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Universität:

Heinrich-Heine Universität
Name des Seminars:
Medien und Kulturwissenschaften -
Wintersemester 2019 - Frau Dr. Dreckmann
Hausarbeit zum Thema:
Methoden der Mediengestaltung zu
Manipulationszwecken – „Das
Wunschkonzert“ verglichen mit „Wetten,
Dass..?“
Angaben zum Verfasser:
Name: Felix Rost Garcia,
Anschrift: Priesters Hof 26, 45472 Mülheim
an der Ruhr
Telefonnummer: 0179 1309891,
Emailadresse: feros102@uni-duesseldorf.de
Matrikelnummer: 2870021
Studiengang:
Transkulturalität, 1. Semester
Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung………………………………………………………………..2

2. Das Wunschkonzert………………………………………………......…3

Die politische Situation im 3. Reich……………………………….…...….3

Grundlegendes zum Wunschkonzert……………………………….…...…4

Methoden der Mediengestaltung zu Manipulationszwecken……..…...…..5

3. „Wetten, Dass..?“………………………………………….....………….9

Das Konzept von „Wetten, Dass..?“………………………...…….………9

Werbung und Promotion in „Wetten, Dass..?“……………………..……. 11

4. Fazit - Das Wunschkonzert und „Wetten, Dass..?“ im Vergleich.…...…12

5. Quellenverzeichnis………………………………………...………….…14

6. Erklärung des eigenständigen Arbeitens…………………………….…..15

1
Einleitung

„Unter Manipulation (..) versteht man den gezielten Einfluss auf Menschen ohne
deren Wissen“1, so definiert Christoph Sülzer „Manipulation“.
Die folgende Hausarbeit, wird sich mit der Thematik der Manipulation in
Massenmedien beschäftigen. Explizit werde ich zwei Formate aufgreifen und sie
miteinander vergleichen. Es handelt sich um die Radiosendung „das
Wunschkonzert“, die im 3. Reich ein zentrales Massenmedium gewesen ist und
um das wohl erfolgreichste deutsche Showkonzept, der letzten Jahrzehnte
„Wetten, Dass.?“.
Kann man überhaupt zwei Formate vergleichen, die in so verschiedenen Zeiten
ausgestrahlt wurden? Bei einer Radiosendung, die zur Zeit einer Diktatur
veröffentlicht wurde, liegt es nahe, dass propagandistische Inhalte enthalten sind.
Inwiefern lässt sich diesbezüglich „Wetten, Dass..?“ etwas zu Schulden kommen?
Vorab gesagt, ich möchte hier nicht auf die moralische Vertretbarkeit der
jeweiligen Methoden in den Sendungen eingehen, sondern lediglich die Gestaltung
der Sendungen unter dem Gesichtspunkt der Manipulation unter die Lupe nehmen.
Dabei werde ich das Konzept und die inhaltliche Gestaltung des Wunschkonzerts
darstellen. Vorab erläutere ich kurz, wie es zu den Rahmenbedingungen kommen
konnte, die eine solche Gestaltung eines Massenmediums ermöglichten.
Anschließend beleuchte ich das Konzept von „Wetten, Dass..?“ und vergleiche es
mit dem des Wunschkonzerts.

1
Sülzer, Christoph: Massenmanipulation durch die Medien, S. 1
2
Die politische Situation im 3. Reich

1933 war das Jahr, in dem die NSDAP an die Macht kam. Adolf Hitler war fortan
Reichskanzler und die demokratische Weimarer Republik wandelte sich in ein
diktatorisches, autoritäres System. In der Bevölkerung wurde dieser Wandel
weitgehend positiv aufgenommen. Die Weimarer Republik steckte in einer Krise.
Der Friedensvertrag des ersten Weltkriegs von Verseilles wurde in der
Bevölkerung als Ungerecht empfunden und die ganze Welt war von einer
Wirtschaftskrise betroffen. Kaum einer traute dem demokratischen System der
Weimarer Republik zu, einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu finden.
Adolf Hitler wusste, wie er die Massen für sich gewann. Seine energetischen
Reden machten dem Volk Hoffnung auf eine bessere Zukunft.2 So wurde es von
vielen Menschen begrüßt, dass ab 1933 ein Diktator, ein „Führer“, Deutschland
leiten werde und das „demokratische Chaos“3 der Weimarer Republik ein Ende
fand.
Obwohl zu Beginn der Machtübernahme die Bevölkerung Deutschlands der
NSDAP teilweise noch skeptisch gegenüberstand, konnte die NSDAP recht
schnell die Sympathien der Menschen für sich gewinnen.
Doch wie schaffte es das NS-Regime in so kurzer Zeit die Massen zu mobilisieren
und sie letztendlich sechs Jahre nach ihrer Machtübernahme in den 2. Weltkrieg zu
führen?
Grund dafür waren zum einen politische Entscheidungen, wie die „nicht-
Berücksichtigung“ des Verseiller Vertrags, sowie Organisationen, wie das
Winterhilfswerk, die Hitler-Jugend und Kraft durch Freude oder auch die 1936
von der NSDAP organisierten olympischen Spiele, die als Erfolg gefeiert wurden.
Selbstverständlich setzte sich das NS-Regime dort gekonnt in Szene.4
Maßnahmen, wie diese sorgten dafür, dass die deutsche Wirtschaft schnell an
Wachstum gewann, wodurch sich die Partei die Sympathien der Bevölkerung
sichern konnte.
Allerdings gab es einen weiteren, vielleicht sogar noch entscheidenderen Grund
für die schnelle Machtzunahme der NSDAP. Das Propagandaministerium, dass
1933 unter der Leitung von Joseph Goebbels ins Leben gerufen wurde
kontrollierte sowohl das kulturelle öffentliche Leben, zum Beispiel bei Festen oder
Großveranstaltungen, als auch sämtliche Medien, wie den Rundfunk, die Presse
und die deutsche Filmfabrik „Ufa“.5 Somit war es der Partei möglich, seine
Ideologie im Volk zu verbreiten, ohne das es bei politischen Verkündungen
anwesend sein musste.
2
Epping-Jäger, Cornelia: Paul, Schock (Hg.) 2014 – Sound der Zeit, LautSprecher Hitler. Über eine Form der
Massenkommunikation im Nationalsozialismus, 2014, S. 171
3
Lebendiges Museum online: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime
4
Ebd.: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime
5
Wersig, Gernot: Einführung in die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Drittes Reich, 2009
3
Mit welchen manipulativen Mitteln sie dabei vorgegangen sind, möchte ich nun
im Folgenden am Beispiel der Radiosendung „Das Wunschkonzert“ darstellen.
Die Sendung bietet sich gut zur Darstellung an, da sie wohl als die erfolgreichste
Sendung zur Zeit des Nationalsozialismus zu bezeichnen ist.

Grundlegendes zum Wunschkonzert

Die Radiosendung „Das Wunschkonzert“ wurde im Jahre 1936 von dem


Moderator Heinz Goedecke erfunden.6 Die Idee der Sendung war, dass der
Zuhörer entscheiden konnte, welche Musik gespielt werden sollte. Dabei musste er
sich mit einem Hörerbrief an die Redaktion wenden, den Musikwunsch äußern und
im Gegenzug eine Geldspende für das Winterhilfswerk hinterlassen. Später, zu
Kriegszeiten, wurde dann an die Wehrmacht gespendet. Die Hörerbriefe wurden
vom Moderator in der Sendung vorgetragen, sodass man die Möglichkeit hatte,
öffentliche Botschaften zu verkünden oder andere Menschen zu grüßen. Somit
konnte man in der Radiosendung einen kommunikativen Kontakt mit und
zwischen den Zuschauern herstellen.
Da sich die Sendung großer Beliebtheit erfreute und sich viele Zuhörer bei der
Redaktion meldeten, erkannte Joseph Goebbels das Potential, mit der Sendung das
NS-Gedankengut zu propagieren.7
„Der Lautspecher ist ein Instrument der Massenpropaganda, das man in seiner
Wirksamkeit heute noch gar nicht abschätzen kann. Jedenfalls haben unsere
Gegner nichts damit anzufangen gewusst. Umso besser müssen wir lernen damit
umzugehen“8, schrieb Goebbels schon am 11.02.1933 in seinem Tagebuch.
Das Wunschkonzert unterlag nun also der Kontrolle zweier Institutionen. Zum
einen der des Propagandaministeriums von Goebbels und zum anderen auch der
der Wehrmachtspropaganda.9 Es ist also davon auszugehen, dass die Hörerbriefe
nur dann veröffentlicht wurden, wenn eine, in irgendeiner Form, systemstützende
Botschaft enthalten war.
Als Deutschland 1939 in den Krieg zog, änderten sich die Rahmenbedingungen
des Wunschkonzerts ein wenig. Hörerbriefe durften nun lediglich von Soldaten,
oder deren Angehörigen eingereicht werden. Außerdem waren nur noch Soldaten
und Ehrengäste im Publikum zugelassen.10
Aus diesem Grund sprach man bei dem Wunschkonzert fortan oftmals von einem
„Sprachrohr zwischen Front und Heimat“11
6
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S.100
7
Ebd.: S.103
8
Epping-Jäger, Cornelia: Paul, Schock (Hg.) 2014 – Sound der Zeit, LautSprecher Hitler. Über eine Form der
Massenkommunikation im Nationalsozialismus, 2014, S. 173
9
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S.136
10
Ebd.: S. 112
11
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S. 115
4
Methoden der Mediengestaltung zu Manipulationszwecken

Die Kontrolle der Wehrmachtspropaganda beschränkte sich lediglich auf die


Redebeiträge der Sendung. Das Wunschkonzert musste sich daher immer die
Einwilligung der Wehrmacht einholen, bevor ein Redebeitrag ausgestrahlt werden
durfte. Das Propagandaministerium auf der anderen Seite nahm insofern Einfluss
auf die Sendung, als das es bei der Programmgestaltung mitwirkte.
Dementsprechend wurde vor allem Material gesendet, das das System stützte.12
Doch wie ging man dabei vor? Ich werde mich fortan auf das Konzept des
Wunschkonzerts ab 1939 beziehen. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Sendung einen
anderen Zweck als noch zuvor. Man nahm eine Expansion des Sendenetzes vor
und übertrug die Sendung nun Deutschlandweit. 13 Wie bereits erwähnt fungierte
das Wunschkonzert als Sprachrohr zwischen Front und Heimat.
Die Radiosendung bestand aus zwei wichtigen Elementen. Jene Elemente waren
Musikbeiträge und Redebeiträge. Zu den wichtigsten Redebeiträgen, die in der
Sendung regelmäßig vertreten waren, zählten die Geburtenliste, die Verkündung
von Spenden und das Vorlesen der Hörerbriefe. Wortbeiträge richteten sich
oftmals direkt an die Soldaten und propagierten Volksgemeinschaft, indem
„kurzeitige Nähe inszeniert“ worden ist. 14
Zweck der Geburtenliste war es, die Soldaten, die sich an der Front befanden über
ihren Nachwuchs zu informieren. Dabei las der Moderator, Heinz Goedecke, eine
Liste vor, die die benötigten Informationen enthielt, sodass der neugewordene
Vater über seinen Nachwuchs Bescheid wusste. Dieser Vorgang wurde mit
Babygekreische untermalt, sodass eine Art emotionale Atmosphäre inszeniert
wurde. Die Radioverkündung erreichte die Front in den meisten Fällen schneller
als die Übermittlung über den Postweg.15 Auf Grund der schnellen
Benachrichtigung seitens des Rundfunks und der inszenierten Emotionalität, waren
die Soldaten auf das Wunschkonzert angewiesen, um jenes Ereignis in einem
halbwegs emotionalen Rahmen miterleben zu können. Somit konnten Soldaten
wichtige Informationen erhalten, die sich in ihrer Heimat ereigneten.
Auf der anderen Seite, wurden in der Sendung auch die gefallenen Soldaten
erwähnt, während eine heroische Musik jene Übermittlung begleitete.16 Zweck
dieser Übermittlung, war es den Soldaten Tribut zu zollen und ihr Ableben in ein
positives, heldenhaftes Ereignis umzuwandeln. Ihr Tod wäre folglich ein Opfer für
ein höheres Wohl.

12
Ebd.: S. 136
13
Ebd.: S. 108
14
Ebd.: S. 114
15
Ebd.: S.120
16
Ebd.: S.: 125
5
Dementsprechend waren sowohl die Menschen an der Front als auch die aus der
Heimat auf jene Nachrichtenübermittlung angewiesen und bekamen direkt von der
Sendung vorgeschrieben, welche emotionale Reaktion auf die jeweilige
Benachrichtigung folgen sollte.
Die Spendenaktionen wurden meistens mit einem Brief durchgegeben, der von der
spendenden Person stammte. Oftmals enthielt der Spendenbrief auch Grüße,
Wünsche oder Anregungen.
„…Als gegen Schluss des Wunschkonzertes auch unsere Spenden durchgesagt
wurden, haben wir uns ganz besonders gefreut. Wir waren stolz darauf einen
kleinen Beitrag für unsere Heimat geleistet zu haben.“ (Auszug aus einem
Hörerbrief)17
Das Bild, das bei der Wortwahl „stolz darauf einen Beitrag für die Heimat zu
leisten“ entsteht, vermittelt die Botschaft, dass das Spenden und damit die
Unterstützung des Kriegs ein nobler Beitrag für die Volksgemeinschaft ist. Ein
wertvolles Teil der Volksgemeinschaft zu sein zu müssen, wurde innerhalb der
Wunschkonzerte als äußerst wichtig erachtet.18
Die spendenbezogenen Briefe enthielten also meistens systemstützende
Botschaften, denen die Hörerschaft folglich ausgesetzt war.
Zudem konnte man mit Hilfe der Spenden einen großen, finanziellen Umsatz
generieren. Circa 15 Millionen Reichsmark an Spendengeldern wurden im Laufe
der Jahre durch die Wunschkonzerte gesammelt.19
Außerdem gab es noch den klassischen Hörerbrief, der von Soldaten oder deren
Familienangehörigen stammte und vorgelesen wurde, um eine Brücke zwischen
Front und Heimat zu erschaffen. Das Wunschkonzert fungierte hier wieder als
notwendiges Medium, um diese Kommunikation zu ermöglichen.
In jenen Hörerbriefen wurden meistens Wünsche oder Sehnsüchte mitgeteilt. Die
geäußerten Wünsche konnten musikbezogen oder in manchen Fällen auch
Anregungen anderer Art sein, die das Wunschkonzert oftmals auf humorvolle
Weise aufgriff. So wurde beispielsweise in einer Übertragung, seitens eines
Kriegstrupps um das „Öffnen einer Bierflasche“ gebeten. Diesem Wunsch ging der
Moderator nach.20 Humor und gute Laune waren zu Kriegszeiten ein
unverzichtbarer Teil des Wunschkonzerts, um die Bevölkerung vom Kriegsalltag
abzulenken.
Die Briefe stellten die Kriegssituation sogar meistens in einem positiven Kontext
dar. Es wurde niemals in einer abschreckenden Form berichtet. Es wurde
verharmlost und der Krieg als etwas Ehrenvolles und insgesamt sehr Positives
dargestellt. So wurden die Briefe oftmals in Gedichtform verfasst. Damit wirkten

17
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005: S. 122
18
Ebd.: S. 146
19
Ebd.: S. 156
20
Ebd.: S. 120
6
die Briefe heiterer und stellten den Krieg kaum realtitätsnah dar. Dennoch öffneten
sich die Soldaten gegenüber der Sendung. 21

„Nun lieber Rundfunk, hör gut zu: Auf „Stube 9“ im Lazarett, da trafen wir uns
wieder. Fünf Kameraden von der Front, vergipst sind unsere Glieder. Im ganzen
Haus schon wohlbekannt, das „Gipsgeschwader“ werden wir genannt. Dies geben
wir Dir kund, sonst fühlen wir uns „kerngesund“. Wir wünschen Frieden der
ganzen Welt, Spiel uns das Lied: „Unter dem Sternenzelt“ (Auszug aus einem
Hörerbrief)22
Dieser Hörerbrief vermittelt nicht den Eindruck eines traumatischen
Kriegsszenarios. Zum einen trägt die Gedichtform des Briefes dazu bei, dass ein
humorvoller Effekt erzeugt wird. Zum anderen bezeichnen sich die verwundeten
Soldaten als „Gipsgeschwader“. Diese Ausdrucksweise verharmlost ihre
Verletzungen und unterstützt den humorvollen Effekt. Außerdem findet man im
Brief viele positive Worte, wie „lieber Rundfunk“, „fünf Kameraden“,
„wohlbekannt“ und „Frieden“. Somit wird eine positivere Stimmung erzeugt.
Sie schreiben weiter, dass sie sich ansonsten „kerngesund“ fühlen, was schwierig
zu glauben ist, da sie im Krieg schwere Verletzungen erlitten haben und folglich
traumatisiert sein müssten. Nun schreiben sie am Ende, dass sie „Frieden der
ganzen Welt wünschen“, wodurch impliziert wird, dass sie im Auftrag des
Friedens gekämpft haben und für ein höheres Wohl ein Opfer genommen haben.
Insgesamt sollte die Darstellung des Krieges in den Wunschkonzerten von dessen
eigentlicher Grausamkeit ablenken.
Dazu trugen auch die musikalischen Einheiten, die beim Wunschkonzert nicht zu
kurz kamen, ihren Teil bei. Goebbels legte großen Wert darauf, dass der
Unterhaltungsaspekt des Wunschkonzertes im Vordergrund stand und man
prominente und qualitative Künstler zu sich in die Sendung holen konnte. 23 Ein
hoher Unterhaltungswert hatte ebenfalls den Zweck, die Menschen vom
grausamen Kriegsalltag abzulenken. Goebbels war der Meinung, dass die Musik
einen Einfluss auf die Stimmung des Volkes hat.24
„Es solle darauf geachtet werden, dass die Wunschkonzerte nicht im Niveau
sinken. Der Hauptsinn der Wunschkonzerte soll sein, dem Volk sehr schöne Musik
zu bringen“25(Auszug aus einem Tagebucheintrag von Goebbels)
Deswegen war es notwendig ein möglichst breit gefächertes Programm zu
schaffen, damit man flächendeckend den Geschmack der Zuhörer treffen konnte.26
Auch wenn der Unterhaltungsfaktor bei den musikalischen Darbietungen im
Vordergrund stand, wurden manchmal auch Musikstücke vorgetragen, die ein

21
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S. 119
22
Ebd.: S. 118
23
Ebd.: S.141
24
Ebd.:S.140
25
Ebd.:S.140
26
Ebd.:S.116
7
Weltbild nach außen tragen sollten. Diese wurden dann oftmals in einen passenden
Kontext verpackt.
In einer bestimmten Sendung des Wunschkonzerts meldete sich eine Mutter,
dessen Sohn im Krieg gefallen war. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Sohn ein
bestimmtes Lied sehr gut gefiel, was darauf hin gespielt wurde. Es war das Lied
“Gute Nacht Mutter“ von Wilhelm Strienz, das auch thematisch sehr gut in den
Kontext passte.27

Gute Nacht Mutter, gute Nacht. Hast an mich jede Stunde gedacht. Hast dich
gesorgt, gequält um deinen Jungen, hast ihm des Abends dein Schlaflied gesungen.
Gute Nacht Mutter, gute Nacht. Hab dir Kummer und Sorgen gemacht. Du hast
verzieh’n Mutter, du hast gewacht. Gute Nacht Mutter, gute Nacht.
Heut’ kam ein Brief, den du mir schriebst Nur ein paar kurze Zeilen Von
Mutterhand, dass du mich liebst Kam über 1000 Meilen Plötzlich warst du mir so
nah Saß ich dir zu Füßen Plötzlich war die Heimat da Mit 1000 lieben Grüßen
Nun ist es spät Du bist so müd’ Schwer waren Müh’ und Sorgen Dein Sohn ist da
Singt dir ein Lied Schlafe nun ein bis morgen
Gute Nacht Mutter…
Heut’ kam ein Brief, den du mir schriebst, den deine Träne netzte, Von
Mutterhand, dass du mich liebst vielleicht war es der letzte. Dieser Brief war
bitterweh: Las aus jeder Zeile, dass ich kaum dich wiederseh‘, und wenn ich noch
so eile. Wenn dieser Brief, den du mir schriebst , die eine Träne netzte, fühl ich:
dies‘ Wort, dass du mich liebst, dies Wort war wohl das letzte.
Gute Nacht, Mutter… (Text des Liedes „Gute Nacht Mutter“)28
Das in Szene gesetzte, atmosphärische Lied trug unter anderem zum Gefühl zu
einer Volksgemeinschaft dazuzugehören bei. Das Schicksal, das die Mutter in dem
Lied erleiden musste, war selbstverständlich kein Einzelschicksal und so sahen
sich viele Mütter in diesem Lied wieder. Es wurde Verbundenheit durch ein
gemeinsames Leiden inszeniert.
Außerdem trägt das Musikstück ein Frauen-, sowie Männerbild nach außen. Es
propagiert das Bild einer Frau, die zu Hause wartet, in Gedanken bei ihrem
männlichen Angehörigen ist, sodass dieser Wärme und Liebe empfängt und im
Krieg Durchhaltevermögen bewahrt.
Der Mann hingegen zog voller Ehre in den Krieg und hat dort sein Leben lassen
müssen. Die Mutter wird in dem Lied aufgefordert stark zu bleiben, da ihr Sohn
für ein „höheres Wohl“ gestorben ist. Der Tod wird somit legitimiert, sodass der
Gedanke der Volksgemeinschaft über dem Schicksal des Einzelnen steht.
Da es sowohl unterhaltende als auch manipulative Aspekte in der Sendung gab,
kann man von einer Wechselwirkung zwischen Ablenkung und Propaganda

27
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S. 124
28
Ebd.: S.125
8
sprechen. Durch die Ablenkung vom Kriegsalltag und die Möglichkeit zur
Kommunikation zwischen Front und Heimat, waren die Hörer einer Abhängigkeit
zum Medium ausgeliefert. Die hohe Qualität an musikalischen Darbietungen
führte zu einer positiven Assoziation, die die Bevölkerung mit der Sendung
verband. Da man der Sendung positiv zugeneigt war, war es für das
Propagandaministerium nicht schwierig nationalsozialistische Weltbilder und
Propaganda zu platzieren, die den Krieg legitimieren bzw. befürworten sollten.
Durch die Spendenaktion und die, im Wunschkonzert geschilderten, Erlebnisse,
fühlten sich die Zuhörer einer „Volksgemeinschaft“, „Leistungsgemeinschaft“,
aber auch einer „Schicksalsgemeinschaft“ zugehörig.29

Das Konzept von „Wetten Dass..?“

Kann man nun damalige Methoden der Mediengestaltung der Radiosendung „Das
Wunschkonzert“ in moderneren Massenmedien wiederfinden? Dieser Frage
möchte ich nun, an Hand der Fernsehsendung „Wetten, Dass..?“ nachgehen. Die
beiden Sendungen verbindet die Popularität, die sie in ihrer jeweiligen Ära
aufzuweisen hatten.
„Wetten, Dass..?“ wurde 1981 von dem TV-Moderator und Produzenten Frank
Elstner erfunden und im ZDF ausgestrahlt. Die erste Übertragung war auf Anhieb
ein Zuschauererfolg, da sich 16 Millionen Menschen die Show ansahen.30 Frank
Elstner bezeichnete diese Sendung als den größten Erfolg seines Lebens.31
Nach 33 Jahren wurde die TV-Show 2014, auf Grund mangelnder
Zuschauerzahlen eingestellt. In jüngeren Tagen konnte „Wetten, Dass..?“
allerdings eine erfolgreiche Bilanz aufweisen, so wurde sie als die, nach
Zuschauerzahlen, „größte Fernsehshow Europas“ bezeichnet.32
Der Sendungsablauf spielte sich folgendermaßen ab. Es waren waren stets
prominente Gäste vertreten, die als Wettpaten für die Kandidaten fungierten. Die
Kandidaten stellten eine Wette zur Schau, während der prominente Gast darauf
tippen sollte, ob der Kandidat die Wette gewinnen konnte oder nicht. Lagen sie mit
ihrem Tipp daneben, so mussten die Prominenten ihren Wetteinsatz einlösen, der
zur Unterhaltung der Zuschauer dienen sollte. Die Wetteinsätze wurden entweder
vom Gast selbst vorgeschlagen oder vom Moderator vorgegeben.

29
Koch, Hans-Jörg: Das Radio, das Wunschkonzert, 2005, S.146
30
Kain, Florian: Die Geschichte des ZDF 1977 bis 1982: Geschichte des ZDF Teil III, WETTEN, DASS...?, Baden-
Baden, 2007, S.419
31
Ebd.: S. 420
32
Holzgraefe, Moritz, LL.B.: Werbeintegration in Fernsehsendungen und Videospielen, Einführung und Gang der
Darstellung, 2010, S. 26
9
Zudem wurden sowohl das anwesende Publikum als auch die Fernsehzuschauer in
das Konzept integriert.
Bei den Saalwetten wurde seitens einer Person aus dem Publikum eine Aufgabe
gestellt, die sich an den Moderator richtete. Diese Aufgabe musste vor Beendigung
der Sendung bewältigt werden. Wurde die Aufgabe nicht erfüllt, musste der
Moderator seinen Wetteinsatz einlösen.
Ab 2011, unter der Leitung des Moderators Thomas Gottschalk, wurde das
Konzept der Stadtwette eingeführt. Dabei musste eine Aufgabe erfüllt werden, die
sich an die gesamte Stadt, des jeweiligen Drehortes richtete, für dessen
Bewältigung sie bis zum Sendungsende Zeit hatten. Wurde die Stadtwette
gewonnen, so löste der Moderator seine vorab angekündigte Wettschuld ein.
Die Fernsehzuschauer konnten sich insofern einbringen, als dass sie den
„Wettkönig“ küren konnten. Dieser Titel wurde zwischen den Kandidaten
ausgefochten, wobei derjenige gewann, der nach Meinung der Zuschauer die
unterhaltsamste Wette hervorbrachte. Dabei mussten die Fernsehzuschauer per
Anruf für einen Kandidaten abstimmen, wobei sie die Chance hatten, bei einer
Verlosung einen Preis zu gewinnen.
Frank Elstner, der Erfinder der Sendung, gab 1987 die Moderation an Thomas
Gottschalk ab.33 Gottschalk leitete von 1987 bis 1992 und von 1994 bis 2011 das
Format. Kurzeitig wurde die Sendung auch von Wolfgang Lippert und Markus
Lanz moderiert.
Obwohl zu Frank Elstners Zeiten durchschnittlich deutlich höhere Einschaltquoten
erzielt wurden,34 prägte Thomas Gottschalk die TV-Show und wurde
„Markenzeichen“ von „Wetten, Dass..?“.35 Außerdem waren die Einschaltquoten
unter der Moderation von Thomas Gottschalk ebenfalls sehr hoch, verglichen mit
anderen Sendungen. So zeigt eine Statistik aus dem Jahre 2007, dass „Wetten,
Dass.?“ unter den zehn meistgesehenen Fernsehereignissen des Jahres gleich
dreimal vertreten war.36 Die restlichen sieben vertretenen Sendungen waren
allesamt Sportevents.
Das Format der Sendung war so erfolgreich, dass es in mehreren Ländern
übernommen wurde, wie beispielsweise in China oder Italien. 37 38
Als eine der ersten großen Samstagabendshows, schaffte es „Wetten, Dass.?“ auch
internationale Stars zu sich in die Sendung zu holen. Sowohl deren Gespräche mit
dem Moderator als auch deren künstlerische Darbietungen, waren neben den
Wetten ein großer unterhaltender Faktor der Sendung. Wurde am Tag nach der
Übertragung einer Sendung über die vergangene Show in der Zeitung berichtet, so
33
Brockhaus Enzyklopädie Online 2020: Thomas Gottsschalk:
https://brockhaus.de/ecs/permalink/6DF18E15D13A294310F0E1F36F5C1B0F.pdf
34
Manuel Weiss, Quotencheck 2011, 2020: http://www.quotenmeter.de/n/53654/quotencheck-wetten-dass
35
Renner, Karl Nikolaus: Fernsehen, 2012, S. 89
36
Frey-Vor, Gerlinde; Siegert, Gabriele; Stiehler, Hans-Jörg: Mediaforschung, 2008, S. 169
37
DPA, Stern, "Xiang Tiaozhan ma?" - Wohl nicht!, 2011, 2020: https://www.stern.de/kultur/tv/-wetten--
dass-----in-china-abgesetzt--xiang-tiaozhan-ma-----wohl-nicht--3666106.html
38
DWDL.de, Michelle Hunziker moderiert "Wetten, dass..?" in Italien, 2018, 2020:
https://www.dwdl.de/nachrichten/66738/michelle_hunziker_moderiert_wetten_dass_in_italien/
10
las man häufiger etwas über die prominenten Gäste, als über die Wetten der
Kandidaten, die ja eigentlich den Mittelpunkt der Sendung darstellen sollten.

Werbung und Promotion in „Wetten, Dass..?“

„Wer kritisch hinschaut, stellt fest, dass dieses eigentlich, redaktionell anmutende
Show-Konzept durchsetzt ist mit Promotion“39, so schreibt Jan Lies in dem
Handbuch „Public Relations“. Er führt dabei das explizite Beispiel, des
Verspeisens der Haribo-Produkte auf, die sich Gottschalk und seine Gäste,
während sie auf der Couch ihre Gespräche führten, genehmigten. Dies geschieht
scheinbar nebensächlich und wird nicht zur Sprache gebracht. Bei einer solchen
Product-Placement-Strategie spricht Anastasia Hermann von dem sogenannten
On-Set-Placement40. Das beworbene Produkt, tritt dabei als Requisite auf, ist aber
insofern austauschbar, als das eine andere Süßigkeit, anstelle der Haribos, den
Sendungsverlauf gleichermaßen fortgeführt hätte. Interessanterweise war Thomas
Gottschalk neben seiner Tätigkeit als Moderator der Sendung auch Werbefigur der
Firma Haribo.
Außerdem gab es offensichtlichere Produktplatzierungen. Eine Zeit lang, konnten
die Kandidaten beim Gewinn des Wettkönig-Titels einen oder manchmal auch
mehrere Audis gewinnen. Die Autos, wurden selbstverständlich vor der
Abstimmung von Moderator, Thomas Gottschalk, oder auch von prominenten
Gästen, in Szene gesetzt.41
Auch die Anrufer hatten die Möglichkeit, im Zuge der Abstimmung zum
Wettkönig, bei einer Verlosung teilzunehmen. Die Abstimmung wurde von einem
Markenprodukt, wie zum Beispiel in der Sendung vom 27.02.2010, dem
Stromanbieter „Teldafax“ präsentiert. Die Zuschauer erhielten die Möglichkeit
einen Drei-Jahres-Vertrag des Stromanbieters zu gewinnen.42 Durch diese
Gewinnchance motivierte man die Zuschauer bei der telefonischen Abstimmung
teilzunehmen. Möglicherweise nahmen viele Zuschauer nur aus dem Grund des
eventuellen Gewinns an der Abstimmung teil. So konnte das ZDF mehr Geld
durch die Anrufe einspielen, während man „Teldafax“ eine Werbeplattform bot.
Selbst die prominenten Gäste nutzten die Sendung vordergründig als
Promotionsplattform.43 Meistens kamen sie mit einem Grund zur Show, der akuten
Vermarktungsbedarf aufwies, wie beispielsweise einer neuen Platte, einem neuen
Film oder ähnlichem.

39
Lies, Jan: Public Relations. Ein Handbuch, 2008, S.625
40
Hermann, Anastasia: Product Placement in Deutschland, Erscheinungsformen, 2012, S. 93
41
„Wetten, Dass..?“ vom 23.05.2010, 02:53:00
42
„Wetten, Dass..?“ vom 27.02.2010, 02:39:00
43
Lies, Jan: Public Relations. Ein Handbuch, 2008, S. 625
11
Selbst der damalige Kanzlerkandidat Gerhard Schröder nutzte 1995 die Plattform
und erhoffte sich, durch sein Auftreten bei „Wetten, Dass..?“, die Sympathien der
Bevölkerung vor den anstehenden Wahlen zu gewinnen.44
„Wetten, Dass..?“ war ein so wichtiger Medienpartner der Musikbranche, dass die
Sendung, den auftretenden Künstlern keine Gage zahlen musste.45 Trotzdem
schaffte es die Sendung ganz große Weltstars, wie zum Beispiel Michael Jackson
zu sich in die Sendung zu holen.46 Thomas Gottschalk merkte im Zuge dessen
Anmoderation an, dass es die erste Performance in einer TV-Show außerhalb der
USA für den Sänger gewesen sei. Dies unterstreicht die Bedeutung der Sendung
als Werbeplattform, auch für internationale Gäste.
All diese versteckten Werbeabsichten, bemerkt man beim oberflächlichen Konsum
der Sendung nicht. Der Erfolg des Formats öffnete Türen für
Vermarktungsangebote und Product-Placements, die mehr oder weniger
offensichtlich in die Sendung integriert wurden. So erklären einige Autoren laut
Moritz Holzgraefe die Sendung „Wetten, Dass..?“ für „eine perfide
Werbesendung“.47

„Das Wunschkonzert“ und „Wetten, Dass..?“ im Vergleich

Wie kann man nun zwei Sendungen, die aus so unterschiedlichen Zeiten stammen
miteinander vergleichen? Die jeweiligen politischen Verhältnisse, die in den
Ausstrahlungszeiträumen vertreten waren, boten offensichtlich sehr
unterschiedliche Möglichkeiten der Mediengestaltung.
Die inhaltliche Gestaltung des Wunschkonzertes wurde auf Grund der
diktatorischen Rahmenbedingungen von einem Propagandaministerium
vorgenommen, um politische Interessen zu stützen. Bei „Wetten, Dass..?“ wirkte
in erster Linie das Produktionsunternehmen „ZDF“ bei der Programmgestaltung
mit. Bei „Wetten, Dass..?“ standen vor allem Vermarktungsinteressen im
Vordergrund.
Die jeweiligen Interessen, die von den Sendungen vertreten wurden, wurden dem
Konsumenten auf ähnliche Art und Weise übermittelt. So setzte man in beiden
Sendungen auf eine unterhaltende Form, die mit musikalischen Auftritten und
humorvollen Redebeiträgen untermalt wurde.

44
„Wetten, Dass..?“ vom 04.11.1995, 00:07:35
45
Teubner, Manfred: Schneider, Weinacht (Hg.) 2007 – Musikwirtschaft und Medien, Musik-Shows im
Fernsehen, 2007, S.221
46
„Wetten, Dass..?“ vom 04.11.1995. 01:04:00
47
Holzgraefe, Moritz, LL.B.: Werbeintegration in Fernsehsendungen und Videospielen, Einführung und Gang der
Darstellung, 2010, S. 26
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Mit Hilfe von innovativen Showideen und berühmten Persönlichkeiten, die bei den
Sendungen zu Gast waren, konnte man ein breites Publikum für sich gewinnen.
Beide Shows waren dafür bekannt auch internationale Gäste zu empfangen. Dies
konnte zur Zeit des Wunschkonzerts keine andere Show von sich behaupten,
während zur Zeit von „Wetten, Dass..?“ keine andere Show in diesem Maße jene
Gäste zu sich locken konnte. Wurden beim Wunschkonzert jedoch in den meisten
Fällen, die Gäste entlohnt, war das bei „Wetten, Dass..?“ nicht der Fall.
Prominente Gäste hatten beim Wunschkonzert den Zweck eine qualitativ
hochwertige Unterhaltung zu bieten. Natürlich war der Unterhaltungsfaktor bei
„Wetten, Dass..?“ auch sehr wichtig, jedoch kamen die prominenten Gäste in
erster Linie in die Show, um sich dem deutschsprachigen Markt zu präsentieren.
Während man bei der einen Show hochwertige Unterhaltung vor dem Hintergrund
der Ablenkung des Kriegsalltags brachte, so war es bei der anderen Sendung ein
Vermarktungshintergrund.
Bei den Redebeiträgen des Wunschkonzerts, die meistens mit dem Vorlesen von
Hörerbriefen verbunden waren, setzte der Propagandaparat auf humorvolle bzw.
legitimierende oder relativierende Aussagen bezüglich der Kriegsthematik. Die
Redebeiträge bei „Wetten, Dass..?“ waren meistens Gespräche mit Prominenten
oder Kandidaten, die ebenfalls auf humorvolle Art und Weise durchgeführt
wurden. Der humorvolle Umgang in den Sendungen erfüllte jeweils den Zweck
der Unterhaltung des Publikums. Nebenbei wurde beim Wunschkonzert ein
nationalsozialistisches Weltbild propagiert, während bei „Wetten, Dass..?“
Product-Placements oder Promotionsabsichten die Redebeiträge begleiteten.
Der wesentliche Unterschied der Sendungen ist, neben dem inhaltlichen Konzept,
das Interesse, das seitens der Produzenten vertreten wurde. Selbstverständlich
muss ich nicht weiter ausführen, welches Interesse moralisch vertretbar(er) ist.
Dieser Frage wird in dieser Hausarbeit nun nicht mehr nachgegangen. Fakt ist,
dass beide Sendungen ihr Format als eine Plattform nutzen, um ihr jeweiliges
Interesse durchzusetzen.

Quellenverzeichnis
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Literatur:

Sülzer, Christoph: Massenmanipulation durch die Medien, Grin Verlag, 2003

Wersig, Gernot: Einführung in die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Drittes Reich,


Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2009

Hagen, Wolfgang: Das Radio, Koch, Hans Jörg: das Wunschkonzert, Fink (Wilhelm, 2005

Kain, Florian: Die Geschichte des ZDF 1977 bis 1982: Geschichte des ZDF Teil III, WETTEN,
DASS...?, , Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2007

Holzgraefe, Moritz, LL.B.: Werbeintegration in Fernsehsendungen und Videospielen, Einführung


und Gang der Darstellung, Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2010

Renner, Karl Nikolaus: Fernsehen, UVK; UTB GmbH, 2012

Frey-Vor, Gerlinde; Siegert, Gabriele; Stiehler, Hans-Jörg: Mediaforschung, UVK; UTB GmbH,
2008

Lies, Jan: Public Relations. Ein Handbuch, UVK; UTB GmbH, 2008

Fachzeitschriften:

Epping-Jäger, Cornelia: Paul, Schock (Hg.) 2014 – Sound der Zeit, LautSprecher Hitler. Über eine
Form der Massenkommunikation im Nationalsozialismus, 2014

Teubner, Manfred: Schneider, Weinacht (Hg.) 2007 – Musikwirtschaft und Medien, Musik-Shows
im Fernsehen, 2007

Internetquellen:

Lebendiges Museum online: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime

Brockhaus Enzyklopädie Online, NE GmbH | Brockhaus, 2020: Thomas Gottsschalk:


https://brockhaus.de/ecs/permalink/6DF18E15D13A294310F0E1F36F5C1B0F.pdf

Manuel Weiss, Quotencheck 2011, 2020: http://www.quotenmeter.de/n/53654/quotencheck-


wetten-dass

DPA, Stern, "Xiang Tiaozhan ma?" - Wohl nicht!, 2011, 2020: https://www.stern.de/kultur/tv/-
wetten--dass-----in-china-abgesetzt--xiang-tiaozhan-ma-----wohl-nicht--3666106.html

DWDL.de, Michelle Hunziker moderiert "Wetten, dass..?" in Italien, 2018, 2020:


https://www.dwdl.de/nachrichten/66738/michelle_hunziker_moderiert_wetten_dass_in_italien/

Videoquellen:

„Wetten, Dass..?“ vom 23.05.2010: https://www.youtube.com/watch?v=9c6bph8cd6A&t=10720s

„Wetten, Dass..?“ vom 27.02.2010: https://www.youtube.com/watch?v=8gK1zbSFzUY&t=9600s

„Wetten, Dass..?“ vom 04.11.1995: https://www.youtube.com/watch?v=gOLiuYUAiUM&t=3854s

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Erklärung des Eigenständigen Arbeitens

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbständig verfasst
und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.

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