14 zeigt, stehen in der Lippeaue, d. h. im Untersuchungsgebiet
erwartungsgemäß überwiegend semiterrestrische Böden (98 % gemäß BK 50) an. Hierbei
handelt es sich überwiegend um die primär durch das Grundwasser bzw. den schwankenden
Grundwasserstand beeinflussten Auengley- und Gley-Böden. Subtypen des Bodentyps Gley
kommen gemäß Auswertung der Daten auf insgesamt 3 % der Flächen vor. Dabei handelt es
sich teilweise um Gley-Braunerden und Gley-Humusbraunerden.
Etwa 41 % der Auenfläche werden in der BK 50 als Vega oder Gley-Vega mit einem M-
Horizont in Form von sedimentierten, oftmals geschichteten Bodenmaterialien mit erhöhten
Feinanteilen (z. B. aus Hochflutlehmen) und typischerweise leicht erhöhten Gehalten
organischer Substanz ausgewiesen. Bei fast allen dieser Böden (37 % der Gesamtaue)
handelt es sich um den Subtyp der Gley-Vega (Grundwassereinfluss innerhalb der obersten 8
dm), während der braune Auenboden bzw. die Normvega (kein Grundwassereinfluss innerhalb
der obersten 8 dm) mit 4 % vergleichsweise selten vorkommt (vgl. Abbildung 14).
Die Ergebnisse der stichprobenhaften Bodentypenkartierung korrelieren sehr gut mit der
kleinmaßstäbigen, flächendeckenden Bodenkarte BK 50 überein. Beide Datensätze zeigen,
dass es sich hierbei größtenteils und primär durch das Grundwasser beeinflusste Böden (Gley-
/Auengley-Böden) handelt, während der braune Auenboden (Vega) vergleichsweise selten
vorkommt. Häufiger anzutreffen ist der Subtyp Gley-Vega, also eine durch das Grundwasser
beeinflusste Vega. Auch bezüglich der vergleichsweise sehr geringen Verbreitung von
weiteren Gley-Subtypen sowie terrestrischen Böden im Untersuchungsgebiet stimmen beide
Datensätze sehr gut überein. Der deutliche höhere Anteil der Gley-Vega in der BK 50 (37 %)
kommt dadurch zustande, dass im Rahmen der eigenen Standortkartierung und dezidierten
Untersuchung der Auenböden eine Differenzierung der Bodentypen in Gley-Vega und Vega-
Gley vorgenommen wurde. Der Bodentyp Vega-Gley ist je nach Ausprägung der M- und G-
Horizonte im Hinblick auf den BK 50 Datensatz mit hoher Wahrscheinlichkeit in den hohen
Anteilen von Auengley-/Gley-Boden und Gley-Vegen enthalten.
Die Varietät der Subtypen der im Untersuchungsgebiet anstehenden Auenböden und deren
räumlichen Verteilung hängt wesentlich von den Faktoren Grundwassereinfluss,
Sedimentationsprozesse in Abhängigkeit vom Abstand zur Lippe, dem Mikrorelief sowie der
Anzahl und Intensität der Hochwässer ab. Diese Faktoren bzw. Prozesse können
zusammenfassend mit Hilfe der Überflutungshäufigkeit charakterisiert werden. Darauf wies
auch Spaltmann 2017 hin. Anhand der vom Lippeverband zur Verfügung gestellten Daten
(Lippeverband 2006) kann die Lippeaue im Untersuchungsgebiet in Flächen unterteilt werden,
46
welche bei verschiedenen Abflussereignissen (HQ 1, HQ 2, HQ 5, HQ 10, HQ 25, HQ 100 und
HQ 250) überflutet werden. Die Abbildung 15 zeigt die Verteilung der Hochwasserstufen (HW-
Stufen in direktem Zusammenhang mit dem jeweiligen Abflussereignis) in Abhängigkeit der
Abflussereignisse in der Lippeaue (bis zu Flächen, welche bei einem 250-jährigen Hochwasser
(HQ 250) überflutet werden).
100%
HQ 250; 6%
90%
HQ 100; 14%
80%
HQ 25; 13%
70%
60%
HQ 10; 22%
50%
40%
HQ 5; 18%
30%
20% HQ 2; 11%
10% HQ 1; 17%
0%
Anteil HW-Stufen
Weitere 11 % der Flächen, d. h. insgesamt 28 % der Flächen, werden auf Basis der
vorliegenden Daten im Mittel alle 2 Jahre überflutet. Für die Flächen mit einer Überflutung bei
5-jährigem und 10-jährigen Hochwasser zeigte sich die höchste, prozentuale Flächenzunahme
mit 18 % bzw. 22 %, d. h. 46 % der Flächen werden bei einem 5-jährigen Hochwasser und 68
% der Flächen bei einem 10-jährigen Hochwasser eingestaut. Ein 25-jähriges Hochwasser
führt statistisch gesehen dazu, dass weitere 13 %, d. h. insgesamt 81 % der gesamten, der
47
hier betrachteten Auenfläche überflutet werden. Ein 100-jähriges Hochwasser überflutet
weitere 14 % der Flächen (insgesamt 94 % der gesamten Überflutungsfläche). Nur ca. 6 %
der Flächen, die im äußersten Randbereich der Untersuchungsgebietes liegen werden erst bei
einem 250-jährigen Hochwasser eingestaut. Dies sind die deutlich höher liegen Flächen am
Rande der eigentlichen Lippeaue. Diese Flächen welche nur bei einem 250-jährigen
Hochwasser eingestaut werden, machen einen vergleichsweisen geringen Anteil der
Überflutungsflächen im Untersuchungsgebiet aus ausmachen. Aufgrund der sehr seltenen
Überflutung ist der Einfluss der Aue – gerade auch im Hinblick auf die fluviatilen Arsen- und
Schwermetalleinträge - als sehr gering einzustufen.
Im Randbereich der Aue sind auf diesen Flächen i. d. R. keine Eingriffe im Zuge der EU-WRRL
geplant, woraus eine sehr geringe Untersuchungsdichte resultiert. Daher liegen hier nur
wenige Messwerte vor, die eine eindeutige Abgrenzung zu den HQ 100-Flächen und eine
Charakterisierung der HQ 250-Flächen zulassen. Aus diesem Grund und dem geringen
fluviatilen Einfluss werden die HQ 250-Flächen bei der weiteren Betrachtung und v. a. bei der
späteren Ableitung der Hintergrundgehalte für Arsen und Schwermetalle nicht berücksichtigt.
Zur räumlichen Darstellung und Veranschaulichung des Überflutungsmusters in der Lippeaue
wurden die Überflutungsflächen in der Abbildung 16 exemplarisch anhand eines Ausschnittes
bei ca. km 70 dargestellt.
48
Abbildung 16: Überflutungsflächen innerhalb der Lippeaue (rot) bei ca. km 70 (Lippeverband
2006)
Jedoch konnte anhand der Ergebnisse in Kapitel 5.2.1 gezeigt werden, dass beide Datensätze
grundlegend zu gleichen Ergebnissen kommen und die kleinmaßstäbige BK 50 anhand der
stichprobenhaften Standortkartierung weitestgehend bestätigt werden konnte. Aus diesem
Grund können die Daten der BK 50 zur Veranschaulichung unter Berücksichtigung der
verschiedenen HW-Stufen herangezogen werden können. Die Ergebnisse der Auswertung
nach den HW-Stufen können anhand der nachfolgenden Abbildungen 17 und 18 (mit direktem
Vergleich der gesamten Auenfläche) veranschaulicht werden.
49
Abbildung 17: Häufigkeiten von Bodentypen in der Lippeaue in Abhängigkeit der
Überflutungshäufigkeit nach BK 50
50
Bodentypen in der Lippeaue (BK50)
Auengley/Gley Vega Gley-Vega Gley-Var Terrestrische Böden
2% 2% 2% 2% 2% 2% 3%
1% 1% 1% 2% 2% 2% 3%
6%
5% 6%
10%
10%
11% 12%
HQ 1 HQ 2 HQ 5 HQ 10 HQ 25 HQ 100 Gesamt
Wie die Abbildungen zeigen, ist mit abnehmender Überflutungshäufigkeit der Flächen ein
Trend zur Zunahme von durch Sedimentationsprozesse von Feinmaterial geprägten
Bodentypen wie der (allochthonen) Vega und der Gley-Vega zu erkennen. Gleichzeitig nimmt
der Anteil von ausschließlich bzw. primär durch das Grundwasser beeinflussten Bodentypen
(Gleye) stetig ab. Der Anteil von Vegen ist bei einer Betrachtung der Flächen ab einer 10-
jährigen Überflutung (10 %) bis hin zur gesamten Auenfläche (12 %) doppelt so hoch wie in
den häufig überfluteten Flächen bis HQ 5 (5 % bis 6 %). Bei gleichzeitiger Zunahme der
Verbreitung der Gley-Vegen kommt es im Bezug auf die jeweilige Gesamtfläche zu einer
deutlichen Flächenabnahme (bis zu 16 % geringerer Anteil zwischen HQ 2-Flächen und der
gesamten Auenfläche) der Gley-Böden.
Dieser Trend kann durch die nach Vollrath (1966) beschriebene „fraktionierte
Auenlehmsedimentation“ beschrieben werden. Infolge von Hochwässern kommt es zu einer
zusätzlichen Beladung des Flusses mit Feststoffen, besonders mit feinkörnigen
Schwebstoffen. Infolge der variierenden Geschwindigkeiten des Hochwasserstroms und der
verschiedenen Kornfraktionen kommt es zu einer Sedimentation von überwiegend
grobkörnigeren Böden in der Nähe des Flusses (häufig überflutete Flächen) und einer
Anreicherung von feinkörnigen Böden mit zunehmender Entfernung des Flusses (vgl.
Abbildung 19).
51
Abbildung 19: Schematische Darstellung der fraktionierten Auenlehmsedimentation am
Beispiel der Itz. Die Dicke der Pfeile entspricht der Geschwindigkeit des Hochwasserstroms.
Aus Vollrath 1966 (Abb.8, S. 34)
Da die Überflutungshäufigkeit direkt mit der Entfernung zum Flussufer korreliert (Spaltmann
2017) lässt sich eine Zunahme der feinkörnigen, fluviatilen Sedimente (die sich im M-Horizont
einer allochthonen Vega anreichern) auf den weniger häufig überfluteten Flächen erklären.
Dieser Effekt der „fraktionierten Auenlehmsedimentation“ hat sich historisch gesehen durch
die Intensivierung der Landwirtschaft und des Ackerbaus mit entsprechenden Auswirkungen
auf die Rauigkeit der Oberflächen und die Fließgeschwindigkeiten verstärkt (Vollrath 1976).
Gleichzeit kommt es i. d. R. mit zunehmender Entfernung zum Flussufer zu einem geringen,
direkten Einfluss der schwankenden Grundwasserstände infolge von
Wasserstandsänderungen des Flusses und somit zu einer Abnahme der primär durch die
Grundwasserschwankung beeinflussten Gleye.
52
Es wurden ergänzenden die Gehalte an Calcium, Magnesium, Eisen und Mangan sowie der
Gesamtmineralbestand und die Tonmineralfraktionen bestimmt. Die Tabelle 3 zeigt eine
Zusammenstellung der Proben mit Darstellung von maßgebenden bodenkundlichen und
bodenmechanischen Kennwerten.
53
5.3.1 Calcium-, Magnesium-, Eisen- und Mangan-Gehalte
Die Ergebnisse der Untersuchungen auf Arsen und Schwermetalle dienen primär zur
Ermittlung der Hintergrundgehalte in Oberböden der Lippeaue sowie der Ableitung von
auenspezifischen Einbauwerten. Eine detaillierte Beschreibung und Diskussion der Arsen- und
Schwermetallgehalte erfolgt in Kapitel 6. Die gemessenen Gesamtgehalte von Calcium,
Magnesium, Eisen und Mangan sind in der Tabelle 4 und der Tabelle 5 dargestellt.
54
Tabelle 5: Statistische Kennwerte für Ca, Mg, Fe und Mn differenziert nach Oberboden (OB)
und Hochflutlehmen (HL)
Die Calciumgehalte lagen in den untersuchten Böden zwischen 1.640 mg/kg und 58.800
mg/kg, im Mittel 20.079 mg/kg (0,16 % bis 5,88 %, im Mittel 2,01 %). Unterschiede zwischen
den Calciumgehalten im Oberboden und den unterlagernden Hochflutlehmen ließen sich kaum
erkennen. Bezüglich der mittleren Gehalte zeigte sich ein schwacher Trend zu leicht höhen
Gehalten in den feinkörnigen Hochflutlehmen (im Mittel 21.096 mg/kg). Calcium kommt in
Böden v. a. in Form von Silicaten (z. B. Plagioklase, Pyroxene) und Carbonaten (z. B. Calcit,
Dolomit, Gips) vor, wobei die Ca-Gehalte in Böden häufig bei 0,1 bis 1,2 % liegen (Blume et
al. 2010). Höhere Gehalte liegen nach Blume et al. 2010 v. a. in kalkhaltigen Böden vor,
wodurch sich auch die vergleichsweise hohen Gehalte in der Lippeaue erklären lassen. Dieser
Eindruck bestätigt sich auch im Abgleich mit den im Rahmen der Feldarbeiten mit Hilfe von
Salzsäure behandelten Bodenproben. Bei einem Großteil der Böden war ein deutlich
sichtbares und teils anhaltendes aufbrausen zu erkennen, was auf erhöhte Carbonatgehalte
hindeutet (AD-HOC-AG Boden 2005). In den untersuchten Auenböden liegt Calcium daher mit
hoher Wahrscheinlichkeit in Form von Carbonaten vor. Durchgeführte Untersuchungen am
kretazischen Emschermergel im Rahmen von Projekten zur Umsetzung der EU-WRRL
(kretazische Festgesteinsschichten unterhalb der holozänen Auensedimente) zeigen bereits
in der stark verwitterten Mergelzone Carbonatgehalte von ca. 20 % bis 40 % (Abbildung 20).
Untersuchungen der Lippesohle zeigen, dass die Lippe sich infolge von erhöhten
Fließgeschwindigkeiten und starken Erosionsprozessen in der Sohle bereits bis auf den
Mergelhorizont eingeschnitten hat und teilweise sogar auf freigelegten Kalksteinbänken der
Kreide fließt (BR Arnsberg 2010). Somit kommt es infolge von Überflutungen zu Kalkeinträgen
in die Aue und zu einer Anreicherung von Calcium in Form von Carbonaten in den Auenböden.
Weitere, mögliche Quellen können Einträge aus dem Untergrund und dem Grundwasser
55
aufgrund von pleistozänen Umlagerungsprozessen, stark schwankenden
Grundwasserständen in Verbindung mit partieller, hydrogeologischer Kommunikation
zwischen den quartären und kreidezeitlichen Grundwasserstockwerken sein.
Die relativ hohen Carbonatgehalte korrelieren gut mit den für die Böden der Lippeaue
charakteristisch basischen pH-Werten. Die Tabelle 6 zeigt, dass sich die pH-Werte in allen
quartären Bodenschichten im neutralen Bereich bewegen. So wurde in den Oberböden im
Mittel (arithmetisches Mittel) ein pH-Wert von 6,78 gemessen. Der mittlere pH-Wert in den
Unterböden lag bei pH 7,41 für die Hochflutlehmschichten bzw. pH 7,52 für die Hochflut- und
Terrassensande.
Die Eisengehalte lagen zwischen 12.400 mg/kg (1,24 %) und 47.200 mg/kg (4,72 %). Im Mittel
lag die Konzentration bei 24.715 mg/kg (2,47 %). Wie der Tabelle 5 zu entnehmen ist, wurden
in den Hochflutlehmen erkennbar höhere Fe-Gehalte (im Mittel + 31 %) nachgewiesen.
Grundsätzlich handelt es sich bei Eisen nach Aluminium um das häufigste Element in der
Erdkruste. In Böden werden häufig Konzentrationen von 0,2 bis 5,0 % angetroffen, wobei
Eisen insbesondere in Form von Fe-Oxiden (v. a. Fe(III)-Oxide im aeroben Milieu und Fe2+-
Ionen im anaeroben Milieu) und Silicaten vorkommt (Blume et al. 2010). Die in den Böden der
Lippeaue gemessenen Fe-Konzentrationen liegen in einem für Böden typischen Wertebereich.
Entsprechend der Oxidationsstufe trägt Eisen in seinen hohen Gehalten maßgebend zur
Bodenfarbe bei (Amelung 2018, Lagaly & Köster 1993), was sich in den
grundwasserbeeinflussten Auenböden (Auengley) bereits in den oberen dm anhand der
typischen Go-Horizonte (zumeist oxidiert, d. h. vorwiegend Fe(III)-Verbindungen und braune
Farbe mit lokalen Ausfällungen durch Mobilisierung bei periodischer Grundwassereinstauung
und anschließender Bildung von Konkretionen, erkennbar an Rostflecken) und Gr-Horizonte
(wassergesättigt und anaerob, d. h. vorwiegend Fe(II)-Verbindungen und graue Farbe) zeigt
(vgl. Abbildung 21).
Ähnlich wie bei Calcium zeigte sich bei Mangan bei gemessenen Konzentrationen zwischen
220 mg/kg und 4.800 mg/kg eine vergleichsweise hohe Spannweite. Die mittlere Mn-
57
Konzentration lag bei 1.262 mg/kg. Beim Vergleich der Oberböden mit den bindigen
Unterböden (Hochflutlehme) zeichnete sich ein deutlicher Unterschied ab. So lagen die
Konzentrationen im Oberboden bei lediglich 220 mg/kg bis 1.600 mg/kg (im Mittel 813 mg/kg),
während in den Hochflutlehmen Gehalte von 490 mg/kg bis 4.800 mg/kg (im Mittel 1.936
mg/kg, d. h. + 138 % im Vergleich zu den Oberböden) bestimmt wurden. Mangan kommt in
Böden v. a. in Form von Mn-Oxiden sowie in Silicaten und Carbonaten (als MnCO3), z. T. auch
in organischen Komplexen, vor und ist oftmals mit Fe-Oxiden assoziiert. Dieser
Zusammenhang ist auch bei den durchgeführten Untersuchungen erkennbar (vgl. Abbildung
22). Typische Mn-Gehalte liegen in Böden meist bei 40 bis 1.000 mg/kg (Blume et al. 2010).
Somit sind die Böden der Lippeaue, insbesondere die feinkörnigen Unterböden, angesichts
der vorliegenden Untersuchungsergebnisse vergleichsweise reich an Mangan.
50000
40000
Eisen [mg/kg]
30000
20000
10000
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000
Mangan [mg/kg]
Ein klar erkennbarer Zusammenhang zwischen den o. g. Parametern und den gemessenen
Arsen- und Schwermetallgehalten konnte anhand der durchgeführten Untersuchungen nicht
nachgewiesen werden. Wie die Abbildung 23 am Beispiel von Eisen zeigt, war lediglich ein
parameterspezifischer, leichter Trend zu direkten Zusammenhängen zwischen den
gemessenen Eisenkonzentrationen und den Metallgehalten zu erkennen.
58
1000
Arsen
Blei
100 Cadmium
Chrom
Kupfer
10
Nickel
Metall [mg/kg]
Quecksilber
1 Zink
0,1
0,01
10000 Eisen [mg/kg] 100000
Abbildung 23: Gegenüberstellung von Fe- und Metall-Gehalten in den untersuchten Bodenproben (n = 20), logarithmische Skalierung
ohne Thallium (in den untersuchten Proben zumeist unter Bestimmungsgrenze gemessen)
59
Ein leichter Trend konnte v. a. für Nickel und Zink beobachtet werden. Bezüglich der übrigen
Parameter wurde eine weitgehend ungleichförmige Verteilung in der graphischen Darstellung
beobachtet. Generell stellen Fe- und Mn-Oxide wichtige Sorbenten für Arsen und
Schwermetalle dar (vgl. auch Amelung et al. 2018, Bradl 2004, Hirner et al. 2000). In der
Lippeaue ist davon auszugehen, dass der direkte Einfluss von Fe.- und Mn-Oxiden aufgrund
der dominierenden Wirkung anderer, primärer Einflussfaktoren (organische Substanz,
Hauptbodenart bzw. Gehalt an Tonmineralen (v. a. quellfähige Tonminerale, vgl. Kapitel
5.3.3), Überflutungshäufigkeit und Nutzung) überlagert wird und sich in diesem
Untersuchungsgebiet weniger stark bis kaum ausgeprägt zeigt. Aufgrund der
stichprobenhaften Untersuchung in Bezug auf Fe-Gehalte (n = 20) sind die hier dargestellten
Ergebnisse als orientierende Betrachtung zur ergänzenden Standortcharakterisierung zu
betrachten.
5.3.2 Gesamtmineralbestand
Generell wurden alle Diffraktogramme der untersuchten Auenböden von einem deutlich
ausgeprägten Quarz-Peak bestimmt. Zur besseren Darstellbarkeit in diesem Kapitel wurden
nur die diagnostisch relevanten Ausschnitte der Diffraktogramme dargestellt, da aufgrund der
Dominanz des Quarz-Peaks alle weiteren Peaks entsprechend kleinskaliert erscheinen. Der
an der Spitze des Peaks dargestellte Abstand der atomaren Netzebenen (d bzw. D Å) wurde
primär zur Identifikation der jeweiligen Minerale (vgl. Moore & Reynolds 1989 und
Mineralienatlas nach Barthelemy 2014) herangezogen und steht in direktem Zusammenhang
mit dem gemessenen Beugungswinkel 2Θ (Petschick 2002).
In der Abbildung 24 und Abbildung 25 ist der Quarz-Hauptpeak, welcher auf der 2-Theta-Skala
bei 2Θ = 26,67 ° bzw. D1 Å = 3,342 liegt, deutlich zu erkennen. Aufgrund der linearen
Darstellung der Peak-Intensität (Lin (Cps)) wurde der Peak zwar wie oben beschrieben
abgetrennt, in den vollständigen Diffraktogrammen im Anhang 1 kann jedoch ein Ausschlag
bis zu ca. 800 cps (counts per second) erkannt werden. Wie auch in den meisten der
untersuchten Proben wurden am zweithäufigsten Feldspäte nachgewiesen. Dabei handelt es
sich i. d. R. um Albit und Mikroklin. Diese wurden v. a. anhand der unmittelbar an den Quarz-
Hauptpeak angrenzenden Peaks bei 2Θ = 28,07 ° (Albit) und 2Θ = 27,06 ° (Mikroklin)
60
identifiziert. Im Vergleich zu Quarz wurden die Feldspäte trotz ihrer gut kristallisierten Struktur,
ähnlich wie auch alle weiteren Minerale, in sehr geringen Intensitäten gemessen. Der Peak bei
ca. 2Θ = 19,7 ° (D1 Å = 4,5) lässt auf das Vorkommen von Schichtsilikaten aus der
Glimmergruppe schließen. Grundsätzlich zeigten sich in den meisten Fällen mit Ausnahme
des Peaks im Bereich der Tonminerale (vgl. auch detaillierte Untersuchung und Darstellung in
Kapitel 5.3.3) keine markanten Unterschiede im Gesamtmineralbestand der Oberböden und
unterlagernden Auenlehme. Anhand der linearen Darstellung konnte in den Oberböden (vgl.
Abbildung 24) zumeist nur eine sehr schwache bzw. kaum erkennbare Intensität im Bereich
der Hauptpeaks der Tonminerale (2Θ = ca. 3 ° bis 18 °) festgestellt werden. Die Abbildung 25
zeigt das Diffraktogramm eines unterhalb des Oberbodens anstehenden Auenlehms mit
stärker erkennbarem Ausschlag im Bereich der Tonmineralgruppe. Auffällig in diesem Beispiel
war der im Vergleich zum Oberboden erkennbare Calcit-Hauptpeak im Auenlehm bei 2Θ =
29,40 °. Generell stellt dieser Fall diesbezüglich eine Ausnahme dar. Ein Calcit-Peak in
deutlich erkennbarer Intensität wurde mit Ausnahme einer Probe (vgl. Abbildung 25) in allen
entnommenen Proben aus dem Mittellauf bei km 109 bis km 124 sowohl im Oberboden als
auch im Unterboden gemessen.
61
Abbildung 25: Diffraktogramm (Pulverpräparate) aus einem typisch quarzreichen Standort bei
ca. km 124 (Auenlehm: Ls2, 0,3 – 0,55 m)
Neben Albit und Mikroklin wurden weitere Feldspäte bzw. Alkalifeldspäte (Orthoklas und
sonstige, nicht weiter differenzierbare Feldspäte) festgestellt. Dies kann exemplarisch anhand
des Diffraktogrammes in der Abbildung 26 veranschaulicht werden. Der Hauptpeak von
Orthoklas liegt bei 2Θ = 28,04 °. Ein weiterer Peak zwischen dem Hauptpeak von Albit bei
28,07 ° und Calcit bei 29,40 ° deutet auf weitere, an dieser Stelle nicht genauer
differenzierbare, Feldspäte hin. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Silikaten (v. a. Quarz
und in deutlich geringeren Intensitäten Feldspäte und Glimmer) und Carbonaten (Calcit)
wurden teilweise weitere Schichtsilikate aus der Glimmergruppe (Muskovit in 5 von 20 Proben)
und Carbonate (Dolomit in 2 von 20 Proben) festgestellt.
Insgesamt lassen die Intensitäten der erkennbaren Peaks darauf schließen, dass die Böden
der Lippeaue im Hinblick auf den Mineralbestand v. a. durch Quarz geprägt sind. Gemäß
Blume et al. (2010) bestehen Böden aus Flussanden zu 95 % aus Quarz. Neben Sanden
handelt es sich bei den untersuchten Böden ebenso um gemischtkörnige und feinkörnige
Böden mit teils hohen Schluff- und Tonanteilen. Generell ist in solchen Böden mit geringeren
Quarzanteilen zu rechnen, jedoch zeigen die Ergebnisse auch bei Böden mit vergleichsweise
hohen Fein- und Feinstanteilen sehr ausgeprägte Intensitäten im Bereich des Quarz-
Hauptpeaks. Zwar ist der Quarzanteil in der Sandfraktion i. d. R. am höchsten, jedoch kann
auch in feineren Bodenfraktionen (bis hin zum Grobton) Quarz vorhanden sein (vgl. Abbildung
27 nach Blume et al. 2010). Auch Feldspäte, wie sie in den durchgeführten Untersuchungen
in allen Proben nachgewiesen wurden, sind typische und häufig vorkommende Minerale in
Böden. Gemäß Blume et al. (2010) kommen Feldspäte in den Böden des gemäßigt-humiden
62
Klimas häufig in Konzentrationen von 5 bis 30 %, v. a. in Form von Alkalifeldspäten, vor. Der
Anteil von Feldspäten nimmt bei den feinkörnigeren Bodenfraktionen ab.
Abbildung 27: Mineralbestand in den Kornfraktionen Sand, Schluff und Ton am Beispiel aus
der Glaziallandschaft Norddeutschlands. Aus Blume et al. 2010 (Abb . 2.5-1, S. 47).
Die in weiten Teilen (v. a. im Mittellauf) deutlich erkennbaren Peaks bei Calcit korrelieren gut
mit den in der Lippeaue typischerweise carbonathaltigen Böden. Feldversuche im Rahmen der
63
durchgeführten Bodentypenkartierung zeigen in den meisten Fällen eine deutliche Reaktion
der Böden bei der Zugabe von Salzsäure (HCL). Gemäß Blume et al. (2000) enthalten
zahlreiche junge Böden des mäßig-humiden Klimas, wie z. B. Auenböden, selbst im
Oberboden noch Calcit und Dolomit.
5.3.3 Tonmineralbestand
Wie die bereits vorliegenden Erkenntnisse aus der Lippeaue (Spaltmann 2017) und die im
Nachfolgenden beschriebenen Ergebnisse zeigen, ist die Hauptbodenart einer der maßgeblich
Einflussfaktoren in Bezug auf die Arsen- und Schwermetallgehalte. Ein Grund für diesen
Zusammenhang ist wahrscheinlich der höhere Gehalt von Tonmineralen in den Böden mit
höheren Feinstbestandtteilen (< 2 µm, d. h. Tonfraktion) und dem damit verbundenen,
vermehrten Vorkommen von Tonmineralen (Blume et al. 2010). Tonminerale kommen in
Böden als wesentlicher Bestandteil in Form von Verwitterungsprodukten primärer Silicate vor.
Die Zusammensetzung der Tonminerale bzw. der Tonmineralgruppen variiert in Böden und
hängt von Faktoren wie dem Ausgangsgestein und Verwitterungsbedingungen/-prozessen ab
(Blume et al. 2010). Aufgrund der Variabilität der Zusammensetzung von Tonmineralen in
Anbetracht der verschiedenen Tonmineralgruppen wurde im Rahmen der
Standortcharakterisierung anhand ausgewählter Proben eine Typisierung der
Tonmineralfraktion in Oberböden und bindigen Unterböden (Auen- bzw. Hochflutlehme) der
Lippeaue vorgenommen. Analog zu den Untersuchungen zum Gesamtmineralbestand mit
Hilfe von Pulverpräparten erfolgte die Darstellung und Beschreibung der Ergebnisse mit Hilfe
ausgewählter, charakteristischer Diffraktogramme aus den Texturpräparaten. Die
Gesamtdarstellung der Ergebnisse kann den Diffraktogrammen im Anhang 2 entnommen
werden.
Die untenstehenden Abbildungen zeigen exemplarisch die Ergebnisse für zwei Oberböden mit
unterschiedlichen Tongehalten (Abbildung 28: sandiger Schluff (Us), Tongehalt 7,8 % und
Abbildung 29: schwach sandiger Lehm (Ls2), Tongehalt 17,6 %) sowie für zwei Unterböden
mit unterschiedlichen Tongehalten (Abbildung 30: schluffig-lehmiger Sand (Slu), Tongehalt
14,9 % und Abbildung 31: mittel toniger Lehm (Lt3), Tongehalt 36,1 %).
Bei der Messung der luftgetrockneten Proben konnte anhand eines relativ schwachen Peaks
bei ca. 2Θ = 17 ° bis 18 ° (D Å = ca. 5,0) auf das Vorkommen von Illit geschlossen werden.
Anhand der Messung nach Glykolisierung mit Ethylenglykol (blaue Linie) konnten quellfähige
Tonminerale nachgewiesen werden (Bradley 1945). Der Peak in der luftgetrockneten Probe
bei ca. 2Θ = 6,3 ° (D Å = ca. 14,0) verschob sich bei der Messung nach der Glykolisierung in
den Bereich um 2Θ = 5,2 ° (D Å = ca. 17,0), d. h. es handelt sich um Smektit.
64
In den luftgetrockneten Proben zeigte sich ein deutlicher Peak bei ca. 2Θ = 7,1 ° (D Å = ca.
12,5) sowie ein Peak in etwas schwächeres Intensität bei ca. 2Θ = 25,5 ° (D Å = ca. 3,5). Nach
Behandlung mit DMSO-beschichteten Filterpapier kam es zu einer Verschiebung der
jeweiligen Peaks nach 2Θ = 8 ° (D Å = ca. 11,0) und 2Θ = 24,0 ° (D Å = ca. 3,7). Diese
Verschiebung sowie die vollständige Zerstörung nach Aufheizen auf 550 °C (keine Counts im
Bereich der vorherigen Peaks) ist charakteristisch für das Zweischicht-Tonmineral Kaolinit
(Brindley & Brown 1980).
Während Kaolinit und Smektit in allen Proben deutlich nachgewiesen werden konnten, wurde
Chlorit nur ansatzweise in 3 der insgesamt 14 anhand von Texturpräparaten untersuchten
Proben nachgewiesen. Wie beispielhaft in der Abbildung 29 zu erkennen ist, zeigte sich in
diesem Fall nach 2-stündigem Aufheizen bei 550 °C eine leichte Verlagerung bei zugleich
deutlicher Abschwächung des Peaks von hitzebeständigem Chlorit (Brindley & Brown 1980)
in der luftgetrockneten Probe bei ca. 2Θ = 6,3 ° (D Å = ca. 14,0) in den Bereich von 2Θ = 6,4
° bis 6,5 ° (D Å = ca. 13,5 bis 13,8). Illit ist in den untersuchten Proben wahrscheinlich kaum
vorhanden. Zwar zeigt sich in der luftgetrockneten Probe i. d. R. ein Peak bei D Å = ca. 5,0
und 10,0, jedoch ist dieser für ein gut kristallisiertes Tonminerale wie Illit vergleichsweise
schwach ausgeprägt.
Abbildung 28: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Oberboden bei ca. km 10 9 (Us, 0,0
– 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C
65
Abbildung 29: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Oberboden bei ca. km 124 (Ls2,
0,0 – 0,3 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot : nach 550 °C
Abbildung 30: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Auenlehm bei ca. km 109 (Slu, 0,3
– 0,5 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C
66
Abbildung 31: Diffraktogramm (Texturpräparat) aus einem Auenlehm bei ca. km 109 (Lt3, 0,3
– 1,0 m). Schwarz: Luft, Blau: nach Ethylenglykol, Grün: nach DMSO, Rot: nach 550 °C
Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist für einen Großteil der Tonminerale zunächst nicht
davon auszugehen, dass die Vorkommen in den vergleichsweise jungen Auenböden auf
pedogenetische Prozesse zurückzuführen sind und eher aus Sedimenten ererbt sind. Jedoch
67
können auch in jungen Böden, z. B. aus Auensedimenten, vor allem Illit und Smektit aus
diesen Sedimenten vorherrschen (Blume et al. 2000). Borchardt (1989) weist in Bezug auf
Smektite daraufhin, dass Smektite aus dem Ausgangsmaterial (meistens trioktaetrische
Smektite wie z. B. Hectorit und Saponit) in Böden seltener vorkommen als dioktaetrische
Smektite (z. B. Montmorillonit und Beidellit) welche durch Verwitterung gebildet werden.
Während Illit vorwiegend durch physikalische Verwitterung von Glimmern entsteht (Hornacsek
& Ifrim 2017), entsteht Smektit v. a. durch chemische Verwitterungsprozesse unter humiden
bzw. tropischen Bedingungen (z. B. in früheren Erdzeitaltern, Pal 2014). Auch die Vorkommen
von Kaolinit deuten auf eine chemische Verwitterung hin, welche unter den klimatischen
Bedingungen des Holozäns kaum stattfindet und auf einen Eintrag aus älteren Sedimenten
schließen lassen (Murray et al. 1993).
Pedogene Chlorite treten naturgemäß nur in sauren Böden auf und sind aufgrund der
vergleichsweise hohen pH-Werte in den Böden der Lippeaue (vgl. Tabelle 6) nicht zu erwarten
(Blume et al. 2010). Dies bestätigen auch die durchgeführten Untersuchungen, da Chlorit nur
in einem kleinen Anteil der untersuchten Bodenproben in sehr geringen Konzentrationen bzw.
sehr geringen Intensitäten bei dem entsprechenden Beugungswinkel gemessen wurde.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die allgemeinen, für die Lippeaue abgeleiteten
Hintergrundgehalte (90. Perzentil) sowie klassifizierende, statistische Kennwerte für
Schwermetalle und Arsen in den Böden der Lippeaue. Diesen werden in einer ersten
Darstellung zur Orientierung die Vorsorgewerte der BBodSchV gegenübergestellt.
Entsprechend des vorgestellten Schichtenmodells für die quartären Auensedimente erfolgte
zunächst eine Differenzierung zwischen den Oberböden, den bindigen Hochflutlehmen und
den i. d. R. darunter anstehenden Hochflut- und Terrassensanden.
OB As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Mittelwert 9,88 49,92 1,06 27,49 26,67 16,85 0,41 0,34 208,60
Median 9,00 45,00 1,00 25,00 19,00 15,35 0,20 0,33 180,00
Std.-Abw. 4,69 25,07 0,55 15,54 21,04 8,67 0,61 0,13 123,59
90. Perz. 16,00 85,00 1,98 46,00 54,70 28,00 1,06 0,50 370,00
Unabhängig von einer weiteren Differenzierung nach den Hauptbodenarten zeigten v. a. für
die Parameter Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber und Zink erhöhte Stoffgehalte in den
Oberböden der Lippeaue. In diesen Fällen lagen die abgeleiteten Hintergrundgehalte
(dargestellt als 90. Perzentil der Grundgesamtheit) jeweils oberhalb der Vorsorgewerte für
Lehm/ Schluff. Keine erhöhten Stoffgehalte konnten z. B. für die Parameter Chrom und Nickel
nachgewiesen werden, da hier entweder der Vorsorgewert für Sand und/ oder der
Vorsorgewert für Lehm/ Schluff unterschritten wurde. Für die Parameter Arsen und Thallium
69
werden in der BBodSchV keine Vorsorgewerte angegeben. Diesbezüglich wird auf den
Vergleich mit den Hintergrundgehalten von NRW (Kapitel 6.1.2) verwiesen.
HFL As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
n 74 76 71 76 71 76 71 69 71
Mittelwert 8,60 24,36 0,53 23,25 9,35 19,16 0,10 0,36 168,44
Median 8,80 22,05 0,50 23,60 9,00 17,55 0,07 0,40 159,00
Std.-Abw. 3,16 11,16 0,22 8,45 3,52 7,63 0,06 0,16 88,19
90. Perz. 12,95 43,00 0,88 33,48 13,00 29,42 0,20 0,60 279,80
HS/ TS As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Mittelwert 4,63 8,04 0,29 7,16 4,55 6,82 0,09 0,25 42,57
Median 3,95 5,45 0,20 6,00 3,00 6,00 0,07 0,20 33,00
Std.-Abw. 2,65 7,39 0,17 4,56 5,51 4,16 0,05 0,12 36,33
90. Perz. 10,00 17,00 0,50 13,00 7,04 11,90 0,20 0,40 81,05
Mit Ausnahme von Zink (Hintergrundgehalt für Hochflutlehme in der Lippeaue: 279,80 mg/kg,
Vorsorgewert für Lehm/ Schluff: 150,00 mg/kg) lagen die für die bindigen Auensedimente
(Hochflutlehme) abgeleiteten Hintergrundgehalte unterhalb der Vorsorgewerte der BBodSchV.
Auch die sandigen Unterböden zeigten sich weitestgehend unauffällig. Jedoch zeigte sich
auch hier bei Zink eine deutliche Überschreitung des Vorsorgewertes. Der Hintergrundgehalt
für Zink in den Hochflut- und Terrassensanden in der Lippeaue lag bei 81,05 mg/kg, während
der Vorsorgewert für Sand bei 60,00 mg/kg liegt. Mit Ausnahme von geringfügigen
70
Abweichungen nach oben für Cadmium und Quecksilber, d. h. in beiden Fällen Elemente mit
vergleichsweise geringen Bestimmungsgrenzen, lagen die Hintergrundgehalte für die weiteren
untersuchten Schwermetalle (Blei, Chrom, Kupfer, Nickel) deutlich unterhalb der
Vorsorgewerte.
As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
OB zu HFL +24% +98% +125% +37% +321% -5% +430% -17% +32%
HFL 12,95 43,00 0,88 33,48 13,00 29,42 0,20 0,60 279,80
Die Tabelle 10 zeigt für Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber und Zink der stärkste Trend zu
abnehmenden Stoffgehalten in den mineralischen Unterbodenhorizonten. In den Oberböden
wurden bis zu ≥ 100 % höhere Stoffgehalte in Bezug auf die abgeleiteten Hintergrundgehalte
nachgewiesen. Insbesondere bei Quecksilber war bei bis zu 430 % höheren Gehalten im
Oberboden ein starker Gradient zu beobachten. Auffällig war ebenso die deutlich
abgeschwächte Tendenz bei den Schwermetallen Nickel und Thallium, wobei in den
71
Hochflutlehmen sogar gleichwertige bis leicht höhere Hintergrundgehalte abgeleitet wurden.
Zwischen den Hochflutlehmen und den zumeist darunter anstehenden Auensanden ließen
sich, mit Ausnahme von Quecksilber, deutliche bis moderate Unterschiede bezüglich höherer
Stoffgehalten in den Hochflutlehmen feststellen.
Unter Berücksichtigung der in Kapitel 6.1.1 beschriebenen Ergebnisse zeigte sich v. a. für
Oberböden die Notwendigkeit einer Ableitung von auenspezifischen Einbauwerten. In den
Oberböden der Auenböden werden die in der Praxis angewandten Werte zur Bewertung von
Böden für einen Großteil der Parameter deutlich überschritten. Aus diesem Grund erfolgt in
diesem Kapitel – als Grundlage für die spätere Ableitung von auenspezifischen Einbauwerten
– eine genauere bzw. differenziertere Betrachtung der Hintergrundgehalte für Oberböden der
Lippeaue unter Berücksichtigung der o. g. Haupteinflussfaktoren.
Die nachfolgenden Tabellen 11 und 12 geben die o. g. Kenndaten für Hauptbodenarten Sand
und Lehm/Schluff an.
Tabelle 11: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
Hauptbodenart Sand [mg/kg TS]
Sand As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Mittelwert 8,96 44,53 0,98 23,86 22,85 13,90 0,38 0,31 178,01
Median 8,00 38,95 1,00 21,00 15,95 12,75 0,20 0,30 151,00
Std.-Abw. 4,36 24,94 0,55 15,13 19,83 7,39 0,51 0,13 119,28
90. Perz. 15,00 81,04 1,68 40,70 48,95 23,33 1,00 0,50 319,50
72
Tabelle 12: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
Hauptbodenart Lehm/Schluff [mg/kg TS]
Lehm/
As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Schluff
Mittelwert 11,23 57,66 1,14 32,87 31,27 21,06 0,43 0,38 252,24
Median 10,00 51,70 1,00 30,00 23,50 20,00 0,20 0,40 230,00
Std.-Abw. 4,99 23,61 0,55 14,85 21,69 7,96 0,69 0,12 119,42
90. Perz. 17,10 91,00 2,00 52,20 62,67 34,00 1,42 0,51 398,50
Für die sandigen Oberböden wurden die Vorsorgewerte der BBodSchV für alle
berücksichtigten Parameter deutlich, teils um ein Vielfaches, überschritten. In den bindigen
Böden war dies weniger stark ausgeprägt. Die Gehalte für Chrom und Nickel lagen unterhalb
der in der BBodSchV angegebenen Vorsorgewerte. Für die Schwermetalle Pb, Cd, Cu, Hg
und Zn zeigte sich jedoch eine deutliche Überschreitung der Vorsorgewerte für Lehm/Schluff.
Eine weitere Datenauswertung wurde nach den Nutzungsarten Ackerland und Grünland
vorgenommen. Weitere Nutzungsarten (z. B. Gehölze, Siedlung etc.) treten im
Untersuchungsgebiet nur sehr untergeordnet auf und wurden nicht gesondert betrachtet. Die
Ergebnisse nach der Nutzungsart sind in den Tabellen 13 und 14 dargestellt.
Ein direkter Vergleich mit den Vorsorgewerten der BBodSchV ist an dieser Stelle nicht
zielführend, da nicht weiter nach den Hauptbodenarten unterschieden wurde. Für Nordrhein-
Westfalen wurden vom Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-
Westfalen im Jahr 2015 die aktuellen Hintergrundwerte für Schadstoffgehalte in Böden
veröffentlicht (LANUV 2015).
73
Überschwemmungsgebiete wurden als Ausschlussflächen betrachtet. Es erfolgte jedoch eine
Unterteilung nach Ausgangssubstraten sowie der jeweiligen Nutzung. Somit können für die
Lippeaue die nach Nutzung abgeleiteten Gehalte mit den allgemeinen Hintergrundgehalten für
Nordrhein-Westfalen verglichen werden (vgl. Tabelle 13 und Tabelle 14).
Für die Ableitung der Hintergrundgehalte in NRW (90. Perzentil der Messwerte) nach LANUV
(2015) erfolgte eine Differenzierung nach folgenden Gebietstypen:
Das 90. Perzentil der Schwermetall- und Arsengehalte der Oberböden repräsentiert für die
Auenböden im Bereich bis HQ 100 den jeweiligen Hintergrundgehalt.
Der hierbei betrachtete Untersuchungsraum erstreckt sich vom Kreis Soest über die kreisfreie
Stadt Hamm und die Kreise Unna sowie Recklinghausen bis zur Mündung im Kreis Wesel.
Gemäß dem statistischen Landesamt für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (2019)
liegt die mittlere Bevölkerungsdichte, ohne lokale Gewichtung, in den Stadtgebieten um die
Lippeaue bei 555 EW/km² (Median = 467 EW/km²). In nur 2 von 14 Stadtgebieten ist die
Bevölkerungsdichte höher als 1.000 EW/km² (1.456 EW/km² in Lünen, 1.088 EW/km² in
Bergkamen). In den Stadtgebieten Lünen und Bergkamen selbst wurden keine Proben
entnommen, da die innerstädtischen Bereiche nicht von Maßnahmen der WRRL betroffen
sind. Insgesamt ist die Lippeaue (vorwiegend landwirtschaftlich genutzt) somit als Gebiet mit
überwiegend ländlicher Raumstruktur zu betrachten und kann demnach mit den
Hintergrundgehalten des Typ 3 verglichen werden.
Weiterhin erfolgte bei der Ableitung von Hintergrundgehalten für NRW auch eine
Differenzierung nach den Ausgangssubstraten (hier fluviatile Sedimente). Zum direkten
Vergleich wurden die Hintergrundgehalte der Lippeaue nachfolgend mit den
Hintergrundgehalten für NRW für fluviatile Sedimente gegenübergestellt.
74
Tabelle 13: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue
auf Ackerland [mg/kg TS]
Ackerland As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Mittelwert 8,67 39,75 0,93 24,14 20,25 14,45 0,21 0,30 167,77
Median 8,00 35,00 1,00 21,25 15,95 13,00 0,11 0,30 148,50
Std.-Abw. 4,20 20,76 0,47 11,61 17,01 7,45 0,24 0,13 104,66
90. Perz. 15,72 65,00 1,00 39,70 32,70 26,00 0,51 0,40 282,05
NRW FL1) 11,00 42,00 0,70 40,00 20,00 29,00 0,13 0,51 103,00
Tabelle 14: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue
auf Grünland [mg/kg TS]
Grünland As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Mittelwert 10,54 54,15 1,14 29,12 30,00 17,74 0,48 0,35 227,88
Median 10,00 48,00 1,00 26,00 23,00 16,00 0,20 0,40 200,00
Std.-Abw. 5,06 25,80 0,59 17,28 22,23 9,31 0,68 0,12 132,08
90. Perz. 17,00 94,20 2,00 48,95 63,20 30,40 1,39 0,50 412,70
NRW FL1) 16,00 96,00 1,50 55,00 32,00 42,00 0,26 0,77 210,00
In den Grünlandflächen wurden für alle Parameter höhere Stoffgehalte im Vergleich zu den
ackerbaulich genutzten Flächen nachgewiesen. Die Ausprägung hing stark vom jeweiligen
Schwermetall/ Metall ab. Zwischen den Nutzungen zeigten sich vergleichsweise geringe
Unterschiede für Arsen und Nickel (+ 8 % bzw. + 17 %), während bei Blei, Cadmium,
Quecksilber und Zink deutliche Unterschiede (bis zu + 173 % für Grünland bei Hg) bestanden.
75
Insbesondere für Zink und Quecksilber wurden deutlich erhöhte Stoffgehalte (+ 292 % für Hg,
+ 174 % für Zn) nachgewiesen. Bezüglich der Chromgehalte konnte kein Unterschied
festgestellt werden. Bei Nickel und Thallium lagen die Hintergrundgehalte in der Lippeaue
knapp unterhalb der Hintergrundgehalte für NRW auf ackerbaulich genutzten Flächen (- 10 %
für Ni, -28 % für Tl).
Auf Grünland wurden im Oberboden der Lippeaue für Cadmium (+ 33 %), Kupfer (+98 %),
Quecksilber (+ 435 %) und Zink (+ 97 %) deutlich höhere Hintergrundgehalte nachgewiesen.
Für Arsen und Blei war keine eindeutige Tendenz erkennbar. Chrom (- 11 %), Nickel (- 28 %)
und Thallium (- 35 %) wiesen auf Grünlandflächen der Lippeaue niedrigere Hintergrundgehalte
auf.
Die höchsten Konzentrationen lagen für Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer und Zink in den 1-
jährigen Überflutungsflächen (HQ 1) vor. Hier war ein deutlicher Unterschied zu den
Oberböden mit einer 2-jährigen Überflutung (HQ 2) zu erkennen. In den Bereichen, die weniger
häufig überflutet werden (HQ 5, HQ 10, HQ 25 und HQ 100), schwächte sich die Tendenz zu
geringen Konzentrationen deutlich ab. Zwischen HQ 10 und HQ 25 war für Blei, Cadmium und
Zink ein erkennbarer Anstieg der Konzentrationen zu sehen, während die Gehalte in den HQ
100-Flächen wieder niedriger liegen.
76
Tabelle 15: Hintergrundgehalte für Schwermeta lle und Arsen in Oberböden der Lippeaue
nach Überflutungshäufigkeit von HQ 1 (Überflutung bei einjährigem Hochwasser) bis HQ
100 (Überflutung bei hundertjährigem Hochwasser) [mg/kg TS]
90. Perz As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
n 33 46 44 45 37 46 40 15 37
n 43 50 49 49 48 49 31 38 49
n 84 93 89 93 92 93 43 65 92
n 51 64 60 64 58 64 35 34 59
n 28 33 30 32 32 32 15 20 33
n 35 38 31 35 35 35 14 24 36
HQ 100 16,80 68,80 1,00 38,80 23,80 25,20 0,13 0,50 256,20
Die Ergebnisse der statistischen Auswertung der Überflutungshäufigkeit zeigten eine deutliche
Tendenz zu höheren Stoffgehalten in den am häufigsten überfluteten Flächen. Es war jedoch
deutliche Abschwächung dieser Tendenz zwischen den einzelnen Überflutungsklassen sowie
Abweichungen zu erkennen.
Die höchsten Konzentrationen lagen für Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer und Zink in den 1-
jährigen Überflutungsflächen (HQ 1) vor. Hier war ein deutlicher Unterschied zu den
Oberböden mit einer 2-jährigen Überflutung (HQ 2) zu erkennen. In den Bereichen, die weniger
häufig überflutet werden (HQ 5, HQ 10, HQ 25 und HQ 100) schwächte sich die Tendenz zu
geringen Konzentrationen deutlich ab. Zwischen HQ 10 und HQ 25 war für Blei, Cadmium und
Zink ein erkennbarer Anstieg der Konzentrationen zu sehen, während die Gehalte in den HQ
100-Flächen wieder niedriger liegen.
Für Thallium zeigte sich ein stetiger Trend zu geringeren Konzentrationen in Flächen
geringerer Überflutungshäufigkeit bis HQ 10. Die Tl-Konzentrationen (90. Perzentil) nahmen
in HQ 25-Flächen deutlich zu und nahmen bis hin zu HQ 100 ab. Die Konzentration lag bei
HQ 100 jedoch weiterhin auf dem Niveau von HQ 5-Flächen.
77
Für Arsen, Nickel und Quecksilber war auf Basis der reinen Differenzierung nach den
Überflutungshäufigkeiten kein eindeutiger Trend erkennbar. Die Arsenkonzentrationen
variierten kaum entlang des Überflutungsgradienten und zeigten keine erkennbare Tendenz.
Bei Nickel war eine schwach abnehmende Tendenz bis HQ 10 zu erkennen, allerdings weitaus
weniger stark ausgeprägt als bei Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer oder Zink. Die
Quecksilberkonzentrationen folgten keinem Trend und waren hinsichtlich der
Überflutungshäufigkeit vollkommen zufällig verteilt.
Tabelle 16: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
TOC-Gehalt ≤ 3,8 Gew.-% [mg/kg TS]
TOC ≤ 3,8
As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
Gew.-%
Mittelwert 8,44 37,51 0,78 22,12 15,63 14,14 0,17 0,30 146,19
Median 8,00 36,00 0,90 20,00 14,25 12,00 0,13 0,30 129,50
Std.-Abw. 3,89 15,91 0,27 15,02 8,41 8,02 0,17 0,11 69,40
90. Perz. 12,50 54,80 1,00 33,20 26,50 26,00 0,25 0,40 251,30
78
Tabelle 17: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue,
TOC-Gehalt > 3,8 Gew.-% [mg/kg TS]
TOC >
As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn
3,8Gew.-%
Mittelwert 12,05 66,36 1,34 35,27 37,95 20,77 0,63 0,37 284,50
Median 11,00 61,80 1,00 32,00 30,70 20,00 0,27 0,40 250,00
Std.-Abw. 5,41 26,70 0,66 16,07 24,60 9,42 0,79 0,14 136,59
90. Perz. 19,00 103,00 2,30 61,15 81,50 34,00 1,91 0,59 500,90
Bei allen Schwermetallen und Arsen bestanden deutlich erkennbare Unterschiede zwischen
den beiden Klassen mit der Trenngröße 3,8 Gew.-% TOC. Die Metall-
/Schwermetallkonzentrationen waren in Oberböden mit höheren TOC-Gehalten deutlich
größer. Bei Ni und Tl war dieser Trend im Vergleich etwas schwächer ausgeprägt (+ 31 % bis
+ 48% bei > 3,8 Gew.-% TOC), während bei den übrigen Parametern noch deutlichere
Unterschiede zu erkennen waren (z. B. + 208 % bei Cu und + 664 % bei Hg für Proben mit >
3,8 Gew.-% TOC).
konnte für die meisten Metalle, mit Ausnahme von Quecksilber, keine eindeutige Tendenz zu
steigenden oder fallenden Konzentrationen entlang des Lippelaufes ausgemacht werden (vgl.
Tabelle 18).
79
Tabelle 18: Hintergrundgehalte für Schwermetalle und Arsen in Oberböden der Lippeaue in
den Haupt-Projektabschnitten (PA) [mg/kg TS]
90. Perz. As Pb Cd Cr Cu Ni Hg Tl Zn n
PA 6 16,00 83,08 1,40 43,70 31,60 32,60 0,24 0,50 316,40 104
Die Ergebnisse der Tabelle 18 zeigten eine eher zufällige Verteilung in den Projektabschnitten
d. h. es war kein eindeutiger Trend mit Ausnahme erhöhter Konzentrationen im Bereich des
2. Untersuchungsabschnittes (PA 2) zu erkennen. Bei näherer Betrachtung kann festgestellt
werden, dass im 2. PA ein Großteil der Stichprobe im 1-jährigen Überflutungsbereich
entnommen wurde (69 % der Proben). In den übrigen Teilabschnitten entstammen nur 2 % bis
10 % aus dem Bereich der 1-jährigen Überflutung, d. h. die erhöhten Konzentrationen im 2.
PA waren nicht auf die räumliche Lage im Flussabschnitt, sondern auf die schwerpunktmäßige
Probenahme im Bereich der am häufigsten überfluteten Flächen zurückzuführen. Lediglich für
Quecksilber konnte ein stetiger Trend zu zunehmenden Gehalten vom Oberlauf in Richtung
der Mündung beobachtet werden.
Die Ableitung der auenspezifischen Einbauwerte erfolgte wie in 4.4.3 beschrieben auf Basis
der zuvor statistisch berechneten Hintergrundgehalte unter Berücksichtigung der
maßgebenden Einflussfaktoren. Hierzu wurde anhand der Korrelationskoeffizienten der
lineare Zusammenhang zwischen intervallskalierten Merkmalen (Einflussfaktoren) bestimmt
und unter Berücksichtigung der rechnerischen Abweichung der jeweiligen Hintergrundgehalte
für die verschiedenen Raumeinheiten/ Einflussfaktoren der entsprechende Einbauwert
ermittelt.
Anhand der Korrelationskoeffizienten konnte die Stärke des Einflusses der maßgebenden
Einflussgrößen (Hauptbodenart (HBA), Überflutungshäufigkeit (HW), Nutzung und TOC-
Gehalt) bestimmt werden. Darauffolgend war eine Gewichtung durch die rechnerische
80
Ableitung eines Einflussfaktors möglich. In der Tabelle 19 sind die Korrelationskoeffizienten
für Arsen und Schwermetalle mit den jeweiligen Einflussgrößen zusammengestellt. Anhand
der Korrelationskoeffizienten konnte die Stärke des Einflusses der maßgebenden
Einflussgrößen (Hauptbodenart, Überflutungshäufigkeit, Nutzung und TOC-Gehalt) bestimmt
werden. Je höher der Korrelationskoeffizient, desto höher ist der lineare Zusammenhang, d.
h. der Einfluss des jeweiligen Faktors.
81
Mit Ausnahme von der Hauptbodenart in Bezug auf Quecksilber konnte für alle Konstellationen
aus Stoffparameter und Einflussfaktor ein hoch signifikanter Zusammenhang
(Signifikanzniveau 99 % bzw. α-Fehlerwert 0,01) nachgewiesen werden.
Für die Ermittlung der auenspezifischen Einbauwerte für die Schwermetalle und Arsen erfolgte
auf der Basis der Korrelationskoeffizienten eine Gewichtung der Einflussfaktoren. Dazu
wurden in einem ersten Schritt die Korrelationskoeffizienten für die Faktoren HW, Nutzung,
HBA und TOC der einzelnen Metalle/Schwermetalle aufaddiert. Anschließend wurden die
einzelnen Korrelationskoeffizienten durch den summierten Wert dividiert, um den anteiligen
bzw. gewichteten Faktor für die jeweilige Größe zu erhalten (vgl. Tabelle 20 und Abbildung
32).
As = 0,1844
Tabelle 20: Gewichteter Einfluss der Raumeinheiten/ Einflussfaktoren auf den jeweiligen
Stoffparameter, abgeleitet aus den Korrelationskoeffizienten (Einflusskoeffizient b)
82
Abbildung 32: Veranschaulichung des Gewichteten Einflusses der Raumeinheiten/
Einflussfaktoren auf den jeweiligen Stoffparameter, abgeleitet aus den
Korrelationskoeffizienten
83
Wie aus Tabelle 20 und Abbildung 32 hervorgeht, wurde in allen Fällen der Gehalt der
organischen Substanz (TOC-Gehalt) als stärkster Einflussfaktor identifiziert. Je nach Element
floss der TOC-Gehalt mit einer Gewichtung von bis zu 47 % (Cadmium), jedoch mindestens
30 % (Thallium), bei der Ableitung des typischen Einbauwertes ein.
Der Einfluss der Überflutungshäufigkeit (HW = Hochwasser) war nach den Ergebnissen der
gewichteten Korrelationskoeffizienten erkennbar geringer, sodass der Faktor für die Ableitung
der Einbauwerte zwischen 18 % (Nickel) und zu 30 % (Quecksilber) liegt.
In den meisten Fällen lag der Einfluss der Hauptbodenart mit 14 % (Cadmium) bis 34 %
(Nickel) in einer vergleichbaren Größenordnung. Als Ausnahme ist Quecksilber zu nennen, da
hier bezüglich der Stoffgehalte kein Einfluss der Hauptbodenart (< 1 %) ausgemacht werden
konnte. Ein im Vergleich zu den anderen Einflussfaktoren geringerer Einfluss ging von der
Nutzung (getrennt nach Acker- und Grünlandflächen) aus. Der gewichtete Einfluss lag je nach
Element bei 11 % (Chrom) bis maximal 21 % (Quecksilber).
Aus der Tabelle 21 ist am Beispiel von Blei ersichtlich, inwieweit die Hintergrundgehalte für die
verschiedenen Einflussfaktoren (Hauptbodenart etc.) von dem allgemeinen Hintergrundgehalt
(vgl. Kapitel 4.4.3) abweichen.
84
Tabelle 21: Abweichung der raumeinheitenspezifischen Hintergrundgehalte vom
allgemeinen Hintergrundgehalt am Beispiel von Blei
HW 2 99,50 + 17,06 %
HW 5 77,60 - 8,71 %
HW 10 64,00 - 24,71 %
HW 25 81,20 - 4,47 %
Anhand der Tabelle 21 wird am Beispiel von Blei gezeigt, inwieweit die Hintergrundgehalte
für die verschiedenen Einflussfaktoren (Hauptbodenart etc.) von dem allgemeinen
Hintergrundgehalt abweichen. Für die Ableitung eines konkreten, lippeauenspezifischen
Einbauwertes müssen die vorab abgeleiteten Hintergrundgehalte für die Metalle unter
Berücksichtigung der gewichteten Haupteinflussfaktoren mit Hilfe eines rechnerischen
Ansatzes bestimmt werden. Hierzu wurde die vom allgemeinen Hintergrundgehalt
abweichenden Metallkonzentrationen (a) (vgl. Tabelle 21) mit dem jeweilig gewichteten
Einflusskoeffizienten der Haupteinflussfaktoren (b) (vgl. Tabelle 20) multipliziert. Anschließend
wurden die 4 daraus resultierenden Werte (jeweils ein Wert je Faktor für Hauptbodenart,
85
Nutzung, Überflutung und TOC-Gehalt) addiert, um den möglichen Einbauwert zu ermitteln
(vgl. Formel 1).
Einbauwert = (aHBA (S, U) * bHBA) + (aNutzung (A, Gr) * bNutzung) +(aHW (1, 2, 5, 10, 25, 100) * bHW) +(aTOC
(1, 2, 3, 4, 5) * bTOC)
Zur Veranschaulichung ist für die Formel 1 eine Berechnung für ein Szenario mit folgenden
Randbedingungen beispielhaft dargestellt:
• Parameter: Blei
• Fläche wird bei einem 2-jährigen Hochwasser überflutet
• TOC-Gehalt zwischen 3,0 und 4,0 Gew.-%
• Ackerbaulich genutzte Fläche
• Hauptbodenart: Schluff
Einbauwert = (91,0 mg/kg * 0,2022) + (65,0 mg/kg * 0,1816) +(99,5 mg/kg * 0,2046)
+(64,4 mg/kg * 0,4116) = 77,07 mg/kg (≈ 77 mg/kg)
86
Tabelle 22: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 1 -jähriger Überflutung in mg/kg
87
Tabelle 23: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 2 -jähriger Überflutung in mg/kg
88
Tabelle 24: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 5 -jähriger Überflutung in mg/kg
89
Tabelle 25: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 10 -jähriger Überflutung in mg/kg
90
Tabelle 26: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 25 -jähriger Überflutung in mg/kg
91
Tabelle 27: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 100 -jähriger Überflutung in mg/kg
92
Um zukünftig eine möglichst praxisnahe Anwendung zu ermöglichen wurden die Werte
gerundet. Mit Ausnahme von Cadmium, Quecksilber und Thallium erfolgte eine Rundung auf
ganze Zahlen. Aufgrund der geringeren Konzentrationen für Cadmium, Quecksilber und
Thallium wäre eine Rundung auf ganze Zahlen zu ungenau und würde die realen
Konzentrationen nicht wiederspiegeln, sodass hier bis auf eine Nachkommastelle gerundet
wurde.
In den meisten Fällen zeigte sich eine kontinuierliche Steigerung bzw. Abgrenzung
entsprechend der Einflussfaktoren und zu erwartenden Trends. Aufgrund der gewichteten
Einflussfaktoren war oftmals nur ein geringer Unterschied bei der Betrachtung innerhalb eines
Faktors zu verzeichnen, allerdings waren i. d. R. deutliche Unterschiede bei gleichzeitiger
Betrachtung mehrerer Faktoren zu erkennen. Dies kann in Anbetracht der Spannweiten bzw.
der minimalen und maximalen Werte veranschaulicht werden:
Metall As Pb Cd Cr Cu Ni Tl Zn
Min [mg/kg] 13 59 1,1 29 27 17 0,4 244
Max [mg/kg] 18 103 2,7 60 84 33 0,6 513
Die Tabelle 28 zeigt, dass es zu deutlichen Abweichungen bei der Berechnung der Werte unter
besonders günstigen Bedingungen für die Akkumulation von Arsen und Schwermetallen (z. B.
hoher TOC-Gehalt, hohe Überflutungshäufigkeit, Grünlandflächen und bindige Böden) und
besonders ungünstigen Bedingungen für die Akkumulation von Arsen und Schwermetallen
(z. B. niedriger TOC-Gehalt, geringe Überflutungshäufigkeit, ackerbauliche Nutzung und
sandige Böden) kam. Besonders deutlich wurde dieser Unterschied z. B. bei den Parametern
Cadmium, Chrom, Kupfer und Zink. In diesen Fällen liegt die Differenz der abgeleiteten
Einbauwerte bei ungünstigen bzw. günstigen Szenarien, in Bezug auf den Minimalwert, bei
über 100 % (Cd +149 %, Cr +104 %, Cu +215 %, Zn +110 %). Weniger stark zeigt sich der
Einfluss bei Arsen und Thallium. Die maximale Abweichung nach oben, in Bezug auf den
Minimalwert, liegt bei +34 % (As) bzw. +58 % (Tl).
Bei Betrachtung der Einzelfaktoren untereinander zeigten sich die größten Unterschiede beim
direkten Vergleich der TOC-Stufen. Der TOC-Gehalt ging auch gemäß den Ergebnissen aus
Tabelle 20 bzw. Abbildung 32 als der dominierende maßgebendste Einflussfaktor hervor.
Kein eindeutiger Trend zeigte sich bei vielen Parametern hinsichtlich der
Überflutungshäufigkeit. Vor allem bei Pb, Cd, Cr, Ni, Zn zeigte sich ein deutlicher Trend zu
abnehmenden Konzentrationen zwischen den Hochwasserstufen HW 1, HW 2 und HW 5.
93
Unterschiede zwischen HW 5 bis HW 100 waren jedoch kaum erkennbar oder es lag kein
eindeutiger Trend vor. Dies wird nachfolgend am Beispiel von Blei und Chrom (Abbildung 33
und Abbildung 34) veranschaulicht. Weniger stark konnte dieses Verhalten v. a. bei Arsen und
Thallium beobachtet werden. Bei diesen Parametern war über den Gesamtverlauf von HW 1
bis HW 100 kein eindeutiger Trend (Zu- oder Abnahme) erkennbar.
Blei
120
Stetige Abnahme der Konzentration
110 von HW 1 bis HW 5
Konzentration [mg/kg]
100
Kein erkennbarer Trend bei
90
HW 5 bis HW 100
80
70
60
50
HW 1 HW2 HW5 HW 10 HW 25 HW100
Hochwasserstufen
Chrom
70
Stetige Abnahme der Konzentration
65
von HW 1 bis HW 5
Konzentration [mg/kg]
60
55
Kein erkennbarer bzw. deutlich
50 abgeschwächter Trend bei HW 5 bis
45 HW 100
40
35
30
HW 1 HW2 HW5 HW 10 HW 25 HW100
Hochwasserstufen
94
Aufgrund der Komplexität und Anzahl der Einzelwerte für den Betrachtungsfall mit Hilfe von 5
Einzeltabellen und gleichzeitiger Berücksichtigung von Raumeinheiten bzw. Einflussfaktoren
soll an dieser Stelle nicht weiter auf einzelne Werte eingegangen werden. Unter
Berücksichtigung der ableitbaren Trends aus den Hintergrundgehalten und der multivariaten
bzw. simultanen Betrachtung bei den letztlich dargestellten Einbauwerten bzw. der
Bewertungsmatrix, soll im nachfolgenden Kapitel diskutiert werden, wie und ob eine
vereinfachte Darstellung für bestimmte Fragestellungen sinnvoll oder umsetzbar ist.
Für die Ableitung der Hintergrundgehalte und auenspezifischen Einbauwerte wurde lediglich
auf vorhandene Daten aus dem Bereich bis zur 100-jährigen Überflutungshäufigkeit
zurückgegriffen. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass innerhalb der gemäß des
Datensatzes des Lippeverbandes dargestellten Auenfläche auch Flächen inkludiert sind,
welche nur bei einem 250-jährigen Hochwasser überflutet werden. Hierbei handelt es sich
jedoch um einen vergleichsweise geringen und flächenmäßig vernachlässigbaren Anteil im
Randbereich der rezenten Lippeaue (vgl. auch Abbildung 15). Des Weiteren erfolgen die
geplanten Maßnahmen und erdbaulichen Eingriffe im Rahmen der Umsetzung der EU-
Wasserrahmenrichtlinie in aller Regel im vergleichsweise ufernahen Bereich (höhere
Datendichte). Aufgrund des äußerst geringen Flächenanteils sowie der geringen Bedeutung
für planerische Maßnahmen liegen in diesen Bereichen nur vereinzelt
Untersuchungsergebnisse vor, sodass aufgrund der geringen Stichprobenzahl keine
statistisch aussagekräftigen und flächenhaft repräsentativen Werte (Hintergrundgehalte,
Einbauwerte unter multivariater Betrachtung mehrerer Faktoren, gebietsweise Betrachtung
etc.) generiert werden können. Sollten zukünftig dennoch vereinzelte Eingriffe und
Erdbewegungen in diesen Bereichen stattfinden, wird aufgrund der Zugehörigkeit zur
Lippeaue und der unmittelbar angrenzenden Lage zu den häufiger überfluteten Flächen sowie
des ohnehin abnehmenden Einflusses der Überflutungshäufigkeit ab HW 5 empfohlen, die
Werte für die hier betrachteten, äußeren Auenbereiche (z. B. HW 100-Flächen) anzuwenden.
Die Erfordernis einer Ableitung oder auch einer tatsächlichen Anwendung von
lippeauenspezifischen Einbauwerten zeigt sich insbesondere dann, wenn die berechneten
Hintergrundgehalte deutlich oberhalb der Vorsorgewerte der BBodSchV liegen. Unabhängig
von einer weiteren Differenzierung nach den Hauptbodenarten für Oberböden ist dies v. a. für
Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber und Zink der Fall. Für diese Schwermetalle lagen die
abgeleiteten Hintergrundgehalte (dargestellt als 90. Perzentil der Grundgesamtheit) jeweils
oberhalb der Vorsorgewerte für Lehm/ Schluff.
95
Für die Parameter Chrom und Nickel besteht in den Oberböden der Lippeaue keine direkte
Notwendigkeit auenspezifische Einbauwerte zu definieren, da hier entweder der Vorsorgewert
für Sand und/ oder der Vorsorgewert für Lehm/ Schluff unterschritten wurde. Für die Parameter
Arsen und Thallium werden in der BBodSchV keine Vorsorgewerte angegeben. Daher wird
auf den Vergleich mit den Hintergrundgehalte von NRW (Kapitel 6.1.2) verwiesen.
Grundsätzlich zeigten sich die unter den Oberböden anstehenden Auenlehme und Auensande
mit Ausnahme weniger Parameter eher unauffällig. Eine Ausnahme stellen Zink für die
Auensande sowie im Falle der Hochflut- und Terrassensande Cadmium und Quecksilber dar.
Eine weitergehende Differenzierung anhand der vorlaufend aufgezeigten Einflussfaktoren wie
bei den Oberböden ist für die Unterböden nicht möglich, da z. B. der direkte Einfluss der
Nutzung sowie der Überflutungshäufigkeit maßgebend von der Tiefe im Profil abhängt und
sich die Unterbodenhorizonte oftmals über mehrere dm bis m erstrecken. Diese Schichten
wurden im Zuge der Untersuchungen zumeist als Mischproben zusammengefasst und lassen
somit keine differenzierte Betrachtung zu. Für die baupraktische und planerische Anwendung
wird empfohlen, in kritischen Verhältnissen die in Tabelle 8 und Tabelle 9 abgeleiteten,
allgemeinen Hintergrundgehalte als Orientierungswerte, ggf. in Kombination mit einer lokalen
Einzelfallbetrachtung im Sinne des § 12 der BBodSchV, heranzuziehen. Die
Einzelfallbetrachtung von Unterböden ist insbesondere aufgrund der auentypischen
Heterogenitäten erforderlich. Organische bis stark organische Unterböden, wie sie lokal und
des Öfteren inselhaft vorkommen, wurden bei der Ableitung der allgemeinen
Hintergrundgehalte für Hochflutlehme und Hochflut-/Terrassensande nicht berücksichtigt.
Oftmals kommen den Hochflutlehmen und seltener auch in den Hochflut-/Terrassensanden
Schichten mit organischer Substanz (torfig, etc.) vor, sodass hier auch höhere
Schwermetall/Metallkonzentrationen vorkommen können (vgl. Amelung et al. 2018, Bradl
2004).
Die erhöhten Arsen- und Schwermetallkonzentrationen im Oberboden sind auf den direkten
Einfluss der Überflutung der Flächen zurückzuführen. Da Arsen und Schwermetalle im
Fließgewässer vorwiegend gebunden an Schwebstoffe transportiert werden, erfolgt der
Eintrag in Böden infolge von Hochwasserergebnissen, v. a. durch die Sedimentation von
Schwebstoffen (Wyzga & Ciszewski 2010). Des Weiteren hat der humose Oberboden deutlich
höhere Gehalte an organischer Substanz, welche wesentlich für die Bindung und
Akkumulation von Metallen verantwortlich ist (Amelung et al. 2018, Bradl 2004).
96
In den Unterböden sind die höheren Schwermetall- und Metallgehalte in den Hochflutlehmen
mit hoher Wahrscheinlichkeit vorwiegend auf den deutlich höheren Anteil von Fein- und
Feinstbestandteilen (Ton- und Schlufffraktion mit höheren Anteilen von Tonmineralen) und
Huminstoffen (organische Anteile) zurückzuführen (Amelung et al. 2018, Bradl 2004).
Beim direkten Vergleich der Bodenschichten innerhalb der quartären Sedimente wurde
besonders für Quecksilber ein ausgeprägtes Sorptions- bzw. Akkumulationsverhalten in Bezug
auf den Tiefengradienten beobachtet. Es zeigten sich deutlich höhere Gehalte im Oberboden
(+ 430 % im Vergleich zu den Unterböden). Ebenso konnte bezüglich der abgeleiteten
Hintergrundgehalte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Hochflutlehmen und den
Auensanden nachgewiesen werden. Dies ist v. a. darauf zurückzuführen, dass die Mobilität
von Quecksilber in Böden grundsätzlich als sehr gering einzustufen ist (Rozanski et al. 2016)
und Quecksilber durch die organische Substanz im Boden besonders stark gebunden und
immobilisiert wird (Amelung et al. 2018). Weitere Faktoren, wie z. B. die Hauptbodenart haben
im Vergleich zur organischen Substanz eine deutlich geringere Bedeutung (Boszke et al. 2003,
Rozanski et al. 2016). Aus diesem Grund kommt es kaum zu einem abwärts gerichteten
Stofftransport und einer Akkumulation in den zuoberst anstehenden, organischen Oberböden.
Insgesamt zeigte die Grundgesamtheit der Daten, dass Median und Mittelwert dicht
beieinander liegen, was auf eine symmetrische Verteilung und auf einen geringen Einfluss von
Ausreißern und Extremwerten schließen lässt. Generell war bei allen Hintergrundgehalten für
die jeweiligen Einflussfaktoren und darin gebildeten Klassen eine vergleichsweise hohe,
auentypische Standardabweichung festzustellen.
97
Gehalte an quellfähigen Tonmineralen in den feinkörnigen Böden der Lippeaue (vgl. Kapitel
5.3.3).
Die oftmals höheren Gehalte in Oberböden der Lippeaue im Vergleich zu den allgemeinen
Hintergrundgehalten in NRW (Ausschluss von Überflutungsflächen) lassen sich durch den
Eintrag von Schwermetallen während Hochflutereignissen erklären (Middelkoop 2016). Neben
Erzabbau- und allgemeinen Immissionen zählen Überschwemmungsgebiete zu den Gebieten
mit den höchsten Schwermetallbelastungen in NRW (König und Krämer 1985).
98
Transport von Arsen- und Schwermetallen im Fließgewässer vorwiegend in Form von
Schwebstoffen erfolgt (Wyzga & Ciszewski 2010) und somit Einträge in die Aue v. a. durch
Sedimentation der Schwebstoffe im Überflutungsfall eintreten. Weitere Einträge können bei
erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten auch aus dem Eintrag von erodiertem Bodenmaterial
aus der Umgebung der Aue und der Gewässersohle erfolgen (Van der Veen & Zachmann
2000), was ebenfalls auf höhere Stoffgehalte in den am häufigsten überfluteten Flächen
schließen lässt. Auffällig ist, dass der direkte Einfluss des Faktors „Überflutungshäufigkeit“ auf
dem am häufigsten überfluteten Flächen am größten ist und sich in den äußeren
Auenbereichen i. d. R. kein eindeutiger Trend bezüglich der Metallkonzentrationen
abzeichnete. Wie die Abbildung 33 und die Abbildung 34 am Beispiel von Blei und Chrom
zeigen, wurde ab der 5-jährigen Überflutung ein geringerer Einfluss der Überflutungshäufigkeit
auf die Metallkonzentrationen festgestellt. Dies wiederum lässt darauf schließen, dass die
Einflussstärke der Überflutungshäufigkeit v. a. in den ufernahen und regelmäßig überfluteten
Flächen eine zentrale Rolle spielt, während mit zunehmender Entfernung vom Ufer und
abnehmender Überflutungshäufigkeit andere Faktoren einen stärken Einfluss auf die
Stoffgehalte ausüben. So kommt es z. B. im Zuge der Auenlehmfraktionierung (Vollrath 1966)
entsprechend der Überflutungsdynamik zu einer zunehmenden Sedimentation von
Feinbestandteilen mit zunehmender Entfernung zum Flussufer. Die weiter entfernten Flächen
werden zwar seltener überflutet, jedoch können die hier sedimentierten, feineren
Bodenbestandteile höhere Arsen- und Schwermetallkonzentrationen binden und werden
sedimentiert.
Ebenso ist davon auszugehen, dass Flächen welche nicht im Mittel alle 1-2 Jahre überflutet
werden (> HW2) intensiver landwirtschaftlich genutzt werden und zugleich der Einfluss der
Bewirtschaftungsform aufgrund der geringeren Überflutungshäufigkeit länger Bestand hat. Bei
Arsen und Quecksilber ist der typische Trend wie vorlaufend beschrieben nicht zu beobachten,
da hier andere Faktoren (z. B. die organische Substanz und die Nutzung/ Beprobungstiefe bei
Quecksilber) dominieren und den Einfluss der Überflutungshäufigkeit abschwächen. Arsen ist
in der Umwelt grundsätzlich als sehr mobil einzustufen (Hirner et al. 2000), weswegen eine
partikuläre Sedimentation bzw. Akkumulation im Vergleich zu den betrachteten
Schwermetallen eine geringe Bedeutung haben könnte.
Der Gehalt der organischen Substanz (bestimmt als TOC-Gehalt) zeigte sich in den meisten
Fällen als der stärkste Einflussfaktor. Aufgrund des hohen Sorptionsvermögens der
organischen Substanz wegen hoher Anteile von funktionellen Gruppen und hoher spezifischer
Oberflächen/ Porositäten sowie der Bildung von metallorganischen Komplexverbindungen
(vgl. auch Herms & Brümmer 1984, Kerndorff & Schnitzer 1980) - bei gleichzeitig hohen
99
Gehalten organischer Substanz in den untersuchten Böden - ist dieses Resultat als plausibel
einzustufen.
Wie die Ergebnisse (Tabelle 18) zeigen, ist eine Gebietsabgrenzung zur Ableitung der
Hintergrundgehalte in den Oberböden der in der Lippe anstehenden Auenböden und im
Hinblick auf die Anwendung für auenspezifische Einbauwerte für die meisten Metalle nicht
erforderlich, da die Ergebnisse eine eher zufällige Verteilung in den Projektabschnitten zeigen
und kein eindeutiger Trend entlang des Gewässerverlaufs vorlag.
Wie bereits von Spaltmann (2017) gezeigt wurde, konnten die hier zunächst primär
betrachteten Raumeinheiten bzw. Einflussfaktoren (Überflutungshäufigkeit, TOC-Gehalt,
Hauptbodenart und Nutzung) als die wichtigsten Faktoren im Hinblick auf die
Schwermetallgehalte in der Aue ausgemacht werden. Weitere Faktoren, die die
Gesamtkonzentration und die Verfügbarkeit von Arsen und Schwermetallen in Böden
bestimmen, sind z. B. die Redoxbedingungen, der Gehalt von Fe-/Mn-Oxiden (insbesondere
100
bei Arsen) oder der pH-Wert (vgl. auch Amelung et al. 2018, Brümmer 1986, Gambrell et al.
1980).
Während beispielsweise die Hauptbodenart und der TOC-Gehalt bei jeder Standard-
Baugrunduntersuchung mitbestimmt werden, ist eine Bestimmung von Fe- bzw. Mn-Oxiden
oder der Redoxbedingungen (Redoxpotential) nicht üblich. Dies führt dazu, dass keine
Quantifizierung des Einflusses dieser Parameter und eine Klassifizierung vorgenommen
werden kann. Eine stichpunkthafte Auswertung (vgl. Kapitel 5.3.1, Tabelle 4) zeigte keine
signifikanten Korrelationen zwischen den Fe/Mn-Gehalten und den Metallkonzentrationen in
den Oberböden.
Der pH-Wert wird zwar bei konventionellen Untersuchungen mitbestimmt, jedoch liegen keine
Ergebnisse (z. B. sequentielle Extraktion) vor, die eine direkte Ableitung von
Zusammenhängen in der Lippeaue zulassen. Insbesondere jedoch handelt es sich bei dem
pH-Wert um eine veränderliche Größe. Aus diesem Grund lassen sich langfristige
Auswirkungen bei einem Wiedereinbau von Böden nicht abschließend beurteilen. Auch sind
die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit elementspezifisch und auch Negativkorrelationen
möglich (Zeng et al. 2011).
Des Weiteren spielen die Standorteigenschaften eine wichtige Rolle. Umso wichtiger ist aus
Sicht des gebietsinternen Wiedereinbaus von Böden eine Charakterisierung des betrachteten
Standortes (vgl. Kapitel 5). Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die
Böden in der Lippeaue, sowohl im Oberboden als auch im Unterboden, i. d. R. Werte im
neutralen Bereich (im Mittel pH 6,8 bis pH 7,5) aufweisen (vgl. Tabelle 6) und somit über eine
verhältnismäßig hohe Pufferkapazität verfügen. Demnach sind – auch in Anbetracht der zu
erwartenden Schwankungen (Tabelle 6) – Umlagerungen innerhalb des Lippegebietes in
dieser Hinsicht als unkritisch einzustufen.
Wie bereits im vorlaufenden Kapitel beschrieben, konnten anhand der zur Verfügung
stehenden Daten bereits maßgebende Einflussfaktoren für die Schwermetall- und
Arsengehalte abgeleitet werden. So soll sichergestellt werden, dass möglichst alle relevanten
Faktoren berücksichtigt werden, jedoch keine zu hohen Anforderungen an die Untersuchung
101
und Auswertung gestellt werden, welche im Kontrast zu einer praktikablen Anwendung in
Planungs- und Bauvorhaben stehen.
Entscheidend für eine in der Praxis anwendbare Methode zur Bestimmung der
auenspezifischen Einbauwerte, ist eine möglichst unkomplizierte und praxisbezogene
Anwendbarkeit. Dies setzt voraus, dass die in der Baupraxis ermittelten „Standardparameter“
für eine abschließende Bewertung ausreichend und geeignet sind.
Das Resultat ist die in Tabelle 22 bis Tabelle 27 dargestellte Bewertungsmatrix, welche zur
besseren Übersichtlichkeit in 5 Einzeltabellen aufgeteilt wurde. Diese Bewertungsmatrix erfüllt
sowohl die Anforderungen an die möglichst gleichzeitige Einbeziehung der maßgebenden
Einflussfaktoren, welche auch in konventionellen Untersuchungen bzw. Planungsprozessen
erhoben werden können, als auch die Anforderung an eine einfache Auswertung, da eine
Bewertung nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse durch einfaches Ablesen aus den
Tabellen möglich ist. Kritisch zu betrachten ist jedoch der Aspekt der Komplexität, da aus der
Vielzahl der möglichen Konstellationen eine entsprechende Vielzahl an verschiedenen, teil nur
schwach voneinander abweichenden, Empfehlungswerten zum Wiedereinbau resultiert. Des
Weiteren kann es aufgrund von vereinzelt nicht eindeutigen Trends bzw. sehr schwach
ausgeprägten Unterschieden zwischen Stufen (z. B. bei der Überflutungshäufigkeit im Hinblick
auf die äußeren Auenbereiche, vgl. exemplarisch Abbildung 33 und Abbildung 34) zu
Unsicherheiten und Plausibilitätslücken kommen. Aus diesem Grund wird eine weitere
Reduzierung von Stufen und Einflussfaktoren, im Sinne einer möglichst praxisfreundlichen und
für jeden Anwender plausibel nachvollziehbaren Anwendungsmethodik, empfohlen.
Zwar zeigen die Literatur und die eigenen Untersuchungsergebnisse eindeutig, dass die
Hauptbodenart, TOC-Gehalt, Nutzung und Überflutungshäufigkeit die maßgebenden und
anwendbaren Einflussfaktoren/Raumeinheiten sind, jedoch kann an dieser Stelle
weitergehend hinterfragt werden, inwieweit jeder Einzelne Faktor auch tatsächlich von
entscheidender Bedeutung bzw. sinnvoll für eine weitergehende, differenzierte Betrachtung
bei auenspezifischen Einbauwerten ist. Neben der Anzahl der Eingangsparameter selbst, kann
auch eine Reduktion von Stufen (z. B. Hochwasser-Stufen) zu einer deutlichen Abnahme bei
der Komplexität der Bewertungsmatrix beitragen.
102
zunächst naheliegend war, eine Zweiteilung der Aue in einen inneren, regelmäßig (alle 1 bis 2
Jahre) überfluteten Bereich und einen äußeren, seltener (alle 5 bis 100 Jahre) überfluteten
Bereich empfohlen. Eine allgemeine Unterteilung in eine innere und äußere Aue ist bei einer
Gesamtabwägung, auch wenn vereinzelt Metalle (Arsen, Thallium) nicht eindeutig von diesem
Trend betroffenen sind, im Sinne einer praxisnahen Anwendung sinnvoll und zielführend. Da
in beiden vorgenannten Ausnahmefällen generell kein eindeutiger Trend ausgemacht wurde,
weil andere Faktoren, wie z. B. der TOC-Gehalt, eine größere Rolle spielen, hat eine
Zusammenfassung der Hochwasserstufen entsprechend weniger Auswirkungen und trägt
weiterhin zu einer praxisorientierten Harmonisierung der Ergebnisse (Vermeidung von
unplausiblen Sprüngen bei zu engmaschiger Betrachtung) bei.
Aus dieser ersten Modifizierung ergab sich eine reduzierte Bewertungsmatrix, die nun anhand
von 2 Tabellen abgebildet werden konnte (vgl. Tabelle 29 und Tabelle 30). Da in diesem Fall
mehrere, zuvor getrennt abgeleitete Klassen (Hochwasserstufen) zusammengefasst wurden,
ergibt sich eine Spannweite bezüglich der jeweiligen Einbauwerte. Diese setzt sich aus dem
jeweils höchsten und niedrigsten Wert der nunmehr zusammengefassten Stufen zusammen.
103
Tabelle 29: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden für Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 1 - bis 2-jähriger Überflutung in mg/kg
104
Tabelle 30: Lippeauenspezifische Einbauwerte in Oberböden fü r Arsen und Schwermetalle auf Flächen mit 5- bis 100-jähriger Überflutung in
mg/kg
105
Die Hauptbodenart und der TOC-Gehalt sind anhand von Standarduntersuchungen eindeutig
zu bestimmen und können jeder einzelnen Probe unproblematisch zugewiesen werden. Des
Weiteren handelt es sich bei dem TOC-Gehalt um den vermeintlich relevantesten
Einflussfaktoren. Auch die Hauptbodenart ist von entscheidender Bedeutung, da hieraus
automatisch Rückschlüsse auf weitere wichtige Einflussfaktoren (z. B. Tonminerale) gezogen
werden können. Die Nutzungsklasse ist – mit dem Ziel einer weiteren Modifikation und
erhöhten Praxisnähe der Auswertungsmethodik - am ehesten zu vernachlässigen.
Wie Tabelle 20 und Abbildung 32 zeigen, wurde für die Nutzungsklasse im Vergleich der 4
betrachteten Einflussfaktoren der geringste, gewichtete Einfluss bestimmt. Ebenso wurde –
zumindest ein Teil der erhobenen Datengrundlage – in Anlehnung an die BBodSchV
gewonnen. Dies bedeutet, dass auf Grünlandflächen nur die obersten 10 cm beprobt wurden,
während sonst üblicherweise der gesamte Oberboden untersucht wurde. Gemäß Martin
(2000) konnte in Auenböden eine deutliche Abnahme der Schwermetallgehalte zwischen 15
und 25 cm Tiefe beobachtet werden, während zwischen 5 und 15 cm höhere Gehalte bestimmt
wurden. Es ist nicht gänzlich auszuschließen, dass die gemessenen Konzentrationen auf
Grünlandflächen durch die Probenahmetiefe beeinflusst wurden und dies den eigentlichen
Einfluss der Nutzung abschwächt bzw. überlagert. Es wird empfohlen zukünftig bei
Untersuchungen im Zuge von planerischen Maßnahmen zur Umgestaltung der Lippe die
gesamte durchwurzelte Oberbodenschicht (Ap- bzw. Ah-Horizont) zu beproben und zu
analysieren, da in der Regel im Zuge von Baumaßnahmen auch der gesamte Oberboden
abgetragen wird.
Eine weitere Unsicherheit bei der Auswertung und Bewertung der Flächen kann auch im
Hinblick auf die ehemalige, die aktuelle und die zukünftige Nutzung entstehen. Um den Faktor
„Nutzung“ in die Bewertungsmatrix aufzunehmen, bestehen generell 2 Möglichkeiten zur
Identifikation der Nutzung. Dies kann anhand der in-situ Aufnahme, d. h. der Dokumentation
der rezenten Nutzung bei der Datenerhebung oder anhand der Auswertung von beispielsweise
ATKIS-Daten oder Luftbildern mit einem Geoinformationssystem erfolgen. Während bei der
Geländekartierung die vorherige Nutzung nicht berücksichtigt wird (welche ggf. primär einen
Einfluss auf die Stoffakkumulation hatte) kann es bei der Auswertung von Geodaten sein, dass
die aktuelle und somit auch wahrscheinlich zukünftige Nutzung nicht immer genau ermittelt
werden kann. Dies zeigt sich z. B. beim direkten Vergleich von ATKIS-Daten und Luftbildern.
Daraus können einerseits Unsicherheiten und Unwägbarkeiten bei der Erhebung Daten und
andererseits ebenso Unsicherheiten bei der Beurteilung im Hinblick auf die zukünftige Nutzung
resultieren. Die derzeit und auch zukünftig großräumig stattfindenden Nutzungsänderungen
(z. B. Extensivierung im Zuge von ökologischen Verbesserungsmaßnahmen mit Umwandlung
von Ackerflächen in Grünland im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie) stellen
106
eine zusätzliche Schwierigkeit bei einer einheitlichen und praxisorientierten Anwendung dar.
Aus diesem Grund wurde die nachfolgende Bewertungsmatrix ohne Berücksichtigung der
Nutzungsklasse bei gleichzeitiger Zusammenfassung von Überflutungsstufen abgeleitet:
HW TOC HBA As Pb Cd Cr Cu Ni Tl Zn
≤ 2,0 Gew.- S 14 73 1,7 41 51 23 0,5 348
% U 15 75 1,8 441) 53 271) 0,5 366
2,0 - 3,0 S 14 77 1,7 45 53 27 0,5 367
Gew.-% U 15 79 1,8 481) 55 301) 0,5 385
HW 1 bis 3,0 - 4,0 S 15 83 1,7 46 57 27 0,5 384
HW 2 Gew.-% U 16 85 1,8 491) 59 301) 0,5 402
4,0 - 6,0 S 17 94 2,1 51 64 29 0,5 419
Gew.-% U 17 96 2,1 541) 66 331) 0,5 436
> 6,0 Gew.- S 17 101 2,7 57 81 29 0,6 495
% U 18 103 2,7 60 84 331) 0,6 513
≤ 2,0 Gew.- S 14 67 1,4 36 38 23 0,5 286
% U 15 691) 1,4 391) 41 261) 0,5 304
2,0 - 3,0 S 14 71 1,4 40 40 26 0,5 305
Gew.-% U 15 73 1,4 431) 43 301) 0,5 323
HW 5 bis 3,0 - 4,0 S 15 77 1,4 41 44 26 0,5 322
HW 100 Gew.-% U 16 79 1,4 441) 47 301) 0,5 340
4,0 - 6,0 S 17 88 1,7 46 51 29 0,5 357
Gew.-% U 17 90 1,8 491) 53 321) 0,5 375
> 6,0 Gew.- S 17 95 2,3 52 69 29 0,6 433
% U 18 97 2,4 551) 71 321) 0,6 451
1) Der statistisch abgeleitete Einbauwert liegt unterhalb des in der BBodSchV für lehmig/schluffige
Böden angegebenen Vorsorgewertes
Auf die Angabe einer Spannweite, analog zu Tabelle 29 und Tabelle 30, wurde aufgrund der
auentypischen Varianz und für eine bessere Anwendbarkeit in der Praxis verzichtet. Um eine
abschließende Bewertung vornehmen zu können, sollte lediglich ein maßgebender Wert
angegeben sein. In der obenstehenden Tabelle handelt es sich dabei um den obersten Wert
der Spannweite, d. h. innerhalb der Überflutungsflächen HW 1 bis HW 2 und HW 5 bis HW
100 wurde der jeweils höchste Hintergrundgehalt, der zuvor separat abgeleiteten Werte für die
jeweils einzelnen Überflutungsstufen herangezogen.
107
Eine alternative Möglichkeit bei der Ableitung von Einbauwerten besteht darin, die Stichproben
der jeweils zusammengefassten Überflutungsstufen in einer Gruppe zusammenzufassen und
die allgemeinen Hintergrundgehalte, welche die Basis für die Ableitung der empfohlenen
Einbauwerte darstellen, neu zu berechnen. Dies würde jedoch in diesem Fall zu einem
Informationsverlust führen, da Rückschlüsse auf die einzelnen Überflutungsflächen nicht mehr
möglich wären. Die Möglichkeit einer weiteren Differenzierung im Sinne der Tabelle 22 bis
Tabelle 27 bzw. Tabelle 29 und Tabelle 30 soll jedoch nicht gänzlich verworfen werden und
z. B. für kleinräumigere Eingriffe und Planungsmaßnahmen erhalten bleiben. Aus diesem
Grund wurde hier die vorherige Methodik beibehalten um auch im Sinne der
Nachvollziehbarkeit eine Harmonisierung sowie zugleich eine Vermeidung von
Unstimmigkeiten/ Widersprüchen zwischen der ausführlichen und der für großräumigere
Eingriffe vereinfachten und praxisorientierteren Bewertungsmatrix zu erreichen.
Es ist weiterhin darauf hinzuweisen, dass vereinzelte Werte für die Hauptbodenart
Lehm/Schluff (v. a. bei Chrom und Nickel) unterhalb der Vorsorgewerte der BBodSchV liegen.
Dies deutet darauf hin, dass keine Veranlassung für eine zusätzliche Betrachtung anhand von
auenspezifischen Einbauwerte besteht. Der Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit halber
erfolgte in der Tabelle 31 jedoch eine Darstellung dieser Werte.
Grundsätzlich sollten die hier abgeleiteten Einbauwerte, welche sich als allgemeine
Empfehlung zur Bewertung von Oberböden in der Lippeaue verstehen, ebenso nicht dazu
führen, bei erkennbaren Abweichungen und begründeten Fällen von den hierfür vorhandenen
Reglungen in der BBodSchV (z. B. lokale Betrachtung von Flächen mit erhöhten Stoffgehalten
und Umlagerung gemäß relativem Verschlechterungsverbot im Sinne des § 12 der BBodSchV)
abzuweichen. Aber nur in Einzelfällen wird es erforderlich sein detaillierte
Einzelfallbetrachtungen vorzunehmen. Generell sind die o. g. Einbauwerte als repräsentativ
für den überwiegenden Anteil der in der Lippeaue anstehenden Oberböden anzusehen und
108
stehen somit bei zukünftigen Bauvorhaben als maßgebliche Bewertungsgrundlage zur
Verfügung.
109
7 Schlussfolgerung
Derzeit liegen keine auenspezifischen Methoden bzw. Einbauwerte zur Bewertung von Arsen-
und Schwermetallgehalten in Auenböden vor. Aus diesem Grund ist eine Verwertung der
begrenzten und schützenswerte Ressource Boden innerhalb von Auengebieten oftmals
schwierig. Starre Einbauwerte, wie sie derzeit in der Praxis verwendet werden, sind aufgrund
der vorliegenden Untersuchungsergebnisse für Auenböden nicht praktikabel und nicht für eine
Bewertung geeignet. Es besteht daher die Notwendigkeit eine praxisorientierte
Handlungsstrategie auf Basis auenspezifischer Einbauregeln festzulegen.
Die Ableitung solcher Einbauregeln bzw. empfohlener Einbauwerte erfolgte auf Basis der in
einem ersten Schritt für die Lippeaue abgeleiteten Hintergrundgehalte und unter
Berücksichtigung der maßgebenden Einflussfaktoren (TOC-Gehalt, Bodenart, Nutzung und
Überflutungshäufigkeit). Anhand iterativer Schritte bei der Ableitung einer praxisorientierten
Bewertungsmatrix konnten verschiedene Bewertungstabellen erarbeitet werden.
Insbesondere für großräumige Eingriffe, wie sie zumeist bei Maßnahmen zur Umsetzung der
EU-WRRL geplant sind, wurde eine planerisch und baupraktisch orientierte sowie anwendbare
Handlungsempfehlung in Form einer auf die wesentlichen Kenngrößen reduzierten
Bewertungstabelle abgeleitet.
Die prinzipielle Vorgehensweise, wie sie für die Böden in der Lippeaue abgeleitet wurde, kann
bei einer detaillierten Gebietscharakterisierung auch auf andere Flussgebiete oder allgemein
für Auenböden übertragen bzw. angewendet werden. Somit besteht auch überregional die
Möglichkeit auf eine grundlegende Methodik zur Förderung einer fachgerechten und
nachhaltigen Verwertung des Schutzgutes und der begrenzten Ressource Boden
zurückzugreifen.
111
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119
9 Anhang
120
HAMW-1.1 0,0-0,3
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500
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Glimmergruppe
100
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d=1,153
d=1,181
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d=1,255
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0
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84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 4.69 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 21.5 % -
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83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 14.0 % -
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
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d=1,152
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Glimmergruppe
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 50.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 63.6 % -
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84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 2.03 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 21.2 % -
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 93.94 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 53.5 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 4.17 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 17.6 % -
84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 4.17 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 19.5 % -
86-2334 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 8.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.2 - S-Q 6.9 % -
75-1763 (C) - Dolomite - CaMg(CO3)2 - Y: 2.29 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 2.4 - S-Q 2.6 % -
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d=1,670
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d=1,255
d=1,229
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d=1,152
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
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84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 3.34 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 22.9 % -
86-2334 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 6.40 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.2 - S-Q 8.1 % -
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Glimmergruppe
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 83.61 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 73.6 % -
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84-0709 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 1.67 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 12.0 % -
75-1763 (C) - Dolomite - CaMg(CO3)2 - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 2.4 - S-Q 5.2 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 1.07 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 7.0 % -
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d=2,576
d=1,374
d=1,981
d=4,484
d=2,236
d=3,246
d=3,116
d=1,453
d=1,668
d=1,255
d=1,228
d=1,287
d=1,603
d=1,181
d=1,152
d=1,198
Feldspat
4 10 20 30 40 50 60 70 80 90
2-Theta - Scale
Lüwer_2_2_0,2-1,0 - File: Lüwer_2_2_0,2-1,0.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 3.000 ° - End: 90.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 32 s - 2-Theta: 3.000 ° - Theta: 1.500 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | X Offset 0.200 | Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 78.07 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 -
86-2339 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.1 -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 -
08-0048 (D) - Orthoclase - K(Al,Fe)Si2O8 - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic -
Lüwer_3_1_0,0-0,25
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900
800
700
600
Lin (Cps)
500
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300
d=4,260
200
d=1,818
d=1,541
d=2,986
Feldspat
d=3,189
d=2,456
d=2,282
d=1,382
d=1,372
100
d=2,127
d=1,375
d=2,237
d=2,978
d=1,979
d=1,181
d=4,478
d=1,670
d=1,198
d=1,255
0
4 10 20 30 40 50 60 70 80 90
2-Theta - Scale
Lüwer_3_1_0,0-0,25 - File: Lüwer_3_1_0,0-0,25.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 3.000 ° - End: 90.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 31 s - 2-Theta: 3.000 ° - Theta: 1.500 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 56.10 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 59.1 % -
86-2339 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 1.12 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.1 - S-Q 1.8 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 5.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 39.1 % -
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 70.99 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 56.7 % -
86-2339 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 1.42 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.1 - S-Q 1.7 % -
84-0709 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 1.42 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 9.3 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 11.8 % -
84-1306 (C) - Muscovite - KAl3Si3O10(OH)2 - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.4 - S-Q 20.5 % -
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 39.39 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 47.5 % -
86-2339 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.1 - S-Q 1.8 % -
84-1306 (C) - Muscovite - KAl3Si3O10(OH)2 - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.4 - S-Q 30.9 % -
84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 19.7 % -
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 41.50 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 48.1 % -
86-2339 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.1 - S-Q 1.8 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 25.8 % -
84-1306 (C) - Muscovite - KAl3Si3O10(OH)2 - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.4 - S-Q 14.9 % -
84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 9.5 % -
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 65.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 40.2 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 3.90 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 17.9 % -
84-1306 (C) - Muscovite - KAl3Si3O10(OH)2 - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.4 - S-Q 7.9 % -
84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 15.2 % -
86-2334 (C) - Calcite - Ca(CO3) - Y: 20.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Rhombohedral - I/Ic PDF 3.2 - S-Q 18.7 % -
W2_1_0,0-0,4
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 50.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 23.9 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 7.1 % -
84-1306 (C) - Muscovite - KAl3Si3O10(OH)2 - Y: 5.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.4 - S-Q 30.6 % -
83-1604 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 10.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 38.4 % -
W3_1-0,0-0,3
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2-Theta - Scale
W3_1-0,0-0,3 - File: W3_1-0,0-0,3.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 70.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 26 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 50.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 39.3 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 5.8 % -
86-0439 (C) - Orthoclase - K(AlSi3O8) - Y: 5.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.8 - S-Q 23.3 % -
83-1604 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 5.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 31.6 % -
W4_1-0,0-0,3
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d=1,979
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d=3,193
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d=1,672
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2-Theta - Scale
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Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 50.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 37.3 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 11.1 % -
86-0439 (C) - Orthoclase - K(AlSi3O8) - Y: 7.58 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.8 - S-Q 33.6 % -
83-1604 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 18.0 % -
W4_2_0,3-0,6
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d=2,237
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d=1,287
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d=1,453
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2-Theta - Scale
W4_2_0,3-0,6 - File: W4_2_0,3-0,6.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 3.000 ° - End: 90.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 31 s - 2-Theta: 3.000 ° - Theta: 1.500 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 55.88 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 56.5 % -
86-0439 (C) - Orthoclase - K(AlSi3O8) - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Monoclinic - I/Ic PDF 0.8 - S-Q 18.0 % -
83-1604 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 3.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 24.4 % -
74-1877 (C) - Lepidocrocite - FeO(OH) - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Orthorhombic - I/Ic PDF 4.2 - S-Q 1.1 % -
W5_1-0,0-0,35
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d=1,540
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d=2,236
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d=1,671
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d=4,030
d=1,452
100
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2-Theta - Scale
W5_1-0,0-0,35 - File: W5_1-0,0-0,35.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 70.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 26 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 50.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 64.5 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 19.2 % -
83-1604 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 1.57 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 16.3 % -
W5_2_0,35-0,7
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d=2,457
d=2,237
d=2,281
d=1,980
d=3,189
d=1,181
d=1,452
d=1,255
d=1,669
d=1,783
d=1,198
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100
4 10 20 30 40 50 60 70 80 90
2-Theta - Scale
W5_2_0,35-0,7 - File: W5_2_0,35-0,7.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 3.000 ° - End: 90.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 30 s - 2-Theta: 3.000 ° - Theta: 1.500 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
79-1906 (C) - Quartz - SiO2 - Y: 45.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Hexagonal - I/Ic PDF 4.8 - S-Q 55.3 % -
83-1466 (C) - Albite low - Na0.986(Al1.005Si2.995O8) - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 18.3 % -
84-0708 (C) - Microcline - KAlSi3O8 - Y: 2.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Triclinic - I/Ic PDF 0.6 - S-Q 20.1 % -
74-0994 (C) - Andalusite - Al2(SiO4)O - Y: 1.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Orthorhombic - I/Ic PDF 0.9 - S-Q 6.3 % -
SCB1-Luft
160
150
140
d=3,342
130
Quarz
120
110
100
90
Smektit
80
Kaolinit (nach DMSO)
70 Illit
Smektit (nach Ethylenglykol) Kaolinit
Kaolinit
60 Illit Quarz
d=14,074
Calcit
Chlorit (nach 550°C)
d=7,124
d=3,573
d=17,226
50
d=4,257
d=10,112
d=5,004
d=13,467
d=3,026
40
d=11,049
d=3,712
30
20
10
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB1-Luft - File: SCB1-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB1-Ethy - File: SCB1-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset -0.033 | Background 0.000,1.000 | X Offset 0.000 | X Offset 0.017 | Import
SCB1-DMSO - File: SCB1-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.125 | X Offset 0.117 | Import
SCB1-550 - File: SCB1-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB2-Luft
210
200
190
180
170
160
150
140 Quarz
Chlorit (nach 550°C)
130
120
Lin (Cps)
d=3,364
110
100 Smektit
d=14,066
70 Kaolinit
Quarz
d=3,571
60
d=3,747
d=12,574
Illit Calcit
Illit
d=7,159
50
d=3,033
d=5,060
d=4,259
d=10,091
40
30
20
10
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB2-Luft - File: SCB2-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB2-550 - File: SCB2-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.167 | X Offset 0.200 | Import
SCB2-DMSO - File: SCB2-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.100 | Import
SCB2-Ethy - File: SCB2-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.175 | Import
SCB3-Luft
230
Quarz
220
210
d=3,352
200
190
180
170
160
150
140
Lin (Cps)
130
120
Kaolinit
110 Smektit (nach Ethylenglykol)
Kaolinit
Kaolinit (nach DMSO)
100 Smektit
d=7,137
90 Kaolinit (nach DMSO)
Illit Quarz
Illit
d=14,061
80
d=11,268
Calcit
d=16,678
70
d=3,585
d=5,028
d=4,253
d=3,037
d=10,064
60
d=3,737
50
40
30
20
10
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB3-Luft - File: SCB3-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB3-550 - File: SCB3-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.125 | X Offset 0.083 | Import
SCB3-DMSO - File: SCB3-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.142 | X Offset 0.133 | Import
SCB3-Ethy - File: SCB3-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB4-Luft
200
190
180
170
160
Quarz
150
140
d=3,339
Chlorit (nach 550°C)
130
120
Lin (Cps)
110
Calcit
100
Smektit
Kaolinit Kaolinit
90
d=3,036
Kaolinit (nach DMSO)
80
Smektit (nach Ethylenglykol) Kaolinit (nach DMSO)
Illit Illit
d=7,139
70
Quarz
d=11,171
d=14,066
d=3,571
60
d=13,382
d=9,975
d=5,002
d=16,363
d=3,742
50
d=4,259
40
30
20
10
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB4-Luft - File: SCB4-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB4-Ethy - File: SCB4-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB4-DMSO - File: SCB4-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | Background 0.000,1.000 | X Offset 0.150 | Background 0.000,1.000 | X Offset 0.142 | Import
SCB4-550 - File: SCB4-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.125 | Import
SCB5-Luft
170
160
150
140
130
Quarz
120
d=3,356
110
100
Lin (Cps)
90
80
d=3,040
60 Smektit
d=11,159
d=7,171
50
d=10,080
Illit
d=3,582
d=17,102
d=3,738
40
d=4,997
Quarz
d=4,275
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB5-Luft - File: SCB5-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB5-Ethy - File: SCB5-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.167 | Import
SCB5-DMSO - File: SCB5-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.075 | Import
SCB5-550 - File: SCB5-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.142 | Import
SCB6-Luft
d=3,349
160
Quarz
150
140
130
120
110
Kaolinit
100 Smektit
Lin (Cps)
90
d=7,102
Smektit (nach Ethylenglykol)
Kaolinit
80
d=14,068
d=3,596
Kaolinit (nach DMSO)
d=17,005
70
Illit Illit
Quarz
60 Kaolinit (nach DMSO)
d=5,011
Calcit
d=10,030
d=11,101
d=4,262
50
d=3,735
d=3,036
40
30
20
10
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB6-Luft - File: SCB6-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB6-550 - File: SCB6-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset -0.192 | Import
SCB6-DMSO - File: SCB6-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.075 | Import
SCB6-Ethy - File: SCB6-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.142 | X Offset 0.155 | X Offset 0.075 | Import
SCB7-Luft
400
Smektit
300
Quarz
d=16,976
Lin (Cps)
d=13,982
200
Kaolinit
Illit Kaolinit
Illit
Kaolinit (nach DMSO)
d=3,338
Kaolinit (nach DMSO)
d=3,588
Quarz
d=7,174
d=5,026
100
d=10,023
d=13,140
d=3,729
d=4,266
d=11,130
2 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB7-Luft - File: SCB7-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB7-Ethy - File: SCB7-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.133 | X Offset 0.108 | Import
SCB7-DMSO - File: SCB7-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB7-550 - File: SCB7-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | Import
SCB8-Luft
180
170
160
d=3,348
150
140
130
120
110
100
Kaolinit (nach DMSO)
d=7,100
90
d=3,571
d=14,141
d=16,660
80
d=11,088
60
d=3,725
d=5,010
d=10,144
50
d=4,254
40
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB8-Luft - File: SCB8-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | X Offset 0.200 | Import
SCB8-550 - File: SCB8-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB8-DMSO - File: SCB8-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.083 | Import
SCB8-Ethy - File: SCB8-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.167 | Import
SCB9-Luft
150
d=13,997
d=16,776
140
Quarz
130
120
Kaolinit
110
d=3,602
90 Illit
Lin (Cps)
d=3,342
Illit Kaolinit (nach DMSO)
d=7,162
80
d=11,001
Calcit
d=5,003
70
d=10,072
60
d=3,727
d=3,037
Quarz
50
40
d=4,203
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB9-Luft - File: SCB9-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB9-550 - File: SCB9-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y:
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.183 | Import
SCB9-DMSO - File: SCB9-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 m
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.158 | Import
SCB9-Ethy - File: SCB9-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm - Y
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.158 | X Offset 0.133 | X Offset 0.108 | Import
SCB10-Luft
170
Quarz
160
Smektit (nach Ethylenglykol)
150
d=3,342
140
130
Smektit
120
100
Lin (Cps)
90
Kaolinit (nach DMSO)
Illit
80
d=7,162
Kaolinit
70 Illit
d=17,113
Quarz
d=13,998
d=3,575
60
50
d=11,217
d=9,995
d=4,984
40
d=4,258
d=3,720
30
20
10
4 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB10-Luft - File: SCB10-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB10-DMSO - File: SCB10-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.192 | X Offset 0.192 | Import
SCB10-Ethy - File: SCB10-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.192 | Import
SCB10-550 - File: SCB10-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB11-Luft
180
Quarz
170
160
140 Smektit
130
d=16,253
d=13,993
120
110
d=3,349
Kaolinit (nach DMSO)
Lin (Cps)
100
90 Illit
d=11,186
80 Kaolinit
d=3,577
70
Kaolinit Kaolinit (nach DMSO)
d=7,160
60
Illit
d=4,992
d=10,108
50 Quarz
d=3,737
40
d=4,235
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB11-Luft - File: SCB11-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB11-Ethy - File: SCB11-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm
Operations: X Offset 0.075 | Background 1.000,1.000 | X Offset 0.175 | Import
SCB11-DMSO - File: SCB11-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB11-550 - File: SCB11-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB12-Luft
130
120
Illit
d=3,342
Kaolinit
110
Kaolinit
d=3,568
d=7,142
90
d=11,121
80
Lin (Cps)
70
Illit
Kaolinit (nach DMSO)
60
Smektit
50
d=3,731
Smektit (nach Ethylenglykol)
d=4,984
d=9,995
Quarz
40
d=14,225
d=16,839
30
d=4,250
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB12-Luft - File: SCB12-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 18 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB12-Ethy - File: SCB12-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.175 | Import
SCB12-DMSO - File: SCB12-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.183 | Import
SCB12-550 - File: SCB12-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.083 | X Offset 0.117 | X Offset 0.000 | Import
SCB13-Luft
210 Quarz
200
190
180
160 d=14,291
Smektit
d=16,473
150
140
130
d=3,344
Lin (Cps)
120
110
Kaolinit
d=3,563
Kaolinit (nach DMSO)
80 Lepidokrokit
d=7,142
d=11,128
Illit
70
d=4,948
d=3,728
Quarz
d=6,270
60
50
d=10,173
d=4,247
40
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB13-Luft - File: SCB13-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step ti 08-0098 (N) - Lepidocrocite - Fe+3O(OH) - Y: 20.00 % - d x by: 1. - WL: 1.5406 - Orthorhombic -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB13-Ethy - File: SCB13-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB13-DMSO - File: SCB13-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° -
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.150 | Import
SCB13-550 - File: SCB13-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step ti
Operations: Background 1.000,1.000 | X Offset 0.200 | X Offset 0.192 | Import
SCB14-Luft
290
280
270
260
250
240
230
220
210
200
190
180
170
Lin (Cps)
160
120
d=13,986
110
Kaolinit (nach DMSO)
100 Kaolinit (nach DMSO)
Kaolinite
d=3,347
90
80
Kaolinit
d=3,585
d=11,127
70 Illit
Illit
d=6,270
60
d=7,195
d=3,733
Quarz
50
d=4,990
d=10,026
40
d=4,260
30
20
10
3 10 20 30
2-Theta - Scale
SCB14-Luft - File: SCB14-Luft.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 27 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
SCB14-550 - File: SCB14-550.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm -
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | X Offset 0.183 | X Offset 0.158 | Import
SCB14-DMSO - File: SCB14-DMSO.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.158 | X Offset 0.125 | X Offset 0.108 | Import
SCB14-Ethy - File: SCB14-Ethy.raw - Type: 2Th/Th locked - Start: 2.000 ° - End: 35.000 ° - Step: 0.020 ° - Step time: 2. s - Temp.: 27 °C - Time Started: 17 s - 2-Theta: 2.000 ° - Theta: 1.000 ° - Chi: 0.00 ° - Phi: 0.00 ° - X: 0.0 mm
Operations: Background 0.000,1.000 | X Offset 0.200 | Import
Lebenslauf tabellarisch