Inhalt
7. Quellentexte S.47
8. Zitate S.56
9. Kelten-ABC S.64
10. Katalog zur Ausstellung S.66
11. Ausstellungen S.66
12. Literatur S.69
13. Filme S.75
14. Links S.77
Öffnungszeiten
Erzhalle, täglich von 10 bis 19 Uhr
Ermäßigt 10,00 €
Normal 12,00 €
Familien (2 Erwachsene mit Kindern
und Jugendlichen bis 16 Jahre) 25,00 €
Kinder und Jugendliche 3,00 €
Kinder und Jugendliche im Klassenverband 3,00 €
Gebuchte Führung 80,00 € (plus ermäßigten Eintritt)
(max. 30 Personen, Dauer der Führung ca. 1,5 Stunden).
Jahreskarten
Jahreskarten Kinder/ Schüler 6,00 €
Erwachsene 25,00 €
Familien 55,00 €
Kontakt /Besucherservice
Telefon +49 (0)6898 - 9 100 100
+49 (0)6898 - 9 100 106
Fax +49 (0)6898 – 9 100 111
2. Vorwort
Sehr geehrte Frau Fachleiterin, sehr geehrter Herr Fachleiter, liebe Freunde
des Weltkulturerbes Völklinger Hütte,
die Ausstellung „Die Kelten – Druiden. Fürsten. Krieger.“ hat nahezu 200.000
Menschen bewegt, die Kelten im Weltkulturerbe Völklinger Hütte anzuschauen.
Diese im Saarland historische Rekordbesucherzahl verdeutlicht eindrucksvoll, dass
das Thema unserer keltischen Geschichte auf die Menschen im Saarland und der
Großregion mit Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lothringen und Wallonien eine
außergewöhnliche Faszination ausübt. Wir haben bewusst die bekanntesten Gallier
(oder Kelten) Asterix und Obelix in der archäologischen Keltenausstellung
ausgespart. „Die Kelten – Druiden. Fürsten. Krieger.“ präsentierte erstmals ein
zusammenhängendes Panorama keltischer Kultur vor 2.500 Jahren mit weit über
1.000 Exponaten aus 40 Museen, die aus neun europäischen Ländern nach
Völklingen kamen. Die Ausstellung hat gezeigt, dass die Großregion SaarLorLux vor
2.500 Jahren ein bedeutendes Zentrum Europas war. Mit „Asterix & die Kelten“
nimmt das Weltkulturerbe Völklinger Hütte nun am gleichen Ort den bedeutendsten
antiken Mythos unserer Kultur in den Blick, der wie kein anderes Phänomen die Zeit
der Gallier und Kelten verstehbar und interessant gemacht hat. Die Geschichten um
Asterix und Obelix haben die Welt vor 2.000 Jahren in den Fokus vieler
Generationen gerückt.
Unsere „Asterix & die Kelten“ – Ausstellung sucht dabei einen mehrfachen Weg zu
beschreiten: Die Ausstellung zeigt die 34 aufregenden Geschichten, die Asterix und
Obelix gemeinsam durchlebt und geprägt haben. Sie erzählt wie die genialen
Schöpfer dieses Asterixmythos René Goscinny und Albert Uderzo ihre Geschichten
entwickelt und verwirklicht haben. Die Ausstellung umfasst neben den
Bildgeschichten der Asterixhefte auch ihre Entstehung und Bildkunstwerke, die aus
dem künstlerischen Substrat der Gedankenwelt entsprungen sind, bis hin zu den
inspirierenden Elementen der kreativen Produktion, wie die Schreibmaschine von
René Goscinny oder die ersten Projektskizzen zu Asterix und Obelix. Die Ausstellung
lässt aber auch die Charaktere der vielen Hauptfiguren neben Asterix und Obelix
deutlich werden und vermittelt damit ganz nebenbei die Person gewordenen
Kristallisationskerne einer Kultur, die so bedeutend, aber gleichzeitig bis zur
Veröffentlichung der Abenteuer von Asterix und Obelix so wenig Teil unserer
Kulturtradition waren. Dass es sich dabei – quasi spielerisch – zeigt, dass diese
Geschichten und ihr kulturelles Umfeld außergewöhnlich gut recherchiert sind, wird
zum Türöffner auch für ein neues Verständnis der Antike.
Asterix und Obelix sind die Helden einer Kultur, die Ansprüche einer höchsten,
humanistischen Bildung und umfassende Kenntnisse der lateinischen Sprache und
Kultur oft sehr sublim ad absurdum führt. Asterix und Obelix bleiben im Wettstreit
mit den Römern und ihren zahlreichen eroberten Länder immer die Sieger. Die
Ausstellung eröffnet darüber hinaus noch eine weitere Perspektive, sie folgt der
Idee des Asterix, um diese mit archäologischen Exponaten aus der Zeit der
keltischen und römischen Kultur zu konfrontieren. Damit wird auch eine Verortung
der fiktiven Geschichten des Asterix in der Antike möglich. Die archäologischen
Exponate erlauben die wahre Dimension des Asterix zu erkennen.
Ein Ausstellungsprojekt wie „Asterix & die Kelten“, das auch Grenzen üblicher
Museumsausstellungen zu überschreiten sucht, hat viele Mütter und Väter. Der
erste und wichtigste Dank gilt Albert Uderzo, Anne Goscinny und Les Editions Albert
René, ohne deren großzügige und weitherzige Unterstützung diese Ausstellung
nicht hätte stattfinden können. Danke sage ich stellvertretend für den gesamten
Aufsichtsrat dem ehemaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Minister a.D. Karl
Rauber und dem neuen Vorsitzenden, Minister Andreas Storm, ohne deren
Wohlwollen und Unterstützung eine Ausstellung mit diesem grenzüberschreitenden
Anspruch nicht möglich gewesen wäre. Ich danke dem wissenschaftlichen Beirat
Klaus Jöken und Franz-Josef Schumacher. Die kaufmännische Steuerung hat mein
Kollege in der Geschäftsführung, Manfred Baldauf, übernommen, ihm sei dafür von
Herzen gedankt. Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Ausstellungsteam im
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, namentlich Frank Krämer, Peter Backes, Hendrik
Kersten und Judith Reinhold. Dank gilt allen, die an dem Projekt beteiligt waren,
stellvertretend danke ich Thomas Glas, Jutta Siekmann und der Glas AG.
„Asterix & die Kelten“ ist nicht nur eine Fantasie unserer Kultur, Asterix und Obelix
haben unser Verständnis von moderner Zivilisation entscheidend geprägt. Deshalb
danke an euch, Asterix und Obelix.
Ihr
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Generaldirektor
1927 wurde Albert Uderzo in Fismes, einem kleinen Ort im Departement Marne,
geboren. Sein Zeichentalent wurde schon früh erkannt, die Comics von Walt Disney
begeisterten und inspirierten den jungen Uderzo. Schon mit zehn Jahren entwarf er
die ersten Figuren mit den typischen Knollennasen. Das Zusammentreffen mit René
Goscinny 1951 bestimmte seine weitere Arbeit. Asterix, den die beiden für die
Zeitschrift Pilote entwickeln, wird zum populärsten Helden der französischen
Comicwelt. Nach dem Tod seines Partners René Goscinny veröffentlicht Uderzo
1980 das erste Asterix-Album, das er allein geschrieben und gezeichnet hat.
5. Die 34 Asterix-Bände
Stater Vercingetorix
Stater Vercingetorix Massif-Central, Billom
Massif-Central, Billom Région Région
52 v. Chr., Latène D
Gold, Gewicht 7,43 g
52 v. Chr., Latène D
Gold, Gewicht 7,43 g
Ville de Clermont-Ferrand – Collections du Musée Bargoin Ville de Clermont-Ferrand
Collections du Musée
Bargoin
Auf der ersten Seite der Asterix-Reihe wird der zeitliche Rahmen abgesteckt.
Vercingetorix, der Anführer der Gallier, unterwirft sich 50 v. Chr. dem römischen
Feldherrn Cäsar. Wie auf dem berühmten Historiengemälde von Lionel Royer aus
dem Jahre 1899, zeigt der Gallier auch in der Niederlage Stolz: Vercingetorix
schleudert seine Waffen dem römischen Feldherrn so energisch zu Füßen, dass er
fast wie der Gewinner wirkt. Man ahnt, dass sich Cäsar mit seinem vermeintlichen
Sieg eine Menge Ärger eingehandelt hat.
Landwirtschaftliche Geräte
Spiesen, Kreis Neunkirchen
Kleinblittersdorf, Regionalverband
Saarbrücken
Lebach, Kreis Saarlouis
Reinheim, Saarpfalz-Kreis
1./2. Jh.
Kastrierzange, Hacke,
Schafschere, Sense,
Gabel, Mistgabel, Pflugmesser
Eisen, Länge 21 – 90 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
„Unsere Vorfahren sind die Gallier“ wird allen Franzosen in der Schule eingeimpft.
Nur was soll ein gallischer Schüler auf die Frage antworten: „Wer waren unsere
Vorfahren?“ In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wusste man erst wenig
über die Gallier. In Lehrbüchern waren ihre Behausungen wie hier als runde Hütten
aus Feldsteinen abgebildet. Ausgrabungen haben aber ergeben, dass die Gallier in
viereckigen Holzhäusern wohnten.
Nagelschuh
Saarbrücken
3. Jh.
Eisen, Höhe 27 cm
Landesdenkmalamt
Saarland
Für die alten Griechen und Römer waren alle anderen Völker Barbaren. In Gallien,
das ja zum Römischen Reich gehört, ist die Straße deshalb gepflastert, doch gleich
hinter der Grenze geht sie nur als einfacher Feldweg weiter. Am Grenzpfahl zeigt
außerdem ein sauber lackiertes Schild nach Gallien, während ein grob gezimmertes
Brett nach Germanien weist. Um 50 v. Chr. ist die Grenze noch nicht zum Limes
ausgebaut und zieht sich nur als gestrichelte Linie durch die Landschaft.
Balsamarien
Schwarzerden, Kreis St.
Wendel
1. Jh.
Glas, Höhe 4 – 11 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Tour de France
Band 5, Blatt 4
1963
Als sich Vercingetorix mit seiner Armee in der Festung Alesia verschanzte, drehte
Cäsar einfach den Spieß um und schloss die Stadt mit Wall und Graben ein, bis die
Gallier kapitulieren mussten. Lucius Nichtsalsverdrus greift in Tour de France zur
selben Strategie, um das Dorf unserer unbeugsamen Gallier zu bezwingen. Das kann
Asterix aber nicht davon abhalten, mit Obelix eine Tour durch Gallien zu machen.
Solche Bezüge auf moderne Ereignisse wie das berühmte französische Radrennen
machen einen besonderen Reiz von Asterix aus.
Asterix und
Kleopatra
Band 6, Blatt 40
1963
Armreif
Saarbrücken
2. Jh.
Eisen mit Kupfer
und Bronze,
Durchmesser 6,2 cm
Stiftung
Saarländischer
Kulturbesitz
Museum für Vor-
und Frühgeschichte
Der etwas großspurige Auftritt der Kleopatra auf einem von schwarzen Sklaven
getragenen Thron wurde inspiriert von einer Szene aus dem 1963 gedrehten
Monumentalfilm Kleopatra mit Elizabeth Taylor in der Titelrolle. Das Cover des
Bandes Asterix und Kleopatra ist übrigens eine Parodie des Filmplakates, auf dem
Asterix und Obelix die Rollen von Richard Burton und Rex Harrison übernehmen.
Weinamphore
Schwarzenbach, Kreis
St. Wendel
1. Jh. v. Chr.
Ton, Höhe 110 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Die Gallier leisteten den Römern zwar erbitterten Widerstand, doch sobald sie
unterworfen waren, übernahmen sie rasch den Lebensstil der Besatzer. Wie
Häuptling Augenblix bauten sie sich Villen im römischen Stil, allerdings angepasst an
das lokale Klima und eigene Traditionen. Diese Mischform wird als gallo-römischer
Stil bezeichnet. Schon vor der Eroberung hatten die Gallier Weinamphoren aus
Italien importiert. Nun lernten sie von den Römern, selbst Wein anzubauen - bis
heute mit großem Erfolg, wie Weinkenner wissen.
Bronzesieb
Lyon oder Rhein
2. Jh. – 3. Jh.
Bronze, Länge 40 cm
Collection Musée Anne-
de-Beaujeu, Moulins
Selbst die englische Architektur wird in Asterix bei den Briten karikiert: Die Fässer
aus den Wirtshäusern von Londinum werden eine recht rustikale Variante der Tower
Bridge gerollt. Asterix und Obelix wollen ihren britischen Verwandten ein Fass
Zaubertrank bringen, um ihnen im Kampf gegen die Römer beizustehen. Tatsächlich
haben die Gallier, die meisterhaft Holz verarbeiten konnten, auch das Fass erfunden.
Fässer waren den römischen Amphoren weit überlegen, weil sie größere Mengen
fassten und bruchfest waren.
Bei keltischer Musik denkt man heute sofort an den Dudelsack. Vor allem in
Schottland gehört dieses Instrument praktisch zur keltischen Grundausstattung der
Musikanten. Ob es dieses Instrument schon in der Antike gab, wissen wir allerdings
nicht, es wurde für diese Epoche nie nachgewiesen. Trotzdem passt der Dudelsack
gut zu Troubadix, weil sich sein schräger Klang hervorragend als Untermalung zum
misstönenden Gesang des Barden eignen würde.
Asterix als
Asterix als Legionär Legionär
Band 10 Band 10, Blatt 22
1967 1967
Eine römische Legion bestand aus 3600 bis 6000 Mann und setzte sich aus 10
Kohorten zusammen. Jede Kohorte umfasste drei Manipeln und diese jeweils
wiederum zwei Zenturien. Dank dieser strengen Einteilung kannte jeder einzelne
Soldat seinen Platz und wusste genau, wo er sich in der Schlacht aufzustellen hatte.
Eigentlich ist ja der Hinkelstein das bevorzugte Wurfgeschoss von Obelix, der damit
punktgenau jedes Ziel trifft. Hier zeigt er, dass er auch mit dem römischen
Wurfspieß, dem pilum, umzugehen versteht.
Keltisches Waffengrab
Mainzweiler, Grab 10
Kreis Neunkirchen
50 v.Chr., Latène D
Schwert, Schildbuckel, Lanze,
Lanzenschuh
Eisen, Länge 5,7 – 112 cm
Schale
Ton, Durchmesser 17 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet von einem Gallier, den seine
Männer auf einen Schild stellten und so zum Anführer ausriefen. Kurzerhand
machten die Asterix-Autoren den Schild zum Fortbewegungsmittel von Häuptling
Majestix und schufen zugleich einen beliebten Running Gag, wenn der Chef stets
aufs Neue vom Schild plumpst. Im 19. Jahrhundert zogen viele Händler aus der
Auvergne, dem Arvernerland, nach Paris und verkauften dort Produkte aus ihrer
Gegend, obwohl die kaum mehr zu bieten hatte als Wein und Kohle. Noch heute gibt
es in dieser Gegend Weinhändler, die auch Kohlen verkaufen - oder umgekehrt.
Minerva
Vichy, Allier, France
1. – 3. Jh
Terrakotta, Höhe 21,5 cm
Collection Musée Anne-de-
Beaujeu, Moulins
In Athen besichtigen unsere gallischen Freunde die Akropolis mit der grandiosen
Statue der Athena Nike. Der Zeichner Albert Uderzo nutzt das zu einer Hommage an
seine Vorläufer, die griechischen Vasenmaler. Die illustrierten nämlich Geschichten
aller Art in einem Stil, der sehr an heutige Comics erinnert. Vor dem Dorfschmied
Automatix, der sich hier porträtieren lässt, steht die Trinkschale des sogenannten
Ödipusmalers, die heute in den Vatikanischen Museen in Rom zu sehen ist.
Dargestellt ist darauf die Geschichte des Helden Ödipus, der das Rätsel der Sphinx
beantwortet.
Keltische Fibeln
Roden, Kreis Saarlouis
St. Ingbert, Saarpfalz-Kreis
1. Jh.
Bronze, Eisen, Länge 5,5 – 11
cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Über die politische Struktur der gallischen Gesellschaft wissen wir wenig. Ein König
oder Häuptling erbte sein Amt nicht, sondern wurde mehr oder weniger gewählt.
Vielleicht hatte er aber nur im Krieg wirklich etwas zu sagen. Die Druiden und
Barden besaßen ebenfalls großen Einfluss, und bestimmt hatte auch die Meinung der
ältesten Krieger Gewicht. Als sich Asterix wegen einer Nachlässigkeit vor dem
Dorfrat verantworten muss, setzt dieser sich deshalb aus Miraculix, dem Druiden,
Majestix, dem Häuptling, Methusalix, dem Dorfältesten und Troubadix, dem Barden,
zusammen.
Asterix in Spanien
Band 14, Blatt 14
1969
Keltische Münzen
Saarland
1. Jh. v. Chr., Latène D
Gold, Silber, Potin, Durchmesser
0,8 – 1,5 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Obelix hat sich einen Fisch lediglich geliehen, nicht gekauft. Schließlich war der
Geldverkehr bei den Galliern nur rudimentär entwickelt, weil Münzen vor allem dem
Erwerb von Luxusgütern dienten. Lebensmittel tauschte man gegen andere Dinge
ein, doch als Obelix sein Schuppentier zurücktauschen möchte, führt das zu einem
Wortwechsel. Der schaukelt sich schließlich zu einer jener Fischraufereien hoch, die
aus den Asterix-Abenteuern nicht mehr wegzudenken sind.
Streit um Asterix
Band 15, Blatt 43
1970
Keltische Keramik
Mosberg-Richweiler, Kreis
St. Wendel
1. Jh. v. Chr., Latène D
Ton, Höhe 18 – 37 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Während die römische Politik von hinterhältigen Intrigen geprägt ist, trägt man
Konflikte in unserem kleinen Dorf in Gallien offen mit den Fäusten aus, oder noch
lieber mit mehr oder weniger frischen Fischen. Wunderbar wie raffiniert René
Goscinny eine kleine Meinungsverschiedenheit Zug um Zug steigert zu einer
allgemeinen Keilerei. So ein Handgemenge glaubwürdig darzustellen ist auch eine
extreme Herausforderung für den Zeichner. Goscinny sagte über seinen Freund
Albert Uderzo: „Der kann sogar einen Krakenkampf in Himbeergelee zeichnen.“
Siegelring
Tholey, Kreis St. Wendel
1. Jh.
Gold, Durchmesser 1,9 cm
Landesdenkmalamt
Saarland
Die Orgien der reichen Römer waren legendär. In ihrer Dekadenz sah man sogar die
Ursache für Roms Untergang, darum musste dieses Thema auch einmal in einem
Asterix-Abenteuer zur Sprache kommen. Der 1969 gedrehte Film Satyricon von
Federico Fellini hat die Orgie des Statthalters von Condate in Asterix bei den
Schweizern inspiriert. Die Filmszene wiederum basiert auf dem Gastmahl des
Trimalchio des antiken römischen Schriftstellers Petronius.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
66302 Völklingen / Saar
Redaktion: Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111
mail@voelklinger-huette.org Seite 23
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Die Trabantenstadt
Band 17, Blatt 2
1971
Götterstatuette Jupiter
Fraulautern, Kreis
Saarlouis
2. Jh.
Bronze, Höhe 15 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Kamm
Reinheim, Saarpfalzkreis
1. Jh.
Bein, Länge 14 cm
Landesdenkmalamt Saarland
Die Stellung eines Sklaven war im alten Rom sehr unterschiedlich. Es gab Sklaven,
die auf Feldern und in Minen schuften mussten, während andere den Haushalt ihrer
Besitzer führten. Ein Sklave konnte durchaus aber auch nebenbei arbeiten, um Geld
zu verdienen. Mit etwas Glück konnte er dann genug zusammensparen, um sich
selbst freizukaufen. Die Skepsis von Obelix ist jedoch durchaus berechtigt:
Schließlich sind er und Asterix teure Luxussklaven, weil sie von Tifus kommen, und
vielleicht ist ihr eigener Preis deshalb zu hoch, um sich freikaufen zu können.
Der Seher
Band 19, Blatt 6
1972
In der Antike waren die Menschen äußerst abergläubisch. Vor jeder wichtigen
Entscheidung versuchten sie erst, die Zukunft zu erfahren. Hierzu gab es
verschiedene Methoden: Priester und Seher deuteten die Zukunft zum Beispiel aus
dem Vogelflug oder den Eingeweiden geopferter Tiere, obwohl keine ihrer
Vorhersagen absolut zuverlässig war. In der Villa mit Reetdach, die einer der Seher
in der Zukunft erblickt, hat Albert Uderzo übrigens sein eigenes Landhaus verewigt,
das er kurz vor der Fertigstellung von Der Seher gekauft hatte.
In weiten Teilen ist der Boden auf Korsika so karg, dass kein Wald wachsen kann.
Dort wuchert nur dichtes Dornengestrüpp, der sogenannte Maquis. In diesem
praktisch undurchdringlichen Strauchwerk finden sich nur Einheimische zurecht.
Wollte sich früher ein Korse aus dem einen oder anderen Grund der Obrigkeit
entziehen, versteckte er sich darum im Maquis. Und im Zweiten Weltkrieg sagte man
von jemandem, der untertauchte und sich dem Widerstand anschloss: „Er geht in
den Maquis“.
Das Geschenk
Cäsars
Band 21
1974
Steinkugeln
"Petit camp de César",
La Roche-Blanche
1. Jh. v. Chr.
Basalt, Granit,
Durchmesser 15 – 20 cm
Gergovie Val d'Allier
Wenn die Römer eine Stadt erobern wollten, ließen sie es nicht an Mitteln fehlen.
Zum Einsatz kamen eindrucksvolle Belagerungsmaschinen: fahrbare Türme,
Wurfmaschinen, Rammböcke, Katapulte und andere Geräte. Andererseits verfügten
die Gallier über sehr effektive Befestigungen mit starken Mauern, die Cäsar großes
Kopfzerbrechen bereitet haben. An der Festung Gergovia, die in Asterix und der
Arvernerschild erscheint, hat er sich bekanntlich sogar die Zähne ausgebissen.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
66302 Völklingen / Saar
Redaktion: Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111
mail@voelklinger-huette.org Seite 28
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Keltische Stoffe
Gewebt anlässlich der
Ausstellung
Die Kelten – Druiden.
Fürsten. Krieger.
im Weltkulturerbe Völklinger
Hütte
Völklingen 2010
Um den Wikingern, die kein Gallisch verstehen, zu erläutern, wer sie sind, mimen
Asterix und Obelix noch einmal die wesentlichen Charakterzüge der Gallier. An
winzigen Unterschieden erkennt man, dass Albert Uderzo die Zeichnungen von Blatt
22 im selben Album nicht einfach fotokopiert und dann noch einmal verwendet hat,
das wäre wohl gegen seine Berufsehre gegangen. Er hat sie noch einmal neu
gezeichnet. Verblüffend ist die Präzision mit der er seine eigenen Zeichnungen
kopiert.
Römische Münze
Pachten, Kreis Saarlouis
2. Jh.
Gold, Durchmesser 2,2 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
S.P.Q.R. - „Senatus Populusque Romanus“, oder auf Deutsch „Senat und Volk Roms“
- lautet das Hoheitszeichen des antiken Roms, unter dem die Legionäre kämpfen.
Eiserne Disziplin ist das Erfolgsrezept, mit dem die römische Armee die ganze
bekannte Welt unterworfen hat. Hier steckt jeder Mann in einer normierten Uniform
und kennt genau seinen Platz in der strengen Hierarchie. Wenn sich ein
undisziplinierter Winzling wie Asterix dieser Übermacht entgegenstellt, muss er uns
einfach sympathisch erscheinen.
Das Volk der Belgier gehörte ebenfalls zu den Galliern, darum können Asterix und
Obelix nach ihrem Abenteuer bei diesem Stamm gleich zweimal ein Festmahl feiern.
Der erste Schmaus in Belgien ist dem Gemälde Die Bauernhochzeit von Pieter
Bruegel dem Älteren aus dem Jahre 1568 nachempfunden. Nur dass die Mützen der
Figuren durch Helme und ein Dudelsack durch eine Carnyx, eine gallische
Kriegstrompete, ersetzt wurden. Ausnahmsweise hat Albert Uderzo nicht im
Comicstil mit Umrisslinien gezeichnet, sondern ein Gemälde imitiert.
Häuptling Griesgramix ist erbost, weil sich sein Sohn Grünix in Grienoline, die
Tochter seines Erzfeindes Grobianix, verliebt hat. Weil die verfeindeten Väter ihren
Kindern verbieten, einander zu sehen, schleicht sich Grünix nächtens auf die andere
Seite, um seine Holde zu besuchen. Die Begegnung des Liebespaares im Mondschein
erinnert an die berühmte Balkonszene im Theaterstück Romeo und Julia von
Shakespeare. Anschließend schwingt sich Grünix wie Tarzan an einem Seil zurück
über den trennenden Graben.
Die Odyssee
Band 26, Blatt 30
1981
Öllampe
Lebach, Kreis Saarlouis
1. Jh.
Bronze, Länge 11,5 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Die antike Stadtmauer von Jerusalem existiert nicht mehr, aber sie sah
wahrscheinlich nicht viel anders aus als das Löwentor, bei dem es sich um einen Bau
aus dem Mittelalter handelt. Albert Uderzo muss es selbst gesehen haben, als er
zusammen mit seiner Frau auf eine Studienreise nach Israel gefahren war. Als
Hommage an den zu früh verstorbenen Freund und Kollegen verfasste Uderzo
später Die Odyssee, in der Asterix und Obelix das Heilige Land besuchen. René
Goscinny, der selbst jüdischer Abstammung war, taucht in der Geschichte sogar
persönlich auf, in der Figur des Saul Nizahle.
Rasiermesser
Borg, Kreis Merzig-Wadern
1. Jh.
Eisen, Bein, Länge 10 cm
Landesdenkmalamt Saarland
Bei Asterix wird nachts ein Korb mit einem Baby vor die Tür gestellt. Dass zwei
eingefleischte Junggesellen wie Asterix und Obelix wenig von Babypflege verstehen,
ist verständlich. Verwunderlich ist jedoch, dass ein großer Krieger wie Obelix keine
Ahnung hat, woher die kleinen Kinder kommen. Gleich nach dem Aufstehen am
frühen Morgen rasiert sich Obelix als erstes. Die Gallier waren hervorragende
Schmiede, ihre Schwerter und Messer waren begehrte Exportprodukte und sogar
denen der Römer überlegen.
Asterix im
Morgenland
Band 28, Blatt 2
1987
Frührömisches
Frauengrab
Schwarzerden Grab 169
Kreis St. Wendel
1. Jh. v. Chr., Latène D
3 Fibeln, 21 Gefäße
Bronze, Ton
Landesdenkmalamt
Saarland
Wenn jemand falsch singt, sagt man in Frankreich: „Hör auf, sonst fängt es an zu
regnen.“ Folglich muss schon ein kapitaler Wolkenbruch niedergehen, sobald der
Barde Troubadix ein Lied schmettert. Majestix erklärt diesen Umstand damit, dass
der Gesang von Troubadix selbst den Gott Teutates zum Weinen bringt. Die Stimme
unseres sangesfreudigen Barden wirkt sogar wie eine Schallkanone, die einen
überfliegenden Fakir vom fliegenden Teppich fegen kann.
Asterix und
Maestria
Band 29, Blatt 8
1991
Im Dorf von Asterix ist man mit einem ästhetischen Urteil rasch bei der Hand.
Sobald Troubadix den Mund aufmacht, um eine Weise anzustimmen, wird er im
besten Fall geknebelt, wenn ihn nicht Automatix gar ungespitzt in den Boden rammt.
Als die Bardin Maestria abends ein Lied anstimmt, fängt es wenigstens nicht an zu
regnen, ansonsten muss man ihren Gesang aber als schlimmste nächtliche
Ruhestörung einstufen. Da ein gallischer Krieger gegenüber einer Frau nicht
handgreiflich werden darf, fällt Majestix kurzerhand das Baumhaus mitsamt der
Bardin.
Halskette
Saarbrücken,
Regionalverband
Saarbrücken
2. Jh., Römische
Kaiserzeit
Gold, Länge 46 cm
Stiftung
Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Der Palast von Julius Cäsar ist der Phantasie des Zeichners entsprungen, schließlich
hat es Cäsar nie geschafft, Alleinherrscher zu werden, sondern wurde vorher von
Brutus erdolcht. Neben der Tür zum Audienzsaal steht eine Statue der Siegesgöttin
Victoria, die bei den Griechen Nike heißt. Sie ist geflügelt und hält in der Hand einen
Lorbeerkranz, mit dem sie den Sieger bekrönt. Entgegen der üblichen Darstellung ist
Cäsars Victoria im Comic recht füllig, weil der gute alte Julius gern mit seinen
„fetten“ Siegen prahlt.
Asterix und
Latraviata
Band 31, Blatt 41
2001
Weibliche Büste
Vichy, Allier
1. – 2. Jh.
Terrakotta, Höhe 9,4 cm
Musée Anne de Beaujeu,
Moulins
In Asterix und Latraviata werden die beiden gallischen Helden in den römischen
Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus verwickelt. Aus dem ging Cäsar 48 v.
Chr. als Sieger hervor. Nur für Asterix und Obelix ist der Konflikt schon früher
vorbei, weil sie in ihrer altbewährten Taktik einfach im Palast des Präfekten
Bonusmalus alles kurz und klein schlagen, um ihre Neutralität durchzusetzen. Dabei
erhalten sie zumindest moralische Unterstützung von ihren beiden Vätern.
Die Kurzgeschichte Die Geburt einer Idee erschien 1962 in der Zeitschrift Pilote.
Darin erläuterten die Autoren, wie ein neues Asterix-Abenteuer entstand. René
Goscinny und Albert Uderzo setzten sich zusammen und suchten nach einer Idee.
Während sie so grübelten, suchten sie Unterstützung in allen legal erhältlichen
Zaubertränken - Bier und Pastis -, bis sich irgendwann der zündende Funke
einstellte. Danach warfen sich die beiden Kameraden die Ideen wie Spielbälle
gegenseitig zu.
Gallien in Gefahr
Band 33, Blatt 12
2005
Götterstatuette Epona
Pachten, Kreis Saarlouis
2. Jh., Römische Kaiserzeit
Ton, Höhe 16 cm
Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz,
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Ein Ungeheuer nähert sich einem an einen Felsen geketteten Mädchen. Da kommt
ein muskulöser Retter mit rotem Cape angeflogen, die rechte Faust vorgestreckt.
Nein, das ist nicht Superman, sondern Perseus, der auf einer Wandmalerei aus
Pompeji um 40 n. Chr. die Prinzessin Andromeda rettet. Eine Version des Freskos
hängt im Metropolitan Museum of Art in New York und hat vielleicht Jerry Siegel
und Joe Shuster zu ihrem Superman inspiriert. Wenn der die Parodie eines antiken
Helden ist, passt eine Superman-Parodie auch hervorragend in die Zeit von Asterix.
2009, zum 50. Geburtstag von Asterix und Obelix, kam Albert Uderzo auf die Idee,
seine Helden so zu zeichnen, als ob sie wirklich um 50 Jahre gealtert wären. Wir
befinden uns also im Jahre 1 unserer Zeitrechnung und aus den unbeugsamen
Kriegern sind zwei altersgebeugte Tattergreise geworden. Als sie Besuch von ihrem
Schöpfer persönlich erhalten, kann Obelix das Problem das Alterns auf seine
altbewährte Weise lösen: Mit einem saftigen Faustschlag.
6. Unterrichtsvorschläge
In der Ausstellung
Thema: Romanisierung
Mit Cäsars Eroberungszügen in den Jahren 58 bis 51/50 v. Chr., den sogenannten
gallischen Kriegen, breitet sich die römische Kultur mehr und mehr aus. Die
unterworfenen Kelten übernahmen allmählich den römischen Lebensstil. Diesen
Vorgang bezeichnet man als Romanisierung.
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Art der römischen
Kriegsführung, welche in Form einer streng organisierten Legion von statten ging.
Vorschläge:
Wie funktionierte eine Legion? Welche Ausrüstung trugen die Soldaten?
Was hat sich im Zuge der Romansierung bei der keltischen Bevölkerung
verändert?
In der Ausstellung
Thema: Comiczeichnen
Ein Comic lebt vom Zusammenspiel zwischen Bild und Text. Dass es gar nicht
so einfach ist, eine Geschichte zu erfinden und zu illustrieren, merkt man
spätestens dann, wenn man es selbst einmal versucht.
Vorschläge:
Jeder Schüler nimmt sich sein Lieblingsbuch zur Hand und illustriert
eine Szene daraus.
Die Handlung eines Buches wird auf einer Seite im Stil eines Comics
gezeichnet.
In der Ausstellung
Thema: Werkvergleich
In den Asterix-Heften werden nicht nur geschichtliche Ereignisse parodiert,
sondern auch bekannte Gemälde der Kunstgeschichte. Diese von Albert
Uderzo angefertigten Gemälde, sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.
Vorschlag:
Vergleich Original und Parodie
Beispiel:
In der Ausstellung
Cäsars Aufzeichnungen über den Gallischen Krieg liefern uns wichtige Informationen
über die keltische Kultur.
Vorschlag:
Übersetzen diverser Textpassagen
Vorschlag:
Übersetzen verschiedener Zitate aus dem Comic, gerade im ersten Band sind
einige zu finden.
Übersetzen eines Bandes in lateinischer Sprache, z. B. den ersten Band
„Asterix Gallus“
Die Römer glaubten nicht nur an einen Gott. Sie hatten mehrere Götter mit
unterschiedlichen Zuständigkeiten.
Vorschlag:
Gegenüberstellung der verschiedenen Gottheiten mit Benennung ihrer
Funktionen und Attribute
In der Ausstellung
Der Comic ist eine Möglichkeit, auf grafische Art und Weise eine Geschichte zu
erzählen. Wie auch bei anderen Gattungen zu sehen, unterliegt ein Comic
formalen Kriterien, die man im Unterricht behandeln kann. dazu gehören u.a.
Bildgestaltung, Seitenlayout, Schrift oder Bildsymbole.
Vorschlag
Erarbeitung der Charakteristika eines Comics, die in einem Merkblatt
festgehalten werden.
In der Ausstellung
Mit dem zuvor erstellten Merkblatt geht die Klasse auf Entdeckungstour in der
Ausstellung, und findet zu jedem Aspekt das passende Beispiel aus den
Asterix-Heften.
7. Quellentexte
Asterix, ein Gallier für alle
von Klaus Jöken
Asterix ist ein globales Phänomen: weltweit wurden über 350 Millionen Bände seiner
Abenteuer verkauft. Aber welches Geheimrezept, oder besser gesagt: welcher
Zaubertrank steckt hinter diesem Erfolg? Wie haben es die Autoren René Goscinny
und Albert Uderzo geschafft, die Leserscharen mit Geschichten über ein obskures
Volk aus der Antike zu fesseln? Die ganze Rezeptur herausfinden zu wollen ist wohl
vermessen, aber einige Zutaten können entschlüsselt werden.
Natürlich mussten sich die Autoren intensiv mit den antiken Kulturen beschäftigen,
um sie zum Leben zu erwecken. Um in Asterix und Kleopatra das Alte Ägypten
wieder auferstehen zu lassen, haben sie zum Beispiel die markantesten Bauwerke
und Denkmäler so dargestellt, wie sie zur Zeit Cäsars ausgesehen haben könnten.
Auf diese Weise können wir die berühmten Pyramiden von Gizeh besuchen, die
große Sphinx - bei Asterix noch mit Nase - und den Tempel von Luxor besichtigen.
Daneben hat der Zeichner Albert Uderzo aber noch viele andere, mehr oder weniger
bekannte Kunstwerke eingeschmuggelt, die den Eindruck einer authentischen
altägyptischen Atmosphäre vermitteln. Das geschieht oft sehr subtil. Als Asterix
und seine Freunde in der Geschichte Asterix und Kleopatra im Haus des Architekten
Numerobis in den ersten Stock gehen, steht neben der Treppe eine dekorative
Statue des ägyptischen Gottes Horus, 1069 bis 664 vor Christus, deren Original
heute im Louvre gezeigt wird. Gleich im nächsten Bild steht oben an der Treppe eine
zweite Skulptur, die sich heute ebenfalls im Louvre befindet: Der hockende
Schreiber, wie diese Figur aus dem dritten Jahrtausend vor Christus in der
Kunstgeschichte heißt, ist hier jedoch „zum Leben erwacht“ als Sekretaris, der
treue Schreiber von Numerobis.
Die Idee, ein Kunstwerk als handelnde Figur einzuführen, stammt in diesem Fall
wahrscheinlich vom Texter, René Goscinny. Der Gag wird nämlich durch ein
Wortspiel unterstützt wird und muss darum schon im Script gestanden haben. Auf
die Frage des Druiden Miraculix, ob Schreiber denn eine gute Stellung sei, antwortet
Sekretaris im französischen Original: „Es ist vor allem eine hockende!“
Damals hat Albert Uderzo noch zwei andere Comicserien gezeichnet und pro Jahr
vier bis fünf Alben veröffentlicht, so dass er jahrelang im Schnitt fünf Seiten die
Woche liefern musste, eine volle Seite pro Arbeitstag! Ganz zu schweigen von René
Goscinny, der noch für viele andere Zeichner wie Morris, Sempé, Tabary und Gotlib
getextet hat. Wie die Beiden da noch Zeit gefunden hat, die kulturellen Anleihen zu
recherchieren, von denen es in den Asterix-Geschichten wimmelt, ist ein Rätsel.
Trotz der vielen authentischen Details muss man jedoch betonen: Asterix ist kein
historischer Comic! Die Autoren haben immer versichert, dass es ihnen nur darum
ging, die Leser zum Lachen zu bringen - und dabei selbst ihren Spaß zu haben. Ihr
Genie bestand darin, dass sie alle Möglichkeiten des Genres Comic voll
ausschöpften. Bei einem Funnystrip wie Asterix reduziert der Zeichner jede Figur
extrem, eigentlich nur auf die Umrisse. Es genügt, ein paar realistische Details
hinzuzufügen – eine Haarlocke, einen Schnurrbart –, um dieser Gestalt Individualität
und Persönlichkeit zu verleihen. Wenn man dann noch einige charakteristische
Körperpartien besonders betont, zum Beispiel die Nase, wird daraus eine witzige
Karikatur.
Dieses Rezept haben Uderzo und Goscinny auf die Asterix-Geschichten angewandt.
Einige authentische historische Gebäude oder Kunstwerke reichen, um den Leser in
das Alte Ägypten, ins Römische Reich oder nach Griechenland zu versetzen.
Dadurch kann sich der Zeichner an anderer Stelle Freiheiten und Parodien erlauben.
Zum Beispiel bildet eine echte ägyptische Wandmalerei aus Theben von 1420 vor
Christus die Vorlage für die Musikerinnen der Kleopatra in Asterix und Kleopatra.
Gerade durch diese Authentizität wirkt es noch lustiger, wenn das Gefolge der
Königin an anderer Stelle aus dem Monumentalfilm Cleopatra mit Elizabeth Taylor
aus dem Jahr 1963 stammt. Selbst anachronistische Elemente aus unserer Zeit, wie
die Andenkenläden vor der Sphinx von Gizeh, erscheinen so als karikierende Details
glaubhaft.
Goscinny und Uderzo haben also eher zufällig eine Epoche herausgegriffen, über die
sie auch nicht mehr wussten als jeder normal gebildete Mitbürger. Und zumindest
beim ersten Entwurf zogen sie keine Fachbücher zu Rate, sondern kramten einfach
nur ihr Schulwissen hervor. Aber wie bereits erwähnt, ist Asterix ja auch kein
historischer Comic. Um die Leser zum Lachen zu bringen, zögerten die Autoren
sogar nicht, die Geschichte des Römischen Reiches auf den Kopf zu stellen.
Gleich im ersten Band Asterix der Gallier zeigt das erste Bild auf der ersten Seite die
einmarschierenden römischen Legionen, während im darauf folgenden Bild der
gallische Häuptling Vercingetorix seine Waffen Cäsar zu Füßen legt. In einem drei
Jahre zuvor erschienenen französischen Geschichtsbuch für die Grundschule,
Histoire de France, sind 1956 dieselben Szenen abgebildet, allerdings mit einem
frappierenden Unterschied: Während der gallische Anführer im Schulbuch gefesselt
und mit gesenktem Haupt dasteht, knallt er in Asterix seine Waffen dem römischen
Feldherren so trotzig auf die Zehen, dass diesem ein lautes „AUVEE!“ entfährt. Das
ist der Grundton der Serie: die historische Fakten durch humorvolle Zeichnungen
und geniale Wortspiele umdeuten. Der unterworfene Vercingetorix steht hoch
aufgereckt da wie der eigentliche Sieger, und in Cäsars Mund verwandelt sich der
römische Gruß „Ave“ in einen Schmerzensschrei. Zeichner und Texter arbeiten
kongenial zusammen.
In Asterix der Gallier wird der Titelheld vorgestellt: Asterix. Heute wissen wir, dass
die Gallier in rechteckigen Holzhäusern wohnten, hier steht der tapfere Gallier aber
mit seinem Freund Obelix vor runden, strohgedeckten Hütten aus Feldsteinen.
Dieses ziemlich afrikanisch anmutende Dorf ist aber nicht der Phantasie von Albert
Uderzo entsprungen. Dieselben Hütten sehen wir in der bereits erwähnten Histoire
de France von Raoul Auger.
Ganz ähnliche Dörfer mit runden Hütten und Hausschweinen finden sich allerdings
auch in vielen anderen Geschichtsbüchern, die ebenfalls als Quellen in Frage kämen,
zum Beispiel in einer Histoire de France von Gustave Gautherot aus dem Jahre 1935,
sowie in einem Werk mit demselben Titel, das 1928 von Émile Devinat und A. Toursel
herausgegeben wurde. Zugegebenermaßen hat das Dorf von Asterix nicht viel mit
einer echten gallischen Siedlung zu tun, doch darf man das auf keinen Fall dem
Zeichner Albert Uderzo anlasten. Die Franzosen haben sich immer ein wenig für ihre
primitiven Vorfahren geschämt, die nicht mal gegen die Römer gewonnen haben wie
die Germanen im Teutoburger Wald. Die Niederlage des Nationalhelden
Vercingetorix galt letztendlich sogar als Glücksfall, weil die Besatzer im Anschluss
den barbarischen Galliern die Zivilisation brachten. Die Epoche davor war nach der
festen Überzeugung aller Archäologen so uninteressant, dass systematische
Ausgrabungen unterblieben. Tatsächlich sind die Holzbauten der Gallier längst
vermodert und können nur mit modernen Grabungsmethoden nachgewiesen werden.
Erst seit etwa 1980 beschäftigt sich die Forschung eingehend mit dieser Zivilisation.
Um 1959, als Asterix der Gallier gezeichnet wurde, wusste man also kaum etwas
über die alten Kelten und viele der spärlichen Fakten wurden auch noch falsch
interpretiert. Ein schönes Beispiel dafür, wie raffiniert Uderzo kulturelle Verweise in
die Handlung einbauen kann, findet sich in Der große Graben. Weil der gallische
Häuptling Grobianix versucht, die Alleinherrschaft über sein Dorf zu erringen, wird
er dargestellt wie Ludwig XIV. auf dem berühmten Porträt des Malers Hyacinthe
Rigaud von 1701. Dieser französische König hatte sich nämlich zum Alleinherrscher
aufgeschwungen und den Absolutismus begründet. Mit dem umgegürteten Schwert,
dem über die Schulter geworfenen Mantel, die linke Hand in die Hüfte gestützt, die
rechte stolz auf einen Stock gelegt, wiederholt Grobianix exakt die Pose des
Sonnenkönigs. Selbst den Lieblingsspruch von Ludwig XIV., „Der Staat bin ich!“,
parodiert Grobianix leicht abgewandelt: „Das Dorf bin ich!“ Damit nicht genug: Einige
Seiten später parodiert Uderzo seine eigene Parodie , als im Dorf unserer
unbeugsamen Gallier Majestix seine Hütte verlässt. Hoch oben auf seinem Schild
nimmt er auch die Herrscherpose ein, die linke Hand in die Hüfte gestützt. Leider
wird der Gesamteindruck dadurch gestört, dass seine Rechte nicht auf einem Stock
ruht, sondern einen Einkaufskorb hält, weil er für seine bessere Hälfte ein paar
Besorgungen machen soll. Als der Häuptling kurz darauf wie üblich vom Schild
plumpst, tritt seine Frau Gutemine vor die Tür und bezeichnet ihren Mann als
Deppen. Dabei nimmt sie jetzt die Haltung des Herrschers an, ihre rechte Hand auf
einen Besen gestützt und zeigt unmissverständlich, wer im Dorf wirklich das Sagen
hat. So wird hier schon die Parodie einer Parodie parodiert.
Katalogtext: Klaus Jöken: Asterix, ein Gallier für alle, in: Meinrad Maria
Grewenig (Hg.):Asterix & Die Kelten/Asterix & Les Celtes, Völklingen 2011
In dem historischen Zeitrahmen nach der Eroberung Galliens durch Caesar sind von
René Goscinny und Albert Uderzo die Comicgeschichten um Asterix und Obelix
angesiedelt worden. Dabei lag es ihnen fern, die reale Welt der Kelten und Römer
darzustellen. Ohne Caesar gäbe keinen Asterix und Obelix. Dass jedes neue Album
von Asterix mit dem berühmten Zitat „Gallia est omnis divisa…“ beginnt,
unterstreicht die Vorbildstellung des Bellum Gallicum. Auch die Tatsache, dass
Asterix als Gallier ein Kelte ist, wird in jedem Abenteuer durch die Anfangsseite mit
der kartographischen Darstellung „Celtae“ für Mittelgallien veranschaulicht. Die
Historie, wie sie Caesar in seiner Schrift zum Gallischen Krieg aufzeichnete, bildete
die Grundlage für die erzählerische und inhaltliche Ausschmückung. Überwiegend
handeln die Comicgeschichten vom Konflikt der Gallier mit den Römern. Die
erstaunliche Genauigkeit zeugt von intensiver Recherche.
Einige der von Caesar aufgeführten keltischen Stämme werden thematisiert: die
Belgier, die Helvetier oder die Völker Britanniens. Reale Personen und Orte der
Geschichte sind kombiniert mit fiktiven Figuren und Schauplätzen. Meist
orientierten sich Uderzo und Goscinny an historischen Grundlagen, ohne es mit
geschichtlicher Wirklichkeit immer so genau nehmen zu müssen. Aber vieles, was als
lustiger Einfall in den Alben vorkommt, lässt sich bei den antiken
Geschichtsschreibern nachvollziehen. Das alte Klischee, dass sie als
Kämpfernaturen und als sehr trinkfreudig überliefert sind, heben die Asterix-
Autoren auch in den Comics hervor. Ebenso unterscheidet sich das von den Kelten
gezeichnete Schlachtengetümmel kaum von dem der historischen Kelten, wie es der
Schriftsteller Polybios beschrieb: Berauscht von einem höllischen Getöse aus
Trompeten, Hörnern und Kampfgesang stürzen sie sich wie eine wild gewordene
Meute in das Getümmel. Auch die Darstellung von Druiden oder Barden bezieht sich
auf alte Quellen, wobei letztere in den Geschichten oft als Anknüpfungspunkte zur
Karikatur beziehungsweise Situationskomik herhalten. In der richtigen Welt der
Kelten waren sie jedoch hoch geachtet.
Als Überzeichnung künstlerischer Freiheit und reine Erfindung der Comiczeichner
werden die Hinkelsteine zu einem „tragenden“ Element in den verschiedenen
Geschichten: Das gallische Dorf liegt in der heutigen Bretagne, deren Landschaft
heute noch von zahlreichen Menhiren oder Hinkelsteinen geprägt ist, wenn auch aus
einer viel älteren Zeit.
Der historische Hintergrund bietet Goscinny und Uderzo Materialien für fiktive
Abenteuer durchsetzt mit Komik, Klamauk sowie für geschichtliche Gegenstände,
die eben karikiert werden. Die Geschichten leben von der satirischen Überzeichnung
vielfältiger Klischees aus der Historie aber auch aus der Gegenwart. Probleme
unserer Zeit, wie Militarismus, Generationenkonflikt oder der Gegensatz Land- und
Stadtbevölkerung, werden augenzwinkernd in das antike Gallien versetzt.
Anachronismen durchziehen ebenso die Schilderungen anderer Völker, mit denen
Asterix und Obelix zusammentreffen, und deren heutige Eigenarten aus
französischer Sicht parodiert werden.
Die Bedeutung der Erfolgsstory von Asterix und Obelix liegt sicher nicht in einem
gut recherchierten archäologisch-historischen Informationsgehalt. Trotz aller
Historie und fachwissenschaftlichen Betrachtungen auf verschiedenen Ebenen ist
die Asterixreihe ein durch Übertreibung und Klischees geprägter Comic, der durch
Witz, Amüsement und neuzeitliche Bezüge besticht, und bei dem die künstlerische
Freiheit über allem steht.
In einem Spiegel Interview von 1998 sagte Uderzo „Wir hatten nie den Größenwahn,
die Welt über das Leben der Kelten und der Gallier aufzuklären. Als wir 1959 Asterix
aus der Taufe hoben, wollten wir vor allem der Schwemme amerikanischer Comic-
Strips etwas typisch Französisches entgegensetzen. Wenn Franzosen von ihrer
Geschichte sprechen, fangen sie grundsätzlich mit den Galliern an. Also haben wir
die Gallier gewählt.“
8. Zitate
Vieles, was wir heute über die keltische Kultur wissen, ist durch antike
Geschichtsschreiber überliefert worden.
„Die Druiden halten […] halten nichts für Plinius d.Ä., Naturalis
heiliger als die Mistel und den Baum, auf dem historia, Buch XVI,
sie wächst, wenn es eine Steineiche ist. 249 f. [=95]
Schon um ihrer selbst willen wählen sie
Steineichenhaine und sie verrichten keinen
Kult ohne deren Laub und daher scheinen sie
auch nach der griechischen Bezeichnung […]
benannt worden zu sein. Denn alles, was
daraus hervorwächst, halten sie für vom
Himmel gesandt und für ein Zeichen, daß der
Baum von Gott selbst erwählt sei. Die Mistel
ist jedoch ziemlich selten zu finden, und wenn
sie gefunden wird, so wird sie mit großer
Feierlichkeit geerntet, insbesondere am
sechsten Tag des Mondes (womit bei ihnen
die Monate und Jahre beginnen) und nach
dem dreißigsten Jahr eines Zeitabschnittes,
weil sie dann Kräfte im Überfluß hat und
nicht nur die Hälfte. Sie nennen sie in ihrer
Sprache ‚Allheilmittel„. (Sie bereiten nach
dem Ritus unter dem Baum ein Opfer und
Opfermahl vor und führen zwei weiße Stiere
herbei, deren Hörner bei dieser Gelegenheit
das erste Mal bekränzt werden.) In weißem
Kultgewand besteigt der Priester den Baum
und schneidet die Mistel mit einer goldenen
Hippe (falce aurea) ab. Man fängt sie in einem
weißen Wolltuch auf. (Endlich schlachten sie
die Opfertiere, wobei sie beten, daß der Gott
seine Gabe jenen, denen sie zu Teil wird, zum
Glück ausschlagen lasse. Sie glauben, dass
durch Mistelabsud jegliches unfruchtbare
Tier fruchtbar werde und daß er ein
Gegengift gegen alle Gifte sei […]“)
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
66302 Völklingen / Saar
Redaktion: Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111
mail@voelklinger-huette.org Seite 57
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Barden „Es gibt unter ihnen Liederdichter, die man Diodor, Historien,
Barden heißt. Diese begleiten ihren Gesang, Buch V, 31, 2
worin sie Einige lobpreisen, Andere
schmähen, mit einem der Leier ähnlichen
Werkzeug.“
Goldschmuck „Nicht nur die Frauen, sondern auch die Diodor, Historien,
Männer bedienen sich des Goldes zum Buch V,27,3,
Schmuck. Um die Handgelenke und Arme (Kuckenburg, S. 63)
tragen sie Reifen und um den Hals dicke
Ketten aus massivem Gold, dazu noch
kostbare Fingerringe und sogar goldene
Brustpanzer.“
Umgang mit „Die Gallier haben die Gewohnheit, Caesar, De Bello
Fremden Reisende auch gegen deren Willen Gallico, Buch VI, 5
anzuhalten und sie über alles und jedes (Asterix – die ganze
auszufragen. In den Städten umringen sie Wahrheit, S. 145)
Kaufleute und zwingen sie, ihnen zu
erzählen, aus welcher Gegend sie kommen
und was sie dort erfahren haben.“
„Sie laden Fremde mit zu ihren Festen ein, Diodor, Buch V, 28, 5
und nach dem Essen fragen sie sie, wer sie (Asterix- die ganze
sind und welche Dinge sie benötigen.“ Wahrheit, S. 145)
Kleidung und „Die Gallier kleiden sich sehr auffällig: Sie Diodor, Historien,
Aussehen tragen gemusterte Hemden in Buch V,30,1 über die
unterschiedlichen Farben und lange Hosen, Kelten der Latènezeit
die sie Braken nennen. Als Überwurf dienen (Asterix- die ganze
ihnen gestreifte Mäntel, die an der Schulter Wahrheit, S. 29)
mit einer Fibel befestigt werden, und zwar
im Winter flauschige, im Sommer glatte, die
mit einem dichten und buntfarbigen
Würfelmuster geschmückt sind.“
Essen „Nahe bei der Stelle, wo sie essen, ist das Poseidonius
Feuer, auf dem Kessel mit Fleisch stehen
und über dem Spieße mit Fleisch hängen.“
„Sie essen sauber, aber sie fressen wie die Athenaios,
Löwen: Mit beiden Händen halten sie ganze Deipnosophistai, Buch
Fleischteile hoch und beißen das Fleisch IV,36 (Birkhan, S.
mit dem Mund ab. Alle Teile, die schwer 1019)
abzureißen sind, schneiden sie mit einem
kleinen Dolch ab, der in einer eigenen
Scheide an ihrer Schwertscheide steckt.
[…].“
Über den Kampf „der stattliche Anblick den das Keltenheer Polybios
zwischen Römern in Schmuck und Waffen bot, und der wilde (http://ebronen-
und Kelten 225 Lärm erschreckte uns , den sie hatten eine clan.de/index.php?opti
v.Chr. bei Telamon Unzahl von Hornisten und Trompetern, und on=com_content&view
in der Toskana dazu gleich mit diesen das ganze Heer =article&id=7&Itemid=
seinen Kriegsgesang anstimmte, entstand 10&lang=de)
ein so großes Getöse, dass die davon
widerhallenden Hügel der Umgebung von
sich aus ihre Stimme zu erheben schienen.
Furchterregend war auch ihr Anblick und
die Bewegung der nackten im
Vordertreffen stehenden Männer in ihrer
Jugendkraft und Schönheit, geschmückt
mit Golden Hals- und Armringen.“
Caesars Plan „Er werde nämlich auch die gallischen Caesar, De Bello
Stämme, die bisher abseits gestanden Gallico Buch VII, 29, 6)
hätten, durch seine Bemühungen zum
Anschluss bewegen und ganz Gallien unter
einem einzigen Plan einigen, einem
Bündnis, dem sich die ganze Welt nicht
widersetzen könne; ja, die Sache sei schon
beinahe fertig.“
„Der Krieg gegen Gallien ist erst unter dem Cicero, Über die
Oberbefehl von C. Caesar richtig geführt konsularischen
worden, während man sich vorher auf Provinzen, 32 f.; 56 v.
Gegenangriffe beschränkte. Immer haben Chr. (Kuckenburg,
unsere Feldherren nämlich geglaubt, man S.140)
solle diese Völker lieber zurücktreiben als
sie zum Krieg anzustacheln. […] [Caesar
dagegen] meinte, er solle nicht nur mit
denen Krieg führen, die er bereits gegen
das römische Volk in Waffen sah, sondern
man müsse ganz Gallien unter unserer
Herrschaft bringen.“
9. Kelten-ABC
11. Ausstellungen
„Asterix total“
LWL-Römermuseum Haltern
Haltern 2011
„Keltengeld. Münzen der Kelten vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer“
Staatliche Münzsammlung
München 2011
„Von Asterix bis Zeppelin. Hubert Siegmund- ein Überlinger Meister des
Kartonmodells"
Städtisches Museum
Überlingen 2011
„Vom Prunkstück zum Altmetall. Ein Depot spätrömischer Helmteile aus Koblenz.“
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Mainz 2008
12. Literatur
Thierry Groensteen
La Bande dessinée: son histoire et ses maîtres
Paris 2009
Thierry Groensteen
La Bande dessinée mode d‟emploi
Paris 2008
Nicolas Rouvière
Astérix ou la parodie des identités
Paris 2008
Nicolas Rouvière
Astérix ou les lumières de la civilization
Paris 2006
Benoît Mouchart
Idées reçues: la bande dessinée
Paris 2004
Aymar du Châtenet
Le Dictionnaire Goscinny
Paris 2003
Harry Morgan
Principes des littératures dessinées
Angoulême 2003
Benoît Peeters
Lire la bande dessinée
Paris 2003
Alain Duchêne
Uderzo
Paris 2002
Numa Sadoul
Astérix & Cie … Entretiens avec Uderzo
Paris 2001
Thierry Groensteen
Astérix, Barbarella et Compagnie: histoire de la bande dessinée d„ expression
française à
travers les collections du musée de la Bande dessinée d‟Angoulême
Paris/Angoulême 2000
Olivier Andrieu
Le Livre d‟Astérix le Gaulois
Paris 1999
Horst Berner
Das große Asterix Lexikon
Berlin 1999
Thierry Groensteen
Système de la bande dessinée
Paris 1999
Thierry Groensteen
La Bande dessinée
Toulouse 1997; Neuausgabe 2005
Patrick Gaumer
Les Années Pilote
Paris 1996
Bernard de Choisy
Uderzo Storix
Paris 1991
Christian Philippsen
Uderzo: de Flamberge à Astérix
Paris 1985
André Stoll
Asterix: l‟épopée burlesque de la France
Brüssel 1978
Jean-Mathieu Gosselin
„Lionel Royer, Vercingétorix jette ses armes aux pieds de César”
Actualité de l‟histoire
Juni 2009
„Astérix l‟irréductible”
Le Figaro
Sondernummer, Oktober 1994
„Spécial Uderzo”
Les Cahiers de la bande dessinée
Nr. 23, 1. Trimester 1974
„Spécial Goscinny“
Schtroumpf. Les Cahiers de la bande dessinée
Nr. 22, 4.Trimester 1973
Sonderausgaben
Albert Uderzo
Albert Uderzo erzählt sein Leben
Berlin 2009
Albert Uderzo
Der weite Weg zu Asterix
Stuttgart 1985
13. Filme
„Asterix bei den Olympischen Spielen“ (Astérix et Obélix aux jeux olympiques)
Französischer Spielfilm, produziert von Frédéric Forestier und Thomas Langmann
2008 (F), 2008 (D)
14. Links
www.asterix.com
www.asterix-tour.com
www.bedetheque.com
www.citebd.org
www.goscinny.net
www.neuvieme-art.com
www.voelklinger-huette.org