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Bio-M-0221-AB-010-0.

9 Name: Datum:

[M 1.A] Organellen der Steuerung - Der Zellkern


Der Zellkern oder Nucleus (Größe: 3-15 µm) ist abgesehen von der Zentralvakuole mancher Planzenzellen das
größte Zellorganell einer eukaryotischen Zelle. Daher ist er auch im Lichtmikroskop gut zu erkennen und gilt als
wichtigstes Erkennungsmerkmal für eukaryotische Zellen. Aus dem griechischen Wort für Kern (Karya) leitet sich so
schon die Bezeichnung als Eukaryota, Zellen mit echtem Zellkern ab. Alle Zellen, die keinen solchen Zellkern
besitzen werden somit im Gegensatz als Prokaryota abgegrenzt.
Der Nucleus enthält die Erbinformation, die für die Zellteilung und für die Steuerung der Stoffwechselvorgänge
verantwortlich ist. Er gilt somit als die Steuerzentrale der Zelle.

Kernhülle

Nucleolus
Chromatin
raues
Endoplasmatisches
A Reticulum
Zellkern
(Nucleus) Ribosomen

Kernporen

B C

Abb. 1: Der Zellkern ist im LM-Bild bei (A) tierischen und (B) pflanzlichen Zellen gut zu erkennen; (C) zeigt den Feinbau.

Das Innere des Zellkerns ist vom Cytoplasma durch die Kernhülle, aus einer inneren und einer äußeren Membran
bestehend, abgegrenzt. Diese Doppelmembran geht direkt in das Endoplasmatischen Retikulum (ER) über und
steht mit diesem also in enger Verbindung. Über die Kernporen in der Kernhülle ist ein Stoffaustausch zwischen
dem Kerninneren und dem Cytoplasma möglich. Das Plasma im Zellkern wird als Kernplasma dem Cytoplasma
gegenübergestellt. Im Kernplasma befindet sich ein Gewirr aus fädigen Strukturen, das Chromatin. Chromatin
besteht neben Nucleinsäuren (Desoxyribonucleinsäure; DNA) noch aus Proteinen (Histonen). Die DNA ist der
eigentliche Träger der Erbinformationen in Form der Genen. Somit enthält das Chromatin die genetischen
Informationen der Zelle. Die Histone sind globuläre (kugelförmige) Proteine, die dem Chromatin Stabilität geben
und auch an der Genregulation beteiligt sind. Jeder Chromatinfaden stellt wiederum ein einzelnes Chromosomen
dar. Chromosomen (genauer das Chromatin) können in verschiedenen Formen auftreten, so ist es normalerweise
kaum zu erkennen und färbt den Zellkern einheitlich dunkel, bei einer Kernteilung (Mitose während der Zellteilung)
verdichtet sich (kondensiert) das Chromatin und wird als klar voneinander getrennte Chromosomen (beim
Menschen z.B. 46) sichtbar. Des weiteren kommen im Zellkern noch meist ein bis mehrere Kernkörperchen oder
Nucleoli (sg. Nucleolus) vor. Diese sind keine dauerhaften Strukturen, sondern Bereiche in denen die zur Bildung
der Ribosome benötigten Nucleinsäuren synthetisiert werden (ribosomale Ribonucleinsäurse; rRNA). Auch die
anderen Abschnitte des Chromatins können abgelesen und die genetischen Informationen in Form von mRNA
(messenger RNA) kopiert werden. Die mRNA wird aus dem Zellkern transportiert und mithilfe der Ribosomen
werden so in der Proteinbiosynthese alle Proteine (Eiweiße) der Zelle synthetisiert.

1 Fassen Sie die Informationen aus dem Material tabellarisch folgenden Stichworten zusammen:
Vorkommen
Zellbestandteil Bau und Größe Aufgabe
Tier Pflanze

2 Bereiten Sie die Informationen aus dem Material so vor, dass Sie in eigenen Worten einen kurzen
Vortrag im Plenum über das beschriebene Organell halten können. Verwenden Sie hierbei
hinreichende Fachsprache.

© 2019 - H. Beseoglu
Bio-M-0221-AB-011-0.9 Name: Datum:

[M 1.B] Organellen der Steuerung - Die Ribosomen


Ribosomen (sg. Ribosom) sind Zellorganellen, die in allen Lebewesen vokommen. Sie sind mit ihren 15-25nm
(Prokaryoten) und 20-30nm (Eukaryoten) sehr kleine rundliche Zellbestandteile. Der Begriff Ribosom leitet sich
von der Ribonukleinsäure (RNA) und dem griechischen Soma (Körper) ab, denn Ribosomen bestehen zu etwa zwei
Dritteln aus ribosomaler Ribonucleinsäure (rRNA), die am Nucleolus synthetisiert wird. Das letzte Drittel besteht
aus ribosomalem Protein. Sie besitzen keinerlei Membran und setzen sich aus zwei Untereinheiten zusammen,
einer größeren und einer kleinern. Bei Pro- und Eukarya lässt sich ein Unterschied in der Masse der Ribosomen
durch ihr Sedimentationsverhalten feststellen. Diese Massen werden in Svedberg-Einheiten (S) angegeben. Bei
den Eukaryoten werden die großen Untereinheiten somit mit 60S und die Kleinen mit 40S bezeichnet.Die
zusammengelagerten fertigen Ribosome bilden so den 80S-Typs. Bei Prokaryoten finden sich stets kleinere
Ribosomen des 70S-Typs (50S- und 30S-Untereinheiten).

Ribosomen erscheinen unter dem Mikroskop als 50S-Einheit 60S-Einheit


runde Körperchen, die frei im Cytoplasma vorkom-
men oder an die röhrenförmigen Strukturen des
Endoplasmatischen Retikulums (ER) gebunden sind.
Sie kommen jedoch auch in Mitochondrien und
Chloroplasten vor. Aufgrund ihrer wichtigen Funktion
bei der Proteinsynthese werden die Ribosomen auch
als Eiweißproduzenten der Zellen bezeichnet, an 30S-
denen im Rahmen der Proteinbiosynthese die Trans- Einheit
lation, also das Ablesen der mRNA (messenger RNA) 40S-
hin zur Synthese von Proteinen, abläuft. Bei der 70S-Typ (Prokarya) Einheit 80S-Typ (Eukarya)
Übersetzung der mRNA verbinden sie einzelne Abb. 1: Vergleich im molekularen Aufbau zwischen (links) pro-
Aminosäuren zu Aminosäureketten (Polypeptide) und (rechts) eukaryotischen Ribosomen.
und damit letztlich zu Proteinen. Hierbei erfüllen
beide Untereinheiten parallel unterschiedliche große
Aufgaben. Jedes einzelne Ribosom arbeitet als eigenständige und Untereinheit
unabhängige Produktionsstätte für alle im Organismus zu
synthetisierenden Eiweiße. Die Funktionsweise der Ribosomen kann
dabei in zwei Vorgänge unter-teilt werden: (a) Die große Untereinheit mRNA
übernimmt die Verknüpfung der einzeln vorliegenden Eiweißbausteine
kleine
(Aminosäuren) zu den langen Ketten, die als Proteine in Erscheinung
Untereinheit
treten. Dieser Prozess wird als Peptidyl-Transferase-Aktivität bezeichnet.
(b) Die kleine Untereinheit wird für die Erkennung der mRNA benötigt. Polypeptid
Nur so kann die richtige Reihenfolge für die Kombination der
Aminosäure
Aminosäuren realisiert werden.
Bei den Eukaryoten werden die Proteine, die in Membranen eingebaut große
werden oder aus der Zelle exportiert werden, an den membran- Untereinheit
gebundenen Ribosomen des rauen Endoplasmatischen Retikulums (rER)
synthetisiert, alle anderen an den freien Ribosomen im Cytoplasma. mRNA
Die Ribosomen der autonomen Zellorganellen, wie Mitochondrien oder
Chloroplasten entsprechen im Aufbau den 70S-Ribosomen der kleine Untereinheit
Prokaryoten. Abb. 2: Zusammengesetzte Ribosome in
der Proteinbiosynthese (oben) mit ent-
stehendem Polypeptid (unten).

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2 Bereiten Sie die Informationen aus dem Material so vor, dass Sie in eigenen Worten einen kurzen
Vortrag im Plenum über das beschriebene Organell halten können. Verwenden Sie hierbei
hinreichende Fachsprache.

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[M 2.A] Organellen der Energieumwandlung - Das Mitochondrium


Die Mitochondrien einer Zelle sind verhältnismäßig große und mit ihren 1- 10 µm meist relativ gut erkennbare
Organellen. Sie treten nur bei Eukaryoten auf und dort besonders in Geweben und Zellen, die viel Energie
benötigen. Somit ist leicht abzulesen, dass diese Organellen offensichtlich stark an der Energiegewinnung in den
Zellen beteiligt sind. Tatsächlich kann man Mitochondrien als Kraftwerke der Zelle beschreiben, denn in ihnen
findet ein großer Teil der Dissimilation statt. Unter Dissimilation versteht man den Abbau von energiereichen
organischen Makromolekülen zu energiearmen Verbindungen. Mithilfe der Mitochondrien können
hochmolekulare Stoffe wie Glucose (C6O6H12 Zucker) bis zum anorganischen Kohlenstoffdioxid (CO2) abgebaut
werden. Die hierbei frei werdende Energie wird in Form des Adenosintriphosphates (ATP) gespeichert und so durch
Transport auch in das Cytoplasma für biologische Prozesse in der Zelle nutzbar gemacht. ATP gilt als der universelle
Energiespeicher in lebenden Systemen.
Da die Dissimilation der Zucker letztlich eine vollständige Oxidation des Kohlenstoffatoms darstellt, wird von den
Mitochondrien hierfür Sauerstoff (O2) benötigt. Das entstehende CO2 wird als Gas wieder abgegeben, weswegen
der Prozess in den Mitochondrien auch als Innere Atmung bezeichnet wird.
Vereinfacht lässt sich die Reaktion der Inneren Atmungf wie folgt zusammen fassen:
C6O6H12 + 6 O2 → 6 CO2 + 6 H2O
Die frei gewordene Energie wird für die Phosphorylierung des Adenosinmonophosphates (AMP) zu
Adenosintriphosphat (AT) verwendet:
AMP + Pi → ATP

Doppelmembran { Innere
Äußere Membra
Membran

Cristae

Matrix

Ribosomen

DNA

A B

Abb. 1: EM-Bild (A) eines typischen Mitochondriums des Cristae-Typs; die Schemazeichnung (B) zeigt den Feinbau.

Mitochondrien sind sogenannte autonome Zellorganellen, die sich somit in ihrem Aufbau und Wirken von anderen
Organellen unterscheiden. Sie vermehren sich durch Querteilung innerhalb der Zelle und können durch die Zelle
selbst nicht aufgebaut werden. Sie müssen somit auch bei jeder Zellteilung auf die entstehenden Tochterzellen
verteilt werden. Sie besitzen demnach eigene genetische Informationen in Form von ringförmiger DNA sowie
Ribosomen vom 70S-Typ. Umgeben werden die Mitochondrien von einer doppelten Membran, einer äußeren
sowie einer Inneren Membran, die meist in typische Falten gelegt sind (Cristae). An der inneren Membran liegen
viele Enzyme der Inneren Atmung.

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Bio-M-0221-AB-022-0.9 Name: Datum:

[M 2.B] Organellen der Energieumwandlung - Plastiden


Plastiden sind typische Bestandteile von pflanzlichen Zellen. Zu den Plastiden gehören z.B. die grünen
Chloroplasten aller grünen Pflanzen. Sie sind etwa 2-8 µm groß und der Ort der Photosynthese. In der
Lichtreaktion wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt und somit biochemisch nutzbar. Mithilfe dieser
Energie kann aus den anorganischen Stoffen Kohlenstoffdioxid und Wasser letztlich durch die Pflanze das
hochmolekulare Kohlenhydrat Glucose (Zucker) synthetisiert werden. Vereinfacht lässt sich die Reaktion der
Photosynthese wie folgt zusammenfassen:
6 CO2 + 6 H2O → C6O6H12 + 6 O2
Wie Mitochodrien sind auch die Chloroplasten autonome Zellorganellen mit zwei Membranen. Sie enthalten
sowohl eigene DNA als auch eigene Ribosome des 70S-Typs und vermehren sich unabhängig von der Zelle durch
Querteilung. Ihr innerer Raum mit der flüssigen Grundsubstanz wird als Stroma bezeichnet. Das Stroma wird durch
Membraneinstülpungen der inneren Membran durchzogen. Diese sogenannten Thylakoide sind an manchen
Stellen kreisrund und übereinander gestapelt. An diesen Stellen entstehen Strukturen, die vergleichbar gestapelter
Münzen aussehen. Diese Bereiche werden als Granathylakoiden (kurz Grana) bezeichnet. Die Bereiche, in denen
die Thylakoidmembran nicht gestapelt, also frei im Stroma liegen, werden folglich Stromathylakoide genannt. In
den Thylakoidmembranen sind die Blattfarbstoffe (Chlorophylle und Carotinoide) eingelagert, sowie eine Vielzahl
der sonst noch für die Lichtreaktion wichtige Enzyme.

Doppelmembran { Innere
Äußere Membra
Membran

Stroma-
Thylakoid
Stroma
Stärkekorn

Grana-
Thylakoid

A B

Abb. 1: EM-Bild (A) eines typischen Chloroplasten sowie als Schemazeichnung (B) im Feinbau.

Neben den grünen Chloroplasten gehören die gelb-


roten Chromoplasten und die farblosen Leukoplasten Leukoplast
zu den Plastiden. Plastiden varieiren stark in Größe,
Form und Erscheinung. Sie gehen aber alle aus
gemeinsamen Proplastiden hervor.
Chromoplasten verursachen in Blüten oder Früchten Protoplast

die roten und gelben Färbunge, z.B. als Signale zur


tierischen Bestäubung der Pflanzen. Leukoplaste sind
Fruchtbildung (Tomate, Zitrone)
alte Chloroplasten, in denen bereits soviel Stärke Chloroplast Chromoplast
Belichtung (Karotte, Tomate)
(Glucose) eingelagert is, dass diese nun als Speicherort
für Stärke oder Fette dient.
Abb. 2: Bildung und Umwandlung der Plastiden in
pflanzlichen Zellen.

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[M 3.A] Das Membransystem - Endoplasmatisches Retikulum


Das Wort Endoplasmatisches Retikulum heißt übersetzt innerplasmatisches Netzwerk. Es besteht aus
miteinander verbundenen, membranbegrenzten Röhren und abgeflachten Säckchen und durchzieht das
Cytoplasma der gesamten Zelle. Im EM-Bild erkennt man, dass es sich bis in die äußere Membran der Kernhülle
fortsetzt. In vielen Bereichen sind auf der Oberfläche Ribosomen angeheftet. Man kann somit zwischen einem
rauen, ribosomenbesetzen ER (rER) und dem glatten ER, das nicht von Ribosomen besetzt ist, differenzieren.
Raues und glattes ER unterscheiden sich in ihren Aufgaben im Zellstoffwechsel. Das glatte ER ist insbesondere am
Abbau von Giftstoffen oder Medikamenten beteiligt. Außerdem hat es in bestimmten Zelltypen die Aufgabe Lipide
und Lipohormone zu synthetisieren. Vielfach werden auch Stoffe im ER gespeichert.
Das raue ER hingegen arbeitet eng mit den auf seiner Oberfläche angelagerten Ribosomen zusammen. Diese
synthetisieren Polypeptidketten in der Proteinbiosynthese und geben diese in den Innenraum des ERs ab. Dort
werden sie in mehreren Schritten verändert und gefaltet, sodass daraus fertige Proteine mit ihrer typischen
Raumstruktur entstehen. Der Transport der Proteine der Proteine zu den Bestimmungsorten erfolgt zu einem Teil
im Innenraum des Röhrensystems des ERs, zu einem anderen Teil durch Vesikel.

Membran

Ribosome

Lumen

raues Endoplasmatisches Retikulum (rER)


glattes Endoplasmatisches Retikulum (gER)

gER

A B

Abb. 1: EM-Bild (A) des Endoplasmatischen Retikulums im Übergang zwischen rauem (oberer Bereich und glattem ER
(unterer Bereich); sowie rechts (B) in Schemazeichnung.
Die vom rER abgeschnürten Vesikel werden als ER-Vesikel Kernmembran
bezeichnet und sind somit wichtige Teile des intrazellulären
Transportsystems. Die ER-Vesikel, die also nun entweder Proteine raues ER
in ihrem Lumen enthalten oder aber Membranproteine in der
Vesikelmembran enthalten werden nach ihrer Abschnürung zu den ER-Vesikel
Dictyosomen transportier und verschmelzen dort wieder Dictyosom
miteinander und bilden so die abgeflachten Membransäckchen GOLGI-Vesikel
der Dictyosomen. Von dort werden sie nach Umbau und
konzentrieren weiter verteilt. Das ER stellt somit einen wichtigen
Zellmembran
Teil des Inneren Membransystems und des Membranflusses
innerhalb der Zelle. Abb. 2: Übersicht über das innere Membran-
system und dem Membranfluss zwischen ER,
Dictyosomen und der Zellmembran.

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[M 3.B] Das Membransystem - Dictyosome und der GOLGI-Apparat


Der GOLGI-Apparat besteht aus abgeflachten Membransäckchen sowie aus GOLGI-Vesikeln. Die abgeflachten
Membransäckchen mit einem Durchmesser von 2 bis 3 µm liegen oft dicht gestapelt als sogenannte Dictyosomen
im Cytoplasma vor. Die Gesamtheit aller Dictyosomen einer Zelle ist der GOLGI-Apparat. Er ist die Schaltstelle des
Stofftransports. Insbesondere ist er am Export von Stoffen aus der Zelle beteiligt. In den Membransäckchen der
Dictyosomen werden Proteine aus dem ER gesammelt. Hierzu verschmelzen immer mehr der vom ER
abgeschnürten ER-Vesikel mit den Membranbsäckchen, sodass die Proteine aus der Proteinbiosynthese am rauen
ER letzlich in den Innenraum der Membransäckchen gelangen. Manche Proteine werden hier nun noch verändert,
vor allem werden sie dort sortiert und konzentriert. Im Laufe der Zeit werden die Membransäckchen also immer
größer mit einer immer höheren Menge vorsortierter und fertiger Proteine. Anschließend werden durch
Endocytose diese Proteine wieder zu Vesikeln abgeschnürt und abgegeben. Diese Transportvesikel sind nun die
GOLGI-Vesikel, die deren Inhalt nun an ihren Bestimmungsort oder bis zur Zellmembran transportieren, wo die
Stoffe dann durch Exocytose nach aussen abgegeben werden. Das entsprechende Membransäckchen des
Dictyosoms löst sich somit zunehmend auch wieder auf. Der gesamte GOLGI-Apparat ist somit wie ein
Logistikzentrum der Zelle zu verstehen.

Zellmembran

Golgi-
Vesikel

Dictyosom

ER-
Vesikel

rER
Ribosomen

Abb. 1: EM-Bild (A) eines typischen Chloroplasten sowie als Schemazeichnung (B) im Feinbau.

Da bei dem oben beschriebenen Transportsystem permanent


Membranen abgeschnürt und wieder miteinander verschmelzen, Kernmembran
stehen auch alle Organellen und Kompartimente dieses Systems
miteinander in Verbindung. Die Membranen werden somit raues ER
ebenfalls stets ausgetauscht. Man spricht daher auch von einem
ER-Vesikel
inneren Membransystem und einem Membranfluss innerhalb
dieser Zelle. An diesem Membranfluss sind somit Neben dem ER Dictyosom
(und der Kernhülle) auch die Er-Vesikel, Dictyosomen, GOLGI- GOLGI-Vesikel
Vesikel bis hin zur Zellmembran direkt beteiligt.

Zellmembran
Abb. 2: Inneres Membransystem/Membranfluss.

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[M 4.A] Stabilisierende Strukturen - Die Zellsaftvakuole der Pflanzen


Besonders auffällig ist die Zellsaftvakuole (auch zentrale Vakuole oder Zellsaftraum genannt). Sie nimmt bei
ausgereiften Pflanzenzellen meist das größte Volumen der Zelle ein. Die Membran, die die Vakuole vom
angrenzenden Zytoplasma abgrenzt, wird Tonoplast genannt. Im Inneren der Vakuole befindet sich eine Flüssigkeit,
der Zellsaft, welcher im Gegensatz zum Cytosol sehr wenig Proteine enthält und daher nicht plasmatisch ist.
Vakuolen können folgende Aufgaben haben:
Hauptfunktion der Vakuole in einer Pflanzenzelle ist die Erzeugung des sogenannten Turgors. Die Vakuole wird mit
Zellsaft (hauptsächlich Wasser) gefüllt, so dass die Zelle sich wie ein Ballon spannt. Dazu wird die Konzentration an
Zuckern in der Vakuole erhöht, so dass Wasser von außen in die Zelle fließt, bis der Zelldruck ein weiteres Füllen der
Vakuole verhindert oder der Gradient ausgeglichen ist. Dieser Ablauf wird als Osmose bezeichnet. Aufgrund dieses
Druckes können nicht verholzende Pflanzen aufrecht stehen. Ist der Zuckergehalt in der Vakuole allerdings geringer
als im umgebenden Milieu (im Apoplasten, dem Bereich außerhalb der Zellen), gibt die Vakuole Wasser ab, der
Turgor erschlafft. Geht die Wasserabgabe weiter, löst sich schließlich die Membran von der Zellwand (Plasmolyse).

Weitere Funktionen der Vakuole sind die Speicherung von Stoffen, auch von Giftstoffen, die so dem Stoffwechsel
entzogen werden (z.B. beim auf bleihaltiger Erde wachsenden Galmeiveilchen (Viola guestphalica). Wasserlösliche
Farbstoffe, wie Anthocyane, werden ebenfalls in der Vakuole eingelagert.

Vakuole

Tonoplast
Cytoplasma
Zellwand

Zellkern

Abb. 1: Darstellung einer Pflanzenzelle mit Zellsaftvakuole (A) schematisch; (B) im lichtmikroskopischen Bild.

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[M 4.B] Stabilisierende Strukturen - Das Cytoskelett


Das Cytoskelett der Eukarioten ist ein Netzwerk verschiedener Proteinfilamente, die der Zelle Gestalt und innere
Struktur verleiht. Es dient auch als Gerüst für Bewegung der Organellen und ist an wichtigen Prozessen (Mitose,
Meiose, Zelldifferenzierung und Cytokinese) beteiligt. Es bietet auch die notwendige Struktur um die
Zellbestandteile an Ort und Stelle zu halten oder Ein- und Ausstülpungen der Zellmembran in ihrer Form zu
stabilisieren. Die Proteinstrukturen des Cytoskelettes lassen sich in drei Filamenttypen unterscheiden, die
Mikrofilamente, die Mikrotubuli oder Makrofilamente sowie die Intermediärfilamente.
Die Mikrofilamente (Actin) sind die dünnsten Filamente mit etwa 7nm Durchmesser. Besonders häufig liegen sie
direkt unterhalb der Plasmamembran und verleihen der Zelloberfläche mechanische Widerstandskraft.
Actinfilamente sind auch für viele Bewegungserscheinungen wichtig, vor allem wenn die Zelloberfläche daran
beteiligt ist (z.B. bei Phagocytose) oder bei der Muskelkontraktion in Muskelzellen.
Die dicksten Filamente des Cytoskelettes sind die Mikrotubuli (oder Makrofilamente). Ihr äußerer Durchmesser
beträgt ca. 25 nm. Bei tierischen Zellen entspringen sie dem Centrosom und erstrecken sich nach außen hin. Sie
lenken vor allem den intrazellulären Transport, indem sie als Leitbahnen von Organellen, Vesikeln und anderen
Zellbestandteilen dienen. Während der Mitose sind Mikrotubuli für die Ausbildung des Spindelapparates
verantwortlich, mit dessen Hilfe die Chromosomen (bzw. Chromatiden) zu den Zellpolen bewegt werden.
Die Intermediärfilamente mit Durchmessern bei ca. 10 nm kommen nur bei Tieren vor und durchziehen das
Cytoplasma und dienen hauptsächlich der Stabilisierung der Zellen und Zellorganellen. Sie zeichnen sich durch eine
große Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen aus. So sind sie auch bei Zell-Zell-
Verbindungen beteiligt.
Zellmembran

Ribosomen

raues Endoplasmatisches
Reticulum

Mikrofilament
(Actinfilament)
Intermediär- Mitochondrium
filament
Makrofilament (Mikrotubuli)

Abb. 1: Schematische Übersicht über das Cytoskelett, unten EM-Bilder der Filamenttypen

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