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Musikalische Sozialisation
Musikalische Sozialisation
1. Sozialisation (Begriff)
- Steinbach 2018: in Handbuch Musikpädagogik. Grundlagen – Forschung – Diskurse. In M.
Dartsch, J. Knigge, A. Niessen, F. Platz & C. Stöger.
2. Musikalische Sozialisation
- Gembris 1987: (Lern-)Prozeß, in dem ein Individuum in eine Musikkultur hineinwächst, seine
musikalischen Fähigkeiten und Verhaltensweisen in Interdependenz zur sozialen, kulturellen
und materiellen Umwelt entwickelt und anpaßt. Lernprozeß, eingebettet in übergeordnete
regionale, gesellschaftliche und kulturelle Kontexte, ist gekennzeichnet durch Imitation sowie
durch positive und negative Verstärkung
- Steinbach 2018:
o Auf Musik bezogene Entwicklung des Individuums
o Menschen entwickeln im Laufe musikalischer Sozialisation persönliche Kompetenzen
und Handlungsweisen zum rezeptiven und produktiven Umgang mit Musik
o Art und Ausprägung der Sozialisationsprozesse abhängig von vorhandenen
materiellen Möglichkeiten und sozialer Umwelt sowie verfügbaren Musikangebot
o Ergebnisse musikalischer Sozialisation: Musikgeschmack, individuelle Hör- und
Nutzungsgewohnheiten und unter Umständen Art und Qualität der eigenen
Musikausübung
- Kraemer 2007:
o aus gesellschaftlicher Sicht: Bereitstellung eines Angebotes an Situationen die den
differenzierten und angemessenen Umgang mit Musik ermöglichen
- nach Kleinen (2008) kann die musikalische Sozialisation einer Person in erster Linie an
ihren musikalischen Präferenzen „abgelesen“ werden
- auch musikalische Fähigkeiten, Aktivitäten, Rituale, Hörweisen, Wirkungen und
Funktionalisierungen von Musik immer Ergebnisse musikalischer Sozialisation
- auch im Erwachsenenalter werden musikalische Fähigkeiten, Einstellungen und V-Weisen mit
sozialer Umwelt abgeglichen und modifiziert
- Akteuren im Rahmen musikalischer Sozialisationsprozesse kommt von Fall zu Fall
unterschiedlich große Bedeutung für individuelle Entwicklung zu
o Individuum:
Schon Babys und Kleinkinder reagieren individuell auf Klänge, Stimmen,
Instrumente, musikalische Angebote usw.
Babys können von Anfang an Einfluss auf musikalisches Umfeld nehmen
Im Jugendalter geht Entscheidung für bestimmte Musikrichtung oft einher
mit persönlicher Zustimmung zu bestimmten Lebens- und Kleidungsstil, zu
moralischen und politischen Einstellungen und ist deshalb zunehmend
identitätsbildend
Literatur:
- Kraemer, R.-D. (2007). Musikpädagogik – eine Einführung in das Studium. Augsburg: Wißner
Verlag.
- Olbertz, F. (2018). Sozialisationsakteur_innen. In M. Dartsch, J. Knigge, A. Niessen, F. Platz &
C. Stöger (Hrsg). Handbuch Musikpädagogik. Grundlagen – Forschung – Diskurse (S. 124-
131). Münster, New York: Waxmann Verlag.
- Steinbach, A. (2018). Musikalische Sozialisation und soziale Dimensionen des Musiklernens.
In M. Dartsch, J. Knigge, A. Niessen, F. Platz & C. Stöger (Hrsg). Handbuch Musikpädagogik.
Grundlagen – Forschung – Diskurse (S. 228-235). Münster, New York: Waxmann Verlag.
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