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DEUTSCHE NORM Februar 2003

Kryo-Behälter
Ortsfeste, vakuum-isolierte Behälter
Teil 2: Bemessung, Herstellung und Prüfung
Deutsche Fassung EN 13458-2:2002 EN 13458-2
ICS 23.020.40

Cryogenic vessels — Static vacuum insulated vessels —


Part 2: Design, fabrication, inspection and testing;
German version EN 13458-2:2002

Récipients cryogéniques — Récipients fixes, isolés sous vide —


Partie 2: Conception, fabrication, inspection et essais;
Version allemande EN 13458-2:2002

Die Europäische Norm EN 13458-2:2002 hat den Status einer Deutschen Norm.

Beginn der Gültigkeit


EN 13458-2:2002 wurde am 12. August 2002 angenommen.

Nationales Vorwort

Die vorliegende Europäische Norm EN 13458-2:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 268
„Kryo-Behälter“ erarbeitet.
Unterliegt nicht dem Änderungsdienst

Fortsetzung 108 Seiten EN

Normenausschuss Druckgasanlagen (NDG) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN 13458-2:2003-02
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Preisgr. 29 Vertr.-Nr. 2329
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 13458-2
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE November 2002

ICS 23.020.40

Deutsche Fassung
Kryo-Behälter
Ortsfeste vakuum-isolierte Behälter
Teil 2: Bemessung, Herstellung und Prüfung

Cryogenic vessels — Récipients cryogéniques —


Static vacuum insulated vessels — Récipients fixes isolés sous vide —
Part 2: Design, fabrication, inspection and testing Partie 2: Conception, fabrication, inspection et essais

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 12. August 2002 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen
Republik und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2002 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13458-2:2002 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 13458-2:2002 (D)

Inhalt Seite

Vorwort................................................................................................................................................................ 3
1 Anwendungsbereich............................................................................................................................. 4
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 4
3 Begriffe und Symbole ........................................................................................................................... 6
4 Bemessung ............................................................................................................................................ 8
5 Herstellung........................................................................................................................................... 53
6 Prüfung................................................................................................................................................. 61
Anhang A (normativ) Elastische Spannungsanalyse ................................................................................... 68
Anhang B (normativ) Zusätzliche Anforderungen für 9 %-Nickel-Stähle ................................................... 78
Anhang C (informativ) Druckverstärkung an Behältern aus austenitischen nichtrostenden Stählen .... 80
Anhang D (normativ) Druckbegrenzungssysteme........................................................................................ 91
Anhang E (normativ) Weiterer Gebrauch der Kalteigenschaften von Werkstoffen, um
Druckbelastungen entgegenzuwirken .............................................................................................. 92
Anhang F (informativ) Empfohlene Angaben zum Schweißen .................................................................... 95
Anhang G (normativ) Zusätzliche Anforderungen für brennbare Gase...................................................... 99
Anhang H (informativ) Anforderungen für brennbare Gase an Teile, die nicht zur Bemessung
gehören .............................................................................................................................................. 100
Anhang I (normativ) Schutzeinrichtungen für den Außenmantel.............................................................. 101
Anhang J (informativ) Erhöhte Werkstoffeigenschaften für austenitische nichtrostende Stähle ......... 102
Anhang K (normativ) Grundwerkstoffe ........................................................................................................ 103
Anhang L (informativ) Andere Werkstoffe ................................................................................................... 105
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende
Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen ......................................... 107
Literaturhinweise............................................................................................................................................ 108

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EN 13458-2:2002 (D)

Vorwort
Dieses Dokument EN 13458-2:2002 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 268 „Kryo-Behälter“
erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mai 2003 und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Mai 2003 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-
Richtlinien.

Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes
ist.

Die Anhänge A, B, D, E, G, I und K sind normativ, die Anhänge C, F, H, J und L sind informativ.

EN 13458 besteht aus den folgenden Teilen mit dem Titel Kryo-Behälter – Große ortsbewegliche, vakuum-
isolierte Behälter

 Teil 1: Grundanforderungen,

 Teil 2: Bemessung, Herstellung, Überwachung und Prüfung,

 Teil 3: Betriebsanforderungen

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich,
Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

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EN 13458-2:2002 (D)

1 Anwendungsbereich

Diese Europäische Norm gilt für die Bemessung, Herstellung und Prüfung von ortsfesten, vakuum-isolierten
Kryo-Behältern, die für einen höchstzulässigen Betriebsdruck von über 0,5 bar bemessen sind.

Diese Norm gilt für ortsfeste, vakuum-isolierte Kryo-Behälter für Fluide, die in EN 13458-1 festgelegt sind, und
sie gilt nicht für giftige Fluide.

Für ortsfeste vakuum-isolierte Kryo-Behälter mit einem höchstzulässigen Betriebsdruck von weniger als
0,5 bar kann diese Norm als eine Richtlinie angewendet werden.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die
Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder
Überarbeitungen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung
eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen
Publikation (einschließlich Änderungen).

EN 287-1, Prüfen von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 1: Stähle.

EN 287-2, Prüfen von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 2: Aluminium und Aluminiumlegierungen.

EN 288-3:1992, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 3:
Schweißverfahrensprüfungen für das Lichtbogenschweißen von Stählen.

EN 288-4:1992, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 4:
Schweißverfahrensprüfungen für das Lichtbogenschweißen von Aluminium und seinen Legierungen.

EN 288-8, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 8:
Anerkennung durch eine Schweißprüfung vor Fertigungsbeginn.

EN 473, Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien Prüfung.

EN 875:1995, Zerstörende Prüfung von Schweißverbindungen an metallischen Werkstoffen —


Kerbschlagbiegeversuch — Probenlage, Kerbrichtung und Beurteilung.

EN 895:1995, Zerstörende Prüfung von Schweißverbindungen an metallischen Werkstoffen —


Querzugversuch.

EN 910:1996, Zerstörende Prüfungen von Schweißnähten an metallischen Werkstoffen — Biegeprüfungen.

EN 1252-1:1998, Kryo-Behälter — Werkstoffe — Teil 1: Anforderungen an die Zähigkeit bei Temperaturen


unter –80 °C.

EN 1252-2, Cryogenic vessels — Materials — Toughness requirements for temperature between – 80 °C and
–20 °C.

EN 1418, Schweißpersonal — Prüfung von Bedienern von Schweißeinrichtungen zum Schmelzschweißen


und von Einrichtern für das Widerstandsschweißen für vollmechanisches und automatisches Schweißen von
metallischen Werkstoffen.

EN 1435, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Durchstrahlungsprüfung von Schmelz-


schweißverbindungen.

EN 1626, Tiefkalte Behälter — Ventile für tiefkalten Betrieb.

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EN 13458-2:2002 (D)

EN 1797, Kryo-Behälter — Verträglichkeit von Gas/Werkstoffen.

EN 10028-4, Flacherzeugnisse aus Druckbehälterstählen — Teil 4: Nickellegierte kaltzähe Stähle.

EN 10028-7:2000, Flacherzeugnisse aus Druckbehälterstählen — Teil 7: Nicht rostende Stähle.

prEN 10216-5, Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen — Technische Lieferbedingungen — Teil 5:


Rohre aus nichtrostenden Stählen.

prEN 10217-7, Geschweißte Stahlrohre für Druckbeanspruchungen —Technische Lieferbedingungen —Teil


7: Rohre aus nichtrostenden Stählen.

EN 12300, Kryo-Behälter — Reinheit für den tiefkalten Betrieb.

EN 13068-3, Zerstörungsfreie Prüfung — Radioskopische Prüfung — Teil 3: Allgemeine Grundlagen für die
radioskopische Prüfung von metallischen Werkstoffen mit Röntgen- und Gammastrahlen.

EN 13133, Hartlöten — Hartlöterprüfung.

EN 13134, Hartlöten — Hartlötverfahrensprüfung.

EN 13445-3, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 3: Konstruktion.

EN 13445-4, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 4: Herstellung.

EN 13458-1:2002, Kryo-Behälter — Ortsfeste, vakuum-isolierte Behälter — Teil 1: Grundanforderungen.

prEN 13458-3, Kryo-Behälter — Ortsfeste, vakuum-isolierte Behälter — Teil 3: Betriebsanforderungen.

prEN 13648-1, Kryo-Behälter — Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung — Teil 1: Sicherheits-


ventile für den Kryo-Betrieb.

prEN 13648-3, Kryo-Behälter — Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung — Teil 3: Ermittlung


des erforderlichen Ausflusses; Ausflussmassenstrom und Größenbemessung.

prEN ISO 4126-2, Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung — Teil 2: Berstscheibeneinrichtungen


(ISO/DIS 4126-2:1996).

EN ISO 6520-1:1998, Schweißen und verwandte Prozesse — Einteilung von geometrischen Unregel-
mäßigkeiten an Metallen — Teil 1: Schmelzschweißen (ISO 6520- 1:1998).

ISO 1106-1, Empfohlene Praxis für die radiographische Untersuchung schmelzgeschweißter Verbindungen in
Stahlplatten bis zu 50 mm Dicke.

SA-353/A353M, Specification for pressure vessels plates, alloy steel, 6 percent nickel, double-normalized and
tempered.

SA-479/SA-479M, Specification for stainless steel bars and shapes for use in boiler and other pressure
vessels.

SA-522/SA-522M, Specification for forged or rolled 8 and 9 % nickel alloy steel flanges, fittings, valves and
parts for low-temperature service.

SA-553/SA-533M, Specification for pressure vessels plates, alloy steel, quenched and tempered 8 and 9
percent nickel.

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EN 13458-2:2002 (D)

3 Begriffe und Symbole

3.1 Begriffe

Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe.

3.1.1
ortsfester Behälter
Behälter an einem festen Standort zum Füllen, Lagern (unter Druck) und Verteilen tiefkalter Fluide. Der
ortsfeste Behälter ist nicht für den Transport flüssiger Produkte vorgesehen

3.1.2
Innenbehälter
Behälter, der für die Aufnahme des tiefkalten Fluids vorgesehen ist

3.1.3
Außenmantel
gasdichte Umhüllung, die den Innenbehälter umfasst und sicherstellt, so dass das Vakuum aufrechterhalten
bleibt

3.1.4
automatisches Schweißen
Schweißen, bei dem die Parameter automatisch überwacht sind. Einige dieser Parameter können für einen
Grenzbereich fest eingestellt sein — bei Hand oder automatisch —, damit während des Schweißens die
festgelegten Schweißbedingungen beibehalten werden.

3.1.5
höchstzulässiger Druck, ps
maximaler vom Hersteller festgelegte Druck, für den die Ausrüstung bemessen ist, vom Hersteller für einem
bestimmten Ort definiert, normalerweise die Lage der Schutz-und Sicherheitseinrichtungen am oberen Teil
der Ausrüstung

ANMERKUNG ps ist äquivalent PS, das im Artikel 1, 2.3 der PED angewendet wird.

3.1.6
Entlastungsplatte/-stopfen
Atmosphärendruck tragende(r) Platte/Stopfen, die/der nur die Entlastung infolge des inneren Überdruckes
zuläßt

3.1.7
Berstscheibeneinrichtung
in sich schließende Einrichtung gegen Drucküberschreitung, die auf Differenzdruck anspricht und die so
konstruiert ist, dass sie durch das Bersten der Berstscheiben ihre Funktion erfüllt. Sie umfasst die Gesamtheit
der eingebauten Teile, gegebenenfalls einschließlich Berstscheibenhalter

3.2 Symbole

ANMERKUNG Innerhalb dieser Norm ist ps äquivalent PS, das im Artikel 1, 2.3 der PED, und pT ist äquivalent PT, das
im Anhang I der PED angewendet wird.

In den folgenden Formeln werden nachstehende Symbole und Einheiten benutzt:

c Zuschlag für Korrosion mm


di Innendurchmesser der Öffnung mm
da Außendurchmesser des Rohres oder Stutzens mm

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EN 13458-2:2002 (D)

f schmale Seite einer rechteckigen oder elliptischen Platte mm


lb Beullänge mm
n Anzahl –
p Berechnungsdruck wie in 4.2.3.2 j) und 4.3.3.2 definiert bar
pe zulässiger Außendruck, begrenzt durch elastisches Einbeulen bar
pk Verstärkender Druck bar

pp zulässiger Außendruck, begrenzt durch plastische Verformung bar


pT Druckprüfung (siehe 4.2.3.2 g)) bar

r Radius, z. B. innerer Krempenradius eines gewölbten Bodens und von Kegeln mm


s erforderliche Wanddicke einschließlich Zuschläge mm
se ausgeführte Wanddicke mm
v Faktor zur Berücksichtigung der Ausnutzung der zulässigen Bemessungsspannung in –
Fügeverbindungen oder Faktor zur Berücksichtigung von Verschwächungen
x (Abklinglängenbereich) Entfernung, über die die vorherrschende Spannung entsprechend der mm
Annahme wirkt
2
A Fläche mm
As Bruchdehnung

C Berechnungsbeiwerte –
D Durchmesser des Grundkörpers mm
Da Außendurchmesser, z. B. einer Zylinderschale mm
Di Innendurchmesser, z. B. einer Zylinderschale mm
2
E Elastizitätsmodul N/mm
4
I Flächenträgheitsmoment mm
2
K Festigkeitskennwert (siehe 4.3.2.3.1) N/mm
K20 Siehe 4.3.2.3.2

Kt Siehe 4.3.2.3.3

KBeess-ung ein vom Hersteller für einen bestimmten Anwendungsfall festgelegter Wert
R Krümmungsradius, z. B. innerer Scheitelradius einer Wölbung mm
S Sicherheitsbeiwert beim Bemessungsdruck –
Sk Sicherheitsbeiwert gegen elastisches Einbeulen beim Bemessungsdruck –
Sp Sicherheitsfaktor gegen plastische Verformung beim Bemessungsdruck –
ST Sicherheitsfaktor gegen plastische Verformung beim Dehnungsdruck –
Z Hilfswert –
ν Querkontrationszahl –
u Unrundheit

σk Wert für die Bemessungsspannung N/mm²

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EN 13458-2:2002 (D)

4 Bemessung

4.1 Möglichkeiten für den Nachweis der Bemessung

4.1.1 Allgemein

Der Nachweis der Bemessung muss nach einer der Möglichkeiten der Abschnitte 4.1.2, 4.1.3 oder 4.1.4
durchgeführt werden. Bei 9 % Nickelstahl müssen die zusätzlichen Anforderungen von Anhang B erfüllt
werden.

Für Kohlenstoff- und niedrig legierte Stähle müssen die Anforderungen von EN 1252-2 erfüllt werden.

Bei einer weiteren vorgesehenen Anwendung tiefkalter Eigenschaften muss Anhang E berücksichtigt werden.

4.1.2 Rechnerischer Nachweis

Diese Option erfordert die Berechnung aller druckführenden und lasttragenden Bauteile, außer wenn
ausreichende Erfahrungen aus ähnlichen Bemessungen vorliegen. Die Dicken der druckführenden Teile des
Innenbehälters und des Außenmantels dürfen nicht kleiner sein, als in 4.3 gefordert. Unter Umständen
können zusätzliche Berechnungen erforderlich werden, um die Bemessung für die Betriebsbedingungen
einschließlich einer Toleranz für externe Belastungen nachzuweisen (z. B. seismisch).

4.1.3 Rechnerischer Nachweis und Druckverstärkung

Die Druckhaltefähigkeit der Innenbehälter, die aus austenitischem nichtrostendem Stahl hergestellt wurden
mit Druckverstärkung, muss nach Anhang C bemessen werden.

4.1.4 Rechnerischer und experimenteller Nachweis

Wenn ein rechnerischer Nachweis für die Bemessung nicht möglich ist, dürfen planmäßige und kontrollierte
experimentelle Mittel angewendet werden unter der Voraussetzung, dass die Ergebnisse die in 4.3
geforderten Bemessungsnormen bestätigen. Ein Beispiel wäre die Anwendung von Dehnungsmessstreifen
zur Bewertung der Höhe der mechanischen Beanspruchung.

4.2 Allgemeinese Anforderungen für die Bemessung

4.2.1 Allgemein

Die Anforderungen in 4.2.2 bis 4.2.8 gelten für alle Behälter unabhängig von der für den Nachweis der
Bemessung verwendeten Option.

Im Falle der Erhöhung von mindestens einer der folgenden Parameter muss das ursprüngliche Programm für
den Nachweis der Bemessung unter Berücksichtigung dieser Modifikation wiederholt werden:

 der max. zulässiger Arbeitsdruck;

 das spezifische Gewicht des Gases, für das der Behälter ausgelegt wurde;

 das max. TARA-Gewicht des Innenbehälters;

 die Nennlänge und/oder Durchmesser des Innenbehälters;

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EN 13458-2:2002 (D)

oder im Falle jeder Veränderung im Hinblick auf

 den Werkstoff-Typ oder die Sorte (z. B. von nichtrostendem Stahl zu Aluminium oder Änderung der Sorte
des nichtrostenden Stahls);

 die grundlegende Form;

 eine Verringerung der Werkstoffeigenschaften des verwendeten Werkstoffes;

 eine Modifizierung der Auslegung eines Bemessungsverfahrens für alle unter Spannung stehenden Teile,
insbesondere soweit das Unterstützungssystem zwischen dem Innenbehälter und dem Außenmantel
oder dem Innenbehälter selbst oder dem Schutzrahmen, falls vorhanden, betroffen ist.

Das ursprüngliche Bemessungsprogramm muss wiederholt werden, um diese Modifizierungen zu


berücksichtigen.

4.2.2 Bemessungsspezifikation

Damit die Bemessung erstellt werden kann, müssen folgende Angaben, die einen bestimmten Behälter
definieren, verfügbar sein:

 zulässiger Arbeitsdruck;

 vorgesehene zu verwendende Fluide;

 Flüssigkeitsinhalt;

 Fassungsraum des Innenbehälters;

 Konfiguration;

 Handhabungs- und Sicherungsverfahren;

 örtliche Bedingungen, z. B. Umgebungstemperaturen, Erdbebensicherheit, usw.

 Befüll- und Entnahmeraten.

Es ist eine Bemessungsunterlage in Form von Zeichnungen mit Text zu erstellen, die die obigen Angaben
sowie gegebenenfalls Folgendes enthält:

 die Angabe, welche Bauteile durch Berechnung und welche durch Experiment nachgewiesen sind;

 Zeichnungen mit den Maßen und Dicken der lasttragenden Bauteile;

 die Spezifikation aller lasttragenden Werkstoffe einschließlich Sorte, Klasse, Vergütung, Prüfungen usw.,
soweit zutreffend;

 die Art der Werkstoffprüfbescheinigungen;

 Ort und genauere Angaben zu den Schweißnähten und anderen Verbindungen, Schweiß- und andere
Verbindungsverfahren, Zusatzwerkstoffe, Verbindungsmaterialien usw., soweit zutreffend;

 Berechnungen für den Nachweis, dass diese Norm erfüllt ist;

 Prüfprogramm für den Nachweis der Bemessung;

 Anforderungen für die zerstörungsfreien Prüfungen;

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EN 13458-2:2002 (D)

 Anforderungen für die Druckprüfungen;

 Anordnung der Rohrleitungen einschließlich Bauform, Größe und Ort aller Absperrarmaturen und
Druckentlastungseinrichtungen;

 genauere Angaben zu den Anhebepunkten und zum Anhebverfahren;

 Wind- und Erdbebenlasten.

4.2.3 Bemessungslasten

4.2.3.1 Allgemein

Ortsfeste Kryo-Behälter sind üblicherweise nicht für wechselnde Betriebsarten vorgesehen, daher sind
Analysen über Dauerbelastungen nicht notwendig.

Der ortsfeste Kryo-Behälter muss sicher den mechanischen und thermischen und chemischen Belastungen,
denen er während der Druckprüfung und des bestimmungsgemäßen Gebrauchs ausgesetzt ist, standhalten,
wie in 4.2.3.2 bis 4.2.3.7 angegeben.

4.2.3.2 Innenbehälter

Es muss davon ausgegangen werden, dass die folgenden Lasten, wie in 4.2.3.2.j) festgelegt, in Kombination
wirken:

a) Druck während des Betriebes, wenn der Behälter ein tiefkaltes verflüssigtes Produkt enthält:

pc L = p s + p L + 1 bar

Dabei ist

ps höchstzulässiger Druck, in bar

pL der Druck, in bar, den der Flüssigkeitsinhalt ausübt, wenn der Behälter bis zu seinem
Fassungsvermögen gefüllt wird, entweder

1) durch eine Siedeflüssigkeit bei Atmosphärendruck oder

2) durch eine tiefkalte Flüssigkeit bei deren ausgeglichenem Trippelpunkt oder Fließpunkttemperatur
bei Atmosphärendruck.

pL darf vernachlässigt werden, wenn er weniger als 5 % von (ps + 1) beträgt, andernfalls muss der
Druck benutzt werden, der 5 % von (ps + 1) überschreitet.

b) Druck während des Betriebes, bei dem der Behälter nur gasförmige Produkte bei 20 °C enthält:

pcG = p s + 1 bar

c) Reaktionen an den Abstützungspunkten des Innenbehälters während des Betriebes, bei dem der
Behälter nur tiefkalte verflüssigte Produkte enthält. Die Reaktionen müssen durch die Masse des
Innenbehälters, der Masse des maximalen Inhalts der tiefkalten Flüssigkeit und des Dampfes und der
Erdbebenlasten – wenn erforderlich – bestimmt werden. Die Erdbebenlasten müssen alle Kräfte
berücksichtigen, die auf den Behälter von der Isolation ausgeübt werden.

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EN 13458-2:2002 (D)

d) Reaktionen an den Abstützpunkten des Innenbehälters während des Betriebes, bei dem der Behälter nur
gasförmige Produkte bei 20 °C enthält. Die Reaktionen müssen durch die Masse des Innenbehälters,
seines Inhaltes und der Erdbebenlasten – wenn erforderlich – bestimmt werden. Die Erdbebenlasten
müssen alle Kräfte berücksichtigen, die auf den Behälter von der Isolation ausgeübt werden.

e) Die Belastung, die die Rohrleitungen infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnungen von Innenbehälter,
Rohrleitungen und Außenmantel aufbringen.

Es sind folgende Fälle zu untersuchen:

 Abkühlung (Innenbehälter warm – Rohrleitung kalt),


 Befüllen und Entnahme (Innenbehälter kalt – Rohrleitung kalt) und
 Lagerung (Innenbehälter kalt – Rohrleitung warm).

f) Die Belastung des Innenbehälters an seinen Abstützungspunkten, wenn er sich von der Umgebungs- auf
die Betriebstemperatur abkühlt.

g) Druckprüfung: Der Wert für den Nachweis muss der Größere sein von:

pT = 1,43 ⋅ ( p s + 1) bar oder siehe 6.5.1

oder

K 20
p T = 1,25 ⋅ ( p s + p L + 1) bar
K Bemessung

untersucht an jedem Behälterelement, wie z. B. Körper usw.

Das 1 bar ist addiert worden, um das äußere Vakuum zu berücksichtigen.

h) Belastungen infolge Transport und der örtlichen Erstellung;

i) Belastung durch Druck in ringförmigen Abschnitten, der gleich dem festgelegten Druck der
Druckentlastungseinrichtung des Außenmantels und dem Atmosphärendruck im Innenbehälter ist;

j) Der Behälter muss in der Lage sein, die folgenden Belastungskombinationen auszuhalten. Der
Berechnungsdruck p ist gleich dem hier in jeder Kombination 1, 2 und 3 festgelegten Druck:

1) Betrieb beim zulässigen Betriebsdruck, wenn der Behälter mit tiefkaltem Medium gefüllt ist:

a) + c) + e) + f);

2) Betrieb beim zulässigen Betriebsdruck, wenn der Behälter mit gewärmten Gas gefüllt ist:

b) + d);

3) Druckprüfung:

g)

4) Transport und Lagerung:

h)

5) Behälter, die einem externen Druck unterworfen wurden, der im Außenmantel entstanden ist:

i)

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EN 13458-2:2002 (D)

Der Innenbehälter muss in der Lage sein, zusätzlich zu den genannten Bedingungen dem Prüfmedium ohne
eine gesamte plastische Verformung zu widerstehen.

4.2.3.3 Außenmantel

Es muss in Betracht gezogen werden, dass die folgenden Lasten gegebenenfalls in Kombination wirken:

a) Ein Außendruck von 1 bar.

b) Ein Innendruck gleich dem eingestellten Druck der Druckentlastungseinrichtung für den Außenmantel.

c) Die Belastung durch Abstützsystem im Außenmantel, unter Berücksichtigung der örtlichen


Gegebenheiten, wie z. B. Wind- und Erdbebenlasten usw.

d) Die Belastung durch die Rohrleitung entsprechend 4.2.3.2 e).

e) Die Belastung an den Abstützungspunkten des Innenbehälters im Außenmantel, wenn sich der
Innenbehälter von der Umgebungs- auf die Betriebstemperatur abkühlt und wenn er in Betrieb ist.

f) Belastungen infolge Transport und örtlicher Erstellung;

g) äußere Belastungen von z. B. Wind, Erdbeben oder anderen örtlichen Bedingungen;

h) Gesamtgewicht.

4.2.3.4 Abstützungen des Innenbehälters

Die Abstützungen des Innenbehälters müssen für die in 4.2.3.2 c) angegebene Belastung plus die
Belastungen durch die differentiellen Wärmebewegungen geeignet sein.

4.2.3.5 Abstützungen des Außenmantels

Die Abstützungen des Außenmantels müssen für die in 4.2.3.3 angegebene Belastung berücksichtigt werden.

4.2.3.6 Anschlagpunkte

Die Anschlagpunkte müssen zum Anheben des ortsfesten Kryo-Behälters geeignet sein und nach dem
festgelegten Verfahren angehoben werden.

4.2.3.7 Rohrleitungen und Ausrüstungsteile

Rohrleitungen einschließlich Ventilen, Armaturen und Abstützungen müssen für die folgenden Belastungen
bemessen sein, wobei mit Ausnahme von Punkt a) in Betracht gezogen werden muss, dass die Lasten in
Kombination wirken:

a) Druckprüfung: nach 6.5.4;

b) Druck im Betrieb: Mindestens gleich dem an der Druckentlastungseinrichtung des Systems eingestellten
Druck; z. B. Der Einstelldruck für die thermische Entlastungseinrichtung;

c) Die thermischen Belastungen nach 4.2.3.2 e):

d) Die Belastungen, die durch das Ausströmen bei der Druckentlastung entstehen;

e) Ein Bemessungsdruck, nicht weniger als der maximal zulässige Druck, ps des Innenbehälters plus dem
Flüssigkeitsdruck. Für Rohrleitungen innerhalb des Vakuumbehälters muss ein weiteres Mal 1 bar
zugefügt werden.

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EN 13458-2:2002 (D)

4.2.4 Korrosionzuschlag

Korrosionszuschlag an Oberflächen, die mit dem Betriebsfluid in Berührung kommen, wird nicht gefordert. An
anderen Oberflächen wird kein Korrosionszuschlag gefordert, wenn sie geeignet korrosionsgeschützt sind.

4.2.5 Besichtigungsöffnungen

Besichtigungsöffnungen im Innenbehälter oder Außenmantel werden nicht gefordert unter der Voraussetzung,
dass den Anforderungen in prEN 13458-3 gefolgt wurde..

ANMERKUNG 1 Eine Korrosion an der Innenoberfläche durch die Kombination von Konstruktionswerkstoffen und
Betriebsfluiden kann nicht eintreten.

ANMERKUNG 2 Der Innenbehälter befindet sich innerhalb des evakuierten Außenmantels; somit kann eine Korrosion
an der Außenoberfläche des Innenbehälters nicht eintreten.

ANMERKUNG 3 Der Verzicht auf Besichtigungsöffnungen unterstützt auch die sichere Aufrechterhaltung des Vakuums
im Isolationsraum.

4.2.6 Druckentlastung

4.2.6.1 Allgemein

Die Druckentlastungsarmaturen für den Innenbehälter müssen prEN 13648-1 entsprechen.

Die Druckentlastungsarmaturen am Außenmantel müssen Anhang I entsprechen.

4.2.6.2 Innenbehälter

Der Innenbehälter muss mit mindestens einer Druckentlastungsarmatur ausgerüstet sein, um den Behälter
gegen Überdruck zu schützen. Praktische Beispiele enthält Anhang D.

Das System muss:

 so bemessen sein, dass es gebrauchstauglich ist;


 von anderen Funktionen unabhängig sein, es sei denn, dass die Sicherheitsfunktion nicht davon
beeinflusst ist;
 den Behälterdruck auf 110 % des zulässigen Arbeitsdruckes – bei einer kurzzeitigen Druckspitze –
begrenzen;
 ein fehlersicheres Verhalten haben;
 redundante Eigenschaften beinhalten;
 nicht-gleichartig wirkende Fehlermechanismen haben (verschiedenartige Mechanismen).

Das Fassungsvermögen der Schutzeinrichtung muss unter Berücksichtigung aller Eventualitäten eines
inneren Überdruckes festgelegt werden.

Beispielweise:

a) Wärmeverlust des Behälters;


b) Wärmeverlust mit Vakuumverlust;
c) Fehler in der Offen-Stellung des so gekennzeichneten Drucküberwachungsventils;
d) alle anderen in Reihe liegenden Ventile ergeben eine Hochdruckquelle für den Innenbehälter;
e) Wiederverwendung aller möglichen Kombinationen von Pumpen;
f) zurückschlagendes Gas und Flüssigkeit aus dem maximalen Fassungsvermögen der Anlage haben
Rückwirkung auf einen Behälter, der auf Betriebstemperatur ist.

13
EN 13458-2:2002 (D)

Der Überdruck aus den Kombinationen der Bedingungen a) bis f) muss auf höchstens 110 % des
höchstzulässigen Arbeitsdruckes durch eine selbstschließende Sicherheitseinrichtung begrenzt sein Das
erforderliche Fassungsvermögen dieser selbstschließenden Sicherheitseinrichtung darf in Übereinstimmung mit
prEN 13648-3 berechnet werden.

ANMERKUNG Wenn zusätzlich eine selbstschließende fehlersichere Sicherheitseinrichtungen eingebaut ist, sollte
deren Betriebsdruck so gewählt werden, dass ihre Fähigkeit — den Druck abzusperren — beim Betrieb der
selbstschließende Sicherheitseinrichtung bei 100 % des höchstzulässigen Arbeitsdruckes nicht beeinflusst ist und
auf keinen Fall darf der Betriebsdruck über dem Festigkeitsprüfdruck minus 1 bar des Behälterdeckels liegen. Das
erforderliche Fassungsvermögen jeder Redundanzeinrichtung sollte gleich dem erforderlichen Fassungsvermögen
der Primäreinrichtung sein.

Die Bedingungen für einen von außen einwirkenden Brand sind nur dann zu beachten, wenn sie durch die
Lage des Behälters bedingt sin.

Absperrarmaturen oder gleichwertige Einrichtungen dürfen vor Druckentlastungseinrichtungen eingebaut


werden, sofern Verriegelungen vorhanden sind, damit sichergestellt ist, dass der Behälter zu jeder Zeit
ausreichenden Ausflussmassenstrom hat.

Das Druckentlastungssystem muss so dimensioniert sein, dass der Druckabfall während des Ausströmens
voll eintritt und der Druck nicht übermäßig ist und nicht bewirkt, dass das Ventil sofort wieder schließt.

Der Druckabfall in der Leitung der Druckentlastungseinrichtungen sollte den in prEN 13648-3 festgelegten
Wert nicht überschreiten.

4.2.6.3 Außenmantel

Am Außenmantel muss eine Druckentlastungseinrichtung eingebaut sein. Die Entlastungseinrichtung muss so


eingestellt sein, dass sie bei einem Druck von nicht mehr als 0,5 bar anspricht. Der Entlastungsquerschnitt der
2
Druckentlastungseinrichtung darf nicht kleiner als 0,34 mm je Liter Fassungsvermögen des Innenbehälters
sein, muss aber einen Durchmesser von mindestens 10 mm haben.

4.2.6.4 Rohrleitungen

Jeder Abschnitt einer Rohrleitung, der tiefkaltes Fluid enthält und abgetrennt werden kann, muss durch ein
Entlastungsarmatur oder eine andere geeignete Entlastungseinrichtung geschützt sein.

4.2.7 Absperrarmaturen

4.2.7.1 Allgemein

Die Absperrarmaturen müssen EN 1626 entsprechen.

4.2.7.2 Absperrarmaturen

Um ein größeres Auslaufen von Flüssigkeit zu vermeiden, müssen sekundäre Maßnahmen zur Absperrung in
Betracht gezogen werden für solche Leitungen, die im tiefsten Punkt des Behälterbodens den
Flüssigkeitsstand ausströmen:

 mit einem Bohrungsdurchmesser von über 9 mm und einem Auslass zur Atmosphäre, oder

 mit einem Bohrungsdurchmesser von über 50 mm, wenn sie Bestandteil eines geschlossenen Systems
sind.

Die Sekundärmaßnahmen zur Absperrung können innerhalb der Betreiberinstallation sein und müssen ein
äquivalentes Schutzniveau haben.

14
EN 13458-2:2002 (D)

Die Sekundärmaßnahmen zur Absperrung können z. B. durch eine zweite Armatur erreicht werden, die so
eingebaut ist, dass sie im Notfall sicher funktioniert, eine automatische, im Fehlerfalle schließende Armatur
oder eine Einweg-Armatur oder eine bewegliche Abdeckung am offenen Ende der Leitung.

4.2.8 Füllfaktor

Es müssen Maßnahmen vorgesehen werden, die ein Befüllen mit Flüssigkeit auf nicht mehr als 98 % des
Gesamtvolumens bei Füllbedingungen sicherstellen.

4.3 Rechnerischer Nachweis

4.3.1 Allgemein

Wenn die Bemessung durch rechnerischen Nachweis nach 4.1.2 erfolgt, müssen die Wanddicken des
Innenbehälters und des Außenmantels mindestens gleich denen in diesem Abschnitt sein.

4.3.2 Innenbehälter

4.3.2.1 Allgemein

Bei der Ermittlung der Wanddicken der druckführenden Teile mit den Berechnungsformeln in 4.3.6 müssen
die Informationen von 4.3.2.2 bis 4.3.2.6 beachtet werden.

4.3.2.2 Werkstoffeigenschaften und Bemessungslasten

a) in Übereinstimmung mit 4.2.3.2 j) 1)

Werkstoffeigenschaften, die entweder nach 4.3.2.3.2 oder nach 4.3.2.3.3 bestimmt wurden, müssen auf
Veranlassung des Behälter-Herstellers übernommen werden.

b) in Übereinstimmung mit 4.2.3.2 j) 2), 3), 4), 5)

Werkstoffeigenschaften, die nach 4.3.2.3.2 bestimmt wurden, müssen übernommen werden.

4.3.2.3 Festigkeitskennwert K

4.3.2.3.1 Allgemein

Der bei den Berechnungen zu verwendende Festigkeitskennwert K muss

 für austenitischen nicht rostenden Stahl und Aluminium: die 1-%-Dehngrenze

 für alle anderen Werkstoffe die Streckgrenze, wenn nicht vorhanden die 0,2-%-Dehngrenze

sein.

ANMERKUNG Der obere Wert der Streckgrenze sollte angewendet werden.

4.3.2.3.2 K20

K muss der der Werkstoffnorm entnommene Mindestwert bei 20 °C sein (siehe Anhang J).

15
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.2.3.3 Kt

Der zulässige Wert von K muss für den Werkstoff bei Betriebstemperatur bestimmt werden, die der
Sättigungstemperatur — bei dem höchstzulässigen Behälterdruck — des eingefüllten tiefkalten Mediums
entspricht. Der Wert für K und E muss durch die Werkstoff-Norm (siehe EN 10028-7:2000, Anhang F für
austenitische nichtrostende Stähle) bestimmt oder muss vom Werkstoffhersteller garantiert werden.

4.3.2.4 Sicherheitsbeiwerte S, ST, S p und S k

Die Sicherheitsbeiwerte sind das Verhältnis vom Festigkeitskennwert K zu maximal zulässigen Belastung.

a) Innerer Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

 bei höchstzulässigem Behälterdruck


S = 1,5
 beim Prüfdruck des Behälters
ST = 1,05

b) Äußerer Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche)


 Zylindermantel Sp = 1,6
Sk = 3,0
 Kugelbereich Sp = 2,4
Sk = 3,0 + 0,002 R/s
 Krempenbereich Sp = 1,8

4.3.2.5 Schweißnahtfaktoren v

Innerer Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche) v = 0,85 oder 1,0 (siehe Abschnitt 6,
Tabelle 6)

Äußerer Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche) v = 1,0

4.3.2.6 Zuschläge c

c=0

4.3.3 Außenmantel

4.3.3.1 Allgemein

Zur Ermittlung der Wanddicken der druckführenden Teile aus den Berechnungsformeln in 4.3.6 ist
Nachstehendes zu beachten.

4.3.3.2 Berechnungsdruck p

Der Berechnungsdruck p gegen Innendruck muss gleich dem an der Druckentlastungseinrichtung des
Außenmantels eingestellten Druck sein.

Der Berechnungsdruck p gegen Außendruck muss gleich 1 bar sein.

4.3.3.3 Festigkeitskennwert K

Der bei den Berechnungen zu verwendende Festigkeitskennwert K muss derjenige bei 20 °C sein, wie in
4.3.2.3 festgelegt.

16
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.3.4 Sicherheitsbeiwerte S, Sp und Sk

Innerer Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

S = 1,1

Äußerer Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche)

 Zylindermantel Sp = 1,1

Sk = 2,01)

 Kugelbereich Sp = 1,6

Sk = 2,0 + 0,0014 R/s

 Krempenbereich Sp = 1,2

4.3.3.5 Schweißnahtfaktoren v

Innerer Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche) v = 0,7

Äußerer Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche) v = 1,0

4.3.3.6 Zuschläge c

Es sind keine Zuschläge erforderlich.

c=0

ANMERKUNG Äußere Oberflächen sind in geeigneter Weise korrosionsgeschützt.

4.3.4 Abstützungen, Anschlagpunkte und Gestell

Die Abstützungen und das Gestell müssen für die Belastungen nach 4.2 bemessen sein, wobei bewährte
Bemessungsverfahren und Sicherheitsbeiwerte anzuwenden sind.

Bei der Bemessung des Abstützsystems für den Innenbehälter dürfen für die jeweiligen Bauteile die
mechanischen Werkstoffeigenschaften bei der Temperatur verwendet werden, die sich ergibt, wenn der
Innenbehälter bis zum Fassungsvermögen mit tiefkaltem Fluid gefüllt ist.

4.3.5 Rohrleitungen

Die Rohrleitungen müssen für die in 4.2.3.7 definierten Belastungen bemessen werden, wobei bewährte
Bemessungsverfahren und Sicherheitsfaktoren zu benutzen sind.

1) Für gut bewährte Bemessungen ist ein Sicherheitsbeiwert von Sk = 1,5 akzeptabel, vorausgesetzt dass
 D nicht mehr als 2 300 mm
 Ib nicht mehr als 10 200 mm ist
und der ringförmige Spalt ist perestisch isoliert.

17
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6 Berechnungsformeln

4.3.6.1 Zylinder- und Kugelschalen unter innerem Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

4.3.6.1.1 Anwendungsbereich

Zylindrische und kugelförmige Schalen mit

Da
≤ 1,2
Di

4.3.6.1.2 Öffnungen

Zur Verschwächungen von Öffnungen siehe 4.3.6.7.

4.3.6.1.3 Berechnung

Die geforderte Mindestwanddicke s beträgt

 für Zylinderschalen

Da p
s = + c (1)
20 ( K / S ) v + p

 für Kugelschalen

Da p
s = + c (2)
40 ( K / S ) v + p

4.3.6.2 Zylinderschalen unter äußerem Überdruck (Druck auf die konvexgewölbte Oberfläche)

4.3.6.2.1 Anwendungsbereich

Zylindrische Schalen mit

Da
≤ 1,2
Di

4.3.6.2.2 Ausschnitte

Ausschnitte müssen nach 4.3.6.7 berechnet werden, wobei in der Formel der Außendruck als Innendruck zu
behandeln ist.

4.3.6.2.3 Berechnung

Die Berechnungen müssen für elastisches Einbeulen und für plastische Verformung durchgeführt werden. Der
niedrigste berechnete Druck pe oder pp muss mindestens gleich dem Bemessungsaußendruck sein.

ANMERKUNG 1 Die Beullänge lb ist die Länge der nicht verstärkten Zylinderschale (siehe Bilder 1 und 2). Es dürfen
andere Formen des Versteifungsquerschnitts benutzt werden.

ANMERKUNG 2 Für Behälter mit gewölbten Böden beginnt die Beullänge am Übergang des Zylinders in den Bereich des
gewölbten Bodens (siehe Bild 3).

18
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.2.4 Elastisches Einbeulen

Die Berechnungen werden mit Hilfe der nachstehenden Formel durchgeführt:

ì é 2 3ü
ï 20 s− c 80 2 n 2 − 1− ν ù é s − c ù ï
p e = E/S k í × + × ên − 1 + ú× ê ú ý (3)
2 2 2
ïî ( n − 1) [1+ ( n/Z ) ] Da 12 (1− ν 2 ) êë 1+ ( n/Z ) 2 úû ë Da û ïþ

dabei sind Z = 0,5 π Da/lb und n eine so bestimmte ganze Zahl gleich oder größer als 2 und größer als Z, dass
für sie der Wert von pe ein Minimum annimmt. n bezeichnet die Anzahl der Einbeulwellen, die beim Versagen
auf dem Umfang auftreten können.

Die Anzahl der Einbeulwellen kann mit Hilfe der folgenden Näherungsgleichung berechnet werden:

4
n = 1,63 Da3 /[l b2 ( s − c)] (4)

Für Rohre und Rohrleitungen darf für die Berechnungen folgende vereinfachte Formel benutzt werden:

3
E 20 æ s−cö
pe = × × çç ÷
÷ (5)
S k 1− ν 2 è Da ø

Bei einem festgelegten Prüfdruck von größer als 1,25 p muss eine zusätzliche Bemerkung gemacht werden
um sicherzustellen, dass die übernommene Werkstoffdicke nicht weniger beträgt als diejenige bei Prüfdruck
mit einem Sicherheitsbeiwert von 0,74 SK.

4.3.6.2.5 Plastische Beulen

Für Da/lb ≥ 5 gilt

20 K s − c 1
pp = × × (6)
Sp Da 1 + 1,5 u (1 − 0,2 Da / lb ) Da
100 ( s − c)

Für Da/lb > 5 muss der höhere der sich aus den Gleichungen (7) und (8) ergebenden Drücke mindestens
gleich dem äußeren Berechnungsdruck sein.

20 K ( s− c)
pp = × (7)
Sp Da

2
30 K æ s − c ö
pp = × çç ÷÷ (8)
Sp è lb ø

Bei einem festgelegten Prüfdruck von größer als 1,25 p muss eine zusätzliche Bemerkung gemacht werden
um sicherzustellen, dass die übernommene Werkstoffdicke nicht weniger beträgt als diejenige bei Prüfdruck
pT mit einem Sicherheitsbeiwert von 0,74 SK.

19
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.2.6 Versteifungsringe

Außer den Böden dürfen die in den Bildern 1 und 2 dargestellten Profile als effektive Verstärkungselemente
angesehen werden. Die an der Schale angeschweißten Versteifungsringe müssen den folgenden
Bedingungen genügen:

0,124 p Da3
I≥ Da ( s − c ) (9)
10 E

0,75 p Da
A≥ Da ( s − c) (10)
10 K

Das Trägheitsmoment I ist auf die neutrale Achse des Querschnitts der Versteifungsringe parallel zur
Mantelachse bezogen (siehe Achse x – x in Bildern 1 und 2). Schmale und hohe Versteifungsringe der in
Bild 1 dargestellten Art können einbeulen. Ist die Höhe des Elements größer als seine achtfache Breite, so
muss eine genauere Berechnung durchgeführt werden.

Wenn Versteifungsringe durch unterbrochene Schweißnähte an den Mantel angeschweißt sind, müssen die
Kehlnähte auf jeder Seite mindestens ein Drittel des Mantelumfangs überdecken und muss die Anzahl der
Schweißnahtunterbrechungen mindestens 2n betragen. Die Anzahl n der Einbeulungen ergibt sich nach
4.3.6.2.4.

Bei einem festgelegten Prüfdruck pT von größer als 1,25 p muss eine zusätzliche Bewertung gemacht werden
um sicherzustellen, dass die übernommene Werte von I und A nicht weniger betragen als diejenigen nach
Gleichung (9) und (10) bei einem Prüfdruck von 0,74 pT .

4.3.6.3 Kugelschalen unter äußerem Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche)

Kugelschalen, die einem äußeren Überdruck unterworfen sind, müssen nach 4.3.6.4.4 bewertet werden.

4.3.6.4 Gewölbte Böden unter innerem und äußerem Überdruck

4.3.6.4.1 Anwendungsbereich

Halbkugelböden mit Da/Di ≤ 1,2

10%ige Klöpperböden mit R = Da und r = 0,1 Da

und

Korbbogenböden mit 2 : 1 R = 0,8 Da und r = 0,154 Da

Im Falle torisphärischer Böden gilt 0,001 ≤ (s – c)/Da ≤ 0,1

ANMERKUNG Andere torisphärische Bodenformen dürfen verwendet werden, wenn entsprechende Berechnungen
durchgeführt werden.

4.3.6.4.2 Zylindrischer Bord

Die Höhe des zylindrischen Bordes h1 (Bild 4 a)) muss

 für 10%ige Klöpperböden 3,5 s;

 für Korbbogenböden mit 2 : 1, 3,0 s

20
EN 13458-2:2002 (D)

betragen. Die Bordhöhe darf kürzer sein, wenn im Falle von Innenbehältern die Rundnahtverbindung
zwischen gewölbten Böden und Zylinder wie für einen Schweißnahtfaktor von 1,0 gefordert zerstörungsfrei
geprüft wird.

ANMERKUNG Andere geflanschte/geschweißte Konfigurationen können verwendet werden, wenn geeignete


Berechnungen durchgeführt wurden.

4.3.6.4.3 Zwischendeckel

Deckel ohne Dickenbegrenzung dürfen entsprechend den Anforderungen von Bild F.2 eingebaut werden. Der
Außendurchmesser des Deckelrandes muss gegenüber den anstoßenden Abschnitten des Behälters eng
toleriert sein.

Die Stumpf- und Kehlnaht muss adäquat bemessen sein, damit sie allen relevanten Drücken, mechanischen
und thermischen Belastungen standhält. Dies kann durch eine genaue detaillierte Spannungsanalyse erreicht
werden und bei Übernahme der Kriterien von Anhang A.

Wenn nur Druckspannungen vorhanden sind, kann eine vereinfachte Annahme wie folgt übernommen
werden, dass die Stumpf- und Kehlnaht so bemessen sind, dass sie eine Scher-Belastung aushalten, die
gleich 1,5 × dem maximalen Differenzdruck quer über dem Deckel ist, multipliziert mit der Querschnittsfläche
des Körpers.

Die zulässige Scherbeanspruchung in diesem Fall sollte nicht K/3 übersteigen, wo die Fläche der Stumpfnaht
bei der Scherung die Breite der Schweißwurzelnaht mal der Umfangslänge der Schweißnaht und die Fläche
der Kehlnaht bei Nahtdicke mal der Umfangslänge der Schweißnaht ist.

Wenn die Spannungen in den Anschweißteilen vollständig analysiert und bewertet sind in Übereinstimmung
mit Anhang A, kann die Kehlnaht vernachlässigt werden. In anderen Fällen muss die Kehlnaht voll
berücksichtigt werden.

4.3.6.4.4 Berechnung bei innerem Überdruck (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

4.3.6.4.4.1 Dicke der Kalotte und der Halbkugel

Die Wanddicke des Kalottenteils gewölbter Böden und Halbkugelböden muss entsprechend 4.3.6.1.3
Da = 2 (R + s) ermittelt werden.

Ausschnitte im Scheitelbereich von 0,6 Da torisphärischer Böden, siehe Bild 4 b), und in Halbkugelböden
müssen entsprechend 4.3.6.7 verstärkt werden. Bei Verwendung scheibenförmiger Verstärkungen darf der
Scheibenrand den Bereich von 0,8 Da für 10%ige Klöpperböden und 0,7 Da für Korbbogenböden mit 2 : 1 nicht
überschreiten.

4.3.6.4.4.2 Wanddicke von torisphärischen Böden und Dicke des Halbkugelanschlusses

Die geforderte Wanddicke von Krempen und Halbkugelanschlüssen muss sein:

Da p β
s= +c (11)
40 ( K / S ) v

Bei Vollböden in Halbkugelform muss ein β-Wert von 1,1 innerhalb des Abstands x der Tangente des Bodens
an den Zylinder benutzt werden, hier gilt:

x = 0,5 R( s − c)

β wird in Abhängigkeit von (s – c)/ Da für 10 %-Klöpperböden Bild 5 und für 2 : 1-Korbbogenböden Bild 6
entnommen. Dabei ist Iteration erforderlich.

21
EN 13458-2:2002 (D)

Befinden sich Ausschnitte außerhalb des Bereichs von 0,6 Da, so ergibt sich die geforderte Dicke mit β aus
Bild 5 und 6 unter Verwendung der entsprechenden Kurve für den betreffenden Wert von di/Da.

Faktor β kommt aus den unteren Kurven in den Bildern 5 und 6, wenn der Bereich außerhalb von 0,6 Da nicht
durch Ausschnitte verschwächt ist.

Da ist der Durchmesser des zylindrischen Bords, wie in Bild 4 a) und Bild 4 b) dargestellt.

4.3.6.4.4.3 Wird ein gewölbter Boden aus Kalotten- und Halbkugelkomponenten zusammengeschweißt,
muss die Naht in einem ausreichenden Abstand vom Krempenrand liegen. Der genannte Abstand gilt
nachfolgend als ausreichend, er muss jedoch mindestens 100 mm betragen (siehe Bild 4 c)).

 Kalotte und Halbkugel haben unterschiedliche Wanddicken:

x = 0,5 R( s − c)

hierin ist s die geforderte Wanddicke der Halbkugel

 Kalotte und Halbkugel haben gleiche Wanddicken:

 für 10 %-Klöpperböden: x = 3,5 s


 für 2 : 1-Korbbogenböden: x = 3,0 s

V = 1,0 kann angewendet werden oder bei einteiligen Böden – wenn die Anwendung der Prüfung dem
festgelegten Bemessungsniveau entspricht, welches gleich dem zulässigen Bemessungsniveau ist.

V = 1,0 kann auch bei einem geschweißten gewölbten Boden angewendet werden – mit Ausnahme bei
Halbkugelböden – unabhängig vom Anwendungsbereich der Prüfung, vorausgesetzt, dass die Ausschnitte im
Scheitelbereich von 0,6 Da liegen, siehe Bilder 4 e) und 4 f) (linke Seite).

4.3.6.4.4.4 Befindet sich der Steg auf der Verbindungslinie zwischen benachbarten Ausschnitten nicht
vollständig im Bereich von 0,6 Da, so muss die Mindeststegbreite mindestens gleich der Summe der halben
Ausschnittsdurchmesser sein.

4.3.6.4.5 Berechnungen bei äußerem Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche)

Elastisches Einbeulen

Der Widerstand gegen elastisches Beulen ist ausreichend, wenn:

2
E æ s−cö
p ≤ 3,66 ç ÷ (12)
Sk è R ø

Wenn ein höherer Prüfdruck als 1,25 p festgelegt ist, darf die angenommene Wanddicke nicht weniger
betragen als

0,2 PT ⋅ S k
s = R× +c (13)
E
Dabei ist:

SK Sicherheitsbeiwert aus 4.3.2.4 oder 4.3.3.4

22
EN 13458-2:2002 (D)

Plastisches Beulen

Der Widerstand gegen plastisches Beulen wird nach 4.3.6.4.4 mit dem entsprechenden Sicherheitsbeiwert Sp
nach 4.3.2.4 und 4.3.3.4 ermittelt.

Wird ein höherer Prüfdruck als 1,25 p festgelegt, wird die angenommene Wanddicke bei einem Druck und
einem Sicherheitsbeiwert von mindestens 0,74 Sp bestimmt.

4.3.6.5 Kegelförmige Mäntel unter innerem und äußerem Überdruck

4.3.6.5.1 Symbole und Einheiten

Für die Anwendung von 4.3.5.5 gelten die folgenden Symbole und Einheiten zusätzlich zu denen in 3.2.
2
A Fläche des Versteifungsrings mm
Da1 Außendurchmesser des angeschlossenen Zylinders (Bild 7) mm
Da2 Außenduchmesser an der wirksamen Versteifung (Bild 9) mm
Dk Bemessungsdurchmesser (Bild 7) mm
Ds Manteldurchmesser am Stutzen (Bild 8) mm
4
I Trägheitsmoment, bezogen auf die Achse parallel zum Mantel mm
l Kegellänge zwischen wirksamen Versteifungen (Bild 9) mm
sg geforderte Wanddicke außerhalb des Abklingbereichs mm
sl geforderte Wanddicke innerhalb des Abklingbereichs mm
xi Abklinglängen (i = 1, 2, 3) für die Definition des Eckbereichs (Bilder 7 a) mm
und 7 b) und 4.3.5.5.5)
ϕ Kegelöffnungswinkel –
r Krempenradius mm

4.3.6.5.2 Anwendungsbereich

Kegel nach Bild 7 mit

0,001 ≤ sg c/Da1 ≤ 0,1

und

0,001 ≤ sl c/Da1 ≤ 0,1

Für den äußerem Überdruck gilt êϕú ≤ 70°. Kleine Böden mit Krempe, die durch Eckstoß verbunden sind,
können hiernach beurteilt werden.

Mehrere kegelförmige Mäntel dürfen angewendet werden unter der Voraussetzung, dass geeignete
Berechnungen durchgeführt wurden.

4.3.6.5.3 Ausschnitte

Abschnitte außerhalb des Abklingbereichs (Bild 8) müssen wie folgt berechnet werden:

Bei êϕú < 70° ist nach 4.3.6.7 zu berechnen unter Verwendung eines äquivalenten Zylinderdurchmessers

Ds + d i sin ϕ
Di = (14)
cos ϕ

23
EN 13458-2:2002 (D)

Bei êϕú ≥ 70° ist nach 4.3.5.6 zu berechnen.

4.3.6.5.4 Zerstörungsfreie Prüfungen

Alle Eckstoßverbindungen müssen der Untersuchung unterzogen werden, die für einen Schweißnahtfaktor 1,0
gefordert wird, siehe Tabelle 6 in Abschnitt 6.

4.3.6.5.5 Abklingbereich

Der Abklingbereich ist der Teil des Kegels, in dem die vorherrschenden Spannungen Biegespannungen in
Längsrichtung sind.

Der Abklingbereich ist in den Bildern 7a) und 7b) durch x1, x2 und x3 definiert, die aus folgenden Gleichungen
berechnet werden können:

x1 = Da 1 ( s1 − c) (15)

x 2 = 0,7 Da 1 ( s1 − c) / cos ϕ (16)

x3 = 0,5 x1 (17)

4.3.6.5.6 Berechnung bei innerem Überdruck bei êϕú ≤ 70° (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

a) Innerhalb des Abklingbereichs

Die unter Verwendung der Variablen

pS r
ϕ , und
15 Kv Da 1

aus den Bildern 10 a) bis 10 g) für den großen Kegelmantel/-Boden und Bild 10 h) für den kleinen
Kegelmantel/-Boden berechnete geforderte Wanddicke (s1) innerhalb des Abklingbereichs muss
mindestens gleich der nach Formel berechneten geforderten Wanddicke sg außerhalb des
Abklingbereichs sein.

Für eine Eckstoßverbindung ist die Kurve für r/Da1 = 0 zu benutzen.

Die Zwischenwerte der Kegelwinkel sind linear zu interpolieren.

Die Wanddicke s1 im Abklingbereich muss mindestens gleich der geforderten Dicke sg wie in Formel (18)
angegeben sein.

b) Außerhalb des Abklingbereichs

Die geforderte Wanddicke sg außerhalb des Abklingbereichs wird berechnet nach

Dk p 1
sg = × +c (18)
K
20 v − p cos ϕ
S

Dabei ist:

für den großen Mantel Dk = Da1 – 2 [sl + r (1 – cos ϕ) + x2 sin ϕ],

Für den kleinen Mantel ist Dk der größte Durchmesser des Kegels, bei dem die Wanddicke gleich sg ist.

24
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.5.7 Berechnung bei innerem Überdruck und bei ϕ > 70° (Druck auf die konkav gewölbte Oberfläche)

Bei r ≥ 0,01 Da1 ist die geforderte Wanddicke

ϕ p
s1 = s g = 0,3 ( D a 1l − r ) × × +c (19)
90 10 ( K / S ) v

4.3.6.5.8 Berechnung bei äußerem Überdruck (Druck auf die konvex gewölbte Oberfläche)

Die Stabilität gegen elastisches und plastisches Beulen muss nach 4.3.6.2 unter Verwendung eines
äquivalenten Zylinders nachgewiesen werden.

Für das Beispiel in Bild 9 ist der Durchmesser des äquivalenten Zylinders zwischen der Krempe und der
Versteifung

Da 1 + Da 2
Da = (20)
2 cos ϕ

und für die Länge des äquivalenten Zylinders gilt

Da 1 + Da 2
l= (21)
2 sin ϕ

Die äquivalente Länge zwischen zwei wirksamen Versteifungen muss in Abhängigkeit von den jeweiligen
Randbedingungen in der Bedeutung von 4.3.6.2 zuverlässig abgeschätzt werden.

Bei ϕ ≥ 10° kann der Winkel zum Zylindermantel als effektive Absteifung angesehen werden.

Für kleine Flächen muss die Dicke im Abklingbereich mindestens gleich dem 2,5-fachen der geforderten
Dicke des Kegelmantels bei demselben Winkel ïϕï sein, oder es muss ein Eckring mit folgenden
Eigenschaften eingebaut werden:

p (D a1 )4
l≥ tg ϕ (22)
960 ( E / S k )

Wenn ein höherer Druck als 1,25 p festgelegt wurde, muss eine zusätzliche Bewertung erfolgen um
sicherzustellen, dass der angenommene Wert l nicht unter dem liegt, der bei Prüfdruck mit einem
Sicherheitsbeiwert von 0,74 SK festgelegt wurde.

p (Da1 )2
A≥ tg ϕ (23)
80 ( K / S p )

Wenn ein höherer Druck als 1,25 p festgelegt wurde, muss eine zusätzliche Bewertung erfolgen um
sicherzustellen, dass der angenommene Wert l nicht unter dem liegt, der bei Prüfdruck mit einem
Sicherheitsbeiwert von 0,74 SK festgelegt wurde.

Sk (Behälter) ist der Sicherheitsbeiwert für die Verhinderung des elastischen Beulens nach 4.3.2.4 oder
4.3.3.4.

SP (Behälter) ist der Sicherheitsbeiwert für die Verhinderung des plastischen Beulens nach 4.3.2.4 oder
4.3.3.4.

Da1 ist der Durchmesser nach Bild 7b).

Die Fläche der Schale selbst kann in einer Breite von 0,5 √Da1s1 als mittragend berücksichtigt werden.

25
EN 13458-2:2002 (D)

Zudem sollte die Eckverbindung nicht als klassische Randbedingung idealisiert, d. h. die Gesamtlänge sollte
aus den meridionalen Einzellängen von Kegel und Zylinder gebildet werden.

Der Kegel muss zusätzlich nach 4.3.6.5.6 unter Verwendung des Sicherheitsbeiwertes SP aus 4.3.2.4 oder
4.3.3.4 nachgewiesen werden.

Wenn ein höherer Druck als 1,25 p festgelegt wurde, muss eine zusätzliche Bewertung erfolgen um
sicherzustellen, dass der angenommene Wert für die Werkstoffdicke nicht unter dem liegt, der bei Prüfdruck
mit einem Sicherheitsbeiwert von 0,74 SK festgelegt wurde. Für Dicken im Abklingbereich muss ν der für den
Innendruck geltende Wert sein.

4.3.6.6 Ebene Böden/Platten

4.3.6.6.1 Symbole

Für die Anwendung von 4.3.6.6 gelten die folgenden Symbole zusätzlich zu den in 3.2:

d1, d2, usw. Durchmesser von Ausschnitten in mm;

D1, D2 , usw. Durchmesser von ebenen Böden in mm.

4.3.6.6.2 Anwendungsbereich

Geschweißte oder massive ebene Böden mit

( s − c) / D ≥ 4 0,008 7 p / E

und

(s – c)/D ≤ 1/3

4.3.6.6.3 Ausschnitte

Ausschnitte werden nach 4.3.6.6.4 berechnet, wobei jedoch der Faktor C mit CA zu multiplizieren ist. CA ist in
Bild 11 angegeben.

4.3.6.6.4 Berechnung

Die geforderte Mindestwanddicke eines kreisförmigen ebenen Bodens beträgt

s = CD1 0,1 pS / K + c (24)

C und D1 sind Bild 12 zu entnehmen.

Die geforderte Mindestwanddicke einer rechteckigen oder elliptischen Platte beträgt

s = CC E f 0,1 pS / K + c (25)

CE ist Bild 13 zu entnehmen.

26
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.7 Ausschnitte in Zylindern, Kugeln und Kegeln

4.3.6.7.1 Symbole und Einheiten

Für die Anwendung von 4.3.6.7 gelten die folgenden Symbole zusätzlich zu den in 3.2:

b Breite der aufgesetzten, eingesetzten oder rohrförmigen Verstärkung mm


h Höhe der scheibenförmigen Verstärkung mm
l Steg zwischen zwei Stutzen mm
l's mittragende Stutzenlänge mm

m innerer Rohrüberstand mm
s mittragende Stutzenlänge mm
sA geforderte Wanddicke am Ausschnittsrand mm
ss Wanddicke des Stutzens mm
t hier: Mittenabstand zweier Stutzen mm

4.3.6.7.2 Anwendungsbereich

Runde Ausschnitte und die Verstärkung runder Ausschnitte mit unbegrenztem Durchmesser in Zylinder- und
Kugelmänteln in den folgenden Grenzen:

0,002 ≤ (s – c)/Da ≤ 0,1

(s – c)/Da < 0,002 ist zulässig, wenn di/Da ≤ 1/3 ist.

Diese Regeln gelten nur für Kegelmäntel, deren Wanddicke aus der Umfangsspannung ermittelt wird.

ANMERKUNG 1 Zusätzliche äußere Kräfte und Momente werden in diesem Abschnitt nicht behandelt und müssen
erforderlichenfalls besonders untersucht werden.

ANMERKUNG 2 Diese Bemessungsregeln gestatten plastische Verformungen bis zu 1 % bei Prüfdruck an


hochbeanspruchten Stellen. Deshalb sollen die Ausschnitte sehr sorgfältig bemessen werden, und plötzliche Änderungen
der Geometrie sind zu vermeiden.

Die Bemessungsregeln für nicht senkrechte Stutzen müssen auf denen von senkrechten Stutzen beruhen,
unter Verwendung der Maße der großen elliptischen Achse oder sie müssen nach EN 13445-3 berechnet
werden.

4.3.6.7.3 Formen der Verstärkungen

Ausschnitte dürfen nach einem oder mehreren der folgenden Formen verstärkt werden:

 Vergrößerung der Wanddicke, siehe Bilder 14 und 15;


 eingesetzte ringförmige Verstärkungen, siehe Bilder 16 und 17;
 aufgesetzte Verstärkung, siehe Bild 18;
 Rohrförmige Verstärkung, siehe Bilder 19 und 20;
 Scheiben- und rohrförmige Verstärkung, siehe Bild 21.

Wenn eine scheibenförmige Verstärkung am Innenbehälter eingesetzt wird, muss der Raum zwischen den
beiden Kehlnähten in den Vakuumraum entlüftet werden.

27
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.7.4 Bemessung von Ausschnitten

Die Kehlnaht an einer scheibenförmigen Verstärkung muss mindestens halb so dick sein wie die Höhe der
Verstärkung.

Bei rohrförmigen Verstärkungen muss die tragende Schweißnahtdicke mindestens gleich der erforderlichen
Dicke der dünneren angeschlossenen Wandung sein.

Ist der Festigkeitskennwert für die Verstärkung kleiner als der entsprechende Wert für die zu verstärkende
Wand, so ist dies bei der Berechnung nach 4.3.6.7.5 zu berücksichtigen. Ist der Festigkeitskennwert für die
Verstärkung größer als der für die zu verstärkende Wand, so darf der höhere Festigkeitskennwert nicht
berücksichtigt werden.

4.3.6.7.5 Berechnung

Wenn der Festigkeitskennwert K der Verstärkung kleiner als der der Wand ist, so ist bei scheibenförmigen
Verstärkungen die Fläche des Verstärkungsquerschnittes und bei rohrförmigen Verstärkungen die Wanddicke
des Stutzens im entsprechenden Verhältnis zum Rechnungsgang zu reduzieren. Bei einem Behältermantel,
mit volltragend angeschlossenen Rohren, deren Wanddicke nur nach der Innendruck-Formel bemessen ist
mit in Reihe angeordneten angeschweißten Stutzen, ist eine Berechnung jeder einzelne geforderten
Verstärkung des Stutzens nicht erforderlich.

Es muss jedoch die erforderliche Wanddicke gegen inneren Druck aus dem Wert für vA nach Formel (34) oder
v entnommen werden.

Ausschnitte können auch entsprechend folgender Beziehung verstärkt werden:

p æ Ap 1 ö K
ç + ÷≤ (26)
10 çè Aσ 2 ÷ø S

die auf dem Gleichgewicht zwischen der druckbelasteten Fläche Ap und dem tragenden Querschnitt Aσ
basiert. Die mit Hilfe dieser Beziehung ermittelte Wanddicke darf nicht kleiner sein als für die Behälterwand
ohne Ausschnitte erforderlich ist. Die druckbelastete Fläche Ap und der tragende Querschnitt Aσ, der gleich
Aσ0 + Aσ1 + Aσ2 ist, ergeben sich aus den Bildern 22 bis 25.

Die tragende Querschnittsfläche darf sich für Mäntel höchstens bis b nach Formel (28) und für Stutzen
höchstens bis ls nach Formel (30) oder (31) erstrecken.

Bei einem nach innen überstehenden Stutzenteil darf als tragende Querschnittsfläche bis zu einer größten
Länge

l's = 0,5 ls

einbezogen werden.

Die Beschränkungen nach 4.3.6.7.7 und 4.3.6.7.8 sind zu beachten.

Ist der Festigkeitskennwert K1, K2, usw. der Verstärkung niedriger als der für die Wand, müssen die Maße die
Beziehung

æK p ö æK p ö æK p ö p
ç − ÷ Aσ0 + ç 1 − ÷ Aσ1 + ç 2 − ÷ Aσ2 ≥ ⋅ Ap (27)
è S 20 ø è S 20 ø è S 20 ø 10

erfüllen.

28
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.7.6 Scheibenförmige Verstärkung

Ist die tatsächliche Wanddicke des Zylinders oder der Kugel kleiner als die geforderte Dicke sA am Ausschnitt,
dann genügt es, wenn die Wanddicke sA in einer Breite von

b = ( Di + sA − c) ( sA − c) (28)

mindestens jedoch 3 × sA um den Ausschnitt vorhanden ist – siehe Bild 16, 17 und 18.

Für Berechnungszwecke muss sA auf nicht mehr als das Zweifache der tatsächlichen Wanddicke begrenzt
werden.

Die Wanddicke der aufgesetzten Verstärkung nach Bild 18 darf nicht größer sein als die tatsächliche Dicke
der Wand, auf die die Verstärkung aufgetragen ist.

Von innen aufgesetzte Verstärkung ist nicht zulässig.

Die Breite der aufgesetzten Verstärkung darf auf b1 verringert werden, wenn die Scheibenhöhe h1
entsprechend

b1 h1 ≥ b h (29)

verringert wird und die oben angegebenen Grenzen eingehalten werden.

4.3.6.7.7 Rohrförmige Verstärkung

Für Berechnungszwecke muss ss auf nicht mehr als das Zweifache der tatsächlichen Wanddicke begrenzt
werden.

Die Stützenwanddicke darf nicht mehr als das Zweifache der tatsächliche Wanddicke des Behälters sein.

Die Wanddicke sA am Ausschnitt muss über eine Breite b nach Formel (28) berechnet mindestens gleich 3 sA
sein.

Die Grenzen für die Verstärkung am Behälter sind:

 für Zylinder und Kegel lS = 1,25 (di + sS − c) ( sS − c ) (30)

 für Kugeln lS = ( d i + sS − c) ( sS − c) (31)

Der Abstand ls darf auf ls1 verringert werden, wenn die Dicke ss entsprechend

ls1 ss1 ≥ ls ss (32)

auf ss1 erhöht wird und die genannten Grenzen sind zu beobachten.

4.3.6.7.8 Verstärkung durch Kombination von scheiben- und rohrförmiger Verstärkung

Scheiben- und rohrförmige Verstärkungen können gemeinsam zur Ausschnittsverstärkung herangezogen


werden (Bild 21). Für die Berechnung der Verstärkung sind 4.3.6.7.6 und 4.3.6.7.7 zusammen anzuwenden.
Die Erhöhung der Wanddicke kann durch eine aktuelle Erhöhung in der Wanddicke oder durch Zugabe einer
Scheibe erreicht werden.

29
EN 13458-2:2002 (D)

4.3.6.7.9 Mehrfachausschnitte

Mehrfache Ausschnitte gelten als Einzelausschnitte, wenn der Abstand l zwischen zwei benachbarten
Ausschnitten nach den Bildern 24 und 26 folgende Beziehung erfüllt:

l ≥ ( Di + sA − c) ( sA − c) (33)

Ist l kleiner als nach Formel (33) erforderlich, so muss geprüft werden, ob der zwischen den
Ausschnitträndern verbleibende Restquerschnitt der auf ihn wirkenden Belastung standhält. Die Verstärkung
ist ausreichend, wenn die entsprechende Anforderung von Formel (26) bzw. (27), soweit zutreffend, erfüllt ist.

Wenn die angrenzenden Ausschnitte unmittelbar zwischen der Längs- und Umfangsrichtung liegen, muss das
Berechnungsverfahren für die Längsrichtung (Bild 24) angewendet werden, aber die druckbeaufschlagten
Teile — entsprechend dem einteiligen Behälter (t Di /2) — können um einen Faktor = 0,5 (1 + cos 2 ϕ)
reduziert werden. Winkel ϕ siehe Bild 25.

Bei in Reihe angeordneten Ausschnitten mit volltragend angeschlossenen Rohren, deren Wanddicke nur nach
der Innendruck-Formel bemessen ist, kann als Verschwächungsbeiwert eingesetzt werden:

(t − d i )
vA = (34)
t

Bei nicht volltragend angeschlossenen Rohren ist Da in die Formel (34) einzusetzen.

4.3.7 Berechnungen für Betriebslasten

Ist das Bemessungsmerkmal durch Experiment nachgewiesen worden, so können zusätzliche Berechnungen
zu denen in 4.3.6 erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die Spannungen durch die Betriebsbelastungen
innerhalb der zulässigen Grenzen liegen. Es müssen alle während des Betriebes zu erwartenden
Belastungsbedingungen berücksichtigt werden (siehe 4.2.3).

Bei diesen Berechnungen werden statische Belastungen durch statische plus dynamische Belastungen
ersetzt.

Die Analyse muss die gesamten strukturellen Unstetigkeiten berücksichtigen, jedoch keine örtlichen
Spannungskonzentrationen.

Anhang A liefert die Begriffe und annehmbare Spannungsgrenzen, wenn eine Analyse für elastische
Spannungen durchgeführt wurde.

Zulässige Berechnungsverfahren sind z. B.:

 das Finite-Elemente-Verfahren;

 das Differenzengleichungsverfahren;

 das Randelementverfahren;

 anerkannte Lehrbücher, veröffentlichte Berichte, Regeln und Normen.

30
EN 13458-2:2002 (D)

a)

b)

Bild 1 — Rechteckringe als Versteifung

Bild 2 — Profilringe als Versteifung

Bild 3 — Gewölbter Boden

31
EN 13458-2:2002 (D)

a) Gewölbter Vollboden

b) Gewölbter Boden mit Stutzen

c) Böden mit Kalotte und Halbkugel von unterschiedlicher Wanddicke

32
EN 13458-2:2002 (D)

v = 0,85 oder 1,0


d) Nähte im Bereich von 0,6 Da

v = 1,0

e) Nähte außerhalb eines Bereiches von 0,6 Da

33
EN 13458-2:2002 (D)

v = 1,0 v = 0,85 oder 1,0


f) Böden, zusammengeschweißt aus runden Platten und Segmenten

Bild 4

Bild 5 — Berechnungsbeiwerte β für 10%ige Klöpperböden

34
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 6 — Berechnungsbeiwerte β für Korbbogenböden 2 : 1

35
EN 13458-2:2002 (D)

a) Geometrie konvergierender Kegelmäntel

b) Geometrie eines divergierenden Kegelmantels

Bild 7

36
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 8 — Geometrie eines Kegelausschnittes

Bild 9 — Geometrische Größen bei Beanspruchung durch äußeren Überdruck

37
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 a) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 10°

38
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 b) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 20°

39
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 c) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 30°

40
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 d) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 40°

41
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 e) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 50°

42
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 f) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 60°

43
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 g) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen konvergierenden Kegel mit einem Öffnungswinkel
ϕ = 70°

44
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 10 h) — Zulässiger Wert p·S/15 K v für einen divergierenden Kegel (Eckstoß) mit einem
Öffnungswinkel ϕ = 10° bis 70°

45
EN 13458-2:2002 (D)

Legende
1 Ausschnittsbeiwert CA
2 Verhältnis di/Di resp. di/f

Typ A Typ B
d = Innendurchmesser des Ausschnitts d = Innendurchmesser des Ausschnitts
D1 = Berechnungsdurchmesser D1 = Berechnungsdurchmesser
f = schmale Seite eines elliptischen Bodens f = schmale Seite eines elliptischen Bodens

ì 6 æ öi −1 æ d ö ü ì 6 æ öi −1 æ d ö ü
ï Ai ç d ÷
å 0 < çç ÷÷ ≤ 0 ,8ï ï Ai ç d ÷
å 0 < çç ÷÷ ≤ 0 ,8ï
ïï çD ÷ ïï ïï çD ÷ ïï
è iø è Di ø è iø è Di ø
C A = í i =1 ý C A = í i =1 ý
ï 6 æ d öi −1 ædö ï ï 6 æ d öi −1 ædö ï
å
ï Ai çç ÷÷ 0 < çç ÷÷ ≤ 0 ,8 ï å
ï Ai çç ÷÷ 0 < çç ÷÷ ≤ 0 ,8 ï
îï i =1 è f ø è f ø þï îï i =1 è f ø è f ø þï
A1 = 0,999 034 20 A1 = 1,001 003 44
A2 = 1,980 626 00 A2 = 0,944 284 68
A3 = –9,018 554 00 A3 = –4,312 102 00
A4 = 18,632 830 00 A4 = 8,389 435 00
A5 = –19,497 590 00 A5 = –9,206 283 84
A6 = 7,612 568 00 A6 = 3,694 941 96

Bild 11 — Ausschnittsbeiwert CA für ebene Böden und Platten ohne zusätzliches Randmoment

46
EN 13458-2:2002 (D)

Bauform der flachen Endfläche Bemessungsfaktor


Bedingungen
(nur im Grundsatz) C
a) Flache Endfläche, angeflanscht 1. Wölbungsradius: 0,30
Da, mm r, mm
bis 500 30
über 500 bis 1400 35
über 1400 bis 1600 40
über 1600 bis 1900 45
über 1900 50
und r ≥ 1,3 s.
2. Zylindrischer Teil: h ≥ 3,5 s.

b) Flache Endfläche, angeschmiedet 1. Wölbungsradius 0,35


oder gepresst r ≥ s/3 , jedoch mindestens 8 mm.
2. Zylindrischer Teil: h ≥ s.

c) Ebene Platte, von beiden Seiten Plattendicke:


in den Mantel eingeschweißt s ≤ 3 s1 0,35
s > 3 s1 0,40

d) Platte, mit Schweißnähten auf Plattenwanddicke:


beiden Seiten des Mantels in s ≤ 3 s1 0,40
diesen eingeschweißt
s > 3 s1 0,45
Es dürfen nur beruhigte Stähle verwendet werden.
Wenn Plattenwerkstoff eingesetzt wird, dürfen über
einen Bereich von mindestens 3 s in der Schweiß-
zone keine Unstetigkeiten des Werkstoffs in der
Platte nachweisbar sein

e) Ebene Platte, nur von einer Seite Plattendicke


in den Mantel eingeschweißt s ≤ 3 s1 0,45
s > 3 s1 0,50

Bild 12 — Bemessungsfaktoren für nicht abgesteifte kreisförmige flache Endflächen und Platten

47
EN 13458-2:2002 (D)

Legende
1 Berechnungsbeiwert CE
2 Verhältnis f/e
Rechteckige Platten Elliptische Platten
f = schmale Seite der rechteckigen Platte f = schmale Seite der rechteckigen Platte
e = breite Seite der rechteckigen Platte e = breite Seite der rechteckigen Platte
ì4 i −1 ü
æ f ö æf ö
ï
å
ï Ai ç ÷
èeø
0,1 F ç ÷ ≤ 1,0ï
èeø ï ìï 4 æ fö
i −1
æf ö üï
C e = í i =1
ï æ fö
ý
ï
å
C e = í Ai ç ÷
ïî I =1 è e ø
0,43 F ç ÷ ≤ 1,0 ý
èeø ïþ
ï 1,562 0 F ç ÷ ≤ 0,1 ï
î e
è ø þ
A1 = 1,58914600 A1 = 1,48914600
A2 = –0,23934990 A2 = –0,23934990
A3 = –0,33517980 A3 = –0,33517980
A4 = 0,08521176 A4 = 0,08521176

Bild 13 — Berechnungsbeiwert Ce rechteckiger oder elliptischer Platten

48
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 14 — Verstärkter zylindrischer Schuss Bild 15 — Verstärkter kegeliger Schuss

Bild 17 — Eingesetzte Verstärkung


Bild 16 — Blockflansch

Bild 18 — Aufgesetzte Verstärkung

49
EN 13458-2:2002 (D)

Typ a)

Typ b) Typ c)

Bild 19 — Stutzenverstärkung Bild 20 — Ausgehalste Öffnung

Typ a) Typ b)

Bild 21 — Scheibenförmige Verstärkung

50
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 22 — Berechnungsschema für zylindrische Grundkörper

Bild 23 — Berechnungsschema für kugelige Grundkörper

51
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 24 — Berechnungsschema für in Zylinder-Längsrichtung benachbarte Ausschnitte

Bild 25 — Berechnungsschema für benachbarte Ausschnitte in Umfangsrichtung des Mantels oder bei
Kugeln in einem Zylinder

52
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 26 — Berechnungsschema für benachbarte Ausschnitte in Umfangsrichtung des Mantels oder bei
Kugeln in einem Zylinder

5 Herstellung

5.1 Allgemein

5.1.1 Der Hersteller oder sein Zulieferer muss über Einrichtungen verfügen, die die Herstellung und die
Prüfung mit der Bemessung sicherstellen.

5.1.2 Der Hersteller muss sicherstellen:

 ein System zur Rückverfolgbarkeit der Werkstoffe für die druckführenden Teile, die zum Bau des
Innenbehälters benötigt werden;

 dass sich die Bemessungsmaße in festgelegten Toleranzen halten;

 das die erforderliche Reinheit des Innenbehälters, der zugehörigen Rohrleitungen und anderen
Ausrüstungen, die mit dem Kryo-Behälter-Fluid in Berührung kommen könnten, eingehalten wird.

5.1.3 Die im Anhang K aufgeführten Grundwerkstoffe — zusätzlich spezifiziert nach den besonderen
Anforderungen im Hauptteil dieser Europäischen Norm — sind dafür geeignet und dürfen in Herstellung von
Kryo-Behälten nach EN 13458 verwendet werden.

ANMERKUNG Die im Anhang L aufgeführten Werkstoffe dürfen nicht ohne europäische Werkstoffzulassung oder
Einzelgutachten verwendet werden.

5.2 Schneiden

Das Material ist durch thermisches Trennen, Spanen oder Kaltscheren zuzuschneiden und zu formen.
Thermisch getrenntes Material muss durch Spanen oder Schleifen nachbearbeitet werden.

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EN 13458-2:2002 (D)

5.3 Kaltumformen

5.3.1 Austenitischer nicht rostender Stahl

In den nachstehenden Fällen ist nach dem Kaltumformen keine Wärmebehandlung erforderlich:

1) Für Betriebstemperaturen bis – 196 °C

a) Die Prüfbescheinigung für den Grundwerkstoff weist eine Bruchdehnung A5 von mehr als 30 % aus
und der Kaltumformgrad beträgt nicht mehr als 15 % oder der Nachweis einer Restbruchdehnung
von mindestens 15 % wird erbracht.
b) Der Kaltumformgrad beträgt im Einzelfall mehr als 15 %, und die Restbruchdehnung beträgt
mindestens 15 %.

2) Für Betriebstemperaturen bis unter – 196 °C, die Prüfbescheinigung für den Grundwerkstoff weist eine
Bruchdehnung A5 von mehr als 30 % aus und der Kaltumformgrad beträgt nicht mehr als 10 %

3) Für Böden weist die Prüfbescheinigung für den Grundwerkstoff eine Bruchdehnung A5 aus:

 von mindestens 40 % bei Wanddicken bis zu 15 mm und Betriebstemperaturen bis hinab zu —


196 °C;
 von mindestens 45 % bei Wanddicken über 15 mm und Betriebstemperaturen bis hinab zu – 196 °C;
 von mindestens 50 % bei Betriebstemperaturen unter – 196 °C.

Ist eine Wärmebehandlung erforderlich, so muss sie entsprechend der Werkstoffnorm durchgeführt werden.

Das Kaltumformen kann entsprechend EN 13445-4 berechnet werden.

5.3.2 Ferritischer Stahl

Anforderungen an die Wärmebehandlung nach der Umformung sind:

a) Der Werkstoff für den Außenmantel einschließlich der kaltgeformten Böden mit oder ohne Sickennähte
erfordert keine Wärmebehandlung nach der Umformung;

b) 9 % Nickel-Stahl erfordert eine Wärmebehandlung nach der Umformung, wenn das Kaltumformen eine
Verformung von 5 % übersteigt. Zertifizierter 9 % Nickel-Stahl doppelt normalisiert und angelassen oder
angelassen muss bei einer Temperaur von 560 °C bis 580 °C spannungsarm geglüht werden. Das
Umformen und das Spannungsarmglühen müssen in verschiedenen Stufen ausgeführt werden. Eine
Probe aus dem Grundwerkstoff, der alle Verformungsstadien der Wärmebehandlung durchlaufen hat,
muss nach Beendigung der Wärmebehandlung geprüft werden, um darzulegen, dass die Werkstoffeigen-
schaften mit den Anforderungen der Werkstoffnorm übereinstimmen.

c) Folgende ferritische Stähle für den Innenbehälter erfordern keine Wärmebehandlung nach der
Kaltumformung, wenn die Verformung nicht mehr als 5 % beträgt:

1) Nickel-Legierte Stähle geeignet für tiefe Temperaturen;

2) Kohlenstoff- und Kohlenstoff-Mangan-Stähle:


2
 wenn Rm ≤ 530 N/mm oder
2 2
 wenn 530 < Rm ≤ 650 N/mm und R0,002 ≤ 360 N/mm sind.

Wenn eine Wärmebehandlung nach dem Kaltumformen erforderlich ist, sind dafür Normalisieren,
Normalisieren (doppelt) plus Anlassen, Vergüten oder Lösungs-Glühen geeignet.

54
EN 13458-2:2002 (D)

Die vom Hersteller des Grundwerkstoffes in der Prüfbescheinigung angegebenen Parameter dienen als
Anhaltspunk oder Vorschlag zur Wärmebehandlung, es sei denn, dass andere Wärmebehandlungen
angewendet werden dürfen, wenn diese Verfahren qualifiziert und das Produkt oder eine repräsentative
Produktprobe nach dem Umformen und der Wärmebehandlung geprüft wurden.

5.3.3 Aluminium oder Aluminiumlegierung

Kaltgeformte Böden aus Aluminium oder Aluminiumlegierung erfordern keine Wärmebehandlung nach der
Umformung, wenn keine Gefahr der Spannungsrisskorrosion während des Betriebs besteht.

5.4 Warmumformen

5.4.1 Allgemein

Das Umformen ist nach einem schriftlich angegebenen geeigneten Verfahren durchzuführen. Das
Formungsverfahren muss die Erwärmungsgeschwindigkeit, die Haltetemperatur, den Temperaturbereich und
die Zeit, in der die Formung erfolgt, festlegen und muss genauere Angaben zur Wärmebehandlung enthalten,
der das geformte Teil zu unterziehen ist.

5.4.2 Austenitischer nicht rostender Stahl

Der Werkstoff ist in geeigneter Atmosphäre ohne Flammenberührung gleichmäßig auf eine Temperatur zu
erwärmen, die die empfohlene Warmformungstemperatur des Werkstoffs nicht übersteigt. Erfolgt die
Umformung, nachdem die Temperatur des Werkstoffs unter 900 °C gefallen ist, so müssen die Anforderungen
von 5.3.1 erfüllt sein.

5.4.3 Ferritische Stähle

Anforderungen an die nachfolgende Wärmebehandlung sind:

a) warmgeformter 9 % Nickel-Stahl muss doppelt normalisiert und angelassen oder angelassen nach der
Werkstoffnorm sein, um mit den hier festgelegten Werkstoffeigenschaften übereinzustimmen.
Probestücke müssen nach der Werkstoffnorm hergestellt und geprüft werden.

b) Warm umgeformte ferritische Stähle müssen in Übereinstimmung mit der Werkstoffnorm wärmebehandelt
werden, die dort festgelegten Werkstoffeigenschaften sind darzulegen.

 In Luft abgeschreckte Stähle müssen sofort danach gehärtet werden.


 Probestücke müssen nach der Werkstoffnorm hergestellt und geprüft werden.
 Für normalisierte Stähle ist eine Wärmebehandlung nach der Umformung nicht nötig, wenn das
Warmumformen nach der Werkstoffnorm erfolgte; weitere Probestücke sind nicht erforderlich.

5.4.4 Aluminium oder Aluminiumlegierung

Wenn die Bruchdehnung A5 des geformten Werkstoffs nicht mehr als 10 % beträgt, ist eine
Wärmebehandlung nach der Umformung nicht erforderlich.

55
EN 13458-2:2002 (D)

5.5 Fertigungstoleranzen

5.5.1 Kantenversatz von Blechen

Außer wenn ein abgeschrägter Übergang vorgesehen ist, muss die Versetzung der Kanten benachbarter
Bleche an den Schweißnähten sein, wie nachstehend angegeben:

 für Längsnähte höchstens 15 % der Dicke des dünneren Bleches, bis max. 3 mm;

 für Rundnähte höchstens 25 % der Dicke des dünneren Bleches, bis max 5 mm.

Wenn eine Schräge zwischen den Oberflächen vorgesehen ist, muss diese eine Neigung von höchstens 30°
haben. Die Schräge darf die Breite der Schweißnaht enthalten, wobei die untere Oberfläche erforderlichenfalls
aus Schweißzusatzmaterial aufgebaut wird. Wenn Werkstoff aus einem Blech entfernt wird, um eine Schräge
herzustellen, darf die Dicke jedes Bleches nicht unter die für die Bemessung geforderte Dicke verringert
werden.

Der Abstand zwischen jeder der beiden Oberflächen des dickeren Bleches und der Mittenlinie des dünneren
Bleches bei abgeschrägten Schweißnähten muss betragen:

 für Längsnähte mindestens 35 % der Dicke des dünneren Bleches;

 für Rundnähte mindestens 25 % der Dicke des dünneren Bleches.

In keinem Fall darf die Oberfläche eines Bleches zwischen den Mittenlinien der beiden Bleche liegen.

Diese Anforderungen sind in Bild 27 veranschaulicht.

56
EN 13458-2:2002 (D)

Legende
h, h1, h2 Kantenversatz der Bleche
t Dicke des dünneren Bleches
e Abstand der Oberfläche des dickeren Bleches von der Mittenlinie des dünneren Bleches

Für Längsnähte:
h1 ≤ 0,15 t
und h2 ≤ 0,15 t

Für Rundnähte:
h1 ≤ 0,25 t
und h2 ≤ 0,25 t

a) Schweißnähte, die keine Abschrägung erfordern

Für Längsnähte:
h ≤ 0,15 t

(t − h )
e= ≥ 0,35 t
2

Für Rundnähte:
h ≤ 0,25 t

(t − h )
e= ≥ 0,25 t
2

b) Schweißnähte, die eine Abschrägung erfordern

Bild 27 — Kantenversatz von Blechen

5.5.2 Wanddicke

Die Wanddicke des Behälters muss mindestens gleich der Bemessungsdicke sein. Bei Wanddickensprüngen
darf sich die Wanddicke nur allmählich ändern.

5.5.3 Gewölbte Böden

Die Tiefe der Wölbung ohne die zylindrischen Borde muss mindestens gleich der theoretischen Tiefe sein.
Der Krempenradius muss mindestens die festgelegte Größe haben, der Kalottenradius darf höchstens die
festgelegte Größe haben. Das Profil darf sich nicht plötzlich ändern, sondern muss allmählich in die
festgelegte Form übergehen.

57
EN 13458-2:2002 (D)

5.5.4 Behälter

5.5.4.1 Der mittlere Außendurchmesser darf, aus dem Umfang errechnet, um nicht mehr als ± 1,5 % von
dem festgelegten Außendurchmesser abweichen.

5.5.4.2 Die Unrundheit u, berechnet aus der Beziehung

200 ( Dmax − Dmin )


Unrundheit u = in % (35)
( Dmax + Dmin )

darf nicht größer sein, als in Tabelle 1 angegeben.

Tabelle 1 — Zulässige Unrundheiten

Verhältnis Zulässige Unrundheit für


Wanddicke/Durchmesser Innendruck Außendruck
s/D ≤ 0,01 2,0 % 1,5 %
s/D > 0,01 1,5 % 1,5 %

Bei der Ermittlung der Unrundheit sind die sich aus dem Eigengewicht ergebenden elastischen Verformungen
abzurechnen. Für die Lage der Stützen ist eine größere Unrundheit zulässig, wenn sie infolge der Berechnung
oder Nachmessung begründet ist. Einzelne Aus- und Einbeulungen müssen innerhalb der zulässigen
Grenzabweichungen liegen. Derartige Aus- und Einbeulungen müssen einen flachen Verlauf haben, und ihre
Tiefe, gemessen als Abweichung von der normalen Rundung oder von der Mantellinie, darf 1 % der
Beulenlänge oder 2 % der Beulenbreite nicht überschreiten. Größere Aus- und Einbeulungen sind zulässig,
vorausgesetzt, sie sind aufgrund der Bezeichnung oder genauer Messung zulässig.

Unregelmäßigkeiten im Querschnitt (Überprüfung mit einer 20°-Lehre) dürfen 2 % der Lehrenlänge nicht
übersteigen. Dieser max. Wert darf sich um 25 % erhöhen, wenn die Länge der Unregelmäßigkeiten nicht 1/4
der Länge des Körpers zwischen zwei Umfangsnähten — bei einem max. Wert von 1 m – überschreitet.

Größere Unregelmäßigkeiten erfordern einen Nachweis — durch Berechnung oder genaue Messung —, dass
die Belastungen zulässig sind.

Wenn weiterhin Unregelmäßigkeiten im Querschnitt an Schweißnähten eintreten und diese verbunden sind
mit Abflachungen, die an die Schweißnähte anstoßen, darf die Unregelmäßigkeit im Querschnitt oder das
Ausbeulen die Werte in Tabelle 2 nicht übersteigen.

Ein herkömmliches Messverfahren muss eine 20°-Lehre sein.

Die Anwendung ist in Bild 28 angegeben. 2 Ablesungen P1 und P2 sind auf jeder Seite der Naht zu machen;
an jeder einzelnen Stelle wird die "Ausbeulung" als gleich bedeutend mit 0,25 (P1 + P2) angesehen.

58
EN 13458-2:2002 (D)

Bild 28 — Einzelheiten der Lehre

Die Messungen sollten in ungefähren Abständen von 250 mm an Längsnähten vorgenommen werden, um die
Lage der maximalen "Ausbeulung" zu bestimmen. Die Verwendung anderer Lehren ist nicht verboten.

Die maximal zulässigen Werte sind in Tabelle 2 angegeben.

Tabelle 2 — Maximal zulässige "Ausbeulungen"

Maße in Millimetern
Verhältnis Wanddicke e zum Durchmesser D max. zulässige Ausbeulung
e/D ≤ 0,025 5
e/D > 0,025 10

Für alle Verhältnisse ist die maximal zulässige Ausbeulung "e".

Für Zylinder unter äußerem Überdruck und wo der Umfang teilweise abgeflacht ist, muss nachgewiesen
werden, dass der Mantel ausreichende Festigkeit besitzt, damit plastische Verformungen an Stellen, an denen
die Tiefe der Abflachung mehr als 0,4 % des Außendurchmessers des Zylinders beträgt, vermieden werden.
Die Tiefe der Abflachung muss gemessen werden als eine Abweichung von der normalen Krümmung oder
der Linie des zylindrischen Körpers. Die entsprechende Festigkeit kann durch Berechnung mit Formel (6) in
4.3.6.2.5 unter Verwendung eines wie folgt bestimmten Wertes von u ermittelt werden:

400
u= q (36)
Da

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EN 13458-2:2002 (D)

Dabei ist

q die Tiefe der Abflachung, in Millimeter,

Da der Außendurchmesser des Zylinders, in Millimeter.

5.5.4.3 Die Abweichung von der Geraden darf höchstens 0,5 % der zylindrischen Länge betragen, außer
wenn es die Bemessung erfordert.

5.6 Schweißen

5.6.1 Allgemein

Diese Norm erfordert geeignete Schweißverfahren, die von qualifizierten Schweißern ausgeführt werden und
die Werkstoffe verträglich sind und die Schweißeignung nachgewiesen wurde.

5.6.2 Eignung

Die Schweißverfahren müssen nach EN 288-3, EN 288-4 oder EN 288-8 anerkannt sein.

Die Schweißer müssen nach EN 287-1 oder EN 287-2 oder EN 1418 anerkannt sein.

5.6.3 Anschweißteile

Zeitweilig an drucktragende Teile angeschweißte Anschweißteile sind auf das praktisch notwendige Minimum
zu beschränken.

Unmittelbar an drucktragende Teile angeschweißte zeitweilige Anschweißteile müssen mit dem unmittelbar
benachbarten Werkstoff verträglich sein.

Das Anschweißen von Anschweißteilen aus verschiedenen Stählen an Zwischenbauelemente wie


Futterbleche, die dauerhaft mit dem drucktragenden Teil verbunden sind, ist zulässig. Für Verbindungen
unterschiedlicher Stähle müssen verträgliche Schweißwerkstoffe eingesetzt werden.

Zeitweilige Anschweißteile sind vor der ersten Druckbeaufschlagung vom Innenbehälter zu entfernen. Das
dazu benutzte Verfahren muss vermeiden, dass die Unversehrtheit des Innenbehälters beeinträchtigt wird,
und soll durch Spanen oder Schleifen erfolgen. Ausbesserungen beschädigter Bereiche durch Schweißen
müssen nach einem anerkannten Schweißverfahren erfolgen.

Der Bereich des Innenbehälters, von dem die zeitweiligen Anschweißteile entfernt wurden, muss geglättet und
nach einem geeigneten zerstörungsfreien Verfahren geprüft werden.

Alle Anschweißteile am Außenmantel dürfen durch thermisches Trennen sowie durch die oben beschriebenen
Verfahren entfernt werden.

5.6.4 Schweißverbindungen

5.6.4.1 Einige Angaben zum Schweißen für Behälter nach EN 13458 sind im Anhang F enthalten. Diese
Angaben geben die bewährte und derzeit anerkannte Praxis wieder. Sie sind nicht als verbindlich anzusehen
und dürfen auch nicht die Entwicklung der Schweißtechnik auf irgendeine Weise einschränken.

Der Hersteller muss bei der Wahl einer geeigneten Schweißangabe berücksichtigen:

 das Fertigungsverfahren;
 die Gebrauchsbedingungen;
 die Befähigung, dass die notwendigen zerstörungsfreien Prüfungen durchgeführt werden können.

60
EN 13458-2:2002 (D)

Es dürfen andere Schweißangaben angewendet werden, wenn ihre Eignung durch eine Verfahrensprüfung
entsprechend EN 288-3, EN 288-4 oder EN 288-8, soweit anwendbar, nachgewiesen ist.

Um fehlerhaftem Schweißen von ferritischen Stählen vorzubeugen, muss überflüssiger Restmagnetismus


vermieden werden.

5.6.4.2 Wenn ein Teil eines Behälters aus zwei oder mehr Schüssen besteht, müssen die
Längsschweißnähte benachbarter Schüsse um 4 e mit mindestens 100 mm versetzt angeordnet sein.

5.6.4.3 Die mechanischen Eigenschaften kaltverfestigter austenitischer nichtrostender Stähle können


ungünstig beeinflusst werden, wenn der Werkstoff nicht richtig geschweißt wurde.

Die zusätzlichen nachfolgenden Anforderungen müssen angewendet werden:

 Die Wärmeleitung beim Schweißen sollte nicht mehr als 1,5 kJ/mm je Naht betragen; dies ist in der
Verfahrensprüfung festzulegen.

 Der Werkstoff darf nicht auf eine Temperatur von mehr als 200 °C abgekühlt werden.

 Der Werkstoff darf nach dem Schweißen nicht wieder erwärmt werden.

Siehe auch Anhang B.2.7, B.2.8; B.2.10 und B.2.11.

5.7 Andere Verbindungen als Schweißverbindungen

Werden andere Verbindungen als Schweißverbindungen zwischen metallischen und/oder nichtmetallischen


Werkstoffen hergestellt, so müssen diese Verfahren auf ähnliche Weise wie die Schweißverfahren einer
Verfahrensprüfung unterzogen werden, und diese Verfahren müssen für alle Verbindungen befolgt werden.
Analog müssen die Ausführenden für solche Verfahren ausgebildet werden und darf nur ausgebildetes
Personal diese Verfahren anwenden.

Lötverfahren und deren Anerkennung sind in EN 13133 und EN 13134 enthalten.

6 Prüfung

6.1 Qualitätssicherung

Ein Prüfplan muss mindestens die in 6.1.1 genannten Prüfschritte enthalten.

6.1.1 Prüfschritte bei der Fertigung eines Innenbehälters

Die folgenden zusätzlichen Prüfschritte müssen bei der Fertigung des Innenbehälters erfolgen:

 Verifikation der Werkstoffprüfbescheinigungen und Korrelation mit den Werkstoffen;

 Anerkennung der Protokolle für die Eignung des Schweißverfahrens;

 Anerkennung der Protokolle für die Qualifizierung der Schweißer;

 Prüfung der Schneidkanten der Werkstoffe;

 Prüfung der Ausführung der Schweißnähte einschließlich einer Überprüfung der Maße;

 Prüfung der Schweißnahtvorbereitungen und Heftnähte;

61
EN 13458-2:2002 (D)

 Sichtprüfung der Schweißnähte;

 Verifikation der zerstörungsfreien Prüfungen;

 Prüfung der Probeplatten für die Produktionsüberwachung der Schweißnähte und – falls erforderlich –
der geformten Teile nach der Wärmebehandlung ;

 Verifikation der Reinigung der inneren Oberfläche des Behälters;

 Prüfung des fertig gestellten Behälters einschließlich einer Überprüfung der Maße;

 Druckprüfung und erforderlichenfalls Protokollierung der bleibenden Verformung.

6.1.2 Zusätzliche Prüfschritte bei der Fertigung eines ortsfesten Kryo-Behälters

Die folgenden zusätzlichen Prüfschritte müssen bei der Fertigung des ortsfesten Kryo-Behälter erfolgen:

 Verifikation der Reinigung und Trockenheit des ortsfesten Kryo-Behälters;

 Sichtprüfung der Schweißnähte, die nicht in 6.1.1 behandelt wurden;

 Sicherstellung der Vakuumdichtheit;

 Dichtheitsprüfung der äußeren Rohrleitungen;

 Überprüfung der Unterlagen und des Einbaus der Druckentlastungseinrichtung(en);

 Überprüfung des Einbaus der Entlastungseinrichtungen für den Vakuumraum;

 Überprüfung des Typenschilds und aller anderen festgelegten Aufschriften;

 Prüfung des fertig gestellten Behälters einschließlich einer Überprüfung der Baumaße.

6.2 Probeplatten für die Arbeitsprüfungen

6.2.1 Anforderungen

Probeplatten für die für die Arbeitsprüfungen sind wie folgt herzustellen und für den Innenbehälter zu prüfen:

a) Eine Probeplatte je Behälter für jedes Schweißverfahren für Längsnähte.

b) Nachdem nacheinander 10 Probeplatten für das gleiche Verfahren die Prüfungen bestanden haben,
dürfen die Prüfungen auf eine Probeplatte pro 50 m Längsnaht für 9 % Nickel und ferritische Stähle und
eine Probeplatte pro 100 m bei anderen Werkstoffen verringert werden.

Für den Außenmantel sind keine Probeplatten für die Arbeitsprüfungen erforderlich.

Die Prüfergebnisse müssen wie folgt sein:

 Streckgrenzenprüfung der Schweißnähte (T): Ret, Rm und A5 der Probestücke dürfen normalerweise nicht
kleiner sein als die festgelegten Mindestwerte des Grundwerkstoffes oder die angenommenen Werte des
zugelassenen Schweißverfahrens.

 Stoßprüfung (IW, IH): Diese Prüfung muss nach EN 1252-1 oder nach EN 1252-2 durchgeführt werden.

62
EN 13458-2:2002 (D)

 Biegeprüfung (BF, BR, BS): Die Prüfung und die Prüfanforderungen müssen für Stähle mit
EN 288-3:1992, 7.4.2, und für Aluminium und Aluminiumlegierungen mit EN 288-4:1992, 7.4.2 überein-
stimmen.

 Ätzen (Ma): Das Makro-Ätzen muss den Aufbau der Naht und die Durchdringung anzeigen.

6.2.2 Umfang der Prüfung

Die Anzahl und Art der aus der Probeplatte zu entnehmenden Probekörper hängen vom Werkstoff und der
Dicke ab und müssen nach den Anforderungen in Tabellen 4 und 5 für den einzelnen Werkstoff und die
anzunehmende Dicke erfolgen.

ANMERKUNG Die Symbole der Tabellen 4 und 5 sind in Tabelle 3 angegeben.

Die Probeplatte muss von ausreichender Größe für die erforderlichen Probekörper sein einschließlich der
Zugabe für Wiederholprüfungen.

Vor dem Schneiden des Probekörpers muss eine zerstörungsfreie Prüfung an der Probeplatte ergeben
haben, dass die Probekörper aus fehlerfreien Bereichen kommen.

Tabelle 3 — Probekörper

Beschreibung Symbol
Oberseitige Biegeprobe nach EN 910:1996 BF
Wurzelseitige Biegeprobe nach EN 910:1996 BR
Seitenbiegeprobe nach EN 910:1996 BS4
Querzugversuch nach EN 895:1995 T
Kerbschlagbiegeversuch;Schweißgut nach EN 875:1995 IW
Kerbschlagbiegeversuch; HAZ nach EN 875:1995 IH
Makroätzen Ma

Tabelle 4 — Prüfung von Probeplatten aus Stahl

Gruppe e in mm Probekörper
feinkörniger normalisierter und e ≤ 12 1 BF, 1 BR, 1 T, 1 Ma
thermomechanisch behandelter
Stahl 12 < e ≤ 35 3 IW, 3 ICH,1 T, 1 Ma

Nickel-Stähle bis zu 9 % – Ni e ≤ 12 1 BF, 1 BR, 1 T, 1 Ma


12 < e 3 IW, 3 IH, 1 T, 1 Ma
austenitische nichtrostende Stähle e ≤ 12 1 BF, 1 BR, 1 T, 1 Ma
12 < e 3 IW, 1 T, 1 Ma

Tabelle 5 — Prüfung von Probeplatten aus Aluminium

Gruppe e in mm Probekörper
Reinaluminium und Aluminium mit e ≤ 12 1 BT, 1 BR, 1 T, 1 Ma
bis zu 1,5 % Verunreinigung oder
Aluminiumgehalt 12 < e 2 BS, 1 T, 1 Ma

63
EN 13458-2:2002 (D)

6.3 Zerstörungsfreie Prüfungen

6.3.1 Allgemein

Das Personal für die zerstörungsfreien Prüfungen muss nach EN 473 für seine Aufgaben ausgebildet sein.

Die Durchstrahlungsprüfung muss nach EN 1435 oder ISO 1106-1 durchgeführt werden. Radioskopische
Prüfung darf auch angewendet und muss nach EN 13068-3 durchgeführt werden.

Zerstörungsfreie Prüfungen für innere (Volumen-)Fehler am Außenmantel des ortsfesten Kryo-Behälters sind
nicht erforderlich.

6.3.2 Umfang der Prüfungen auf Oberflächenfehler

Jede Schweißnaht muss einer Sichtprüfung (erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme einer Lupe mit 5facher
Vergrößerung) unterzogen werden. Bestehen Zweifel, so ist diese Prüfung durch eine Untersuchung auf
Oberflächenrisse zu ergänzen.

Lichtbogenzündstellen und Bereiche, von denen zeitweilige Anschweißteile entfernt wurden, müssen glatt
geschliffen und einer Prüfung auf Oberflächenrisse unterzogen werden.

6.3.3 Umfang der Prüfungen auf innere Fehler

Die Prüfung des Innenbehälters auf innere Fehler muss durch Durchstrahlung erfolgen, wenn nicht eine
Ultraschallprüfung oder andere Verfahren gerechtfertigt werden können. Der Umfang der Durchstrahlungs-
prüfung der Hauptschweißnähte am Innenbehälter muss Tabelle 6 entsprechen.

Wenn zwei Halbkugelböden ohne zylindrischen Bord zusammengeschweißt werden, ist die Schweißnaht wie
eine Längsnaht zu prüfen. Alle Schweißnähte bei Halbkugelböden müssen auch als Längsnähte geprüft
werden.
Tabelle 6 — Umfang der Durchstrahlungsprüfung für Schweißnähte

Schweißnahtfaktor Durchstrahlungsprüfung
ν Längsnähte T-Stöße Rundnähte
1,0 100 %*) 100 % 25 %*)
0,85 2% 10 % oder mindestens 1 2%
Verbindung pro Behälter
ANMERKUNG 1 Wenn eine Stumpfnaht in einem Abstand von weniger als 3-mal Schweißnahtdicke (min. 50 mm)
von einem Stutzenausschnitt auftritt, muss ein zusätzlicher Röntgenfilm (müssen zusätzliche Röntgenfilme)
verwendet werden, wenn der ursprüngliche Film diese Lage nicht beinhaltet.
ANMERKUNG 2 Der mit *) gekennzeichnete Umfang der Durchstrahlungsprüfung darf auf 10 % jeder Naht von
jedem Behälters verringert werden, wenn mit dem gleichen Schweißverfahren 25 Behälter erfolgreich gebaut
wurden und
 das Schweißverfahren unverändert geblieben ist;
 die Ergebnisse der vorausgegangenen Prüfungen in der Werkstatt dokumentiert sind;
 die Prüfverfahren die gleichen sind;
 die Ergebnisse der zerstörungsfreien Prüfungen keine unzulässigen systematischen Fehler nachgewiesen
haben.
ANMERKUNG 3 Für zusätzliche Anforderungen für 9 %-Nickel-Stähle gilt Anhang B.
ANMERKUNG 4 Bei Eckverbindungen von Kegeln und in Bereichen hoher Biegebeanspruchung wird die
Umfangsnaht wie eine Längsnaht mit Schweißnahtfaktor 1 angesehen.
ANMERKUNG 5 Bei der pneumatischen Druckprüfung können zusätzliche Prüfungen erforderlich sein.
ANMERKUNG 6 Die 2 %-Durchstrahlungsprüfung darf an jedem Behälterlos durchgeführt werden. Die Anzahl der
Behälter eines Prüfloses darf nicht mehr als 5 sein. Die 2 % dürfen nicht Bestandteil der Filmlänge für die
Durchstrahlungsprüfung der T-Stöße sein.

64
EN 13458-2:2002 (D)

6.3.4 Bewertungskriterien

6.3.4.1 Bewertungskriterien für Oberflächenfehler

In Tabelle 7 sind die Bewertungskriterien für Oberflächenfehler angegeben.

Tabelle 7 — Bewertungskriterien für Oberflächenfehler

EN ISO 6520-1:1998
Fehler Zulässige Grenze
Ver-weisung
Ungenügende Durchschweißung 402 Nicht zulässig
Einbrandkerbe 5011 Bei einer Dicke unter 3 mm ist keine sichtbare
Einbrandkerbe zulässig.
Bei einer Dicke von mindestens 3 mm ist eine
geringfügige und unterbrochene Einbrandkerbe
zulässig, sofern sie nicht scharf und nicht tiefer als
0,5 mm ist.
Wurzelkerbe 5013 Wie Einbrandkerbe
Wurzelrückfall 515 Wie Einbrandkerbe
Zu große Wurzelüberhöhung 504 Bei einer Dicke bis zu 5 mm darf die
Wurzelüberhöhung nicht mehr als 2 mm sein.
Bei einer Dicke von mindestens 5 mm darf die
Wurzelüberhöhung nicht mehr als 3 mm sein.
Zu große Nahtüberhöhung 502 Bei einer Dicke unter 5 mm darf die Nahtüberhöhung
höchstens 2 mm betragen und muss die Schweißnaht
glatt sein.
Bei einer Dicke von mindestens 5 mm darf die
Nahtüberhöhung 3 mm nicht überschreiten und
muss die Schweißnaht glatt sein.
Ungleichmäßige Nahtzeichnung 514 Verstärkung regelmäßig und gleichmäßig mit
vollständiger Fugenfüllung.
Verlaufendes Schweißgut 509
Decklagenunterwölbung 511
Unregelmäßige (Naht-) Breite 513
Ansatzfehler 517
Schweißgutüberlauf 506 Nicht zulässig
Kantenversatz 507 Siehe 5.5.1
Zündstellen 610 Glattschleifen, abhängig von Dicke und
Schweißspritzer 602 Rissnachweisprüfung.
Wolframspritzer 6021
Ausbrechungen 603
Schleifstellen 604
Meißelkerben 605
Oberflächenrisse Nicht zulässig

65
EN 13458-2:2002 (D)

6.3.4.2 Bewertungskriterien für innere Volumenfehler

In Tabelle 8 sind die Bewertungskriterien für nach dem Durchstrahlungsverfahren festgestellte innere Fehler
angegeben.
Tabelle 8 — Bewertungskriterien für innere Volumenfehler

EN ISO 6520-1:1998
Fehler Zulässige Grenze
Verweisung
Risse und Bindefehler 4011 Nicht zulässig
Unvollständige Durchschweißung 4013 Nicht zulässig
Wurzelbindefehler Annehmbar, wenn die volle Schweißnahttiefe
mindestens gleich der Wanddicke ist und die Tiefe
der Wölbung weniger als 10 % der Wanddicke
beträgt.
Einschlüsse (einschließlich Oxid- 303 30 % der Dicke
einschluss in Aluminiumschweiß- 304
nähten). Porenzeile, parallel zur
Oberfläche und Wolframketten 2014 Die maximale Länge darf nicht größer sein als
2015 7 mm oder 2/3 t.

Lagenbindungsfehler und 4012 Wie Einschlüsse


Wurzelfehler in der
Mehrlagennaht
Sammeleinschlüsse Insgesamt darf die Gesamtlänge auf einer
beliebigen Länge von 6facher Dicke nicht größer
sein als die Dicke. Die Lücke zwischen zwei
Einschlüssen muss größer sein als die doppelte
Länge des größeren Einschlusses.
Auf einem Film sichtbarer Bereich Annehmbar, wenn kleiner als 2 % der projizierten
von Porosität Schweißnahtfläche.
Poren 2011 Annehmbar, wenn der Durchmesser höchstens
25 % der Dicke bei einem Höchstwert von 4 mm
beträgt.
Poren senkrecht zur Oberfläche 2021 Bei einer Dicke unter 10 mm sind Gänge nicht
zulässig. Bei einer Dicke von mindestens 10 mm
sind einzelne Lagen annehmbar, wenn ihre Tiefe
auf höchstens 30 % der Dicke geschätzt werden
kann.
Wolfram-Einschlüsse 3041 Bei einer Dicke unter 12 mm sind Wolfram-Ein-
schlüsse annehmbar, wenn ihre Länge höchstens
3 mm beträgt. Bei einer Dicke von mindestens
12 mm sind Wolfram-Einschlüsse annehmbar,
wenn ihre Länge höchstens 25 % der Dicke
beträgt.

6.3.4.3 Umfang der Prüfung für andere Verbindungen als Schweißverbindungen

Werden andere Verbindungen als Schweißverbindungen zwischen metallischen Werkstoffen und/oder nicht
metallischen Werkstoffen hergestellt, so muss der in 6.1 genannte Prüfplan auch auf eine geeignete
technische Spezifikation Bezug nehmen.

Diese technische Spezifikation muss die Beschreibung der Anforderungen für die Überwachung und Prüfung
zusammen mit den für die Berücksichtigung der Reparatur von Fehlern erforderlichen Kriterien enthalten.

66
EN 13458-2:2002 (D)

6.4 Ausbesserung von Fehlern

6.4.1 Allgemein

Nicht annehmbare innere oder Oberflächenfehler dürfen repariert werden, indem die Fehler ausgebessert
werden und neu geschweißt wird. Alle reparierten Schweißnähte müssen zu 100 % durch Besichtigung und
Durchstrahlung entsprechend den ursprünglichen Bewertungskriterien geprüft werden.

6.4.2 Von Hand geschweißte Nähte

Wenn Reparaturen an Schweißnähten als Ergebnis einer Durchstrahlungsprüfung vorgenommen werden, die
weniger als 100 % umfasst, muss für jede Seite der Reparaturnaht ein zusätzlicher Röntgenfilm (200 mm)
benutzt werden, um sicherzugehen, dass der Fehler isoliert und nicht systematisch war. Wenn die Fehler
systematisch und durch häufiges Auftreten desselben Fehlers gekennzeichnet sind, ist der Umfang der
Prüfung auf 100 % zu erhöhen, bis die Ursache der Fehler gefunden und beseitigt ist.

6.4.3 Durch automatische Schweißverfahren hergestellte Schweißnähte

Werden bei der Durchstrahlung unzulässige Fehler festgestellt, so müssen an allen Behältern, die mit
derselben Schweißmaschine nach demselben Verfahren hergestellt wurden, vom Beginn der Produktion oder
von der vorherigen, bestandenen zerstörungsfreien Prüfung an alle Hauptschweißnähte 100%ig mittels
Röntgen geprüft werden.

6.5 Druckprüfungen
6.5.1 Jeder Innenbehälter muss einer Druckprüfung unterzogen werden und seine Dichtheit muss
angegeben werden.

Die Dichtheit kann während der Erstellung des Vakuums nachgewiesen werden oder durch eine eigene
Dichtheitsprüfung bei einem Druck bis zum Bemessungsdruck.

Der Prüfdruck darf nicht weniger sein als der größere von:

1,43(Ps + 1)bar hydrostatischer Druck oder 1,25(Ps + 1)bar pneumatischer Druck

oder

K 20
1,25(Ps + PL + 1) in bar, unter Berücksichtigung von jedem Behälterelement, z. B. Körper usw.
K Bemessung

Wenn die Prüfung als hydraulische Druckprüfung durchgeführt wird, muss der Druck stufenweise bis zum
Prüfdruck erhöht und für 30 Minuten dort gehalten werden. Dann wird der Druck auf den Bemessungsdruck
reduziert, so dass eine visuelle Überprüfung aller Oberflächen und Verbindungsstellen erfolgen kann. Der
Behälter darf keine Anzeichen plastischer Verformung aufweisen. Eine Gasdruckprüfung darf unter ähnlichen
Bedingungen durchgeführt werden.

Die Gasdruckprüfung verwendet grundsätzlich eine höhere Speicherenergie als eine hydraulische Prüfung.
Sie darf üblicherweise nur dann durchgeführt werden, wenn gleichwertige Einrichtungen und Verfahren
angewendet werden, um die Sicherheit der Prüfer, Arbeiter und der Öffentlichkeit sicherzustellen.

6.5.2 Behälter, die nach der Druckprüfung repariert wurden, müssen nach Ausführung der Reparaturen der
festgelegten Druckprüfung erneut unterzogen werden.

6.5.3 Kommt austenitischer nicht rostender Stahl mit Wasser in Berührung, so muss der Chloridgehalt des
Wassers und die Zeitdauer der Berührung überwacht werden, um Spannungsrisskorrosion zu verhindern.

6.5.4 Das Rohrleitungssystem muss einer Druckprüfung bei einem Druck von nicht weniger als 1,1-mal
dem Bemessungsdruck (siehe 4.2.3.7e)) in dem jeweiligen Bereich unterzogen werden.

Es ist nicht nötig, die mechanischen Verbindungen und Ausrüstungsteile mechanisch zu belasten, die ihre
Zuverlässigkeit hinreichend unter Betriebsbedingungen erwiesen haben.

67
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang A
(normativ)

Elastische Spannungsanalyse

A.1 Allgemein
Dieser Anhang gibt Regeln an, die befolgt werden sollen, wenn eine elastische Spannungsanalyse zur
Bewertung der Bauteile eines ortsfesten Kryo-Behälters für die Betriebsbedingungen durchgeführt wird. Die
Wirkungen von dynamischen Belastungen sind durch Verwendung gleichwertiger statischer Belastungen zu
berücksichtigen, wie in 4.2.3 definiert.

A.4 und A.5 enthalten alternative Kriterien für die Akzeptanz der Auslegung auf der Grundlage der elastischen
Spannungsanalyse. Die Kriterien in A.5 sind nur bei lokalen Spannungen in der Umgebung von
Befestigungen, Halterungen und Stutzen anwendbar.

Die Regeln machen es erforderlich, die in dem betreffenden Bereich berechneten Spannungen in die
folgenden Spannungskategorien einzuteilen:

 Allgemeinese primäre Membranspannung;

 örtliche primäre Membranspannung;

 primäre Biegespannung;

 sekundäre Spannung.

Danach können die Spannungsgrößen fm, fL, fb und fg aus den Hauptspannungen f1, f2 und f3 in jeder Klasse
unter Verwendung der Schubspannungshypothese ermittelt werden, siehe A.2.1.

Die so bestimmten Spannungsgrößen müssen kleiner als die zulässigen Werte nach A.3 und A.4 oder A.5
sein.

Spannungsspitzen brauchen nicht untersucht zu werden, da sie nur von Bedeutung sind, wenn die
Bemessungen für zyklischen Gebrauch bewertet werden. Die ortsveränderlichen Kryo-Behälter Behälter im
Anwendungsbereich dieser Norm sind nicht für den zyklischen Gebrauch vorgesehen.

Bild A.1 und Tabelle A.1 sind als Anleitung und A.4 für die Auswertung für den Konstrukteur zur Erstellung
von Spannungskategorien in einigen typischen Fällen und von Grenzwerten für die Spannungsgrößen für
Kombinationen von Spannungskategorien aufgenommen worden. Es wird Fälle geben, in denen auf die
Definitionen der Spannungen Bezug genommen werden muss, um eine spezifische Spannungsbedingung
einer Spannungskategorie zuzuordnen. A.4.5 erläutert den Grund für die Aufteilung der Wärmespannungen in
die beiden Kategorien "Allgemeines" und "sekundär".

A.2 Begriffe

A.2.1 Spannungsgröße

Die Spannungsgröße ist gleich der zweifachen maximalen Schubspannung, d. h. gleich der Differenz von
algebraisch größter Hauptspannung und algebraisch kleinster Schubspannung in einem gegebenen Punkt.
Zugspannungen gelten als positiv, Druckspannungen als negativ.

68
EN 13458-2:2002 (D)

Die wesentlichen Spannungen f1 und f2 greifen tangential zur Oberfläche am Betrachtungspunkt an und sie
sollten mit den nachfolgenden Gleichungen berechnet werden.

f 1 = 0,5 × æç σ 1 + σ 2 + (σ 1 − σ 2 )2 + 4 × τ 2 ö÷
è ø

f 2 = 0,5 × æç σ 1 + σ 2 − (σ 1 − σ 2 )2 + 4 × τ 2 ö÷
è ø

Dabei ist:

σ 1 die Umfangsspannung;

σ 2 die meridionale Spannung (längs in einem zylindrischen Körper);

τ die Scherspannung.

A.2.2 Globale Unstetigkeit der Konstruktion

Eine globale Unstetigkeit der Konstruktion ist eine Quelle für Spannungs- oder Verformungserhöhungen, die
einen relativ großen Teil einer Konstruktion beeinflusst und eine deutliche Auswirkung auf das
Gesamtspannungs- oder -verformungsmuster oder auf die Konstruktion als Ganzes hat.

Beispiele für globale Unstetigkeiten der Konstruktion sind:

BEISPIEL 1 Übergänge Boden – Mantel.

BEISPIEL 2 Stutzen und Übergänge zwischen Mänteln mit unterschiedlichem Durchmesser oder unterschiedlicher
Dicke.

BEISPIEL 3 Stutzen.

A.2.3 Örtliche Unstetigkeit der Konstruktion

Eine örtliche Unstetigkeit der Konstruktion ist eine Quelle für Spannungs- oder Verformungserhöhungen, die
ein relativ kleines Werkstoffvolumen beeinflusst und keine merkliche Auswirkung auf das Gesamtspannungs-
oder -verformungsmuster oder auf die Konstruktion als Ganzes hat.

BEISPIEL 1 Kleine Übergangsradien

BEISPIEL 2 Kleine Zusatzeinrichtungen

BEISPIEL 3 Schweißnähte mit Teileinbrand

A.2.4 Normalspannung

Die Normalspannung ist die Komponente der Spannung senkrecht zur Bezugsebene; sie wird auch direkte
Spannung benannt.

Die Verteilung der Normalspannung über der Dicke eines Teils ist üblicherweise nicht gleichmäßig, so dass
diese Spannung ihrerseits als aus zwei Komponenten bestehend angesehen wird, von denen die eine
gleichmäßig verteilt und gleich dem Mittelwert der Spannung in Richtung der Dicke des betreffenden
Abschnitts ist und die andere sich räumlich mit der Dicke ändert.

69
EN 13458-2:2002 (D)

A.2.5 Schubspannung

Die Schubspannung ist die Komponente der Spannung, die in der Bezugsebene wirkt.

A.2.6 Membranspannung

Die Membranspannung ist die Komponente der Spannung , die gleichmäßig verteilt und gleich dem Mittelwert
der Spannung in Richtung der Dicke des betreffenden Abschnitts ist.

A.2.7 Primärspannung

Eine Primärspannung ist eine Spannung, die durch mechanische Belastungen allein erzeugt wird und so in
der Konstruktion verteilt ist, dass durch Werkstoffließen keine Umverteilung der Last eintritt. Sie ist eine
Normalspannung oder eine durch die aufgebrachte Belastung entwickelte Schubspannung, die erforderlich ist,
damit den einfachen Gleichgewichtssätzen der äußeren und inneren Kräfte und Momente genügt wird. Die
Grundeigenschaft dieser Spannung ist, dass sie nicht selbstbegrenzend ist. Primärspannungen, die die
Fließfestigkeit beträchtlich übersteigen, werden zum Bruch oder zumindest zu einer globalen Verzerrung
führen. Eine thermische Spannung wird nicht als Primärspannung eingestuft. Die Primärspannungen werden
in die Kategorien "Allgemeines" und "örtlich" eingeteilt. Die örtliche lokale Spannung wird in A.2.8 definiert.

Beispiele für allgemeine Primärspannungen sind:

BEISPIEL 1 Die Spannung in einem Zylinder- oder Kugelmantel aufgrund des Innendruckes oder von verteilten
Auflasten.

BEISPIEL 2 Die Biegespannung im Zentralteil eines flachen Bodens aufgrund des Druckes.

A.2.8 Primäre örtliche Membranspannung

Es gibt Fälle, in denen eine durch Druck oder eine andere mechanische Belastung erzeugte Membran-
spannung in Verbindung mit einer primären und/oder einer Unstetigkeitswirkung bei der Übertragung der Last
auf ein anderes Konstruktionsteil eine übermäßige Verzerrung hervorruft.

Die konservative Betrachtungsweise verlangt, dass eine solche Spannung als primäre örtliche
Membranspannung eingestuft wird, auch wenn sie gewisse Eigenschaften einer sekundären Spannung hat.
Ein verspannter Bereich darf als örtlich angesehen werden, wenn sich die Entfernung, über die die
Spannungsintensität 110 % der zulässigen allgemeinen primären Membranspannung überschreitet, in
meridionaler Richtung nicht weiter als bis 0,5 √RS erstreckt und wenn er sich in meridionaler Richtung nicht
näher als 2,5 √RS an einem anderen Bereich befindet, in dem die Grenzwerte der allgemeinen primären
Membranspannung überschritten werden.

Dabei bedeuten R und S den Radius bzw. die Dicke des Bauteils.

Ein Beispiel für eine primäre örtliche Spannung ist die Membranspannung in einem Mantel, die durch eine
äußere Last und ein äußeres Moment an einer dauernden Abstützung oder einer Stutzenverbindung erzeugt
wird.

A.2.9 Sekundärspannung

Eine Sekundärspannung ist eine Normalspannung oder eine Schubspannung, die durch die Einspannung
benachbarter Teile oder durch Selbsteinspannung einer Konstruktion entwickelt wird. Die Grundeigenschaft
einer Sekundärspannung ist, dass sie selbstbegrenzend ist. Örtliches Fließen und kleinere Verzerrungen
können die Bedingungen erfüllen, die zum Auftreten der Spannung führen, und trotzdem ist ein Ausfall beim
einmaligen Anlegen der Spannung nicht zu erwarten.

Ein Beispiel für eine Sekundärspannung ist die Biegespannung an einer globalen Unstetigkeit der
Konstruktion.

70
EN 13458-2:2002 (D)

A.2.10 Spitzenspannung

Die Grundeigenschaft einer Spitzenspannung ist, dass sie keine merkliche Verzerrung hervorrufen kann und
nur unerwünscht als mögliche Quelle eines Ermüdungsrisses ist. Eine nicht stark lokalisierte Spannung gehört
zu dieser Kategorie, wenn sie ihrer Art nach keine merkliche Verzerrung hervorrufen kann.

BEISPIEL 1 Die Oberflächenspannungen in der Wandung eines Behälters oder einer Rohrleitung, die durch
Wärmeschock erzeugt werden.

BEISPIEL 2 Die Spannung an einer örtlichen Unstetigkeit der Konstruktion.

A.3 Grenzwert für die allgemeine Membranspannung durch Längsdruck

Die Drucklängsspannung darf für Kohlenstoffstahl 0,93 ∆K und für austenitischen nicht rostenden Stahl und
Aluminiumlegierungen 0,73 ∆K nicht überschreiten. Dabei ergibt sich ∆ aus Bild A.2 oder A.3 als Pe/Pyss mit

1,21 Es 2
Pe =
R2

und

1,86 Ks
Pyss = für Kohlenstoffstahl
R

1,46 Ks
Pyss = für austenitischen nicht rostenden Stahl und Aluminiumlegierungen
R

A.4 Spannungskategorien und Spannungsgrenzwerte

A.4.1 Allgemein

Eine berechnete Spannung wird je nach der Art der Belastung und/oder ihrer Verteilung in eine der fünf
Grundspannungskategorien eingestuft, die in A.4.2 bis A.4.6 definiert sind. Für jede Spannungskategorie wird
für eine spezifische Bemessungsbedingung ein Spannungsintensitätswert abgeleitet. Damit die Analyse erfüllt
wird, sollte diese Spannungsintensität innerhalb der für jede Kategorie im Einzelnen angegebenen Grenze
liegen.

A.4.2 Kategorie der allgemeinen primären Membranspannung

Die Spannungen, die zur Kategorie der allgemeinen primären Membranspannungen gehören, sind die in
A.2.8 als allgemeine primäre Spannungen definierten Spannungen, die durch Druck und andere mechanische
Belastungen erzeugt werden, jedoch unter Ausnahme aller sekundären und Spitzenspannungen. Der Wert
der Membranspannungsintensität ergibt sich durch Mittelung dieser Spannungen über die Dicke des
betreffenden Abschnittes. Der Grenzwert dieser Spannungsintensität fm ist der zulässige Spannungswert
2 K/3 für den Innenbehälter und 0,9 K für den Außenmantel.

A.4.3 Kategorie der örtlichen primären Membranspannung

Die Spannungen, die zur Kategorie der örtlichen primären Membranspannungen gehören, sind die in A.2.8
definierten Spannungen, die durch Druck und andere mechanische Belastungen erzeugt werden, jedoch unter
Ausnahme aller thermischen und Spitzenspannungen. Die Spannungsintensität fL ist der Mittelwert dieser
Spannungen über die Dicke des betreffenden Abschnittes.

71
EN 13458-2:2002 (D)

A.4.4 Kategorie der allgemeinen oder örtlichen primären Membranspannungen plus der
primären Biegespannungen

Die Spannungen, die zur Kategorie der allgemeinen oder örtlichen primären Membranspannungen plus der
primären Biegespannungen gehören, sind die in A.2.7 definierten Spannungen, wobei aber der
Spannungsintensitätswert fb, (fm + fb) oder (fL + fb) der größte Wert dieser Spannungen ist, die über den
betreffenden Abschnitt wirken, unter Ausnahme von sekundären und Spitzenspannungen. fb ist die primäre
Biegespannungsintensität, d. h. die Komponente der primären Spannung proportional dem Abstand vom
Flächenschwerpunkt des Körperabschnitts. Die Spannungsintensität fb, (fm + fb) oder (fL + fb) darf K nicht
überschreiten.

A.4.5 Kategorie der primären plus sekundären Spannungen

Die Spannungen, die zur Kategorie der primären plus sekundären Spannungen gehören, sind die in A.2.7
definierten Spannungen plus die in A.2.9 definierten Spannungen, die durch Druck, andere mechanische
Belastungen und allgemeine Wärmewirkungen erzeugt werden. Die Wirkungen von globalen Unstetigkeiten
der Konstruktion sollten einbezogen werden, nicht aber die von lokalen Unstetigkeiten der Konstruktion
(Spannungskonzentrationen). Der Spannungsintensitätswert (fm + fb + fg) oder (fL + fb + fg) ist der größte Wert
dieser Spannungen, die über den betreffenden Abschnitt wirken, und ist auf 2 K zu begrenzen.

A.4.6 Wärmespannung

Die Wärmespannung ist eine selbstausgleichende Spannung, die durch eine ungleichmäßige
Temperaturverteilung oder unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten erzeugt wird. Wärmespan-
nungen werden in einem massiven Körper entwickelt, wenn ein Volumen des Materials daran gehindert wird,
die Form und Größe anzunehmen, die es üblicherweise bei einer Temperaturänderung annehmen sollte.

Für die Erstellung zulässiger Spannungswerte werden je nach dem Volumen des Bereichs, in dem die
Verzerrung erfolgt, folgende zwei Arten von Wärmespannungen anerkannt:

a) Die allgemeine Wärmespannung ist mit einer Verzerrung der Konstruktion verbunden, in der sie auftritt.
Überschreitet eine Spannung dieser Art bei Vernachlässigung der Spannungskonzentrationen 2 K, so
kann die elastische Analyse ungültig sein, und die nachfolgenden Temperaturwechsel können einen
Verzerrungszuwachs hervorrufen. Deshalb wird diese Art in Tabelle A.1 und Bild A.1 als sekundäre
Spannung eingestuft.

Beispiele für allgemeine Wärmespannungen sind:

BEISPIEL 1 Die Spannung, die von einem axialen Wärmegradienten in einem Zylindermantel hervorgerufen wird.

BEISPIEL 2 Die Spannung, die von einem Temperaturunterschied zwischen einem Stutzen und dem Mantel, an
dem er befestigt ist, hervorgerufen wird.

b) Die örtliche Wärmespannung ist mit einer nahezu vollständigen Unterdrückung der differentiellen
Ausdehnung verbunden und ruft somit keine deutliche Verzerrung hervor. Solche Spannungen werden
nur unter dem Gesichtspunkt der Ermüdung untersucht.

BEISPIEL Eine kleine Kaltstelle in einer Behälterwandung.

72
EN 13458-2:2002 (D)

A.5 Spezifische Kriterien, Spannungskategorien und Spannungsgrenzwerte für


begrenzte Anwendung

A.5.1 Allgemein
Die Kriterien und Spannungsgrenzwerte von besonderen Spannungskategorien für berechnete elastische
Spannungen benachbarter Befestigungen, Halterungen, Stutzen und Ausschnitten, welche dem
gemeinsamen Einfluss von Druck und äußeren Belastungen ausgesetzt sind, sind in A.5.2 bis A.5.4
festgelegt.

Die Mindestentfernung zwischen benachbarten beanspruchten Befestigungen, Unterlagen, Stutzen oder


Ausschnitten oder anderen spannungsführenden Erscheinungen darf nicht weniger als 2,5 √RS betragen.

R und S sind der Radius und die Dicke des Teiles. Die Kriterien von A.2.8 sind auf diesen Bereich nicht
anwendbar.

Wenn die Gestaltungsakzeptanz nach A.5 vorgeführt wurde, ist die Anwendung von A.4 nicht erforderlich.

A.5.2 Befestigungen und Halterungen


Die Abmessungen in Umfangsrichtung des beanspruchten Bereiches dürfen 1/3 des Körperumfanges nicht
übersteigen. Die Spannungen im benachbarten beanspruchten Bereich während der Druckbeaufschlagung im
Körper können als Druckspannung ohne weitere spannungsführende Erscheinung an der Halterung
betrachtet werden.

Unter den bei der Gestaltung angenommenen Belastungen gelten folgende Spannungsgrenzen:

 Die primäre Membranspannungsintensität sollte 0,8 K nicht übersteigen.

 Die Spannungsintensität als Summe der primären Membran- und primären Biegespannung darf 4/3 K
nicht übersteigen.

 Die Spannungsintensität als Summe der primären Membranspannungen, der primären Biegespannungen
und der Wärmespannungen darf 2 K nicht übersteigen.

A.5.3 Ausschnitte und Öffnungen


Die Ausschnitte oder Öffnungen müssen in Übereinstimmung mit 4.3.6.7 verstärkt sein.

Unter den bei der Gestaltung angenommenen Belastungen gelten folgende Grenzwerte:

 Die primäre Membranspannungsintensität darf 0,8 K nicht übersteigen.

 Die Spannungsintensität als Summe der primären Membran- und primären Biegespannung darf 1,5 K
nicht übersteigen.

 Die Spannungsintensität als Summe der primären Membranspannungen, der primären Biegespannungen
und der Wärmespannungen darf 2 K nicht übersteigen.

A.5.4 Zusätzliche Spannungsgrenzwerte


Wo signifikante zusammenpressende Membranspannungen vorhanden sind, sollte die Möglichkeit von
Beulungen untersucht werden und die Gestaltung erforderlichenfalls modifiziert werden (siehe A.3). In den
Fällen, in denen eine große äußere Belastung auftritt, ist es zulässig, die Summe aus Membran- und
Biegespannung (volle Press-Spannung) in jeder Richtung auf 0,9 K zu begrenzen.

Wenn nur die Schubspannung auftritt, darf sie K/3 nicht überschreiten. Die maximal zulässige
Auflagespannung darf K nicht überschreiten. Bei dreiaxialen Spannungen dürfen die größten Spannungen K
nicht überschreiten.

73
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle A.1 — Einteilung der Spannungen für einige typische Fälle

Klassifi-
Behälterbauteil Ort Ursprung der Spannung Art der Spannung
zierung
Mantel, Mantelplatte Innendruck allgemeine fm
zylindrisch oder weitab von Membranspannung
fg
kugelförmig Unstetigkeiten
Gradient über die Plattendicke
axialer Wärmegradient Membranspannung fg
Biegespannung fg
Übergang mit Innendruck Membranspannung fL
Boden oder
Biegespannung fg
Flansch
Mantel oder beliebiger äußere Belastung oder allgemeine fm
Endfläche, Abschnitt über äußeres Moment oder Membranspannung, gemittelt
beliebig den gesamten Innendruck über den vollen Abschnitt.
Behälter Spannungskomponente
senkrecht zum Querschnitt
äußere Belastung oder Biegung über den vollen fm
äußeres Moment Abschnitt.
Spannungskomponente
senkrecht zum Querschnitt
nahe einem äußere Belastung oder örtliche Membranspannung fL
Stutzen oder einer äußeres Moment oder Biegespannung
fg
Öffnung Innendruck
beliebiger Ort Temperaturunterschied Membranspannung fg
zwischen Mantel und
Biegespannung fg
Endfläche
Gewölbter Boden Scheitel Innendruck Membranspannung fm
oder Kegel
Biegespannung fg
Wölbung oder Innendruck Membranspannung fLa
Übergang zum
Biegespannung fg
Mantel
Boden, flach Mittenbereich Innendruck Membranspannung fm
Biegespannung fb
Übergang zum Innendruck Membranspannung fL
Mantel
Biegespannung fg

74
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle A.1 (fortgesetzt)

Behälterbauteil Ort Ursprung der Spannung Art der Spannung Klassifi-


zierung
Boden oder typischer Druck Membranspannung (Mittel- fm
Mantel, mit Verbindungssteg wert über den Querschnitt).
fb
Öffnungen in einem gleich- Biegespannung (Mittelwert
förmigen Muster über die Stegbreite, aber
Gradient über die Platte)
einzelner oder Druck Membranspannung fg
typischer Verbin-
dungssteg
Stutzen Querschnitt Innendruck oder äußere allgemeine Membran- fm
senkrecht zur Belastung oder äußeres spannung (Mittelwert über den
Stutzenachse Moment vollen Abschnitt).
Spannungskomponente
senkrecht zum Abschnitt
äußere Belastung oder Biegespannung über dem fm
äußeres Moment Stutzenabschnitt
Stutzenwandung Innendruck allgemeine fm
Membranspannung
fL
örtliche Membranspannung
fg
Biegespannung
differentielle Ausdehnung Membranspannung fg
Biegespannung fb
a
In Behältern mit großem Durchmesser/Dicke-Verhältnis sollte auch die Möglichkeit des Ausknickens und einer
Überverformung untersucht werden.

75
EN 13458-2:2002 (D)

1)
Spannungs- P rim ä re S p a n n u n g S e k u n d ä re S p a n n u n g
k a te g o rie
a llg e m e in e S p a n n u n g ö rtlic h e S p a n n u n g B ie g e s p a n n u n g

B e s c h re ib u n g m ittle re p rim ä re S p a n n u n g m ittle re S p a n n u n g ü b e r K Komponente


o m p o n e n te d der
e r primären
p rim ä re n s e lb sta u s g le ic h e n d e S p a n n u n g , d ie
(B e is p ie le proportional z u r E rfü llu n g d e r K o n tin u itä t d e r
ü b e r d e n K ö rp e ra b s c h n itt e in e n b e lie b ig e n S Spannung
pannung p ro p o rtio n a ldem
dem
s ie h e T a b e lle K o n s tru k tio n e rfo rd e rlic h is t, tritt a n
s c h lie ß t U n s te tig k e ite n u n d K ö rp e ra b s c h n itt b e h a n d e lt A Abstand
b s ta n d vvom
o m Flaschen-
F la s c h e n - U n s te tig k e ite n d e r K o n s tru k tio n
A .1 ) K o n z e n tra tio n a u s , w ird n u r U n s te tig k e ite n , a b e r n ic h t s cschwerpunkt
h w e rp u n k t ddes
e s Körperab-
K ö rp e r-a b - a u f, k a n n d u rc h m e c h a n is c h e
d u rc h m e c h a n is c h e K o n z e n tra tio n , w ird n u r s cschnitts,
h n itts , sschließt
c h lie ß tUnstetig-
U n s te tig - B e la s tu n g o d e r d u rc h W ä rm e -
keiten und Konzentrationen a u s d e h n u n g s d iffe re n z e n v e ru r-
B e la s tu n g e n e r z e u g t d u rc h m e c h a n is c h e k e ite n u n d K o n z e n tra tio n e n
aus, wird nur durch s a c h t w e rd e n , s c h lie ß t ö rtlic h e
B e la s tu n g e n e r z e u g t a u s , w ird n u r d u rc hmecha-
m echa- S p a n n u n g s k o n z e n tra tio n e n a u s .
nische
n is c h e BBelastungen
e la s tu n g e nerzeugt
erze ug t
2)
S ym b o le fm fL fb fg

K o m b in a tio -
n en vo n
Spannungs-
kom ponen- 2K/3 In n e rn -
2 K /3Innen-
te n u n d fm b e h ä lte r
behälter
z u lä s s ig e 0 ,9 K Außen-
0,9 K Außen-
G re n z w e rte M a n te l
Mantel
der
Spannungs- fL K fL + fb + fg
g rö ß e n oder 2K
fm + fb + fg

fL + fb
oder K
f m + fb

1)
Die Spannungen in Kategorie fg sind die Anteile der Gesamtspannung, die durch Wärmegradienten, Unstetigkeiten der Konstruktion usw. hervorgerufen werden und nicht die primären
Spannungen enthalten, die im selben Punkt ebenfalls vorhanden sein können. Es sei jedoch angemerkt, dass eine detaillierte Spannungsanalyse häufig die Kombination von primären und
sekundären Spannungen unmittelbar ergibt und gegebenenfalls dieser berechnete Wert die Summe von fm (oder fL) + fb + fg und nicht fg allein darstellt.

2)
Die Symbole fm, fL, fb und fg stellen keine Einzelgrößen dar, sondern sind Kombinationen von sechs Größen, die die sechs Spannungskomponenten repräsentieren.

Bild A.1 — Spannungskategorien und Grenzwerte der Spannungsgrößen

76
EN 13458-2:2002 (D)

Bild A.2 — Für Behälter, die einem Außendruck ausgesetzt sind

Bild A.3 — Für Behälter, die keinem Außendruck ausgesetzt sind

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EN 13458-2:2002 (D)

Anhang B
(normativ)

Zusätzliche Anforderungen für 9 %-Nickel-Stähle

B.1 Allgemein
Behälter, die mit 9 %-Nickel-Stahl ausgelegt wurden, sind normalerweise aus austenitischen oder modifizierten
austenitischen Stählen geschweißt. Die 1 %- oder 0,2 %-Dehngrenze der Werkstoffgrundplatte wird von derjenigen
der ganz geschweißten Probe übertroffen. Diese Schweißwerkstoffe zeigen eine sehr gute Dehnung und gute
Härteeigenschaften. Nach dem Härten bleibt die Dehnung des Schweißwerkstoffes vollständig im elastischen
Bereich.

Der in der Gleichung von 4.3.6 angenommene Wert für K ist derjenige des 9 %-Ni-Grundwerkstoffes für den
Behälterkörper.

Während der ersten Dehnungsprüfung nach der Herstellung werden die Schweißnähte in einem kleinen aber doch
wesentlichen Umfang plastisch gestreckt, so dass ihre Dehnbarkeit steigt und mit den aufgebrachten Lasten ein
Gleichgewichtszustand erreicht wird. Danach hat der Behälter ein elastisches Verhalten, wenn er mit dem maximal
zulässigen Arbeitsdruck beaufschlagt wird.

B.2 Besondere Anforderungen


B.2.1 Die Mindest-Bemessungstemperatur von Behältern mit 9 % Ni darf nicht weniger als –196 °C sein.

B.2.2 Die maximale Bemessungstemperatur muss 50 °C betragen und eine maximale Temperatur von 200 °C
darf beim Enteisen oder Trocknen des Behälters bei niedrigem Druck nicht überschritten werden.

B.2.3 Die maximale Behälterdicke an den Schweißkanten darf 30 mm nicht übersteigen. Ein Schweißdraht mit
hohem Nickel-Austenit-Gehalt muss verwendet werden, wenn die Schweißkanten 20 mm übersteigen.

B.2.4 Die volle Länge aller Stumpfnähte muss durch Ultraschall- oder Durchstrahlungsverfahren vor der ersten
Dehnungsprüfung überprüft werden.

Nach dieser Norm nicht zulässige Defekte müssen repariert und wieder geprüft werden, um ihre volle
Übereinstimmung mit der Norm darzulegen.

B.2.5 Die volle Länge der Nähte der angeschweißten Teile muss vor der ersten Dehnungsprüfung durch eine
Durchdringungsprüfung überprüft werden.

Nach dieser Norm nicht zulässige Fehler müssen repariert und wiedergeprüft werden, um die Übereinstimmung mit
dieser Norm darzulegen.

B.2.6 Der Behälter und alle Schweißnähte müssen nach der Dehnungsprüfung einer Sichtprüfung unterzogen
werden, um sicherzustellen, dass keine offensichtlichen globalen Verformungen vorhanden sind.

78
EN 13458-2:2002 (D)

B.2.72) Das Schweißzulassungsverfahren und die Proben für den Zugversuch in Umfangsrichtung bei der
Fertigungsprüfung dürfen:

 keine globalen Verformungen aufweisen, wenn sie einer Streckbeanspruchung ausgesetzt sind, die gleich
dem minimalen festgelegten Sicherheitsbeiwert K des Grundwerkstoffes ist. Eine unwesentliche Reduzierung
ist in den Bereichen akzeptabel, in denen plastische Verformung aufgrund starker Härtung vorkommt. Die
gemessene 1 %-Dehnung der Dehnungsbeanspruchung der Probe in Umfangsrichtung bei Verwendung einer
Lehrenlänge von 50 mm darf nicht weniger sein als der festgelegte minimale Sicherheitsbeiwert K des
Grundwerkstoffes;

 eine Bruchfestigkeit haben, die nicht weniger als die festgelegte minimale Festigkeit des Grundwerkstoffes ist.

B.2.8 Biegeprüfungen in Längsrichtung, wie nach EN 288 zugelassen, müssen mehr verwendet werden als
solche in Querrichtung, wenn sie der Qualifizierung der Schweißverfahren oder der Probeplatten für die
Arbeitsprüfungen dienen2).

B.2.9 Die wärmebeeinflusste Zone im Bereich der Schweißnahtumgebung muss eine Kerbschlagfestigkeit von
54 J bei –196 °C an einer ISO-V-Kerbe aus dem Mittelwert von Proben während der Prüfung des
Schweißzulassungsverfahren und der Probeplatten für die Arbeitsprüfungen haben.

B.2.10 Die Öffnungen dürfen mit ihren Mittellinien nicht näher als 2-mal dem Wert ihres Durchmessers an den
Nähten liegen2).

B.2.11 Die Länge der Stumpfnähte muss so gewählt werden, dass, wenn sie Biegebeanspruchungen ausgesetzt
sind, wiederkehrende plastische Belastungen und vermehrte Störungen vermieden werden2)

B.2.12 Behälter aus 9 %-Nickel-Stahl dürfen nur mit Stützen aus nicht rostendem Stahl ausgestattet werden.
Wenn der Außendurchmesser des Stutzens 70 mm übersteigt, müssen die Druckbeanspruchung im Stutzen und in
der Behälterwand, die mechanischen Belastungen und die Wärmeausdehnung abgeschätzt werden und mit
Anforderungen in Anhang A in Übereinstimmung und für die vorgesehene Anwendung auf Dauer geeignet sein.

B.2.13 Füllmaterial/-drähte müssen aus austenitischen, modifizierten austenitischen oder hochlegierten Nickel-
Austenitik-Stahl-Werkstoffen bestehen.

B.2.14 9 %-Nickel-Stähle in Übereinstimmung mit EN 10028-4 sind für die Konstruktion von Kryo-Behältern nach
dieser Norm geeignet; andere Werkstoffe können als geeignet gelten.

2) Diese Angaben gelten auch für gehärtete, nichtrostende austenitische Stähle.

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EN 13458-2:2002 (D)

Anhang C
(informativ)

Druckverstärkung an Behältern aus austenitischen nichtrostenden Stählen

C.1 Einleitung
Austenitische nichtrostende Stähle (Bild C.2) zeigen andere Spannungs-/Dehnungseigenschaften als
Kohlenstoffstähle (Bild C.1); für nichtrostende Stähle bedeutet dies eine Erhöhung der Dehnungsgrenze.
Plastische Verformungen von 10 % sind bei Stählen möglich mit einer Bruchdehnung von mindestens 35 % unter
den Bedingungen beim Lösungsglühen.

Austenitische nichtrostende Stähle, die eine höhere Dehnungsgrenze erlangten, behalten diese und erhöhen
diesen Vorteil bei tiefkalten Temperaturen.

Wenn Beispielsweise der austenitische Stahl mit einer Spannung σ K über die Dehnungsgrenze beansprucht wird
und entlastet wird, entsteht daraus eine dauernde plastische Dehnung. Wird dieser Stahl erneut beansprucht,
bleibt er elastisch bis zu seiner höheren Belastung, der neuen Druckspannung, nur wenn die Belastung σK
übersteigt, verläuft die Verformung entsprechend der ursprünglichen Spannungs-/Dehnungskurve.

Wenn Druckverstärkungsspannungen σ K gewählt wurden, kann die Mindestwanddicke von Behälterteilen aus der
bemessenen Betriebs-Beanspruchung errechnet werden, die kleiner gleich 2/3 σK ist (gleich der neuen
Druckspannung).

In der Praxis wird die Druckverstärkung durch eine Steigerung der Druckbeanspruchung des gefertigten Behälters
auf den Druck pK erreicht in Kenntnis der Tatsache, dass damit die geforderte Höhe der plastischen Verformung
hergestellt wird, um der Druckbeanspruchung zu widerstehen.

Diese Technologie wird hauptsächlich bei Behältern (oder Behälterteilen) angewendet, die nach dem nicht-
komplexen "balloon-type"-Verfahren bemessen werden, d. h. bei Strukturen, bei denen die durch Druck erzeugten
Membranspannungen überwiegen. Die anderen Behälterteile werden nach den üblichen, in Abschnitt 4 und den
zugehörigen Anhängen festgelegten Bemessungsspannungen ausgelegt.

ANMERKUNG Diese Methode ist als "Kaltziehen" bekannt. Im Zusammenhang mit Kryo-Behältern kann das Wort "kalt"
missverständlich sein, da der druckverstärkende Druck bei Raumtemperatur gilt. Bei kaltverfestigtem Werkstoff ist das eventuell
vorhandene Ziehen nur geringfügig. Wird andererseits ein Druck über den normalen Prüfdruck hinaus angewendet, zeigen alle
Teile des kompletten Behälters ihre tatsächliche Festigkeit und ihr tatsächliches Druckverhalten.

C.2 Anwendungsbereich
Dieser Anhang gilt für Kryo-Behälter aus austenitischem Stahl mit Wanddicken von nicht mehr als 30 mm, die bei
Raumtemperatur durch Druckbeaufschlagung druckverstärkt werden, nach Fertigstellung, und die für eine
maximale Betriebstemperatur von weniger als 50 °C vorgesehen sind.

C.3 Begriffe und Einheiten


Zusätzlich zu den in dieser Norm festgelegten Begriffen, Symbolen und Einheiten gelten für diesen Anhang:

C.3.1
druckfester Behälter
Druckbehälter, der einem berechneten und überwachten inneren Druck (verstärkendem Druck) nach Fertigstellung
ausgesetzt wurde

Die Wanddicke dieses Behälters wurde auf der Grundlage der Beanspruchung durch verstärkenden Druck
berechnet und nicht auf der Grundlage der konventionellen Bemessungsspannung des verwendeten Werkstoffes.

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EN 13458-2:2002 (D)

ANMERKUNG Behälter aus lösungsgeglühtem Werkstoff werden einer plastischen Verformung während der Verstärkung bis
zum Erreichen des Fließpunktes ausgesetzt. Behälter aus kaltverfestigtem Werkstoff werden einer kleinen oder einer nicht-
plastischen Verformung ausgesetzt.

C.4 Werkstoffe
C.4.1 Zulässige Werkstoffe für Konstruktionen, die allgemein als geeignet gelten für druckverstärkende
Anwendung bei Betriebstemperaturen von nicht weniger als –196 °C, sind die in Tabelle C.1 aufgeführten
austenitischen nichtrostenden Stähle. Anforderungen an diese Werkstoffe sind in EN 10028-7 enthalten.

Werden Werkstoffe im kaltverfestigten Zustand geliefert, muss der Werkstoff eine Bruchdehnung bei A5 von nicht
weniger als 35 % haben.

Tabelle C.1 — Austenitische Stähle, zugelassen für Druckverstärkung von Kryo-Behältern bei
Betriebstemperaturen von weniger als –196 °C

Stahlbezeichnung Werkstoff, lösungsgeglüht druckfester


Behälter
2 2 2
Name Nr RP0,2, N/mm , min RP1,0, N/mm , min σK, N/mm , max

X5CrNi18-10 1.4301 210 250 410


X2CrNi19-11 1.4306 200 240 400
X2CrNiN18-10 1.4311 270 310 470
X6CrNiTi18-10 1.4541 200 240 400
X6CrNiNb18-10 1.4550 220 240 400
X5CrNiN19-09 1.4315 220 240 400

C.4.2 Bei stabilen oder metastabilen austenitischen Stählen nach EN 13458-1:2002, Abschnitt 8, die nicht in
Tabelle C.1 aufgeführt sind, jedoch zur Anwendung qualifiziert sind, oder wenn die Betriebstemperatur des
Behälters unter –196 °C liegt, müssen die Stahlqualität und das Schweißverfahren durch die nachfolgende
Bauartzulassungs-Prüfung bestätigt werden. Diese Prüfung muss zusätzlich zu der in EN 13458-1:2002, 6.1 und in
5.6.1 dieser Norm geforderten Prüfung ausgeführt werden.

Eine geschweißte Probeplatten muss einer Zugbeanspruchung quer zur Schweißnaht unterzogen werden, die
gleich dem zu erwartenden Wert von σK ist. Von dieser Probeplatte müssen Proben wie folgt geprüft werden:

 Grundwerkstoff: zwei Zugversuche in Richtung der angewendeten Beanspruchung und ein Satz von
Kerbschlagbiegeversuchen quer zur Richtung der angewendeten Beanspruchung;

 Schweißnaht: zwei Zugversuche quer zur Naht und ein Satz von Kerbschlagbiegeversuchen am
Schweißwerkstoff nach EN 1252-1:1998, 3.4.

Ein Zugversuch und die Kerbschlagbiegeversuche müssen bei der niedrigsten Betriebstemperatur, der andere
Zugversuch muss bei 20 °C durchgeführt werden.

Grundwerkstoff und Schweißnaht müssen übereinstimmen mit:

R p 0, 2 ≥ σ k A5 ≥ 25% a k ISO − V ≥ 50 J / cm 2

C.5 Bemessung

C.5.1 Allgemein

C.5.1.1 Die nach C.5.3 und C.5.4 berechnete Wanddicke bezieht sich auf die Dicke vor der Verstärkung.
81
EN 13458-2:2002 (D)

C.5.1.2 In den Bemessungsberechnungen können die Nenndurchmesser verwendet werden. Für eine
mögliche Vergrößerung des Durchmessers infolge der Verstärkung ist kein Zuschlag erforderlich.
2
C.5.1.3 Der höchste Wert der Bemessungsspannung bei lösungsgeglühtem Werkstoff ist auf 200 N/mm über
RP0,2 begrenzt.

C.5.1.4 Der Schweißfaktor 1,0 kann für die Bezeichnung aller Teile des druckfesten Behälters angewendet
werden. (Längsnähte im Behälter, Kegel und Enden.)

C.5.1.5 Druckverstärkung tritt auf an Behältern (oder Behälterteilen), bei denen die durch Druck erzeugten
Membranspannungen überwiegen. Andere Behälterteile müssen nach Abschnitt 4 und den jeweiligen Anhängen zu
dieser Norm bemessen werden. Diese Anforderung soll nicht die Nützlichkeit des Verstärkungsprozesses
einschließen, vorausgesetzt, dass der Hersteller nachweisen kann, dass dies zu keiner Verformung führt, welche
die Beschaffenheit des Behälters beeinflusst.

C.5.2 Bemessung für inneren Überdruck

C.5.2.1 Bemessungsgrößen

Die Größe der Bemessungsbeanspruchung σK bei 20 °C kann frei aus Tabelle C.1 bis zur höchstzulässigen
Bemessungsbeanspruchung σKmax ausgewählt werden. Dieser Wert ist für lösungsgeglühte oder kaltverfestigte
Werte gleich.

C.5.2.2 Berechnung des verstärkenden Druckes

Der erforderliche Druck pK ist nach der Formel berechnet:

p K = 1,5 p (C.1)

ANMERKUNG Auch bei gedehnten Werkstoffen ist bekannt, dass ihre Festigkeit bei Abkühlung auf tiefkalte Temperaturen
ansteigt. Der Effekt des verstärkenden Druckes (analog dem Effekt am Prüfdruck in 4.2.3.2 g) ist nicht als Nutzeffekt für diesen
Anhang genommen worden.

C.5.2.3 Berechnung der Wanddicke

C.5.2.3.1 Allgemein

Die Wanddicken der verschiedenen Teile des Behälters müssen nach den jeweiligen Abschnitten dieser Norm mit
den Modifikationen in Tabelle C.2 berechnet werden.

82
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle C.2 — Modifizierungen der Formeln für die Bemessung druckfester Behälter

Modifikation, siehe
Abschnitt dieser Norm Abschnitt dieses
Anhangs
4.3.6.1 Zylinder- und Kugelschalen unter innerem Überdruck C.5.2.3.3
4.3.6.4 Gewölbte Böden unter innerem und äußerem Überdruck C.5.2.3.4
4.3.6.4.4 Berechnung bei innerem Überdruck (Druck auf die
konkav gewölbte Oberfläche)
4.3.6.5 Kegelförmige Mäntel unter innerem und äußerem
Überdruck
4.3.6.5.6 Berechnung bei innerem Überdruck (Druck auf die C.5.2.3.4
konkav gewölbte Oberfläche) ïϕï≤ 70
C.5.2.3.2
4.3.6.5.7 Berechnung bei innerem Überdruck (Druck auf die
konkav gewölbte Oberfläche) ïϕï> 70
4.3.6.6 Ebene Böden/Platten C.5.2.3.2
4.3.6.7 Ausschnitte in Behältern, Kugeln und Kegeln C.5.2.3.5

C.5.2.3.2 Teile mit vorherrschender Biegebeanspruchung und große Verformungen können nicht akzeptiert
werden, wie ebene Kegel nach 4.3.6.5.7 und ebene Böden nach 4.3.6.6, und müssen auf üblicher Weise unter
Hinzuziehung des Bemessungsdruckes p und der Bemessungsbeanspruchung nach 4.3.2.3 berechnet werden.
Somit kann die Verstärkung keinen Einfluss auf diese Bemessung ausüben.

Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass die Möglichkeit der Verstärkung ohne plastische Verformung geprüft wird,
indem die Berechnung durch Anwendung des verstärkenden Druckes für den Prüfdruck pT und der Bemessungs-
werte bei 20 °C aus 4.3.2.3 a) wiederholt wird.

C.5.2.3.3 Bei Bemessung von Teilen nach 4.3.6.1 füge in die anzuwendende Formel ein:

 Größe der Bemessungsspannung σk;

 Schweißfaktor 1,0.

C.5.2.3.4 Teiler nach 4.3.6.4.4 und 4.3.6.5.6 dieser Norm müssen nach den gleichen Modifikationen wie in
C.5.3.3.2 bemessen werden. Zusätzlich kann der Berechnungsbeiwert β für gewölbte Böden reduziert werden

 für 10%ige Klöpperböden: 2,93;

 für Korbbogenböden mit 2 : 1: 1,91.

Es muss jedoch durch Berechnung oder experimentell nachgewiesen werden, dass die Dehnung infolge der
Druckverstärkung nicht zur übermäßigen Verformung in den Bereichen führt, die einer Biegebeanspruchung
ausgesetzt sind. In den Fällen, bei denen die Verformung zu einer besseren Formgebung führt (z. B. stark
gewölbte Böden bzw. Hablkugelböden), kann dieses Verfahren sogar bei umfangreicher Biegebeanspruchung
angewendet werden.

Auch das Risiko des Einbeulens in den Bereichen mit Druckspannung (d. h. Krempen von gewölbten Böden und
Abklingbereich des Kegels) muss beobachtet werden. Seitdem jedoch das Einbeulen von den Anfangsmängeln
und der Kaltverfestigung vor der Druckbeaufschlagung des Werkstoffes abhängt, gibt es keinen Ersatz für den
experimentellen Nachweis. Der Ziehprozess selbst offenbart solche Tendenzen (siehe C.6.1).

C.5.2.3.5 Bei Verstärkung von Ausschnitten muss die Versteifung der Anschweißteile berücksichtigt werden, so
dass eine Überdimensionierung der Verstärkungen vermieden wird. Ausschnitte ohne Verstärkung sollten
bevorzugt werden. Nichtverstärkte Ausschnitte bedeuten in diesem Zusammenhang Ausschnitte mit Verstärkung,
die nicht mit 4.3.6.7.5 dieser Norm übereinstimmen. Bei Ausschnitten, bei denen der Öffnungsdurchmesser den
unten angegebenen Wert übersteigt, wird vorgeschlagen die Berechnung der Verstärkung nach 4.3.6.7 mit den
gleichen Modifikationen wie in C.5.2.3.3 durch zuführen.

83
EN 13458-2:2002 (D)

Bei Verstärkung durch von außen angebrachte Platten oder bei einer anderen Art der Verstärkung, die nicht voll
durchschweißt ist, muss die Gefahr der Überbeanspruchung der Schweißnähte infolge der Druckverstärkung
beachtet werden.

Wenn der Kantenversatz weniger als 1 ist, muss die Beanspruchung infolge Druckverstärkung nach 4.3.6.7
analysiert werden.

Größte zulässige Ausschnitte bei unverstärkten einfachen Öffnungsdurchmessern

Im Falle, wo ein Öffnungsdurchmesser mit einem Stutzen usw. zusammentrifft, darf der Stutzeninnendurch-
messer dmax nicht überschreiten.

dmax Durchmesser des größten zulässigen Ausschnittes (große Achse bei ovalem Durchmesser), mm

Dy Außendurchmesser des Mantels, mm

R äußerer Kalottenradius des Bodens, mm

s0 Wanddicke des ungeteilten Mantels, mm

s tatsächliche Wanddicke des Mantels, mm

so
µ=
s

C 60 2(1µ), maximal 60, mm

dmax 0,4 Dy s + C (C.2)

Der nach der Formel (C.2) errechnete Wert von dmax darf auf die nächsten höheren 10 mm aufgerundet werden; es
wird jedoch vorgeschlagen, dass dmax die folgenden Bedingungen einhält:

dmax ≤ 150 mm; (C.3)

dmax ≤ 0,2 Dy (C.4)

Die Wanddicke eines ungeteilten Behälters wird berechnet nach

p Dy
s0 = (C.5)
σ
20 k + 2 p
1,5

Die Wanddicke der Kalotte eines ungeteilten gekrümmten Bodens wird berechnet nach

pR
s0 = (C.6)
σ
20 k
1,5

C.5.3 Bemessung für äußeren Überdruck

C.5.3.1 Wenn ein druckfester Behälter, der normalerweise unter innerem Überdruck betrieben wird, auch
einem äußeren Überdruck ausgesetzt werden kann, muss der Behälter auch nach Abschnitt 4 so bemessen
werden, dass er dem äußeren Überdruck standhält. Hierfür muss der Berechnungsbeiwert von 4.3.2.3 dieser Norm
zur Berechnung angewendet werden. Wenn der druckfeste Behälter aus lösungsgeglühtem Werkstoff hergestellt
wurde, kann der Sicherheitsbeiwert SK nach 4.3.2.4 durch SK/1,5 ersetzt werden.

ANMERKUNG Diese Modifizierung resultiert aus der verbesserten Form des Behälters infolge der Dehnung, so dass der
niedrigere Sicherheitsbeiwert akzeptiert werden kann.

84
EN 13458-2:2002 (D)

Bei Behältern mit großen Stützen im Mantel oder wenn die Verbesserung der Form anderweitig in Zweifel steht, treffen die
erwähnten Modifizierungen nur dann zu, wenn die Messungen nach dem Verstärken ergeben, dass der Behälter keine
wesentliche Unrundheit hat.

C.5.3.2 Wenn der Behälter so bearbeitet wurde, dass er einem äußeren Überdruck während der Phase der
Verstärkung ausgesetzt wurde, muss er unter Berücksichtigung des verstärkenden Druckes als Prüfdruck pT und
der Werkstoffeigenschaften bei 20 °C aus 4.3.2.3.2 berechnet werden.

C.6 Herstellung und Prüfung

C.6.1 Verfahren der Verstärkung

C.6.1.1 Die Verstärkung als Herstellungsschritt am gefertigten Behälter muss nach einem festgelegten
Verfahren erfolgen. Diese Vorgaben müssen die in C.1.6.1.2 bis C.6.1.6 angegebeben Schritte enthalten.

Wenn bei druckbeaufschlagten Behältern Prüfungen und Messungen erforderlich sind, müssen entsprechende
Vorkehrungen und Verfahren benutzt werden, welche die Sicherheit der Prüfer, der Beschäftigten und der
Öffentlichkeit sicherstellen.

C.6.1.2 Der Behälter wird mit einem flüssigen Medium gefüllt. Vor dem Schließen des Behälters sollte
mindestens 15 Minuten gewartet werden, damit alle im Medium gelöste Luft entweichen kann. Der Behälter ist
dann aufgefüllt und abgedichtet.

C.6.1.3 Der Umfang aller Lagen muss dort gemessen werden (z. B. mit einem Stahlband), wo der größte
Anstieg im Querschnitt erwartet wird. Die Dehnungsrate während der Verstärkung muss über den gesamten
Umfang berechnet werden.

C.6.1.4 Die Verstärkung erfolgt üblicherweise wie folgt:

Der Druck erhöhte sich bis zum verstärkenden Druck und wird aufrechterhalten, bis die Dehnungsrate auf weniger
als 0,1 %/h gefallen ist. Die Druckhaltezeit darf nicht weniger als 1 Stunde sein (siehe jedoch C.6.1.5). Die
Dehnungsrate muss geprüft werden durch Wiederholung der Messungen am Umfang, nach C.6.1.2. Die
Anforderung von 0,1 %/h muss innerhalb der letzten halben Stunde erreicht worden sein.

ANMERKUNG Die totale Haltezeit des Druckes kann länger dauern. Dies kann verringert werden, wenn ein um 5 % höherer
Druck während der ersten 0,5 bis 1 h verwendet wurde.

C.6.1.5 Bei Behältern mit einem Durchmesser unter 2000 mm kann die Haltezeit des Druckes auf 30 Minuten
verringert werden, und wenn die Forderung von 0,1 %/h innerhalb der letzten 15 Minuten erreicht wurde.

C.6.1.6 Die Verstärkung ersetzt die anfängliche Druckprüfung des Behälters. Sollte eine spätere Druckprüfung
erforderlich sein, darf nur der normale Prüfdruck angewendet werden. Erfordert der Behälter eine Reparatur,
müssen die Reparatur und Druckprüfung oder mögliche neue Verstärkung nach C.6.3.4 ausgeführt werden.

C.6.2 Aufzeichnung

Es muss eine schriftliche Aufzeichnung der Vorgänge mit mindestens den folgenden Informationen vorhanden
sein:

 Folgen der Druckbeaufschlagung mit Druckablesung und Zeitpunkt;


 Messungen des Umfangs vor, während und nach der Druckbeaufschlagung;
 Berechnungen der Dehnungsrate aufgrund der Umfangsmessungen;
 jede wichtige Änderung der Form und Größe, die für das Funktionieren wichtig sind;
 jede Forderung für eine Erneuerung der Verstärkung (nach C.6.1.5 und C.6.3.4).

85
EN 13458-2:2002 (D)

C.6.3 Schweißen

C.6.3.1 Das Verlassen der Verstärkung schließt ein hoch qualifiziertes Schweißen ein. Es gelten die gleichen
Regeln wie für konventionell hergestellte Kryo-Behälter, außer, wenn die Probeplatten für die Arbeitsprüfungen
nicht nötig sind.

C.6.3.2 Die zerstörungsfreie Prüfung muss vor dem in 6.3 angegebenen Ausmaß der Verstärkung für
Schweißfaktor 1,0 ausgeführt werden. Dort, wo hohe örtliche Beanspruchungen und Dehnungskonzentrationen
erwartet werden während der Verstärkung, muss auch eine Prüfung mit einem flüssigen Durchdringungsmittel
durchgeführt werden, z. B. bei Wechsel der Wanddicke oder bei geschweißten Stutzen.

C.6.3.3 Nach der Verstärkung und Druckreduzierung auf den Bemessungsdruck müssen die Schweißnähte
äußerlich einer Sichtprüfung über ihre gesamte Länge unterzogen werden, die mit einem flüssigen Durch-
dringungsmittel geprüft wurden nach C.6.3.2, und müssen auch — falls möglich — nach dem Zufallsprinzip —
durch eine volumetrische Methode (vorzugsweise durch Durchstrahlungsprüfung) überprüft werden.

C.6.3.4 Erneuernde Verstärkung muss durchgeführt werden, wenn die druckverstärkenden Behälterteile
wesentlich durch nachträgliches Schweißen beeinflusst wurden. Ausnahmen gelten für das Punktschweißen von
Anschweißteilen für niedrige Belastungen (z. B. Abstützungen bei Isolierungen) und für das Schweißen von
Stutzen mit einem Durchmesser von nicht mehr als 10 % des Behälterinnendurchmessers (maximal 100 mm) oder
für kleinere Schweißreparaturen mit gleichartigen Auswirkungen auf die Konstruktion. Solche Schweißnähte
müssen nach C.6.3.2 und C.6.3.3 überprüft werden.

Vorausgesetzt, dass eine erneuernde Verstärkung durchgeführt wurde, muss eine normale Druckprüfung – wie in
6.5.2 gefordert – nach allen Schweißungen an drucktragenden Teilen ausgeführt werden.

C.6.4 Zeichnungen der Druckbehälter

C.6.4.1 Zusätzlich zu den Informationen in 4.2.2 muss die Zeichnung folgenden Text enthalten:

 Dieser Behälter wurde nach diesem Anhang gefertigt.

 verstärkender Druck, in Bar;

 Dicke und Durchmesser vor der Verstärkung.

C.6.4.2 Einzelheiten von Schweißungen vor Ort nach der Verstärkung müssen in der Zeichnung
gekennzeichnet werden.

C.6.5 Behälterschild

Das Behälterschild muss zusätzlich zu EN 13458-1:2002, Abschnitt 10, folgende Angabe enthalten:
"Druckverstärkend".

C.7 Kommentare

C.7.1 Theorie der Verstärkung

Austenitische nichtrostende Stähle zeigen eine beträchtliche Kaltverfestigung bis hin zur Verformung unter
Beibehaltung der Werkstoffcharakteristik. Die Beanspruchung infolge weiterer Verformungen sinkt kontinuierlich,
wie auch die Verformung abnimmt.

Infolge dessen hat eine Spannungs-/Dehnungs-Kurve für austenitischen Stahl nicht den Fließbereich, der für
Kohlenstoff- und niedriglegierte Stähle typisch ist. Vergleiche die Kurven in Bildern C.1 und C.2.

86
EN 13458-2:2002 (D)

Bild C.2 — Spannungs-/Dehnungs-Kurve für


Bild C.1 — Spannungs-/Dehnungs-Kurve für austenitischen nichtrostenden Stahl
Kohlenstoff-Stahl

Wenn eine Probe eines austenitischen nichtrostenden Stahls, der lösungsgeglüht ist, mit σk belastet und dann
entlastet wird, stellt sich eine dauerhafte plastische Dehnung ein. Wird die gleiche Probe nochmals belastet, bleibt
die Verformung auf einem höheren Spannungsniveau elastisch. Nur wenn σk überschritten wird, verläuft die
plastische Verformung entlang der ursprünglichen Kurven.

Eine bis zu σk belastete Probe kann als eine neue Probe angesehen werden, mit:

Rp0,2 = σk

Ein austenitischer nichtrostender Stahl, der bei Raumtemperatur gezogen wurde und somit eine höhere
Dehnfestigkeit hat, zeigt auch höhere Dehnfestigkeitsbeanspruchung bei allen anderen Temperaturen. Die
Werkstoffzähigkeit nach einer 10%igen Ziehung (Nenn-Dehnung) wird zufrieden stellend sein, seit die
austenitischen Stähle infolge des Lösungsglühens eine Bruchdehnung von nicht weniger als 35 % haben. Die
geforderte plastische Verformung ist erreicht, indem der gefertigte Behälter einem verstärkenden Druck pk
ausgesetzt wird. Dieser Druck ist so bemessen, dass eine genügend große Sicherheitsreserve im Hinblick auf die
plastische Verformung aus Beanspruchungen aus einem Druck gleich dem Bemessungsdruck p vorhanden ist.

Die Mindestwanddicke der verschiedenen Behälterteile wird nach Feststellung eines geeigneten σk berechnet.

Während des Verstärkungsvorganges am gefertigten Behälter erreicht der Werkstoff ein σk, das wenigstens das
1,5fache der Bemessungsbetriebsspannung ist.

C.7.2 Kaltverfestigte Werkstoffe

C.7.2.1 Als kaltverfestigt bezeichnet man Werkstoffe, die infolge Kaltwalzen, Kaltrichten, uniaxiales Ziehen in
einem Spannrahmen oder anderer Arten der Kaltverformung ihre Dehnfestigkeit erhalten haben.

C.7.2.2 Kaltverfestigte Werkstoffe können angewendet werden, um die Verformung infolge der Verstärkung
des Behälters zu reduzieren oder auszuschließen. Dies wird vorzugsweise bei Behältern mit innerem Überdruck
angewendet.

C.7.2.3 Der Anstieg der Dehnfestigkeit bei kaltverfestigten Werkstoffen ist etwa in allen Richtungen gleich. Die
Dehnfestigkeit von kaltverfestigten Platten muss an Proben bestimmt werden, die quer zur Walz- oder
Dehnrichtung entnommen wurden.

87
EN 13458-2:2002 (D)

C.7.2.4 Die Struktur von kaltverfestigtem Werkstoff gegenüber lösungsgeglühtem Werkstoff unterscheidet sich
nur dadurch, dass die Anzahl der Verschiebungen im Kristallgitter höher ist. Werkstoffe, die einer gleichmäßigen
Verformung unterzogen wurden, sind frei von Restspannungen.

Kaltverfestigung beeinflusst den Korrosionswiderstand nur unwesentlich.

Das Schweißen von kaltverfestigtem Werkstoff führt zu einem Maß an Erhöhung der wärmebeeinflussten Zone
(HAZ), deren Ausweitung vom Schweißverfahren abhängt. Beim Lichtbogenschweißen mit umhüllten Elektroden
entspricht die Ausweitung in etwa der Werkstoffdicke.

Die Dehnfestigkeit kann sich in dieser Zone verringern, aber das unmittelbare Verstärken führt in etwa zu einer
Höhe, die der des umgebenden Werkstoffes entspricht.

Kerbschlagzähigkeit und Korrosionswiderstand in diesem Bereich hängen in erster Linie vom Grundwerkstoff
(Analyse, gut geglüht) und dem Schweißverfahren (Wärmeausdehnung) ab, aber nur geringfügig vom Grad der
Verstärkung.

Die Verstärkung eines Behälters führt grundsätzlich zu einer Verringerung der lokalen Restspannung aus der
Festigung der Behälter.

C.7.3 Abweichungen in den Formeln

C.7.3.1 Gegeben ist ein Behälter mit einem mittleren Durchmesser D und einem Bemessungsdruck p, der auf
σk verstärkt wurde. Die Wanddicke sollte in Übereinstimmung mit der Formel in 4.3.6.1.3 sein:

p ⋅ DSF
S= (C.8)
20 ⋅ σ k z

Die Verstärkung muss in der Weise durchgeführt werden, dass der Behälter der Beanspruchung σk ausgesetzt ist.

Die Beanspruchung in einem Behälter ist:

p⋅D
σ= (C.9)
20 S

und der verstärkende Druck pk ergibt sich zu

20 ⋅ S ⋅ σ k
pk = (C.10)
20 D

Wird S nach Formel (C.2) ersetzt, ergibt sich

SF
pk = p (C.11)
Z

Bei SF = 1,5 und Z = 1,0 entspricht diese Formel (C.1). Offensichtlich können Behälter nach 4.3.6.1.3 berechnet
werden, wenn σk als Beiwert und Z = 1,0 als Schweißfaktor eingesetzt werden.

ANMERKUNG Wird ein geringerer Schweißfaktor als 1,0 an einer einzelnen Schweißung angewendet, erfolgt eine Erhöhung
des verstärkenden Druckes nach Formel (C.5). Um diesen höheren Druck aufrechtzuerhalten, würde eine Verstärkung der
Wanddicke aller Behälterteile notwendig sein.

C.7.3.2 Besteht der Behälterkörper aus verschiedenen Verläufen und ist einer von diesen dicker als die
anderen Verläufe, hat er einen niedrigeren σk-Wert als alle anderen Verläufe nach dem Verstärken.

Dieser dickere Verlauf erfordert einen höheren verstärkenden Druck als die anderen Verläufe. Seitdem dies nicht
mehr möglich ist, verfehlt dieser Verlauf die Formel (C.8), solange die erwartete Dehnspannung σk nicht erreicht
wurde.

88
EN 13458-2:2002 (D)

Damit der gesamte Behälter diesen Effekt hat, würde eine Verringerung der Dicke des dickeren Verlaufes
notwendig sein. Würde dieses die Sicherheit des Behälters sehr stark verringern, ist eine größere Dicke in einigen
Teilen zulässig, z. B. infolge äußerer Belastungen, auch wenn dies theoretisch nicht richtig wäre.

Entsprechend ist bei Kegeln eine konstante Wanddicke zulässig, sogar dann, wenn in der Theorie eine
Verringerung der Wanddicke im Verhältnis zum Radius gefordert ist. In gleicher weise ist der Kugelbereich der
gewölbten Böden in einigen Fällen "unzureichend druckverstärkt" worden.

C.7.3.3 Die Abweichung der Formel in C.7.3.1 gilt für Teile ohne Biegespannungen, wie Behälter, zylindrische
und kugelige Böden.

Die Anwendung des Verstärkungseffektes ist generell auf Teile nicht anwendbar, die zu allererst einer
Biegebeanspruchung unterzogen sind. Bei diesen Teilen ist es notwendig, die Beanspruchungen während der
Verstärkung (siehe C.5.2.3.2) und des normalen Betriebes zu untersuchen.

Bestimmte Teile des Behälters, wie gewölbte und konische Böden, beinhalten so genannte "nachfolgende
Biegespannungen" (siehe Anhang A). Für diese Teile ist die Anwendung des Verstärkungseffektes zulässig, aber
es wird vorgeschlagen, dass der Umfang der nachfolgenden Biegespannung untersucht wird und sollte
üblicherweise nicht 2 σk übersteigen. Hiervon ausgenommen ist die Untersuchung an Korbbogenböden mit 2 : 1,
da die Erfahrung gezeigt hat, dass die Biegespannungen moderat sind.

C.7.3.4 Die Erfahrungen zeigten die Möglichkeit der Anwendung von Bemessungsspannungen für
druckverstärkende Werkstoffe infolge scheibenförmiger Verstärkung nach Abschnitt 4.3.6.7.

C.7.3.5 Dieser Anhang darf nicht die Anwendung des Verstärkungseffektes ausschließen, vorausgesetzt, der
Hersteller kann nachweisen, dass keine gefährlichen Verformungen oder andere Probleme auftreten.

C.7.4 Verformungen bei der Verstärkung

C.7.4.1 Die maximal zulässige Bemessungsspannung σ'kmax für die verschiedenen Stähle ist übereinstimmend
2
auf 200 N/mm über RP0,2 bei lösungsgeglühtem Werkstoff festgelegt worden.

Beim normalen Zugversuch erzeugt die maximale Spannung weniger als 10 % Dehnung.

C.7.4.2 Der Verstärkungsvorgang kann bei Zugversuch so simuliert werden, indem eine bestimmte Bean-
spruchungsdauer erlaubt wird. Dies verringert die Dehnung unter maximaler Spannung um weitere 1–2 %. Nach
dieser Simulierung ist die Dehnungsgrenze RP0,2 des Werkstoffes (auf der Grundlage des tragenden Quer-
2
schnittes — vor der Verstärkung — berechnet) ungefähr um 30 N/mm über der angewendeten Verstärkungs-
spannung σ'k.

C.7.4.3 Eine Spannung aus vielen Richtungen ergibt andere Dehnungswerte als beim Zugversuch. Diese
Dehnungen können anhand einer Kurve des Verformungshärtens von einem Werkstoff, wie für die tatsächliche
Bemessungsspannung σ und Dehnung ε angewendet, bewertet werden.

σ=
1
2
[
(σ 1 − σ 2 )2 + (σ 2 − σ 3 )2 + (σ 1 − σ 3 )2 ]
ε=
2
9
[
(ε 1 − ε 2 )2 + (ε 2 − ε 3 )2 + (ε 1 − ε 3 )2 ]
Wird der tatsächliche Wert gleich 1 gesetzt, erhält man für einfache Beanspruchungsberechnungen die folgenden
Beanspruchungen und Dehnungen:

89
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle C.3 — Spannungen und Dehnungen für verschiedene Belastungsannahmen

tatsächliche Spannung tatsächliche Dehnung

σ1 σ2 σ3 σ ε1 ε2 ε3 ε

Zugversuch 1 0 0 1 1 –0,5 –0,5 1


Behälter 1,15 0,58 0 1 0,87 0 –0,87 1
Kugel 1 1 0 1 0,5 0,5 –1 1

Die obige Tabelle C.3 drückt aus, dass eine Zugprobe zwei Ausdehnungen erlangt, während beim Behälter nur die
Dicke sich in dem Maße erhöht, wie der Umfang sich verringert.

Tabelle C.3 zeigt, dass eine bestimmte Spannung ε 1 verschiedene Dehnungen infolge verschiedener
Belastungsannahmen in der Grundbeanspruchungs-Richtung ε 1 erzeugt. Die tatsächliche Spannung infolge einer
Beanspruchung von 10 % beim Zugversuch ( ε 1 = 1,0) erzeugt eine Umfangsbeanspruchung von 8,7 % ( ε 1 = 0,87)
im Behälterkörper und 5 % ( ε 1 = 0,5) in einer Kugel.

Die tatsächlichen Spannungen σ 1, σ 2, σ 3 und σ sind auf der Grundlage der tragenden Querschnittsfläche des
Werkstoffes nach der Verformung berechnet. Werden jedoch die Nenn-Spannungen angewendet, die auf der
Grundlage des tragenden Querschnittes berechnet wurden, wird der Spannungsvergleich unterschiedlich
ausfallen.

Das folgende Beispiel zeigt dies.

BEISPIEL Es werden typische Werte aus der Kurve des Verformungshärtens entnommen für austenitische, nichtrostende
2 2
Stähle, z. B. 0,2 % / 280 N/mm und 10 % / 420 N/mm . Wird die Nenn-Grundspannung σ1NOM für diesen Werkstoff
angewendet, verändert sich die Grunddehnung ε 1 für Behälter von 0,87 auf 0,66 und bei Kugeln von 0,5 auf 0,58.

Die Beanspruchung bei Berstdruck ist die Hälfte wie bei der maximalen gleichförmigen Beanspruchung beim
Zugversuch eines Behälters und ein Drittel für eine Kugel.

C.7.4.4 Praktisch bedeutet dies, dass die maximale Umfangsbeanspruchung bei einem Behälter aus
lösungsgeglühtem Werkstoff um 3,5 % niedriger ist als die im kugelförmigen Teil der Böden. Die folgenden
Faktoren ergeben im Hinblick auf die gemessenen Werte, die niedriger sind als die theoretisch berechneten
maximalen Werte:

 die Dehngrenze Rp0,2 ist höher als die festgelegte minimale Grenze des Werkstoffes;

 die Plattendicke ist größer als die Nenndicke;

 es ergeben sich Verstärkungseffekte an den Enden, Stutzen usw.

C.7.4.5 Es sollte beobachtet werden, ob die Druckverstärkung an Behältern aus lösungsgeglühtem Werkstoff
die Lage, Richtung und Unrundheit von Stutzen beeinflussen kann. Dies hat keine Verringerung der Sicherheit des
Behälters zur Folge, kann jedoch in bestimmten Fällen für den Anwender ärgerlich sein.

ANMERKUNG Ein Weg, diese Veränderungen zu verringern, ist der, dass die Stutzen nach der Verstärkung angeschweißt
werden, woraufhin für den Behälter eine erneute Verstärkung erforderlich werden könnte (siehe Abschnitt C.6.3.4). Die zweite
Verstärkung führt im Allgemeinen zu sehr viel geringeren Verformungen.

C.7.4.6 Wenn geschweißte Rohre für Stutzen am Behälter (oder Kegel) angewendet werden, sollte die
Rohrlängsnaht in Richtung der geringsten Spannungen liegen, z. B. in einem Bereich senkrecht zur Zylinder- oder
Kegel-Längsachse.

90
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang D
(normativ)

Druckbegrenzungssysteme

Bei der Bemessung des Druckbegrenzungssystems ist der Hersteller aufgefordert, eine Bewertung der Gefahren
zu machen, die an der hergestellten Ausrüstung auftreten. Die Ausrüstung muss dann unter Berücksichtigung
dieser Bewertung bemessen und konstruiert werden.

Bei Auswahl der meisten geeigneten Lösungen muss der Hersteller:

 Gefahren ganz ausschließen oder soweit wie möglich auf ein vertretbares Maß reduzieren;

 die notwendigen Schutzmaßnahmen gegen Gefahren ergreifen, die verständlicherweise nicht ausgeschaltet
werden können.

Die Auswahl der Anzahl, der Typen und die Anordnung der Geräte im System sind komplex und erfordert vom
Konstrukteur, dass er mit der nötigen Sorgfalt die Qualität, Zuverlässigkeit, den Betrieb, die Anwendung und
Wartung berücksichtigt.

In dieser Norm ist kein bestimmtes Druckentlastungssystem vorgesehen. 2 Beispiele von derzeitig verwendeten
Entlastungssystemen sind in Bild D.1 angegeben.

Legende
1 Umschaltventil
2 Drei-Wegeventil

Bild D.1 — Beispiele von Entlastungssystemen

91
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang E
(normativ)

Weiterer Gebrauch der Kalteigenschaften von Werkstoffen, um


Druckbelastungen entgegenzuwirken

E.1 Allgemein
Es sind noch große Lücken zu schließen bei der Inanspruchnahme der erhöhten Eigenschaften von Werkstoffen
wie nichtrostenden Stählen, Stählen mit 9 % Ni-Gehalt und Aluminiumlegierungen bei tiefkalten Temperaturen, und
es gibt Beispiele hierfür, die derzeitig in druckbeaufschlagten Systemen Anwendung finden. Der Anhang behandelt
eine theoretische Bemessungsmethode für die weitere Anwendung der Kalteigenschaften von Werkstoffen, um
Druckbelastungen entgegenzuwirken.

E.2 Einleitung
Dieser Anhang berührt eine Berechnungsmethode für die Wanddicke eines Innenbehälters von vakuum-isolierten
Kryo-Behältern, die dauerhaft Fluide beinhalten. Beispielsweise kann man bestimmte Kryo-Behälter nehmen, die
für Luftgase (Stickstoff, Sauerstoff, Argon) bemessen wurden, die systematisch wiederbefüllt werden, sobald der
Flüssigkeitsstand des tiefkalten Fluids unter 25 % abfällt.

Diese Berechnung basiert auf folgenden Überlegungen. Solange ein tiefkaltes Fluid – auch in geringen Mengen –
in einem ortsfesten vakuum-isolierten Kryo-Lagerbehälter lagert, darf "der wärmste Punkt" an der Wand des
Innenbehälters eine Temperatur "t" nicht übersteigen, die als die maximal zulässige Temperatur unter normalen
Betriebsbedingungen angesehen wird.

Diese Temperatur "t" kann experimentell für jeden Kryo-Behälter unter Berücksichtigung aller wahrscheinlichen
Betriebsbedingungen bestimmt werden. Ein Berechnungsbeispiel mit t = 80 °C ist am Ende angegeben.

Die Berechnung der Wanddicke am Innenbehälter kann auf der Grundlage der Werkstoffeigenschaften bei der
Temperatur "t" durchgeführt werden. In solchem Fall muss ein zusätzliches Schutzsystem, das entweder infolge
des niedrigen Standes des Fluids oder infolge der Temperatur "t" aktiviert wird, angebracht sein. Das zusätzliche
Schutzsystem muss betrieben werden, um im Behälter außerordentliche Spannungen bei Umgebungstemperatur
zu vermeiden.

Für die Eingangs-Druckprüfung kann pT = p s + 1 bar für "außergewöhnliche Bemessungsbedingungen" eingesetzt


werden.

E.3 Anwendungsbereich
Dieser Anhang gilt für Kryo-Behälter, die aus Werkstoffen nach EN 1252-1 hergestellt wurden.

E.4 Allgemeine Anforderungen


Bei Anwendung der in diesem Anhang beschriebenen Methode müssen alle in dem Hauptteil der Norm
enthaltenen Anforderungen erfüllt sein, mit einigen Ausnahmen bei dem Berechnungsverfahren (4.2 und 4.3), wie
in E.5 beschrieben.

E.5 Besondere Berechnungsmethoden


Bei dieser besonderen Berechnungsmethode sind die einzigen Ausnahmen:

a) 4.2.3.2 b) ersetzt durch:

 Druck während des Betriebes, wenn der Behälter nur gasförmige Produkte bei t °C enthält.
p cG = p s + 1 bar
92
EN 13458-2:2002 (D)

b) 4.2.3.2 d) ersetzt durch:

 Reaktionen an den Abstützungen des Innenbehälters während des Betriebes, wenn der Behälter nur
gasförmige Produkte bei t °C enthält. Die Reaktionen müssen durch das Gewicht des Innenbehälters,
seinen Inhalt und seismische Belastungen, soweit erforderlich, bestimmt werden. Die seismischen
Belastungen müssen alle Kräfte infolge der Isolation berücksichtigen.

c) 4.2.3.2 g) ersetzt durch:

 Druckprüfung: Der Wert für den Nachweis muss der höchste sein von:
K 20
pT = 1,25( p s + p L + 1) (normale Bemessungsbedingung, voller Behälter)
K Bemessung
K 20
pT = 1,43( p s + 1) (normale Bemessungsbedingung, nahezu leerer Behälter)
Kt
pT = p s + 1 (außerordentliche Bemessungsbedingung)

 unter Berücksichtigung von jedem Behälterelement, wie z. B. Körper, Verläufe, oberer Teil usw.
 1 bar wurde für das äußere Vakuum ergänzt.

d) 4.2.3.2 j) 2 ersetzt durch:

 Betrieb bei maximal zulässigem Arbeitsdruck, wenn der Behälter mit Gas gefüllt ist bei t in C°: b) + d)

e) 4.2.6.2, ergänze am Ende:

 Der Innenbehälter muss mit einem zusätzlichen Schutzsystem zum Betrieb beim Druck p' S ausgerüstet
sein, so dass
K
p ′s = ( p s + 1) 20 − 1
K t
 ist, wenn der Flüssigkeitsstand unter einen Mindestwert fällt, in keinem Fall weniger als 5 % oder wenn die
Temperatur die vorbestimmte Bemessungstemperatur "t" übersteigt. Dieses System muss mit dem
Anwender, Hersteller und der zugelassenen Stelle vereinbart sein und muss so betriebssicher sein wie
das Druckbegrenzungssystem.

f) 4.3.2.2 b) ersetzt durch:

 In Übereinstimmung mit 4.2.3.2 j), 3), 4) und 5)


 Nach 4.3.2.3.2 müssen bestimmte Werkstoffeigenschaften angenommen werden.

g) 4.3.2.2, ergänze neu c):

 In Übereinstimmung mit 4.2.3.2 j), 2) (siehe vorher);


 Werkstoffeigenschaften nach dem neuen Abschnitt 4.3.2.3.4 bestimmt, müssen angenommen werden.

h) Ergänze neu 4.3.2.3.4:

 Bei maximal zulässiger Temperatur "t" für normale Betriebsbedingungen:


 Diese Temperatur "t" ist die maximal zulässige Temperatur der Wand des Innenbehälters unter
Berücksichtigung aller Betriebsbedingungen. Diese Bedingungen müssen in Übereinstimmung mit der
benannten Stelle bestimmt werden. Die vom Konstrukteur angewandte Temperatur darf nicht niedriger als
die maximal zugelassene Temperatur sein.
 Der Kt-Wert von K bei Temperatur "t" muss nach der Werkstoff-Norm EN 10028-7:2000, Anhang C,
bestimmt oder vom Werkstoff-Hersteller garantiert werden.

93
EN 13458-2:2002 (D)

BEISPIEL Berechnung der Wanddicke des Innenbehälters eines Konverters 11000/20 bar; ps = maximaler Betriebsdruck = 20 bar; Werkstoff: X2CrNiN 18-10(304LN); K20 = 310 MPa;

pL = hydrostatischer Druck = 0,82 bar; Kt = K-80 = 420 MPa; Kdesign = K-140 = 531 MPa; Di = Innendurchmesser = 1 480 mm; t = maximal zulässige Temperatur unter normalen
Betriebsbedingungen

Berechnungsart Berechnung nach dem Basisprojekt (t = 20°C) Berechnung nach Anhang E (t = -80°C)
v=1 v = 0,85 e1 = 4.2.3.2 v=1 v = 0,85
1) nach 4.2.3.2 j) 1) (c, e und f ( p s + p L + 1) Di ) 4,56 mm 5,37 mm 4,56 mm 5,37 mm
vernachlässigt im ersten Ansatz) e1 =
K −140
20 v ( p s + 1)Di
1,5 e2 =
7,52 mm 8,85 mm K −80 5,55 mm 6,53 mm
2) nach 4.2.3.2 j), 2) und E.4 d 20 v
( p s + 1) Di ) 1,5
(d vernachlässigt im ersten e2 =
K 20
Ansatz) 20 v
1,5
22,16 bar
3) nach 4.2.3.2 g) und E.4 c) 30,03 bar ì K 20 15,92 bar
ï1,43( p s + 1) K
15,92 bar ï −80 21 bar
ì1,43( p s + 1)
ï ïï K
pT = Max í K 20 pT = Max í1,25( p s + p L + 1) ) 20
ï1,25( p s + p L + 1) ) K ï K −140
î −140 7,52 mm ï ps +1 5,55 mm
4) nach 4.2.3.2 j), 3) ï
ïî
p T Di 7,52 mm 8,85 mm 5,55 mm 6,53 mm
e3 =
K 26 %
20 20 p D
verwendete Dicke 1,05 e3 = T i
K
Dickenzunahme 20 20
1,05

94
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang F
(informativ)

Empfohlene Angaben zum Schweißen

F.1 Anwendungsbereich
Die Schweißangaben in F.2 finden derzeit bei Kryo-Behältern Anwendung und sind für deren Betriebsweise
geeignet. Auch wenn im Anwendungsbereich von EN 1708-1:1998 nicht ausdrücklich die Anwendung zum
Schweißen für Kryo-Behälter angesprochen ist, sollte der Hersteller diese Norm als einen Leitfaden
betrachten.

F.2 Schweißangaben
Generell sind die Schweißnähte für die erwarteten Lasten geeignet und erfordern keine Bemessung auf der
Grundlage der Nahtdicke.

F.2.1 Sickennaht, siehe Bild F.1

Diese Naht kann angewendet werden bei der Verbindung Behälter/Behälter und gewölbter Boden/Behälter
(ausgenommen bei Kegel/Behälter) vorausgesetzt:

a) Wenn der Flanschbereich des Bodens eingezogen ist, muss dieser Einzug genügend weit vom
Krempenradius sein um sicherzustellen, dass die Kante der Umfangsnaht mindestens 12 mm von der
Krempe entfernt ist, Maße nach 4.3.6.4.2.

b) Bei einem Mantel mit Sickenlängsnaht:

 die Nähte sind innen und außen in einer Entfernung von ungefähr 50 mm bündig zu machen ohne
Verringerung der Blechdicke unter die geforderte Mindestdicke und

 Fertigstellung der Sicke im Bereich der Schweißnaht ist für Prüfung mit Eindringverfahren
vorgesehen und ist frei von Fehlern zu halten.

c) Der abgeschrägte Bereich, als Schweißunterlage, ist ein enges Zusammenfügen innerhalb des
Berührungsbereiches des gesamten kreisförmigen Umfangs.

d) Ein Profil der Abschrägung ist ein abgerundeter Radius ohne scharfe Kanten.

e) Nach Fertigstellung der Schweißung hat die Naht ein abgerundetes Profil und füllt den Spalt bis zur vollen
Dicke der Blechkante.

f) Die Längs- und Rundnähte sind einer Röntgenprüfung zu unterziehen und daher dürfen keine schwer
wiegenden Fehler auftreten.

F.2.2 Zwischendeckel, siehe Bild F.2 und 4.3.6.4.3.

F.2.3 Unterlegestreifen, siehe Bild F.3

Diese können nur bei Rundnähten an Behältern, Böden, Stutzen und Rohrleitungen in Zwischenräumen
angewendet werden, wenn die andere Seite zum Schweißen nicht zugänglich ist, und unter der
Voraussetzung, dass — wenn anwendbar — eine zerstörungsfreie Prüfung zufrieden stellend ausgeführt
werden kann.

95
EN 13458-2:2002 (D)

F.2.4 Verschließen ebener Böden, siehe Bild F.4, für zwei Beispiele; siehe auch Bild 12.

Darf für Stutzen an Behältern und Böden verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Schweißnähte der
Zubehörteile so ausreichend bemessen sind, dass sie die Lasten der ausgelegten Stutzen aufnehmen
können.

F.2.5 Nicht volldurchweißte Nähte für Stutzen, siehe Bild F.5.

Dürfen nur zum Befestigen der Stutzen an Böden oder Flaschen benutzt werden unter der Voraussetzung,
dass die Festigkeit der angeschweißten Teile zufrieden stellend ist, so dass die Bemessungslasten der
Stützen aufgenommen werden können.

F.2.6 Nicht durchgehende Kehlnaht für Anschweißteile. Darf für an drucktragende Teile angeschweißte
Anschweißteile angewendet werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

 die Festigkeit den Auslegungslasten entspricht;

 es ist darzulegen, dass Risse/Spalten zwischen dem Anschweißteil und der Ummantelung des
drucktragenden Teils nicht im Widerspruch zu F.3 ist.

F.3 Anforderungen für den Sauerstoff-Betrieb


Die Notwendigkeit der Reinheit der Ausrüstungsteile bei flüssigem Sauerstoff und bei Betrieb mit anderen
oxidierenden verflüssigten Fluiden ist in EN 1797 und EN 12300 angegeben.

Die innenliegenden Schweißnähte müssen so sein, dass Anhäufungen, Verunreinigungen, Kohlenwasser-


stoffe und Fette sich nicht ansammeln können und keine Feuergefahr für den weiteren Betrieb eintreten kann.

Legende
1 wahlweise Abschrägung
2 wie gewünscht
3 Tiefe der Kröpfung = e1
4 scharfe Kanten sind zu vermeiden

Bild F.1 — Sickennaht

96
EN 13458-2:2002 (D)

Legende
1 Punkt der Tangente
2 volle Kehlnaht
3 Stumpfnaht
s1 Behälterdicke
s2 Behälterdicke
s3 Bodendicke
* nicht 25 mm übersteigend

ANMERKUNG Die Behälterdicken s1 und s2 dürfen unterschiedlich sein.

Bild F.2 — Zwischenenden

Legende
1 unterbrochene oder volle Kehlnaht

Bild F.3 — Unterlegestreifen

97
EN 13458-2:2002 (D)

Bild F.4 — Beispiele für den Verschluss ebener Böden

Bild F.5 — Nicht durchgehende Schweißnähte

98
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang G
(normativ)

Zusätzliche Anforderungen für brennbare Gase

G.1 Ergänzend zu den Anforderungen der Abschnitt 4, 5 und 6 müssen ortsfeste vakuum-isolierte Behälter,
die für Gase nach EN 13458-1:2002, 3.1 bemessen sind, mit den zusätzlichen anforderungen nach G.2 bis
G.10 übereinstimmen..

G.2 Es müssen Hilfen vorgesehen werden, die sicherstellen, dass der Behälter nicht über 95 % seines
Gesamtvolumens befüllt ist, mit einem Medium bei Füllbedingungen.

G.3 Die Auswahl und Anwendung von Werkstoffen und Verbindungs-Verfahren müssen bei der Auslegung
sorgfältig beachtet werden, damit im Falle äußerer Feuereinwirkung, ein daraus entstehender Ausfall
verhindert wird.

G.4 Bei Behältern mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 5 t muss die erste Armatur in der
Versorgungsleitung nahe am Behälter sein und im Notfall sicher funktionieren.

G.5 Bei Behältern mit einem Fassungsvermögen über 50 t muss eine ferngesteuerte Absperreinrichtung mit
mechanischer, pneumatischer oder elektrischer Stellungsanzeige vor oder hinter der ersten Absperrarmatur in
der Versorgungsleitung für die flüssige Phase angebracht sein. Die ferngesteuerte Absperrarmatur muss
fehlersicher arbeiten. Die Ausrüstungsteile müssen so bemessen sein, dass sie weiter funktionieren bis zum
notwendigen Bereich der Temperaturen, denen sie in einem selbstverursachten Feuer ausgesetzt sind.

G.6 Bei Behältern von einem Fassungsvermögen über 5 t bis einschließlich 50 t muss eine ferngesteuerte
Absperrarmatur vor oder hinter der ersten handbetätigten Absperrarmatur in der Versorgungsleitung für die
flüssige Phase angebracht sein.

G.7 Bei Behältern von einem Fassungsvermögen über 50 t muss die erste Absperraramatur in die Füll- und
Versorgungsleitung der flüssigen Phase als geschweißte, feuerbeständige außen anzubringende oder als
innen anzubringende Armatur gestaltet sein.

G.8 Die nachfolgenden anzubringende Absperrarmaturen können innerhalb der Betreiberaufstellung liegen
und müssen einen gleichwertigen Schutz bieten.

G.9 Die Behälter müssen mit einer Überfüll-Sicherung ausgerüstet sein. Behälter mit einem Fassungsver-
mögen über 50 t müssen mit zwei unabhängigen Sicherheitseinrichtungen gegen Überfüllen ausgerüstet sein,
dabei darf eine dieser Sicherheitseinrichtungen in einem Füllstandsanzeiger eingebaut sein. Diese beiden
Überfüll-Sicherungseinrichtungen sollten nach unterschiedlichen Verfahren arbeiten.

G.10 Hinsichtlich der Gefahr von Feuer oder einer Explosion muss bei der Auslegung der Behälter in
Betracht gezogen werden:

a) Die Entlüftung nach oben; Einrichtungen zum Schutz vor Wasserblockaden oder vor dem Einfrieren;

b) die Gasdichtheit der Rohrleitungen und der Ausrüstung.

99
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang H
(informativ)

Anforderungen für brennbare Gase an Teile, die nicht zur Bemessung


gehören

H.1 Alle Druckentlastungseinrichtungen, Ausblase- und Spülarmaturen sollten an ein Entlüftungssystem


angeschlossen werden, das den Inhalt sicher entleert.

H.2 Alle Werkstoffe sollten mit den in Betracht kommenden brennbaren Gasen verträglich sein.

H.3 Alle Ventile und Ausrüstungsteile sollten mit den in Betracht kommenden tiefkalten brennbaren Fluid
verträglich sein.

H.4 Die Bemessung und Aufstellung des ortsfesten Behälters müssen bei Planung der geeigneten
Belüftung sicherstellen, daß brennbare Gase sich nicht in geschlossenen Räumen ansammeln können.

H.5 Alle metallischen Teile des Behälters müssen elektrisch miteinander verbunden sein. Der Behälter
muss mit seinem Zubehör für einen Erdungswiderstand kleiner 10 Ohm vorgesehen sein.

H.6 In dem besonderen Fall bei flüssigem Sauerstoff muss die Möglichkeit der Luftkondensation an
unisolierten kalten Teilen beachtet werden.

H.7 Das in der Füllleitung enthaltende nachfolgende Absperrventil muss entweder ein Einweg-Ventil oder
ein fehlersicheres automatisches Absperrventil sein.

H.8 Vereinbarungen über Einbauten, die den Behälter erstmalig und das Rohrleitungssystem mit einem
nicht-brennbaren/nicht-oxidierendem Gas durchspülen.

100
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang I
(normativ)

Schutzeinrichtungen für den Außenmantel

I.1 Anwendungsbereich
Dieser Anhang enthält Anforderungen an die Bemessung, Herstellung und Prüfung von Druckentlastungs-
einrichtungen am Außenmantel von vakuum-isolierten Kryo-Behältern, damit jeder gefährliche Druckaufbau
verringert wird.

I.2 Anforderungen

I.2.1 Allgemein

Die Einrichtung muss entweder ein(e) Stopfen/Platte oder eine Berstscheibeneinrichtung sein. Die
Berstscheibeneinrichtung muss prEN ISO 4126-2 entsprechen.

I.2.2 Bemessung

Die Druckentlastungseinrichtung muss in der Lage sein, dem vollen Vakuum und allen Betriebsbedingungen
des Behälters — einschließlich der Massebewegungen während des Transportes — standzuhalten.

Der einzustellende Druck und der Bereich für die Entlastung sind in 4.2.6.3 festgelegt. Es muss beachtet
werden, dass die Schutzeinrichtung nicht während des Betriebes durch den Isolierwerkstoff blockiert werden
kann.

Die Platte oder der Stopfen der Schutzeinrichtung muss so bemessen und eingebaut sein, dass sie beim
Erstellen das Personal nicht gefährden.

I.2.3 Werkstoffe

Die Druckentlastungseinrichtung muss der Korrosionseinwirkung durch die Atmosphäre standhalten. Die
Konstruktionswerkstoffe müssen für die vorgesehenen Umgebungstemperaturen bei Betrieb geeignet sein.

I.2.4 Prüfung

Die Platte oder der Stopfen der Schutzeinrichtung erfordert nur eine Typprüfung zur Feststellung des
festgelegten Druckes. Berstscheibeneinbauten müssen nach prEN ISO 4126-2 überprüft werden.

I.2.5 Überprüfung

Die Einrichtungen mit Platte oder Stopfen müssen einem Prüfprogramm unterzogen werden, das die
Übereinstimmung mit den Zeichnungen oder Festlegungen sicherstellt.

Berstscheibeneinrichtungen müssen nach prEN ISO 4126-2 überprüft werden.

I.2.6 Kennzeichnung

Berstscheibeneinrichtungen müssen nach prEN ISO 4126-2 gekennzeichnet werden.

Andere Druckentlastungseinrichtungen müssen mit der EN-Nummer 13458 gekennzeichnet werden.

101
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang J
(informativ)

Erhöhte Werkstoffeigenschaften für austenitische nichtrostende Stähle

Nach der Druckgeräte-Richtlinie (PED) gibt es drei Verfahren um sicherzustellen, ob ein Werkstoff für
Druckgeräte geeignet ist; nach dem ADR jedoch dürfen die für austenitische nichtrostende Stähle nach der
Werkstoffnorm festgelegten Mindestwerte um bis zu 15 % erhöht werden, wenn diese erhöhten Werte in
einem Prüfzeugnis bestätigt werden. DieseVerfahren wurde jahrelang erfolgreich angewandt.

K muss der Mindestwert bei 20 °C nach der Werkstoffnorm sein.

Höhere K-Werte dürfen verwendet werden unter der Voraussetzung, dass die folgenden Bedingungen erfüllt
sind:

 der Werkstoffhersteller sollte die Übereinstimmung mit den erhöhten Werten nach Auftragsbestätigung
garantieren;

 die erhöhten Werte sind an jedem Blech und an jeder Rolle des gelieferten Werkstoffes festgestellt
worden;

 die erhöhten Werte sind im Prüfzeugnis bestätigt worden.

Im Falle von austenitischen nichtrostenden Stählen darf der festgelegte Mindestwert um bis zu 15 % erhöht
werden unter der Voraussetzung, dass der erhöhte Wert im Prüfzeugnis bestätigt worden ist.

Für austenitische nichtrostende Stähle darf zusätzlich bei der Auslegung ein Festigkeitswert verwendet
werden, vorausgesetzt, dass dieser Wert und die Anforderungen von 5.3.1 im gefertigten Teil enthalten sind.
Anforderungen an das Schweißen kaltverfestigter austenitischer Stähle sind in 5.6.4.3 enthalten.

Der Wert von E bei 20 °C sollte bei der Berechnung angewendet werden.

102
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang K
(normativ)

Grundwerkstoffe

Tabelle K.1 — Druckbehälter

Nummer der Bedingungen zur


Werkstoffsorte Werkstoffnummer
Norm/Festlegung Wärmebehandlung
EN 10028-4 X8Ni9 1,5662 HT 640 & HT 680
EN 10222-3 X8Ni9 1,5662
ASME SA 353/SA 353M 9 % Nickel K81340 N+N+T
ASME SA 553/SA 553M Type 1 (9 %) Nickel K81340 Q&T
ASME SA 522/SA 522M Type 1 (9 %) Nickel K81340 N + N + T or Q + T
EN 10028-7 X2CrNi18-9 1,4307
EN 10028-7 X2CrNi19-11 1,4306
EN 10028-7 X2CrNIN18-10 1,4311
EN 10028-7 X5CrNiN19-9 1,4315
E EN 10028-7 X3CrNiMo17-12-2 1,4401
EN 10028-7 X2CrNiMo17-12-2 1,4404
EN 10028-7 X2CrNiMoN17-11-2 1,4406
EN 10028-7 X2CrNiMoN17-13-3 1,4429
EN 10222-5 X2CrNi18-9 1,4307
EN 10222-5 X5CrNi18-10 1,4301
EN 1022-5 X5CrNiMo17-12-2 1,4401
EN 10222-5 X2CrNiMo17-12-2 1,4404
EN 10088-3 X2CrNi19-11 1,4306
EN 10088-3 X2CrNiN18-10 1,4311
EN 10088-3 X5CrNi18-10 1,4301
EN 10088-3 X5CrNiMo17-12-2 1,4401
EN 10088-3 X2CrNiMo17-13-2 1,4404
EN 10088-3 X2CrNiMoN17-12-2 1,4406
EN 10088-3 X2CrNiMo17-13-3 1,4429
prEN 10216-5 X2CrNi19-11 1,4306
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X5CrNi 18-10 1,4301
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiN 18-10 1,4311
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X6CrNiTi 18-10 1,4541
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X6CrNiNb 18-10 1,4550
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X5CrNiMo 17-12-2 1,4401

103
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle K.1 (fortgesetzt)

Nummer der Bedingungen zur


Werkstoffsorte Werkstoffnummer
Norm/Festlegung Wärmebehandlung
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiMo 17-13-2 1,4404
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X6CrNiMoTi 17-12-2 1,4571
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiMoN 17-13-3 1,4429
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiMo 18-14-3 1,4435
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiMo 17-13-3 1,4436
prEN 10216-5-prEN 10217-7 X2CrNiMoN 17-13-5 1,4439
ASME SA 479/SA 479M 304L S30403
ASME SA 479/SA 479M 304 S30400
ASME SA 479/SA 479M 316L S31603
ASME SA 479/SA 479M 316 S31600

104
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang L
(informativ)

Andere Werkstoffe

ANMERKUNG Die in diesem Anhang aufgeführten Werkstoffe dürfen nicht ohne europäische Werkstoffzulassung oder
Einzelgutachten verwendet werden.

Tabelle L.1— Rohre und Ausrüstungsteile


ANMERKUNG Rohre und Ausrüstungsteile sind nach ASTM nahtlos verbunden

Nummer der Norm/Festlegung Werkstoffsorte Werkstoffnummer


ASTM A 182/A 182M F304L S30403
ASTM A 182/A 182M FP304 S30400
ASTM A 182/A 182M F316L S31603
ASTM A 182/A 182M F316 S31600
ASTM A 216/A 213M TP304L S30403
ASTM A 216/A 213M TP304 S30400
ASTM A 216/A 213M TP316L S31603
ASTM A 231/A 213A TP316 S31600
ASTM A 249/A 249M TP316 S31600
ASTM A 249/A 249M TP304L S30403
ASTM A 249/A 249M TP304 S30400
ASTM A 249/A 249M TP316L S31603
ASTM A 249/A249M TP316 S31600
ASTM A 269 TP304L S30403
ASTM A 269 TP304 S30400
ASTM A 269 TP316L S31603
ASTM A 269 TP316 S31600
ASTM A 276 304L S30403
ASTM A 276 304 S30400
ASTM A 276 316L S31603
ASTM A 276 316 S31600
ASTM A 312/A 312M TP304L S30403
ASTM A 312/A 312M TP304 S30400
ASTM A 312/A 312M TP316L S31603
ASTM A 312/A 312M TP316 S31600
ASTM A 312/A 312M TP321 S32100
ASTM A 403/A 403M WP304L S30403

105
EN 13458-2:2002 (D)

Tabelle L1 (fortgesetzt)

Nummer der Norm/Festlegung Werkstoffsorte Werkstoffnummer


ASTM A 403/A 403M WP304 S30400
ASTM A 403/A 403M WP316L S31603
ASTM A 403/A 403M WP316 S31600
ASTM A 632 TP304L S30403
ASTM A 632 TP304 S30400
ASTM A 632 TP316L S31603
ASTM A 632 TP316 S31600
ASTM A 733 TP304L S30403
ASTM A 733 TP304 S30400
ASTM A 733 TP316L S31603
NFA 49117 TUZ2CN18-10
NFA 49147 TUZ2CN18-10

106
EN 13458-2:2002 (D)

Anhang ZA
(informativ)

Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende


Anforderungen oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen
Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende
Anforderungen der Druckgeräte-Richtlinie (PED) 97/23/EG.

WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm nach Tabelle ZA.1 ergibt eine Art der Konformität mit den
jeweiligen grundlegenden Richtlinien und dem EFTA-Festlegungen.

Tabelle ZA.1 — Vergleich zwischen der Druckgeräte-Richtlinie (PED) und dieser Europäischen Norm

PED, Anhang I, Grundlegende


Abschnitte dieser Norm Inhalt
Anforderungen
4.1 Erforderliche Belastbarkeit auf der 2.2.2
Grundlage von Berechnungs-
verfahren
4.2.3, Anhang B Erforderliche Belastbarkeit 2.2.1
4.2.5 Vorkehrungen für die Inspektion 2.4 c)
4.2.6 Ausrüstungsteile mit Sicherheits- 2.11
funktion
4.2.6 Einrichtung zur Druckbegrenzung 7.3
4.2.7.2; 4.2.8 Füllen und Entleeren 2.9
4.3.2; 4.3.3; 4.3.6; 4.3.7 Druckfestigkeit und andere 2.2.3 a)
Belastungsaspekte
4.3.2.2 Zulässige Belastungen 7.1
4.3.2.3 Verbindungskoeffizienten 7.2
4.3.2.4 Geeignete Sicherheitsfaktoren 2.1
4.3.6 Auslegung nach Formeln 2.2.3 b)
4.3.7 Auslegung nach Analyseverfahren 2.2.3 b)
5 Fertigungsverfahren 3.1
5.3; 5.4 Wärmebehandlung 3.1.4
5.6; 6.3 Dauerhafte Werkstoffverbindungen 3.1.2
6, Anhang B Abnahme 3.2.1
6.1.1 Rückverfolgbarkeit 3.1.5
6.5 Abnahme 3.2.2
6.5 Hydrostatischer Prüfdruck 7.4
Anhang A Auslegung nach Analyseverfahren 2.2.3 a)

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EN 13458-2:2002 (D)

Literaturhinweise

EN 970:1997, Zerstörungsfreie Prüfung von Schmelzschweißnähten — Sichtprüfung.

EN 288-1:1992, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 1:
Allgemeine Regeln für das Schmelzschweißen.

EN 288-2:1992, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 2:
Schweißanweisung für das Lichtbogenschweißen.

EN 1708-1:1999, Schweißen — Verbindungselemente beim Schweißen von Stahl — Teil 1: Druckbean-


spruchte BauTeile.

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