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DEUTSCHE NORM September 2002

Ortsbewegliche Gasflaschen
Vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerkstoffen
Deutsche Fassung EN 12245:2002 EN 12245
ICS 23.020.30

Transportable gas cylinders —


Fully wrapped composite cylinders;
German version EN 12245:2002

Bouteilles à gaz transportables —


Bouteilles entièrement bobinées en matériaux composites;
Version allemande EN 12245:2002

Die Europäische Norm EN 12245:2002 hat den Status einer Deutschen Norm.

Beginn der Gültigkeit


EN 12245:2002 wurde am 9. November 2001 angenommen.

Nationales Vorwort

Die vorliegende Europäische Norm EN 12245:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 23
„Ortsbewegliche Gasflaschen“ erarbeitet.
Unterliegt nicht dem Änderungsdienst

Fortsetzung 44 Seiten EN

Normenausschuss Druckgasanlagen (NDG) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN 12245:2002-09
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Preisgr. 16 Vertr.-Nr. 2316
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 12245
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Februar 2002

ICS 23.030.30

Deutsche Fassung

Ortsbewegliche Gasflaschen
Vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerkstoffen

Transportable gas cylinders — Bouteilles à gaz transportables —


Fully wrapped composite cylinders Bouteilles entièrement bobinées en matériaux composites

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 9. November 2001 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und
dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2002 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 12245:2002 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 12245:2002 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
Einleitung .................................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich..................................................................................................................................... 4
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 4
3 Begriffe und Symbole ................................................................................................................................... 6
4 Konstruktion und Herstellung ...................................................................................................................... 8
5 Flaschen- und Werkstoff-Prüfung .............................................................................................................. 12
6 Konformitätsbewertung .............................................................................................................................. 26
7 Kennzeichnung ............................................................................................................................................ 26
Anhang A (normativ) Bauartzulassungs-, Baureihen- und Abnahmeprüfung ................................................... 27
Anhang B (informativ) Beispiele einer Bescheinigung für die Bauartzulassung und die
Abnahmeprüfung. ....................................................................................................................................... 38
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 44

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EN 12245:2002 (D)

Vorwort
Dieses Dokument wurde vom CEN /TC 23 „Ortsbewegliche Gasflaschen“ erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI
gehalten wird.

Dieses Europäische Dokument muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2002, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis August 2002 zurückgezogen werden.

Diese Europäische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstüzt grundlegende Anforderungen der
Rahmenrichtlinien über den Gefahrguttransport.

Diese Europäische Norm wurde zur Bezugnahme ins RID und/oder in die technischen Anhänge des ADR
vorgeschlagen. Daher gelten die in diesem Zusammenhang in den normativen Verweisungen aufgeführten
Normen, welche Grundanforderungen des ADR / RID umfassen, die in dieser Norm nicht behandelt wurden nur
dann als normativ, wenn diese Normen selbst im RID und / oder in den technischen Anhängen des ADR in Bezug
genommen werden.

Anhang A ist normativ und Anhang B informativ.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

Einleitung
Der Sinn der Norm ist es, Festlegungen über Gestaltung, Herstellung und Zulassung von wiederbefüllbaren,
ortsbeweglichen vollumwickelten Flaschen aus Verbundwerkstoffen zur Verfügung zu stellen.

Die Spezifikation basiert auf Wissen und Erfahrung über Konstruktion, Materialien, Herstellungsprozess und
Produktionskontrolle von Flaschen für den üblichen Gebrauch in den CEN-Mitgliedsländern.

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EN 12245:2002 (D)

1 Anwendungsbereich

Diese Norm enthält Mindestanforderungen an die Werkstoffe, die Gestaltung, Konstruktion, die Bauartprüfungs-,
Baureihen- und Abnahmeprüfungen von Flaschen aus Verbundwerkstoffen mit einem Fassungsraum bis zu 450 Liter
für verdichtete, verflüssigte und unter Druck gelöste Gase.

ANMERKUNG Für die Anwendung dieser Norm umfasst das Wort “Flasche” auch Großflaschen mit einem Fassungsraum bis
zu 450 Litern.

Diese Norm ist auf Flaschen anwendbar, die aus einem Liner mit metallischem Werkstoff (geschweißt oder nahtlos)
oder mit nicht-metallischem Werkstoff (oder einer Kombination aus beidem) bestehen, und die mit einem in einer
Matrix eingebetteten Wickelverbund aus Glas-, Kohlenstoff-, Aramid- oder sonstigen Faserwerkstoffen verstärkt sind.

Diese Norm gilt auch für Flaschen aus Verbundwerkstoff ohne Liner.

Die vorliegende Norm gilt nicht für Gasflaschen, die teilweise mit Faserwerkstoffen eingehüllt sind und allgemein als
“umfangsumwickelte” Flaschen bezeichnet werden, für diese gilt EN 12257.

ANMERKUNG Diese Spezifikationen beinhalten nicht die Gestaltung, Verbindung und Durchführung von abnehmbaren
Schutzhüllen. Die Verbindung sollte separat betrachtet werden.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser
Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei
undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).

EN 720-2, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gase und Gasgemische — Teil 2: Bestimmung der Brennbarkeit und
des Oxidationsvermögens von Gasen und Gasgemischen.

EN 1089-1, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gasflaschen-Kennzeichnung (ausgenommen LPG) — Teil 1: Stempe-


lung.

EN 1964-1, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gestaltung und Konstruktion von nahtlosen wiederbefüllbaren


ortsbeweglichen Gasflaschen aus Stahl mit einem Fassungsraum von 0,5 Liter bis einschließlich 150 Liter —
Teil 1: Nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm-Wert bis zu 1 100 Mpa.

prEN 1964-2, Gestaltung und Konstruktion von nahtlosen wiederbefüllbaren ortsbeweglichen Gasflaschen aus
Stahl mit einem Fassungsraum von 0,5 Liter bis einschließlich 150 Liter — Teil 2: Nahtlose Flaschen aus Stahl mit
einem Rm-Wert über 1 100 Mpa.

EN 1964-3, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gestaltung und Bau von nahtlosen, wiederbefüllbaren,


ortsbeweglichen Gasflaschen aus Stahl mit einem Fassungsraum von 0,5 Liter bis 150 Liter — Teil 3: Gasflaschen
aus nicht rostendem Stahl.

EN 1975, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gestaltung und Konstruktion von wiederbefüllbaren ortsbeweglichen


nahtlosen Gasflaschen aus Aluminium und Aluminiumlegierung bis einschließlich 150 l.

EN 12862, Ortsbewegliche Gasflaschen — Wiederbefüllbare, ortsbewegliche, geschweißte Gasflaschen aus


Aluminiumlegierungen.

prEN 13322-1, Ortsbewegliche Gasflaschen — Wiederbefüllbare geschweißte Flaschen aus Stahl — Gestaltung
und Konstruktion — Teil 1: Geschweißt, aus Stahl.

prEN 13322-2, Ortsbewegliche Gasflaschen — Wiederbefüllbare geschweißte Flaschen aus nicht rostendem
Stahl — Gestaltung und Konstruktion — Teil 2: Geschweißt, aus nicht rostendem Stahl.

EN ISO 11114-1, Ortsbewegliche Gasflaschen — Verträglichkeit von Werkstoffen für Gasflaschen und Ventile mit
den in Berührung kommenden Gasen — Teil 1: Metallische Werkstoffe (ISO 11114-1:1997).

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EN 12245:2002 (D)

EN ISO 11114-2, Verträglichkeit von Werkstoffen für Gasflaschen mit den in Berührung kommenden Gasen —
Teil 2: Nichtmetallische Werkstoffe (ISO 11114-2:2000).

EN ISO 11114-3, Ortsbewegliche Gasflaschen — Verträglichkeit von Werkstoffen für Gasflaschen und Ventile mit
den in Berührung kommenden Gasen — Teil 3: Prüfung der Selbstentzündungstemperatur in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre (ISO 11114-3:1997).

EN ISO 11120, Ortsbewegliche Gasflaschen — Nahtlose wiederbefüllbare Großflaschen aus Stahl mit einem
Fassungsraum zwischen 150 l und 3 000 l — Gestaltung, Konstruktion und Prüfung (ISO 11120:1999).

EN ISO 13341, Ortsbewegliche Gasflaschen — Verbindung zwischen Ventilen und Gasflaschen (ISO 13341:1997).

ISO 75-1, Kunststoffe — Bestimmung der Formbeständigkeitstemperatur — Teil 1: Allgemeine Prüfverfahren.

ISO 75-3, Kunststoffe — Bestimmung der Formbeständigkeitstemperatur — Teil 3: Hochbeständige härtbare


Schichtstoffe und langfaserverstärkte Kunststoffe.

ISO 175, Kunststoffe — Prüfverfahren zur Bestimmung des Verhaltens gegen flüssige Chemikalien.

ISO 527-1, Kunststoffe — Bestimmung der Eigenschaften aus dem Zugversuch — Teil 1: Allgemeine Grundsätze.

ISO 527-2, Kunststoffe — Bestimmung der Eigenschaften aus dem Zugversuch — Teil 2: Prüfbedingungen für
Spritzguss- und Extrusions-Formmassen.

ISO 1133, Kunststoffe — Bestimmung des Schmelzindex (MFR) und des Volumen-Fließindex (MVR) von
Thermoplasten.

ISO 1183, Kunststoffe — Verfahren zur Bestimmung der Dichte und relativen Dichte von ungeschäumten
Kunststoffen.

ISO 1628-3, Kunststoffe — Bestimmung der Viskositätszahl und der Grenzviskositätszahl — Teil 3: Polyethylen
und Polypropylen.

ISO 2884-1, Beschichtungsstoffe — Bestimmung der Viskosität mit Rotationsviskosimetern — Teil 1: Platte-Kegel-
Viskosimeter, das bei hohem Geschwindigkeitsgefälle betrieben wird.

ISO 3146, Kunststoffe — Bestimmung des Schmelzverhaltens (Schmelztemperatur oder Schmelzbereich) von
teilkristallinen Polymeren mit Kapillarrohrmethode und Polarisationsmikroskop.

ISO 10156, Gase und Gasgemische — Bestimmung der Brennbarkeit und des Oxidationsvermögens für die
Auswahl von Gasflaschen-Ventilen.

ISO 15512, Kunststoffe — Bestimmung des Wassergehalts.

ASTM D 2196-86, Test Methods for rheological properties of non-newtonian materials by rotational (Brookfield)
viscometer.

ASTM D 2290-92, Test method for apparent tensile strength of ring or tubular plastics and reinforced plastics by
split disk method.

ASTM D 2291-83, Fabrication of ring test specimens for glass-resin composites.

ASTM D 2343-95, Test method for tensile properties of glass fibre strands, yarns and rovings used in reinforced
plastics.

ASTM D 2344-84, Test methods for apparent interlaminar shear strength of parallel fibre composites by short beam
method.

ASTM D 4018-93, Test methods for tensile properties of continuous filament carbon and graphite fibre tows.

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EN 12245:2002 (D)

3 Begriffe und Symbole


Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.

3.1 Begriffe

3.1.1
Umgebungstemperatur
Temperatur der Umgebung zwischen 10 °C und 35 °C (nur für Prüfzwecke)

3.1.2
Autofrettage (Selbstverfestigung)
Druck-Verfahren, das die Metallliner ausreichend über ihren Fließpunkt beansprucht, um eine bleibende plastische
Verformung hervorzurufen. Es führt in dem Liner zu Druckbeanspruchungen, während an den Fasern eine
Zugbeanspruchung auftritt, wenn der Innendruck null ist

3.1.3
Los (von Fasern oder Kunststoffkomponenten)
Menge eines Werkstoffes mit gleicher Qualität, vom Vertreiber gekennzeichnet und zertifiziert

3.1.4
Los (aus metallischen Linern)
Anzahl von Linern mit gleichem Nenndurchmesser, gleicher Dicke, Länge und gleicher Bauart aus der gleichen
Werkstoffschmelze, die unter gleichen Bedingungen von Temperatur und Zeit wärmebehandelt werden

3.1.5
Los (aus nichtmetallischen Linern)
Anzahl von Linern mit gleichem Nenndurchmesser, gleicher Dicke, Länge und gleicher Bauart, die nacheinander aus
dem gleichen Werkstofflos hergestellt und den gleichen Herstellungsverfahren unterzogen werden

3.1.6
Los (aus fertigen Gasflaschen mit Linern)
Herstellungsmenge von bis zu 200 fertigen Gasflaschen plus der für die zerstörende Prüfung erforderlichen fertigen
Gasflaschen des gleichen Nenndurchmessers, gleicher Dicke, Länge und gleicher Bauart. Das Los kann Lose
verschiedener Liner (vorausgesetzt, dass die Lose normalerweise gleich sind und die gleichen Behandlungen
aufweisen), Fasern und Matrix-Werkstoffe enthalten

3.1.7
Los (aus fertigen Gasflaschen ohne Liner)
Herstellungsmenge von bis zu 200 fertigen Gasflaschen plus der für die zerstörende Prüfung erforderlichen fertigen
Gasflaschen des gleichen Nenndurchmessers, gleicher Dicke, Länge und gleicher Bauart

3.1.8
Berstdruck
maximaler Druck, der während der Berstdruckprüfung in der Flasche oder im Liner erreicht wird

3.1.9
Wicklung
bezieht sich sowohl auf die Fasern als auch auf die Matrix als eine kombinierte Einheit

3.1.10
Elastomer
Werkstoff, der bei Umgebungstemperatur wiederholt mindestens bis zum Doppelten seiner ursprünglichen Länge
gedehnt werden kann und nach dem Aufheben der Beanspruchung aus eigener Kraft wieder annähernd auf die
Ausgangslänge zurückkehrt

3.1.11
Außenbeschichtung
Schicht aus klarem oder eingefärbtem Werkstoff, die als Schutzmantel oder für das Aussehen auf die Gasflasche
aufgebracht wird

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EN 12245:2002 (D)

3.1.12
Faser
lasttragende Teile der Wicklung, z. B. Glasfaser, Aramidfaser oder Kohlenstoff-Faser

3.1.13
vollumwickelte Flasche
Gasflasche, die durch eine Wicklung verstärkt wird, welche die Umgangs- und Längsbeanspruchung aufnehmen
kann

3.1.14
Liner
metallischer oder nichtmetallischer Behälter, der das Gas aufnimmt, aber auch zum mechanischen Verhalten der
Flasche beitragen kann

3.1.15
nicht lasttragender Liner
Liner, der weniger als 5 % der Gesamtbelastung beim Prüfdruck aushält und nur dafür vorgesehen ist, die Diffusion
des eingefüllten Gases zu verhindern

3.1.16
nichtmetallische Liner
Liner, der aus thermoplastischen, duromeren oder Elastomer-Werkstoffen hergestellt wird

3.1.17
Flasche ohne Liner
Gasflasche, die keine Liner besitzt und vollständig aus der Verbundumwicklung besteht

3.1.18
Matrix
Werkstoff, der zum Verbinden und Zusammenhalten der Fasern in ihrer Lage verwendet wird

3.1.19
zurückgewiesene Flasche
Gasflasche, die im vorliegenden Zustand nicht die Prüfung bestanden hat

3.1.20
Thermoplast
Kunststoff, der wiederholt durch Erwärmung erweicht und durch Abkühlung ausgehärtet werden kann

3.1.21
Duroplast
Kunststoff, der sich während des Aushärtens durch Wärmeeinwirkung oder auf chemischem Wege in ein festes
unschmelzbares und unlösliches Produkt verändert

3.2 Symbole

pb aktueller Berstdruck der umwickelten Flasche in bar1) ;

pbL Berstdruck des Liners in bar1) über Atmosphärendruck;

pbmin Mindestberstdruck, der bei der Baureihenzulassung erreicht wird, in bar1), über Atmosphärendruck;

ph Druck der Wasserdruckprüfung in bar1) über Atmosphärendruck.

5 5 2
1) 1 bar = 10 Pa = 10 N/m = 0,1 MPa

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EN 12245:2002 (D)

4 Konstruktion und Herstellung

4.1 Allgemeines

4.1.1 Eine vollumwickelte Gasflasche aus Verbundwerkstoffen kann hergestellt werden aus einem metallischen
oder nichtmetallischen Liner. Flaschen ohne Liner können aus zwei zusammengeklebten Teilen hergestellt sein.

Ein äußerer Schutz durch die wahlweise Verwendung eines Außenüberzuges oder Schutzhülle kann verwendet
werden, und wenn er ein fester integraler Bestandteil ist, muss der Schutz dauerhaft befestigt sein.

Mögliche zusätzliche Teile wie Ringe, Böden usw. sind zulässig.

4.1.2 Flaschen können mit ein oder zwei Öffnungen entlang der Mittelachse gestaltet werden.

4.2 Liner

4.2.1 Metallische Liner

Metallische Liner müssen in Übereinstimmung mit den jeweiligen Abschnitten folgender Europäischer Normen
hergestellt werden:

a) Liner aus nahtlosem Stahl: EN 1964-1 oder prEN 1964-2, je nach Erfordernis;

b) Liner aus rostfreiem Stahl: prEN 1964-3;

c) Liner aus nahtlosen Aluminium-Legierungen EN 1975;

d) Liner aus geschweißtem Stahl: prEN 13322-1;

e) Liner aus geschweißtem, rostfreiem Stahl: prEN 13322-2;

f) Liner aus geschweißtem Aluminium: prEN 12862;

g) Großflaschen aus Stahl (z. B. < 150 l): EN ISO 11120.

Die folgenden Abschnitte der Normen sind anzuwenden: Werkstoffe, Wärmebehandlungen, Gestaltung des
Flaschenhalses, Konstruktion und Herstellung und mechanische Prüfungen.

ANMERKUNG Dieses schließt die Gestaltung aus, da diese vom Hersteller der Verbundflasche festgelegt ist. Für Liner aus
rostfreiem Stahl, Aluminium oder geschweißtem Stahl mit einem Fassungsraum über 150 l sind die relevanten Abschnitte der
genannten Normen anzuwenden.

Der Liner-Werkstoff muss mit dem vorgesehenen Gas entsprechend EN ISO 11114-1 verträglich sein.

4.2.2 Nichtmetallische Liner

4.2.2.1 Eine Gasflasche mit einem nichtmetallischen Liner muss so konstruiert werden, als wenn der Liner keine
Last trägt.

Der Liner-Werkstoff muss mit dem vorgesehenen Gas entsprechend EN ISO 11114-2 verträglich sein.

4.2.2.2 Wenn ein metallisches Fitting (z. B. Endstück für die Ventilaufnahme) in einem nichtmetallischen Liner
verwendet wird, muss es die Werkstoff-Festlegungen und Werkstoffeigenschaften des entsprechenden Liners, die in
den in 4.2.1 aufgeführten Normen enthalten sind, erfüllen.

Die Zeichnung des Liners muss die Werkstoff-Festlegungen und Werkstoffeigenschaften des Fittings enthalten.

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EN 12245:2002 (D)

Für die Konstruktion sind folgende Werkstoffeigenschaften wichtig:

 Mindest-Streckgrenzenspannung;

 Mindest-Zugfestigkeit;

 Mindest-Bruchdehnung des Fitting-Werkstoffes;

 Verträglichkeit mit dem enthaltenen Gas, wie in EN ISO 11114-1 definiert.

Das metallische Fitting für das Flaschengewinde muss so konstruiert sein, dass es das Drehmoment zum
Einschrauben des Ventils in die Flasche und die Prüfungen Nr 16 (5.2.16) und Nr 17 (5.2.17) aushält.

4.2.3 Konstruktionszeichnungen

Es muss eine vollständig bemaßte Zeichnung des Liners bereitgestellt werden, die auch Angaben über den Werkstoff
und dessen Eigenschaften enthält.

Die folgenden wesentlichen Werkstoffeigenschaften müssen bei der Gestaltung wie folgt festgelegt sein:

a) für metallische Liner

 Mindest-Streckgrenzenspannung;
 Mindest-Zugfestigkeit;
 Mindest-Bruchdehnung des Liners;
 Mindest-Berstdruck;
 Verträglichkeit mit dem befüllten Gas nach EN ISO 11114-1.

b) für nichtmetallische Liner

 Dichte;
 Schmelzpunkt Bestimmung:
 nach ISO 3146 für Thermoplaste, oder
 nach ISO 75-1 und ISO 75-3 für duromere Werkstoffe;
 Selbstentzündungstemperatur in Sauerstoff nach EN ISO 11114-3 (nur für Flaschen für oxidierende
Gase);
 Glasübergangs-Temperatur mittels DSC bestimmt;
 Zusammensetzung;
 Verträglichkeit mit dem vorgesehenen Gas entsprechend EN ISO 11114-2;
 Gestaltung der metallischen Fittinge nach 4.2.2.2.

4.2.4 Gestaltung der Flaschenenden

Der Außendurchmesser und die Dicke des geformten Halses der Flasche müssen zur Aufnahme des Drehmomentes
beim Anbringen des Ventils in der Flasche und zum Bestehen der Prüfungen Nr 16 (siehe 5.2.16) und Nr 17 (siehe
5.2.17) ausreichend dimensioniert sein.

4.2.5 Halsring

Wenn ein Halsring vorgesehen ist, muss er aus einem Werkstoff sein, der mit dem der Flasche verträglich ist und
muss durch eine für den Liner- oder Fitting-Werkstoff geeignete Methode sicher befestigt sein.

4.3 Verbundumwicklung

4.3.1 Werkstoffe

Der Flaschenhersteller muss die Werkstoffanforderungen für Fasern und Matrix festlegen.

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EN 12245:2002 (D)

4.3.2 Wicklung

Für den Umwickelvorgang muss ein geeignetes Verfahren festgelegt werden, um eine gute Wiederholbarkeit und
Reproduzierbarkeit zu sichern.

Die folgenden Parameter müssen festgelegt und überwacht werden:

 prozentuale Anteile der Bestandteile des Matrixsystems und deren Losnummern;

 die Losnummern der verwendeten Fasern;

 Anzahl der verwendeten Stränge;

 Wickelspannung je Strang (falls zutreffend);

 Wickelgeschwindigkeit(en);

 Wickelwinkel oder Steigung der Lage;

 Temperaturbereich des Harzbades;

 Anzahl und Reihenfolge der Lagen;

 Verfahren für eine korrekte Imprägnierung (z. B. Nasswickeln oder Vorimprägnieren (Prepreg));

 der Polymerisationszyklus und

 das Polymerisationsverfahren (beispielsweise zyklische Wärmebehandlung, Ultraschall, UV-Licht oder


Bestrahlung).

Bei der thermischen Polymerisation müssen Temperatur und Dauer des Polymerisationszyklus des Harzsystems so
sein, dass sie die mechanischen Eigenschaften der Liner nicht nachteilig beeinflussen. Zusätzlich müssen die
Toleranzen für Temperatur und Haltezeit bei jeder Stufe eingehalten werden.

4.3.3 Flaschen ohne Liner, die zwei- oder mehrteilig sind

Bei Flaschen ohne Liner, die aus zwei zusammengeklebten Teilen bestehen, müssen zusätzliche Verfahren und
Parameter festgelegt, überwacht und aufgezeichnet werden:

 prozentualer Anteil der Komponentenkleber und deren Los-Nummern;

 Polymerisationszyklus;

 Polymerisationsverfahren (z. B. zylindrische Wärmebehandlung, Ultraschall, UV-Licht oder Bestrahlung).

4.4 Fertig gestellte Flasche

4.4.1 Konstruktionszeichnungen

Es muss eine vollständig bemaßte Zeichnung sämtlicher Bestandteile der fertig gestellten Gasflasche bereitgestellt
werden. Die Konstruktionszeichnung muss ebenso die Toleranzen sämtlicher Maße enthalten, einschließlich
Unrundheit, Abweichung von der Geraden usw.

Die Zeichnung muss Festlegungen zu den Werkstoffen, Werkstoffeigenschaften und Lagen der Wicklung enthalten.
Diese Angaben und die Lagenspezifikation der Wicklung können in der technischen Spezifikation angegeben werden,
die der Zeichnung beigefügt wird.

Genaue Angaben zum äußeren Schutz müssen – soweit erforderlich – festgelegt sein.

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EN 12245:2002 (D)

Der Prüfdruck, Autofrettagedruck (falls vorhanden) und der Mindestberstdruck für die Konstruktion müssen festgelegt
sein.

Der Hersteller muss den Mindestberstdruck festlegen, der wenigstens 2 × Prüfdruck (ph) sein muss.

Alle Besonderheiten oder Einschränkungen (z. B. bei der Lebensdauer, Unterwassereignung, Vakuumeignung
und/oder Begrenzungen der max. Drehmomente) müssen auch angegeben werden.

4.4.2 Flaschen ohne Liner

Die Zusammensetzung des Verbundwerkstoffes und seine Eigenschaften müssen folgendermaßen festgelegt
werden:

 Zugfestigkeit;

 Festigkeitsmodule;

 Warmverformungspunkt;

 Dehnung;

 Viskosität.

Die Verbundwerkstoffe müssen mit dem vorgesehenen Gas nach EN ISO 11114-2 verträglich sein. Die
Selbstentzündungstemperatur muss nach EN ISO 11114-3 bestimmt werden.

Wenn ein metallisches Fitting in einem nicht-metallischen Liner verwendet wird, muss die Zeichnung für den Liner alle
Angaben zum Werkstoff und zu den Materialeigenschaften des Metalls (Fittings) in Übereinstimmung mit 4.2.2.2
haben.

4.4.3 Autofrettage

Der Autofrettagedruck kann bei Gasflaschen mit metallischen Linern Bestandteil des Herstellungsprozesses sein.
Falls das so ist, muss dieses Verfahren bei Harzen nach der Polymerisation des Verbundes ausgeführt werden.

Während des Autofrettageverfahrens müssen die folgenden Kennwerte aufgezeichnet werden:

 Autofrettagedruck;

 Dauer dieser Druckbeanspruchung;

 Dehnung bei Autofrettagedruck;

 bleibende Verformung nach dem Autofrettagedruck.

Wenn die Autofrettage ausgeführt ist, muss überprüft werden, dass dieses Verfahren an allen Gasflaschen
wirkungsvoll durchgeführt wurde.

4.4.4 Herstellungsanforderungen für die gefertigte Flasche

Die innere und äußere Fläche der gefertigten Flasche müssen frei von Beschädigungen sein, die ungünstig die
sichere Handhabung der Flasche beeinflussen können. Zusätzlich dürfen keine sichtbaren Ablagerungen auf der
Innenfläche der Flasche sein (z. B. Harz, Späne oder Bohrmehl).

4.5 Verflüssigte Gase

Gasflaschen, die für die Aufnahme nicht giftiger, nicht brennbarer verflüssigter Gase vorgesehen sind, müssen mit
einer Berstscheibe ausgerüstet werden, die so ausgelegt ist, dass sie unterhalb eines Druckes von 1,15 ph anspricht.

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EN 12245:2002 (D)

5 Flaschen- und Werkstoff-Prüfung

5.1 Allgemein
Dieser Abschnitt enthält Beschreibungen von Prüfungen, die für Bauartzulassungen einer neuen Konstruktion,
Baureihenprüfung und Abnahmeprüfungen verwendet werden. Die aufgeführten Prüfungen können normativ oder
wahlweise sein, je nach Erfordernis des Prüfumfanges im Anhang A.

Es dürfen keine Prüfungen an Flaschen mit einer abnehmbaren Schutzhülle durchgeführt werden, falls diese zuvor
nicht entfernt wurde.

5.2 Prüfverfahren und Prüfanforderungen

5.2.1 Prüfung Nr 1 — Verbundwerkstoffe, einschließlich Kleber (soweit anwendbar)

An Verbundwerkstoffen müssen die folgend beschriebenen Prüfungen durchgeführt werden:

a) alle Flaschen

Verfahren:

Die Prüfungen von Verbundwerkstoffen zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften müssen nach folgenden
Verfahren durchgeführt werden:

1) Zugfestigkeitseigenschaften der Fasern:

Für Glas, Aramid: — ASTM D 2290-92 und ASTM D 2291-83;

— ASTM D 2343-95;

Für Kohlenstoff: — ASTM D 4018-93.

2) Scherfestigkeitseigenschaften der Fasern: — ASTM D 2344-84.

Gleichwertige Prüfungen nach von der Prüfstelle anerkannten Normen oder Prüfangaben können angewendet
werden.

Anforderungen:

Die mechanischen Eigenschaften müssen die vom Hersteller festgelegten Mindestanforderungen für die Gestaltung
erfüllen.

b) Zusätzliche Prüfungen an Flaschen ohne Liner

Verfahren:

Die Prüfungen von Verbundwerkstoffen und Klebern zur Bestimmung ihrer anderen physikalischen Eigenschaften
müssen nach den folgenden Verfahren durchgeführt werden:

 Zugfestigkeit: ISO 527-1 und ISO 527-2;

 E-Modul: ISO 527-1 und ISO 527-2;

 Warmverformungspunkt: ISO 3146 für Thermoplaste und ISO 75-1 und ISO 75-3 für warmhärtende
Werkstoffe;

 Selbstentzündungstemperatur zu Sauerstoff: prEN ISO 1114-3;

 Dehnung: ISO 527-1 und ISO 527-2;

 Viskosität: ISO 1628-3 für thermoplastische Werkstoffe, ISO 2884-1 für duromere Werkstoffe;

 Zusammensetzung: Prüffestlegungen, die von der Prüfstelle anerkannt sind.

Gleichwertige Prüfungen nach anerkannten Normen oder Prüfangaben können angewendet werden.

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EN 12245:2002 (D)

Anforderungen:

Die mechanischen Eigenschaften müssen die vom Hersteller festgelegten Mindestanforderungen für die Konstruktion
erfüllen.

5.2.2 Prüfung Nr 2 — Prüfungen von Werkstoffen für Liner

Verfahren:

Die Prüfungen von Liner Werkstoffen müssen nach den folgenden Normen durchgeführt werden:

a) nahtloser Stahl – wie in EN 1964-1, prEN 1964-2 oder EN ISO 11120 je nach Erfordernis beschrieben;

b) nahtloser, nicht rostender Stahl – wie in EN 1964-3 beschrieben;

c) geschweißter Stahl – wie in prEN 13322-1 beschrieben;

d) nahtloses Aluminium – wie in EN 1975 beschrieben;

e) geschweißter nahtloser Stahl – wie in prEN 13322-2 beschrieben;

f) geschweißtes Aluminium – wie in EN 12862 beschrieben;

g) nichtmetallische Werkstoffe – wie nachfolgend angegeben:

1) Thermoplastische Werkstoffe:
Viskosität — ISO 1628-3
Schmelzpunkt — ISO 3146
Wassergehalt — ISO 15512
Dichte — ISO 1183
Schmelzindex — ISO 1133
Chemische Beständigkeit — ISO 175

2) Duromere und elastomere Werkstoffe:

Viskosität — ISO 2884-1 oder ASTM 2196-86


Bruchdehnung — ISO 527-1 und ISO 527-2
Zugfestigkeit — ISO 527-1 und ISO 527-2
Dichte — ISO 1183
Chemische Beständigkeit — ISO 175

Gleichwertige Prüfungen nach von der Prüfstelle anerkannten Normen oder Prüfangaben können angewendet
werden.

Anforderungen:

Die mechanischen Eigenschaften müssen die vom Hersteller festgelegten Mindestanforderungen für die Gestaltung
erfüllen.

5.2.3 Liner, Prüfung Nr 3 — Berstversuch an Linern bei Umgebungstemperatur

Verfahren:

Der Berstversuch muss auf einem Prüfstand durchgeführt werden, der einen stetigen Druckanstieg ermöglicht.

Die Prüfung muss bei Umgebungsbedingungen durchgeführt werden und die Temperatur an der Außenseite der
Flasche muss weniger als 50 °C betragen. Die Druckanstiegsrate darf nicht 10 bar pro Sekunde übersteigen und die
Prüfdauer muss mindestens 40 Sekunden betragen. Die Flasche muss kontinuierlich bis zum Bersten mit Druck
beaufschlagt werden.

Eine Druck-Zeit- oder Druck-Volumenzunahmekurve müssen aufgezeichnet werden.

13
EN 12245:2002 (D)

Der sich während der Prüfung einstellende maximale Druck muss als Berstdruck aufgezeichnet werden.

Anforderungen:

 der Berstdruck (pbl) des Liners muss gleich oder größer als der minimale Auslegungsberstdruck des Liners
sein, wie in 4.2.3 festgelegt;

 die Brucheinleitung beim Bersten muss im zylindrischen Teil erfolgen, der Liner muss als ein Stück erhalten
bleiben.

Parameter, die bei der Prüfung zu überwachen und aufzuzeichnen sind:

 Berstdruck;

 Anzahl der Bruchstücke;

 Beschreibung des Fehlers;

 Druck- oder Volumenzunahme.

5.2.4 Prüfung Nr 4 — Wasserdruckprobe an der fertig gestellten Gasflasche bei Umgebungstemperatur

Verfahren:

Wenn Flaschen der Autofrettage zugeführt werden, kann der Wasserdruckversuch Teil dieses Vorganges sein oder
dem Autofrettage-Vorgang unmittelbar folgen.

Der Wasserdruck in der Flasche muss stetig auf den Prüfdruck (ph) angehoben werden. Die Flasche muss
mindestens 30 Sekunden unter Prüfdruck (ph) stehen.

+3
Die Toleranz des erreichten Prüfdruckes muss 0 % des Prüfdruckes (ph) betragen.

Anforderungen:

 der Druck muss gleich bleibend sein;

 es dürfen keine undichten Stellen auftreten;

 nach der Prüfung darf die Flasche keine sichtbaren bleibenden Verformungen aufweisen.

Parameter, die bei der Prüfung zu überwachen sind:

 Druck.

5.2.5 Prüfung Nr 5 — Berstversuch

Verfahren:

Der Berstversuch muss auf einem Prüfstand durchgeführt werden, der einen stetigen Druckanstieg ermöglicht.

Die Prüfung muss bei Umgebungsbedingungen durchgeführt werden und die Temperatur an der Außenseite der
Flasche muss weniger als 50 °C betragen. Die Druckanstiegsrate darf nicht 10 bar pro Sekunde übersteigen und die
Prüfdauer muss mindestens 40 Sekunden betragen. Der Druck in der Flasche muss bis zum Bersten kontinuierlich
erhöht werden.

Der Druck oder die Volumenzunahmen müssen aufgezeichnet werden.

Der sich während der Prüfung einstellende maximale Druck muss als Berstdruck aufgezeichnet werden.

14
EN 12245:2002 (D)

Anforderungen:

 Berstdruck muss größer oder gleich dem vom Hersteller festgelegten minimalen Berstdruck oder 2 × Prüfdruck
sein (pb ≥ 2,0 pp);

 die Brucheinleitung muss im zylindrischen Teil erfolgen und der Liner (falls vorhanden) darf in nicht mehr als 3
Teile zerfallen. Verformungen infolge äußerer Einwirkung (z. B. Kontakt der Flasche mit der
Berstkammerwand) während der Berstprüfung, die zu zusätzlichen Bruchstücken führen, müssen ignoriert
werden. Nur Stücke, die außerhalb des Flaschenkörpers liegen, sind zu berücksichtigen;

 bei Flaschen, die durch Zusammenfügen von zwei Teilen hergestellt werden (linerlose Flaschen) darf der
Bruch nicht an der Naht eintreten.

Parameter, die bei der Prüfung zu überwachen sind:

 Berstdruck;

 Anzahl der Bruchstücke;

 Beschreibung des Fehlers;

 Druck/Zeit oder Volumenzunahme/Zeit-Kurve.

5.2.6 Prüfung Nr 6 — Lastwechselversuch bei Prüfdruck ph und Umgebungstemperatur

a) für unbegrenzte Lebensdauer

Verfahren:

Der Lastwechselversuch muss auf einem Prüfstand durchgeführt werden, der einen stetigen Druckanstieg und -abfall
ermöglicht und die Prüfung automatisch abbricht, wenn die Flasche infolge Leckage oder Berstens versagt.

Die Prüfung muss mit einer nicht-korrosiven Flüssigkeit durchgeführt werden, indem die Flasche schrittweise Zyklen
ausgesetzt wird mit einem Druckmaximum der zyklischen Belastung gleich dem Prüfdruck ph.

Der Wert des Druckminimums der zyklischen Belastung darf nicht 10 % des oberen zyklischen Druckes übersteigen
und darf einen Höchstwert von 30 bar haben.

Die Flasche muss tatsächlich das Druckmaximum und das Druckminimum bei jedem Zyklus erreichen.

Der Lastwechselversuch muss bei Umgebungsbedingungen durchgeführt werden und die Temperatur an der
Außenseite der Flasche darf 50 °C nicht überschreiten.

Die Frequenz der Lastwechsel darf 0,25 Hz (15 Lastwechsel pro Minute) nicht übersteigen.

Die Temperatur an der Außenseite der Flaschenwand muss mindestens 2-mal täglich überwacht werden.

Die Anzahl der Zyklen während der Prüfung muss aufgezeichnet werden.

Nach der Prüfung sind die Flaschen zu zerstören oder unbrauchbar für eine Druckbeaufschlagung zu machen.

Anforderungen:

 die Gasflasche muss 12 000 Lastwechsel bis zum Prüfdruck ph aushalten, ohne dass ein Ausfall durch Bruch
oder Undichtheit auftritt.

15
EN 12245:2002 (D)

Besonders zu überwachende Parameter während der Prüfung:

 die Temperatur der Gasflasche muss routinemäßig mindestens zweimal am Tag überwacht werden;

 Anzahl der Lastwechsel, die den oberen zyklischen Druck erreicht haben;

 verwendetes Prüfmedium;

 Art des Versagens (falls möglich).

b) für eine begrenzte Lebensdauer

Verfahren:

Diese Prüfung wird gemäß dem Verfahren unter a) durchgeführt und besteht aus zwei Teilen, die fortlaufend zeitlich
nacheinander ablaufen. Für die beiden Teile gelten unterschiedliche Bewertungsmerkmale, die in Bild 1 dargestellt
sind.

Nach der Prüfung sind die Flaschen zu zerstören (z. B. Bersten) oder unbrauchbar für eine Druckbeaufschlagung zu
machen.

Anforderungen:

 die Gasflasche muss zuerst N Lastwechsel bis zum Prüfdruck ph aushalten, ohne dass ein Ausfall durch Bruch
oder Undichtheit auftritt. Dabei sind:

 N = y × (250 Lastwechsel);
 y = Auslegungslebensdauer in Jahren, und sie muss eine ganze Zahl größer 10 sein.

Die Prüfung wird um weitere N Lastwechsel oder bis zum Undichtwerden fortgesetzt, je nachdem, welcher Fall früher
eintritt. In beiden Fällen hat die Flasche die Prüfung bestanden.

Sollte jedoch im zweiten Teil der Prüfung ein Ausfall durch Bersten auftreten, dann hat die Gasflasche die Prüfung
Nr 6 nicht bestanden.

1. Teil 2. Teil
Anzahl der Zyklen 0 ⇐=====================Þ N N ⇐===================Þ 2 N
Keine Undichtheit/kein Bruch = BESTANDEN
Bewertungsmerkmal Weder Undichtheit noch Bersten Undichtheit = bestanden
1. Teil bestanden Bersten = nicht bestanden

Bild 1 — Verfahren für Prüfung 6

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 die Temperatur der Gasflasche;

 Anzahl der Lastwechsel, die den maximal vorgeschriebenen Druck der zyklischen Belastung erreicht haben;

 maximaler und minimaler Druck der zyklischen Belastung;

 Anzahl der Lastwechsel;

 verwendetes Prüfmedium;

 Art des Versagens, falls erforderlich.

16
EN 12245:2002 (D)

5.2.7 Prüfung Nr 7 — Salzwassertest

Diese Prüfung ist für alle Gasflaschen vorgeschrieben, die für Unterwasseranwendungen vorgesehen sind, und kann
für weitere Anwendungen zusätzlich durchgeführt werden.

Verfahren:

Die Gasflaschen müssen für die vorgesehene Anwendung bearbeitet und ohne äußere Schutzschicht sein, es sei
denn, dass diese fester Bestandteil der Auslegung ist.

Zwei verschlossene Gasflaschen müssen in eine wässrige Lösung, die 35 g Natriumchlorid je Liter enthält, bei
(20 ± 5) °C für die Dauer von 90 Tagen eingetaucht werden.

Die Gasflaschen müssen eingetaucht werden:

 für die Dauer von 45 Tagen bei mindestens von 2/3 des Prüfdruckes (ph);

 für die Dauer von 45 Tagen ohne Druck.

Der Druck in der Flasche muss spätestens bei Prüfbeginn und nach 45 Tagen – vor der Druckentlastung –
aufgezeichnet werden.

Anschließend nach dem 90-Tage-Eintauchen:

 wird eine der beiden Gasflaschen der Prüfung Nr 5 (siehe 5.2.5) ausgesetzt;

 die andere Gasflasche muss der Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) ausgesetzt werden.

Nach der Prüfung müssen die Flaschen zerstört oder für eine Druckbeaufschlagung unbrauchbar gemacht werden.

Anforderungen:

 für die erste Flasche:

 der Berstdruck muss größer oder gleich dem vom Hersteller festgelegten minimalen Berstdruck und
2 × Prüfdruck (pb ≥ 2,0 ph) sein;
 für Flaschen ohne Liner aus zwei Teilen darf der Bruch nicht an der Naht eintreten.

 für die zweite Flasche:

 für die zweite Flasche müssen die Bewertungsmerkmale wie bei Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) sein.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 die Temperatur der Lösung muss routinemäßig mindestens zweimal am Tage überwacht werden;

 Fülldruck;

 Dauer des Eintauchens;

 Berstdruck;

 Beschreibung des Versagens;

 festgelegte Parameter von Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6).

17
EN 12245:2002 (D)

5.2.8 Prüfung Nr 8 — Auslagerung unter Prüfdruck bei erhöhter Temperatur

Verfahren:

Bei einer Lebensdauer bis zu 20 Jahren werden zwei Gasflaschen für die Dauer von 1 000 Stunden mit dem
Prüfdruck ph beaufschlagt. Für eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren, einschließlich unbegrenzter Lebensdauer,
muss die Prüfung 2 000 Stunden dauern. Die Prüfung muss bei einer Temperatur von (70 ± 5) °C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit von weniger als 50 % durchgeführt werden.

Nach dieser Prüfung müssen die Gasflaschen der Prüfung Nr 5 (siehe 5.2.5) unterzogen werden.

Anforderungen:

 Berstdruck muss größer oder gleich 2 x dem Prüfdruck sein (pb ≥ 2,0 ph).

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Messung des Füllvolumens vor und nach der Prüfung;

 mindestens 2-mal täglich die Temperatur und die relative Luftfeuchte;

 mindestens 2-mal täglich den Flaschendruck;

 Berstdruck.

5.2.9 Prüfung Nr 9 — Fallversuch

Verfahren:

Zwei bis zu 50 % ihres Füllvolumens mit Wasser gefüllte Gasflaschen werden mit Stopfen versehen, der mit dem
Flaschenende abschließt. Jede Gasflasche wird anschließend zweimal aus jeder der auf Bild 2 dargestellten fünf
Positionen aus einer Höhe von 1,2 m auf eine Stahlplatte fallen gelassen.

Die Schutzplatte muss 10 mm dick und ausreichend eben sein, damit die Höhendifferenz zwischen zwei beliebigen
Punkten auf der Oberfläche nicht größer als 2 mm ist. Sie muss regelmäßig ausgetauscht werden, sobald sie
beschädigt wurde.

Die Platte muss ein auf einem Betonblock aus einem einzigen Guss aus Zement, Sand und Kies von mindestens
100 mm Dicke liegen. Die Platte muss voll aufliegen.

Bild 2 — Lagen bei der Fallprüfung

18
EN 12245:2002 (D)

Nach der voll durchgeführten Folge der Fallprüfung:

 muss eine der beiden Gasflaschen der Prüfung Nr 5 (siehe 5.2.5) unterzogen werden;

 die andere Gasflasche muss der Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) unterzogen werden.

Nach der Prüfung Nr 6 müssen die Flaschen zerstört (z. B. Bersten) oder für eine Druckbeaufschlagung unbrauchbar
gemacht werden.

Anforderungen:

 für die erste Flasche:

 der Berstdruck muss größer oder gleich dem vom Hersteller festgelegten minimalen Berstdruck und
2 × Prüfdruck (pb ≥ 2,0 ph) sein;
 für Flaschen ohne Liner aus zwei Teilen darf der Bruch nicht an der Naht eintreten.

 für die zweite Flasche:

 für die zweite Flasche müssen die Anforderungen wie bei Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) sein.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Nach jedem Fall der Flasche wird das äußere Erscheinungsbild überprüft — Lage und Maße der Beschädi-
gungen durch den Aufschlag werden aufgezeichnet;

 Berstdruck;

 Beschreibung des Versagens;

 in Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) festgelegte Parameter.

5.2.10 Prüfung Nr 10 — Kerbberstversuch

Verfahren:

An jeder von zwei Gasflaschen werden in Flaschenmitte zwei Kerbungen angebracht, von denen eine in
Längsrichtung und die andere quer dazu in Ebenen verlaufen, die einen Winkel von etwa 120° bilden.

Die Kerbungen müssen eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

a) Bei metallischen Linern werden die beiden Kerbungen mit einer 1 mm starken Trennscheibe bis zu einer Tiefe
eingebracht, die mindestens 50 % der Dicke der Wicklung entspricht und eine Länge auf dem Grund des
Schnittes hat, der gleich dem 5fachen der Wanddicke der Wicklung ist.

b) Für Flaschen mit nicht drucktragenden Linern oder ohne Liner werden die Kerbungen mit einer 1 mm dicken
Trennscheibe bis zu einer Tiefe eingebracht, die mindestens 40 % der Dicke der Wicklung entspricht und eine
Länge am Grund des Schnittes hat, der gleich dem 5fachen der Wanddicke der Wicklung ist.

Nach dem Einfügen der Kerbungen muss eine der beiden Flaschen der Prüfung Nr 5 (siehe 5.2.5) unterzogen
werden; die andere Flasche muss der Prüfung Nr 6 (siehe 5.2.6) unterzogen werden, außer dass das
Druckmaximum der zyklischen Belastung 2/3 ph beträgt und die Anzahl der Lastwechsel 5 000 ist.

Nach Prüfung Nr 6 müssen die Flaschen zerstört (z. B. Bersten) oder für eine Druckbeaufschlagung
unbrauchbar gemacht werden.

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EN 12245:2002 (D)

Anforderungen:

 erste Gasflasche: der Berstdruck muss größer oder gleich 4/3 × Prüfdruck (pb ≥ 4/3 ph) sein;

 zweite Gasflasche: muss mindestens 1 000 Lastwechsel bei 2/3 ph überstehen ohne Leckage. Wird die
Flasche nach 1 000 Lastwechseln undicht, muss die Prüfung als bestanden gelten. Sollte jedoch beim zweiten
Teil der Prüfung ein Versagen (durch Bersten) auftreten, muss die Prüfung Nr 10 als nicht bestanden gelten.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Berstdruck;

 Anzahl der Lastwechsel;

 Größe der Kerbung;

 Beschreibung des Versagens;

 in Prüfung Nr 6 festgelegte Parameter.

5.2.11 Prüfung Nr 11 — Temperaturzyklenversuch

a) Lastwechsel unter Vakuum-Bedingungen

Nur bei Flaschen mit nicht drucktragenden Linern (metallisch oder nicht metallisch) muss die Flasche vor dem
Temperaturzyklenversuch entweder den Vakuum-Bedingungen ausgesetzt werden oder sie muss nach den
Anforderungen von Abschnitt 7 eindeutig gekennzeichnet werden.

Verfahren:

Die Flasche muss einer Reihe von Lastwechseln von Atmosphärendruck bis zum Vakuum ausgesetzt werden.

Die Flasche muss auf einen Druck von 0,2 bar evakuiert werden (absolut). Das Vakuum muss mindestens eine
Minute auf diesem Niveau bleiben.

Der Druck im Inneren der Flasche muss auf Atmosphärendruck zurückgeführt werden.

Das Verfahren muss für 50 Lastwechsel wiederholt werden.

Nach dem Lastwechselversuch muss das Innere des Liners auf Verformungen oder Beschädigung hin überprüft
werden.

Jedes offensichtliche Auseinandergehen, Zusammenklappen oder andere Beschädigungen müssen aufgezeichnet


und nochmals nach dem Temperaturzyklenversuch überprüft werden.

ANMERKUNG Wenn alle Beschädigungen nicht dazu führen, dass die Prüfung unter Temperaturlastwechsel als nicht
bestanden gilt, können weitere Untersuchungen und/oder Prüfung erforderlich sein.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter während der Prüfung:

 Drücke;

 Anzahl der Lastwechsel;

 Ergebnisse der Sichtprüfung.

20
EN 12245:2002 (D)

b) Lastwechsel-Bedingungen

Verfahren:

Die Flasche und das dazu druckbeaufschlagte Medium müssen 48 h unter Umgebungsdruck, zwischen 60 °C und
70 °C, und einer relativen Luftfeuchte von größer oder gleich 95 % gelagert werden.

Das druckbeaufschlagte Medium außerhalb der Flasche bei der Prüfung muss den Wechsel-Versuch bei
Umgebungstemperatur beginnen.

5 000 Lastwechsel müssen durchgeführt werden, ausgehend von einem Druck, der etwa gleich dem
Atmosphärendruck ist und bis auf zwei Drittel des Prüfdruckes (ph) ansteigt.

Die Prüfung muss in Übereinstimmung mit 5.2.6 (Prüfung Nr 6) erfolgen, aber mit der Ausnahme, dass der
Temperaturzyklenversuch die in diesem Abschnitt enthaltenen Temperatur- und Feuchtebedingungen hat.

Die Lastwechselrate für diese Prüfung darf nicht 0,08 Hz (5 Wechsel pro Minute) übersteigen, um die
Temperaturbedingungen sicherzustellen. Nach Beendigung dieser Lastwechsel muss Druckentlastung eintreten und
die Flasche muss bei Umgebungsbedingungen stabilisiert werden.

Die Temperatur muss dann verringert werden und die Flasche mit dem darin enthaltenden druckbeaufschlagten
Medium muss bei einer Temperatur zwischen –50 °C und –60 °C stabilisiert werden. Der umgebende Raum muss –
durch Temperaturregelung – bei den festgelegten Bedingungen verbleiben. Die Oberflächentemperatur der Flasche
muss gemessen und aufgezeichnet werden.

Das druckbeaufschlagte Medium in der Flasche bei der Prüfung muss den zweiten Teil des Wechselversuches bei
Umgebungstemperatur beginnen. 5 000 Lastwechsel müssen durchgeführt werden, ausgehend von einem Druck, der
etwa gleich dem Atmosphärendruck ist und bis auf zwei Drittel des Prüfdruckes (ph) ansteigt.

Nach Beendigung dieser Lastwechsel muss Druckentlastung eintreten, und die Flasche muss bei
Umgebungstemperatur stabilisiert werden.

30 Lastwechsel müssen durchgeführt werden, ausgehend von einem Druck, der etwa gleich dem Atmosphärendruck
ist und bis auf zwei Drittel des Prüfdruckes (ph) ansteigt.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Temperaturen während jedes Teils der Prüfung;

 Feuchtigkeit während des ersten Teils der Prüfung;

 verwendete Prüfflüssigkeit;

 Anzahl der Lastwechsel, die den maximalen Druck der zyklischen Belastung erreicht haben, in jedem Stadium;

 minimaler und maximaler Druck der zyklischen Belastung;

 Anzahl der Lastwechsel;

 Ergebnisse der Sichtprüfung.

c) abschließende Berstprüfung

Die Flaschen müssen der Prüfung Nr 5 (siehe 5.2.5) ausgesetzt werden.

Anforderungen:

 der Berstdruck muss größer oder gleich 1,67 × Prüfdruck sein (pb ≥ 1,67 ph).

21
EN 12245:2002 (D)

Zu überwachende Parameter während der Prüfung:

 Berstdruck;

 Versagensbeschreibung.

5.2.12 Prüfung Nr 12 — Brandversuch

Verfahren:

Die Prüfung muss an zwei Gasflaschen durchgeführt werden:

 an einer Gasflasche in horizontaler Lage;

 an einer Gasflasche in vertikaler Lage.

Die Flaschen müssen ausgerüstet sein entweder

a) mit einem Ventil mit der für die Verwendung vorgesehenen Druckentlastungsvorrichtung (z. B. Schmelz-
sicherung oder Berstscheibe) oder

b) mit einem Ventil mit Berstscheiben, das zwischen Prüfdruck (ph) und 1,15 ph anspricht.

Wenn das Ventil nach a) mit einer Schmelzsicherung ausgestattet ist, muss diese bei einer Mindesttemperatur von
100 °C ansprechen.

Die Flaschen müssen entweder mit Luft oder Stickstoff bis 2/3 des Prüfdruckes (ph) gefüllt werden.

Eine geeignete Befeuerung kann entweder mit Holz oder mit Kerosin erfolgen; Beispiele für Normen mit
entsprechenden Angaben sind prEN ISO 11439:1997, CGA C 14:1992 und EN 3-1:1996.

Eine Flasche muss in horizontaler Lage geprüft werden, dabei ist die niedrigste Stelle der Flasche ca. 0,1 m oberhalb
des Holzfeuers oder 0,1 m über der Flüssigkeitsoberfläche. Das Feuer muss in der Lage sein, die vorgesehene
Flaschenlänge und das Ventil zu umhüllen, aber auf keinen Fall ist es erlaubt, dass die Flammen direkt auf die
Druckentlastungseinrichtung einwirken.

Eine Flasche muss in vertikaler Lage geprüft werden, dabei ist die niedrigste Stelle der Flasche ca. 0,1 m oberhalb
des Holzfeuers oder an der Flüssigkeitsoberfläche (bei Feuer mit flüssigem Brennstoff).

Die Flasche muss dem offenem Feuer ausgesetzt sein, aber die Flammen dürfen auf keinen Fall direkt auf die
Druckentlastungseinrichtung einwirken.

Wenn die Flasche in der vertikalen Lage zu lang ist, so dass das Feuer nicht die vorgesehene Flaschenlänge
umfassen kann und die Flasche auch keine Entlastungseinrichtungen an beiden Enden hat, kann der vertikale
Brandversuch durch einen zweiten Versuch in der horizontalen Lage ersetzt werden.

Nach der Prüfung müssen die Flaschen zerstört (z. B. Bersten) oder für eine Druckentlastung unbrauchbar gemacht
werden.

Anforderungen:

Die Flasche darf nicht innerhalb eines Zeitraumes von zwei Minuten — vom Beginn des Brandversuchs vom
Entfachen des Feuers gerechnet — bersten.

Es darf durch die Druckentlastungseinrichtung oder eine Leckage in der Flaschenwand oder in anderen Oberflächen
Gas entweichen.

22
EN 12245:2002 (D)

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter während der Prüfung:

 Typen und Eigenschaften der Druckentlastungseinrichtungen;

 Anfangsdruck;

 Zeitdauer;

 Art der Druckentlastung.

5.2.13 Prüfung Nr 13 — Beschussversuch

Verfahren:

Bei Flaschen mit einem Durchmesser über 120 mm wird eine repräsentative Gasflasche bis zu 2/3 des Prüfdruckes
(ph) mit Luft oder Stickstoff gefüllt und muss mit einem panzerbrechenden Geschoss mit 7,62 mm Durchmesser
(Kaliber 0,3, Nennlänge 51 mm), das eine Mündungsgeschwindigkeit von etwa 850 m/s besitzt, beschossen werden.
Die Gasflasche muss so aufgestellt werden, dass das Geschoss am Boden (Bereich ohne Umwicklung) auftrifft und
der Schuss unter einem Winkel von etwa 45° ausgeführt wird, damit das Geschoss an der zylindrischen Wand der
Gasflasche austritt. Der Abstand von der Abschussstelle bis zur Gasflasche darf nicht größer als 45 m sein.

Bei Flaschen mit einem Durchmesser von 120 mm und kleiner muss ein Geschoss von 5,6 mm (Kaliber 0,22,
Nennlänge 13,6 mm) verwendet werden.

Anforderungen:

 die geprüfte Gasflasche darf keine Anzeichen eines Fehlers durch Zersplitterung aufweisen, gleichgültig ob
das Geschoss in die Gasflasche eingedrungen ist oder nicht.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Geschosstyp;

 Fülldruck;

 Versagensbeschreibung;

 die ungefähre Größe und Lage der Eintritts- und Austrittsöffnung müssen aufgezeichnet werden.

5.2.14 Prüfung Nr 14 — Permeationsversuch von Gasflaschen mit nichtmetallischen Linern oder ohne Liner

Verfahren:

Die Gasflasche wird auf 2/3 Prüfdruck mit Prüfgas (siehe auch Bewertungsmerkmal) gefüllt und das Ventil sowie die
Verbindungen der thermoplastischen Liner mit den metallischen Fittings oder Ringen müssen auf Undichtheiten, z. B.
mit schaumbildenden Leckversuchsmitteln (Lecksuchmittel, Blasenprüfung), geprüft werden. Vor dem Fortsetzen der
Prüfung muss jede Undichtheit beseitigt werden. Die leere Flasche muss vor der Prüfung gewogen werden.

Die Gasflasche muss hydraulisch 1 000 Lastwechseln von Null bis 2/3 Prüfdruck (ph) unterzogen werden, bevor sie im
leeren Zustand gewogen und das Gewicht aufgezeichnet wird. Bei einer Temperatur von 15 °C muss die Flasche bis
zwei Drittel Prüfdruck (ph) mit einem Prüfgas (siehe Bewertungsmerkmal) gefüllt werden.

Die Gasflasche muss wiederholt gewogen und das Gewicht des gespeicherten Gases muss bestimmt und
aufgezeichnet werden. Die Gasflasche muss dann nach 1 Tag, 7 Tagen, 14 Tagen, 21 Tagen und 28 Tagen
gewogen werden. Für die Zeitdauer der Prüfung muss die Flasche in einer Umgebung mit stabiler Temperatur und
Feuchte gelagert werden. Es ist eine graphische Darstellung der Gewichtsänderung über die Anzahl der Tage
anzufertigen.

Nach der Prüfung muss die Flasche wieder im leeren Zustand gewogen werden. Jede Gewichtsdifferenz zwischen
dieser und der ersten Messung muss zur Bestimmung der Feuchtigkeitsabsorption verwendet werden. Die während
der Prüfung ermittelten Gewichte müssen danach entsprechend modifiziert werden.

23
EN 12245:2002 (D)

Anforderungen:

 Die maximale Rate des Gewichtsverlustes muss kleiner sein als X ml/h/l Volumen, wobei X folgenden Wert
hat:

a) bei allgemeinen Anwendungen, bei denen die Permeationsrate des Gases größer als die von Luft ist, muss als
Prüfgas das Gas verwendet werden, für das die Gasflasche vorgesehen ist, oder alternativ dazu ein Gas mit
einer größeren Permeationsrate, wobei X = 0,25 ist;

b) bei allgemeinen Anwendungen, bei denen die Permeationsrate des Gases geringer als die von Luft oder
Stickstoff ist, muss das Prüfgas entweder das vorgesehene Gas, Luft oder Stickstoff sein, wobei X = 0,25 ist;

c) bei spezieller Anwendung muss der Wert von X von den beteiligten Stellen entsprechend der Anwendung
gewählt werden.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 verwendetes Prüfgas;

 Medium bei der Lastwechselprüfung;

 Anzahl der Last-Wechsel, die den oberen Lastwechseldruck erreicht haben;

 Lastwechselfrequenz;

 Mindestens zweimal täglich die Umgebungstemperaturen und Luftfeuchte;

 Flaschengewichte.

5.2.15 Prüfung Nr 15 — Prüfung der Verträglichkeit von thermoplastischen Linern mit oxidierenden Gasen

Diese Prüfung sollte an Gasflaschen durchgeführt werden, die für die Speicherung von Gasen vorgesehen sind, die
stärker als Luft oxidieren (siehe EN 720-2 oder ISO 10156).

Verfahren:

Die Selbstentzündungstemperatur des Liner-Werkstoffes muss nach EN ISO 11114-3 bestimmt werden.

Anforderungen:

 Zündtemperatur muss höher als 400 °C sein.

5.2.16 Prüfung Nr 16 — Drehmomentprüfung

Verfahren:

Die Flaschengewinde dürfen keine bleibende Aufweitung oder Verformung zeigen, wenn sie mit einem zugehörigen
Ventil ausgerüstet sind, das bis auf 110 % des in EN ISO 13341 empfohlenen maximalen Drehmomentes
festgezogen wird oder wie vom Hersteller vorgeschlagen, wenn diese Norm nicht anwendbar ist. Das Gewinde muss
mit einer relevanten Gewinde-Lehre überprüft werden, um sicher zu sein, dass es innerhalb der Toleranzen liegt.

ANMERKUNG Wenn beispielsweise das Gewinde in Übereinstimmung mit EN 629-1 festgelegt wurde, sind die zugehörigen
Lehren in EN 629-2 festgelegt.

Anforderungen

 die Gewinde müssen innerhalb der Lehrentoleranzen liegen.

24
EN 12245:2002 (D)

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Werkstoffart für Ventil / Stopfen;

 Verfahren der Ausrüstung mit Ventilen;

 angewendetes Drehmoment.

Wenn das vom Hersteller vorgeschlagene Drehmoment von denen in EN ISO 13341 festgelegten abweicht, muss
dies auf dem Aufkleber angezeigt werden (siehe Abschnitt 7).

5.2.17 Prüfung Nr 17 — Festigkeit des Halses

Verfahren:

Der Gasflaschenhals darf keine bleibende Verformungen aufweisen und muss innerhalb der Zeichnungstoleranzen
bleiben, wenn er mit dem entsprechenden Ventil ausgerüstet ist, das bis auf 150 % des in EN ISO 13341
empfohlenen Drehmomentes festgezogen wird oder wie vom Hersteller vorgeschlagen, wenn diese Norm nicht
anwendbar ist. Wenn der Hals einen Gewindeeinsatz besitzt, muss nach dieser Prüfung der Flasche
Permeationsprüfung Nr 14, wie bei 5.2.14 beschrieben, durchgeführt werden.

Anforderungen:

 der Flaschenhals darf keine signifikante Verformung aufweisen.

Zu überwachende und aufzuzeichnende Parameter:

 Werkstoffart für Ventil/Stopfen;

 Verfahren der Ausrüstung mit Ventilen;

 angewendetes Drehmoment.

(Parameter, die in Prüfung Nr 14 gefordert werden (siehe 5.2.14), wenn erforderlich).

Wenn das vom Hersteller vorgeschlagene Drehmoment von denen in EN ISO 13341 festgelegten abweicht, muss
dies auf dem Aufkleber angezeigt werden (siehe Abschnitt 7).

5.2.18 Prüfung Nr 18 — Anforderungen an die Standfestigkeit der Flasche

Bei Gasflaschen, die auf ihren Füßen stehen, muss die Abweichung von der Vertikalen kleiner als 1 % ihrer Höhe
sein, und der Außendurchmesser der Standfläche muss größer als 75 % des Nennaußendurchmessers sein.

5.2.19 Prüfung Nr 19 — Halsring

Wenn ein Halsring aufgebracht wurde, muss der Hersteller sicherstellen, dass die erforderliche Axialkraft zum
Entfernen des Halsringes größer ist als das 10fache Gewicht der leeren Gasflasche und nicht weniger als 1 000 N.
Das Mindestdrehmoment zum Drehen des Halsringes muss größer als 100 N · m sein.

5.3 Fehler, welche die Prüfanforderungen betreffen

5.3.1 Metallische Liner

Wenn die mechanischen Eigenschaften der Liner nicht den Prüfanforderungen entsprochen haben, dürfen diese nach
den entsprechenden Teilen der zutreffenden Europäischen Norm (siehe 4.2.1) erneut einer Wärmebehandlung
unterzogen werden.

25
EN 12245:2002 (D)

5.3.2 Fertig gestellte Gasflaschen

An den fertigen Gasflaschen können folgende Verfahren für Bauartzulassung und Baureihen- und Abnahme-
prüfungen gelten.

Im Falle eines Fehlers, der die Prüfanforderungen betrifft, muss folgende Nachprüfung durchgeführt werden:

 wenn bei der Durchführung einer Prüfung ein Anzeichen eines Fehlers oder eines Fehlers bei der Messung
auftrat, muss dieselbe Gasflasche ein zweites Mal geprüft werden, falls möglich. Sind die Ergebnisse dieser
Prüfung zufrieden stellend, muss die erste Prüfung ignoriert werden;

 wenn die Prüfung auf zufrieden stellende Art durchgeführt wurde, muss entweder die Ursache des Fehlers
ausgewiesen werden oder das Los muss für die vorgesehene Verwendung unbrauchbar gemacht werden.
Wurde die Ursache des Fehlers ausgewiesen, können die fehlerhaften Gasflaschen nach einem genehmigten
Verfahren angenommen werden oder müssen abgelehnt werden. Bei einer Annahme müssen diese
Gasflaschen gemeinsam mit den ursprünglich zufrieden stellenden Gasflaschen als ein neues Los angesehen
werden und die Bauartzulassungs- und/oder Losprüfung muss erneut vorgenommen werden. Wenn eine oder
mehrere Prüfung(en) selbst dann noch einen teilweise nicht zufrieden stellenden Zustand bestätigen, muss
das Los für die vorgesehene Verwendung unbrauchbar gemacht werden.

6 Konformitätsbewertung
Die Bauartzulassungs-, Baureihen- und Abnahmeprüfungen müssen nach Anhang A durchgeführt werden.

7 Kennzeichnung
Die dauerhaften Kennzeichnungen, einschließlich Stempelungen (falls zutreffend), müssen EN 1089-1 entsprechen.

Der Aufkleber muss folgende besondere Informationen haben:

 Wenn eine Flasche mit nicht drucktragendem Liner, nicht den Vakuum-Bedingungen (Prüfung Nr 11; siehe
5.2.11) ausgesetzt wurde, müssen die folgenden Worte deutlich lesbar und unveränderbar angebracht
werden:

WARNUNG — Diese Flasche darf keinem Vakuum ausgesetzt werden.

 Bei einer Flasche mit einer zusammen zugelassenen Druckentlastungseinrichtung – zur Fehler-Vorbeugung
im Brandfall (Prüfung Nr 12; siehe 5.2.12) – muss der Aufkleber den Typ der Druckentlastungseinrichtung
angeben und aussagen, dass die Flasche mit der angebrachten Druckentlastungseinrichtung verwendet
werden muss.

 Wenn das Drehmoment nicht den Angaben von EN 13341 entspricht, muss der Vorschlag des Herstellers für
das Drehmoment auf dem Aufkleber angegeben sein.

 Wenn die Flasche für besondere Anwendungen zugelassen wurde (z. B. für Tauchzwecke), muss dies auf
dem Aufkleber angegeben sein.

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EN 12245:2002 (D)

Anhang A
(normativ)

Bauartzulassungs-, Baureihen- und Abnahmeprüfung

A.1 Allgemeines
Dieser Anhang beschreibt den Umfang der an vollumwickelten Verbundflaschen durchzuführenden Prüfungen, die
erforderlich sind, um neue Gasflaschenbauarten (Bauartzulassung) zuzulassen, um bestehende Bauartzulassungen
durch zulässige Varianten (Baureihen) zu erweitern und auch, um Gasflaschen eines Herstellungsloses hinsichtlich
Einhaltung der Anforderungen aus der Bauartzulassung für die zugelassene Gasflasche zu bewerten (Abnahme-
prüfung).

Diese Prüfungen müssen für jede neue Bauart oder Baureihe durchgeführt werden (siehe A.2 und A.3).

A.2 Bauartzulassungsprüfung

A.2.1 Allgemeines

Diese Prüfung muss für jede neue Bauart durchgeführt werden.

Diese Zulassungsprüfung muss an Gasflaschen mit identischem Aufbau (z. B. Werkstoffe, Liner,
Herstellungsverfahren) aus derselben Fertigungsstätte und vom selben Unterauftragnehmer durchgeführt werden,
falls zutreffend. Die Prüfungen müssen an Gasflaschen durchgeführt werden, die die gleichen Maße besitzen
(gleicher Durchmesser, gleiche Länge, Liner- und Wicklungsdichte).

Die Bauartzulassung ist nur für Gasflaschen gültig, die den gleichen Durchmesser besitzen, aber deren Länge vom
Doppelten dieses Durchmessers bis zum 1,5fachen der Länge der zugelassenen Gasflasche abweichen kann.

Kürzere Gasflaschen, d. h. solche, deren Länge kleiner als das Doppelte des Durchmessers der bezeichneten
Gasflasche ist, müssen als nicht zu dieser Bauart gehörend betrachtet werden und werden getrennt als Baureihe
geprüft werden (siehe A.3).

A.2.2 Definition einer neuen Bauart

Eine vorhergehend zugelassene Gasflasche muss als neue Bauart betrachtet werden, wenn alle folgenden
Bedingungen zutreffen:

a) Herstellung in einem anderen Werk. Wenn eine Fabrik mit der gleichen Ausstattung an einen anderen Ort
verlegt wird, kann ein reduziertes Prüfprogramm mit der Prüfstelle vereinbart werden;

b) Herstellung nach einem wesentlich anderen Verfahren. Als eine wesentliche Änderung wird eine Änderung
angesehen, die eine meßbare Veränderung in der Ausführung der Liner und/oder der gefertigten Flaschen
haben würde. Die Prüfstelle muss bestimmen, wann eine Veränderung in Verfahren oder in der Gestaltung
oder in der Herstellung als eine wesentliche Änderung gegenüber der ursprünglichen Bauartprüfung
anzusehen ist;

c) der Liner wurde aus einem Werkstoff mit abweichender Zusammensetzung hergestellt oder außerhalb der
Zusammensetzungsgrenzen der in der originalen Bauartzulassung verwendeten Werkstoffe und/oder
außerhalb der Angaben, der in 4.2.1 aufgeführten Normen, unterscheiden sich von der bei der ursprünglichen
Bauartprüfung verwendeten;

27
EN 12245:2002 (D)

d) sie wird hergestellt unter Verwendung eines neuen Faserwerkstoffes. Ein Faserwerkstoff muss als neu
angesehen werden, wenn jede der nachfolgenden Bedingungen erfüllt ist:

1) der Faserwerkstoff unterschiedlich ist, z. B. Glas-, Aramid-, Kohlenstoff-Faser usw.;


2) der Faserwerkstoff aus vorgefertigten Werkstoffen hergestellt wurde, z. B. PAN, Umwicklungssteigung für
Kohlenstoff-Faser;
3) der vom Hersteller des Faserwerkstoffes festgelegte Nennmodul weicht um mehr als ±5 % von dem in der
Bauartzulassung ab;
4) die vom Hersteller des Faserwerkstoffes festgelegte Nenn-Festigkeit weicht um mehr als ±5 % von der in
der Bauartzulassung ab.

e) wird hergestellt unter Verwendung abweichender Art des Matrixwerkstoffes, d. h. Harz, Aushärtemittel,
Beschleuniger (siehe Anmerkung 1);

f) der hydraulische Prüfdruck sich um mehr als 60 % verändert hat (siehe Anmerkung 2);

g) der Flaschendurchmesser sich um mehr als 50 % verändert hat;

h) der Autofrettage-Druck sich um mehr als 5 % geändert hat.

ANMERKUNG 1 Wenn ein neuer Matrixwerkstoff für eine bestehende Bauart zugelassen wurde, dann gelten auch alle
bestehenden Bauarten mit dem neuen Matrix-System als zugelassen, ohne die Erfordernis von zusätzlichen Prüfungen.

ANMERKUNG 2 Eine Flasche darf auch für einen niedrigeren Druck – als in der ursprünglichen Bauartzulassung angegeben —
ohne zusätzliche Prüfungen verwendet und gekennzeichnet werden.

A.2.3 Prüfanforderungen

Für jede neue Konstruktion einer Gasflasche muss der Antragsteller für eine Bauartzulassung die erforderliche
Dokumentation für die folgenden festgelegten Prüfungen einreichen. Der Antragsteller muss der zutreffenden
Behörde ein Los von 50 Gasflaschen und Linern (wenn erforderlich) bereitstellen, aus denen die Behörde die für die
folgenden Prüfungen erforderliche Gasflaschenanzahl entnimmt.

Der Antragsteller muss bei Gasflaschen mit Linern weiterhin eine oder mehrere Liner einreichen, die aus dem
gleichen Los unmittelbar vor der Umwicklung nach dem Zufallsprinzip entnommen wurden.

Wenn die Gesamtproduktion jedoch weniger als 50 Flaschen beträgt, müssen noch genügend Flaschen zusätzlich
zur Fertigungsmenge für die geforderte Bauartzulassungs-Prüfung hergestellt werden, in diesem Fall aber ist die
Bauartzulassung nur auf dieses Herstellungs-Los begrenzt.

Im Rahmen der Bauartzulassungsprüfung muss die Prüfstelle:

a) die notwendige Anzahl von Flaschen für die Prüfung nach den Prüftabellen A.1, A.2, A.3 und A.4 entnehmen;

b) prüfen, ob:

1) die Gestaltung nach Abschnitt 4 stimmt;


2) die Liner der jeweiligen Norm und in Übereinstimmung mit der Herstellerzeichnung sind;
3) die Innen- und Außenoberflächen der Flasche frei sind von Fehlern, die ihre Betriebssicherheit in Frage
stellen;

c) die in den Prüftabellen A.1, A.2, A.3 und A.4 festgelegten Prüfungen bestätigen oder durchführen, soweit
erforderlich.

A.2.4 Bescheinigung für eine Bauartzulassung

Wenn die Ergebnisse der Prüfungen zufrieden stellend sind, muss die Prüfstelle eine Bescheinigung ausstellen. Die
Bescheinigung für eine Prototypprüfung kann die Form einer Bescheinigung für eine Bauartzulassung haben; ein
Beispiel ist im Anhang B enthalten.

Sind die Ergebnisse nicht zufrieden stellend, muss nach 5.3 verfahren werden.

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EN 12245:2002 (D)

Tabelle A.1 — Verbundwerkstoffe

Bauartzulassungs- und
Prüfung Abnahmeprüfung
Baureihenprüfung
Prüfung Nr 1a — alle Flaschen
a) Zugfestigkeitseigenschaften der Fasern 2 Prüfungen 1 Prüfung per Los
b) Scherfestigkeitseigenschaften 2 Prüfungen 1 Prüfung per Los
Prüfung Nr 1 b — Flaschen ohne Liner
Zugfestigkeit 1 1
Festigkeitsmodule 1 1
Dehnung 1 1
Viskosität 1 —
Wärmeverformungspunkt 1 —
Selbstentzündungstemperatur 1 —
(nur bei oxidierenden Gasen)
Zusammensetzung 1 —

Tabelle A.2 — Metallische Liner

Bauartzulassungs- und
Prüfung Abnahmeprüfungb
Baureihenprüfungb
Prüfung Nr 2 — Werkstoffprüfungen der Liner Anzahl wie in der jeweiligen

nach geeigneter Norm a Norm vorgeschrieben
Prüfung Nr 2 — Werkstoffprüfungen der Liner
nach geeigneter Norm a; nur mechanische — 1 Prüfung per Los
Eigenschaften
Prüfung Nr 3 — Berstprüfung des Liners 1 —
Homogenität (z. B. Härte, elektrische
100 % 100 %
Leitfähigkeit)
Sichtprüfung 100 % 10 %
Prüfung der Maße 100 % 10 %
a Die Liste der geeigneten Normen siehe 5.2.2.

b Die Nummern in der Tabelle geben die Anzahl der Liner oder Flaschen an, die der Prüfung unterzogen werden müssen

Tabelle A.3 — Nichtmetallische Liner und Flaschen ohne Liner

Bauartzulassungs- und d
Prüfung Abnahmeprüfung
Baureihenprüfungd
Prüfung Nr 2 — Werkstoff-Prüfunga 2 1b
Prüfung der Homogenität des Werkstoffes 100 % 100 %c
Sichtprüfung 100 % 10 %
Prüfung der Maße 100 % 10 %
a Die Liste der geeigneten Normen siehe 5.2.2.
b An jedem Werkstofflos müssen der Schmelzindex (alle Flaschen), Viskosität (alle Flaschen), Schmelzpunkt (Thermoplast)
und Warmverformungspunkt (warm härtend) geprüft werden.
c Eine zerstörungsfreie Prüfung muss bei der Herstellung des Liners durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass kein
Fehler beim Herstellungsverfahren des Liner-Werkstoffes gemacht wurde.
d Die Nummern in der Tabelle geben die Anzahl der Liner oder Flaschen an, die der Prüfung unterzogen werden müssen.

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EN 12245:2002 (D)

Tabelle A.4 — Prüfungen an fertig gestellten Flaschen

Bauartzulassungs- und
Prüfung Abnahmeprüfungg
Baureihenprüfungg
Sichtprüfung 100 % 10 %e
Maßprüfung 100 % 10 %e
Gewichts-Prüfung 100 % 10 %e
Fassungsraum 100 % 10 %e
Kennzeichnung 100 % 100 %
Prüfung Nr 4 — Wasserdruck-Versuch 100 % 100 %
Prüfung Nr 5 — Wasserberst-Versuch 3 1 Prüfung per Losf
f
Prüfung Nr 6 — Lastwechselversuch 2 mindestens 1 Prüfung je 5 Lose
Prüfung Nr 7 — Salznebelprüfunga 2 —
Prüfung Nr 8 — Auslagerungsversuch bei hoher 2 —
Temperatur
Prüfung Nr 9 — Fallversuch 2 —
Prüfung Nr 10 — Kerbberstversuch 2 —
Prüfung Nr 11 — Temperaturzyklenversuchb 1 —
Prüfung Nr 12 — Brandversuch 2 —
Prüfung Nr 13 — Beschussversuch 1 —
Prüfung Nr 14 — Permeationsversuchc 2 —
Prüfung Nr 15 — Verträglichkeitsprüfungd 1 —
Prüfung Nr 16 — Drehmomentprüfung 1 —
Prüfung Nr 17 — Festigkeit des Halses 1 —
Prüfung Nr 18 — Standfestigkeitsprüfung (falls 1 —
nötig)
Prüfung Nr 19 — Halsring (falls nötig) 1 —
a Prüfung Nr 7 ist wahlweise vorgeschrieben, mit Ausnahme für Atemgeräte, wo sie zwingend vorgeschrieben ist.

b Bei Prüfung Nr 11 sind die Vakuum-Bedingungen wahlweise bei Flaschen mit nichtmetallischen Linern und bei Flaschen
ohne Liner.
c Die Permeabilitätsprüfung ist bei Flaschen mit nichtmetallischen Linern und bei Flaschen ohne Liner vorgeschrieben.

d Die Verträglichkeitsprüfung ist bei Gasen mit nichtmetallischen Linern und bei Flaschen ohne Liner für den Betrieb mit
oxidierten Fasern vorgeschrieben.
e Wenn ein unzulässiger Defekt entdeckt wurde, müssen alle 100 % der Flaschen dieses Loses überprüft werden.

f Bei Flaschen mit einem Fassungsraum über 150 l kann für die Abnahmeprüfung eine kleinere Flasche mit gleichem
Durchmesser, gleicher Dicke und gleichem Umwicklungsverbund verwendet werden. Ehe die kleinere Flasche verwendet
werden kann, muss zuerst die Vergleichbarkeit der Berst- und Lastwechselausführungen dargelegt werden.
g Die Nummern in der Tabelle geben die Anzahl der Liner oder Flaschen an, die der Prüfung unterzogen werden müssen.

A.3 Baureihen-Prüfung

A.3.1 Allgemeines

Für Flaschen einer Baureihe darf gegenüber bauartgeprüften Flaschen ein reduziertes Prüfungsprogramm
durchgeführt werden. Die Baureihenprüfung muss für jede Flaschenbaureihe durchgeführt werden.

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EN 12245:2002 (D)

A.3.2 Definition einer Baureihe

A.3.2.1 Zu erfüllende Bedingungen

Eine Flasche muss gegenüber einer früher bauartgeprüften Flasche als Baureihe betrachtet werden, wenn alle
folgenden Bedingungen zutreffen:

a) die Faserwerkstoffe gleichwertig sind mit denen einer früher bauartgeprüften Flasche (siehe A.3.2.2) oder

b) der Liner gleichwertig ist mit dem einer früher bauartgeprüften Flasche (siehe A.3.2.3) oder

c) die Flasche mit den Bedingungen in A.3.2.4 übereinstimmt.

A.3.2.2 Gleichwertige Faserwerkstoffe

Bei einem Faserwerkstoff mit gleichwertigen nominellen mechanischen und physikalischen Eigenschaften wie der
bauartgeprüfte Faserwerkstoff muss die Gleichwertigkeit wie folgt festgestellt werden, ehe er als gleichwertiger
Faserwerkstoff betrachtet werden kann.

Der neue Faserwerkstoff mit dem bauartgeprüften Harz-System muss der Scherfestigkeitsprüfung nach 5.2.1
(Prüfung Nr 1) unterzogen werden.

Die mechanischen Eigenschaften müssen bei ± 5 % der Eigenschaften des bauartgeprüften Faserwerkstoffes liegen.

ANMERKUNG Wenn ein neuer gleichwertiger Faserwerkstoff für eine bestehende Konstruktion bauartgeprüft wurde, dann
gelten auch alle beim Hersteller befindlichen bauartgeprüften Konstruktionen als mit dem neuen Faserwerkstoff geprüft, ohne die
Erfordernis von zusätzlichen Prüfungen.

A.3.2.3 Gleichwertige Liner

Ein Liner gilt als gleichwertig zu einem Liner einer bereits früher bauartgeprüften Flasche, wenn alle folgenden
Bedingungen zutreffen:

a) der Liner entspricht der bauartgeprüften Konstruktion, wurde jedoch in einem anderen Werk hergestellt;

b) der Liner entspricht der bauartgeprüften Konstruktion, wurde jedoch durch ein wesentlich anderes Verfahren
hergestellt als in der ursprünglichen bauartgeprüften Konstruktion;

c) der Liner entspricht der bauartgeprüften Konstruktion, wurde jedoch einer Wärmebehandlung unterzogen,
deren Grenzen außerhalb der festgelegten Grenzen der bauartgeprüften Konstruktion liegen.

Der neue Faserwerkstoff muss den Werkstoff-Prüfungen der jeweiligen Normen (siehe 5.2.2), dem Berstversuch, in
Übereinstimmung mit Prüfung Nr 3 (siehe 5.2.3), unterzogen werden und muss dabei die Mindestanforderungen der
bauartgeprüften Konstruktion erfüllen.

ANMERKUNG Wenn ein neuer gleichwertiger Liner für eine bestehende Konstruktion bauartgeprüft wurde, dann gelten auch
alle beim Hersteller befindlichen bauartgeprüften Konstruktionen als mit dem neuen Liner geprüft, ohne das Erfordernis
zusätzlicher Prüfungen.

A.3.2.4 Flaschen-Baureihen

Eine Flasche wird als Baureihe gegenüber früher bauartgeprüften betrachtet, wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt
sind:

a) die Nenn-Länge der Flasche sich so verändert hat, dass diese unter dem 2fachen Durchmesser blieb oder sie
nun mehr als 50 % gegenüber der bauartgeprüften Konstruktionslänge gestiegen ist;

b) der Nennaußendurchmesser sich um mehr als 2 % und gleich oder kleiner 50 % geändert hat (siehe
Anmerkung);

c) der Prüfdruck der Wasserdruckprüfung sich um bis zu 60 % geändert hat;

d) Veränderungen in der Verbunddicke oder im Wickelmuster;

e) Veränderungen in der Dicke des Liners, z. B. der Wand- oder Bodendicke;

31
EN 12245:2002 (D)

f) der Liner Werkstoffeigenschaften hat, die außerhalb der Grenzen der bauartgeprüften Konstruktion liegen;

g) der Liner gleichwertig ist einer bestehenden bauartgeprüften Konstruktion, wie in A.3.2.3 festgelegt;

h) der neue Faserwerkstoff gleichwertig ist einem Faserwerkstoff in einer bauartgeprüften Konstruktion, wie in
A.3.1 festgelegt;

i) die Gewindegröße sich geändert hat;

j) der Nenndruck der Autofrettage sich um weniger als 5 % gegenüber dem ursprünglichen Druck einer
bauartgeprüften Konstruktion geändert hat.

ANMERKUNG Wenn die Änderung des Nennaußendurchmessers zwischen 2 % und 20 % liegt, ist ein anderes Prüfverfahren –
vergleichbar mit dem für Änderungen zwischen 20 % und 50 % (siehe Tabelle A.5) – anwendbar.

Die Prüfstelle muss den erforderlichen Prüfumfang bestimmen und kann andere Prüfungen – als festgelegt – fordern,
um eine Baureihe – wo es für notwendig erachtet wird oder für besondere Anwendungen – zulassen.

A.3.3 Baureihen-Prüfanforderungen
Für jede neue Konstruktion einer Flaschen-Baureihe muss der Antragsteller die Dokumentation für die folgenden
Prüfungen einreichen.

Der Antragsteller muss der zutreffenden Prüfstelle ein Flaschenlos bereitstellen, das der zweifachen Menge an
Flaschen von der für die Baureihenprüfung geforderten Menge entspricht, zusammen mit allen zusätzlich
erforderlichen Angaben.

Zusätzlich muss die Bescheinigung über die ursprüngliche Bauartzulassung vorgelegt werden.

Der Antragsteller muss bei Flaschen mit metallischen Linern weiterhin ein oder mehrere Liner einreichen, die aus
dem gleichen Los unmittelbar vor dem Umwickeln nach dem Zufallsprinzip entnommen wurden.

Im Rahmen der Baureihen-Prüfung muss die Prüfstelle:

a) die Wechsel in der Baureihe gegenüber der ursprünglichen bauartzugelassenen Flasche berücksichtigen und
den Prüfumfang bestimmen;

b) die notwendige Anzahl von Flaschen für die Prüfung nach Prüftabelle A.5 entnehmen;

c) feststellen, ob:

 die Konstruktion nach Abschnitt 4 stimmt;


 die Konstruktion mit der Herstellerzeichnung übereinstimmt;
 die Innen- und Außenoberfläche der Flasche frei sind von Fehlern, die ihre Betriebssicherheit in Frage
stellen;

d) Bestätigung oder Durchführung der in Tabelle A.5 festgelegten Prüfungen.

A.3.4 Bescheinigung für eine Baureihe

Fallen die Ergebnisse zur Baureihenprüfung zufrieden stellend aus, muss die Prüfstelle dem Hersteller eine
Bescheinigung für die Baureihe ausstellen. Die Bescheinigung für eine Baureihenprüfung kann die Form einer
Bescheinigung einer Bauartzulassung haben; ein Beispiel ist im Anhang B enthalten.

Sind die Ergebnisse nicht zufrieden stellend, ist — wie in 5.3 beschrieben — zu verfahren.

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EN 12245:2002 (D)

Tabelle A.5 — Anforderungen an Zulassungen für die Baureihen

Wechsel der Baureihe


Prüfdruck Nenn-Länge L Nenn-Durchmesser D Konstruk-
Nr. Prüfung Bauart Dicke der Änderung
geändert neue Länge neue Länge geändert geändert tion des Autofrettage-
Wicklung oder Faser des
um ≤ 60 % <2D > 1,5 L um 2 % und um > 20 % Liners oder Druck
Wickelmuster Gewindes
≤ 20 % und < 50% Linerdicke

1 Verbundwerkstoff √ √i
2 Liner-Werkstoff √ √h
3 Liner-Bersta √ √ √ √ √ √
4 Druckprüfung √ √ √ √ √ √ √ √ √ √
5 Bersten √ √ √ √ √ √ √ √ √ √
Lastwechsel- √ √ √ √ √ √ √ √ √
6 √
versuch
Salznebel-
7 √
prüfungb
Auslagerungs- √f √f √f
8 versuch bei hoher √
Temperatur
9 Fallprüfung √ √ √ √ √ √ √
10 Kerbberstversuch √ √ √
Temperaturzyklus- √
11 √
Versuch
12 Brandversuch √ √g
13 Beschussversuch √
14 Permeabilitätc √ √ √
15 Verträglichkeitc √
16 Drehmoment √ √
17 Halsfestigkeit √ √ √ √ √

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EN 12245:2002 (D)

Tabelle A.5 (fortgesetzt)

Wechsel der Baureihe


Prüfdruck Nenn-Länge L Nenn-Durchmesser D Konstruk-
Nr. Prüfung Bauart Dicke der Änderung
geändert neue Länge neue Länge geändert geändert tion des Autofrettage-
Wicklung oder Faser des
um ≤ 60 % <2D > 1,5 L um 2 % und um > 20 % Liners oder Druck
Wickelmuster Gewindes
≤ 20 % und < 50% Linerdicke

18 Standfestigkeitd √ √ √ √

19 Halsringe √

a Flaschen mit lasttragenden Linern.


b Nur bei Flaschen für Unterwasseranwendung.
c Nur bei Flaschen mit nichtmetallischem Liner oder Flaschen ohne Liner.
d Nur bei freistehenden Flaschen.
e Nur bei Flaschen mit aufgesetztem Halsring.
f Wenn das Verhältnis pb min/pb bei Baureihen unter dem vom Hersteller festgelegtem Verhältnis pb/ph liegt, muss Prüfung Nr 8 durchgeführt werden.
g Bei Flaschen, die im Brandversuch bei einem Druck, der größer als der Prüfdruck ist, undicht werden, ist die Durchführung dieser Prüfung nicht erforderlich.
h Prüfung gleichwertiger Liner.
i Prüfung gleichwertiger Fasern.

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EN 12245:2002 (D)

A.4 Abnahmeprüfungen

A.4.1 Allgemeines

Diese Prüfungen sind Prüffolgen, die entweder an dem gesamten oder an Teilen des Fertigungsloses durchgeführt
werden müssen, um die Übereinstimmung des Loses mit den Gestaltungsanforderungen sicherzustellen.

A.4.2 Anforderungen der Abnahmeprüfung

A.4.2.1 Der Flaschenhersteller muss der Prüfstelle im Hinblick auf die Abnahmeprüfung Folgendes vorlegen:

a) die Bescheinigung über die Bauartzulassung oder über die Baureihenzulassung;

b) Atteste über die Schmelzanalyse des Linerwerkstoffes und des Wickelwerkstoffes;

c) Bescheinigung darüber, dass die Verbundwerkstoffe die zwischen dem Hersteller und Betreiber vereinbarten
Betriebsbedingungen erfüllen, und einen Prüfbericht über die Werkstoff-Prüfungen nach Tabelle A.1;

d) Dokumentation über die Wärmebehandlung;

e) Bescheinigung über alle am Liner durchgeführten zerstörungsfreien Prüfungen, soweit notwendig;

f) Seriennummer der Gasflaschen;

g) Unterlagen über das angewendete Verfahren zur Gewindeprüfung und deren Ergebnisse.

A.4.2.2 Bei der Abnahmeprüfung muss die Prüfstelle:

a) feststellen, ob die Bauartzulassung oder Baureihenzulassung erteilt worden ist und die Flaschen mit ihr
übereinstimmen;

b) prüfen, ob die vom Hersteller nach A.4.2.1 gegebenen Angaben richtig sind;

c) die Liner für die nach A.4.3.1 oder A.4.3.2 erforderlichen Prüfungen auswählen;

d) feststellen, dass die Verbundwerkstoffe den Anforderungen von A.4.4 entsprechen;

e) prüfen, ob die in Abschnitt 4 enthaltenen Anforderungen erfüllt worden sind und die in A.4.4.2 enthaltenen
Prüfungen durchführen;

f) die nach A.4.4.1 erforderlichen Flaschen auswählen.

A.4.3 Losprüfung für Liner und Überprüfung

A.4.3.1 Metallische Liner

Die Überprüfungen und die durchzuführenden Prüfungen an einem Prüflos für metallische Liner sind in Tabelle A.2
festgelegt.

Der Liner muss der Zeichnung von der Bauartprüfung und den Liefervereinbarungen, die gemeinsam vom Hersteller
und dessen Lieferanten erarbeitet wurden, entsprechen. Die Prüfungen müssen sowohl zerstörungsfreie Prüfungen,
d. h. Sichtprüfungen, Maße usw., als auch zerstörende Prüfungen, d. h. Zugfestigkeitsprüfungen, einschließen.

A.4.3.2 Nichtmetallische Liner

Die Überprüfungen und die durchzuführenden Prüfungen an einem Prüflos für nichtmetallische Liner sind in
Tabelle A.3 festgelegt.

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EN 12245:2002 (D)

Der Liner muss der Zeichnung von der Bauartprüfung und den Liefervereinbarungen, die gemeinsam vom Hersteller
der Gasflaschen und dem Lieferanten der Liner erarbeitet wurden, entsprechen. Die Prüfungen müssen mindestens
die zerstörungsfreien Prüfungen, Sichtprüfungen, Maße, Gewichte usw. und jede geeignete zerstörende Prüfung
einschließen.

Die gemessenen Parameter dürfen nicht unter den Mindestanforderungen für die Gestaltung liegen.

Ein Liner von jedem Prüflos muss geprüft werden, um festzustellen, dass die mechanischen Eigenschaften die
Mindestanforderungen erfüllen. An jedem Liner-Prüfmuster müssen zwei Zugversuche durchgeführt werden. Die
Zugfestigkeit und die Bruchdehnung müssen nach ISO 527-1 und ISO 527-2 durchgeführt werden (Prüfung Nr 2,
siehe 5.2.2).

Die Annahme von nichtmetallischen Linern muss von der Erfüllung folgender Anforderungen abhängen:

 die Werkstoffeigenschaften der Werkstoffe (Ausgangsstoffe, wie Granulat usw.) müssen innerhalb der vom
Hersteller des Werkstoffes festgelegten Toleranzen liegen;

 die Verfahrensparameter während der Liner-Herstellung müssen innerhalb der Toleranzen liegen, die während
der Bauartzulassung vereinbart wurden;

 die Werkstoffeigenschaften des Liners müssen innerhalb den von der Gestaltung geforderten liegen. Dies
muss durch Prüfung eines Werkstoffes von einem Liner festgestellt werden.

A.4.4 Losprüfungen an Verbundwerkstoffen und Überprüfungen

Die Prüfungen müssen an einem Los aus Verbundwerkstoff, Faser, Matrix, Kunststoff und Klebern, wie in Tabelle A.1
festgelegt, durchgeführt werden.

Die Werkstoffe müssen mit der Konstruktionszeichnung aus der Bauartzulassung und den festgelegten
Vereinbarungen zwischen Hersteller und Werkstofflieferer übereinstimmen.

A.4.5 Prüfungen und Inspektionen an fertig gestellten Flaschen

A.4.5.1 Prüfungen

An Flaschen mit nicht lasttragenden Linern (nichtmetallisch oder metallisch geschweißt) oder ohne Liner muss der
Hersteller für das Herstellungsverfahren geeignete Prüfungen anwenden, um darzustellen, dass die Flasche dicht ist.

Die Prüfungen müssen an einem Prüflos von fertig gestellten Flaschen mit Liner oder ohne Liner, wie in Tabelle A.4
festgelegt, wie folgt ausgeführt werden:

a) Wasserdruckprobe (Prüfung Nr 4, siehe 5.2.4) an allen Flaschen;

b) Wasserberstversuch (Prüfung Nr 5, siehe 5.2.5) an einer Flasche je Prüflos;

ANMERKUNG Es mag lehrreich sein, die Ergebnisse des Wasserberstversuches (Prüfung Nr 5, siehe 5.2.2) der
Flaschen der Bauartzulassung mit denen zu vergleichen, die der Baureihenzulassungs- und Los-Prüfung vorgelegt
werden. Wenn die Ergebnisse des Wasserberstversuches (Prüfung Nr 5, siehe 5.2.2) der Baureihenzulassungs- und der
Los-Prüfung gleichmäßig weniger als 85 % des Mindestberstdruckes der Bauartzulassung betragen, darf die zuständige
Prüfstelle — wenn sie es wünscht — die Ursache der Abweichung klären. In gleicher Weise sollte der maximale
Berstdruck nicht mehr als 120 % des vom Hersteller festgelegten min. Berstdruckes betragen.

c) ein Lastwechselversuch (Prüfung Nr 6; siehe 5.2.6) aus nicht weniger als einer Flasche je 5 Prüflose (d. h. an
einem Maximum von 1000 hintereinander gefertigten Flaschen).

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EN 12245:2002 (D)

A.4.5.2 Überprüfungen

Die Überprüfungen müssen an einem Prüflos von fertig gestellten Flaschen mit Liner oder ohne Liner, wie in
Tabelle A.4 festgelegt, wie folgt ausgeführt werden:

a) Sichtprüfung (nach 4.4.4) – mindestens 10 %;

b) Maßprüfung – mindestens 10 %;

c) Gewicht – mindestens 10 %;

d) Fassungsraum – mindestens 10 %;

e) Einhaltung der Kennzeichnung – 100 %.

Wurde bei den Prüfungen a), b) c) und d) ein unzulässiger Fehler festgestellt, müssen sämtliche Flaschen des
Loses c) (100 %) geprüft werden.

A.4.6 Bescheinigung über die Losprüfung

Fallen die Prüfergebnisse zufrieden stellend aus, muss die Prüfstelle eine Bescheinigung über die Abnahmeprüfung
ausstellen; ein Beispiel dafür enthält Anhang B. Sind die Ergebnisse nicht zufrieden stellend, ist – wie in 5.3
beschrieben – zu verfahren.

37
EN 12245:2002 (D)

Anhang B
(informativ)

Beispiele einer Bescheinigung für die Bauartzulassung und die


Abnahmeprüfung.

B.1 Beispiel einer Bescheinigung für die Bauartzulassung — Verbundflaschen mit


metallischen Linern

Ausgestellt von ............................................................................................................................................


(Prüfstelle)
in Anwendung von EN 12245 – Ortsbewegliche Gasflaschen – vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerk-
stoffen
_______________________________________________________________________

Zulassungs-Nr. ............................ Datum .....................................


Flaschenbeschreibung ................................ (Bezeichnung der Familie, die Gegenstand der Zulassung ist) ..............
Zeichnungs-Nr. des Herstellers: .......................................................................................................................................
Lebensdauer: ......... Unterwasser ......... besonderes Drehmoment .......... Druckentlastungseinrichtung ................
Einzelheiten zur Wärmebehandlung der Liner .................................................................................................................

Fertig gestellte Flasche Liner Verbund-Werkstoff


Fassungsraum Liter Werkstoff — Faser(n) —
Prüfdruck bar Dicke, min. mm Faser(n)- MPa
Zugfestigkeit
Durchmesser mm Streckgrenze, min. MPa Module GPa
Länge mm Zugfestigkeit, min. MPa Matrix- —
Komponenten
Gewinde — Dehnung % Scherfestigkeit MPa
Autofrettagedruck bar Berstdruck, min. bar Dicke mm

Kompatible Gase: ............................................................................................................................................................


Hersteller oder sein Beauftragter .................... (Name und Anschrift des Herstellers oder seines Beauftragten)
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................

Bauartzulassungszeichen: ...............................................................................................................................................
Einzelheiten der Prüfergebnisse zur Bauartzulassung sind im Prüfbericht ............................................... aufgeführt.
Auskünfte erteilt ........................ (Name und Anschrift der Zulassungsstelle) ..............................................................
...........................................................................................................................................................................................
...........................................................................................................................................................................................
...........................................................................................................................................................................................

Datum: ................................. Ort: .................................

.............................................................
Unterschrift

38
EN 12245:2002 (D)

B.2 Beispiel einer Bescheinigung für die Bauartzulassung — Flaschen aus Verbund-
werkstoffen mit nichtmetallischen Linern

Ausgestellt von
...................................................................................................................................................................
(Prüfstelle)

in Anwendung von EN 12245 – Ortsbewegliche Gasflaschen – vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerk-


stoffen
_______________________________________________________________________

Zulassungs-Nr. ............................ Datum .....................................


Flaschenbeschreibung ................................ (Bezeichnung der Familie, die Gegenstand der Zulassung ist) ...............
Zeichnungs-Nr. des Herstellers: .......................................................................................................................................
Lebensdauer: ......... Unterwasser .......... besonderes Drehmoment .......... Druckentlastungseinrichtung ................

Fertig gestellte Flasche Liner Verbund-Werkstoff


Fassungsraum Liter Werkstoff — Faser(n) —
Prüfdruck bar Dichte — Faser(n)- MPa
Zugfestigkeit
Durchmesser mm Schmelzpunkt °C Module GPa
Länge mm Warmverformungs- °C Matrix- —
punkt Komponenten
Gewinde — Selbstentzündungs- °C Scherfestigkeit MPa
temperatur
— — Dicke, min. mm Dicke mm

Metallische Flaschenenden
Werkstoff Streckgrenze, min. Zugfestigkeit, min. Dehnung
MPa MPa %

Kompatible Gase: ..............................................................................................................................................................


Hersteller oder sein Beauftragter ........................ (Name und Anschrift des Herstellers oder seines Beauftragten)
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................

Bauartzulassungszeichen: ................................................................................................................................................
Einzelheiten der Prüfergebnisse zur Bauartzulassung sind im Prüfbericht ............................................... aufgeführt.
Auskünfte erteilt ........................ (Name und Anschrift der Zulassungsstelle) ................................................................
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................
............................................................................................................................................................................................

Datum: ................................. Ort: .................................

.............................................................
Unterschrift

39
EN 12245:2002 (D)

B.3 Beispiel einer Bescheinigung für die Bauartzulassung — Flaschen aus Verbund-
werkstoffen ohne Liner

Ausgestellt von ................................................................................................................................................................


(Prüfstelle)

in Anwendung von EN 12245 – Ortsbewegliche Gasflaschen – vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerk-


stoffen
_______________________________________________________________________

Zulassungs-Nr............................. Datum .....................................


Flaschenbeschreibung ............................... (Bezeichnung der Familie, die Gegenstand der Zulassung ist) ..............
Zeichnungs-Nr. des Herstellers: .......................................................................................................................................
Lebensdauer: .......... Unterwasser .......... besonderes Drehmoment ........... Druckentlastungseinrichtung ............

Fertig gestellte Flaschen Kleber Verbund-Werkstoffe


Fassungsraum Liter Werkstoff- — Faser(n) —
Komponenten
Prüfdruck bar Viskosität — Faser(n)- MPa
Zugfestigkeit
Durchmesser mm Scherfestigkeit MPa Faser(n)-Module GPa
Länge mm Warmverformungs- °C Matrix- —
punkt Komponenten
Gewinde — Selbstentzündungs- °C Scherfestigkeit MPa
temperatur
Zugfestigkeit MPa
Festigkeits- MPa
Module
Dehnung %
Dicke, min. mm

Metallische Flaschenenden
Werkstoff Streckgrenze, min. Zugfestigkeit, min. Dehnung
MPa MPa %

Kompatible Gase: ............................................................................................................................................................


Hersteller oder sein Beauftragter ............................. (Name und Anschrift des Herstellers oder seines Beauftragten)
...........................................................................................................................................................................................
...........................................................................................................................................................................................
...........................................................................................................................................................................................

Bauartzulassungszeichen: ..............................................................................................................................................
Einzelheiten der Prüfergebnisse zur Bauartzulassung sind im Prüfbericht ............................................... aufgeführt.
Auskünfte erteilt ........................ (Name und Anschrift der Zulassungsstelle) .............................................................
..........................................................................................................................................................................................
..........................................................................................................................................................................................
..........................................................................................................................................................................................

Datum: ................................. Ort: .................................

.............................................................
Unterschrift

40
EN 12245:2002 (D)

B.4 Beispiel einer Bescheinigung für die Bauartzulassung — Flaschen aus Verbund-
werkstoffen mit metallischen Linern

Ausgestellt von ...................................................................................................................................................................


(Prüfstelle)

in Anwendung von EN 12245 – Ortsbewegliche Gasflaschen – vollumwickelte Flaschen aus Verbundwerk-


stoffen
_______________________________________________________________________

Zulassungs-Nr. .............................. Datum .......................................


Flaschenbeschreibung ........................ (Bezeichnung der Familie, die Gegenstand der Zulassung ist) ..............
Zeichnungs-Nr. des Herstellers: ..............................................................................................................................
Orginalzulassungs-Nr. .............................. Datum .......................................
Flaschenbeschreibung ........................ (Bezeichnung der Familie, die Gegenstand der Zulassung ist) ..............
Lebensdauer: ........ Unterwasser ........ besonderes Drehmoment ........... Druckentlastungseinrichtung ..........
Einzelheiten zur Wärmebehandlung der Liner ..........................................................................

Fertig gestellte Flasche Liner Verbund-Werkstoff


Fassungsraum Liter Werkstoff — Faser(n) —
Prüfdruck bar Dicke, min. mm Faser(n)- MPa
Zugfestigkeit
Durchmesser mm Streckgrenze, min. MPa Module GPa
Länge mm Zugfestigkeit, min. MPa Matrix- —
Komponenten
Gewinde — Dehnung % Scherfestigkeit MPa
Autofrettagedruck bar Berstdruck, min. bar Dicke mm

Kompatible Gase: ......................................................................................................................................................


Hersteller oder sein Beauftragter ....................... (Name und Anschrift des Herstellers oder seines Beauftragten)
......................................................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................................................
Bauartzulassungszeichen: ..........................................................................................................................................
Einzelheiten der Prüfergebnisse zur Bauartzulassung sind im Prüfbericht .............................................. aufgeführt.
Auskünfte erteilt .......................... (Name und Anschrift der Zulassungsstelle) ........................................................
......................................................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................................................

Datum: ................................. Ort: .................................

................................................
Unterschrift

41
EN 12245:2002 (D)

B.5 Abnahmeprüfbescheinigung
Prüfstelle
..............................................................................................................................................................................

Zertifikat-Nr. .......................................... Flaschen hergestellt von .............................. Datum .......................

Land ................................................................ Kennzeichen ...................................................................

Grundlage: EN 12245 Nummer der Bauart-/Baureihenzulassung ....................................

Beschreibung der Flaschen ......................................................................................................

Fassungsraum ....................................... Prüfdruck .......................................... Lebensdauer ..............

zusätzliche Konstruktionsanforderungen ...................................................................................................

Anzahl ................ Nummer des Herstellers .................... Seriennummer von ................. bis .............

Datum der Berstprüfung ........................................

Eigentümer ................................................................................................................................................
(Name und Anschrift)

Nummer des Herstellungslagers ..................................................................

Jede Flasche wurde in Übereinstimmung mit den Anforderungen nach EN 12245 hergestellt und die
Konstruktion in der Bauart oder Baureihenzulassung .....................................................................................

Alle bei der Flaschenherstellung verwendeten Werkstoffe sind durch die jeweiligen Losnummern gekennzeichnet und
ihre Eigenschaften stimmen mit den Festlegungen und den Anforderungen der zugelassenen Konstruktion überein.

Die folgenden Werkstoffe wurden bei der Herstellung dieser Flaschen verwendet:

Beschreibung des Liner-Werkstoffes


Eigentümer Los-Nr. Seriennummern Streckgrenze Zugfestigkeit Dehnung
der Flaschen MPa MPa %

Fasern
Hersteller Faser-Typ Los-Nr. Streckgrenze Scherfestigkeit
MPa MPa

Kunststoff-Komponenten
Kunststoff- Vulkanisierungs-mittel und Beschleuniger und Beschreibung
Beschreibung Beschreibung
Eigentümer Los-Nr. Eigentümer Los-Nr. Eigentümer Los-Nr.

42
EN 12245:2002 (D)

Fertig gestellte Flasche Los-Nr.

Serien-Nummer: Prüfdruck Anzahl der Lastwechsel Lastwechsel

Serien-Nummer: Berstdruck, min. tatsächlicher Berstdruck Fehler-Mode

Ergebnisse der Druckprüfung


Nummer des Herstellers Auslegungsdruck Autofrettage-Druck

Gewicht Ausdehnung bei Ausdehnung bei Prüfdruck


Autofrettage
kg
Los-Nr. Serien- Liner Verbund- Gesamt Volumen Gesamt Perme- Gesamt Perme- Elastik P/T
Nr. werkstoff abilität abilität
Liter T P %

Der Unterzeichnende bescheinigt hiermit, dass die zufrieden stellende Ausführung der in Tabellen A.1, A.2, A.3 und
A.4 in EN 12245:2001 enthaltenen Anforderungen von ihm überprüft wurden.

Besondere Anmerkungen .................................................................................................................................................

Allgemeine Anmerkungen ................................................................................................................................................

Zertifiziert am: ................................................. Ort: ......................................

Unterschrift des Prüfers ................................

im Namen ..........................................................................................................................................................................
(Prüfstelle)

43
EN 12245:2002 (D)

Literaturhinweise
EN 3-1:1996, Tragbare Feuerlöscher — Teil 1: Benennung, Funktionsdauer, Prüfobjekte der Brandklassen A
und B.

EN 144-1, Atemschutzgeräte — Gasflaschenventile; Gewindeverbindung am Einschraubstutzen.

EN 629-1, Gasflaschen — 25,8 mm kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen —
Spezifikationen.

EN 629-2, Gasflaschen — 25,8 mm kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen — Lehren-
prüfung.

EN 962, Ortsbewegliche Gasflaschen — Ventilschutzkappen und Ventilschutzvorrichtungen für Gasflaschen in


industriellem und medizinischem Einsatz — Gestaltung, Konstruktion und Prüfungen.

EN 1089-2, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gasflaschen-Kennzeichnung — Teil 2: Gefahrzettel.

EN 1089-3, Ortsbewegliche Gasflaschen — Gasflaschen-Kennzeichnung — Teil 3: Farbcodierung.

EN 1800, Ortsbewegliche Gasflaschen — Acetylen-Flaschen — Grundanforderungen und Definitionen.

EN 12257, Ortsbewegliche Gasflaschen — Nahtlose umfangsgewickelte Flaschen aus Verbundwerkstoffen.

EN ISO 11439, Gasflaschen — Gasflaschen zur Mitführung von verdichtetem Erdgas als Treibstoff für
Kraftfahrzeuge (ISO 11439:2000).

prEN ISO 11623, Ortsbewegliche Gasflaschen — Wiederkehrende Prüfung und Prüfen von Gasflaschen aus
Verbundwerkstoffen (ISO/FDIS 11623:2000).

CGA C 14:1992, Procedures for testing of DOT cylinder pressure relief device systems.

Richtlinie 1999/36/EG des Rates vom 29. April 1999 über ortsbewegliche Druckgeräte

ADR Internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße

RID Internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Schiene.

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