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Allgemeines:

Arbeit: menschliche Leistung die in Produktion eingeht


Gut: Maschinen, Gebäude, andere Güter die genutzt werden um anderes Gut zu produzieren
Volkswirtschaftslehre: Die Wissenschaft von Bewirtschaftung knapper gesellschaftlicher Ressourcen
Wirtschaftswachstum: prozentuale Veränderung der Menge an Waren und DL, die innerhalb eines
Zeitraums produziert wurden
Markt: Potenzielle Käufer und Verkäufer einer bestimmten Ware/DL

Mikro- und Makroökonomik


-Zwei große Analysebereiche
-Bereiche sind eng miteinander verknüpft
Mikroökonomik:
-untersucht ökonomische Aktivitäten der kleinsten Wirtschaftseinheiten (Konsumenten,
Produzenten) und ihr Zusammenspiel auf Märkten
-Unterschiedliche Bereiche:
-Konsum- und Haushalttheorie
-Produktions- und Unternehmenstheorie
-Preis- oder Gleichgewichtstheorie
-Theorie des Marktversagens
Makroökonomik:
-untersucht volksw. Aggregate Aggregat= Einzelne Größen, die Gesamtes ergeben
-versucht kausale Abhängigkeiten zwischen Aggregaten zu identifizieren, Kräfte und Trends die VW
beeinflussen
-Unterschiedliche Aspekte:
-Wirtschaftskreislauf und Nationalprodukt (VGR)
-Aggregiertes Angebot, aggregierte Nachfrage
-Geld und Währung
-Internationaler Handel
-Arbeitslosigkeit, Inflation und Wachstum

1.1 10 Prinzipien der VWL:


Prinzip 1: Alternativen
Trade off: Eins wird besser, das andere schlechter
-People face tradeoffs
-Economics as the science of choice
-Menschen entscheiden in Alternativen
-Wenn man eine Sache will, muss auf die andere verzichtet werden
Prinzip 2:
-The cost of something is what you give up to get it
-Opportunity cost, money cost, time cost, external cost
-„There is no such thing as a free lunch“ –Alles hat seinen Preis
Opportunitätskosten: Wert, der besten nicht gewählten Alternative, Das was aufgegeben werden
muss, um etwas anderes zu erlangen
Beispiel: 1. 5000$ ausgeben oder 2. für 1 Jahr für 6% anlegen?
Opportunitätskosten: 6%*5.000$ = 300
Ökonomische Gesamtkosten: explizite Kosten (tatsächliche Kosten) + implizite Kosten (Opp.Kosten)

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Prinzip 3: Sunk costs:
-Rational people think at the margin Bereits entstanden, nicht
mehr rückkehrbar,
-Marginal costs, marginal benefits, marginal revenues
sollten bei
-Denken in Grenzbegriffen ist rational Entscheidungsfindung
Marginale Veränderungen= kleine Änderungen einer geplanten Aktivität ignoriert werden
-beste Entscheidung treffen, indem man Grenznutzen (muss höher sein) und Grenzkosten vergleicht
Beispiel: 12,5 Mio. bereits investiert; Erlös 7,6 Mio. Euro, wenn zusätzlich 2,5 Mio. investiert wird, sonst 0
Investieren oder nicht? Ja, weil 12,5 Mio. (sunk costs) schon investiert sind und für Grenzbetrachtung nicht
mehr relevant sind. Um Verkaufserlös zu generieren sollte investiert werden.
Indifferent: Gleichgültig, ob Person die Aktion durchführt oder nicht
Prinzip 4:
-People respond to incentives (Anreize)
-Substitution priciple, changing opportunity costs, competition
-allgemeines Prinzip: etwas muss vorhanden sein, damit man Ansporn hat Dinge zu machen
-Etwas durch Anreize machen = Substitution
Rentenempfänger mit höherem Einkommen aus anderen Quellen erhalten weniger Rente als Rentenempfänger
mit niedrigem Einkommen; Wie verändert sich die Sparneigung?
Sparneigung wird negativ beeinflusst  mehr Ausgaben
Prinzip 5:
-Trade can make everyone better off
-Comparative vs. absolute advantages, divison of labor, specialization
-Handel stellt jeden beteiligten besser
-Handel mit Fähigkeiten und Aufgabenverteilungen, ohne Grenzen
-Kostenvorteile, Arbeitsteilung  Spezialisierung ist immer besser
-Absolute Vorteile führen durch Spezialisierung zu besseren Ergebnissen
-Prinzip der Arbeitsteilung (Adam Smith)
-Prinzip des komparativen Vorteils (David Ricardo)
Komparativer Vorteil: Person ist fähig, Produkt zu geringeren relativen Opportunitätskosten zu
produzieren als Konkurrenz (Opportunitätskostenvorteil)  Beide stellen sich aber durch Handel
besser
Prinzip 6:
-Markets are usually a good way to organize economic activity
-Scarcity, competition, self-interest
-Marktwirtschaft= Entscheidungen einer zentralen Behörde durch Einzelentscheidungen ersetzen
-Bevölkerung organisiert sich selber  Märkte entstehen
-Adam Smith (Wohlstand der Nationen) beschreibt Zusammenwirken der Menschen auf Märkten
-Märkte werden von unsichtbarer Hand geleitet
-Einzelne Teilnehmer verfolgen nicht die Absicht, dass die effiziente Marktmenge gehandelt
wird: Jeder will seinen Güterbedarf decken, Marktmechanismen führen aber dazu, dass
Marktmenge gehandelt wird (Nicht immer realisierbar  Marktversagen: Ressourcen
werden nicht effizient zugeteilt)
Prinzip 7:
-Governments can sometimes improve market outcomes
-Imperfect competition, monopoly (market power), uncertainity, instability, externalities, public
goods
- Regierungseingriffe können Marktergebnisse sichern und verbessern
-Markt kann bestimmte Dinge nicht allein regeln  werden vom Staat übernommen, Sicherheit,
Gerechtigkeit, Ressourcen effizient nutzen

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Prinzip 8:
-Country’s standard of living depends on its ability to produce goods and services
-Lebensstandard eines Landes hängt von Produktionsmöglichkeiten ab
-Aufgrund von unterschiedlichen Produktionsniveaus und –entwicklungen gibt es Unterschiede im
Durchschnittseinkommen  Unterschiede im Lebensstandard
-Güter und Dienstleistungen per Zeiteinheit determiniert durch Realkapitalstock, Humankapital,
technischer Fortschritt, Investitionsneigung, Zinsentwicklung, Rohstoffe
Prinzip 9:
-Prices rise when the government prints too much money
-Real economy, price level, inflation, monetary policy, sovereign debt
-Geldmengenerhöhung führt zu Inflation
Prinzip 10:
-Society faces a short-run tradeoff between inflation and unemplyment
-Business cycles, boom, recession, depression, monetary policy
-Kurzfristig gibt es trade-off zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit
-Erhöhung der Geldmenge führt zu Inflation, aber auch zu geringerer Arbeitslosigkeit

1.2 Ökonomisches Denken


-Realität wird in Modellen beschrieben
Modelle entstehen aus Wechselspiel zw. Beobachtungen und Theorien:
1. wissenschaftliche Theorien werden aus Beobachtungen entwickelt
2. Daten sammeln
3. Überprüfung der Theorien
-Grad der Abstraktion eines Modelles hängt davon ab, was gezeigt werden soll (Ziel)

-Annahmen haben wesentliche Bedeutung:


 Vereinfachen zu Grunde liegende Fragestellungen, ohne dass Antwort an Aussagekraft verliert
 Annahmen stellen wesentl. Problematik heraus

-Es gibt kein richtig oder falsch mehr


-nur noch Vorgaben wie es sein sollte

Normative und positive Aussagen


Normativ:
-präskriptive Aussagen
-beschreibt wie Welt sein sollte
-Meinung, Empfehlung (Antwort: ich stimme zu/nicht zu)
Positiv:
-deskriptive Aussagen
-beschreiben wie Welt ist
-Bericht, Analyse, Beschreibung, (Antwort: ja/nein)

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1.3 Wirtschaftskreislauf
Definition Wirtschaft: Mechanismus, der knappe Ressourcen alternativen Verwendungsarten
zuordnet (alloziiert)
-Funktion: 5 Ws:
-Was (Güter, Dienstleitungen; in welcher Menge?)
-Wie (Art und Weise, in der Gü&D produziert werden; welche Inputfaktoren?)
-Wann (Zeitpunkt; Reihenfolge?)
-Wo (Welche Orte im In- und Ausland?)
-Für Wen (Welche Konsumenten?)
-Entscheidungsträger (Sektoren):
-private Haushalte:
-zusammenlebende Personen, bilden wirt. Entscheidungseinheit
-Eigentümer der Produktionsfaktoren
-konsumieren hergestellte Güter
-auf Gütermärkten: Nachfrager, Auf Faktormärkten: Anbieter
-Unternehmen (produktiver Sektor):
-Organisationen, stellen Güter/ Dienstleistungen mit Hilfe von zur Verfügung
stehenden Produktionsfaktoren her, vermarkten sie
-auf Gütermärkten: Anbieter, auf Faktormärkten: Nachfrager

-Staat: Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen in D, erlassen Gesetze, erheben


Steuern und Abgaben, stellen öffentliche Güter
-Produktionsfaktoren:
-Arbeit
-Kapital (Sach-, Human-, und Sozialkapital)
-Land (Grund und Boden), Energie
-Technischer Fortschritt
Produktionsfunktion: Bestimmt wie einzelne Faktoren (Inputs) quantitativ mit Produktergebnis
(Output) zusammenhängen
-Koordinationsmechanismen
-Koordination (des Was, Wie, Wann, Wo, für Wen)
-Marktwirtschaft: führen Anbieter und Nachfrager eines Gutes, Dienstleistung,
Produktionsfaktors zusammen, Preise am Markt gebildet (dezentral)

-Planwirtschaft: Staatliche Planung ersetzt Märkte, Preise nicht frei gebildet (Zentral, mit
Bestimmungen)

-Gemischte Wirtschaft: Märkte und staatliche Eingriffe (Rechtsvorschriften)


-Meisten Ökonomien sind gemischte Wirtschaften (mixed economies)
Komponenten:
-Weltfinanzmärkte sind Spiegelbild für
Weltgütermärkt und andersherum
-exportieren = Kredit vergeben
-Importieren= Kredit aufnehmen
-Bei Exportüberschüssen: Teile der
inländischen Ersparnisse werden im Ausland angelegt

Ersparnis: Differenz zwischen verfügbarem Einkommen


und Konsumausgaben
Investition: Ausgaben für Kapitalausstattung, Lagerbestände,
Bauten (Wohnhäuser der Haushalte), um Produktion zu optimieren

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2. Makroökonomik
2.1 Wirtschaftskreislauf
-beschreibt Zusammenhänge zwischen Akteuren einer Wirtschaft auf gesamt-wirtschaftlicher Ebene
-Wirtschaftskreislauf gliedert Akteure nach Funktionen, nicht personell
-Private Haushalte: reine Verbrauchseinheiten
-Unternehmen: reine Produktionseinheiten
-Märkte werden ebenfalls nach Funktion unterschieden
-Güter- und Dienstleistungsmärkte
-Faktormärkte für Arbeitsleistungen und Kapital
Mitschrift (Abbildung), Tutorium 4

Haushalte: -zahlen Steuern (Einkommenssteuer) und Gebühren, Beiträge (Sozialversicherung)


-kaufen und konsumieren Güter
-besitzen und verkaufen Faktordienste (Arbeit, Boden, Kapital)
Unternehmen: -Produzieren und verkaufen Güter
-beschäftigen und verwenden Produktionsfaktoren
-zahlen indirekte Steuern (Umsatzsteuern)
Staat: -leistet Transferzahlungen an Haushalte (Arbeitslosengeld, Kindergeld)
-tätigt Käufe und zahlt Subventionen (Förderung für Milchwaren)
-stellt öffentliche Güter bereit (Infrastruktur)
-stellt Regulierung best. Wirtschaftsbereichen sicher (Begründung: Marktversagen)
 Ersparnis des Staates: Differenz aus staatl. Einnahmen & Ausgaben
Gütermärkte: -Unternehmen verkaufen, Haushalte kaufen hier
Faktormärkte: -Haushalte verkaufen(Einkommen), Unternehmen kaufen (Lohn, Pacht)

Das einfache Kreislaufmodell: (Geschlossene Volkswirtschaft ohne Staat)


Y = C + S = C + I  S = I (Ersparnis muss = Investition sein)
Y= Einkommen (muss alle Bereiche abdecken)
C= Konsum
S= Sparen
I= Investition (mithilfe Ersparnisse der Haushalte)
-Haushalte und Unternehmen = Entscheidungsträger
-Ohne Ersparnisbildung bleibt Lebensstandard statisch
-Einkommen  Konsum + Ersparnis der Haushalte
-Unternehmen produzieren Güter und Dienstleistungen
-Unternehmen investieren, um noch mehr zu produzieren
-Vermögensveränderung bei Banken: Sparer kriegen weniger Zinsen, als Schuldner zahlen müssen
 Haushalte steuern den gesamten Kreislauf

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Wie kommt es zur Vermögensänderung?
-Banken (Finanzintermediäre) haben Hauptaufgabe, Einlagen von Sparern anzunehmen und zur
Kreditvergabe an Wirtschaftssubjekte zu verwenden
-Sparer bekommen Zinsen, Schuldner zahlen höhere Zinsen für Kredite
-Differenz wird von Bank zur Kostendeckung genutzt und als Gewinne für Eigner
Kreislaufgleichungen (offene Volkswirtschaft mit Staat)

Y = C + I + G +NX
(gesamtwirtschaftliches Angebot)

Y: BIP
NX= Außenhandelsüberschuss, Nettoexporte
NX= EX-IM:
(EX: Exporte, IM: Importe)

Kapitalsammelstelle gleicht Budget-Defizite aus (BD)

S= Y – C – G = (C + I + G + NX) – C – G = I + NX
Spr= Y – T – C und Spr = I + NX + (G-T) und Spr= Y-a-b*Y
SG = T – G
S = Spr + SG
Spr + SG = I + NX

S: Ersparnisse/Spareinlagen
Spr: Ersparnisse privater Haushalte
SG: Ersparnisse des Staates = (G – T)
T: Steuern
NX: Nettoexporte = Nettokapitalexport

In Worten:
Die Summe der inländischen Ersparnisse entspricht der Summe aus inländischen Investitionen,
Außenhandelsüberschuss und Staatsdefizit

Übersicht:
Geschlossene Volkswirtschaft ohne Staat:
Y=C+I
Y=C+S S=I

Geschlossene Volkswirtschaft mit Staat:


Y=C+I+G
Y=C+S+T  S = I + (G – T)

Offene Volkswirtschaft ohne Staat:


Y = C + I + NX
Y=C+S  S = I + NX

Offene Volkswirtschaft mit Staat:


Y = C + I + G + NX
Y=C+S+T  S = I + NX + (G-T)

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Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Zielsetzung
VGR= makroökonomische, buchhalterische, zahlenmäßige Darstellung des Einkommenskreislaufs in
abgeschlossener Wirtschaftsperiode

BIP und BNP


BIP: Marktwert aller für Endverbrauch bestimmte Waren und Dienstleistungen, in einem Land, in
bestimmtem Zeitraum hergestellt (Y=C+I+G+NX), Gesamteinkommen und –ausgaben der VW
-Dinge mit hohem Marktpreis, tragen mehr zum BIP bei als Dinge mit niedrigem Marktpreis
-Keine Sachen die zu Hause produziert und konsumiert werden
-Nur Wert der Endprodukte von Dingen die gerade hergestellt werden
-werden Zwischenprodukte gelagert, werden sie wie Endprodukt behandelt (Lagerinvestition)
-innerhalb geografischer Grenze

Inlandskonzept:
-Wertschöpfung/ Einkommen, das im Inland entsteht (unabhängig von wem), wird statistisch erfasst
Inländerkonzept:
-Wertschöpfung/ Einkommen, das Inländern zufließt, wird statistisch erfasst
Saldo des Primäreinkommens:
-Produktion Deutscher im Ausland – Produktion der Ausländer in D.
Reales / Nominales BIP
Reales: Gesamtproduktion unter Berücksichtigung von Preisschwankungen (BIP zu konstanten
Preisen, BIP wird zu Preis eines festen Jahres bewertet  Realer Anstieg in Produktionsleistung?
yr =Nominales BIP/Preisniveau
Nominales: Produktion bewertet zu laufenden Preisen (BIP zu Marktpreisen, BIP wird mit Preisen des
Berichtsjahrs berechnet)
BIP-Deflator: Preisniveau, (nominales/ reales BIP) * 100 (Keine Preisänderung: BIP-D.= 100)
BIP-D.= 171  Preiserhöhung um 71%
BNP
(Brutto-)Inlandsprodukt (BIP)
+ von übriger Welt empfangene Erwerbs- und Vermögenseinkommen
- an übrige Welt abgegebene Erwerbs- und Vermögenseinkommen
= (Brutto-) Nationalprodukt (BNP)

 BIP + Saldo des Primäreinkommens = BNP

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Drei Berechnungsarten des BIPs:
Entstehungsrechnung:
BIP= Wertschöpfung aller Stufen
BIP=BW1 + BW2 + BWN oder
BIP= Produktionswert (alle) – Vorleistungen (alle)

Verwendungsrechnung:
BIP (Y) = C + I + G + NX
Konsum: Ausgaben der Haushalte für Waren
und DL (außer Erwerb von Wohnraum)
Investition: Anschaffung von Gütern, die
zukünftig zur Produktion von neuen Waren
und DL dienen (Kapitalausstattung, Lagerbestände,
Bauten)
Staatsausgaben: Ausgaben von Ländern, Städten,
Gemeinden für Waren und DL (Transferleistungen= Zahlung der keine Gegenleistung
gegenübersteht, z.B. Sozialhilfe  Keine Staatsausgaben)
Nettoexporte(Außenbeitrag): Exporte – Importe (Importe schon in den anderen Größen enthalten)
BIP pro Kopf: BIP/ Bevölkerungszahl

Verteilungsrechnung:
BIP= Arbeitnehmerentgelt (W) + Unternehmens-
und Vermögenseinkünfte (Q)

NNP: Nettonationalprodukt zu reell für Produkte bezahlte Preise


Nettonationalprodukt zu Faktorkosten: Faktorkosten der Produktion aus Unternehmenssicht

Arbeitnehmerentgelt, Lohnquote, Gewinnquote berechnen:


Arbeitsnehmerentgelt (W) = Volkseinkommen – Unternehmens-& Vermögenseinkünfte
Lohnquote = Unternehmenseinkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit(Lohneinkommen) /
Volkseinkommen
Gewinnquote = Unternehmenseinkünfte / Volkseinkommen
LQ + GQ = 1

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Wertschöpfung berechnen:
Brutto-Wertschöpfung = Produktivität – Vorleistungen
BIP Deutschland 2015

Probleme der VGR:


-Erfassung von Nichtmarktvorgängen nicht möglich
-Produktion des Staates
-Produktion der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (Ehrenamt)
-Produktion für den Eigenverbrauch der Unternehmer
-Selbsterstellte Anlagen, Vorratsänderungen
-Eigennutzung von Wohnungen
-Haushaltproduktion
-Zerstörung unbewerteter Güter (z.B. Umwelt)
-Erfassung des Wohlstands der Bevölkerung

Illegale Aktivitäten in der VGR:

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-bis 2014: Nein, aber heute müssen illegale Aktionen in VGR eingefasst werden (aufgrund steigender
Anforderungen an Vergleichbarkeit des BIPs durch EU-Kommission) (Modellmäßige Schätzung durch
Indikatoren und Annahmen)

2.2 Elementare Makroökonomik: Einnahmen-Ausgaben-Modell


Stromgrößen und Bestandsgrößen
Stromgrößen(SG): Zuflüsse/Abflüsse über Zeitraum gemessen, Veränderung der Bestandsgröße
entscheidend (Dimension: Menge pro Zeiteinheit) (bsp.: BIP, Investitionen)
Bestandsgrößen(BG): zu bestimmtem Zeitpunkt gemessen (Mengendimension) (bsp.: Kapitalstock)
Importe

Exporte -Privatkonsum, Staatskonsum


Beschreibungsmodelle:
-beschreiben wirtsch. Zusammenhänge ohne Erklärungsgehalt (Kreislaufmodell, VGR)
Erklärungsmodelle:
-Kombination aus Beschreibungsmodell und Verhaltensgleichungen, die auf Verhaltenshypothesen
basieren
-sollen Warum-Fragen beantworten
-Einnahmen-Ausgaben-Modell (Kombi von Kreislaufmodell und Konsumfunktion)

Makroökonomisches Gleichgewicht:
Gleichgewichtsbedingung:
-Gesamtwirtschaftliches Angebot = Gesamtwirtschaftliche Nachfrage: Y a = Yn = Y und Yn= C+I+G+NX
-Angebots- und Nachfragekurve schneiden sich in einem Punkt
Investitionsmultiplikator:
a=autonomer Konsum
∂ Y =∂ a+b∗∂ Y +∂∗I 0 +∂∗G+∂∗NX
b=Konsumquote
∂Y 1 ∂I0= Veränderung der Investition (I(nachher) – I (vorher))
=
∂I0 1−b

-aggregiertes Angebot (Ya) und aggregierte Nachfrage (Yn = C + I + G + NX) wird betrachtet
-Aggregierte Nachfrage:
-Konsumfunktion C = a + b*Ya
-C = Konsum aller privater Haushalte
Ya: gesamtwirtschaftliches Einkommen/BIP (= Güterangebot);
-Sparfunktion: S = Y – C = -a + (1-b)Y
-Investitionen: I = I0 = konstant; G = 0; NX = 0
Geschlossene Volkswirtschaft ohne Staat:
Wirtschaftskreislauf: Yn = C + I0 dc/dya = b 0<b<1
Verhaltenshypothese: C = a + b * Ya
1. C in Y= einsetzen  Modell entsteht

(1) I: I0 > 0 (2)


Y n = a + b * Y a + I0 Gleichgewichtsbedingung: Ya = Yn = Y

C I
2. (2) in (1) einsetzen:
Ya= a + b * Ya + I0 (Kern des Modells)
Y = a + b * Y + I0

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Y-b * Y = a + I0
 Y(1-b) = a + I0
 Y* = a + I0/1-b = Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht

dY/dI0 = 1/1-b = Investitionsmultiplikator


Gesamtwirtschaftliche Nachfrage: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht

Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht: Klassik vs. Keynes


Klassiker:
-Jedes Angebot schafft sich Nachfrage
-Bei Produktion erzieltes Einkommen wird wieder nachfragewirksam
-nur kurzfristige Störungen des Gleichgewichts möglich
-Staat muss nur sein Budget ausgleichen, keine Defizite machen
-Saysches Theorem „Jedes Angebot schafft sich seine eigene Nachfrage“
Keynes:
-Gesamtwirt. Gleichgewicht wird von Nachfrageseite determiniert, Angebotsseite passt sich an
-Jede Nachfrage schafft sich Angebot
-Nachfrageausfälle führen zu Störung des gesamtw. Angebots
-makroökonomisches Ungleichgewicht ist dauerhaft möglich, wenn Anpassungsmechanismen gestört
sind
-Staat soll mittels expansiver Ausgabenpolitik gesamtwirtsch. Nachfrage steigern
oder: -Zentralbank soll durch expansive Geldpolitik gesamtwirtsch. Nachfrage ankurbeln
-Diese „antizyklische Fiskalpolitik“ wurde in Deutschland im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz
verankert und 1970er angewandt (teilweise auch noch heute)

-Sparparadoxon:
-Angenommen, alle Personen wollen gleichzeitig mehr sparen, autonomen Investitionen
bleiben konstant(I = I0):
- C = a+bYa ( autonomer Konsum a = 0)
- S = Y –C = Y – (a+bY) = -a + (1-b)Y
- Ya= Yn: Y = C + I = bYa + I0
-Y* = I0/(1-b) ((<(a+I0)/(1-b), a>0))
-Ergebnis: Weil alle mehr sparen wollen, aber Investitionen unverändert bleiben, geht
Produktion zurück (sinkt gesamtwirtschaftliches Einkommen)
a=2 a=0
C = a+ bYa C=bYa
Y1* = a + I0/ (1-b) Y2* = I0/ (1-b); Y2*<Y1*
S1 = Y1*- C1 = (2+I0 /1 - b) – a – bY1* S2 = Y2* - C2 = (I0 /(1 – b)) – bY2*
S1 = ((a + I0)/(1 – b)) x (1 – b) – a S2 = I0 / (1 – b) = I0
S1 = I0 S2 > I0
 Ersparnisbildung ist zu hoch, weil Investitionen nicht reagieren

Gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt um a


C vorher -a  Erhöhung der Ersparnisse

-a

 Investitionen werden zinsabhängig gemacht

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Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht: Weltwirtschaftskrise 2008-2010
-Weltwirtschaftskrise führte in vielen Staaten zu Rückbesinnung auf Keynes:
-massive kreditfinanzierte staatliche Konjunkturprogramme
- Senkung der Leitzinsen durch Notenbanken
-Kreditfinanzierung birgt Risiko einer zukünftigen höheren Inflation (Friedmann), wird wegen höherer
zukünftiger Zinslast zukünftigen Handlungsspielraum des Staates einschränken
-Eurokrise zeigte, dass hochverschuldetet Staaten kaum in Lage sind, keynesianische
Krisenbekämpfung durchzuführen

2.3 Produktion und Wachstum


Transformations- oder Produktionsmöglichkeitenkurve
-zeigt versch. Outputkombinationen mit vorhandenen Produktionsfaktoren
-Jeder Punkt auf oder unter der Kurve realisierbar (Außerhalb  unmöglich zu erreichen)
-Punkte auf Graphen: effiziente Produktionsmengen
-Innerhalb des Graphen: ineffizient, Produktionsfaktoren werden nicht alle genutzt/
verschwenderisch eingesetzt
-Verschiebt sich bei Wirtschaftswachstum nach außen
-Wölbt sich bei technischem Fortschritt nach außen (A (Produktionsfaktoren) bleibt konstant, von B
kann aber mehr Output pro Einheit produziert werden
-Produktionsmöglichkeiten Kurven nach außen gewölbt, weil wenn Produktion des einen Gutes
erhöht wird, Opportunitätskosten durch Verzicht aufs andere Gut steigen
-spiegelt steigende Opportunitätskosten wieder
-je mehr ich von einem Gut habe, desto teurer wird noch mehr herzustellen
-jeweils die Hälfte gut in einer Sache, bei G arbeiten alle in dem was sie können, in neuem Bereich
dauert es länger höhere Opportunitätskosten
-> Verschiebung nach außen: wirtschaftliches Wachstum
-wird Produktivität nur in einer Branche verändert wird Kurve nicht parallel verschoben, sondern A
Abstand nimmt in eine Richtung mehr zu als in andere (Buch 585)

Konstante opportunitätskosten: Steigende Opportunitätskosten


Trade-off zwischen Gut X und Gut Y

Inputfaktoren: Arbeit, Kapital, Produktionstechnik


Gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion
Produktionsfunktion: Verhältnis zw. Input und Output
Cobb-Douglas-Produktionsfunktion (A Arbeit, K Kapital)
-dreidimensionale Funktion  Produktionsgebirge
-Bestimmung der Grenzerträge der Faktoren A und K

Y = A α∗K β=1−α 0 < Alpha


Betha < 1

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α + β=1

Partielle CD-Ertragsfunktion für x1

k ist fest
Partielle Ertragsfunktion für Faktor Arbeit
0,7
Gleichung der partiellen Ertragsfunktion: Y K=7500 =145,4∗A

Y =10 k 0,3∗A 0,7wenn k =7500 (Graph) =145,4

Partielle Ableitungen: Vertikaler Schnitt, Grenzertragsfunktion, Grenzprodukt,


Grenzproduktivität
-Wie verändert sich BIP, wenn ein Inputfaktor marginal verändert wird, der andere gleichbleibt
-Ableitung nach der sich verändernden Variable
−0,3
Gleichung: ∂ Y /∂ A K=7500 =101,8∗A
Zusammenhang Produktionsfunktion und
Grenzprodukt der Arbeit:
- Zsh zw. Produktionsfaktoren und erzieltem Output
Grenzprodukt der Arbeit:
-Zuwachs des Outputs je zusätzlicher Arbeitseinheit
-Determiniert Verlauf der Produktionsfunktion
-nimmt mit zunehmenden Einsatz des Faktors ab
-(Gradient Q (KA)/Gradient Arbeit)
Grenzproduktivität errechnen: Veränderung der
Produktionsmenge/Veränderung der Faktormenge
(Gradient Q (KA)/Gradient Arbeit)
Produktionselastizitäten berechnen:
Grenzproduktivität * Faktor/Y
∂Y
∗A
∂A  1%-ige Steigerung des Arbeitseinsatzes, erhöht Output um 𝜶%
α=
Y
Welcher Anteil entfällt auf jeweiligen Output-Faktor?
∂Y
∗A=αY
∂A
Anteil der Entlohnung des Faktors Arbeit αY ,Anteil am BIP beträgt α

Isoquanten der CD-Produktionsfunktion (horizontaler Schnitt)


-totales Differenzial bilden und gleich 0 setzen
 Isoquante als geometrischer Ort aller unterschiedlichen Faktoreinsatzmengen im identischem
Output

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 alle möglichen Kombinationen an Produktionsfaktoren um eine bestimmte Produktionsmenge
herzustellen
α∗Y ( 1−α )∗Y
Berechnung: dY = ∗dA+ ∗dK
A K
Grenzrate der Substitution zw. A und K
Output darf sich nicht verändern dY=0
α∗Y ( 1−α )∗Y
dY = ∗dA+ ∗dK =0
A K
Steigung der Isoquante:
Entsprich Grenzrate der Substitution
−1−α
∗L
dL α  Steigung negativ, Arbeit kann in diesem Umfang durch Kapital ersetzt werden
=
dK K
Diagonaler Schnitt:
-Wie ändert sich Output, wenn beide Faktoren im gleichen Verhältnis λ vermehrt eingesetzt werden
λx ⋅Y = (λ ⋅ L)α (λ ⋅ K)1−α = λα Lαλ1−α K1−α = λα +1−αY = λY
⇒λx ⋅Y = λ ⋅Y ⇒λx = λ ⇒ x ⋅ lnλ = lnλ ⇒ x =1
 Output steigt auch um λ-faches an  Produktionsfunktion ist linear homogen

Skalenerträge der CD-Produktionsfunktion


Skalenerträge: Verhältnis wie Output reagiert, wenn man Produktionsfaktoren gleichmäßig um
Faktor z variiert
1. Konstante Skalenerträge:
-gleichmäßige Erhöhung aller Faktoren  proportionaler Erhöhung des Outputs (Verdopplung der
Inputfaktoren  Verdopplung Output)
-Gesamtkosten, werden durch neue Produktionsmenge nicht verändert
-𝛼+𝛽 = 1
2. steigende Skalenerträge:
-gleichmäßige Erhöhung aller Faktoren  überproportionalen Steigerung des Outputs
-Output wächst steigt stärker als Inputmenge (Kosten)
-durchschn. Gesamtkosten gehen mit steigender Produktionsmenge zurück
-𝛼+𝛽 > 1
3. abnehmende Skalenerträge
-gleichmäßige Erhöhung aller Faktoren führt zu unterproportionalen Steigerung des Outputs
-Output wächst weniger stark als Produktionsfaktoren
-durchschn. Gesamtkosten steigen mit steigender Produktionsmenge
-𝛼+𝛽 < 1
 bei Skalenerträgen handelt es sich um einen diagonalen Schnitt durch das Produktionsgebirge
Arbeits- und Kapitalproduktivität bzw. –intensität
Produktivität = Outputgröße /Inputgröße

Kapitalproduktivität: Verhältnis zw. erzeugter


Gütermenge und eingesetztem Kapital
Kapitalintensität: Verhältnis zw.
Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit

Lohnkosten (Lohn- und Gehaltsumme): A*W, W=Durchschn. Lohnsatz / Nominallohnsatz

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Lohnstückkosten: Indikator für Wettbewerbsfähigkeit eines Landes (niedrige LST, hohe
Wettbewerbsfähigkeit)
-hängen von Produktivität und Höhe der Löhne eines Landes ab (steigende Produktivität, sinkende
Löhne  sinkende Lohnstückkosten)
-steigende Arbeitsproduktivität ermöglicht steigende Löhne und Gehälter ohne
Wettbewerbsfähigkeit zu verringern
Berechnung der Lohnstückkosten: (A*W)/BIP = (A/Y)*W = W/Y/A = W/𝛑a
Wirtschaftswachstum:
In Deutschland: BIP: preisbereinigt

Growth Accounting: (Zerlegung des Wachstums in Wachstumsfaktoren)

△Y = Wachstumsrate des BIP

 Totales Gesamtwachstum des BIPs

 Technische Rate (Veränderung), mit


Produktionselastizität L gewichtet
 Totale Faktor-Produktivität
Nebenrechnung:

Solow-Residuum:
-Anteil des Y Wachstums, der nicht durch Zuwachs an Produktionsfaktoren erklärt werden kann
 Solow-Residuum kann als technischer Fortschritt interpretiert werden
Produktionselastizität:
-zeigt an, um wie viel % sich der betrachtete Faktor ändert, wenn Einflussflaktor um 1 % erhöht wird
Produktivitätsfunktion und Produktivitätswachstum

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Produktionspotenzial (bezogen auf potenzielles BIP)
Definition: gesamtwirtschaftl. Leistung, die sich unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts
mit verfügbaren Produktionsfaktoren Arbeit und Sachkapital bei normaler Auslastung herstellen lässt
-je höher Kapitalstock pro Arbeitsstunde, desto geringer Produktivitätszuwächse bei marginaler
Erhöhung desselben  Bewegung auf Produktivitätsfunktionskurve ohne Verschiebung
-Auswirkungen des Technischen Fortschritts: Verschiebung der Kurve nach außen,
mit bestehendem Kapitalstock pro Arbeitsstunde kann höherer Output erzielt werden 
abnehmende Grenzproduktivität
Tatsächliches Wachstum und Wachstum des Produktionspotentials

Veränderung des Produktionspotentials


Veränderung
des Auslastungsgrads
Bestimmungsfaktoren des Produktionspotentials

Langfristige Bestimmungsfaktoren des Wachstums


Exogene Faktoren:
-Klima
-Geografische Lage
-Bodenschätze
Endogene Faktoren mit fallenden partiellen Grenzerträgen:
-öffentl. Sachkapital (materielle Infrastruktur)
-privates Sachkapital (Produktivvermögen in Form von Bauten und Ausrüstungen,
erschlossenes Land, Bodenschätze)
-Humankapital (Ausbildungsstand durch Ausbildungsinfrastruktur)
-Sozialkapital (Set von Einstellungen, die zu Senkung der unerwünschten Transaktionskosten
führen); Unbestechlichkeit der Verwaltung
Endogene Faktoren (Katalysatoren)
-rechtsstaatliche Ordnung: rule of law

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-langfristig orientierte, Vertrauen schaffende Wirtschaftspolitik
-Integration der VW in weltwirtschaftliche Arbeitsteilung
-Bewahrung von Geldwertstabilität, maßvolle Abgaben an Staat, maßvoll Staatsverschuldung
-Wachstumsfreundliche Ordnung für entwicklungsdeterminierende Märkte, die Wachstum
von VW bremsen können (Beseitigung von Regelungen, die Arbeitsmarkt unflexibel machen)
Stilisierte Fakten des Wirtschaftswachstums
Kenngrößen mit steigendem Trend:
-Arbeitsproduktivität
-Durschnittseinkommen (Lohnhöhe)
-Kapitalintensität (Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen)
-Ausbildungsniveau
Größen ohne Trend:
-Kapitalproduktivität (erforderlicher Kapitalstock für best. Produktionsmenge)
-Profitrate (Zinssatz)
-Lohnquote (Anteil Arbeitseinkommen am Gesamteinkommen)
-Gewinnquote
-Wachstumsrate von Y (unabhängig von erreichter Höhe von Y)
Teufelskreis der Armut
-Armut führt zu mangelhafter Ausbildung  niedrige Produktivität und Perpetuierung der Armut
-erzwingt zu geringen Konsum  Hunger und Krankheit  geringe Leistungsfähigkeit  geringerer
Output  Perpetuierung
-kein Raum für Ersparnisse und Investitionen  Wachstumsprozessen fehlt Basis  Perpetuierung
-Kinderzahl bleibt in Grenzen, wird Armut gemildert steigt Kinderzahl  Einkommen pro Kopf rückt
wieder auf Armutsgrenze herab (Ehernes Lohngesetz)
nach Malthus: Ernährung:

Globale Armutsraten: Entwicklung der


Welteinkommensverteilung

3. Geld und Kapitalmärkte


3.1 Geld und Geldkreislauf
Geld
-Bündel von Aktiva, das Menschen regelmäßig nutzen, um Waren und DL von anderen zu erwerben
-Verkäufer akzeptieren Geld regelmäßig im Austausch für Güter
-Unterschied zu anderen Aktiva: Geldfunktionen:

17
-Tausch- und Zahlungsmittelfunktion (Liquidität)
-Wertaufbewahrungsfunktion (Wertresistenz) (Kaufkraft in die Zukunft transferieren)
-Recheneinheit (Homogenität) (Verwendung: Preissetzung und Schuldenangabe)
-gesetzliches Zahlungsmittel
-Geld = Vermögenstitel mit höchstem Liquiditätsgrad

Liquiditätsgrad= Leichtigkeit, mit der Aktivum in Tauschmittel der VW umgewandelt werden kann
-ermöglicht Verschiebung der Kaufkraft in die Zukunft
Vermögen=Alle Wertaufbewahrungsmittel (Monetär und nichtmonetär)
Nachteil Tauschwirtschaft, statt Geldwirtschaft
-Tauschwirtschaft erfordert Doppelübereinstimmung (Koinzidenz) der Bedürfnisse
-hohe Transaktionskosten (Suche nach geeignetem Partner, Gütertransportation, Qualitätsprüfung)
Geldarten:
1.Warengeld: -Ware mit intrinsischem Wert, auch wertvoll, wenn nicht als Geld verwendet
Vorteil: sachwertgesichert
Nachteil: schwierig handhabbar
2. Zeichengeld: Vorteil: sachwertgesichert, Mengenausdehnung begrenzt
Nachteil: Stoffgehalt manipulierbar, Wertschwankungen
3. Kreditgeld: Vorteil: einfachstes Zahlungsmittel
Nachteil: Mengenausdehnung sehr leicht
4. Rechengeld: -kein intrinsischer Wert
-entspricht gesellschaftlichen Konventionen
-Vom Staat als Geld erklärt
-benötigt Akzeptanz
Geldnachfrage (Geldhaltung)
-mit Geld kann man überall bezahlen (höchste Liquidität): Transaktions(kassen)motiv
-Zahlungsmittelbedarf ungewiss: Vorsichts(kassen)motiv
-Abwarten, wie sich Renditen und Verzinsungen von Wertpapieren entwickeln: Spekulationsmotiv
(Keynes)
-Zinssatz stellt Opportunitätskosten der Geldhaltung dar
-Durch Geldhaltung werden mögliche Zinserträge eingebüßt
-Anstieg des Zinssatzes erhöht OppK. der Geldhaltung
 Geldhaltung nimmt ab
-kleiner Zinssatz geringe OppK.  höhere Geldhaltung
-erhöht sich Einkommen, verschiebt sich Kurve nach rechts
(zu jedem Zins, wird mehr Geld nachgefragt)
-bei stärkerer Zinsreagibilität, steigt Kurve flacher an (bei
jedem Zinsabstieg erfolgt vergleichsweise größere Geldnachfrage)

Geldangebot und Entstehung


Zentralbank

Aktiva Zentralbankgeld
Wertpapiere
Geschäftsbanken

Einlagen Kredite, Buch- oder Giralgeld


Kredite an U. Unternehmen,
Haushalte

Buchgeld/Giralgeld: nur auf Konten der Banken zu finden


Seigniorage: Geldschöpfungsgewinn

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-Zentralbankkreislauf ist entscheidend für anderen Kreislauf, ohne ZB-Kreislauf existiert auch der
andere Kreislauf nicht

Wie lässt sich der 2. Kreislauf schließen?


-Einlagen nicht mehr als Kredite rausgeben
-100% des Kapitals muss bei Geschäftsbanken als Sicherheit vorliegen (Kein Geld mehr übrig, was
man als Kredit rausgeben kann)
 nur noch Zentralbankgeld vorhanden

Wie kommt Geld in Umlauf?


-Geschäftsbanken nehmen Kredite bei Zentralbank auf
-hinterlegen Sicherheiten (Wertpapiere, Dividenden), indem sie Aktiva monetisieren
-ZB schafft Geld selbst (druckt)
-Dieser Geldschöpfung stehen reale Werte (Versprechen reale Werte zu schaffen) gegenüber
-Geschäftsbanken vergeben Kredite an Unternehmen
-U. beschäftigen Personen (Löhne, Gehälter), zahlen Zinsen für Kredite und Dividenden an
Eigentümer des U. Zentralbankbilanz (vereinfacht

Zentralbankgeldmenge i.w.S. (ZBG) und Geldbasis (B)


-Zentralbankgeldmenge i.w.S von Verwendungsseite (Passivseite) der Zentralbankbilanz:
ZBG=BNU + ELB + ELNB + ELAU
ELB= Mindestreserve (MR) + Überschussreserve (ÜR)
-Zentralbankgeldmenge i.w.S (ZBG) von Entstehungsseite (Aktivseite) der Zentralbankbilanz:
ZBG = WR +RFK +KST + (SOA – SOP)
-Geldbasis (B) (was ZB bereitstellt) (Zentralbankgeld)
Verwendungsseite: B = BNU + MR +ÜR
Entstehungsseite: B = ZBG – ELNB –ELAU
-Vereinfacht: ZBG ! = ! B = BNU + MR + ÜR
BNU = BG???

BG= Bargeld
E= Einlagen (Sichteinlagen (Giro-Konto))
MR = r = Mindestreserveeinlage
ÜR= ü = Überschussreserve (was Banken haben, aber nicht als Kredite weitergeben)
M1= Geldmenge
m= Geldschöpfungsmultiplikator
M1= BG + E
q= Bargeldquote M
=
BG+ E
=
(
E∗
BG
E )
+1
=
q+1
=
1+q
=m
Angenommen: r=1 , MR/E=1
ÜR/E = O/E = O m=
B BG+ MR +ÜR
1+q
=
1+q
=
E∗
1+q E
=1
+
E(+
E
BG MR ÜR
)
q +r +ü q+ r+ ü

q+ r +ü q+1+0 1+q
M/B =m=1 => M=B  Kein Geldschöpfungsmultiplikator ist <1
-Wenn q oder ü erhöht wird, wird m kleiner und maximale Geldmenge auch
19
 Höhere Bargeldhaltung/höhere Mindestreserve/höherer Überschussreservesatz senken
Geldschöpfungsmultiplikator  schränken Geldschöpfungsprozess ein, da weniger Kredite durch
Geschäftsbanken vergeben werden können  maximale Geldmenge sinkt
Wie kommt Geld in Umlauf?
-Haushalte erhalten Geld
-geben nicht alles aus, bilden Sicht-, Termin- und Spareinlagen bei Geschäftsbanken
-Geschäftsbanken können Geld zu weiterer Kreditvergabe nutzen
 Geschäftsbankgeld entsteht (Buch- oder Giralgeld)
-Geschäftsbanken können Mehrfaches des Zentralbankgeldes als Giralgeld schaffen (dies wird durch
Geldschöpfungsmultiplikator m beschrieben)
Geldschöpfungsmultiplikator: Geldbetrag, den Bankensystem mit jedem Euro an ursprünglichen
Einlagen erzeugt (Kehrwert des Reservesatzes)
Geldmenge
-Menge, die in VW zirkuliert
-Bargeld, Sichteinlagen (sofort liquidierbare Bankkonten)
Geldmengen (EZB)
-M1 = BG + E1
(Bargeld und E1= Sichtguthaben)
-M2 = M1 + E2
E2.1 = Einlagen mit Laufzeit unter 2 Jahren
E2.2 = Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten
 kurzfristige Einlagen, werden schnell wieder zu Geld
-M3=M2 + E3
E3= Marktfähige Verbindlichkeiten des Bankensektors: Geldmarktpapiere, Fondsanteile,
Schuldverschreibungen mit Ursprungslaufzeit unter 2 Jahren
-ZBG = B = BG + MR + ÜR
EZB führt Ankauf von Wertpapieren (10 mio. $) durch. Von welchen Faktoren hängt es ab, um welchen Betrag
Geldmenge steigt?
Wovon hängt es ab, wie stark über Verkauf von Anleihen durch EZB (1 Mio. $) die Geldmenge sinkt?
-Max. möglicher Anstieg der Geldangebots ergibt sich als Produkt aus Geldschöpfungsmultiplikator und
unmittelbarer Erhöhung des Geldangebots
-Steigerung der Geldmenge hängt von Betrag des Anleihenkaufes und Faktoren die
Geldschöpfungsmultiplikator determinieren ab
- Verkauf von Staatsanleihen wäre hier im Gegenzug Umkehrung des Geldschöpfungsmultiplikators
 Höhe der Reduktion der Geldmenge hängt von Wert der verkauften Staatsanleihen (1 Mio.) &
Determinanten des Geldschöpfungsmultiplikator ab

Geldschöpfungssektor MFI und Geldhaltungssektor (NMFI)


-Was bei MFI auf der Passivseite steht
steht bei NMFI auf Aktivseite und
andersherum (keine Geldhaltung ohne
Geldschöpfung und umgekehrt)

Geldkreislauf und Qualitätsgleichung


B
Monetäre Seite  M∗V =Y r ∗P Güter und DL-Seite (realwirtsch. Seite)
 Geldausstattung einer VW (linke Seite) muss ausreichen, um Güter und DL (rechte Seite) zu ihren
jeweiligen Preisen zu kaufen!
M=Geldmenge
V=Umlaufgeschwindigkeit
YrB=reales Bruttoinlandsprodukt (reales Nettoinlandsprodukt+Abschreibungen)

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P= Preisniveau
B ∆ ( M∗V )
Veränderung des realen BIP: ∆ Y r =
∆P
Harmonisierter Verbraucherpreis-Index (HVPI)

Wie hoch ist Wert von 1$ nach n Jahren, bei Inflationsrate i?


1 −n
Wert: n
=( 1+i )
( 1+i )
Halbwertszeit eines Euros: Ergebnisse für versch.
i:
1 ln ( 2 )
( 1+i )−n= → ( 1+ i )n =2→ n∗ln ( 1+i )=ln ( 2 ) →n=
2 ln (1+i )

 Je höher Inflationsrate, desto schneller halbiert sich Geldvermögen

Identitätsgleichung:
-Bei gegebener Umlaufgeschw. Bestimmt ZB über Geldmenge M und Preisniveau P
-steigt reales BIP um 3 %, muss ZB Geldmenge ebenfalls um 3% erhöhen, um Preisniveau konstant zu
halten

EZB und Europäisches Währungssystem:


-19 Länder haben Euro als Währung
EZB:
-EZB trägt alleinige Verantwortung für Geldpolitik der Währungsunion
Ziele der Europäischen Znetralbank:
-Preisstabilität(Preisniveaustabilität) im Euroraum
Preisstabilität: Anstieg des harmonisierten Verbraucherindex für Euro-Währungsgebiete unter 2%
ggü. Vorjahr(Preissteigerungsrate unter 2%), muss mittelfristig gewährleistet werden
-Arbeitslosenquote spielt für EZB keine Rolle
p t −p t−1
-Inflationsrate: ∆ pt = ∗100
pt −1
-Hauptmotiv dieses Zieles: Vermeidung von Deflationstendenzen (Messgrundlage: harmonierter
Verbraucherpreisindex der Mitgliedsstaaten (HVPI)
-Zielsetzung ist jedoch nicht, eine niedrige Inflationsrate in einzelnen Mitgliedsstaaten zu
gewährleisten
Geldpolitische Instrumente:
Ständige Fazilitäten: Einlagefazilität (Zinssatz im allg. unter Marktzinsniveau, im Moment aber
negativ); Spitzenrefinanzierungsfazilität (Zinssatz im allg. über Marktzinsniveau), Zentralbankgeld
im Notfall
Offenmarktgeschäfte:
-Hauptrefinanzierungsgeschäft (Laufzeit: eine Woche)
-Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte
-Feinsteuerungsoperationen
-Strukturelle Operationen
Mindestreservepflicht:

21
-Mindestreservebasis (Einlagen, Schuldverschreibungen, Geldmarktpapiere)
-Mindestreserveeinsatz (gilt für Mehrheit der Positionen, die in Mindestreservebasis
einbezogen werden)
-Verzinsung(Mindestreserveguthaben werden zum gleichen Zinssatz wie
Hauptrefinanzierungsgeschäfte verzinst)
3.2 Kapitalmärkte und Kapitalmarktgleichgewicht
Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht:
-Betrachtung von Zinsmechanismus und Situationen in denen es nicht zu Ausgleich von Investitionen
und Sparen kommt
-Solche Situationen beschrieb erstmals Keynes

Geldmarkt:
-Auf Geldmärkten wird Zentralbankgeld gehandelt, dass Geschäftsbanken zur Kreditvergabe
(Schaffung von Buch- oder Giralgeld) benötigen
-Banken leihen sich gegenseitig kurzfristig Geld (Kurzfristige Reserven)
-Kurzfristiger Zins wird durch Knappheit oder Überschuss an Liquidität bestimmt (alle wollen Geld 
Hocher Zins)
-Spitzen- und Hauptrefinanzierungszinssatz sind von hoher Bedeutung

Kapitalmarkt
-Markt auf dem Wirtschaftssubjekte (Haushalte, U.), die sparen wollen, Mittel anbieten und an die
verleihen, die investieren wollen und deshalb Mittel nachfragen
-> Banken als Kapitalgeber im eigentlichen Sinne
-Zins ist Preis für Kredit, gibt Preis an, den Schuldner zahlen muss und Gläubiger erhält
-in VW laufend gebildete Ersparnisse sind ihrem Volumen nach kaum zinselastisch
-Verbindung zw. in- und ausländischen Kapitalmärkten kann dazu führen, dass Kapitalmarktzins für
Ausgleich des laufenden inländischen Sparvolumens mit inländischen Investitionsvolumen sorgt
 auf Kapitalmarkt können Existenzbildungen/ Stabilitäsbedingungen für Markträumung verletzt
sein
-Wertpapiere, Primär- und Sekundärmarkt

Besonderheiten von Geld- und Kapitalmärkten:


-Auf Kapitalmärkten werden Kredite zur Investitionsfinanzierung gehandelt
-Auf Geld- und Kapitalmärkten kann Zusammenbruch einer Bank zu Kettenreaktionen in Form von
Konkursen führen (breiten sich über weite Teile der VW aus)
 Besondere Aufsichts- und Sicherheitseinrichtungen müssen geschaffen werden
-Grundsätze, die bei Kreditvergabe eingehalten werden müssen, Aufsichtstätigkeiten der
Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
-Bankenunion
-Auf Kapitalmärkten kann Ausgleich von S und I verfehlt werden
 konjunkturelle Schwankungen, sollen nach Stabilitäts- und Wachstumsgesetz über antizyklische
Politik bekämpft werden

Der Zinsmechanismus
-Zinssatzwechsel wirkt sich wenig auf Ersparnis
aus  Senkrechte
-Einkommensveränderung wirkt sich stark auf
Investition aus  fallender Graph

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-Kapitalangebotskurve (Ka) ist zinsabhängig
S=I

Verfehlung des Ausgleichs von S und I

Deflationäre Lücke (pessimistisch) Inflationäre Lücke (optimistisch)


Rezession
-Ersparnisbildung reagiert nicht  Konstant -Aktivität zu hoch, Zinssatz sinkt so weit, dass I > S
-Ka verschiebt sich ( wird vorsichtig) -um Lücke auszugleichen steigt Preisniveau
-Zins ist eigentlich zu hoch, sinkt aber nicht
wieder  S > I
-Staat kann eingreifen, Lücke (Überschuss) auf-
nehmen, und sinnvoll investieren
4. Unternehmen und Märkte
4.1 Angebotsentscheidung von Unternehmen
Unternehmen und Kosten
-Charakterisierung der U. anhand ihrer Kostenfunktionen
-Kostenfunktionen basieren auf Produktionsfunktionen (technische Gegebenheiten der Produktion)
und Preisen der Inputfaktoren
-Angebot eines Unternehmens wird von Kosten- und Erlössituation bestimmt
-Während Kosten über Produktionsfunktion und Inputpreise bestimmt sind, hängen Erlöse von
Wettbewerbsintensität mit anderen U. am jeweiligen Markt ab

INPUT ----------> TROUGHPUT -----------> OUTPUT


Arbeit,Kapital Black-Box
A (Lohn), K (Zinsen, Produktionsfunktionen x
Dividenden) f(A,K) Preis, Erlös

Bewerteter Output: E=p*x Preis ist extern gegeben  Erlös hängt nur vom Output ab

Marktformen

23
Kostenkurven
-können untersch. Gestalt haben, lassen sich meist mit Parabeln dritter Ordnung annähern
-Annahme im Folgenden: Gesamtkostenkurve eines Jahres (Kurve, die Kosten mit
Produktionsmengen verknüpft) wird als Parabel dritter Ordnung dargestellt
-Kostenkurven fallen erst, steigen dann wieder Fixkostendegression:
-Wichtiger Faktor: Fixkostendegression (Fixkosten bei Bei 2 Personen wird
nur einer produzierten Einheit sehr hoch) nicht halb so viel
verbraucht, sondern
-Wenn Grenzkosten ansteigen, steigen auch mehr als halb so viel
durchschn. Kosten wieder (durch falsche Spezialisierung etc.)
-TDK schneidet GK im Minimum der TDK
-VDK schneidet GK im Minimum der VDK
-Positive Fixkosten  Minimum der VDK nach Minimum der GK und vor Minimum der TDK
-VDK und TDK nähern sich mit zunehmendem Ertrag immer mehr an
Gesamtkostenkurve: K = ax3 + bx2 + cx + d
K= Gesamtkosten
Kv=variable Gesamtkosten Kv = ax3 + bx2 + cx
(von Output unabhängig)
Kf = Fixkosten Kf = d
Gesamtkosten: Summe aus fixen und variablen Kosten
Durchschnittskostenkurve:
K d K ( x ) Kv (x )+KG 
kt = totale Durchschnittskosten (TDK): =a x 2+ bx+ c+ = =
x x x x
Kv 2
kv= variable Durchschnittskosten: =a x + bx+ c
x
Kf d
kf= Fixkosten pro Stück: =
x x
Durchschnittskosten: Kosten pro produzierter Mengeneinheit

dK
Grenzkostenkurve: K ’= =3 a x 2+2 bx +c 
dx
Grenzkosten: Kosten, die bei Erhöhung
der Produktion um eine Einheit zusätzl. entstehen

Grenzkosten(GK) und TDK:


Schnittpunkt beider ist effizient,
Kosten pro Stück hier minimiert 

Grenzkosten, TDK und durchschnittliche Fixkosten (DFK)


-DFK sinken weiter, nähern sich x-Achse an 

Gewinnmaximierung von Preisnehmern (Mengenanpassern)


Preisnehmer/Mengenanpasser: U., das gezwungen ist, herrschenden Marktpreis als Datum
anzunehmen, Preis ist dann vorgegeben: p=p
-Ist der Fall, wenn U. Menge produziert und verkauft, die am gesamt. Marktvolumen verschwindend
gering ist

24
!!! Marktpreis ist nur aus Sicht des U. gegeben, Insgesamt bleibt er variabel!!!
-U. kann auf vorgegeben Marktpreis nur mit Variationen der Produktmengen variieren
 Diejenige Menge, die gewinnmaximal ist, wird gesucht
-Gewinnfunktion: Gewinn= Erlös – Kosten (G=E – K)  G= p¿ x – K
 es wird Menge gesucht, für die gilt: G’=E’–K’=0 bzw. G’=p–K’=0 bzw. K’=p(Grenzkosten = Preis)
Beispiel: Angebotsmenge eines U.  Gewinnmaximierung
3 2
Kostenfunktion des U: K ( x )=0,001 x −0,04 x + x +1000 x=Produktionsmenge
Definitionsbereich: x ≥ 0 ,Marktpreis (gegeben): p=101
Wie viel x wird U anbieten?,
G ( x ) =px −K ( x ) , x ≥ 0
maxG ( x )= px−K ( x ) → p=K ' ( x ) → 101=0,003 x 2−0,08 x+1
20 20
x 1= ( 2− √754 )=−169,73 , x 2= ( 2+ √ 754 ) =196,39
3 3
x1 liegt nicht im Definitionsbereich, daher x*=196,39
Erlös = 19835,39 ; Kosten = 7228,19 ; Gewinn= 12607,2
Beispiel: Preis, Grenzkosten (GK) und totale Durchschnittskosten (TDK)

Solange bei optimalem Gewinn, Gewinn


unter Kosten liegt ist Produktion nicht
sinnvoll

Allgemein: Betriebsminimum (VDK Minimum) Allgemein: Betriebsoptimum (TDK Minimum)


-Kein Gewinn, sondern Verlust (Verlustminimierung) -Erlös = Kosten  Gewinn = 0
-Preis p1 mind. Zu erzielen, damit Betrieb weitergeht

Nullgewinn: Unternehmensgewinn:

4.2 Marktangebot und Marktnachfrage


Marktangebot
Angebotskurve:
-gibt an, was Hersteller bei gegebenen Preis planen zu verkaufen (1)
-gibt Mindestpreis an, zu dem Hersteller bereit sind, eine gegebene
Menge des Gutes anzubieten (2)
-kann von beiden Richtungen gelesen werden
Bewegung auf der Kurve und Verschiebung:
-Preis des Gutes ändert sich  Bewegung auf der Kurve (Mengenänderung)
-Kurve verschiebt sich, wenn andere Angebotsdeterminanten als Preis des
Gutes sich ändern (Angebotsänderung)

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Angebotsänderungen
Angebot steigt, wenn...
-Preis eines Produktionsfaktors sinkt
-Zukünftig wird fallender Preis des Gutes erwartet
-Zahl der Anbieter des Gutes steigt
-Effizientere Produktionstechnik gefunden wird
Angebot sinkt, wenn..
-Preis eines Produktionsfaktors steigt
-Zukünftig wird steigender Preis des Gutes erwartet
-Zahl der Anbieter sinkt
Horizontaladdition von Angebotskurven:

Je mehr Firmen, desto weniger sieht man


Knickstellen

Produzentenrente:
-Marktpreis – notwendige Produktionskosten = Geld was zusätzl.
übrig bleibt
-Fixkosten in Kurve nicht sichtbar
-Produzentenrente ist nie ganz abschöpfbar
-Durch vermieten, leihen etc. versucht man möglichst viel von
dunkler Fläche abzuschöpfen (kleinere Preise für begrenzten Zeitraum)
Konsumentenrente
-Nachfragekurve: maximale Zahlungsbereitschaft einer Person
für das Gut
-Preis mal Menge = tatsächliche Zahlung für das Gut
-Konsumentenrente: Differenz zw. Wert des Gutes für Konsumenten und
dem Marktpreis

Marktnachfrage:
Nachfragekurve:
-Summe der max. Zahlungsbereitschaft (ZB) der Kunden
-geometrischer Ort aller Mengen, die die Nachfrager bei alternativ
vorgegebenen Preisen maximal bereit sind nachzufragen
-Kurve begrenzt Nachfrageraum nach oben
-Lage der Kurve im Preis-Mengen-Diagramm hängt von Lageparametern
(Präferenzen, Einkommen, Preise anderer Güter, Bevölkerung) ab
-gibt an, was Konsumenten bei gegebenem Preis planen zu kaufen (1)
-gibt Höchstpreis an, zu dem Konsumenten bereits sind, gegebene Menge des Gutes zu kaufen (2)
-In der Regel immer negativ

Prohibitivpreis und Sättigungsmenge


-Schnittpunkte mit Achsen
Sättigungsmenge: höchste absetzbare Menge eines Gutes
Prohibitivpreis: Preis, bei dem Käufer nicht mehr bereit sind, Gut zu kaufen

Bewegung auf der Kurve und Verschiebung:


-Preis des Gutes ändert sich  Bewegung auf Kurve
(Mengenänderung)
-andere Nachfragedeterminanten als der Preis ändern sich  Verschiebung

26
Nachfrageänderungen
Nachfrage steigt, wenn..
-Preis eines Substitutionsgutes steigt
-Preis eines komplementären Gutes sinkt
-Einkommen steigt, sofern Gut normal ist
-Zukünftig steigender Preis erwartet wird
-Bevölkerung steigt
Nachfrage sinkt, wenn..
-Preis eines Substitutionsgutes sinkt
-Preis eines komplementären Gutes steigt
-Einkommen sinkt, sofern Gut normal ist
-Zukünftig sinkender Preis erwartet wird
-Bevölkerung schrumpft
Horizontale Addition der individuellen Nachfrage

Preiselastizitäten der Nachfrage


Elastizität: dimensionslose Verhältnis zweier relativer Änderungen
-Preiselastizität der Nachfrage beschreibt, um wie viel % sich
Nachfragemenge nach Gut x ändert, wenn dessen Preis um 1% erhöht wird
-Preiserhöhungen vermindern ceteris paribus nachgefragte Menge
-Preiselastizität ist daher meist negativ
Beispiel: x1= 600, x2= 540, p1= 300, p2= 330

Punktelastizität:
 Ableitung der Nachfragefunktion
-dx/dp  Steigung der Nachfragekurve meist <0
-p/x  Preis-Mengen-Kombination in Ausgangslage >0
Kreuzpreiselastizitäten der Nachfrage:
-Wie verändert sich nachgefragte Menge eines Gutes A,x A, wenn sich Preis eines Gutes B,pB, ändert?
-Preiserhöhung verschiebt bei Substitutionsgut B die Nachfragekurve für Gut A nach außen 
Kreuzpreiselastizität von Substitutionsgütern ist positiv
-Preiserhöhung verschiebt bei Komplementärgut B, die Nachfragekurve von
Gut A nach innen  Kreuzpreiselastizität von Komplementärgütern ist negativ
Beispiel: Preiserhöhung für Gut xB (B= Substitutionsgut für A, A wird betrachtet)

Nachfrageänderungen: Einkommenseffekt
Normale Güter:
-bei Erhöhung (Senkung) des E. steigt (sinkt) Nachfrage
-Einkommenseffekt verstärkt Substitutionseffekt

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-Trifft auf die meisten Güter zu
Inferiore Güter:
-Bei Erhöhung (Senkung) des E. sinkt (steigt) Nachfrage
-Substitutionseffekt nahe Null, Einkommenseffekt kommt bei anderen Gütern zum Tragen
-Trifft auf best. Grundnahrungsmittel zu
Neutrale Güter:
-Bei Erhöhung/Senkung des E. bleibt Nachfrage konstant

Einkommenselastizität der Nachfrage:


Definition: Einkommenselastizität nx,y der Nachfrage nach Gut x (Menge) und Einkommen y, gibt an,
um viel % sich Nachfrage nach Gut x ändert, wenn Einkommen um 1% steigt
nx,y > 0  x ist normales Gut
nx,y = 0  x ist neutrales Gut
nx,y < 0  x ist inferiores Gut
Menge oben, Einkommen unten
Nachfrageänderung: Besondere Güter
Giffen Güter:
-Preiserhöhung führt zur vermehrter Nachfrage des preiserhöhten Gutes
-Substitutionseffekt (negativ) wird durch Einkommenseffekt (positiv) überkompensiert
-Könnte ggf. bei inferioren Gütern zutreffen, da hier Substitutionseffekt ohnehin gering ist
(billige Grundnahrungsmittel)
Veblen Güter:
-Preiserhöhung führt zu vermehrter Nachfrage des preiserhöhten Gutes
-Konsumenten wollen anderen durch Konsum ihren Status demonstrieren (Prestigeeffkt,
Snob-Effekt)
-Zutreffend für Luxusautos, Schmuck etc.
4.3 Marktgleichgewicht
Annahmen der vollständigen Konkurrenz:
-Vorstellung von idealem Markt, um Preisbildung analysieren zu können
-weist zwei Merkmale auf:
1. viele Anbieter, viele Nachfrager (Polypol)  impliziert Mengenanpasserverhalten der Anbieter
2. vollkommener Markt  (nächster Punkt)
Vollkommener Markt:
-homogene Güter:
-keine sachlichen, persönlichen, räumliche, zeitlichen Präferenzen dürfen gegeben sein
-Markttransparenz:
-Alle Marktteilnehmer (Anbieter und Nachfrager) müssen über alle Preise informiert sein
 Sind Bedingungen für vollkommenen Markt erfüllt, kann es nur einen Preis auf Markt geben
Determinanten des Angebots an einem Gut und der Nachfrage
Angebot:
-Preis des Gutes
-Preis der Produktionsfaktoren
-Preise der übrigen produzierten Güter
-Für Zukunft erwartete Preise
-Zahl der Anbieter
-Stand der Technik
Nachfrage:
-Preis des Gutes
-Preise von Substitutions- und Komplementärgütern
-Einkommen
-Für Zukunft erwartete Preise

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-Bevölkerung
-Präferenzen
Law of supply (Angebot): Bei Konstanz aller anderen Bestimmungsfaktoren, ist angebotene Menge
eines Gutes umso größer, je höher Preis des Gutes ist
Law of demand (Nachfrage): Bei Konstanz aller anderen Bestimmungsfaktoren ist nachgefragte
Menge eines Gutes umso kleiner, je höher Preis des Gutes ist
Preisbestimmung: Marktgleichgewicht

-Angebotsüberschuss führt zu Preissenkung


-Nachfrageüberschuss führt zu Preiserhöhung

Nachfrageanstieg: Angebotsanstieg:

Nachfrageüberschuss  -Angebot steigt (durch


-Preis steigt, techn. Fortschritt
-Menge steigt Überschussangebot 
Preis sinkt  Nachfrage
steigt  Angebot sinkt auf
Gleichgewicht

Angebots und Nachfrageanstieg: Angebotsanstieg und Nachfragerückgang

-Angebot verschiebt sich


Preis konstant nach außen
-Menge steigt -Rückgang der Nachfrage,
durch z.B.
Einkommensausfall

Beispiel: Baumwollmarkt

A senkrecht, weil
angepflanzt -Überproportionale
N kaum preiselastisch, viel Preisänderung
vorhanden -von unelastischem in
elastischen Bereich
gerutscht  Preis steigt

29
4.4 Marktformen
Marktmacht
-Eintrittsgeschützter Monopolist: Extremfall eines auf der Anbieterseite vermachteten Marktes
-Ehemalige Bundespost im Telefon-, Briefbereich
-Ehemalige Bundesbahn im Schienenverkehr
-Anbieter ist durch Gesetz oder sonstige hohe Eintrittshemnisse vor potentiellen Konkurrenten
geschützt
-Konkurrenten werden sonst von hohen Gewinnen angelockt
-eintrittsgeschützter Monopolist braucht auf andere Anbieter keine Rücksicht nehmen
-muss lediglich Reaktion der Nachfrager berücksichtigen und angesichts dieser den optimalen
Preis bestimmen
-Es gibt aber auch Nachfragmonopole (Monopsone), deren Machtstellung mit eintrittsgeschützten
Monopolisten vergleichbar ist
Gewinnmaximierung des Monopolisten

Wettbewerbsmarkt:

Grenzerlös: Erlöszuwachs, der sich aus Verkauf einer


zusätzlichen Mengeneinheit ergibt
Grenzkosten: Die Kosten, die durch Produktion einer
zusätzlichen Menge entstehen
Cournotpunkt: Schnittpunkt von Grenzerlösfunktion
und Grenzkostenkurve

Wettbewerbsmarkt vs. Monopolmarkt

Wohlfahrtverlust
-A+B+C: KR im Wettbewerb
-B+C: Verlust an KR durch Monopol
-D+E: Produzentenrente bei Wettbewerb
-D+B: Produzentenrente im Monopol
-C+E: Deadweight loss durch Monopol (Wohlfahrtsverlust

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