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Werkstofftechnik Spektroskopie
Atom-Emissions-Spektroskopie
Inhalt
1 Einleitung...................................................................................................... 2
2 Grundlagen der Atom-Emissions-Spektrometrie ...................................... 2
2.1 Historie ........................................................................................................... 2
2.2 Physikalische Vorgänge ................................................................................. 3
3 Aufbau eines Atom-Emissionsspektrometers........................................... 3
3.1 Anregungsgenerator ...................................................................................... 3
3.2 Beugungsgitter ............................................................................................... 5
3.3 Paschen-Runge-Aufstellung .......................................................................... 5
3.4 Vakuumoptik .................................................................................................. 6
3.5 Messung der Lichtsignale .............................................................................. 6
3.5.1 Photomultiplier ............................................................................................... 7
3.5.2 Halbleiterdetektor - CCD-Chip ...................................................................... 8
4 Probeentnahme ............................................................................................ 8
5 Analyse ......................................................................................................... 8
6 Rekalibration ................................................................................................ 9
7 Versuche ..................................................................................................... 10
7.1 Aufgabe ....................................................................................................... 10
7.2 Bericht .......................................................................................................... 10
8 Fragen zur Vorbereitung ........................................................................... 10
Datei: Spektroskopie_R13_03-11-2011
Hochschule Offenburg Atom-Emissions- Seite 2 von 11
Werkstofftechnik Spektroskopie
1 Einleitung
Die Atom-Emissions-Spektroskopie ist ein Verfahren zum Nachweis von Elementen
u. a. in Metalllegierungen. Jedes Element sendet in angeregtem Zustand eine
Strahlung bestimmter Wellenlänge aus. Mit einem optischen Gitter können aus
diesem Bündel Einzelstrahlen abhängig der Wellenlänge gebeugt werden. Der
Beugungswinkel kennzeichnet das Element, die Intensität die Elementkonzentration
im Werkstoff. Bei einem Spektroskop wird das Lichtspektrum von einem Beobachter
ausgewertet, bei einem Spektrometer wird die Zusammensetzung elektronisch
automatisiert ausgewertet.
Abbildung 2.1: Spektrale Zerlegung von zusammengesetztem Licht durch ein Prisma
Es sind kontinuierliche Spektren, welche von einem glühenden Körper, z. B. der
Sonne oder einer Glühlampe erzeugt werden. Für die Spektralanalyse z. B. von
Stählen, sind kontinuierliche Spektren nicht geeignet.
Linienspektren entstehen beim Leuchten von atomaren Gasen. Das Leuchten wird
durch Zufuhr von z. B. elektrischer Energie erzeugt. Die Anwesenheit einer
bestimmten Spektrallinie beweißt, dass ein bestimmter Elektronenübergang bei der
Anregung des Gases stattfindet. Die möglichen Elektronenübergänge bei einem Stoff
hängen von dem Aufbau des Atoms, besser von dessen Elektronenhülle, ab. Jedes
Element sendet charakteristische Spektrallinien aus, eine Art „Fingerabdruck“ mit
bestimmten Wellenlängen, über welche die Atomsorte bestimmt werden kann.
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Werkstofftechnik Spektroskopie
+
Anode
Probe
Licht
Lichtleiter
Kathode
Wolframelektrode
-
Ablauf
1. Der Funkenstand wird mit Argon gespült.
2. Die Probe wird angefunkt, wobei leichtflüchtige Stoffe verdampfen.
3. Die Probenoberfläche wird umgeschmolzen und dabei homogenisiert, d. h.
gleichmäßig vermischt. Man erhält bei der Messung mittlere Konzentrationen
aus der Messstelle.
4. Die Messung startet, wobei das Licht ausgewertet wird.
5. Die gemessenen Lichtintensitäten werden von der Software mithilfe von
hinterlegten Kennfeldern in Konzentrationen umgerechnet.
Reinigung Funkenkammer
Die während des Abfunkvorganges gebildeten verdampften Partikel führen zu einem
Niederschlag in der Funkenstandskammer. Diese Partikel verschmutzen die
Lichteingänge und können eine leitende Verbindung zwischen Elektrode und
Wandlung des Funkenstandes bilden. Um elektrische Überschläge zu vermeiden,
muss das Stativ regelmäßig gereinigt werden.
Die Häufigkeit dieses Reinigungsintervalls hängt von der Anzahl der Abfunkungen,
den Anregungsparametern, sowie des Materials ab, welches analysiert wird.
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Werkstofftechnik Spektroskopie
Elektrode
Die Wolframelektrode muss vor jeder Einzelmessung mit einer sauberen Drahtbürste
gereinigt werden.
3.2 Beugungsgitter
Das Licht aus dem Funkenstand wird auf ein Beugungsgitter geleitet um die
einzelnen Wellenlängen sichtbar zu machen.
Licht breitet sich normalerweise geradlinig aus. Wird aber ein Lichtbündel durch eine
Öffnung begrenzt, deren Durchmesser in der Größenordnung der Wellenlänge des
Lichtes liegt, dann tritt das Phänomen der Lichtbeugung auf; hinter der Öffnung
breitet sich das Licht in alle Richtungen aus, die Öffnung ist zum Zentrum einer
Elementarwelle geworden. Hat man dicht nebeneinander zwei gleich Öffnungen,
dann hat man zwei Elementarwellen, die sich überlagern (die miteinander
interferieren). Fällt an einem Ort der Wellenberg der Elementarwelle mit einem
Wellenberg einer zweiten Elementarwelle zusammen, dann verstärken sich beide
Wellen. Fällt hingegen ein Wellenberg der ersten Elementarwelle mit einem Wellental
der zweiten Elementarwelle zusammen, dann löschen sich die beiden gegenseitig
aus. Es tritt also die eigenartige Erscheinung auf, dass Licht plus Licht unter
bestimmten Umständen zu Dunkelheit führen kann. Statt durch kreisförmige
Öffnungen kann ein Lichtbündel auch durch sehr schmale Spalten begrenzt werden.
Bringt man eine sehr große Anzahl sehr schmaler Spalte mit gleichen Anständen
voneinander an, dann hat man ein optisches Beugungsgitter vor sich. 1821 stellte
Joseph von Fraunhofer das erste Beugungsgitter her, in dem er parallele Furchen in
eine Glasplatte ritzte (300 Striche pro mm). Mit solch einem Gitter gelang es
erstmals, die absolute Wellenlänge von Spektrallinien zu messen. Das
Fraunhofersche Gitter ist ein Transmissionsgitter. Heute werden fast ausschließlich
Reflexionsgitter verwendet, die durch Einritzen von Furchen in einen Spiegel
entstehen. Es können Gitter mit 3600 Strichen pro mm hergestellt werden. Während
in einem Prisma kurzwellige Strahlung stärker abgelenkt wird als langwellige, ist es
am Gitter umgekehrt, die Strahlung wird umso stärker abgelenkt je größer die
Wellenlänge ist.
Der Beugungswinkel ist abhängig von der Wellenlänge und diese ist wiederum
elementabhängig.
3.3 Paschen-Runge-Aufstellung
In den meisten modernen Spektrometern wird eine Anordnung nach Paschen-Runge
gewählt, wobei der Eintrittsspalt, das Gitter und die Austrittsspalte auf einem Kreis,
dem Rowlandkreis, angeordnet sind (Abbildung 3.2).
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Der nutzbare Spektralbereich beim Gerät: Spectrolab liegt zwischen (210 und 800)
nm, wenn ein Quarzlichtleiter verwendet wird. Geringere Wellenlängen werden nicht
durch Quarz geleitet, sondern im Lichtleiter völlig absorbiert. In Luft werden
Wellenlängen nur über 190 nm durchgelassen, z. B. Kohlenstoff mit einer
Wellenlänge von 193,1 nm. Beim Messen von kürzeren Wellenlängen, wie bei der
Spektralanalyse von Phosphor (178,2 nm), Schwefel (180,7 nm) und Bor (182,6 nm)
wird der Lichtstrahl entweder durch Argon oder in Vakuum geleitet, dadurch können
Spektrallinien ab 165 nm gemessen werden.
Auf der Fokalebene und dem Rowlandkreis kommt es zu den Helligkeiten, abhängig
von der Wellenlänge des Lichtes. Dort sind Austrittsspalte mit 50 µm Breite
angeordnet, durch die dann nur noch das Licht einer Wellenlänge fallen kann.
3.4 Vakuumoptik
Wellenlängen unterhalb 190 nm werden von Luft absorbiert. Um kleinere
Wellenlängen, wie zum Beispiel von den Elementen C, P, S, B, Sn, As, messen zu
können wird die Luft durch ein Vakuum entfernt.
Die Vakuumoptik befindet sich deshalb in einem Kessel, bei dem mit Hilfe einer
Pumpe ein Druck von 0,05 Torr = 6,67 Pa gehalten wird.
Der Aufbau der Vakuumoptik ist identisch mit dem Aufbau der Luftoptik. Eintrittsspalt,
Gitter und Austrittsspalten befinden sich hier lediglich auf einer kleineren optischen
Bank, da ein kleiner Spektralbereich genutzt wird.
Aus Platzgründen sind hier die Austrittsspalten nicht einzeln gesetzt, sondern die
Spalten aller zu analysierenden Elemente befinden sich auf einer so genannten
„Spaltmaske“.
1
Das Spectrolab ist ein Gerät der Firma SPECTRO Analytical Instruments GmbH & Co. KG / Kleve
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Wellenlänge gebeugt. Je nach Beugungswinkel verlässt das Licht das Gitter und trifft
dann je nach Bauart auf:
o einen Photomultiplier
o einen CCD-Chip
3.5.1 Photomultiplier
Ein Photomultiplier ist eine spezielle Elektronenröhre, die es ermöglicht schwache
Lichtsignale (Photonen) zu detektieren, zu verstärken und in elektrische Signale
umzuwandeln. Aus den Lichtintensitäten der einzelnen Wellenlängen lassen die
Elementkonzentrationen ermitteln.
Ein Photomultiplier besteht aus einer Photokathode und einem nachgeschalteten
Sekundärelektronenvervielfacher.
Spannungsteilerkette fließende Strom) liegt. Damit ist auch die Höhe des
ausgegebenen Spannungspulses in diesem linearen Arbeitsbereich proportional zur
eingestrahlten Photonenzahl, also zur Intensität des Lichts.
Man kann bei genügend geringem Dunkelstrom (Hauptursache: thermisch emittierte
Elektronen) sogar einzelne Photonen zählen und mit gewissen Einschränkungen
deren Energie messen, indem man die Höhe der Pulse bestimmt.
Die Höhe der gemessenen Impulse bzw. des Stromes ist nicht linear von der
Wellenlänge abhängig, da die Wahrscheinlichkeit, ein Elektron aus der Photokathode
zu schlagen, keine lineare Abhängigkeit von der Wellenlänge aufweist.
Um das Ausgangssignal eines Photomultipliers einer Wellenlänge zuordnen zu
können, muss die exakte Position auf dem Rowlandkreis bekannt sein. Der
Photomultiplier wird über eine Positioniereinheit über den Austrittsspalten verfahren
und misst nacheinander die einzelnen Intensitäten der Wellenlängen.
4 Probeentnahme
Folgende Voraussetzungen müssen bei der Probenentnahme erfüllt werden:
5 Analyse
Die Probenfläche wird bei einer Entladung unter Argon umgeschmolzen
(Mikrofusion). Dadurch können Einflüsse der Probenvorgeschichte auf das
spektralanalytische Ergebnis teilweise eliminiert werden. Die Entladung unterteilt
man in Vorfunkenzeit und Messzeit, wobei sich die Vorfunkenzeit wiederum in
Einfunkenzeit und Homogenisierungszeit unterteilt. Während der Einfunkzeit werden
bevorzugt Ausscheidungen im Material umgeschmolzen. Dieses führt zu diffusen
Entladungen, die durch eine niedrige Plasmatemperatur hervorgerufen werden.
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Sind alle Ausscheidungen abgebaut, kommt es zu einem Anstieg der Intensitäten der
einzelnen Elemente bis zu einem maximalen Wert. Die Zeit für einzelne Elemente bis
in eine konstante Phase kann unterschiedlich sein.
In der Homogenisierungszeit findet eine konzentrierte Entladung statt, mit einem
lokalen Umschmelzen der Brennfleckoberfläche. Am Ende der
Homogenisierungsphase beginnt die effektive Messzeit.
6 Rekalibration
In regelmäßigen Abständen oder bei auftretenden Messabweichungen muss das
Gerät gereinigt und rekalibriert werden. (Für den Laborversuch ist das Gerät bereits
kalibriert.)
Bei der Kalibration werden eine obere und untere Grenze für die Messwerte der
Referenzelemente eingegeben. Werden die Grenzen über- oder unterschritten, gibt
das Gerät die prozentualen Abweichungen der Intensität an.
Ein Grund für den kontinuierlichen Abfall der Referenzintensitäten ist die
Verschmutzung des Fensters der Vakuumoptik und des Fensters vor dem Lichtleiter.
Die Rekalibrationsproben, die bei der Kalibration des Spectrolab so benannt wurden,
werden abgefunkt. Der Mittelwert aus 3 bis 4 Messungen wird gespeichert und
später zur Berechnung der Rekalibrationsfaktoren benutzt.
Nach Umschalten gibt das Gerät die ermittelten Rekalibrationsfaktoren und
Abweichungen aus und führt einen Vergleich zwischen Soll- und Istwerten für die
Hoch- und Tiefproben durch.
Vor dem Rekalibrieren, sowie auch vor jeder Messung, müssen folgende
Voraussetzungen erfüllt werden:
7 Versuche
7.1 Aufgabe
7.2 Bericht
o Auswertung
o Für welche Verwendungszwecke sind die analysierten Werkstoffe geeignet?
o Übung Stahlbezeichnung:
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Probe C in % Cr in % Ni in % Mo in % V in % Sonst.
1 0,448
2 0,41 1 etwas
3 0,14 0,1 0,05 0,12 0,03
4 1,05
5 0,047 18,3 9,7
6 1,12 0,73 0,1
7 2,11 12 0,4 1%Co
0,7% W
8 0,205 12,5 0,5 1,2
9 0,201 1 etwas
10 0,55 0,7 1,6 0,3 0,1
11 0,20 1,38 3,81 0,2
12 1,1 3,9 12,1%W
4,8%Co