Maschinen-

Menschen

Neil Harbisson
hört durch seine
Antenne Farben.
 Deutsch perfekt MASCHINEN-MENSCHEN  49

Sie lassen sich eine h“nsollen 

, m hier: ≈ an eine
das Erdbeben, - 
,  ≈ sehr starke Bewegung
Antenne in den spezielle Stelle gemacht
werden
der Erde, sodass Häuser,
Straßen und Brücken
Kopf operieren die Dimension, -en 
kaputtgehen

oder tragen einen , hier: Realität

das Jahrh¢ndert, -e 

m“ttelhoch 
,  nicht hoch und auch

Kompass als Implantat ,  ≈ Zeit von 100 Jahren

nicht tief
der Ton, ¿e 
im Bein. Cyborgs kl“ngen wie 
,  so sein, dass man meint,
, hier: Laut

sind der Anfang es ist … hætte ged„cht 

,  Konjunktiv II der Vergan-
das Verspr¡chen, - 
einer der stärksten , hier: Garantie
genheit von: denken
das F, -s 
Zukunftsideen: einer der Newcomer. Sie nennen ihn auch
Wettermann. Er nimmt das Hoch über
wahrnehmen 
, hier: fühlen; feststellen
,  vierter Ton der Sequenz
c, d, e, f, g, a, h, c; auch: Fa
Kombination aus der Region nämlich als Vibrationen am das Hoch, -s 
die Rebellion, -en 
Mensch und Maschine. Hinterkopf wahr.
Als Nächstes wird sich Moon Ribas
, hier kurz für: Hoch-
druckgebiet = Areal mit
,  starke Proteste, mit
denen man eine Situation
Von Carole Koch MITTEL hohem Luftdruck
komplett ändern möchte

V
hinten das Bein aufschneiden lassen.
(der L¢ftdruck, ¿e 
Diese 33-jährige Avantgarde-Künstlerin die Verænderung, -en 
,  Kraft, mit der die Luft auf
,  ≈ Änderung
orher wollen sie Kaffee spürt durch Sensoren in den Füßen die die Erde wirkt)
der Eingriff, -e 
trinken und noch ein­ Erdbeben der Welt. der H“nterkopf, ¿e 
, hier: ≈ invasives Tun;
mal über alles sprechen. Und schließlich, wenn alles klappt, ,  Stelle hinten am Kopf
Operation
Wann die Anästhesie­ darf Neil Harbissons Operation stattfin­ spüren 
die Erweiterung, -en 
, fühlen
creme auf die Haut kom­ den. Der 34-Jährige ist bekannt als erster , von: erweitern = hier:
men muss. Wie tief geschnitten wird. Cyborg der Welt. Das alles war seine Idee. der S¡nsor, Sensoren  mehr Möglichkeiten geben
, hier: ≈ kleines,
Wo genau das Implantat hinsoll. Es ist Wahrscheinlich würde man ihn auf der das F¶rschungsinstitut, -e 
elektronisches Teil, das
,  Institut, an dem für mehr
nämlich keine normale Operation, die für Straße nicht besonders wahrnehmen, z. B. Temperatur und Licht
Wissen gearbeitet wird
diese Nacht geplant ist. Die drei Spanier wenn er nicht diese Antenne auf dem feststellen kann

sind unterwegs in eine neue Dimension.
„Wir sind die Entdecker des 21. Jahrhun­
derts“, sagen sie. Es klingt wie ein Verspre­
chen. Aber jetzt bestellen sie erst einmal
­carajillo, Espresso mit etwas Baileys darin.
Es ist kurz nach sechs Uhr abends, die
Sonne über Barcelona sinkt langsam tie­
fer. In wenigen Stunden wollen die drei
Cyborgs ein wichtiges Stück in der Evo­
lution von Mensch zu Maschine weiter­
kommen. Und das bei Elektro­beats­und
vor Publikum, es ist noch vor Corona.
Anfangen wird Manel Muñoz, an die­
sem Abend mit 21 Jahren der Jüngste,
Foto: Lars Norgaard
Kopf hätte. Harbisson kann damit Farben
hören. Das Grün der Platanen? Ein mit­
telhoher Ton. Das rote La-Frontera-Logo
über der Bar? Tiefer. Ein F.
Organismus als Maschine
Es klingt verrückt. Und die drei sind das
auch ein bisschen. Vielleicht aber auch
nur so verrückt, wie es in Zukunft vie­
le Menschen sein werden oder es jetzt
schon sind: Wer hätte denn gedacht, ir­
gendwann einmal so sehr vom eigenen
Smartphone abzuhängen? Ohne Pause
durch Accounts und Nummern verbun­
den zu sein? Immer verbunden zu sein
mit verschiedenen Ich-Geräten? Die
Rebellion gegen die Biologie hat schon
lange begonnen. Die Veränderung des
Menschen durch medizinische und tech­
nische Eingriffe ist kaum zu stoppen.
An der Erweiterung des Menschen
wird in dieser Nacht in Barcelonas Kul­

turfabrik Utopia 126 genauso gearbei­

tet wie in Forschungsinstituten oder
Silicon-Valley-Start-ups. Sie wollen den
Menschen durch Technik verändern. Sie
50 MASCHINEN-MENSCHEN Deutsch perfekt

wollen das Leben besser, leichter oder

länger machen. Es geht um Freiheit, Geld ]s geht ¢m …  der Overall, -s engl. 
, hier: Das Thema ist … ,  Anzug aus einem Stück
oder Macht. Es geht aber auch um die für den ganzen Körper
großen Fragen der Menschheit. Sie alle die M„cht 
, hier: Kontrolle die Haube, -n 
sehen den Organismus als Maschine, die , hier: Ding aus speziel-
die M¡nschheit 
man upgraden kann wie einen Computer. ,  alle Menschen
lem Stoff: Man trägt es so,
dass die Haare komplett
Das Skalpell liegt schon an seinem

Es ist
Platz. Halb neun Uhr abends, ein enger
Raum in rosarotem Licht. Muñoz liegt
auf dem Bauch unter einem Operations­
das Operationstuch, ¿er  darunter sind.
,  großes Stück Stoff für
…, als wäre das … 
eine Operation
,  …, sodass man meinen
n„ckt  kann, das ist …

eine
tuch auf einem Zahnarztstuhl. Nur die
Stelle hinter dem Knie ist zu sehen, nack­
tes Fleisch in hellem Licht. Harbisson
und Ribas bereiten ihre Kameras vor. Sie
,  ohne Kleidung
das Aufnahmegerät, -e 
das Fleisch  , hier: Gerät mit Sensoren
, hier: Haut
die Guerilla-Operation, -en 
, hier: geheime Operation

Rebel-
tragen weiße Overalls und Hauben, als
wäre das hier wirklich ein medizinisches
Labor. Helferinnen und Helfer in grünen
Plastikanzügen stellen noch einmal ande­

lion re Aufnahmegeräte in den Raum. Mehr

als 200 000 Menschen werden bei dieser
Guerilla-Operation über Livestreams da­

gegen
bei sein. Choralmusik ist zu hören. Dann
nimmt die Ärztin das Messer in die Hand.

die
Biologie.

Manel Muñoz Foto: Josef Lago/AFP/Getty Images; Quelle: Dies ist eine einfachere Version eines Texts aus der Neuen Zürcher Zeitung.
fühlt mit seinen
zweiten Ohren
dass Wetter.
Deutsch perfekt
Rüschlikon bei Zürich, Gott­lieb-Dutt­
weiler-Institut, zwei Monate vor dem
Abend in Barcelona: Neil Harbisson redet
auf der Bühne, Manager in guten Anzü­
gen hören ihm neugierig zu, Forscherin­
nen, Journalisten. Es sind Leute, die mit
der Szene aus dem Barcelona-Livestream
auf den ersten Blick wenig zu tun haben
und auf den zweiten doch so viel. „Super
you: Die wachsenden Märkte der Selbst­
optimierung“, heisst die Konferenz. Es
geht um Gehirndoping, kognitiven Flow
oder Leistungssteigerung durch LSD.
Themen, die in Zeiten von Burnout viele
interessieren. Und die alle die Grenzen
des eigenen Körpers gemeinsam haben.
Harbisson hat diese Erfahrung schon
früh gemacht. Er ist farbenblind geboren.
Sein Himmel war immer grau. Lange Zeit
versuchte er zu vergessen, dass es Far­
ben gibt. Ohne Erfolg: Blue Tooth, Rotes
Kreuz, Greenpeace – Farben sind überall
und Teil der kulturellen Codes. Kaltes
Wasser ist blau, heißes rot: „Ich wollte
Farben wahrnehmen, aber mein Sehen
behalten“, sagt Harbisson. Der Satz hat
vor 15 Jahren sein Leben verändert.
Der Spanier studierte am britischen
Dartington College of Arts Klavier und
experimentelle Komposition, als er mit
Informatikern zu basteln begann. An ei­
nem Farbsensor, verbunden mit einem
Computer, der aus Licht Töne macht.
Harbisson trug die fünf Kilo schwere
Hardware in einem Rucksack herum wie
andere heute die sogenannten ­Wearables­,
tragbare Technik. Fitness-Uhren zum
Beispiel, die als virtuelle Personaltrainer
den Puls feststellen und Kalorien zählen.
Oder Exoskelette, Maschinen zum Anzie­
hen, die einen in einer gesunden Position
sitzen lassen und beim Tragen helfen.
Harbisson wollte Technologie aber nicht
tragen. Er wollte Technologie werden. Er
wollte Picassos hören oder aus den Ge­
sichtsfarben von Prince Charles, Al Gore
oder Marina Abramović Klangporträts
machen. Das kann er heute durch eine
selbst entwickelte Technik. Die hat er
sich inklusive einem Internetanschluss
in den Kopf operieren lassen. Die Opera­
tion dauerte drei Stunden, inzwischen ist
die Antenne mit seinem Schädelknochen
verwachsen. Manchmal ziehen Leute da­
ran, speziell betrunkene Frauen. „Die An­
tenne ist aber kein Gerät“, sagt Harbisson.
Für ihn ist sie „ein Sinnesorgan.“
Eine neue Ära
Harbisson kann gut reden. Er weiß, wie
überrascht die Leute sind, wenn er von
dem Hackerangriff auf sein Gehirn er­
zählt oder von psychedelischen Erfah­
rungen in Putzmittelabteilungen von
Supermärkten. An keinem anderen Ort
hat er grellere Farben gesehen – und des­
halb verrücktere Töne gehört.
Vor allem weiß Harbisson: Er appel­
liert an eine sehr menschliche Sehnsucht,
wenn er sich über das Mobiltelefon mit
den internationalen Raumstationen ver­
bindet, um Satellitenbilder zu empfangen
und die Farben des Universums im Kopf
zu spüren. Im Bett. Das passende Wort
für diesen neuen Astronauten hat er sich
auch schon überlegt: Sensetronaut.
Es ist Zukunft. Man könnte es auch
Hoffnung nennen in einer Welt, in der die
Hälfte der Arbeitskräfte in Zukunft nicht
mehr nötig sein werden, weil Roboter
dann ihre Arbeit erledigen. Technik kann
in den Zeiten von Digitalisierung und Au­
tomatisierung auch ein Versprechen sein
– eine neue Ära für die Menschen.
MASCHINEN-MENSCHEN  51
wenig zu tun haben m“t  verw„chsen 
, hier: fast keine Bezie- , hier: zusammenwach-
hung haben zu sen
das Geh“rn, -e  das S“nnesorgan, -e 
,  Organ im Kopf, mit dem ,  Organ zum Sehen,
man denkt und fühlt Hören, Riechen, Fühlen
oder Schmecken
die Leistungs­
steigerung, -en  der Hackerangriff, -e 
, hier: Verbesserung des ,  ≈ Attacke von Hackern,
Potenzials, wie viel/gut z. B. auf ein Sicherheits-
man arbeiten kann system
gemeinsam haben  gr¡ll 
, hier: bei allen gleich sein ,  unangenehm hell
f„rbenblind  m¡nschlich 
,  so, dass man keine oder , hier: typisch für den
nicht alle Farben sehen Menschen
kann
die Sehnsucht, ¿e 
das Kreuz, -e  ,  intensiver Wunsch
, hier: ≈ Symbol wie
die Raumstation, -en 
ein Plus
,  Fluggerät im Universum,
sogenannt  in dem Astronauten
,  ≈ wie man dazu sagt arbeiten
das Kl„ngporträt, -s  die [rbeitskraft, ¿e 
, hier: Bild einer Person ,  Person, die arbeiten
als Synästhesie: Man hört kann
z. B. Gesichtsfarben.
die Digitalisierung 
s¡lbst entw“ckelt  , von: digitalisieren = so
,  aus einer eigenen Idee ändern, dass alles mit Com-
hergestellt putertechnik funktioniert
und kontrolliert wird
der |nternetanschluss, ¿e 
, Internetverbindung
 Deutsch perfekt

Tiere
tragen
schon
lange
Chips.
So sehen es wenigstens Neil Harbisson
und Moon Ribas, die mit dieser Botschaft
als Cyborg-Aktivisten um die Welt rei­
sen. Ihren Plan für das Loom-Festival in
Barcelona geben sie erst am Tag davor in
Whatsapp-Nachrichten bekannt:
Harbisson: „Wir haben uns entschie­
den, uns die Teile von einem Kompass zu
implantieren.“ Moon Ribas fühlt,
Reporterin: „Ich dachte, jemand anders wenn sich die Erde
irgendwo bewegt.
bekommt Implantate.“
Harbisson: „Aus Versicherungsgrün­
den müssen wir es selbst machen. Haha.
Der Sponsor hatte Schiss. Wir wollen
sehen, ob wir das Magnetfeld der Erde
wahrnehmen und den magnetischen
die Botschaft, -en  die Studie, -n 
Sinn aufwecken können. Es gibt Studien, , hier: Idee ,  systematische Unter-
die besagen, dass Menschen diesen Sinn aus Vers“cherungsgründen 
suchung
verloren haben. Die meisten Vögel und , hier: ≈ weil das Versiche- besagen 
Haie haben ihn immer noch.“ rungen ablehnen , hier: zum Ergebnis
haben
Ribas: „Wir lassen uns von der Natur der Sch“ss 
, m a Angst der Hai, -e 
und anderen Spezies inspirieren! :)“
,  gefährlicher Meeresfisch
Der Schnitt in Muñoz’ Bein ist drei das Magnetfeld, -er 
,  Bereich, in dem überall die Spezies, - 
Zentimeter lang und einen Zentimeter der Effekt eines Magneten ,  Art; Sorte
tief. Die Ärztin drückt den geomagne­ zu merken ist
der Schn“tt, -e 
tischen Sensor mitten hinein. Muñoz aufwecken  , von: schneiden
klammert sich mit beiden Händen an den , hier: aktivieren
s“ch kl„mmern „n 
Stuhl. Nicht schreien, wirklich nicht vor
Foto: Dominik Butzmann/laif

,  mit Kraft halten, sodass

den vielen Künstlerinnen, Bio­hackern, man … nicht aus den Hän-
den verliert
Drag-Queens und Futuristen, die an die­
sem Tag in die Utopia 126 gekommen
sind. Diese alte Art-déco-Fabrik hat ih­
ren Namen von Eduardo Galeano. „Die
Deutsch perfekt
Utopie, sie steht am Horizont“, hat der
Autor im letzten Jahrhundert geschrie­
ben. An diesem Samstag haben seine
Worte auch außerhalb dieser Fabrikmau­
ern eine neue Bedeutung: Das Phänomen
ist durch die Medien bekannt geworden.
Ein Hamburger macht intensiv mit
Die größte Verkaufsplattform Europas
zum Thema ist das deutsche Start-up Di­
giwell. Geleitet wird es von dem Hambur­
ger Patrick Kramer. Er nennt sich Chief
Cyborg Officer und trägt verschiedene
Chips unter der Haut. Sie können ohne
Schlüssel Türen öffnen oder Sicherheits­
codes und medizinische Informationen
für den Notfall speichern. „70 Prozent der
Teenager sind offen für digitale Implan­
tate“, sagte Kramer in einem Interview.
2025 werden 40 Prozent der Unterhal­
tungselektronik unter der Haut gesteu­
ert, glaubt er. Seine Prognose: In 30 Jahren
braucht für Anrufe oder E-Mails niemand
mehr ein Smartphone.
Eine von seinen Kundinnen ist Julia­
ne von der Ohe aus Schleswig-Holstein.
Die 60-Jährige trägt drei Chips in ihrem
Körper. Mit einem davon bezahlt sie
zum Beispiel im Supermarkt kontaktlos,
wo andere Menschen ihre Karte vor das
Kassenterminal halten. Chips unter der
Haut tragen? Wegen ihren Tieren ist das
für die Landwirtin ganz normal: „Die wer­
den ja schon lange gechippt. Insofern ist
das eine ganz alte, erprobte Technologie.“
Mit Techniken wie dieser will der
Deutsche Kramer einer der Großen wer­
den: Tech-Milliardär Elon Musk zum Bei­
spiel lässt in seiner Firma Neuralink an
Hirn-Computer-Schnittstellen arbeiten,
genauso Firmen wie Facebook. Vielleicht
kann man in Zukunft durch Gedanken
MASCHINEN-MENSCHEN  53
der Horiz¶nt, -e  spr“tzen 
, hier: Idee von einer ,  ≈ als Injektion geben
Zukunft, die man schon
„bholzen 
vermuten kann
, hier: alle Bäume
¶ffen sein für  wegmachen
, hier: ≈ interessiert an
die Inszenierung, -en 
die Unterh„ltungs­ , hier: Show für die
elektronik  Medien
,  z. B. Fernseher,
DVD-Player, Lautsprecher …
s“ch auflösen “n 
, hier: zu einer Mischung
steuern  aus … werden
, hier: kontrollieren
fl“rrend 
kont„ktlos  , hier: ≈ unruhig; verrückt
Maschinen bedienen oder seine Online­ ,  ohne Kontakt
die Kœrperflüssigkeit, -en 
daten im Implantat speichern. die L„ndwirtin, -nen  ,  z. B. Wasser, Blut,
Von diesen Perspektiven lassen sich , Bäuerin Exkremente
auch die sogenannten Medizin-Punks chippen engl.  h„rmlos 
inspirieren: Einer trägt eine Kamera in ,  einen Chip implantieren ,  nicht gefährlich
der Augenhöhle, mit der er seine Umge­ insofern  s¡tzen 
bung filmen kann. Ein anderer spritzt , hier: ≈ deshalb , hier: implantieren
sich Substanzen, um nachts sehen zu erprobt  die Klage, -n 
,  lange und oft getestet ,  offizielle Beschwerde
können. Und die Cyborgs in Barcelona
bei einer öffentlichen juristi-
machen aus der Erweiterung von Sin­ der Milliardär, -e 
schen Institution
,  Person, die mindestens
nen eine Kunstform. Sie sehen sich in der eine Milliarde Euro hat den Job k¶sten 
Tradition der Entdecker, die an die letzten , m der Grund sein,
(die Milli„rde, -n 
Enden der Welt gereist sind. warum man seinen Job
,  Zahlwort für 1 000 000
verliert
Es ist ein alter Traum des Menschen. 000 = 109)
der Chir¢rg, -en 
Harbisson und Ribas hatten ihn schon die Schn“ttstelle, -n 
,  Arzt, der Operationen
als Jugendliche. Als Umweltaktivisten ,  ≈ Interaktionspunkt
macht
schützten sie Wälder vor dem Abholzen. bedienen 
der [ntrag, ¿e 
, hier: Kommandos geben
Science-Fiction? Hat sie nie interessiert. ,  schriftliche Bitte
Interessiert hat sie aber die Frage: Wie die Augenhöhle, -n 
,  Stelle im Kopf, in dem
wäre es, sich wie ein Vogel an den Ma­ das Auge liegt
gnetfeldern der Erde zu orientieren?
Möglicherweise ist das etwas naiv. Das
rosa Licht, die Laborkostüme, die Insze­
nierung. Mit jedem Schnitt lösen sich die
alten Denkkategorien von Mensch und
Maschine ein bisschen mehr in flirrenden
Lichtern, Elektroklängen und chemisch
getunten Körperflüssigkeiten auf.
Harmlos ist das nicht: Die Cyborgs
wollten Besucherinnen Implantate set­
zen, die Organisatoren haben es nicht er­
laubt. Zu groß war die Angst vor Infekti­
onen und Klagen. Die Frauen, die Muñoz
behandeln, bleiben anonym. Diese Aktion
könnte sie den Job kosten. Und Harbisson
musste für das Einsetzen seiner Antenne
zwei Jahre nach einem Chirurgen suchen,
nachdem ein bioethisches Komitee sei­
nen Antrag abgelehnt hatte. Sie fanden
die Operation unnötig und gefährlich.
Und sie waren der Meinung: Eine Anten­
ne ist kein menschliches Organ.