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Aufklärung: Zeitraum: 1720-1800; Einordnung: zwischen Barock und Sturm und Drang; Geschichte: vergangene Kriege und Glaubenskonflikte, Säkularisierung, Absolutismus, Verstädterung und Emanzipation des
Bürgertums; Weltbild: selbstbestimmtes Individuum, Erziehbarkeit des Menschen, Abschaffung der Ständegesellschaft, Bürgerrechte, Freiheit, Toleranz; Themen: menschlicher Verstand, kritisches Denken; Literatur:
Vermittlung der aufklärerischen Ideale, Erziehung, Nützlichkeit, hauptsächlich Dramen; Vertreter: Lessing , Gottsched, Wieland, Kant, Rousseau, Voltaire; Folgen: Säkularisierung, Französische Revolution, weitere Aufstände
Empfindsamkeit: Zeitraum: 1740-1790; Einordnung: parallel zur Aufklärung und zum Sturm und Drang; Geschichte: Deutsches Reich aus kleinen Einzelstaaten wird allmählich zentraler verwaltet, selbstbewusstes Bürgertum,
Reaktion zur Aufklärung; Weltbild: Emotionen genauso wichtig wie Vernunft, Auflehnen gegen gesellschaftliche Ordnung, adelige Vormachtstellung und Fremdbestimmung werden hinterfragt, individuelles Empfinden als
Maßstab für Handeln und Persönlichkeit, individuelle Frömmigkeit (Pietismus); Themen: Gefühle, Naturverbundenheit, Frömmigkeit, Freundschaft, Nächstenliebe; Literatur: Lyrik am beliebtesten, aber auch Dramatik und
Epik; wichtige Vertreter: Klopstock, von La Roche, Claudius, Hölty, Voß
Sturm und Drang: Zeitraum: 1765-1790; Einordnung: parallel zur Aufklärung und zur Empfindsamkeit; Geschichte: Deutsches Reich aus kleinen Einzelstaaten wird allmählich zentraler verwaltet, Bürger in Verwaltungs- und
in wirtschaftlich wichtigen Berufen, bürgerliches Selbstbewusstsein, Gegenreaktion zur Aufklärung, Nationalismus; Weltbild: Emotionen wichtiger als reine Vernunft, Auflehnen gegen gesellschaftliche Regeln, Kritik an
adeliger Alleinherrschaft und Fremdbestimmung, Ausschöpfen des eigenen Genies, Selbstbestimmung und freier Wille; Themen: Gefühle, Leidenschaft für Natur, Kunst, Heimat, der tragische Held, das Originalgenie;
Literatur: Dramatik am beliebtesten, aber auch Lyrik und Epik; wichtige Vertreter: Goethe, Schiller, Stolberg, Herder, Schubart, Klinger, Lenz
Klassik: Zeitraum: 1786-1832; Einordnung: nach der Aufklärung und dem Sturm und Drang , gleichzeitig zur Romantik; Geschichte: Französische Revolution , Napoleonische Kriege, Reformen in Preußen; Weltbild:
Orientierung an der Antike, schöne Seele als Ideal des Menschen; Themen: antike Vorbilder, Schönheit, Wahrheit; Literatur: Fokus auf dem Drama; Ästhetik: Formale Harmonie und Symmetrie; Vertreter: Goethe, Schiller,
Herder, Wieland
Romantik: Zeitraum: 1795-1840; Einordnung: zwischen Aufklärung und Realismus; Geschichte: Französische Revolution, Aufklärung, Napoleons Eroberung Europas, Auflösung und Wiederherstellung des Heiligen Römischen
Reiches, Verlust neu gewonnener demokratischer Werte, Industrialisierung, bürgerliches Selbstbewusstsein; Beginn in Deutschland und Großbritannien, dann weltweite Verbreitung; Weltbild: Rückzug von der als bedrohlich
wahrgenommenen, äußeren Welt ins innere Gefühlsleben der Figuren; Themen: der Einzelne und seine Emotionen, Träume und das Unterbewusste, das Fantastische, Natur, Heimat; Literatur: Lyrik am beliebtesten, aber
auch Epik, dafür weniger Dramatik; Wichtige Vertreter: Novalis, Tieck, Hoffmann, Schlegel, Brentano, Arnim, Grimm, Eichendorff
19. Jahrhundert
Biedermeier: Zeitraum: 1815-1848; Einordnung: parallel zu Vormärz , Überschneidung mit Romantik und Verweis und Weimarer Klassik; Geschichte: Wiener Kongress, restaurierter Absolutismus , Verlust demokratischer
Rechte, Mehrheit Rückzug in privates, bürgerliches Leben, protestierende Minderheit; Weltbild: konservativ, unpolitisch, Familie als Ideal, traditionelle Rollenverteilung, bürgerliche Tugenden und Moral, Interesse an Kunst
und Kultur, Geselligkeit und Harmonie, Ignorieren von gesellschaftlichen und politischen Problemen, Rückzug ins Private, trautes Heim; Themen: Familie, bürgerliche Werte, Natur, das Häusliche, Harmonie, das Schöne;
Literatur: kurze Formen wie Novellen und Kurzgeschichten, gut verständliche Gedichte; Wichtige Vertreter: Stifter, Mörike, Droste-Hülshoff, Grillparzer
Vormärz:Zeitraum: 1815-1848; Einordnung: parallel zu Biedermeier , Überschneidung mit Romantik und Weimarer Klassik; Geschichte: Wiener Kongress, restaurierter Absolutismus , Verlust demokratischer Rechte,
Hambacher Fest, Proteste und Umsturzversuche, Zensur und Einschränkungen; Weltbild: Ideale geprägt durch Aufklärung und Französische Revolution, demokratische Rechte wie Gleichheit, Meinungsfreiheit, Trennung von
Staat und Kirche, Mitspracherecht, Patriotismus, Wunsch nach einheitlichem Nationalstaat; Themen: Kritik an Politik und Kirche, Aufzeigen schlechter Lebensumstände und Ungerechtigkeiten, demokratische Ideen und
Forderungen, Aufrufe zu Rebellion und Protesten; Literatur: viel Lyrik, aber auch kurze epische Texte, einige Dramen von Büchner; wichtige Vertreter: Büchner , Heine, Fallersleben, Herwegh
Realismus: Zeitraum: 1848-1890; Einordnung: zwischen Romantik und Moderne; Geschichte: Deutscher Bund aus Einzelstaaten, keine Demokratie, gescheiterte Märzrevolution, kein Zusammengehörigkeitsgefühl,
Industrialisierung, Verstädterung, Arbeiterklasse, Schulpflicht, Hinterfragen von Religion und Ständegesellschaft; Weltbild: der bürgerliche Mensch als Einzelner im Mittelpunkt und seine Beziehung zu seiner Umgebung;
Themen: überwiegend neutrale Darstellung bürgerlichen Lebens, aber beschönigende Umschreibung des Schlechten, Leser soll selbst urteilen; Literatur: vorwiegend Epik; Vertreter: Fontane, Busch, Keller, Freytag
Impressionismus: Zeitraum: 1880-1900; Einordnung: parallel zu Realismus und Moderne, Geschichtlicher Hintergrund: Industrialisierung, Verstädterung, Arbeiterklasse, wissenschaftliche Erkenntnisse, überfüllte
Elendsviertel in den Städten, soziale Frage; Weltbild: der Mensch als fremdbestimmtes Wesen, das von seinen Genen und seinem sozialen Umfeld geprägt wird (Milieutheorie), Themen: Kunst und Literatur als Wissenschaft,
Darstellung des Hässlichen, unverfälschte Abbildung der Realität, Milieutheorie, Sekundenstil; Literatur: viele Dramen, kurze epische Textformen, wenig Lyrik; Vertreter: Hauptmann, Schlaf, Holz
Moderne Naturlyrik
Moderne: Zeitraum: 1880-1920; Einordnung: parallel zu Expressionismus , Impressionismus etc., vor Neuer Sachlichkeit; Geschichte: Industrialisierung, wissenschaftliche und technische Erkenntnisse, Säkularisierung,
Außenpolitik, Aufrüstung, Erster Weltkrieg, Abdankung Wilhelms II., Weimarer Republik , Weltwirtschaftskrise; Weltbild: Pessimismus, Endzeitstimmung, Überforderung durch große Veränderungen, Kunst um der Kunst
willen; Themen: viele unterschiedliche Strömungen mit verschiedenen Themen; Impressionismus, Expressionismus, Symbolismus, Ästhetizismus, Dekadenz, Dadaismus, Jugendstil, Neuromantik ; Literatur: epische Texte mit
mehreren Erzählperspektiven und inneren Monologen, Großstadtlyrik, Theaterstücke ohne Helden; Wichtige Vertreter: Kafka, Mann, Frisch, Rilke, Schnitzler, Döblin, von Hofmannsthal
Expressionismus: Zeitraum: 1905-1925; Einordnung: nach dem Naturalismus ; gleichzeitig mit Moderne , Impressionismus, Symbolismus, Avantgarde; vor der Neuen Sachlichkeit; Geschichte: Ende des Kaiserreichs, 1.
Weltkrieg, Beginn der Weimarer Republik ; Industrialisierung, Urbanisierung ; Weltbild: Problematik der alten Ordnung, Aufbruchsstimmung, Zerfall des Individuums; Themen: Großstadt, Psyche, Aufbruch, Krieg; Literatur:
Fokus auf Lyrik, Bruch mit sprachlichen Regeln; Vertreter: Benn, Trakl, Heym, Döblin, Lasker-Schüler, van Hoddis
Bis ca 1960: Allgemein: Gesellschaftskritische, aufklärerische Funktion von Literatur angesichts von Faschismus, Diktatur und Vertreibung; Naturauffassung: Kritik an als naiv und anachronistisch empfundener Dichtung der
naturmagischen Schule; Zuflucht in heile Gegenwelt der Natur als Verbrechen; Zuflucht in Gestörte Beziehung zur Natur; Formen der Dichtung: Gedichte über Naturgedichte S. Brechts ,Gespräch über Bäume’; Sachliche,
nüchterne, schmucklose Sprache ohne Reime; Enjambement; Dichter und Gedichte: Bertold Brecht: „An die Nachgeborenen“ (1938); Günter Eich; Peter Huchel Erich Fried
Ab 1960 bis heute: Allgemein: Verschiedene Richtungen: Sowohl gesellschaftskritische, engagierte Literatur als auch die das Private und die Innerlichkeit thematisierende ,Neue Subjektivität’; Naturauffassung: Natur als
Opfer menschlicher Eingriffe, Technikkritik: Ökolyrik: beklagt Naturzerstörung Naturbilder zur Selbst- bespiegelung des lyrischen Ich: Metaphorik; Formen der Dichtung: Freie Formen ohne Reim; Enjambements; Ellipsen;
Metaphern; Chiffren (Geheimzeichen); Katachresen (Bildbrüche); Synästhesie, Kleinschreibung; Dichter und Gedichte: ; Günter Kunert; Ingeborg Bachmann; Sarah Kirsch; Jürgen Becker: „Natur-Gedicht“ ;Durs Grünbein; Nico
Bleutge, Steffen Popp