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www.greenpeace.de
Informationsquellen und
Auswahlkriterien Wissenstand zur Herstellung von Kleidung
Grün denken, konventionell kaufen:
Design und Preis bestimmen den Kauf Ich habe gehört, dass Total n = 502 Signifikante Unterschiede bei
Die Jugendlichen sammeln Ideen und In
formationen über Modetrends vor allem im ... die Arbeiter, die Kleidung 96% Region: West und Süd häufiger als Nord
privaten Umfeld (58 Prozent) und im Netz: herstellen, zum Teil schlecht Kenntnisse anderer Problematiken:
behandelt werden häufiger wenn andere auch bekannt sind
43 Prozent der Jugendlichen informieren
sich auf Shoppingseiten wie Amazon oder
... Kleidung mit gefährlichen 83% Kenntnis Umweltproblematik:
Zalando über Mode und 35 Prozent direkt Chemikalien bearbeitet wird häufiger wenn auch bekannt
über das Webangebot von Marken. Bei
den 18 – 19-Jährigen ist der Einfluss von
Shoppingseiten sogar schon bedeutender ... die Herstellung von 74% Region: West häufiger als Süd
als Informationen von Freunden und Kleidung schlecht für die Kenntnis Chemieproblematik:
Umwelt sein kann häufiger wenn auch bekannt ist
Bekannten. Auch über andere, Unabhän- (geplanter) Schulabschluss:
gigkeit suggerierende Informationsquellen (Fach)Abitur häufiger als geringere Bildung
wie Mode-Blogs bewerben Unternehmen Basis: Alle Befragten, Angaben in %
ihre Produkte. Damit kommen immer mehr F29. Es gibt viele Aspekte bei dem Thema Mode, zu denen man nur wenig erfährt.
12 – 13 Jahre 14 – 15 Jahre 16 – 17 Jahre 18 – 19 Jahre Mädchen Jungen
n = 126 n = 125 n = 125 n = 126 n = 248 n = 254
Zeitschriften / Magazine
26 25 27 29 25 39 14
Soziale Netzwerke
26 22 27 29 28 35 19
(Instagram, Facebook usw.)
Fernsehen
23 33 20 22 16 28 18
Wegwerfen
0 20 40 60 80
Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Mehrfachnennungen möglich
F28. Was machst du mit Kleidung, die dir nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt?
Fazit Amazon. Welches T-Shirt oder welche Hose duzierte Kleidung zu kaufen. Durch einen
Jugendlichen in Deutschland sind tatsächlich gekauft wird, entscheiden die geschickten Mix von gelegentlich einem
soziale und ökologische Missstände sie letztlich spontan – meist im Laden, neuen Teil grüner Mode, Second- Hand und
in der Textilproduktion bewusst, aber immer öfter auch online. Den Ausschlag Weiterverkauf ausrangierte Kleidung könn
sie kaufen ihre Kleidung nach Design, gibt das Design, wichtige Rollen spielen ten sich dagegen auch viele Jugendliche
Preis und Marke. Diese Lücke zwischen auch der Preis und die Marke. Bio-Labels leisten. Außerdem meinen viele
Wissen und Handeln bringt die Den nachhaltigen Kleiderkonsum bremsen Jugendliche, grüne Mode sei nicht schick,
Greenpeace-Umfrage zum Modekon- eine Mischung aus Unwissenheit und Vor- nicht cool, es gebe zu wenig Auswahl. Da-
sum klar ans Licht. urteile, wie die Greenpeace-Umfrage ergibt. bei erobern immer mehr grüne Modelabels
Denn während fast alle Jugendliche von den So kaufen viele Jugendliche keine Second- unterschiedlichster Stilrichtungen erobern
menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen Hand-Kleidung, weil bereits getragene den Markt. Zudem ist die Vielfalt an Trends
in den Textilfabriken Asiens wissen und Kleidung als dreckig gilt. Das Gegenteil ist und Marken bei Kleidertauschpartys, auf
immerhin vier von fünf vom umwelt- und der Fall: Grade neue Kleidung ist meist mit Internetplattformen wie Kleiderkreisel oder
gesundheitsschädlichen Chemikalieneinsatz einer ganzen Palette toxischer Chemikalien auf Flohmärkten viel größer als in jedem
gehört haben, kennen und beschaffen sich wie Weichmachern, per- und polyfluorierten Laden. Als weiteres Hindernis geben Jugend
nur wenige „saubere“ Kleidungsalternativen. Chemikalien oder Alkylphenolethoxylaten liche an, dass sie nicht wissen, wo die Läden
Kaufentscheidend sind die Herstellungs belastet. Erst nach mehreren Waschgängen sind und auf welche Siegel sie achten sollen.
bedingungen sogar nur für elf Prozent der ist die Kleidung weitgehend frei davon – Hier wird deutlich, dass die Jugendlichen
Jugendlichen. Die Teenager informieren Second-Hand-Kleidung ist also sauberer. Der über Konsumalternativen besser informiert
sich über Trends zunehmend auf kommer- angenommene hohe Preis bremst außerdem werden müssen – was sie sich, wie die
ziellen Shoppingseiten wie Zalando oder viele Jugendliche, fair oder ökologische pro Umfrage ergibt, auch explizit wünschen.
Greenpeace fordert:
Es muss Schluss sein mit dieser Ex-und-Hopp-Kultur, in der ein T-Shirt
nicht länger getragen wird als eine Plastik-Tüte.
Greenpeace appelliert gerade an jüngere Modeinteressierte, kreativer
mit dem eigenen Wunsch nach Veränderung umzugehen.
Statt immer ein neues Teil zu kaufen, auch mal ein Kleidungsstück zu leihen,
zu tauschen oder ein altes wieder aufzumöbeln. Das kann die Umwelt
verkraften, die Sucht nach dem ewig Neuen dagegen nicht. Und origineller
angezogen ist man allemal.
Stand 3 / 2015
Impressum Greenpeace e. V., Hongkongstraße 10, 20457 Hamburg, Tel. 040 /3 06 18 - 0 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19 – 20, 10117 Berlin, mail @ greenpeace.de, www . greenpeace . de
V.i.S.d.P.: Kirsten Brode Text Carolin Wahnbaeck, Hanno Groth Illustrationen Andreas Klammt Gestaltung Klasse 3b, Hamburg