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Garmin Marq 2 im Test: Was taugt die 2000-Franken-Smartwatch? | Tages-Anzeiger 22.11.

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Garmin Marq 2 im Test

Was taugt die 2000-Franken-


Smartwatch?
Bei Sportfans sind die Garmin-Uhren beliebt und gefragt. Doch wie
schlagen sie sich im hochpreisigen Luxussegment?

Rafael Zeier 14
Publiziert: 18.11.2022, 15:55

Grün und nobel: Die Garmin Marq 2 in der Golf-Edition.


Fotos: Rafael Zeier

Anders als mechanische Uhren haben Smartwatches nicht den Anspruch,

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Garmin Marq 2 im Test: Was taugt die 2000-Franken-Smartwatch? | Tages-Anzeiger 22.11.22, 16:03

ewig oder mindestens für die nächste Generation zu halten. Immer wieder
(gerade im Uhrenland Schweiz) wird daher der Vorwurf laut, es handle sich
um Wegwerfgeräte und nicht um Uhren. Das ist natürlich so übertriebener
wie elitärer Chabis und an der Realität vorbei argumentiert.

Trotzdem, im Kern ist das Argument nicht falsch. Die Entwicklung ist rasant,
und schon nach ein, zwei Jahren ist ein einstiges Topmodell nicht mehr be-
sonders erstrebenswert.

Dennoch gibt es – wie in allen Geschäftsfeldern – auch bei den Smartwatches


Premium- und sogar Luxusangebote. TAG Heuer und Hublot veröffentlichen
alle paar Jahre neue Google-Uhren, und selbst bei Marktführer Apple gibt es
Modelle, die an der 1000-Franken-Grenze kratzen und sie teilweise sogar
überqueren.

Schöner verpackt
Auch der einst für Navigationsgeräte bekannte Konzern Garmin hat solche
Uhren. Die aktuellen Topmodelle der Fenix- und Epix-Reihe kosten schon um
die 1000 Franken. Doch mit der Marq-Reihe hat die Firma noch teurere
Premiummodelle.

Diese gibt es nun in neuen Versionen. Die Marq 2 (ab 1950 Franken) verfügt
wie die Epix 2 von diesem Frühjahr über einen farbigen OLED-Bildschirm.
Der gefiel schon bei der Epix ausserordentlich, setzt Garmin doch sonst vor-
wiegend auf spartanische und pragmatische Sparbildschirme.

Sowieso basieren die neuen Marq-Uhren auf der Epix. Sie sind einfach schö-
ner verpackt. Viel schöner. Besonders spannend: Es gibt je nach Sportart und
Funktion unterschiedliche Designs:

Das Modell für Piloten kommt wuchtig und metallisch daher, das Abenteurer-
modell erinnert mit dem Lederarmband an Indiana Jones, das Seglermodell
kommt im typischen Blau, die Athletenvariante hat Knöpfe wie eine Stopp-
uhr, und die Golfuhr ist natürlich grün und hat ein elegantes Armband.

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Schöne Lünette, schöne Knöpfe und schönes Armband: Garmin hat sich mit der Marq 2 richtig ins Zeug gelegt.

Für den Test habe ich mir die Golfvariante angeschaut. Nicht weil ich ein pas-
sionierter oder gar talentierter Golfer wäre, sondern weil ich sie optisch am
schönsten fand.

Und in dem Bereich enttäuscht die Marq 2 nicht. Wirkte die Epix 2 dieses
Frühjahr noch wie ein pragmatisches Gerät für Sportler, macht die Golfvari-
ante nun einen bedeutend schöneren, hochwertigeren und eleganteren
Eindruck.

Wenn man sich nicht auskennt oder genau hinschaut, könnte man die Marq 2
gut mit einer Taucheruhr eines Schweizer Uhrenherstellers verwechseln.
Klar, der leuchtende Bildschirm verrät dann aber schnell, dass es sich hier
um eine Smartwatch handelt.

Viele Komplimente bekommen


In meiner Woche mit der Marq 2 habe ich so viele Uhren-Komplimente wie
schon lange nicht mehr für eine Smartwatch bekommen. Und ja, manche
Leute haben nicht mal bemerkt, dass ich nicht die gewohnte mechanische
Uhr getragen habe.

Funktional bekommt man alle Sportfunktionen, für die Garmin berühmt ist.
Der Akku hält bei immer eingeschaltetem Bildschirm (je nach Sport) drei
Tage bis eine Woche. Bedient wird die Uhr Garmin-typisch über die fünf
Knöpfe oder den Touchscreen.

Gerade die Knopfbedienung ist anfangs komplex und wenig zugänglich. Doch
hat man es mal raus, möchte man nicht mehr darauf verzichten. Etwa auf
dem Fahrrad oder mit Handschuhen ist die Knopfbedienung sehr praktisch.

Keine App-Annehmlichkeiten
Verzichten muss man dafür auf alle App-Annehmlichkeiten, die Google und
Apple bieten. Da ist nichts mit Sprachsteuerung, eigenständiger Telefonie,
Smarthome usw.

Enttäuscht hat im Test vor allem etwas: Der verbaute Vibramotor wirkt billig
– und er surrt, nervig wie ein wenige Franken teures Fitnessbändeli. Da ha-

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ben sich andere Hersteller, allen voran Apple, mehr Mühe gegeben. Bei einer
reinen Sportuhr mag das für Garmin noch durchgehen. Aber bei so einer Pre-
mium-Uhr darf man mehr erwarten.

Die zweite Enttäuschung betrifft die Grösse: Leider gibt es die Uhr nur in
Gross. Kleinere Modelle für schlankere Arme wären sehr willkommen!

Fazit: Wer eine der schönsten Smartwatches möchte, macht mit der Marq 2
nichts falsch. Sie sieht toll aus und bietet alles, was Garmin-Uhren so beliebt
macht. Dank der Garmin-Connect-Plattform für Fitness- und Sportdaten har-
moniert sie mit Android und iPhones. Aber ja, es ist ein stolzer Betrag für
eine Smartwatch.

Rafael Zeier ist Redaktor für Digitales und Gesellschaft. Er berichtet über neue Webdienste, testet
neue Geräte und schaut den Techkonzernen auf die Finger. Nebenher macht er Youtube-Videos.
Mehr Infos
@rafaelzeier

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