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9 Wendelberechnung 109
8.9 Wendelberechnung
43
Beispiel Wendelberechnung: ø außen
Stütze ø 50 cm; Geschosshöhe = 4,00 m
sw
Wendel ø 10 mm; s w = 10,0 cm; c v = 3,5 cm
= 40 . ( d br + d sw ) . 2 + sw2
2
( 41 + 1,0 ) . 3,14 2 + 10
17392,33 +100
40 . 132,25 = 5290 cm Die Schnittlänge ist = 52,90 m
4 ø 20 (3.41)
40
36
4 ø 6/e = 20
50
16 ø 6/e = 20
2+2 ø 20
3.50
3
4
3.10
2.55
4
2 ø 6/e = 20
3
3
2 ø 6/e = 20
1.80
3
+4.10
50 30
4 ø 6/e = 20
50
2 ø 20
1 2 ø 20
4 ø 20 (3.80)
4 ø 20 (5.30)
1
3 19 ø 6/e = 20
2 ø 20
3
4.10
2 2 ø 20
3.00
3 2 ø 6/e = 20
3.50
3.00
2
3
2 ø 6/e = 20
± 0.00
Schnitt, M = 1:25
ds
1 3 1
34
34 9
40
dbr
9
2 2
34
9.1 Unterzüge; Einführung Dabei ist b die Breite und h die Höhe eines
Bauteiles.
Für Betonstahl BSt 500S und M ist die Die größte Anzahl von Stäben in einer Lage
DIN488 maßgebend. Mit der charakteristi- richtet sich nach dem Stabdurchmesser. Zu
schen Streckgrenze von ƒ yk = 500 N/mm2. beachten ist hier, dass ein Stabdurchmesser
Höhere Stahlgüten sind in der allgemeinen immer größer als sein Nenndurchmesser ist.
bauaufsichtlichen Zulassung geregelt. Nach Der Stabdurchmesser ist dA ~ 1,15 ds. Dem-
der DIN 1045-1 wird für die Statik und Be- entsprechend muss die Biegung des Bügels
wehrung öfter als früher nicht der Tragfä- mit dem Biegerollendurchmesser und der
higkeitsnachweis maßgebend sein, sondern Außendurchmesser des Längsstabes bei der
die Mindestbewehrung zur Beschränkung Stabaufteilung beachtet werden. Erst an der
der Rissbreite oder zur Sicherstellung duk- Baustelle sieht man, welcher Schaden ange-
tilen Bauteilverhaltens. richtet wurde. Der Mindestabstand der
Die Mindestbewehrung, vom Statiker ange- Bewehrungsstäbe ist 20 mm und ab dem
geben, soll verhindern, dass sich bei Span- Stabdurchmesse 25 mm sollte er größer oder
nungen im Bauteil die ganze Zugkraft auf gleich dem Stabdurchmesser sein. Der Min-
einen Riss konzentriert. Es soll eine Vertei- destabstand muss aber immer dem Größt-
lung auf viele kleine, schmale Risse erreicht korn des Zuschlages plus 5 mm entspre-
werden. Kleine Stabdurchmesser sind zur chen.
Rissevermeidung günstiger. Die Mindestbe- Liegen Bewehrungsstäbe in mehreren Lagen,
wehrung muss über das ganze Feld durch- werden sie übereinander liegend angeordnet
laufen und darf nicht gestaffelt werden. Bei und es müssen Rüttellücken vorgesehen wer-
der Stützbewehrung ist zu beachten, dass sie den.
an jeder Seite, mindestens 1/4 der benach- F90-Bauteile (Brandschutz) sollen bei einem
barten Feldlänge lang ist und bei Kragarmen 15 cm breiten Balken mit mindestens 2 Stä-
bis zum Ende durchgeführt wird. ben unten bewehrt werden. Bei einem Bal-
Duktiles Bauteilverhalten: Ein Versagen ken von 20 cm Breite sollen 3 Stäbe, bei ei-
des Bauteils bei Erstrissbildung ohne nem 25 cm breiten Balken 4 Stäbe und bei
Vorankündigung muss vermieden werden einem Balken ab 40 cm Breite sollen unten 5
(Duktilitätskriterium). Dieses ist erfüllt, Stäbe liegen. Diese erforderliche Bewehrung
wenn die Mindestbewehrung eingebaut ist. muss bei F90-Bauteilen durchlaufen und
Diese gibt der Statiker an. über die Auflager geführt werden. Die
Die Durchbiegung eines Balkens oder einer Balkenquerschnittsfläche bei F90-Bauteilen
Platte unter ständiger Last, soll L/250 der darf nicht kleiner als 2 x b2 sein. Dies ist
Stützweite bzw. L/100 der Kraglänge nicht auch bei den Restquerschnitten unter und
überschreiten. Eine Schalungsüberhöhung über Durchbrüchen zu beachten.
zur Verminderung der Durchbiegung sollte Die Feldbewehrung, die mit mindestens 25
höchstens L/250 der Stützweite und nach % über die Auflager geführt wird, liegt bei
dem Einbau angrenzender Bauteile nicht den Unterzügen unten, die Stützbewehrung
größer L/500 sein. Ein Beispiel: Der Beton- oben. Zusätzlich ist an den Balkenenden
balken hat eine Länge von 6 m. Dann darf oben auf 1/4 der Feldlänge 25 % der Feld-
die Durchbiegung 600 cm geteilt durch 250 bewehrung vorzusehen.
nur 2,4 cm sein. Bei der Schubbewehrung durch Bügel und
Breite Balken mit Rechteckquerschnitten b > Schrägstäbe, müssen 50 % durch Bügel auf-
4 h dürfen wie Vollplatten behandelt werden. genommen werden.
9.1.1 Abkürzungen nach DIN-1045-1 und Tabellen 113
h = Balkenhöhe cd = Betonspannung
d = statische Höhe sd = Stahlspannung
b w = Stegbreite f cd = Rechenwert der Betondruckfestigkeit
As1 = Zugbewehrungsfläche f yd = Streckgrenze Bemessungswert
A s2 = Druckbewehrungsfläche f bd = Verbundspannung
A s,erf = erforderliche Bewehrung gut = guter Verbund (die unteren 30 cm)
As,vorh = vorhandene Bewehrung mäßig = schlechter Verbund (oberhalb 30 cm)
b,net = erforderliche Verankerungslänge b = Grundmaß der Verankerungslänge
a = Beiwert Verankerungsart = Beiwert Übergreifungslänge Stab
s = Übergreifungslänge 2 = Beiwert Übergreifungslänge Matten
d s = Stabdurchmesser l = Versatzmaß
c v = Verlegemaß c nom = Betondeckungsmaß
f ck = Charakteristische Festigkeit c min = Mindestbetondeckungsmaß
Bst 500 S (A) Betonstahl, normale Duktilität Bst 500 S (B) Betonstahl, hohe Duktilität
Querschnitte von Balkenbewehrungen A s (cm 2 )
Stabdurch- Anzahl der Stäbe
messer
(mm) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
6 0,28 0,57 0,85 1,13 1,41 1,70 1,98 2,26 2,54 2,83 3,11 3,40
8 0,50 1,01 1,51 2,01 2,51 3,02 3,52 4,02 4,52 5,03 5,53 6,04
10 0,79 1,57 2,36 3,14 3,93 4,71 5,50 6,28 7,07 7,85 8,64 9,42
12 1,13 2,26 3,39 4,52 5,65 6,79 7,92 9,05 10,2 11,3 12,4 13,6
14 1,54 3,08 4,62 6,16 7,70 9,24 10,8 12,3 13,9 15,4 16,9 18,5
16 2,01 4,02 6,03 8,04 10,1 12,1 14,1 16,1 18,1 20,1 22,2 24,2
20 3,14 6,28 9,42 12,6 15,7 18,8 22,0 25,1 28,3 31,4 34,5 37,6
25 4,91 9,82 14,7 19,6 24,5 29,5 34,4 39,3 44,2 49,1 54,0 59,0
28 6,16 12,3 18,5 24,6 30,8 36,9 43,1 49,3 55,4 61,6 67,7 73,8
Tabellen aus, Bewehren von Stahlbeton-Tragwerken vom ISB e. V.
114 9 Unterzüge
Abstand 10 _ 20 cm
umlaufend
h
h
b
b
Bild 9.1d Überzug
Auf den Verbund zwischen Decke
und oberen Beton achten,
Bild 9.1c Unterzug
h
h
Zulagebewehrung b
Zulageeisen um
b die Betondeckung
einzuhalten, Stab ø 10
b
b
Stab ø 10, Zulageeisen, um
die Betondeckung einzuhalten
116 9 Unterzüge
9.1.4 Erläuterung zur nun ein Blatt und zeichnet eine horizontale
Bewehrungsführung Linie. Auf dieser Linie trägt man im
Maßstab 1:100 bzw. 1:50 die Achsmaße der
Wände durch lange vertikale Linien auf. Auf
diesen Vertikalen trägt man nun, von der
Bei Unterzügen, Überzügen und Betonbal- horizontalen Linie gemessen, nach oben die
ken liegt die Feldbewehrung unten und wird As Werte der Stützbewehrung im gleichen
mit mindestens 25 % des erforderlichen Be- Maßstab auf. Punkt oder kleiner Strich
wehrungsquerschnittes über die Auflager ge- reicht. Nun tragen wir in der Mitte der Felder
führt. Die Stützbewehrung über Stützen oder im gleichen Maßstab die As-Werte der Feld-
Wänden liegt oben und muss mit mindestens bewehrung nach unten ab. As-Wert ist der
1/4 der benachbarten Feldlänge über die Bewehrungsquerschnitt in cm2 . Jetzt verbin-
Stütze hinaus ins Feld geführt werden. Um den wir die Punkte der Stützbewehrung mit
unnötigige Stöße zu vermeiden, werden zwei dem der Feldbewehrung durch einen Bogen,
Bewehrungsstäbe der Stützbewehrung bis wobei der Bogen unter der horizontalen
zum Ende des Unterzuges geführt. An den Linie zur Feldbewehrung größer wird.
Enden des Unterzuges sind oben mindestens Oberhalb dieser Linie, der Null-Linie, ist es
25 % der Feldbewehrung über 1/4 der Feld- nur ein leichter Bogen. Nun können wir auf
länge, vom Ende gemessen, erforderlich. Die der horizontalen Linie die Länge der Stütz-
erforderliche Mindestbewehrung, aus der bewehrung abgreifen. Zu dieser Länge müs-
Statik ersichtlich, muss über das ganze Feld sen wir nun das Versatzmaß und die Veran-
über die Auflager ohne Abminderung ge- kerungslänge ߋb,net addieren. Bei einem 50
führt werden. cm hohen Unterzug reichen 80 cm als Zu-
Es gibt zwei Verankerungslängen. Die eine schlag je Seite. Diese 80 cm müssen beidsei-
ist die Endverankerung über dem Auflager, tig zur gemessenen Länge addiert werden.
die noch mit dem Faktor aus Tabelle 3.1 Die Feldbewehrung muss mit 25 % von Auf-
gekürzt werden kann, und die zweite ist die lager zu Auflager durchgeführt werden und
Verankerungslänge im Feld. Hier wird ein ist in diesem Beispiel mit 8 cm2 angegeben.
Eisen verankert, das bis zu einer Stelle im Diesen Wert bezeichnen wir mit 100 % und
Unterzug statisch erforderlich ist. Das ist der haben ihn mit 8 cm nach unten abgetragen.
rechnerische Endpunkt. Von diesem rechne- 50 % der Bewehrung (4,0 cm2) führen wir
rischen Endpunkt muss der Bewehrungsstab über die Auflager und den Restquerschnitt
mit dem Versatzmaß und der erforderlichen tragen wir mit 4 cm von der horizontalen Li-
Verankerungslänge ߋb,net verankert werden. nie nach unten ab und zeichnen an diesem
(siehe hierzu Kapitel 3.2) Punkt eine neue waagerechte Linie. Dort, wo
Diese Verankerungslängen haben mit der diese Linie die Kurve durchdringt, haben wir
Übergreifungslänge nichts gemeinsam. Die das Längenmaß der restlichen 50%
Übergreifungslänge ist die Länge, mit der Feldbewehrung ermittelt. Zu dieser Länge
zwei Bewehrungsstäbe kraftschlüssig mitein- müssen wir auch hier beidseitig das Ver-
ander verbunden werden. In den Tabellen satzmaß und die Verankerungslänge addie-
3.2 bis 3.5 sind die Übergreifungslängen ren. In dieser Art kann man zeichnerisch für
angegeben. Das wichtige Grundmaß der jeden Stab die Stahllänge ermitteln.
Verankerungslänge ߋb findet sich in der Ta- Die Bügel bzw. Querkraftbereiche kann man
belle 3.2 wieder. Alle Verankerungslängen auch auf diese Weise ermitteln. Hier werden
können mit dem Faktor aus der erforder- dann die Bewehrungsangaben aber nur nach
lichen Bewehrung, geteilt durch die vorhan- oben abgetragen und die Punkte miteinander
dene Bewehrung, gekürzt werden. verbunden. Auf den Verbund der Beton-
Ist die Länge der Stützbewehrung nicht aus decke mit dem aufgehenden Betonteil bei
der Statik zu erkennen oder zu ermitteln, gibt Überzügen ist zu achten. Eventuell ist eine
es ein einfaches Hilfsmittel. Hier nimmt man Verzahnung vorzusehen.
9.1.5 Bewehrungsführung bei Unterzügen 117
Feldbewehrung
b,dir b,dir
6 ds 6 ds
Stäbe mindestens über das rechnerische Auflager führen.
Bei Schrägstäben kann zur Quer- Grundmaß der Verankerungslänge:
schnittsermittlung der Stab ø . 2 d s . f yd
bzw. b = s . sd
d
b=
angenommen werden. 4 f bd 4 f bd
s = 1 x b Alle Übergreifungslängen dürfen mit dem Faktor s A s, erf / A s, vorh gekürzt werden.
Erforderliche Verankerungslänge
9.2.1 Betonbalkenbewehrung
40
1 ø 10
3 3 ø 14
1
3
30 3.30 30 ø 8/e = 15
3 ø 14
16
32 12
3.84 12
32
2 4 ø 10 (3.84)
16
3.84 1 29 ø 8 (1.20)
3 3 ø 14 (3.84)
45
16
45
4 6 ø 8 (1.06)
Schubaufbiegungen am Auflager
50 % müssen durch Bügel aufgenommen werden.
Zum Schubewehrungsquerschnitt kann man den
Stabdurchmesser mit dem Faktor mal 2 erhöhen.
d