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Eidgenössische Volksabstimmung 7.

März 2021
Verhüllungsverbot – ja oder nein?
Schule für Gestaltung Zürich

Aufgabenheft

(www.operation-libero.ch[16.2.21])

Name Staub

Vorname Marlon Lionel

Beruf Polygraf

Linkgroup AG
Lehrbetrieb

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Total


Hörverständnis Überblick Detailkennt- Text
nisse verfassen
10 18 10 20 58
2. Teil: Überblick Richtzeit: 30 Minuten

Bearbeiten Sie die Aufgaben im Teil Überblick mit Hilfe der Dokumentation.

1. Beurteilen Sie, ob folgende Aussagen gemäss Dokument A richtig oder falsch sind.
(3)
richtige Antwort: 0.5
falsche Antwort: – 0.5
keine Antwort: 0
richtig falsch

a. Das Burkaverbot ist Symbolpolitik. X

b. Mani Matter sang ein Lied über eine verschleierte Frau. X

c. Herr Tunger-Zanetti sieht keinen Zusammenhang


zwischen radikal islamistischem Gedankengut und der X
Vollverschleierung.
d. Der islamistische Zentralrat der Schweiz rät Frauen eine
X
Burka zu tragen.
e. Nikab und Burka waren in der islamischen Welt überall X
die Norm.
f. Die Pandemie zeigt uns, dass wir mit einem bedeckten X
Gesicht kaum kommunizieren können.

Betrachten Sie das Dokument B in der Dokumentation.


2. Welche vier Kopfbedeckungen werden dargestellt?. (1)

Hijab, Chador, Niqab, Burka

3. Welche zwei Arten von Kopfbedeckungen verschleiern das Gesicht? (1)

Niqab, Burka

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Betrachten Sie das Dokument C in der Dokumentation.

4. In welchen Ländern gilt ein generelles Burkaverbot im öffentlichen Raum? Nennen Sie
vier. (1)

Frankreich, Bulgarien, Dänemark, Lettland


5.
6.

5. Was gilt in der in der Schweiz bezüglich Burkaverbot? (1)

Lokale/Regionale Verbote
7.
8.
Betrachten Sie das Dokument D in der Dokumentation.

6. Was für Kopfbedeckungen zeigt das Bild? (1)

Hijab und Chador

7. Mittels was könnten sich Frauen, falls die Vollverschleierung in der Schweiz verboten
würde, legal das Gesicht bedecken? (1)
Mit Hygienemasken

Lesen Sie das Dokument E in der Dokumentation.

8. Nennen Sie drei Argumente der Befürworter des Burkaverbotes. (3)


Dass Männer und Frauen sich einander ins Gesicht blicken können müssen.
Weil sich viele Frauen auf der Welt darüber freuen würden, der Gesichtsverhüllung zu
entfliehen, es ihnen aber nicht möglich ist.
Dass
9. Frauen wie Männer in der Öffentlichkeit ihr Gesicht zeigen, ist ein Zeichen der
Gleichberechtigung.
10.

Lesen Sie das Dokument F in der Dokumentation.

9. Was will der indirekte Gegenvorschlag des Parlaments und des Bundesrates? (1)

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10. Warum ist das Parlament und der Bundesrat dagegen, ein Burkaverbot in die
Verfassung zu schreiben? (2)

11. Wie heisst das Prinzip, das besagt, dass der Bund nur die Aufgaben übernimmt, welche
die Kraft der Kantone übersteigen oder einer einheitlichen Regelung durch den Bund
bedürfen? (1)

Betrachten Sie das Dokument G in der Dokumentation.

12. Interpretieren Sie das erste Plakat. Was ist die Aussage? Formulieren Sie einen
vollständigen Satz. (1)

13. «Bei uns sind Mann und Frau gleichberechtigt.» Was wollen die Befürworter*innen der
Initiative mit dieser Aussage suggerieren? Formulieren Sie einen vollständigen Satz.
(1)

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3. Teil: Detailkenntnisse Richtzeit: 10 Minuten

1. Damit eine Volksinitiative gültig beim Bund eingereicht werden kann, muss sie
bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Korrigieren Sie folgende Aussage direkt im Text.

«Um eine Volksinitiative gültig einzureichen, müssen innerhalb von 12 Monaten 50 000
Unterschriften gesammelt werden.» (1)

2. Ordnen Sie die Aussage dem richtigen demokratischen Instrument zu. (2)
richtige Antwort: 0.5
falsche Antwort: – 0.5
keine Antwort: 0
Initiative Referendum

a. Zur Annahme genügt das Volksmehr.

b. Wegen diesem Recht muss man mindestens


100 Tage warten, bis ein Gesetz in Kraft treten
kann.
c. Zur Annahme braucht es das Volks- und das
Ständemehr (=doppeltes Mehr).
d. Das Parlament kann dem Volk einen indirekten
Gegenvorschlag unterbreiten.

3. Wenn die Volksinitiative gültig eingereicht wurde, können danach alle Stimmberech-
tigten über die Annahme oder Ablehnung des Gesetzes mitbestimmen. Nennen Sie
das politische Recht, das hier zum Zuge kommt. (1)

4. Ordnen Sie die korrekte Aussage zu. (1)

a. Eine Volksinitiative kann A. ausschliesslich von Parteien und Verbänden


ergriffen werden von... B. ausschliesslich von Kantonen, Gemeinden und
Behörden
C. von x-beliebigen Stimmberechtigten
b. Die Grundregeln, wie A. Richtig. Diese Grundregeln sind unantastbar.
Volksinitiativen und B. Falsch, man könnte diese Regeln ändern mit
Referenden durchgeführt einer Gesetzesänderung
werden können, sind
C. Falsch, man könnte diese Regeln mit einer
unantastbar.
Änderung der Verfassung ändern.

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5. Die folgenden Fälle handeln von eidgenössischen Abstimmungen der Vergangenheit.
Wurden die Vorlagen angenommen oder abgelehnt? Beurteilen Sie. (1)
richtige Antwort: 0.5
falsche Antwort: – 0.5
keine Antwort: 0

angenommen abgelehnt
a. 2009: Volksinitiative «Gegen den Bau
von Minaretten»
Ja-Anteil Volk: 57.5 %
Ja-Anteil Stände: 19.5
b. 2002: Volksinitiative «gegen
Asylrechtsmissbrauch»
Ja-Anteil Volk: 49.9 %
Ja-Anteil Stände: 12.5

6. Beurteilen Sie, ob folgende Argumente zur Abstimmung Verhüllungsverbot von den


Befürworter*innen (pro) oder den Gegner*innen (kontra) stammen. (2)
richtige Antwort: 0.5
falsche Antwort: – 0.5
keine Antwort: 0
pro kontra
a. Frauen, die gezwungen werden einen Nikab zu tragen,
haben bereits die Möglichkeiten, sich rechtlich zu
wehren.
b. Ein Verhüllungsverbot ist keine Kleidervorschrift, sondern
hilft der Gleichberechtigung.
c. Ein nationales Verbot richtet sich auch gegen
vermummte Demonstrant*innen. Das schafft mehr
Sicherheit.
d. Ein Verbot kann dazu führen, dass verhüllte Frauen nicht
mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können.

7. Beurteilen Sie, ob folgende Aussagen zur Volksinitiative über das Verüllungsverbot


richtig oder falsch sind. (2)
richtige Antwort: 0.5
falsche Antwort: – 0.5
keine Antwort: 0
richtig falsch
a. Alle religiösen Kopfbedeckungen würden bei Annahme
der Initiative verboten.
b. In der Schweiz hat bisher nur das Tessin ein
Verhüllungsverbot.

c. In der Schweiz leben unter 50 voll verschleierte Frauen.

d. Der indirekte Gegenvorschlag zur Initiative sieht vor, dass


verhüllte Frauen auf Verlangen von Behörden ihr Gesicht,
wenn es für die Identifizierung nötig ist, zeigen müssen.
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4. Teil: Text verfassen Richtzeit: 60 Minuten

Wählen Sie eines der untenstehenden Themen. Verfassen Sie einen Text von 1.5 Seiten
(ca. 400 Wörter).

1. Integration

In der Schweiz leben laut Studien weniger als fünfzig Frauen, welche sich in der Öffentlichkeit total
verschleiern. Warum ist eine Integration für sie schwierig? Warum werden sie zwangsläufig zu
Aussenseiterinnen? Was sollte unternommen werden, damit sich verschleierte Frauen besser in
die hiesige Gesellschaft integrieren können.

2. Symbolpolitik

Die Initianten des Verhüllungsverbotes verkaufen uns ihre Initiative als Beitrag zur
Gleichberechtigung. Sie betonen, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter ein zentraler
Wert des Westens ist und die Burka diesem Wert diametral entgegenstehe. Der Religionsforscher
Andreas Tunger-Zanetti bezeichnet die Initiative als Symbolpolitik. Was meint er damit? Geht es
den Initianten um Frauenrechte oder wollen sie etwas anderes bewirken? Warum engagieren sich
die Initianten mit viel Einsatz für ein Verhüllungsverbot?

3. Tourismus

Touristen aus arabischen Ländern sind wichtige Kunden für den Schweizer Tourismus. Sie lassen
sich von den hohen Schweizer Preisen nicht abschrecken, im Gegenteil: Meist kommen sie in
grossen Gruppen, sie lieben den Luxus und geben entsprechend viel Geld aus – durchschnittlich
430 Franken pro Tag. (vgl. Swissinfo.ch)

Ist der Tourismus darauf angewiesen, dass Frauen aus den Golfstaaten, die sich oft verschleiern,
in der Schweiz Ferien machen? Denken Sie, dass andere Hotelgäste sich an den verschleierten
Frauen stören? Würden die Touristinnen aus den arabischen Staaten, bei einem Verbot, weiterhin
in die Schweiz kommen, einfach ohne Gesichtsschleier?

4. Fortschrittlicher Islam

«Religiöse Identität macht sich nicht an einem Stück Stoff fest», ist die Muslima Saïda Keller-
Messahli überzeugt. Die Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam tritt in der
Öffentlichkeit als eine der schärfsten Kritikerinnen des Kopftuchs auf – und sie befürwortet ein
Burkaverbot. Der Schleier sei vielmehr ein Medium der Kontrolle, welches Islamisten ihren
Töchtern von Kindesbeinen an aufdrängten. Entsprechend skeptisch gibt sich Keller-Messahli
gegenüber der Vorstellung, dass Musliminnen den Gesichtsschleier auch aus freien Stücken
tragen könnten – sie werde regelmässig von Frauen kontaktiert, die in einer repressiven Stimmung
aufwüchsen: «Von freier Wahl zu sprechen ist da fragwürdig.» (vgl. reformiert.ch)

Was halten Sie von den Argumenten von Frau Keller-Messahli? Reichen ihre Argumente aus, um
ein Verhüllungsverbot in die Bundesverfassung zu schreiben? Was wären andere Lösungsansätze,
damit alle Frauen frei leben können?

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Zusammenhänge klar? Ist der Ist der Ausdruck klar und die Darstellung übersichtlich
Aufbau logisch? Entspricht der genau? und die Schrift leserlich?
Text dem Auftrag? Wurde der
verlangte Umfang erreicht?

© SfGZ | 9

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