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IMPFUNG PRO CONTRA

Zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern entflammen regelmäßig Diskussionen über das


Für und Wider von Impfungen. Was sind die Argumente der beiden Positionen?

Angesichts der dramatisch hohen Zahl von Coronaerkrankten in Deutschland/der Welt


hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine mögliche Impfpflicht ins
Gespräch gebracht.
Eine wirksame Behandlung von Erkrankten ist leider noch nicht möglich.
Wir haben in Deutschland aus guten Gründen keine Impfpflicht, selbst bei Infektions-
krankheiten mit zum Teil schwerwiegenden Verläufen.
Das Selbstbestimmungsrecht hat Vorrang, eine Impfung ist stets und zuallererst eine
persönliche Abwägung von Nutzen und Risiken.
Außerdem käme eine Impfpflicht für den aktuellen Masernausbruch zu spät.

Die verpflichtende Impfung ist auch unter Ärzten heftig umstritten.


Die Impfung gegen Masern/Corona schützt das eigene Leben und das vieler anderer.
Und sie ist sicher. Doch manche Eltern/Menschen verweigern die Impfung.
( Impfen darf keine individuelle Entscheidung sein. Impfen schützt jeden Einzelnen
und die Gemeinschaft. Sie ist ein Gebot der Solidarität. Deshalb sollte auch nicht nur
die Masernimpfung Pflicht werden, sondern auch die Impfung gegen Diphtherie,
Polio und andere Krankheiten. )
Die Impfpflicht ist ein staatlicher Eingriff in die individuelle Freiheit.
( Diese ist aber auch dahin, wenn ein ungeimpftes Kind lebensgefährlich erkrankt
oder Behinderungen davonträgt. )
Hier braucht es vor allem bessere Impfberatung und bessere Impfangebote.
Eine Impfpflicht ist unwirksam.
( Das Problem liegt in Deutschland nicht bei einer zu geringen Impfbereitschaft,
sondern bei viel zu schlechter Erfassung der Masernfälle/Coronafälle. )
Eine Masernimpfpflicht ist verfassungswidrig – sie verletzt zentrale Grundrechte
unserer Verfassung wie das auf körperliche Unversehrtheit.

Das stärkste Argument gegen Schutzimpfungen: Impfschäden treten zwar äußerst selten auf, doch
es gibt sie.
Impfbefürworter hingegen argumentieren mit der Erfolgsgeschichte der Schutzimpfungen im Kinder-
und Jugendalter.

IMPFGEGNER
Der Impfstoff soll die körpereigene Abwehr anregen. Das kann zu Rötung und Schwellung oder vereinzelt zu
Knötchenbildung an der Einstichstelle führen. Auch allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber oder Gelenkschmerzen
können auftreten. Bei anfälligen Kindern kann das Fieber auch Fieberkrämpfe auslösen. Diese sogenannten
Impfreaktionen sind jedoch in der Regel harmlos, bilden sich wieder zurück und zeigen letztlich, dass das
Immunsystem arbeitet.

Manche Menschen fürchten, dass die Krankheit durch die Impfung erst ausbrechen kann und lehnen Impfungen
deshalb ab. Doch auch diese Furcht ist heute unbegründet.

Wirklich schwere Nebenwirkungen, die dauerhafte Schäden bzw. Behinderungen verursachen können, sind bei
heutigen Impfstoffen eine absolute Ausnahme. Die Angst vor diesem Impf-GAU hält aber manche Eltern davon ab,
ihre Kinder impfen zu lassen. Immerhin stehen auf der Horror-Liste Dinge wie Erkrankungen des Nervensystems,
anaphylaktische Reaktionen und Auto-Immunerkrankungen, wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder Diabetes Typ 1.

Denn Probleme, die erst lange nach der Impfung auftreten, würden von den Hausärzten vermutlich nur selten mit der
Impfung in Verbindung gebracht.

IMPFBEFÜRWORTER

Impfungen sollen vor gefährlichen Krankheiten schützen.

Nur wenn weiterhin der größte Teil der Bevölkerung geimpft ist, kehren Kinderlähmung oder Diphtherie nicht zurück
oder können sogar endgültig ausgerottet werden.

Auch die chronische Geldknappheit im Gesundheitssystem spricht für die Impfung: Ein Impfstoff ist um vieles
günstiger als die wochenlange Behandlung von schwerkranken Patienten. Nicht nur die Kosten für Arzt und
Medikamente, auch Verdienstausfälle belasten Kassen und Wirtschaft.

Die Medizin war erfolgreich bei Pest, Pocken, Kinderlähmung. Impfstoffe


gehören zu den größten Taten der Menschheit. Als der Risiko noch groß war,
an einer dieser Seuchen zu verrecken, wurden die Impfstoffe gefeiert.
Und trotzdem bin ich gegen eine Impfpflicht. Weil die individuelle Freiheit
und die Unversehrtheit des Körpers in diesem Fall wichtiger sind als das
Interesse der Gesellschaft. Ich hänge dem altmodischen rechtlichen Grundsatz
an, dass die Grenzen des Körpers die Grenzen des Staates sind.
Wer was und wie mit seinem Leib und seiner Gesundheit anstellt, ist jedem
selbst überlassen.

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