Sie sind auf Seite 1von 2

Name: Jordi Husemann Roviró

Seminarlehrer: Herr Neumann


Datum: 30.10.2018

Reflexion der Berufskundlichen Woche 2018

In dieser Reflexion der Berufskundlichen Woche, werde ich die von mir ausgewählte und
besuchte Veranstaltung über das Berufsfeld des Dolmetschers bzw. Übersetzers erläutern.

Ich habe diese Veranstaltung gewählt, da einer meiner Stärken Sprachen und interkulturelle
Begegnungen und Erfahrungen sind. Ich bin bilingual aufgewachsen, meine Muttersprachen
sind Katalanisch und Deutsch, darüber hinaus spreche ich Spanisch und Englisch. Das
Spanische, habe ich mir am Rande – obwohl es theoretisch nicht meine Muttersprache ist –
durch das Katalanische und lange Aufenthalte in Katalonien wo auch Spanisch gesprochen wird
angeeignet. Da ich fast ein Jahr in New York City gelebt habe gehen meine Sprachkenntnisse
im Englischen über den schulischen Fremdsprachenunterricht hinaus.

Meine Mutter und mein Stiefvater sind Professoren für romanische Sprachen an verschieden
Universitäten in Deutschland, womit ich einen weiteren Zugang zu Sprachen habe, der mich zu
dieser Wahl veranlasst hat. Wenn man zweisprachig aufwächst, ist es üblich, dass man oft bei
interkulturellen Situationen dolmetscht, deswegen fand ich es auch interessant mir das
Berufsfeld anzusehen, da es viele Situationen gegeben hat, wo ich simultan Übersetzen
musste. Zum Beispiel zwischen meiner katalanischen Familie und meinen deutschen Freunden
oder bei meinem Sommerjob in meinem Heimatdorf am Mittelmeer, welches vom Tourismus
lebt, wo ich unter anderem in einem Informationsbüro jedes Jahr arbeite und Schiffe und Kajaks
vermiete an Touristen, die oft aus Deutschland kommen und sich dann mit mir, einem
Muttersprachler unterhalten können, was viele Angelegenheiten einfacher macht.

Ich habe mich insofern auf die Veranstaltung vorbereitet, dass ich meine Mutter gefragt habe
was sie alles über den Job des Dolmetschers/Übersetzers weiß und habe von ihr erfahren, das
es für sie eine Option gewesen ist, dieses Studium zu wählen, sie sich aber letztendlich doch
dagegen entschieden, hat da sie sich mehr für Romanistik interessiert hat. Trotzdem, hat sie
Privat einige Übersetzungen gemacht neben ihrem normalen Job.

Zuerst hat die Referendarin den Unterschied zwischen Übersetzen und Dolmetschen erklärt, ein
Übersetzer übersetzt das geschriebene Wort während ein Dolmetscher das gesprochene Wort
übersetzt. Danach hat sie von drei Bereichen erzählt die Ihren Beruf erfassen, es gibt den
juristischen Bereich wo man als Dolmetscher oder Übersetzer arbeiten kann und zum Beispiel
bei Gerichtsverhandlungen simultan übersetzt oder juristische Dokumente übersetzt. Dann gibt
es den Bereich der Simultanübersetzung wo zum Beispiel bei Verhandlungen zwischen zwei
internationalen Firmen, Interviews von Musikern, Künstlern, Journalisten oder bei politischen
Veranstaltungen gedolmetscht wird. Zuletzt gibt es den klassischen Übersetzer der Sachtexte
oder Briefe übersetzt. Ein Dolmetscher/Übersetzer kann, wie die Referendarin als freiberufliche
Dolmetscherin/Übersetzerin arbeiten oder in einer Agentur arbeiten. Als Freiberuflicher zu
arbeiten ist natürlich immer ein Risiko, da man nicht fest angestellt ist, wie in einer Agentur. In
einer Übersetzer/Dolmetscher Agentur zu arbeiten, hat aber den Nachteil, dass man eine
Name: Jordi Husemann Roviró
Seminarlehrer: Herr Neumann
Datum: 30.10.2018

Provision des verdienten Geldes an die Agentur abgeben muss, die sich aber um Sicherheit
und Marketing kümmert.
Außerdem ist dieses Berufsfeld ein Beruf mit Zukunft, da sich gerade neue Märkte entwickeln,
wie das Dolmetschen von Gebärdensprache und das Übersetzen von Texten in “leichte
Sprache“ für Personen die der Sprache noch nicht ganz mächtig sind oder Leseschwierigkeiten
haben. Die Website der Bundesagentur für Arbeit, hat die Option sich die Information
übersichtlicher und in “leichter Sprache“ darstellen zu lassen.

Diese drei Bereiche überschneiden sich oft und es ist ein sehr abwechslungsreiches Berufsfeld,
da in den verschiedenen Bereichen gearbeitet werden kann. Jedoch muss man beachten, dass
wenn man im juristischen Bereich arbeitet, man sich beeidigen lassen muss und zur
Verschwiegenheit verpflichtet ist, da man mit öffentlichen Zertifikaten und vertraulichen
Informationen arbeitet.

Im Großen und Ganzen wurden meine Erwartungen über die Veranstaltung erfüllt, ich hatte
vorher schon ein ziemlich großes Allgemeinwissen über dieses Berufsfeld, was an meinem
Umfeld liegt. Neue Erkenntnisse, die ich gesammelt habe, waren, dass man wie oben
beschrieben entweder in einer Agentur angestellt ist oder freiberuflich arbeitet und dass man
sich beeidigen lassen muss um an Gerichten oder Behörden arbeiten zu dürfen.

Es war für mich ein Mehrwert, mich mit diesem Berufsfeld mich auseinanderzusetzen, da es
wirklich etwas ist was ich mir eigentlich vorstellen könnte zu studieren. Ich könnte mir es aber
auch nur dann vorstellen, als Deutsch-Katalanisch Übersetzer/Dolmetscher zu arbeiten, aber da
weiß ich nicht wie groß die Nachfrage für Dolmetscher/Übersetzer in diesem Bereich ist.
Eventuell könnten sich aber in der Zukunft aus politischen Gründen dort neue Bereiche
entwickeln. Ich wäre auch gut geeignet für diesen Beruf, da ich neben dem Vorteil, dass ich
beide Sprachen auf muttersprachenniveau spreche, ich auch beide Kulturen kenne. Die
Referendarin hat uns ein Beispiel genannt, um uns zu zeigen, wie wichtig die kulturelle Variable
ist. Sie hat mit einem britischen Kollegen für die norddeutsche Ikone Heidi Kabel gedolmetscht.
Der britische Kollege hat Frau Kabels Rede ins Englische gedolmetscht, hatte aber dann große
Schwierigkeiten, da Heidi Kabel auf Einmal über die Sendung mit der Maus redete und anfing
eine Mischung aus Plattdeutsch und Deutsch zu sprechen. Deshalb ist sie dann für diese
Stellen für den Kollegen eingesprungen, da ihr als Deutsche die Sendung mit der Maus
selbstverständlich bekannt war. Obwohl man während des Studiums pflichts Auslandssemester
hat, hätte jemand, der zwischen beiden Kulturen der Sprachen aufwächst weniger
Schwierigkeiten, falls es zu solchen Situationen kommt.

Trotzdem werde ich diese Karriere höchstwahrscheinlich nicht einschlagen, da es mein größter
Wunsch ist Musik zu studieren und ich seit langem ehrgeizig für meine Aufnahmeprüfung an
einer Universität übe, um ein Musikstudium zu absolvieren. Das ich mich gegen eine Karriere
im Sprachbereich entscheide hat also mehr damit zu tun, dass mein Interesse an der Musik
über meinem Interesse an Sprachen liegt.

Das könnte Ihnen auch gefallen