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HEILPÄDAGOGIK

HEILPÄDAGOGISCHE GRUNDLAGEN
GRUNDLAGEN ZUR INKLUSION
DIFFERENZIERUNG DES BEGRIFF BEEINTRÄCHTIGUNG NACH BACH

HEILPÄDAGOGISCHE PRINZIPIEN
7 WICHTIGE PRINZIPIEN

CEREBRAL PARESE

KOGNITIVE BEEINTRÄCHTIGUNG
DIFFERENZIERUNG KOGNITIVER BEEINTRÄCHTIGUNGEN
LERNSTÖRUNG
LERNBEHINDERUNG
GEISTIGE BEHINDERUNG

SINNESBEEINTRÄCHTIGUNGEN
KOMMUNIKATION MIT MENSCHEN MIT SINNESBEEINTRÄCHTIGUNGEN

VERHALTENSAUFFÄLLIGKEIT/ -STÖRUNGEN NACH BACH


VERHALTENSAUFFÄLLIGKEIT
VERHALTENSSTÖRUNG
ANGST
AGGRESSION

SPRACH-/ SPRECHBEEINTRÄCHTIGUNGEN
STOTTERN, POLTERN, AUSSPRACHESTÖRUNG
HEILPÄDAGOGISCHE GRUNDLAGEN
GRUNDLAGEN ZUR INKLUSION
Definition Inklusion: Jeder Mensch erhält die Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an
allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen, unabhängig von Geschlecht, Alter, individuelle
Fähigkeiten und ethnischer oder sozialer Herkunft. Wichtige rechtliche Grundlage ist die UN-
Behindertenrechtskonvention, das SGB VIII Kinder und Jugendhilfe und das SGB IX Teilhabe von
Menschen mit Behinderung.

Die Inklusion als Menschenrecht unterliegt den Grundlagen zur UN-Behindertenrechtskonvention


(seit 2009). Darin ist festgehalten, dass ein Mensch mit Beeinträchtigungen eine langfristige
körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen hat, welche sie in Wechselwirkung mit
verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilnahme an der
Gesellschaft hindern können.
Behinderung oder von Behinderung bedroht kann viele Facetten haben, deshalb sprechen wir von
Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Erhöhter Förderbedarf heißt, dass das Kind eine
Entwicklungsverzögerung hat, eine körperliche oder geistige Behinderung diagnostiziert wurde oder
eine Störung im sozialen emotionalen Bereich hat. Außerdem kann eine Wahrnehmungsstörung
vorliegen oder es sich um ein Kind mit Migrationshintergrund oder ein Kind, das deren
Muttersprache nicht deutsch ist, handeln. Ebenfalls Kinder mit seelischer Behinderung oder die
davon bedroht sind, sind im erhöhten Förderbedarf beinhaltet.

Die Inklusion ist eine gesellschaftliche Vision, wobei sie 3 Ebenen abgedeckt. Einmal die
gesellschaftlichen Ebenen wie Abbau von Vorurteilen, dadurch kann man die Diskriminierung und
Barrieren im Kopf, Inklusion als unumstößliches Menschenrecht, Barrierefreiheit im öffentlichen
Raum abbauen. Als zweite Eben ist die persönliche Ebene wie Wertvorstellungen und Ziele,
verinnerlichte inklusive Überzeugungen. Die Handlungsebene ist die letzte Ebene, hier ist das
Einbeziehen Beeinträchtigte Menschen in gemeinsamen Aktivitäten à Ressourcenorientierte Arbeit

Vorteile/ Chancen: Nachteile/Risiken:


- Erkenntnis: Es ist normal verschieden zu sein à Jeder hat - Finanzieller Mehraufwand
Stärken und Schwächen

- Verbesserung der sozialen Kompetenz wie Folgen einer „Schule für Alle“:
Rücksichtnahme, Toleranz und Respekt - Auflösung von sonderpäd. Einrichtung
- Voneinander und Miteinander lernen, arbeiten, spielen
- Gesamte Bildungs- und Leistungsniveau kann sinken
- Verbesserung der schulischen und beruflichen Bildung
- Erschwerung des Kontakts zwischen Menschen mit gleichem
(wenn die Rahmenbedingung angepasst werden à kleine Gruppen, mehr
Personal, Individualbegleiter und Raumkonzept)
Beeinträchtigen und von Familien in ähnlichen Lebenssituation

- Verminderung von Berührungsängsten - Druck für den individuellen

- Sensibilisierung der Vielfalt

- Abbau von Vorurteilen

- Weniger Stigmatisierung (Stempel aufdrücken, Merkel sehen)

- Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt von uns


Menschen

- Verwirklichung humanitärer Werte und Rechte Eingliederung von Menschen, Selbstverständliche Teilhabe aller Menschen ohne
die zuvor ausgegrenzt waren Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben
(§ 1 GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar)
DIFFERENZIERUNG DES BEGRIFF BEEINTRÄCHTIGUNG NACH BACH
- Behinderung: Eine Person gilt als behindert, wenn die aufgrund einer Schädigung ihrer
körperlichen, geistigen und seelischen Funktion schwer, umfänglich und langfristig in ihrem
unmittelbaren Lebensvollzug und in ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eingeschränkt
ist. Bei einer Behinderung sind mehrere Verhaltensbereich betroffen und es gibt eine
Abweichung von mehr als 20% vom Regelbereich. Dabei muss sie voraussichtlich im
Zeitraum von zwei Jahren nicht dem Regelbereich an gleichbar ist min. 6 Monaten muss die
Einschränkung/ Beeinträchtigung vorliegen. Dabei müssen alle drei Kriterien erfüllt werden.
- Störung ist partiell also einen oder wenige Verhaltensbereiche sind betroffen. Hierbei gibt es
eine Abweichung von weniger als 20% vom Regelbereich und ist voraussichtlich innerhalb
von zwei Jahren dem Regelbereich an gleichbar. Hier müssen zwei Kriterien erfüllt sein.
- Bei der Gefährdung hat das Kind erschwerende Bedingungen wie körperliche,
wirtschaftliche, soziale Funktion wirken auslösend oder verstärkend. Ein Entwicklungsrisiken
liegt bei dem Kind vor, es wird geregelt durch es SGB VIII (Kindeswohlgefährdung).
- Sozialrückständigkeit sind gesellschaftliche Bedingungen wie Diskriminierung,
Stigmatisierung und Missachtung von Menschen-, Frauen- und Kinderrechten ermöglichen
und zulassen! Durch Gesetze, Einstellungen, Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Rituale und
materielle Bedingungen wird eine Sozialrückständigkeit bedingt.
Beim Feststellen einer Beeinträchtigung wird mit der Anamnese (= Vorgeschichte) begonnen, hier
werden Tests und Befragungen durchgeführt, um Informationen zu sammeln. Daraufhin wird dann
eine Diagnose von Fachleuten gestellt, hier wird geprüft, ob es sich um eine Behinderung, Störung
oder Gefährdung handelt, dafür wird der ICD10 von der WHO verwendet. Die Diagnose braucht man
um soziale und/oder finanzielle Hilfe zu bekommen, diese werden geregelt durch das SGB IX, SGB V
und SGB VIII. Die Therapie und Behandlung stütz sich auf die Diagnose, es werden Förder- und
Hilfspläne erstellt.
Bei der Entstehung von Beeinträchtigungen wirken häufig mehrere Ursachen zusammen. Eine
multifaktorielle Genese heißt das viele Einflussfaktoren an der Entwicklung einer Beeinträchtigung
beteiligt sind. Zum einen hätten wir die Genetische Disposition, die prä- (durch Gene verursachte Schäden,
Chromsomenschäden), peri- (Frühgeburt, komplizierte Geburt) und postnatale (Hirnhautentzündung) Ursachen, die
erkrankungsbedingte Ursachen im weiteren Lebensverlauf, Unfall- und verletzungsbedingte
Ursachen (Verkehrsunfall, Rückenmarksverletzung) und psycho-soziale Ursachen wie Resilienz und Vulnerabilität.

ABWEICHEN VON DER NORM


Normen sind Verhaltensvorschriften und -erwartungen, die das Tun und Lassen der
Mitglieder einer Gesellschaft oder Gruppe reguliert. Eine Norm ist damit ein Maßstab, an
dem das Verhalten des Individuums gemessen wird. Bei der Feststellung einer
Beeinträchtigung wird ein Individuum also bewertet, beurteil und verglichen. Normalität
bedeutet hierbei die relative Übereinstimmung mit den Normen des Beurteilers.
Beeinträchtigungen bedeuten eine Abweichung von der Norm. Hier werden unter
4 Normarten unterschieden.

1. Statistische Norm: Rechen- und 2. Ideale Norm (gesellschaftliche 3. Individuelle Norm: 4. Funktionale Norm:
Zahlenwert z.B. ICD10, BMI, oder soziale Norm): Bezieht bezieht sich auf das bezieht sich auf die
Bezieht sich auf die Häufigkeit der sich auf das Erwünschte subjektive Aufgabenbewältigung
Ausprägung eines Merkmals innerhalb einer Gruppe bzw. Normempfinden à kann die Person ihren
innerhalb der jeweilige Gesellschaft einer Person Alltag angemessen
Bezugsgruppe à Leistungs-, Schönheitsideal à empfindet, erlebt organisieren und
à Beispiel: Intelligenzquotient wird durch den Wandel der sich die Person als bewältigen?
100 normal, Body Maß Index 20 Gesellschaft beeinflusst normal?
normal, Entwicklungstabelle

 Wird für die Diagnose benötigt


HEILPÄDAGOGISCHE PRINZIPIEN

7 WICHTIGE PRINZIPIEN
Definition: Beim heilpädagogischen Handeln wird mit Kindern mit Beeinträchtigungen
gearbeitet und ihnen bei ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und ihnen die
Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Hierbei werden die 7 heilpädagogische
Prinzipien als Grundlage des Handelns eingesetzt.

1. Integration: Integration bedeutet Solidarität mit Menschen mit Beeinträchtigung,

welche eine bestmögliche Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Bereich der Integration:

o Gesellschaftliche Integration: Wahrnehmung und Weiterentwicklung rechtlicher


Ansprüche, damit Menschen mit Beeinträchtigung zu gleichberechtigten Mitbürgern
der Gesellschaft.
o Soziale Integration: Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen auf der Grundlage
gegenseitiger Achtung und Akzeptanz, Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierungen
gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung
o Personale Integration: Lebensbedingungen für Menschen mit Beeinträchtigung
ermöglichen, orientiert an den persönlichen Bedürfnissen und Vorstellungen (Alter,
Geschlecht) um individuelle Lebensqualität zu erreichen.

o Räumliche Integration: Gemeinsame Orte und Möglichkeiten der Begegnung


schaffen (Lernens, Arbeitens, Freizeit und das Wohnen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung)
o Funktionelle Integration: Barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Gebäude,
Gehwege, Verkehrsmittel oder die Bereitstellung von behindertengerechten
Parkmöglichkeiten.
o Organisatorische Integration: Etablierung von Diensten, um die anderen Bereiche
der Integration zu unterstützen (z.B. Fahrdienst, Malzeitendienst)

2. Normalisierung: Das heilpädagogische Prinzip der Normalisierung verfolgt das Ziel, dass
Menschen mit Beeinträchtigung möglichst ein normales Leben führen können, d.h. ein Leben mit
bestmöglicher Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Mündigkeit (= Mündigkeit) wie jeder Bürger des
Landes auch. à Anerkennung und Gleichstellung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
Bereiche und Elemente des Normalisierungsprinzips nach B. Nirje:

- Normaler Tagesrhythmus nach familienähnlichen Abläufen wie Schlafen,


Aufstehen, Frühstück, Schule und Freizeit
- Arbeit- Freizeit- Wohnen: Vereine, Hobbys, Schule
- Normaler Jahresrhythmus wie Urlaub, Feste, Geburtstag feiern
- Normaler Lebenslauf wie Familie, Kindergarten, Schule, Beruf und Ablösung vom
Elternhaus
- Bedürfnisrespektierung (Anerkennung seiner Rechte, Wünsche, Eigenheiten)

- Kontakt zwischen den Geschlechtern: heterosexuelle Beziehungen pflegen dürfen und Anerkennung des Behinderten als Sexualwesen
- Standards der alltäglichen Wohn- und Lebensbedingungen: normale Einrichtungsstandards wie eigenes Kinderzimmer, altersentsprechende
Wohnung, eigenes Geld verdienen lassen

3. Ressourcenorientierung:
Definition: Deshalb pädagogische Prinzip daraus zu wachsen Orientierung für verfolgt das Ziel der
optimalen Nutzung aller Restfähigkeiten, verbliebenen Stärken und Interessen des Menschen mit
Beeinträchtigung. Es erfolgt ein Perspektivenwechsel weg von der defizitorientierten Sichtweise zu
einer ganzheitlichen und ressourcenorientierten Betrachtung des Manschens. Dies wirkt sich positiv
auf das Selbstbild und die Motivation des Menschen mit Beeinträchtigung aus. Die Umsetzung dieses
Prinzips erfolgt in individuellen Hilfs- und Förderplan, angeknüpft an die jeweiligen Ressourcen des
Betroffenen.

Es kann zwischen inneren und äußeren Ressourcen unterschieden werden: Innere Ressourcen liegen
in der Person des Menschen selbst wie seine Fähigkeiten, stärken, Interessen aber auch
grundlegende Einstellungen wie Optimismus und Lebensfreude. Äußere Ressourcen hingegen
betreffen das Lebensumfeld der betroffenen Person wie ein stabiles soziales Netzwerk aus Familie
und Freunde, materielle Sicherheiten, gute infrastrukturelle Gegebenheiten.

4. Prävention:

Definition: Das heilpädagogische Prinzip der Prävention zielt auf vorbeugende Maßnahmen ab, um
unerwünschte Entwicklungen zu vermeiden bzw. zu begrenzen im Sinne einer „vorausschauendem
Problembewältigung“. Auf diese Art und Weise sollen Folgebehinderungen, Fehlstörungen und
Mehrfachbehinderungen vermieden werden.
Die Entwicklung von Menschen mit Beeinträchtigungen ist von Risiken und Gefährdungen bestimmt.
Der Ausgangspunkt ist eine umfassende Diagnostik. Die Präventivmaßnahmen können ambulant,
teilstationär und stationär erfolgen.
5. Frühförderung:

Definition: Deshalb pädagogische Prinzip der Frühförderung beinhaltet die Bereiche der
Früherkennung und Frühberatung. Hierbei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten,
Erziehern, Sozialpädagogen, Therapeuten und Frühförderstellen unerlässlich. Auffälligkeiten,
Entwicklungsstörungen oder drohende und vorhandene Behinderungen sollten zum
frühestmöglichen Zeitpunkt erfasst werden, um eine bestmögliche Förderung zu erreichen.
Ein wichtiges Instrument sind die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen der Schwangeren und des
Kindes (U1 bis U9 von der Geburt bis zur Einschulung). Vor allem in der sensiblen Phase (0-6J.) sollen
die kognitiven, motorischen, sprachlichen und sozialen Kompetenzen gefördert werden. Aufklärung
und Beratung der betroffenen Familien ist ein wichtiger Baustein der Frühförderung.

Zum Beispiel Ernährung und Vorsorge des Kindes, Erziehungsfragen im Umgang mit behinderten Kindern, Vermittlung von Fach ärztlichen und
therapeutischen Hilfen, mobil Haus, Frühförderungen, das heißt die Fachleute gehen in den regelmäßigen Turnus zu den Familien nach Hause und fordern
dort die Kinder, Vermittlung von Selbsthilfegruppen, Hilfen im Umgang mit Ämtern und Anfragen Antragstellungen für zum Beispiel
Schwerbehindertenausweis und Pflegegeld. à Kooperationspartner

6. Kompensation:

Definition: Das heilpädagogische Prinzip der Kompensation ist vor allem bei Menschen mit
irreparablen Schädigungen von großer Bedeutung zum Beispiel Blindheit, fehlende Gliedmaßen und Down-Syndrom.
Die Betroffenen sollen Techniken lernen, um ihre Beeinträchtigung ein stückweit auszugleichen bzw.
soll der Umgang mit technischen oder orthopädischen Hilfsmitteln eingeübt werden. Auf diese Weise
soll die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen gesteigert werden. Beispiele: Blindheit à Brillen,
Lupen, Blindenschrift und Blindenhunde; Gehörlosigkeit à Hörgeräte, Gebärdensprache; Körper Behinderungen à Prothesen, Rollstuhl, Rollator, Treppenlift
und Setzsysteme; Geistige Behinderungen à unterstützte Kommunikation mit Kommunikationshilfen wie Bildtafeln

7. Korrektion:

Definition: Deshalb pädagogische Prinzip der Korrektion richtet das Augenmerk auf
Fehlentwicklungen, Defizite, Schädigungen und versucht diese zu korrigieren. Maßnahmen der
Korrektion zielen darauf ab Defizite abzubauen. Beispiel: Störung im Sozialverhalten (Aggression) à Anti-
Aggressionstraining; Bewegungsstereotypen à Ergotherapie oder Snoezelen.
CEREBRAL PARESE
Definition: Eine Körperbehinderung liegt vor, wenn eine Person durch eine Schädigung des Stütz-
und Bewegungsapparats oder durch eine andere organische Beeinträchtigung in
ihrer Bewegungsfähigkeit und damit in ihren Lebensvollzügen dauerhaft eingeschränkt ist.
Diese Einschränkungen können nur mit außergewöhnlicher Hilfe überwunden werden. 

Folgende 3 Kriterien müssen nach Bach für eine Körperbehinderung zutreffen. Zu einmal der
Umfang muss eine massive Einschränkung im Alltag und mehrere Bereiche betroffen. Die
Behinderungen muss mindestens 6. Monate vorliegen und voraussichtlich nicht innerhalb von 2
Jahren dem Regelbereich an gleichbar sein, dabei sind irreversible Schädigungen möglich. Außerdem
ist der Schweregrad bedeutend, es sollten min. 20 Grad. (bei 50 Grad = eine Schwerbehinderung).

Formen von Körperbehinderung

o Schädigung von Gehirn und Rückenmark : Querschnittslähmungen umfassen Lähmungen,

Ausfälle von motorischen Funktionen oder Sensibilitätsstörungen, die auf eine Fehlbildung oder

Verletzung der Wirbelsäule/des Rückenmarks zurückzuführen sind. 

o Spina bifida = Offener Rücken: Kann gestörten Hirnwasser-Kreislauf des Kindes zur Folge haben

(Hydrocephalus = Wasserkopf).

o Cerebral Parese – Cerebrale Bewegungsstörungen bezeichnet eine Störung der

Muskelspannung, der Bewegungskoordination und der Ausdruckbewegungen, die durch

eine Hirnschädigung hervorgerufen wird.  

à Cerebral = vom Gehirn ausgehende Schädigung 

à Parese = leichte bzw. unvollständige Form einer Lähmung 

à Plegie = schwere bzw. vollständige Form einer Lähmung 

Man unterscheidet hierbei in Infantile Cerebral Parese (ICP), welche die Ursachen frühkindlich
erworbene Hirnschädigung (prä-, peri-, postnatal) sind und die erworbene Cerebral Parese (CP), bei
denen die Ursache im Weiteren/späteren Lebenslauf durch entstandene Hirnschädigung sind.
(z. B. durch Schädel- Hirnverletzungen, Schlaganfälle, Entzündungen des Gehirns, Gehirntumore, …)  

Erscheinungsbild:   Es wird von 4  Grundtypen der Cerebral Parese ausgegangen, wobei sie häufig
als Mischformen auftreten. Die Spastik ist die häufigste Typ 70-80 %, wobei der erhöhte
Muskeltonus zu krampfartiger Lähmung und Schmerzen führt. Darauf folgt die Athetose, welche von
8-20% auftritt und der Muskeltonus schwanken ist und zu ruckartigen, ausfahrenden Bewegungen
führt. Eher seltener bis zu 5 % tritt die Ataxie auf, der geringe Muskeltonus führt zu 
mangelnder Bewegungssteuerung und Gang-, Standunsicherheit. Der 4. Grundtyp ist die Hypotonie,
hier führt der Geringer Muskeltonus zu verzögerter Bewegungsentwicklung, vor allem zu schlaffer
Kopf- und Rumpfmuskulatur.

Von der Cerebral Parese können unterschiedliche Körperteile betroffen sein, ist ausschließlich 1


Körperteil betroffen wie z.B. linkes Bein/rechter Arm handelt es sich um eine Monoparese. Ist auch
ein 2. Körperteil betroffen handelt es sich um eine Diparese (wie z. B. beide Arme oder beide Beine).
Ist eine Körperhälfte wie eine Halbseitenlähmung der linken Körperhälfte ist es eine Hemiparese.
Sind es alle 4 Extremitäten, heißt es Tetraparese, d. h. beide Arme und beide Beine)

Die Infantile Cerebralparese (ICP) hat ein komplexes Erscheinungsbild und hat Auswirkungen auf die


gesamte Entwicklung des Kindes. Beim Kind können Bewegungsstörungen (4 Grundtypen, Mischformen

möglich und orthopädische Störungen) , Intelligenzminderung (65-75% der Betroffenen), Sprachent-


wicklungsstörungen durch eine schlaffe Mundmotorik (ca. 50 % der Betroffenen, schlaffe Mundmotorik,

Kau-, Schluckschwierigkeiten), Sehstörungen (ca. 50 % der Betroffenen), Hörstörungen (ca. 1-2% der

Betroffenen) auftreten. Außerdem kann bei ca. 20-30% der Betroffenen Cerebrale Anfälle und soziale
und kommunikative Störungen vorkommen.

 Menschen mit ICP sind häufig von einer Mehrfachbehinderung betroffen! 


KOGNITIVE BEEINTRÄCHTIGUNG
DIFFERENZIERUNG KOGNITIVER BEEINTRÄCHTIGUNGEN
Definition: Kognitiv leitet sich ab vom lateinischen Verb „cognoscere“ und wird mit erkennen, erfahren und wissen
übersetzt. Die Kognition ist die Entwicklung der Wahrnehmung, des Denkens, der Sprache, des Lernens, des Behaltens, des
Erinnerns und des Vorstellens. Wenn die kognitiven Fähigkeiten, die Leistungen des Gehirns, eines Menschen beeinträchtigt
sind, wird von einer kognitiven Beeinträchtigung gesprochen. Das bedeutet konkret: Den Personen fällt es beispielsweise
schwer, komplexe Informationen zu verstehen, zu lernen, zu planen oder eine Situation zu verallgemeinern.

Bei kognitiven Beeinträchtigungen werden in 3 Bereiche untergliedert:

LERNSTÖRUNG
Bei der Lernstörung liegt keine Intelligenzmangel vor, das heißt der Betroffene hat eine durchschnittliche Intelligenz allem
beziehungsweise Normalbegabung (IQ zwischen 85 und 100). Eine Lernstörung kann partiell und dauerhaft sein wie zum
Beispiel Teilleistungsstörung wie Dyskalkulie und Legasthenie. ebenfalls aber auch temporär also vorübergehende Lern- und
Leistungsschwächen beinhalten. à Verhaltensauffälligkeiten nach Bach (Leistungsbereich)

LERNBEHINDERUNG
Bei der Lernbehinderung gibt es einen Intelligenzmangel hierbei liegt der IQ zwischen 84 und 70 (Unterdurchschnittlich).
Hier sind allgemeine Rechenschwäche und allgemeine Lese und Rechtschreibschwächen beinhaltet.

GEISTIGE BEHINDERUNG
Die geistige Beeinträchtigung hat ebenfalls eine Intelligenzmangel, wobei der IQ unter 69 liegt, also unter
durchschnittlichen IQ Bereich. hierbei würden verschiedene Schwierigkeitsgrade nach dem ICD 10 von der WHO unterteilt:
einmal leicht, Mittel, schwer oder schwerstbehindert. Ebenfalls können allgemeinen Rechenschwächen und Lese- und
Rechtschreibschwächen vorhanden
 Bei der Differenzierung von kognitiven Beeinträchtigungen werden Instrumente zur Diagnostik verwendet wie
Intelligenztests wie HAWIVA (unter 6 J.), HAWIK (ab 6. J.), HAWIE (ab. 16. J.), Medizinische Untersuchungen, Beobachtungen im Alltag
(Ressourcen und Defizite erkennen).

INTELLIGENZ
Definition: Der IQ ist somit kein absolutes Maß, sondern eine Vergleichszahl, die besagt, dass jemand in einem Test besser oder schlechter als der Durchschnitt
seiner Gleichaltrigen abgeschnitten hat Punkt bei Intelligenztests hat man sich auf einen Intelligenzquotienten von 100 geeinigt. Dies entspricht dem Durchschnitt.
Intelligenz zeichnet sich also dadurch aus, dass man die Anforderungen einer neuen Situation entspricht, ohne dass man in entsprechenden
Situationen geübt hat.
IQ > 130 = hochbegabt

IQ 115 – 130 = überdurchschnittlich intelligent

IQ 85-110 = durchschnittlich intelligent

IQ 85 – 75 = unterdurchschnittlich intelligent

IQ < 70 = geistige Behinderung

Denkentwicklung nach Piaget:


1. Sensomotorisch Stufe (0-18M.): Aufnahme von Reizen, Zusammenarbeit
von Sinnessystemen, Vorstellungskraft setzt ein, Werkzeugdenken

2. Symbolische Stufe (18M.-2J.): Unterschied zwischen tatsächlich und symbolischen Gegenständen, Objektpermanenz, Gegenstände
werden umgedeutet, Dinge und Gegenstände werden vermenschlicht
3. Anschauliche Stufe (2-7J.): Denken ist mit Konkrete Wahrnehmung verbunden, nur ein Merkmal wird berücksichtigt, magisches
Denken, Egozentrismus (Ich- Bezogenheit)
4. Logische Stufe (7-11J.): Mehrere Merkmale werden berücksichtigt, ober- und Unterbegriffe werden richtig angewendet, logische
Zusammenhänge werden erkannt
5. Abstrakte Stufe (ab 13J.): abstrakte Aufgabe können gelöst werden, verschiedene Lösungsmöglichkeiten werden durchdacht
à Dies Phase wird nicht von allem erreicht
LERNBEHINDERUNG
Definition: Der Betroffene ist in seinem Lernen schwerwiegend, umfänglich und dauerhaft stark
beeinträchtigt. Es können Intelligenzrückstände und einen geminderten IQ vorhanden sein, das Kind
zeigt eine geringere schulische Leistung, sprachliche Einschränkungen, reduzierte
Leistungsmotivation und hat Erschwernisse in der sozialen Entwicklung. Förder- und
Unterstützungsmaßnahmen der Regelschulen reichen hier nicht aus à Inklusion?

 Lernschwierigkeiten ist der Oberbegriff für Lernstörungen und Lernbehinderungen.

Folgende Erscheinungsbilder bei der Lernbehinderung können auftreten. Zum einen im Bereich des
Lernens hierbei werden Lernprozesse verlangsamt und auf einfacher Ebene gebracht und der Lernstoff
reduziert. Die Konzentrationsleistung ist vermindert und unterliegt Schwankungen. Die Gedächtnisleistung ist
schlechter, Denkprozesse verlangsamt und sind weniger flexibel, die Abstraktionen und Transferleistungen
sind erschwert welche in den Bereich der Intelligenz fallen. Bei der Wahrnehmung kann die
Wahrnehmungsfähigkeit vermindert sein, sie findet weniger differenziert und genau statt. Es können bei der
Sprache allgemeine Sprachentwicklungs-verzögerungen vorliegen, Mängel in der Korrektur korrekter
Lautbildung, Wortschatz ist vermindert, die Grammatik fehlerhaft und es können Sprachbarrieren entstehen.
Beim bei der Motorik gibt es Entwicklungsverzögerungen, sie werden vor allem bei der Koordination und
Genauigkeit von Handlungsabläufen, Reaktionsgeschwindigkeit und Krafteinsatz deutlich. Im
Sozialverhalten zeigte sich dadurch, dass Konflikte nur begrenzt bewältigt werden können, dass die
Übernahme von sozialen Rollen fällt, schwer. Eine angemessene Nähe- Distanz zum Sozialpartner kann
schwer eingehalten werden und die Kooperationsfähigkeit ist weniger gut entwickelt. Bei der
Selbststeuerung ist die Selbstkontrolle und Selbstverantwortung erschwert, das Kind wird unmittelbar von den
Bedürfnissen stark beeinflusst (ÜBER-ICH zu stark?), das Kind ist weniger zielstrebig und leichter
beeinflussbar/manipulierbar. Bei der Selbst- und Fremdwahrnehmung ist die Gefahr der Stigmatisierung von
beeinträchtigten Menschen, dies führt zu Minderwertigkeitsgefühlen, geringeres Selbstvertrauen und ein
negatives Selbstkonzept.

Es gibt 4 mögliche Ursachen für eine Lernbehinderung. Zum einen können es familiäre Ursachen wie
Vernachlässigung, mangelnde Förderung und sozial schwaches Milieu sein. Auch die Schule hat an
Einfluss durch Lernlücken im Unterricht, fehlende individuelle Fördermöglichkeiten und ein
überfordertes Schulsystem. Ebenfalls kann es aber auch organische Komponenten sein wie erblich-
genetische Komponente, eine Chromosomenabweichung, eine Stoffwechselstörung oder eine
minimale-cerebrale Dysfunktion. Es kann aber auch Persönlichkeitsfaktoren wie Intelligenzniveau,
Konzentrationsschwäche, Impulsivität, Vermeidungstendenz und erhöhte Ängstlichkeit sein.

Es gibt folgende Hilfe wie die Prävention und Frühförderung, dabei werden die Resilienz und die
Basiskompetenzen des Kindes gefördert, es werden Screenings zur Früherkennung durchgeführt,
anregende Spiel und Lernumgebungen bzw. Lernmaterialien eingesetzt wie z.B. Montessori. Es kann
aber auch gezielte Förder- und Therapieangebote handeln, die gefährdeten Familien unterstützen,
Bildungsangebote bereitstellen wie z.B. Kitaplätze und die Kooperation mit Frühförderzentren. Das
Kind hat die Möglichkeit auf spezielle Schulen mit Förderschwerpunkt Lernen zu gehen oder eine
integrative/inklusive Schule mit kleineren Klassen, Team Teaching zu besuchen. Außerdem sollten
wichtige Lernprinzipien berücksichtigt werden wie Individualisierung, Anschauung, Teilschritte,
Wiederholung und Übung und Aktivität, dadurch kann das Kind besser und leichter lernen. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist die Stärkung der Persönlichkeit, das heißt das Kind wird ermutigt und
angemessener verstärkt, bei Erfolgserlebnissen unterstützt, die Motivation gefördert und dem Kind
wird Wertschätzung gezeigt. à pädagogischer Bezug
GEISTIGE BEHINDERUNG
Definition nach Bach: Eine Person ist geistig behindert, wenn ihre Lernverhalten wesentlich hinter dem
Leistungsvermögen der Altersgruppe zurückbleibt und das Lernen sich vorwiegend auf das
anschauliche-nachvollziehende Aufnehmen und Verarbeiten beschränkt ist. Der Intelligenzquotient
ist gemindert und liegt unter 55.
Nachdem ICD 10 der WHO ist eine Intelligenzminderung eine manifestierte, stehenbleibende oder
unvollendete Entwicklung der geistigen Fähigkeiten, mit besonderen Beeinträchtigungen von
Fertigkeiten, die zum Intelligenzniveau beitragen wie z.B. Kognitionen, Sprache, Motorik und soziale Fertigkeiten.
Klassifizierung der 4 Grundlagen der Intelligenzminderung: bei einem Intelligenzquotienten von 69 -
50 handelt es sich um eine leichte Intelligenzminderung, bei einem IQ von 49 - 37 ist es eine
mittelgradige Intelligenzminderung, bei einer schweren Intelligenzminderung Minderung liegt der IQ
von 34 - 20 und alles was unter IQ 20 ist eine schwerste Intelligenzminderung.
Beeinträchtigungen Lernverhalten:
- geringere Aufmerksamkeit: Verarbeitung von Umweltreizen erfolgt langsamer, oberflächlich und weniger systematisch,
es liegen kürzere Aufmerksamkeitsspanne vor
- mangelhafte Aufgabengliederung: Schwierigkeiten selbstständig Aufgaben in Teilschritten zu gliedern.
- Verlangsamung von Lernprozessen: geringere Ausdauer, mehr Erholungspausen nötig
- geringeres Neugierverhalten: natürliches Lerninteresse schwach ausgebildet, so mehr lernen Impulse und Anregungen nötig
- Speicherschwächen: betreffen vor allem das Kurzzeitgedächtnis, deshalb häufige Wiederholungen und Übungen des
Lerninhaltes nötig.
- Geringere Transferleistungen: Schwierigkeiten Lernerfahrungen auf ähnliche vergleichbare Situationen zu übertragen
- einfache Lernprozesse: vor allem die durch Konditionierung (klassische, Operant) und nach ans Lernen, besonders wichtig
sind hierbei Lob, Zuneigung und Wertschätzung à Pädagogischer Bezug

Beeinträchtigung um Sprachverhalten: à Ausmaß von Schweregrad der geistigen Behinderung abhängig


- Sprachaufbau erfolgt unregelmäßiger und stark verzögert
- eventuelle Hör-, Seh-, mundmotorische Beeinträchtigungen erschweren Sprachentwicklung (Logopädie)
- Artikulation der Laute erschwert à Dyslalie
- Wortschatz geringer
- Satzbau bereitet Schwierigkeiten à Dysgrammatismus
- Sprechbereitschaft und Ausdrucksfähigkeiten sind verringert à hohe Bedeutung der nonverbalen Kommunikation
- Diskriminierungsleistung beim Spracherwerb überfordert das Kind

Beeinträchtigungen im Sozialverhalten:
- Verhalten kann variieren von ausgeprägter Gehemmtheit und Selbstunsicherheit bis hin zu
hemmungslosen/distanzlose Verhalten, dies erschwert die Nähe Distanzregulation
- Selbstkontrolle in geringem Maße entwickelt
- Schwierigkeiten sich in der sozialen Interaktion auf wechselnde Anforderungen und verschiedene
Situationen einzustellen
- Auf Trennungen, zwischenmenschliche Konflikte, Krisen wird häufig mit Abwehr, Angstzuständen und
Orientierungslosigkeit reagiert

Beeinträchtigung in der Motorik:


- Entwicklungsverzögerung im motorischen Bereich (Grob-, Fein-, Senso- und Psychomotorik)
- Aufbau motorischer Muster erschwert
- komplexe motorische Aufgaben können nicht beziehungsweise erschwert bewältigt werden (wie
Radfahren und Schwimmen)
- Muskelspannungen sind häufig herabgesetzt à schlaffe und hypotone Muskulatur, kann durch Physio-
und Ergotherapie gefördert werden
- Leistungsschwächen zeigen sich vor allem in Koordination, Bewegungsgeschwindigkeit, Augen Hand
Koordination und Reaktionszeit
Ursachen einer geistigen Behinderung:

Chromosomabweichung Stoffwechselstörungen
z.B. Trisomie 21 z.B. Störungen des
Aminosäurestoffwechsels

Exogene Ursachen
Pränatal: Perinatal: Postnatal:
z.B. Virusinfektion der Mutter z.B. Sauerstoffunterversorgung z.B. Hirnhautentzündung,
während der Schwangerschaft während der Geburt Impfschädigungen

 Eine weitere Ursache ist das Erwerben im weiteren Lebensverlauf durch Erkrankungen, Unfällen
und Verletzungen vor allem des Hirnes wie zum Beispiel Schlaganfall

Hilfen:
- Vermeidung Stigmatisierender und diskriminierender Zuschreibungen à Ziel der
Integration/ Inklusion/ kulturelle und soziale Teilhabe
- je nach Alter des Kindes: Frühförderstellen, Förderkindergärten, Förderschulen mit
Schwerpunkt geistiger Entwicklung, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen
- inklusive Beschulung: Zusätzliche personelle Hilfen wie Schulbegleiter, Individualbegleiter
oder Assistenten sind nötig
- Berücksichtigung wichtiger Prinzipien der Förderung zum Beispiel Entwicklungsgemäßheit,
Selbständigkeit komme Anschaulichkeit, Handlungsbegleitende sprechen, üben und
wiederholen à Ziel davon ist die bestmögliche Selbstständigkeit bei Sichtungen des alltäglichen
Lebens, Aufbau lebenspraktischer Kompetenzen
- Therapieorientierung zum Beispiel Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie
- Beziehungs- und Kommunikationsorientierung:
o Beständige Bezugspersonen, stimmige Kommunikation auf verbaler und nonverbaler ebene,
Vertrauen und Wertschätzung ermöglichen à Pädagogischer Bezug
o Bindung à Bindung
o positiv verstärken Anerkennung und Lob und ermutigenden Kindes à Erziehungsmaßnahmen

DOWN-SYNDROM
Definition: Die Bezeichnung Down-Syndrom geht auf den englischen Psychiater John Langdon Down
zurück, der 1866 das Erscheinungsbild differenziert beschrieb.
Ursachen: Das Down-Syndrom beruht auf einer Chromosomenanomalie bei Chromosomenpaar 21.
Durch einen Fehler in der ersten Zellteilungsphase entsteht ein überzähliges Chromosom, das bei den
Betroffenen dreimal- Trisomie 21 vorhanden ist. Das Auftretenswahrscheinlichkeit erhöht sich mit
zunehmendem Alter der Mutter, ab dem Alter von 40 Jahren steigt das Risiko um das 20-fache. Auch
das Alter des Vaters ist mitentscheidend, aber nicht ausschlaggebend. Haben die Eltern bereits ein
Kind mit Down-Syndrom ist das Risiko der Wiederholung erhöht, dass das zweite Kind ebenfalls
Down-Syndrom zu bekommen.
Bei Erwachsenen mit Down-Syndrom, der fortpflanzungsfähig ist, besteht ein erhöhtes Risiko von ca.
50% ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen. Die frei Trisomie 21 macht über 90% aller
Chromosomabweichungen aus und sind damit Ursachen einer geistigen Behinderung. Andere
Formen treten seltener auf.
Typisches Erscheinungsbild:
Körperlich:
o Augen: schrägstehende Lidspalten und weiter Augenabstand, häufiges Schielen

o Ohren: Kleiner, Verformungen der Ohrmuschel, 60-80% sind schwerhörig


à Sprachbeeinträchtigung?

o Mund: Schmaler Gaumen, Zunge wirkt groß, häufig Fehlstellung der Zähne,
Ausspracheschwierigkeiten

o Haut: Hell, Wangenrötung

o Körper: Kürzer Körper, charakteristisch ist der herabgesetzte Muskeltonus

à Menschen mit Down-Syndrom haben zudem häufig ein angeborener Herzfehler, Störungen der
Schilddrüsenfunktion, Fehlbildung im Magen-Darm- Bereich, sind i. d. R. zeugungsunfähig und haben
eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Geistig:
Grad der geistigen Behinderung variiert, kaum zu abstraktem Denken fähig, Schwierigkeiten
Schlussfolgerungen zu ziehen und Erfahrungen zu verbinden.
Allgemeine Entwicklungsverzögerung vor allem Grob-, Feinmotorik und bei der Sprachentwicklung
à Meilensteine der Sprachentwicklung
 Planung der Lern- und Entwicklungsförderung sollte differenziert auf den individuellen
Entwicklungsstand abgestimmt werden!

Seelisch:
Ausgeprägte Anhänglichkeit, besonders sensibel gegenüber Strenge, kontaktfreudig, freundlich, aber
auch weniger ausdauernd, teils träge und eigensinnig.
 Menschen mit geistiger Behinderung wie Menschen mit Down-Syndrom sind häufig mehrfach
behindert.
Definition: Bei einer Mehrfachbehinderung treten mehre Binderungen gleichzeitig auf. Eine
Behinderung hat weitere zur Folge (z.B. geistige Behinderung Sprachbehinderung) oder Behinderungen treten
à

unabhängig voneinander auf.


SINNESBEEINTRÄCHTIGUNGEN

KOMMUNIKATION MIT MENSCHEN MIT SINNESBEEINTRÄCHTIGUNGEN

Kommunikation mit sehbeeinträchtigten Personen:

- Sich bemerkbar machen (persönlich mit Namen anreden, sich selbst vorstellen, das Weggehen ankündigen)
- Beschreiben der Handgriffe bei Alltagshandlungen ( à vermittelt Sicherheit, beugt Misstrauen vor)
- Rituale einführen (notwendige Hilfeleistungen à vermittelt Sicherheit/Orientierung)
- Mimik und Gestik in Worte fassen
- Möglichkeiten zum Anfassen und Ertasten geben
- Berührungen können Zuwendung signalisieren und Sicherheit vermitteln
- Rückmeldungen geben, wie etwas aussieht
- Hilfsmittel zur besseren Orientierung und Sicherheit (Sehhilfen, ertastbare Markierungen); regelmäßiger
Besuch beim Augenarzt/ Optiker

Kommunikation mit hörbeeinträchtigten Personen:

- Hintergrundgeräusche möglichst ausschalten


- Deutlich, langsam und in tieferer Stimme à Nicht zu laut!
- Geduldig bleiben, ggf. mehrfach Wiederholen
- Warten auf Antwort und Kommentare, Zeigen von Respekt
- Klare Mimik und Gestik
- Auf die Anwesenheit aufmerksam machen
- Zugewandtes Sprechen (Möglichkeiten geben von den Lippen abzulesen)
- Rituale und gleiche Abläufe à Sicherheit
- Hilfsmittel (Hörgeräte, Schreibtafel, Lichtsignal), regelmäßiger HNO-Arztbesuch

 pädagogischer Bezug
VERHALTENSAUFFÄLLIGKEIT/ -STÖRUNGEN NACH BACH
VERHALTENSAUFFÄLLIGKEIT
Definition: Der Begriff Verhaltensauffälligkeiten ist relativ unklar bestimmt. Es wird davon
ausgegangen, dass ein Beobachter (z.B. eine Erzieherin) bei einer Person (z.B. Kind/Jugendlicher) ein
Verhalten beobachtet, das vom Durchschnitt der Bezugs Gruppe z.B. Altersgruppe auffällt/abweicht
oder heraussticht.

à Entweder ist es ein überdurchschnittliches Verhalten wie Hochbegabung oder ein


unterdurchschnittliches Verhalten, das Kind zeigt also gewisse Entwicklungsrückschritte in
bestimmten Bereichen wie Sprache, emotionale oder soziale Kompetenz)

Bei den Beobachtungsprozessen fließen starke Einflussfaktoren der menschlichen Wahrnehmung mit
ein. Zum einen gibt es mögliche Wahrnehmungs- und Beobachtungsfehler und zum anderen ist die
Wahrnehmung subjektiv, das heißt vieles liegt im Auge des Betrachters.

VERHALTENSSTÖRUNG
Definition: Der Begriff Verhaltensstörung ist relativ klar definiert, der er sich auf objektive
diagnostische Kriterien bezieht zum Beispiel ICD 10 von der WHO, Kriterien einer Verhaltensstörung
nach Bach, DSM einer USA-Standard der psychiatrischen Gesellschaft.
à Eine genaue Anamnese und Diagnose sollten durch Fachleute zugrunde liegen

3 KRITERIEN EINER VERHALTENSSTÖRUNG NACH BACH:


Der Begriff Verhaltensstörung wird auch in der Alltagssprache verwendet. In der Heil- bzw.
Sonderpädagogik spricht man von einer Verhaltensstörung, wenn das Verhalten bzw. Erleben einer
Person insgesamt oder in einzelnen Teilbereichen so stark von der Norm abweicht, dass es sowohl
für den Betroffenen als auch für seine Umwelt zur Einschränkung im sinnvollen Lebensvollzug
kommt. Dabei muss die Abweichung über einen längeren Zeitraum (ca. 3- 6 Monaten) hinweg
auftreten und besondere pädagogische bzw. psychologische Maßnahmen erfordern, um den
Betroffenen bzw. seine Umgebung zu unterstützen. à Diese Abweichungen sind nicht immer
organisch bedingt daher sollte vom Arzt eine organische Ausschlussdiagnose festgestellt werden.

Verhaltensstörungen können ihre Schwerpunkte haben im

Körperlichen Bereich Psychischen Bereich Verhaltensbereich Sozialen Bereich


-Magenschmerzen, - Angsterscheinungen wie 1. eher aggressiv: - Teilnahme an
-Essstörungen (Gier, Verweigerung, Magersucht, z.B. Schul-, Prüfungs- oder - streitsüchtig Diebstählen
Fettsucht) Sprechangst - schlägt häufig - Brutalität wie
- motorische Funktionsstörungen wie - Angst vor bestimmten - trotz
Zittern, Sprach- und
Gewalt gegenüber
Tieren (Phobie) - zerstört Gegenstände Gleichaltrigen
Atemstörungen.
-Zähneknirschen, - Zwangsvorstellung - Wutanfälle - Bandenzugehörigkeit
-Lutschen, - depressive Verstimmungen 2. eher gehemmt:
- Schulschwänzen/
- Kontaktstörung Streunen
-Nägel beißen,
- Clownerei, - Lügen
-Schlafstörungen
- Überangepasstheit
-Haare ausreißen
- Überempfindlichkeit, häufigen Weinen
-Funktionsstörungen innerhalb der 3. Im Leistungsbereich:
Körpersphäre wie chronischer
Schwindel, torkeln, gegen etwas - mangelnde Ausdauer, Konzentration und
laufen Hyperaktivität à ADHS
- erhöhte Ablenkbarkeit, Verträumtheit, fehlende
Initiative, kurze Aufmerksamkeitsspanne à ADS
- Schulversagen trotz angemessener Intelligenz à
Legasthenie/Dyskalkulie
ANGST
Definition: Die Angst ist ein Grundgefühl, sie ist natürlich und nützlich und sichert das Überleben und
warnt vor Risiken. Angst ist das Gefühl der „Unheimlichkeit“ und des „Ausgesetzsein“ in der Welt
ohne Angst hätten die Menschen früher nicht überleben kann. Sie stellen ein Zustand da, der als
beklemmend, bedrücken und als unangenehm empfunden wird und es ist ein subjektives Erleben.
Die Angst beeinflusst das Verhalten und kann so das Verhalten des Menschen lähmen oder
aktivieren.

Bei Angst als Gefühl handelt es sich um eine normale Reaktion auf Gefahren und Bedrohungen und
hilft dem Menschen, die Ursache der Gefahr auszuschalten.

Angst als Erkrankung sind stark ausgeprägte Angstgefühle, welche das normale Maß der Angst
überschreiten, wobei die Lebensqualität und der Alltag der Betroffenen stark beeinflusst werden
(à Verhaltensauffälligkeit/-störung nach Bach)

Angst zeigt sich durch körperliche Reaktionen wie erhöhte Aufmerksamkeit also die Pupillen weiten
sich und die Seh- und Hörnerven werden verstärkt, erhöhte Muskel Anspannung und höher
Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck. Es kann zu flacheren, schnelleren Atmung und
Pulsbeschleunigung kommen, das Kind schwitzt oder hat Schwindelgefühle. Aber zeigt sich die Angst
auch durch den Gesichtsausdruck oder in der Sprache.

Die Angst dient als Lebenserhaltende Funktion, sie schützt und steuert uns und aktiviert ein
bestimmtes Verhalten.

Folgen unangemessenen Ängste sind z.B. Verleitung zur Passivität, Lähmung des Verhaltens,
Vermeidungsverhalten, verminderte Entfaltungsmöglichkeiten bzw. Hemmung der Entwicklung,
psychosomatische Erkrankungen oder psychische Störungen.

Typische Ängste in verschiedenen Entwicklungsphasen: Säugling hat im Alter von 0 bis 1 Jahr Angst
vor fremden Menschen (ab 8 M.). Darauf folgt die frühe Kindheit (2 - 4 J.) mit der Angst vor
Dunkelheit und des Alleingelassen werden. Prägend für das Vorschulalter (4 - 6 J.) ist die Angst vor
Fantasiegestalten wie Monster, Geister, Hexen und Trennungen von Bezugspersonen ( à Transition).
Im Schulalter von 7 - 10 Jahren ist es dann die Angst vor der Schule bzw. vor dem Versagen und im
späteren Alter auch vor dem Tod. In der Pietät ab ca. 12 Jahren hat man dann sogenannte
Reifungsängste.

Angst als Verhaltensauffälligkeit: Beim Zutreffen von mindestens eine Aussage sollte man ärztliche
oder psychologische Hilfe suchen. Wenn die Gedanken an die Angst mehr als die Hälfte des Tages
beträgt und durch die Angst die Lebensqualitäten und Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkter
sind. Diese Ängste können Depressionen oder Selbstmordgedanken auslösen. Um die Angst zu
bekämpfen, nimmt man Alkohol, Drogen oder Beruhigungstabletten, wobei Partnerschaften oder der
Beruf ernsthaft gefährdet werden können.
AGGRESSION
Definition: Unter Aggression versteht man Verhaltensweisen die Personen sowie auch Tiere,
Pflanzen, materielle Gegenstände schädigen, schwächen oder in Angst versetzen.
Erscheinungsformen von Aggression
- Fremdaggression = gegen andere Person/ Gegenstände à Selbstaggression = Gegen sich
selbst (Behandlungsbedürftig)
- Individuelle Aggression = einzelne Person, eigenverantwortlich à Kollektive Aggression =
eine Gruppe, erhöhtes Aggressionspotential und -handlungen
- Offene Aggression= offen beobachtbar, Verhalten klar erkennbar, oft impulsive,
unkontrolliert à verdeckte Aggression= versteckt, häufig geplant, ohne erkennen der Person
- Direkte Aggression= direkter Angriff Verursacher der Aggression à indirekte Aggression=
Aggression wird an einem Ersatzobjekt oder -person ausgelassen
- Verbale Aggression= verbale Angriffe wie Beleidigungen Beschimpfungen à nonverbale
Aggression: Handlungen werden gezeigt zum Beispiel Schläge, drehten, spucken
- Reaktive Aggression = Folge eines wahrgenommenen Angriffs/Provokation/Bedrohung,
verzerrte Wahrnehmung à proaktive Aggression = ohne erkennbare Bedrohung, Ziel ist es
sich durchzusetzen
- affektive Aggression = impulsiver und kontrollierte ungeplant Komma bei emotionaler
Erregung gezeigt à instrumentelle Aggression = gezielt vorbereitet kommaziel ist einen
persönlichen Vorteil zu erzielen

Mögliche Ursachen von Aggressionen


- angeborene Aggressionsbereitschaft à Triebtheorie
- Krankheit z. B. Autismus Spektrum Störung, Demenz, kognitive Beeinträchtigungen
- Physiologischer Zustand wie Hunger und Schmerz
- Lernen durch Vorbilder, negative Kindheitserlebnisse und soziales Umfeld (Lernen am
Modell) à Aggression als erlerntes Verhalten (Lerntheorie)
- Frustration ist, wenn bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt wird z.B. Anerkennung von Eltern
à Frustrations-Aggressionstheorie
Hilfen im Umgang mit aggressivem Verhalten

1. Deeskalationstraining: Auseinandersetzung mit eigenen Normen und Einstellungen gegenüber Gewalt,


Rollenspiele und Übungen.
2. Faustlos- Gewaltpräventionsprogramm für Grundschule und Kita: Emotionale und soziale Kompetenzen werden aufgebaut,
Aufbau der Empathiefähigkeit, Ich-Botschaften senden, Erlernen von Umgang mit Ärger und Wut.
3. Alternative Handlungen: Abreagieren wie z.B. Sport treiben, schreien
4. Positive Modelle: Das pädagogische Personal achtet auf seine Vorbildfunktion.
5. Perspektivenwechsel: Personen soll sich in die Position des vermeintlichen Aggressiven versetzen und mit der
neuen Perspektive umgehen z.B. durch ein Rollenspiel.
6. Frustrationstoleranz erhöhen: Durch dosierte Konfrontation mit Misserfolgen und der angemessenen
Verarbeitung von Niederlagen kann die Frustrationstoleranz aufgebaut und gefestigt werden.
SPRACH-/ SPRECHBEEINTRÄCHTIGUNGEN
STOTTERN, POLTERN, AUSSPRACHESTÖRUNG
Definition: Sprache ist ein komplex aufgebautes System, das Laute und Schriftzeichen verbindet, Wörter bildet,
die sich zu größeren Einheiten, Sätzen, formieren. Durch die Aneinanderreihung vieler Sätze entstehen
schließlich Texte. Sprache ist ein sich stets weiterentwickelndes, komplexes System von Lauten und Zeichen zum
Zwecke der Kommunikation. Jedem Zeichen des Systems wird eine Bedeutung zugeordnet. Sprache wirkt im
Prozess der Kommunikation als Medium zwischen dem Sender und dem Empfänger.

Sprachbaum was ist vorhanden, was fehlt?


Wurzel:

- Schulfähigkeit beim Sprechen à Wahrnehmungs- und Hörfähigkeit


- Geistige Entwicklung/Hirnreifung à Zentren des Sprechens liegen
im Gehirn (bei geistigen Rückschritten)
 Es braucht die Wurzeln, um die Sprache zu erwerben.

Kanne: Damit die Wurzeln wachsen können, braucht man


Sprachvorbilder (Erzieherin, Eltern)

Sonne: Die Sonne ist die Haltung der Erzieherin. à päd. Bezug
Das Kind braucht soziale Kontakte zum Spracherwerb.

Äste:

- Artikulation (laute und Buchstaben) à Dyslalie, Artikulations- und


Phonetikstörung
- Wortschatz dem altersentsprechend Alter à Meilensteine der
Sprachenentwicklung
- Grammatik (= Architektur der Sprache) à Dysgrammatismus
- Sprechfluss (=Schnelligkeit der Sprache) à Dysphemie
- Phonologische Bewusstheit (= Laute voneinander unterscheiden
können, um sie richtig einzusetzen)

Meilensteine der Sprachentwicklung


In der Vorstufe (0- 6M.) schreit das Kind um seine Gefühle mitteilen (Bedürfnisse wie Hunger, Unlust und Schmerz) à Instanzenlehre
(starkes ES). Das Kind hat im Alter von 6 Monaten und 1 Jahr Spaß daran gleiche Silber zu wiederholen (Echolalie) und ahmt
sich selbst und andere nach, dabei handelt es sich um die Stufe der Lallmonologe. Im Altern von 1 bis 1,5 Jahren findet die
REDEFLUSSSTÖRUNGEN (DYSPHEMIE)
Definition: Dysphemie auch Stottern ist eine Störung des Regeflusses, bei der es zu einer Störung im
sprechmotorischen Ablauf kommt. Stottern zählt zu den erworbenen Sprachstörungen und tritt in Situationen
auf, bei denen es besonders auf das Sprechen ankommt. Leicht fallen Gespräche mit vertrauten
Gesprächspartnern, beim Singen, beim Flüstern, etc. Die Dysphemie tritt vermehrt bei Anfangslauten und am
Satzanfang auf (Initialstottern) und wird bei Konsonanten wie b,k,s eher ausgelöst als bei Vokalen. Auch die
Länge des Wortes ist bedeutend denn je länger das Wort, desto eher wird gestottert und bedeutungsvolle
Wörter (Substantive, Verben und Adjektive) werden eher gestottert als bedeutungsarme Wörter (Funktionswörter).

Formen und Merkmale:

o Klonisches Stottern: Wiederholen von Wörtern, Silben oder Lauten


o Tonisches Stottern: Blockade beim Sprechen
o Physiologisches Stottern: Aus „harmlosem“ Silben- oder Lautstottern, wird ein Herauspressen der
Wörter (entwicklungsbedingt, ab 2 – 5J.)

Weitere Auffälligkeiten:

-Atemauffälligkeiten (flache Atmung, Kurz- oder Schnappatmung, Glucksen)


-Stimmauffälligkeiten (monotone Stimme, Flüstern, Pressstimme, zittrige Stimme)
-Sprechauffälligkeiten (auffällige Betonungen, unangemessenes Sprechtempo)
-Mitbewegungen (grimassierende Mund- und Zungenbewegungen, Schulterheben, Armschleudern)
-Vermeidungsverhalten (kein Blickkontakt, Abwenden, Umschreibungen)
-Unbewusste Reaktionen des Körpers (erröten, zittern, erblassen, schwitzen)

Ursachen:

Dysphemie kann durch psychische Ursachen wie innere und ungelöste Konflikte (psychoanalytisch) und das
Stottern kann durch Lernerfahrungen aufgebaut werden. Ebenfalls kann Stottern durch Vererbung, Schädigung
des vegetativen Nervensystems oder frühkindliche Hirnschädigungen. Oder auch familiäre Ursachen wie
Hospitalismus oder eine autoritäre Erziehung. à Erziehungsstil
REDEFLUSSSTÖRUNGEN (DYSGRAMMATISMUS)
Definition: Dysgrammatismus ist die Unfähigkeit, gedankliche Inhalte in grammatikalisch (Wortbedeutung) und
syntaktisch (Wortstellung) richtiger Form mündlich oder schriftlich ausdrücken

Formen und Merkmale:

oLeichtgradig: Aufbau der Spontansprache meist korrekt, Fehler beim Konjungieren (Verben beugen) und
Deklinieren (Fälle), Verwechslung des Geschlechts (Artikel)
o Mittelgradig: Kind spricht einfache und kurze Sätze korrekt nach, bildet selbst keine spantanen Sätze,
Verben werden im Infinitiv (Grundform) eingesetzt und Wörter werden nicht gebeugt, Ich- Begriff ist
noch nicht ausgebildet (3. Form von sich)
o Hochgradig: Kind bildet keine Sätze, noch spricht es Sätze nach, reiht die Wörter bezugslos aneinander,
Mimik und Gestik zum Vermitteln des Sprachinhaltes, tritt verstärkt bei Aphasikern und bei Kindern mit
geistiger Behinderung auf à Geistige Behinderung
 Den Dysgrammatismus kann man erst eindeutig ab dem fünften Lebensjahr nachweise, da Fehler in der
Grammatik und im Satzbau entwicklungsbedingt auftreten. à Meilensteine der Sprache

Ursachen:

Eine vererbte Sprachschwäche kann sich auch in Form von Dysgrammatismus zeigen, hierbei handelt es sich
um Genetische Ursachen. Hat das Kind eine Hirnschädigung erlitten, kann die Folge der Dysgrammatismus
sein. Das Kind hat bereits eine allgemeine Verzögerung der Sprachentwicklung, Hörschädigungen, da
grammatikalische Formen häufig in unbetonten Vor- und Endsilben zum Ausdruck gebracht werden. Hierbei
erschweren Hörbeeinträchtigen den Betroffenen beim Erkennen und führt zu Verwechslungen, Sprachmängel
bei den Bezugspersonen des Kindes oder mehrsprachige Erziehung à Sprachvorbilder?

REDEFLUSSSTÖRUNGEN (DYSLALIE)
Definition: Die Dyslalie ist eine Fehlaussprache eines Lautes, Lautzeichens oder einer Lautzeichenverbindung
wobei ein Laut nicht oder falsch gebildet werden oder durch einen anderen Laut ersetzt wird.

Formen und Merkmale:


o Partielles Stammeln: Das Sprechen ist noch verständlich, es ist nur ein Laut oder eine Lautgruppe
betroffen, beispielsweisen das R. Entweder fehlen einzelne Laute fehlen (=Lautausfall) oder ein
Lautersatz, hier wird ein Laut durch einen anderen ersetzt.
o Multiples Stammeln: Das Sprechen ist schwer verständlich, zwei oder mehrere Mitlaute oder
Lautverbindungen werden nicht gebildet.
o Universelles Stammeln: Kauderwelsch (Hottentottismus), das kaum verständlich ist. Außerdem werden
fast alle Konsonanten durch Vokale ersetzt.

Häufigkeit: Es gibt bestimmte Prüfwörter der Lauttreppe nach Möhring, um zu sehen, ob ein Kind stammelt.
Das Kind wird erst in einer Spielsituation beobachtet und erst dann wird gezielt geprüft. Man achtet auf
Atmung, Stimmgebung, Luftführung und begleitende Motorik. Die Hörschärfe des Kindes wird durch
audiometrische Untersuchungen (z.B. Stimmgabel) erfasst. Auch wichtig sind die Artikulationsorgane wie
Lippen, Kiefer, Gaumen oder Zahnstellung.

Ursachen:
- Organische Ursachen: Wahrnehmungsbahnen oder des Zentralnervensystems, Anomalien
der Sprechwerkzeuge z.B. Zahn, können nur bei wenigen Stammler nachgewiesen werden,
Hörschädigungen
- Entwicklung entwicklungsbedingte Ursachen: fehlerhafte Aussprache von lauten ist in der
kindlichen Entwicklung eine normale Phase Komma am Ende des fünften Lebensjahres sollte
das Kind alle Laute sauber artikulieren können.
- Weitere Ursachen können Entwicklungsstörungen, spezifische Intelligenzdefizite, schlechte
Sprachvorbilder und Familiäre Sprachschwächetypen sein.

Hilfen:
- Allgemein gilt, je früher die Behandlung einer Sprachstörung ansetzt wird, desto erfolgreicher ist sie
- Bei Sprachauffälligkeiten Arzt aufzusuchen, Zusammenarbeit mit diverse Fachdiensten und
Therapeuten
- Sprachstörung können auch medikamentös oder operative behandelt werden
- Wichtig ist die individuelle Förderung eines jeden Heranwachsenden, das Einbeziehen der Familie,
Spiele und Übungen zur Sprachförderung, eine anregende Umgebung sowie auch forderndes Material.
Grundsätze findet man in den Lern-, Gruppen- und heilpädagogischen Prinzipien

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