Sie sind auf Seite 1von 117

1. Hinweise zum Foliensatz „Gezählt, gewogen...


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess
• Machen Sie mit uns einen Ausflug ins Qualitätsmanagement. Diese pdf-Datei unterstützt
Sie dabei. Sie ist das erste Zwischenergebnis des Arbeitskreises Übersetzungsqualität.
Sie finden darin Denkanstöße und Hilfsmittel für die Verbesserung Ihres
Übersetzungsablaufes.

Anmerkung zu den Vortragsfolien

• Die Kommentarfolien sind blau eingefärbt.


• Die Einzelvorträge werden durch eine Kommentarfolie eingeleitet. Innerhalb der
Vorträge folgen die evtl. Kommentarfolien auf die vorausgehende Vortragsfolie.
• Verantwortlich für Zusammenstellung, Kommentare und Tippfehler ist Peter Oehmig
• Sie dürfen den Vortrag für nicht kommerzielle Zwecke verwenden. Beachten Sie aber
bitte die Copyright-Vermerke der Einzelvorträge
• Sie erhalten den Vortrag als PDF-Datei mit sehr hoher Bildkomprimierung und
geringerem Grafikanteil. Im Interesse, das Datenvolumen klein zu halten, haben wir an
der Qualität Abstriche gemacht.
• Wenn Sie den Vortrag als Powerpoint-Folien mit Bildern in hoher Qualität und ohne
Kommentare haben möchten, senden Sie bitte eine Email an
Peter.oehmig@de.heidelberg.com bzw. den jeweiligen Referenten.
• Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen, ebenfalls per Email an o.g. Adresse
Inhalt dieser PDF-Datei
1. Einleitung
2. Vortrag vonUwe Mügge
3. Vortrag von Barbara Kratzer Ohlow
4. Vortrag von Peter Oehmig
5. Vortrag von Dr. François Massion
6. Fazit und Tipps
7. Materialien / Literatur etc.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Das bekommen Sie in dieser


Veranstaltung!
muegge.cc
• Denkanstöße und Definitionen zum
CAS Software Thema Qualität in Übersetzungen
• Beispiele für Qualitätsmanagement
HEIDELBERG
• Normen, Werkzeuge und
Kriterienkataloge für die
D.O.G.
Qualitätsmessung und -beurteilung
Diskussion • Tipps und Tricks für den Aufbau Ihres
eigenen Qualitätsmanagement-Systems
Fazit
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Die Schwierigkeit bei jedem


Produktionsprozesses ist es...
muegge.cc
Qualität
CAS Software

HEIDELBERG

D.O.G.
Kosten Termin
Diskussion
... das optimale Verhältnis
Fazit dieser Parameter zu erreichen
Qualitätsprüfung

• Die Bewertung der Mengenleistung ist bei


Übersetzungsaufträgen recht einfach: Textmenge der
Quellsprache oder Zielsprache zählen, das genügt. Doch wie
steht es um die Bewertung der Qualität? Welchen Kriterien muss
die Übersetzung genügen? Ist eine objektive Messung der
Qualität überhaupt durchführbar? Und welche – kostengünstigen
- Verfahren helfen, die Qualität nachvollziehbar und
reproduzierbar zu messen?
• Qualitätsprüfung alleine erzeugt noch keine Qualität.
Qualitätsmanagement heißt, aus den Resultaten der Prüfung
etwas zu lernen und Abläufe zu verbessern.
2. Vortrag muegge.cc

Verantwortlich dafür
Uwe Mügge
E-Mail: info @ muegge.cc
Website: www.muegge.cc
Qualität sichern
heißt Fehler vermeiden

tekom Arbeitskreis
Übersetzungsqualtität
24. April 2002
FH Karsruhe

Uwe Mügge
Überblick

Terminologie
! Kostenpyramide
! Terminologiearbeit - Workflow
Übersetzungswerkzeuge
! Maschinelle Übersetzungssysteme
! Translation Memories
Übersetzungsauftrag nach DIN 2345
! Vorstellung einer Musterlösung
Persönliches Profil

Hochschulausbildung
! Übersetzen: MA, Monterey Institute, USA
! Medienwissenschaft: MA, University of Oregon, USA
Über 10 Jahre Branchenerfahrung
! Zunächst als Übersetzer, Autor und Revisor/Editor;
heute als Berater, Dozent und Projektmanager
Aktuelle Publikationen
! „Möglichkeiten für das Realisieren einer Kontrollierten
Sprache“, Lebende Sprachen, Langenscheidt Verlag
! „Automatische Terminologieextraktion als Kern-
element terminologischer Qualitätssicherung",
Translationsqualität, Stauffenburg Verlag
! „Lokalisierung und Maschinelle Übersetzungssysteme“,
Lokalisierung, Schriften zur technischen Kommunikation
Terminologie ist ...

... wenn‘s teuer wird, weil man sich nicht


rechtzeitig darum kümmert!

Quelle: Jörg Schütz (1998): MULTIDOC - Controlling Language in Multilingual Documentation


Terminologiearbeit - Workflow
1. Terminologieextraktion

Heute sind verschiedene


Werkzeuge und Dienst-
leistungen auf dem Markt
erhältlich, die die
Terminologiearbeit
erheblich beschleunigen

Beispiel: Automatische
Terminologieextraktion
bei muegge.cc
Terminologiearbeit - Workflow
2. Wörterbuch erstellen
! Information entsprechend
dem jeweiligen Eingabe-
modell hinzufügen
Je mehr verschiedene
! Werkzeuggestützt Gruppen ein Wörterbuch
nutzen, (Übersetzende,
(z. B. Suche in Dokument- Technische Redaktion,
Entwickler, Marketing &
Managementsystemen) Presse, Trainees usw.)
desto umfassender sollte
! Manuelle Eingabe das Informationsangebot
(Hinzufügen von sein (Stichwort:
„Knowledge Database“)
Definitionen)
! Soviel Daten wie nötig,
sowenig Aufwand wie möglich
Terminologiearbeit - Workflow
3. Terminologie autorisieren
! Vergebende Organisation
hat die Gewissheit der
„Wunschterminologie“
Vergebende Organisa-
! Nur einmaliges Kontak- tion prüft und korrigiert
das projektspezifische
tieren der Experten Wörterbuch vor dem
Beginn der eigentlichen
! Sicherheit qualifizierter Übersetzung

Terminologie beim Über-


setzen
! Kein umfangreiches
Korrigieren der Termino-
logie nach Übersetzungs-
ende
Terminologiearbeit - Workflow
4. Terminologie übernehmen
! Projektspezifische Wörter-
bücher sind umfassend
! Fremdsprachige Entspre- Übersetzende überneh-
chungen werden auf Tasten- men in Translation-
Memory-Systemen auf
druck übernommen Tastendruck Terminolo-
gie aus dem projekt-
! Gewährleistet terminolo- spezifischen Wörterbuch

gische Konsistenz auch


in großen Übersetzungs-
teams
! Übersetzende können sich
ganz auf ihre Kernaufgabe,
das Übersetzen, konzentrieren
Übersetzungswerkzeuge:
Masch. Übersetzungssysteme
Beispiele: Systran, Reverso, Projekt MT

Funktionsprinzip regelbasierter MÜ-Systeme:


! Ausgangstexte segmentieren und linguistisch analysieren
! Mithilfe von Regelwerk und Wörterbuch selbstständig
Übersetzungen in der Zielsprache erzeugen
Übersetzungswerkzeuge:
Masch. Übersetzungssysteme
Beispiele: Systran, Reverso, Projekt MT

Ausgangs- Ziel-
dokument dokument
Ling. Analyse Generierung
Generierung

Analysemodul
(Wörterbuch)
Generierungsmodul
(Wörterbuch)

Transfermodul
Übersetzungswerkzeuge:
Translation Memories
Beispiele: STAR Transit, IBM TM/2, MetaTexis

Systemübergreifendes Funktionsprinzip:
! Ausgangstext segmentieren
! Ausgangssegmente beim Übersetzen mit Zielsegmenten
verknüpfen und speichern
! Übersetzungen für gleiche (100%-Matches) oder ähnliche
Ausgangssegmente (Fuzzy Matches) als Übersetzungs-
vorschlag anbieten
Übersetzungswerkzeuge:
Translation Memories
Beispiele: STAR Transit, IBM TM/2, MetaTexis

Ausgangs- Ziel-
dokument dokument
Vergleich Übernahme

Datenbank
(Referenzdokumente, Wörterbuch
Textkorpus)
Translation Memories:
Überlegene Ergonomie

Synchronisierte und
ermüdungsfreie
Navigation
Ausgangs- und
Zielsegment eng
verknüpft: das
erleichtert das
Übersetzen und
Korrektur lesen
System akzeptiert
keine leeren
Zielsegmente: das
gewährleistet
Vollständigkeit auf
Satzebene
Translation Memories:
Auto. Terminologieerkennung

PowerPoint-Dokument
in STAR Transit 3

Beschleunigt das
Übersetzen spürbar
Sichert die termino-
logische Konsistenz
Besonders vorteilhaft
beim Übersetzen im
Team
Translation Memories:
Terminologie Validieren

Terminologieprüfung
in STAR Transit 3

Terminologieprüfung
und umfassendes
Wörterbuch ermög-
lichen das Prüfen der
Terminologie komplet-
ter Dokumente auf
Knopfdruck
Translation Memories:
Viele Formate - ein Programm

Excel-Dokument
in STAR Transit 3

Übersetzende müssen
kein ganzes Arsenal
an Programmen
anschaffen und dann
beherrschen lernen
um verschiedene
Dokumenttypen und
Formate bearbeiten zu
können
Formatierungen
können effektiv
geschützt werden
Translation Memories:
Die Vorteile im Überblick
TMs sind das Übersetzungswerkzeug der Wahl, wenn
! die Ergonomie der Arbeitsumgebung wichtig ist
! eine einheitliche Arbeitsumgebung für viele Formate und
Sprachen gefordert ist
! gleiche und ähnliche Textstellen nicht mehrmals übersetzt
werden sollen
! formale Fehler (Formatierungen, Konvertierungen,
Vollständigkeit) vermieden werden sollen
! Maßnahmen der Qualitätssicherung (Korrektur lesen,
Prüfen auf terminologische und stilistische Konsistenz usw.)
effizient durchgeführt werden sollen
Übersetzungsauftrag
nach DIN 2345
Übersetzende benötigen konkrete Vorgaben
! Übersetzung, Adaption oder Übertragung?
! Zielgruppe, Textfunktion, Verwendungszweck
! Dokumente für die Terminologieextraktion und zur
Hintergrundinformation
! Verbindliche Termine für die Lieferung und die Bereitstellung
! Redaktionsleitfaden, bevorzugte Wörterbücher, Normen
! Zu verwendende Software (inklusive Version) und Hardware
! Ansprechpersonen für fachliche Fragen
! Prüfungen
! usw.
Musterlösung:
Bezeichnung der Textfunktion

DIN 2345
4-2-3-1:
„Der Auftraggeber
muß dem Übersetzer
die Textfunktion des
Zieltextes erläutern
und die Zielgruppe
nennen.“
Der Übersetzungsauftrag hilft
beiden Seiten Fehler vermeiden
Präzise spezifizierte Übersetzungsaufträge
! sind Ausdruck einer professioneller Arbeitsweise
! strukturieren und standardisieren Übersetzungsprojekte
! verbessern die Kommunikation zwischen auftragvergebender
Organisation und Übersetzenden
! steigern das gegenseitige Vertrauen
! verbessern die Effizienz von Übersetzungsprojekten
! verbessern die Qualität von Übersetzungsprojekten

Bestellinformation
! Preis: € 15,00 (zzgl. Versandkosten)
! E-Mail an: bestellen@muegge.cc
Kontakt

Uwe Mügge
Computergestützte Übersetzungslösungen
Consulting
Tel: 07071-940028
E-Mail: info @ muegge.cc
Website: www.muegge.cc
3. Vortrag CAS Software AG.

Verantwortlich dafür
Barbara Kratzer Ohlow
barbara.kratzer@cas.de
Richtig informiert.
Jederzeit und überall.
Qualitätsbewertung und
-kontrolle von Übersetzungen
tekom Arbeitskreis / 24.04.2002

Barbara Kratzer Ohlow


CAS Software AG
Dokumentation und Internetredaktion
Inhalt

‰ CAS Software AG

‰ Was und wie wird dokumentiert und übersetzt?

‰ Fehlen die Worte? Terminologie!

‰ Ablauf des Übersetzungsprozesses

‰ Qualität der Übersetzung

‰ Informationsfluss
CAS Software AG - www.cas.de
‰ mittelständisches Unternehmen
‰ 1986 gegründet von dem heutigen Vorstandsvorsitzenden Martin
Hubschneider und dem heutigen Vorstand Ludwig Neer
‰ aktuell ca. 110 Mitarbeiter
‰ Fokus auf Windows- und Web-basierten Lösungen
‰ Fokus auf Kontaktmanagement (CRM-Lösung) und
Vertriebssunterstützungssysteme
Wie wird dokumentiert und übersetzt

‰ Information durch Entwicklung und Marketing


‰ Schreiben der Dokumentation
‰ Korrektur - Freigabe und Druck – evtl. zeitliche Überschneidung mit

‰ Start Übersetzungsprozess
Inhalte - Terminologie - Dokumentvorlagen und Stylesheets

‰ Übersetzung Dienstleister – Fragen – Rückgabe

‰ Partner erhält Software und Dokumentation


‰ Hurra!
Einbindung im Unternehmen - Organisation

‰ Lokalisierung betrifft
fast alle Bereiche / Abteilungen

‰ Arbeitskreis Lokalisierung

‰ hauptverantwortlich:
Projektleiter
Entwicklungsingenieur
Dokumentation
Was wird übersetzt - Produkt genesisWorld

‰ Software und Dokumentation

‰ Partner-Dokumentation
(SDK - Solution Developers Kit)
‰ Schulungsunterlagen
‰ Support-/Hotlineinformationen (z. B. FAQs)

‰ für Endkunden Endsprache italienisch


‰ für Partner: englisch
Was wird übersetzt - Umfang

‰ Software: 47.860 Worte (ital.)


‰ Dokumentation: 117.388 Worte (ital.)
‰ Unterlagen für Partner: 72.888 (engl.)

Etwas konkreter für die Dokumentation:


‰ drei Handbücher, erstellt mit Microsoft Word,
zusammen ca. 300 Seiten DIN A5
‰ zwei Online-Hilfen, erstellt mit Forehelp,
330 HTML-Seiten für Anwender
30 HTML-Seiten für Administratoren
Fehlen die Worte? Terminologie!

‰ Start Lokalisierung mit Aufbau einer Terminologiedatenbank

‰ Extraktion aus der Dokumentation - ca. 1.500 Begriffe

‰ momentan ca. 7.100 Einträge

‰ verbindliche Einträge: geprüfte Begriffe der Dokumentation

‰ Ziel: „CAS Software Duden“


Beispiel
Beispiel
Wer übersetzt?

‰ glückliche Umstände
italienisch sprechender Projektleiter
italienischer Partner
viele verstehen Englisch

‰ Lokalisierung
Zielsetzung europäischer Markt
relevant ist der Partner
relevant ist der Anwender
Qualität von Übersetzungen - Grundlagen
Qualitätskontrollen erzeugen keine Qualität.

‰ Die richtigen Dinge von Anfang an richtig tun.

‰ (Text-)Qualität des Ausgangstextes verbessern


Terminologiedatenbank pflegen
Redaktionsleitfaden
Dokumentvorlagen
Stilempfehlungen
...
‰ Lokalisierung ist in Produktplanung integriert

‰ realitätsgerechte Terminplanung
Beispiel: Stilempfehlungen
Qualität der Übersetzung - Software

‰ Software - interne Bewertung


Texte sind in Ressourcedateien ausgelagert
Strings werden übersetzt und wieder eingelesen
Compilierung und Erstellung eines lauffähigen Programms
Testcenter
Software und Online-Hilfe
alles italienisch?
gehen alle Fenster auf?
funktionierts?
Fehlerworkflow
Projektleiter

‰ Software - externe Bewertung


Programm geht an den Partner
Qualität der Übersetzung - Handbuch

Word Dokumente sind übersetzt


‰ Dokumentvorlage prüfen
Formate richtig?
Formate richtig verwendet?

‰ Text durchblättern
alles italienisch?
Seitenumbrüche?
Inhaltsverzeichnis aktualisieren
Index aktualisieren
Querverweise
Leerzeichen

‰ Abbildungen und Screenshots


Fenstertitel richtig?
Aufrufe in Abbildungstitel
Feld-/Funktionsbeschreibungen in Screenshot und Text übereinstimmend?
Qualität der Übersetzung - Online-Hilfe

HTML-Seiten sind übersetzt


‰ Einlesen der HTML-Seiten, des Inhaltsverzeichnisses, der Keywords
‰ Formales Prüfen
Anzahl der HTML-Seiten richtig?
Fehler beim Einlesen?
alles italienisch?
Hidden Keywords deutsch?
Contextstrings deutsch?
alle Grafiken vorhanden?

‰ Text und Layout


alles italienisch?
richtiges Stylesheet richtig verwendet?
Leerzeichen vor und nach Icons
Qualität der Übersetzung - Online-Hilfe

‰ Build durchführen
Fehler?
„seltsame“ Zeichen: z. B. Hochkommata, Tag-Fehler
Linktest - Stichproben
Funktionalitätstest - Suche, Siehe auch, Pop-Ups

‰ Testcenter
‰ Produktleiter
‰ Partner
Qualität der Übersetzung - Stilprüfungen

‰ Anglizismen - Denglish?

‰ genesisWorld spezifische Begriffe: Firmenbildung, Archivierungsvorlage, PIA-


Eintragsassistent, Adressansicht - Adressenansicht

‰ computertechnische Begriffe: virtueller Speicher, Festplatte, Verzeichnis

‰ Wie sage ich etwas? Klicken Sie im Menü Datei auf Speichern ..., öffnen Sie
das Fenster Adresse neu anlegen / ändern ...

‰ Orientierung an Microsoft Glossar

‰ Orientierung an Partner

‰ Information des Dienstleisters

‰ Pragmatik im Vordergrund
Qualität der Übersetzung - Rückmeldungen
Fazit

‰ Lokalisierung planen

‰ Teamarbeit

‰ Ansprechpartner benennen und veröffentlichen

‰ Auswahl des Dienstleister

‰ Terminologie!

‰ Quelltexte: garbage in, garbage out

‰ Stil des Unternehmens - allgemeine Orientierung

‰ Übersetztes „optisch“ prüfen

‰ Rückmeldungen!

‰ Druckversion durch Auftraggeber


Vielen Dank

für Ihre Aufmerksamkeit

Barbara Kratzer Ohlow


CAS Software AG
Wilhelm-Schickard-Str. 10 - 12
(im Technologiepark)
76131 Karlsruhe
barbara.kratzer@cas.de
4. Vortrag Heidelberger Druckmaschinen AG

Verantwortlich dafür
Peter Oehmig
peter.oehmig@heidelberg.com

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 1 von 20


13.05.02

Von Diogenes bis Krösus – Qualitäts-


management im Übersetzungsprozess
Peter Oehmig, S-RD-DS 3
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Wer ist Heidelberg ?


Marktführer im Bereich Bogenoffset.
„Old bird“ der „old economy“ – 152 Jahre.
Die Unternehmen der Heidelberg-Gruppe decken den
gesamten Bereich der grafischen Industrie ab.
Über 120 000 Kunden weltweit.
5,3 Mrd. Euro Jahresumsatz.
26 000 Mitarbeiter.
Produktionsstandorte und Dokumentationserstellung in
Deutschland, Frankreich, USA, Niederlande, Schweiz...

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 3 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Übersetzungsvolumen
Anzahl und Sprachen
Bedienungsanleitungen
in den 11 EU-Sprachen:
1 500 Seiten x 10 800 000 €

Serviceanleitungen
in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch:
3 000 Seiten x 3 400 000 €

Benutzeroberflächen
in 25 Sprachen:
150 000 €

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 4 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Das TITO-Prinzip
Trash
In
=
Trash
Out

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 5 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Definition Qualität
Qualität ist ...

... wenn der Text seinen


Zweck erfüllt!

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 6 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Definition Qualität
Textarten und Anforderungen
Vertrag, Urkunde, Vorabdoku
Literatur Patentschrift, Gesetz

Stil Termin
Eindeutigkeit
Werbung des Inhaltes Seriendoku

Kulturelle Verständlichkeit
Adaption Richtigkeit
© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 7 von 20
Qualität ist...
...abhängig vom Verwendungszweck des Textes.
Eine literarische Übersetzung muss neben der Übertragung des
Inhaltes noch einige andere Dinge übermitteln, die zwischen den
Zeilen stehen. Der Übersetzer sollte in der Lage sein, spezielle
Dialekte, Slangs, Wortspielereien, Humor und Witze so zu
übertragen, dass sich beim Leser der Zielsprache möglichst
ähnliche Gefühle, Empfindungen und Assoziationen einstellen
wie beim Leser des Originals.
Diese Leistung erfordert hohe Sprach- und Kulturkompetenz in
Quell- und Zielsprache. Oft wird sie relativ schlecht bezahlt und
ist manchmal nur eingeschränkt möglich, wenn die Leser in der
Quell- und in der Zielsprache verschiedenen Kulturkreisen
angehören.

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 8 von 20


Die Übersetzung juristischer und wirtschaftlicher Texte gelingt nur
einem Übersetzer, der neben der Sprachkompetenz die
erforderlichen juristischen und wirtschaftlichen Kenntnisse über
die beteiligten Nationen besitzt. Die Betonung liegt hier auf
Nation, da ein Vertrag, der für ein Unternehmen in Frankreich
übersetzt wird, vielleicht auf anderen rechtlichen Grundlagen
beruht als ein Vertrag in der selben Sprache für ein
frankokanadisches Unternehmen.
Bei Vertrags- und Rechtsübersetzungen ist die Eindeutigkeit der
Interpretation sehr wichtig. Fehler, die in der literarischen
Übersetzung nicht auffallen, können hier teuere gerichtliche
Auseinandersetzungen verursachen oder zu diplomatischen
Verstimmungen im zwischenstaatlichen Bereich führen.
Anweisende Texte in Betriebs- und Servicedokumentation müssen
so übersetzt werden, dass der Benutzer damit zum Ziel kommt.
Hier kommt es auf die möglichst exakte inhaltliche Übertragung
an, der Übersetzer muss deshalb ausreichende Kenntnisse im
entsprechenden technischen Fachbereich besitzen.
© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 9 von 20
Der Stil soll bewusst einfach und konsistent gehalten werden.
Muttersprachler in der Quellsprache tun sich mit dieser
Forderung oft leichter. Muttersprachler in der Zielsprache neigen
eher dazu, den Text etwas anspruchsvoller zu gestalten. Dies
erschwert es den Menschen, welche die Zielsprache nur als
Zweitsprache beherrschen, den Text richtig zu verstehen.
Die Qualitätskriterien im Bereich der Technischen Dokumentation
sind variabel. Bei einer Messepräsentation ist es wichtig, dass
die Software lokalisiert und die Verkaufs-, Werbe- und
Bedienungsunterlagen in der Zielsprache vorhanden sind.
Kleinere Mängel werden um die Einhaltung des Termins willen
akzeptiert. Bei den Wartungsunterlagen für ein Flugzeug oder
den Einstellanweisungen für eine Herz-Lungen-Maschine
können Holprigkeiten im Stil akzeptabel sein. Ein einziger
übersehener Zahlendreher kann dort aber fatale Folgen haben.

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 10 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

So läuft der Hase...


1. Quelltext erstellen
2. Quelltext prüfen durch Lektorat / Multilint
3. Quelltext verriegeln
4. Übersetzung vorbereiten mit Star Transit
5. Terminologie einsteuern mit TermStar
6. Übersetzung / Terminologie an Übersetzer liefern
7. Rückfragen mit Übersetzer klären
8. Übersetzung in das Redaktionssystem einspielen
9. „Kurze“ Qualitätsprüfung mit Transit und Formalprüfung
10. Korrektur lesen durch Übersetzer
11. Korrekturen einarbeiten und publizieren
12. Distribution
13. „Lange“ Qualitätsprüfung durch Vertretung / Kunde
© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 11 von 20
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Qualitätsbausteine Quelltext
Diogenes
• Verständlich schreiben
• Korrektur lesen lassen
• Wörterliste erstellen
• Für Übersetzer Leistungsumfang definieren
• Zwei offene Ohren für Übersetzerfragen

Krösus
• Sprachkontrolle (Multilint, Capito...)
• Terminologie erstellen
• Korrektorat, Lektorat
• Produktschulung / Prototyperstellung für Übersetzer

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 12 von 20


Wenn Sie für die Erstellungskosten des Quelltextes
¾
• weniger als drei Sprachen erhalten, dann müssen Sie die
Übersetzungsfreundlichkeit des Quelltextes oder den
Übersetzungsablauf verbessern (oder Sie bezahlen Ihre Übersetzer
fürstlich).
¾
• drei bis fünf Sprachen erhalten, dann ist der Quelltext in
brauchbarer Qualität und der Übersetzungsablauf generell in
Ordnung (in Details sind vielleicht noch Verbesserungen möglich).

• mehr als fünf Sprachen erhalten, dann haben Sie bei


Quelltext und Übersetzungsablauf das Optimum weitgehend
erreicht (oder Sie beuten Ihre Übersetzer schamlos aus).

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 13 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Prüfkriterien Übersetzungsqualität
Diogenes
• Rechtschreibprüfung, Formalienprüfung, Zahlenprüfung
• Termineinhaltung
• Rückfragen des Übersetzers auswerten
• Stichprobe zurück übersetzen lassen
• „lange“ QP durch Vertretung / Kundenrückmeldung

Krösus
• Terminologiekontrolle durch Werkzeug
• Kontrolle durch zweiten Übersetzer
• Kontinuierliche Qualitätsbewertung nach Normen und
Bewertungstabellen

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 14 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Aufwände
Diogenes opfert etwa 10 % des Übersetzungsbudgets
Krösus investiert bis 20 %
Bei sehr heiklen Gebieten (Medizin, Patente...) darf es auch
mehr sein.

Aber...
...es gibt keine 100 % Sicherheit,
deshalb Betriebs- oder Berufshaftspflicht

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 15 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Nutzen
Qualitätsmanagement nützt
dem Benutzer der Dokumentation
dem Ansehen des Unternehmens und des Produktes
dem Übersetzer und dem Redakteur durch geringere
Haftungsrisiken

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 16 von 20


Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

...deshalb
Steigen
Sie
ein
ins
Qualitätsmanagement!
© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 17 von 20
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess 13.05.02

Herzlichen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit!

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 18 von 20


5. Vortrag D.O.G. GmbH

Verantwortlich dafür
Dr. François MASSION
francois.massion@dog-gmbh.de

• Auf der Webseite www.dog-gmbh.de finden Sie Tipps und Tools, z. B. eine
Demoversion von Termi-Dog und div. Hilfsmittel.
Dokumentation ohne Grenzen GmbH

Null-Fehler auch bei


Übersetzungen?
Dr. François MASSION
(francois.massion@dog-gmbh.de)
INHALT

1. Kurze Präsentation von DOG

2. Was ist Qualität?

3. Der Übersetzungsprozeß

4. Tools & Methoden: Vorführung

5. Was können Sie selbst tun?


D.O.G. stellt sich vor
• 1999: Gründung D.O.G. GmbH D.O.G. GmbH

Softw.-Entwickl.
Übersetzungen
• Standort: Hemmingen (bei Stuttgart)

Redaktion
• Nach ISO 9001 zertifiziert
• Anfang 2002: 9 festangestellte
+ 400 freiberufliche Mitarbeiter
• Firmenstrategie:
– „Vorsprung durch Technik“
– Finanzierbare Lösungen für Übersetzer
und Redakteure:
• DocMill = Dokumentenmanagementsystem unter 10.000
Euro (Datenbank verwaltet Bausteine und generiert Word-
Dokumente)
• TermiDOG = Terminologieextraktionstool (250 Euro)
Was ist Qualität?
• Übersetzung an sich

aber auch:
• Technik (Formate, Hyperlinks, Software)

• Termine

• Service
Qualität eines Geräts

• Parameter + Eigenschaften definiert


• Objektiv messbar
– Leistung
– Geschwindigkeit / Umdrehungen
– Verbrauch
– Maße
– Usw.
Normen und Richtlinien

• DIN 2345 „Übersetzungsmanagement und


Qualitätssicherung“
• ISO 9000-9004
• SAE J 2450 „Übersetzungs-Metrik“
Versuch einer Umsetzung
• Versuch, objektiv messbare Kriterien zu definieren
• SAE-Kriterien
Übersetzungsprozeß
ANALYSE DOKU
& Basisterminologie

n
Translation
Memory
(TRADOS / TRANSIT)

o
ÜBERSETZUNG

p
QA Tools

Pflege Daten
Schritt 1:
Dokumentationsanalyse & Terminologie
• Welche Stellen bereiten dem Übersetzer Probleme?
– Abkürzungen
– Uneinheitliche Terminologie
für offene Bäder das Für offene Bäder wird das
Ausdehnungsgefäß absperren Expansionsgefäß einfach
abgesperrt

– Bildschirmtexte: zu übersetzen oder nicht?


• Welche Terminologie ist klärungsbedürftig?
Kann die Formatierung die Arbeit mit Translation Memory Tools
Schritt 2:
Prüfpunkte festlegen
Wie kann man bei 1000 Seiten und 1000 Begriffen prüfen, daß der
Übersetzer die Terminologie konsistent eingehalten hat?
Interne Tools unterstützen die Prüfung folgender Punkte:

•Einhaltung der
Terminologie
•Korrektheit der Zahlen
•Vollständigkeit der Tags
•Vollständigkeit der
Übersetzung
Schritt 3:
Arbeit des Reviewers vorbereiten

Die Tools und Makros:


• Prüfen der Terminologie
• Prüfen der Konsistenz
• Prüfen der Zahlen
• Prüfen der Vollständigkeit

(Vorführung)
Über das Einzelprojekt hinaus...

( ) PROJEKT ( Feedback
)
Planung &
Organisation (in beiden
Richtungen)

•Terminologie •Terminologie
•Abläufe •Übersetzungsqualität
•Anweisungen.. •Aktualisierung &
Pflege
Was können Sie selbst tun? (1)

(1) Sie haben keine Translation Memory Tools


(Trados o.ä.)
• Rechtschreibprüfung
• „Formalien“ prüfen
• Inhaltsverzeichnis
• Zahlen
• Layout
• Vollständigkeit
• Einfache Konsistenzprüfung der Übersetzung:
Text alphabetisch sortieren
Was können Sie selbst tun? (2)

(2 ) Sie haben Translation Memory Tools (Trados o.ä.)


• Konsistenzprüfung im Memory
• Konsistenzprüfung in Excel oder in unclean-Dateien
Was können Sie selbst tun? (3)

Nicht reparieren Vorbeugen!

• Klare Anweisungen (Stil, Was übersetzen, ...)


• Terminologie vorgeben
• Referenzmaterial (in 2 Sprachen!), Zeichnungen,
Bilder...
• Ansprechpartner für Rückfragen
• Ausreichend Zeit
• Feedback
Dokumentation ohne Grenzen GmbH

Danke fürs
Zuhören!

Kontakt: François MASSION


E-Mail: francois.massion@dog-gmbh.de
Tel.: 07150 / 95 42 - 40

D.O.G. Dokumentation ohne Grenzen GmbH -Saarstr. 32/1 – 71282 Hemmingen - Tel.: 07150 / 95 42 - 40
6. Fazit, Tipps

Verantwortlich dafür ist Peter Oehmig


• Den magischen Schalter, den man einfach umlegt und man hat die 100%-Qualität,
können wir Ihnen nicht anbieten. Qualitätsmanagement ist ein Lern- und
Übungsprozess für alle am Erstellungs- und Übersetzungsprozess Beteiligten.
Nachfolgend sind einige Punkte, die Sie beachten sollten.
• Ohne Qualität im Quelltext keine brauchbare Übersetzung. Diese Aussage wurde
von allen Referenten hervorgeoben.
• Beginnen Sie mit der Qualitätsverbesserung bei sich selbst. Will heißen, als Autor
mit dem Quelltext und Terminologie, mit besserer Arbeitsvorbereitung für den
Übersetzer. Als Übersetzer mit aktiverem Nachfragen und einem
Anforderungskatalog für die Übersetzungsabwicklung, den Sie dem Autor zur
Verfügung stellen.
• Qualitätsprüfung heißt Stichprobenprüfung. Automatisierte Prüfungen und
Formalprüfungen sollten Sie auf den gesamten Auftrag anwenden,
Rückübersetzung und Korrekturlesen auf eine Auswahl von 5-10 % des
Gesamttextes.
• Interessante Links finden Sie auf den Webseiten der tekom, vom BDÜ, vom ADÜ,
von D.O.G., muegge.cc, Alpnet, Star, IBM, bei „übersetzen.de“, SAP, bei Alexander
von Oberths „Techwriters Home“ oder suchen Sie mit mit den Begriffen
„Übersetzung“ , „SAE J 2450“, ÖNORM D 1200, DIN 2345 einfach mal im Web.
• Teilen Sie uns Ihre Ergänzungen, Hinweise und Kritik mit. Email an
peter.oehmig@de.heidelberg.com genügt. Wir freuen uns auch über Mitwirkende
beim Projekt „tekom-Qualitätsatlas“. Federführend dabei ist Prof. Robert Schäflein-
Armbruster an der FH Furtwangen. Themen sind alle Qualitätsaspekte in der TD.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Errare humanum est!
Ferrari
muegge.cc
(Irren ist menschlich...)
CAS Software
... deshalb sollten Sie auf
HEIDELBERG Qualitätsprüfung nie
D.O.G.
verzichten!
Diskussion

Fazit
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Eine Qualitätsprüfung findet


immer statt!
muegge.cc
(Überlassen Sie diese aber nicht nur
dem Benutzer...)
CAS Software

Nutzen des Qualitätsmanagements


HEIDELBERG • Benutzerfreundlichkeit durch Verständlichkeit
• Frühere Fehlererkennung und -beseitigung
D.O.G. • Reduzierung des Risikos der Produkthaftung
• Reduzierung der Gefahr der Produkt-
beschädigung durch Fehlbedienung
Diskussion
• Besseres Firmenimage und höheres
Käufervertrauen
Fazit • ...
Eine Qualitätsprüfung findet immer statt – der Anwender wird mit
Sicherheit überprüfen, ob er mit der für ihn übersetzten Anleitung
zurecht kommt. Schafft er es nicht, kann die fehlende Qualität
teuer kommen, deshalb müssen Sie Ihr „Sicherheitsnetz“ der
internen Qualitätsprüfung schon vorher aufspannen.
Nachfolgend erhalten Sie Hinweise, die Ihnen auch mit
schmalem Budget und ohne Kenntnisse der Fremdsprache
Rückschlüsse auf das ermöglichen, was Sie dem Anwender in
der Zielsprache in die Hand geben.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung

muegge.cc
10 Punkte,
CAS Software die Ihnen bei der
HEIDELBERG
Etablierung des
Qualitätsmanagements
D.O.G.
helfen
Diskussion

Fazit
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Andere zu kritisieren ...

1
muegge.cc ... hat noch niemandem die
CAS Software eigene Leistung erspart!
HEIDELBERG Qualität im Quelltext =
Qualität in der Übersetzung
D.O.G.

Diskussion • (Leitfaden, Terminologie,


Textstil, Terminplanung...)
Fazit
Qualität ist...
... abhängig der Qualität des Quelltextes.
Wenn der Quelltext Raum für Inhalts- und Stilinterpretationen lässt,
muss der Autor die Grundlagen des „Technical Writing“ noch
etwas üben. Wenn die Terminologie nicht einheitlich ist, muss in
diesem Bereich noch gearbeitet werden.
Einfach zu prüfen und zu bewerten ist das Qualitätskriterium
„Verhältnis der Erstellungskosten zu den Übersetzungskosten“.
Wenn Sie für die Erstellungskosten des Quelltextes
! weniger als drei Sprachen erhalten, dann müssen Sie die
Übersetzungsfreundlichkeit des Quelltextes oder den
Übersetzungsablauf verbessern (oder Sie bezahlen Ihre Übersetzer
fürstlich).
! drei bis fünf Sprachen erhalten, dann ist der Quelltext in brauchbarer
Qualität und der Übersetzungsablauf generell in Ordnung (in Details
sind vielleicht noch Verbesserungen möglich).
! mehr als fünf Sprachen erhalten, dann haben Sie bei Quelltext und
Übersetzungsablauf das Optimum weitgehend erreicht (oder Sie beuten
Ihre Übersetzer schamlos aus).
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Qualität ist ...

2
muegge.cc
... wenn der Text seinen Zweck
CAS Software erfüllt.
HEIDELBERG
Das Qualitätsmanagement muss
text- und zielgruppengerecht sein.
D.O.G. Passen Sie Ihre Qualitätsprüfung
an Termin- und Budgetvorgaben
Diskussion
an.
Fazit
Qualität ist...
... nicht nur von sprachlichen Kriterien abhängig.
Eine genügende Qualität ist erst erreicht, wenn der Text
! vollständig
! inhaltlich richtig
! termingerecht und
! an den Verwendungszweck angepasst
zur Verfügung steht.
Viele Qualitätsprüfverfahren und Normen konzentrieren sich auf die
sprachlichen Aspekte des Textes und lassen die
nichtsprachlichen Aspekte weitgehend unberücksichtigt.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Qualität ist ...

3
muegge.cc ... messbar!
Maßstäbe finden Sie z. B. in
CAS Software • SAE J2450
HEIDELBERG
• ÖNORM D 1200 / D 1201
• DIN 2345, ISO 900x
D.O.G. • tekom-Fachschriften
Diskussion
• Microsoft Quality Standard
• in unseren Unterlagen
Fazit • ...
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Qualität ist ...

4
muegge.cc
• ... selten zu 100 % erreichbar.
CAS Software
• QM bringt Sie diesem Ziel aber
HEIDELBERG
möglichst nahe.
• Restrisiken durch
D.O.G. Berufshaftpflicht absichern
Diskussion
(lassen)!

Fazit
Möglichkeiten und Grenzen der Qualitätssicherung
Die Übertragung von Informationen aus einer Sprache in eine andere ist immer
verlustbehaftet. Eine absolut hundertprozentige Übertragung des Quellkontextes
(Sprache, Kultur, Zielgruppe) ist wegen der verschiedenen Kulturen und der
unterschiedlichen Bedeutungsumfänge von Worten in verschiedenen Sprachen
kaum möglich.
Das englische Wort „Bolt“ kann – je nach Befestigungsart und -ausführung im
Deutschen als „Schraube“ oder als „Bolzen“ übersetzt werden. Die deutsche
Sprache legt hier den Fokus auf die Form (hat es ein Gewinde und einen
Schraubenkopf, dann ist es eine Schraube; ist es glatt, dann ist es ein Bolzen).
Die englische Sprache legt den Focus auf die Funktion, die Art der
Verbindungstechnik entscheidet über „Screw“ oder „Bolt“.
Reduzieren lässt sich dieser Übertragungsverlust durch direkten Kontakt von Autor
und Übersetzer, durch Schulung der Übersetzer oder indem Sie dem Übersetzer
das zu beschreibende Gerät zeigen oder zur Verfügung stellen.
Qualitätsprüfung ist kein Selbstzweck. Kosten- und Termindruck zwingen zu
Kompromissen und Abstrichen bei der theoretisch erreichbaren „99 %-Qualität“.
Qualitätsprüfungen, die aufgrund ihres Zeit- und Ressourcenbedarfs den
verfügbaren Kosten- und Terminrahmen sprengen, verbieten sich von selbst.
Eine lückenlose Qualitätsprüfung ist teuer und nicht immer praktikabel. Beim
Balanceakt zwischen Aufwand und Sicherheit müssen Sie Schwerpunkte setzen,
für die meisten Prüfungen reichen Stichproben.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Qualitätsprüfung allein ...

5
muegge.cc
... erzeugt keine Qualität!
CAS Software 1. Fehler entdecken
2. Ursachen analysieren
HEIDELBERG
3. Rückmeldeschleifen schaffen
D.O.G. 4. Übersetzungsabläufe im Team
verbessern
Diskussion

Fazit
Qualität ist...
... abhängig von der Organisation des Übersetzungsablaufs.
Der interne Übersetzer liefert die beste Qualität, weil er den Autor des Quelltextes in
Zweifelsfällen sofort und direkt befragen kann. Aus den Rückfragen kann der
Autor für zukünftige Texte lernen. Achten Sie bei der Zusammenarbeit mit
externen Übersetzern und Agenturen darauf, dass Textersteller und Übersetzer
in direktem Kontakt stehen. Wenn eine Frage den Weg vom Übersetzer über
den Koordinator des Übersetzungsbüros und den Koordinator des Auftraggebers
bis zum Autor gehen muss und die Antwort den gleichen Weg wieder zurück,
geht zu viel Information und Zeit verloren.
Termingestaltung ist der zweite Eckpfeiler der Übersetzungsorganisation. Wenn Sie
die Termine zu eng setzen, reduzieren Sie die erreichbare Qualität. Viele
Übersetzer lehnen leider die Aufträge mit zu knappen Terminen nicht
konsequent ab, sondern liefern unkontrollierte und unkorrigierte Übersetzungen.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Qualität ist ...

6
muegge.cc ... gut dokumentiert!
CAS Software Dokumentieren Sie
• Auftragsvergabe DIN 2345
HEIDELBERG
• Übersetzungsablauf
D.O.G. • Ergebnisse Qualitätsprüfung
• ...
Diskussion

Fazit
Am Anfang steht die Norm
DIN 2345 beschreibt recht genau die Erfordernisse bei der Abwicklung von
Übersetzungsaufträgen, geht aber auf die Qualitätsprüfung nur sehr wenig ein.
Die österreichische ÖNORM D 1200 geht einen Schritt weiter, sie definiert auch
Qualitätskriterien und schlägt eine Einteilung in Qualitätsklassen vor. Noch
detailliertere Prüfkriterien sind im amerikanischen Normentwurf SAE J 2450
aufgeführt.
Alle hier angeführten Normen setzen den Schwerpunkt auf sprachliche Kriterien. Der
Übersetzungsablauf und die dabei auftretenden Schnittstellen und Fehlerquellen
werden noch etwas stiefmütterlich behandelt.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Qualität ist...

7
muegge.cc ...ein Mannschaftssport!
CAS Software Nur im Zusammenspiel von Autor,
Übersetzer, Koordinator, Benutzer
HEIDELBERG
und ... lässt sich das optimale
D.O.G. Ergebnis erreichen.
Diskussion

Fazit
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Dem Fehler ist es egal,

8
muegge.cc wer ihn macht!
CAS Software Benutzen Sie das Qualitäts-
management nicht als Mittel zur
HEIDELBERG
Schuldzuweisung, sondern zur
D.O.G. Verbesserung der Arbeitsabläufe
im partnerschaftlichen Dialog.
Diskussion

Fazit
Dem Fehler ist egal, wer ihn macht
Sehr schnell werden Fehler auf den Übersetzer abgeschoben,
obwohl dieser den Fehler gar nicht verursacht hat oder ihn
nicht vermeiden konnte. Eine Kriterien- und
Bewertungstabelle muss deshalb alle Stationen des
Übersetzungsablaufs erfassen. Bewertet werden kann nur
die Leistung, die vereinbart und bezahlt worden ist.
Ein „klassischer“ Fall vorschneller Schuldzuweisung geschieht
oft bei der Arbeit mit Translation Memories. Häufig
verfälscht eine fehlerhafte und nicht nachgepflegte
Übersetzungsdatenbank die endgültig abgelieferte
Übersetzung. Erwarten Sie vom Übersetzer nicht, dass er
Fehler in vorübersetzten Textteilen korrigiert, wenn er dafür
nicht speziell beauftragt und entlohnt wird. Die Gewichtung
der Kriterien hängt vom Verwendungszweck der
Übersetzung und von den Ansprüchen und Vorleistungen
des Auftraggebers ab.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung Beginnen Sie mit

9
muegge.cc
Diogenes!
1. Nicht aufschieben, gleich
CAS Software
einsteigen!
HEIDELBERG 2. Steigen Sie mit den am
wenigsten aufwändigen
D.O.G.
Methoden in das
Diskussion Qualitätsmanagement ein.
3. Steigen Sie mit zunehmender
Fazit
Erfahrung auf.
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

Einführung
Gestalten Sie das

10
muegge.cc Qualitätsmanagement mit!
CAS Software Ziel unseres Arbeitskreises
ist die Mitwirkung beim
HEIDELBERG
tekom- „Qualitätsatlas TD“.
D.O.G. Wir freuen uns über Anregungen,
Prüfverfahren, Mitwirkung im AK.
Diskussion
Mehr Infos bei
Fazit peter.oehmig@heidelberg.com
7. Hintergrundmaterialien

Verantwortlich dafür
Peter Oehmig
peter.oehmig@heidelberg.com

© Heidelberger Druckmaschinen AG · Carmen Bickle · Folie 1 von 20


technische kommunikation 2001

Zusammenarbeit Technischer Redakteur – Übersetzer

Tandem fahren
Von Peter Oehmig
Wie die Fahrer eines Tandems müssen Technischer Redakteur
und Übersetzer zusammenarbeiten, wenn sie Informationen
verständlich und vollständig in eine Zielsprache übermitteln
wollen. Obwohl die DIN 2345 "Übersetzungsaufträge" die
Auftragsabwicklung und Ablauforganisation detailliert regelt,
entstehen oft Probleme und Effizienzverluste, die nur in enger und
synchroner Zusammenarbeit erfolgreich vermieden werden
können.

Dieser Artikel basiert auf einer Veranstaltung der RG-Baden, bei der die Teilnehmer
die Probleme rund um die Übersetzung diskutierten und Lösungsmöglichkeiten
erarbeiteten. Er richtet sich an Technische Redakteure und Übersetzer.

Vor dem Start

Denken Sie als Technischer Redakteur bereits an die Übersetzung, bevor Sie mit
dem Erstellen Ihrer technischen Dokumentation beginnen. Die nachfolgenden
Parameter bestimmen die Übersetzungsstrategie:

• Welcher Sachverhalt muss übersetzt werden?


• In wie viele Sprachen muss übersetzt werden?
• Wie groß ist der Seitenumfang?
• Wann muss die Übersetzung fertig sein?
• Mit welcher Erstellungssoftware wird gearbeitet?
• Kann schon während der Erstellungsphase übersetzt werden?
• Gibt es bereits Materialien wie Terminologie-Datenbanken, alte
Dokumentation oder Prospekte, die dem Übersetzer helfen können?
• Ist die Übersetzung ein einmaliger Auftrag oder eine Wiederholung, bei der
Textteile weiterverwendet werden können?

Was heißt eigentlich "Übersetzen"?

Laut DIN 2345, 3.1.1.3 besteht die übersetzerische Kompetenz darin, einen
Ausgangstext

• sprachlich korrekt
• fachlich korrekt
• idiomatisch korrekt
• unter Berücksichtigung der Textfunktionen von Ausgangs- und Zieltext
schriftlich in eine Zielsprache zu übertragen.

Kriterien für den "geeigneten" Übersetzer

DIN 2345 bürdet in Absatz 4.1 dem Auftraggeber die Auswahl eines geeigneten
Übersetzers auf. Die Berufsbezeichnung "Übersetzer" ist in Deutschland nicht
geschützt und kein Garant für die Eignung.
Ein "geeigneter" Übersetzer ist natürlich in beiden Sprachen "zu Hause". Neben der
Übertragung der Sprache soll ihm auch die Übertragung des kulturellen Kontextes
gelingen. Er muss seinen Auftraggeber darauf aufmerksam machen können, dass
z.B. eine bestimmte Abbildung im Kulturkreis der Zielsprache missverstanden oder
als anstößig empfunden wird.
Kriterien für die Eignung eines Übersetzers sind:

• die Qualifikation, belegt durch entsprechenden Abschluss, Diplom oder


Studium
• Berufserfahrung, die bei komplizierten und schwierigen Sachverhalten hilft.
• Referenzkunden, die als Beleg für gute Arbeit dienen. Wenn der Übersetzer
auch für einen Mitbewerber arbeitet, sollte er dies offen sagen.
• Zugehörigkeit zu einem Berufsverband (Bundesverband der Dolmetscher und
Übersetzer BDÜ, tekom ...)
• Erfahrungen im Fachgebiet (bei komplexen Technologien oder im
Sondermaschinenbau)
• Probeübersetzungen, vor allem bei großen Aufträgen.
• Technische Ausstattung/Softwareausstattung, die der Aufgabenstellung
gerecht werden muss.

Muttersprachler in der Ausgangs- oder Zielsprache?

Dieser Frage wird häufig zu viel Bedeutung beigemessen. Ideal ist, wenn
Muttersprachler in Ausgangs- und Zielsprache zusammenarbeiten. Wenn es auf die
kulturelle Kompetenz ankommt, etwa bei Werbetexten, ist der im Zielland
aufgewachsene Übersetzer im Vorteil. Bei komplexen Ausgangstexten sammelt der
Muttersprachler der Ausgangssprache Pluspunkte.

Kapazitätsplanung

Qualität ist eine Zeitfrage. Wenn Sie die Termine zu eng setzen und jeden Auftrag als
außerordentlich eilig deklarieren, dürfen Sie sich über geringe Qualität nicht wundern.
Die Übersetzung von fünf bis zehn Seiten einfachem bis mittelschwerem Text ist eine
sportliche Tagesleistung. Zeit für Korrekturlesen müssen Sie noch zusätzlich
einplanen. Bei Erstaufträgen, Einsatz neuer Software oder neuer Technik werden
vielleicht Probeläufe benötigt, die ebenfalls Zeit kosten.
Der Einsatz von Translation-Memory-Systemen und Terminologiedatenbanken kann
– vor allem bei Wiederholungen – die Kapazität steigern. Denken Sie als
Auftraggeber auch daran, dass Übersetzer Urlaub machen. Planen Sie Großaufträge
daher rechtzeitig und gemeinsam mit dem Übersetzer, damit vermeiden Sie
unliebsame Überraschungen.
Als Übersetzer sollten Sie einen zugesagten Termin unbedingt einhalten und
Probleme rechtzeitig zur Sprache bringen. Ein geplatzter Messeauftritt wegen
fehlender Übersetzung kann erhebliche Schadensersatzforderungen nach sich
ziehen und kostet mit ziemlicher Sicherheit einen guten Kunden. Sagen Sie auch mal
NEIN und lehnen Sie einen Auftrag ab, wenn sich der geforderte Termin nicht
realisieren lässt.

Wer bietet Übersetzungsleistungen an?

Interne Übersetzer / interner Sprachendienst


In vielen Firmen sind in den letzten Jahren im Zuge von Outsourcing die internen
Übersetzungsabteilungen reduziert worden, obwohl sie Vorteile bieten wie:

• Größtmögliche Garantie der Geheimhaltung


• Der Übersetzer hat viel Fachkompetenz bei komplizierten Inhalten.
• Konsistenz im Übersetzungsstil
• Direkter Draht zum Technischen Redakteur vermeidet Missverständnisse.
• Abschätzbare, planbare und konstante Leistung
• Wenig Probleme mit Rechnungsstellung, Leistungsbewertung ...

Dem stehen als Nachteile gegenüber:

• Gleichmäßige, konstante Auslastung erforderlich


• Pro Sprache ist ein Übersetzer nötig, bei vielen Sprachen auch eine
Übersetzungskoordination.

Externe Einzelübersetzer
Bei geringem Auftragsvolumen oder bei Bedarfsspitzen können Sie Aufträge an
externe Einzelübersetzer vergeben. Pluspunkte:

• Kosten entstehen nur für erbrachte Leistungen.


• Bei längerer Zusammenarbeit erwirbt der Übersetzer Fachkompetenz.
• Der Übersetzer ist direkter Ansprechpartner des Technischen Redakteurs.
• Konsistenter Übersetzungsstil

Nachteile:

• Begrenzte Ressourcen und technische Ausstattung erfordern Vorplanung und


Absprachen
• Viele Sprachen erfordern viele Übersetzer und damit wird eine
Übersetzungskoordination notwendig.

Agentur / Übersetzungsbüro / Sprachendienst


Diese Anbieter übernehmen häufig den gesamten Übersetzungsauftrag für alle
Sprachen. Wenn Ihnen keine interne Übersetzungskoordination zur Seite steht,
können Sie von folgenden Vorteilen profitieren:

• Bei großen Aufträgen mit engen Terminen und "Schnellschüssen" wird der
Auftraggeber organisatorisch entlastet.
• Agenturen übernehmen auch Dienstleistungen, die über die Übersetzung
hinausgehen, bis hin zur Layoutkontrolle und Publikationserstellung.
• Sie beherrschen Aufträge mit speziellen Anforderungen an Software und
Ausstattung.
Nachteile gibt es aber auch hier:

• Häufig besteht kein direkter Kontakt zwischen Übersetzer und Technischem


Redakteur.
• Die Aufträge werden von verschiedenen, wechselnden Übersetzern
bearbeitet, dadurch kann der einzelne Übersetzer weniger Fachkompetenz
aufbauen.
• Bei der parallelen Auftragsbearbeitung durch mehrere Übersetzer leidet die
Konsistenz im Übersetzungsstil.

Vertretung / Vertriebsbüro im Zielland


Diese Möglichkeit wird häufig nicht richtig genutzt oder sogar ignoriert. Dabei lohnen
sich gute Kontakte zum Vertriebspartner:

• Er kennt sowohl Ihr Produkt als auch die Kultur und Sprache in seinem Land.
• Speziell für Sprachen wie Chinesisch, Japanisch oder Russisch findet der
Vertriebspartner oft die besseren und preiswerteren Übersetzer.
• Der Vertriebspartner ist die erste Adresse für die Qualitätskontrolle.
• Gute persönliche Kontakte helfen, folgende Nachteile zu verringern:
• Die Kommunikationswege sind lang, Sie müssen mehr Zeit einplanen.
• Die Termintreue ist oft nicht gewährleistet.
• Sie selbst haben kaum Kontrolle darüber, wer wann in welcher Qualität
übersetzt.

Wie finden Sie den richtigen Übersetzer?

Durch Mund-zu-Mund-Empfehlungen von Kollegen – dies ist der häufigste Suchweg.


Als Übersetzer sollten Sie wissen: Gute Arbeit spricht für sich und erspart
aufwendige Werbung.

• Gelbe Seiten: Der Übersetzer im lokalen Fernsprechbuch arbeitet in der Nähe.


Dies ist dann wichtig, wenn er sich das Produkt vorher anschauen sollte.
• BDÜ (www.bdue.de): Auf der Homepage des BDÜ gibt es eine
Suchmaschine, die viele Sprachen und Bereiche abdeckt.
• tekom-Dienstleisterverzeichnis (www.tekom.de), Zeitschrift ‚technische
kommunikation‚: gute Quelle für Büros und Agenturen, besonders für
Software-Lokalisierung.

Was müssen Sie vereinbaren?

Speziell bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern besteht erheblicher


Regelungsbedarf, der in DIN 2345, 4.2 aufgeführt ist. Hier einige Punkte:

• Ansprechpartner für Organisation und Sachfragen: Vereinbaren Sie, wer diese


Funktion auf Redaktions- und auf Übersetzerseite wahrnimmt.
• Vereinbaren Sie bestimmte Ansprechzeiten.
• Leistungsumfang: Beschreiben Sie genau, was Sie haben wollen (auch die
Anzahl der im Preis enthaltenen Korrekturläufe).
• Leistungsbewertung, Bezahlung und Qualitätskontrolle
• Termine für die Lieferung in der Ausgangssprache und in der Zielsprache
• Sanktionen bei Fristüberschreitung
• Lieferform und Lieferweg: Vereinbaren Sie die technische Seite (Datenträger
und -formate, E-Mail-Adressen ...) und machen Sie Probeläufe.
• Bereitstellung und Überlassung von Software oder Terminologie-Daten
• Backup/Aufbewahrungsfristen (hat DIN vergessen): Legen Sie fest, wer die
Daten für Wiederholaufträge aufbewahrt und wie lange.

Vereinbaren Sie alle Regelungen schriftlich. Wenn Sie hier etwas mehr Zeit
investieren, vermeiden Sie später Missverständnisse und Diskussionen. Bei vielen
Einzelaufträgen können Sie auch einen Rahmenvertrag abschließen.

Verschwiegenheit und Geheimhaltung

Jeder Übersetzer ist zur Verschwiegenheit verpflichtet (der Punkt Geheimhaltung


wurde von vielen Teilnehmern beim RG-Treffen als unproblematisch eingestuft).
Allerdings habe ich in den letzten neun Jahren folgende Irrläufer in meinen
Übersetzungen gefunden: Ein Entwurf für eine Heiratsanzeige, zwei glühende
Liebesbriefe (nicht an mich ...), einen Einkaufszettel, zwei Gerichtsurkunden, zwei
Mietverträge, einen Lebenslauf, vier Mal komplette Korrekturabzüge für andere
Kunden (schade, kein Patententwurf unserer Mitbewerber dabei ...). Seien Sie daher
sorgfältig im Umgang mit fremden Daten – als Technischer Redakteur und als
Übersetzer.

Qualitätskontrolle bei Übersetzungen

Voraussetzung für eine gute Qualität ist ein guter Ausgangstext. Erwarten Sie nicht,
dass der Übersetzer unverständliche Formulierungen auflöst oder sachliche Fehler
korrigiert – das darf er nicht, denn der Ausgangstext ist für ihn verbindlich (DIN 2345,
5.1). Wenn er Sie auf Probleme und Fehler hinweist oder rückfragt, sollten Sie zwei
offene Ohren dafür haben. Wenn Sie als Technischer Redakteur durch ständige
Rückfragen von Übersetzern genervt sind, besteht Verbesserungsbedarf bei Ihrem
Schreibstil! Unterstützen Sie Ihre Übersetzer durch Hilfsmaterial, Vorplanung,
Zusammenarbeit und vernünftige Termine.
Die Qualität der Übersetzung misst sich daran, wie präzise der Ausgangstext in die
Zielsprache übertragen wurde. Qualität hat ihren Preis und sorgfältiges Arbeiten will
bezahlt sein. Schlecht übersetzte Dokumentation ist eine Zeitbombe, die noch nach
Jahren explodieren kann. Deshalb Qualität ermöglichen und prüfen!

Kontrollpflicht des Übersetzers

Als Übersetzer müssen Sie den Text auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüfen,
bevor Sie ihn abliefern. Wenn Sie mit einem Translation-Memory-System arbeiten,
fordern Sie bei gedruckten Anleitungen layoutverbindliche Papierausdrucke an, die
auch die Prüfung der Silbentrennung und der Bild-Text-Zuordnung ermöglichen.
Bewahren Sie Korrekturabzüge und Referenzexemplare auf und dokumentieren Sie
Ihre Arbeit exakt; im Falle einer Schadensersatzforderung hilft Ihnen das sehr.
Kaufen Sie sich einen Flachbettscanner und einen CD-Brenner und archivieren Sie
den gesamten Auftrag einschließlich Schriftwechsel. Verkaufen Sie Ihre
Übersetzungsleistung nie ohne Korrektur!

Kontrollmöglichkeiten für den Auftraggeber


Ein guter Prüfer ist der Anwender im Zielland, z.B. ein Monteur Ihres
Vertriebspartners, der die technische Dokumentation korrigiert. Die Anzahl seiner
Fehlerstriche ist ein guter Indikator für die Qualität. Nachteil: Es dauert oft lange, bis
jemand die Zeit dafür findet.
Schneller geht es, wenn Sie die Übersetzung (evtl. nur Stichproben) einem zweiten
Übersetzer geben. Manchmal bezahlen Sie dann aber Korrekturen, die nur den Stil
ändern anstatt zur sachlichen Richtigkeit beizutragen. Korrekturarbeit ist in
Übersetzerkreisen übrigens nicht sehr beliebt.
Hinweise auf Qualitätsmängel sind z.B. Sprachenmix (amerikanisches und britisches
Englisch, europäisches und brasilianisches Portugiesisch ...), Stilbrüche (durch
mehrere verschiedene Übersetzer) oder unterschiedliche Worte für die gleiche
Sache.
Auch ohne Sprachverständnis kann man einige Bewertungskriterien für Qualität
erarbeiten:

• Termintreue: Wer seine Termine regelmäßig nicht einhält, ist zumindest ein
schlechter Organisator.
• Rechtschreibprüfung: Prüfen Sie den Text mit Ihrem Programm und dem
passenden Wörterbuch. Wenn sich dabei noch Fehler herausstellen, hat sich
der Übersetzer keine Zeit für die automatische Rechtschreibprüfung
genommen – und für andere Qualitätsprüfungen wohl auch nicht.
• Anzahl doppelter oder fehlender Leerzeichen: je mehr Fehler, desto
schlechter.
• Anzahl der Rückfragen des Übersetzers beim Technischen Redakteur: Ein
Übersetzer, der Ihnen "Löcher in den Bauch" fragt, mag lästig sein. Aber er
arbeitet intensiv am Text und erreicht ein besseres Ergebnis. Bei Agenturen
fragt häufig niemand zurück, was sich negativ auf die Qualität auswirken kann.
• Datenhandhabung: Wer unlesbare, virenverseuchte oder die falschen Dateien
schickt, hat in der Organisation einiges zu verbessern.
• Ansprechbarkeit: Gut ist, wenn es auf der Übersetzerseite einen
Ansprechpartner gibt, der zu festgelegten Zeiten erreichbar ist und kompetent
und freundlich Auskunft gibt.

Leistungsbewertung und Entlohnung

Wenn Sie Zählprogramme zur Leistungsbewertung einsetzen, sollten Sie


vereinbaren, wer zählt und wie bei Abweichungen verfahren wird. Prüfen Sie die
Funktion Ihres Zählprogramms. Beim Einsatz von Translation-Memory-Systemen
müssen Sie Vergütungen für (teilweise) vorübersetzte Textteile aushandeln.
Häufigste Abrechnungsbasis ist der Zeilenpreis in Zeilen der Zielsprache, je nach
Schwierigkeit und Sprache etwa 2–4 DM pro Zeile. Bei Sprachen mit eigenen
Schriftsystemen (Japanisch, Chinesisch ...) ist die Berechnung von Wort- oder
Zeilenzahl der Ausgangssprache üblich: bei Wortbasis etwa 0,35–1 DM pro Wort
(einschließlich eines Korrekturlaufs). Terminologierecherchen sind mit etwa 2–4 DM
pro Wort zu entlohnen. Bei Arbeiten auf Zeitbasis (Korrekturlesen, Überprüfen der
Software an der Maschine ...) erhält der Übersetzer etwa 80–150 DM pro Stunde.
Nebenkosten (Fahrt, Telefon ...) werden zusätzlich berechnet.
Sie sind am Ziel!
Das Tandem Autor und Übersetzer läuft optimal, wenn Sie DIN 2345 zu Rate ziehen,
exakt planen und vereinbaren, miteinander sprechen und auch die Interessen Ihres
Mitfahrers berücksichtigen.
Das Tandem Autor und bersetzer luft optimal, wenn Sie DIN 2345 zu Rate
ziehen, exakt planen und vereinbaren, miteinander sprechen und auch die
Interessen Ihres Mitfahrers bercksichtigen.
10 Gebote für den Technischen Redakteur 1. Schreiben Sie verständlich! 2.
Setzen Sie vernünftige Termine! 3. Liefern Sie den Quelltext pünktlich ab! 4.
Prüfen Sie die Qualität – Sie haften zuerst! 5. Benennen Sie verlässliche
Ansprechpartner! 6. Liefern Sie Grafiken und Papierausdrucke mit! 7.
Betrachten Sie den Übersetzer als Partner, nicht als Sklaven! 8. Beschreiben
Sie genau Software, Version, Datenkomprimierung ...! 9. Haben Sie zwei offene
Ohren für Ihre Übersetzer! 10. Gute Arbeit verdient Lob und ein
Referenzexemplar!
10 Gebote für den Übersetzer 1. Halten Sie Ihre Liefertermine ein! 2. Der
Technische Redakteur sitzt am Lenker des Tandems – und bestimmt, wohin! 3.
Raten Sie nicht, fragen Sie den Technischen Redakteur! 4. Ein Backup jeden
Tag erspart gar manche Plag (Daten sichern)! 5. Dokumentieren Sie Ihre Arbeit
sorgfältig! 6. Arbeiten Sie zügig – auch bei der Rechnungsstellung! 7.
Beschreiben Sie genau Software, Version, Datenkomprimierung ...! 8.
Versichern Sie sich (gegen Haftungsansprüche durch Fehler)! 9. Lesen Sie
gründlich Korrektur! 10. Sie müssen nicht der Billigste sein, aber der mit der
besten Qualität!

Peter Oehmig (40) arbeitet als Technischer Redakteur bei der Heidelberger
Druckmaschinen AG. Der gelernte Drucker erstellt seit zehn Jahren
Betriebsanleitungen für Druckmaschinen und Druckerei-Software. Seit fünf Jahren ist
er einer der Leiter der tekom-Regionalgruppe Baden.
Qualitätsprüfung für Existenzialisten (Diogenes)

Sie brauchen selbst dann nicht auf Qualitätsprüfung zu verzichten, wenn Sie die
Zielsprache nicht beherrschen, keine Zeit und keine Ressourcen dafür haben und
den ganzen Übersetzungsprozess ohnehin an eine Agentur abgegeben haben, die
Ihnen das ganze Übersetzungsmanagement abnimmt. Das Minimalprogramm sieht
etwa so aus:
Korrektur lesen durch den Übersetzer: Wenn der Übersetzer nicht selbst die
endgültige Version des übersetzten Textes kontrollieren kann, weil er mit
einem Translation Memory arbeitet oder nur Text zum Einfügen liefert,
müssen Sie ihm zum Korrektur lesen die Texte im Format der endgültigen
Druckfahnen bzw. Bildschirmpräsentationen oder Software-Oberflächen
zur Verfügung stellen. Nur dann hat er die Möglichkeit, Trennfehler, falsche
Zeichen und Umbrüche zu korrigieren.
Der Übersetzer dankt es Ihnen, wenn Sie ihm genügend Zeit für die
Korrektur einräumen. Tagesleistung sind hier etwa 15 bis 25 Seiten Text.
Dazu müssen Sie noch zwei Tage bis eine Woche für Versand und
Empfang des zu korrigierenden Materials einplanen.

Terminkontrolle: Prüfen Sie Ihre zugesicherten Abgabe- und


Rückgabetermine. Wer seine Termine regelmäßig nicht einhält, ist
zumindest ein schlechter Organisator.

Viren- und Vollständigkeitsprüfung bei Datenträgern: Prüfen Sie das


Quellmaterial und die eingehende Übersetzung. Verwenden Sie immer
aktuelle Virenscanner. Wenn Ihnen der Übersetzer einen Virus zurückliefert,
den Sie ihm nicht mitgesandt haben, prüfen Sie die Daten sehr sorgfältig,
denn manche Viren verändern auch übersetzte Textdateien.

Rechtschreibprüfung: Prüfen Sie den Text mit Ihrer Textverarbeitung/Ihrem


Layoutprogramm und dem passenden Wörterbuch. Wenn sich dabei
noch Fehler herausstellen, hat sich der Übersetzer keine Zeit für die
automatische Rechtschreibprüfung genommen – und für andere
Qualitätsprüfungen wohl auch nicht.

Anzahl doppelter oder fehlender Leerzeichen, Formatierungsfehler:


Suchen Sie mit der entsprechenden Funktion Ihres Programms danach. Je
mehr Fehler, desto schlechter.

Anzahl der Rückfragen des Übersetzers beim Technischen Redakteur: Ein


Übersetzer, der Ihnen "Löcher in den Bauch" fragt, arbeitet intensiv am Text
und erreicht ein brauchbares Ergebnis. Wenn ein neuer Übersetzer oder
eine neue Agentur nicht zurückfragt, gibt das Anlass zur Sorge und zur
gründlicheren Prüfung.

Ansprechbarkeit: Gut ist, wenn es auf der Übersetzerseite einen


Ansprechpartner gibt, der zu festgelegten Zeiten erreichbar ist und
kompetent und freundlich Auskunft gibt.

1
Rechnungserstellung: Die Rechnung sollte zügig kommen und die darin
aufgeführte Leistung eindeutig und nachvollziehbar dem erteilten Auftrag
entsprechen.

Rückübersetzung einer Textstichprobe: Wenn Sie eines oder mehrere der


bis jetzt aufgeführten Kriterien nicht zufriedenstellend bewerten können,
geben Sie eine Stichprobe von 5 bis 10 Seiten des Textes in der Zielsprache
an einen anderen Übersetzer zur Rückübersetzung. Geben Sie diesem
Übersetzer nur den Stichprobentext und keine weiteren detaillierten
Informationen. Anhand der Rückübersetzung können Sie die
Schwierigkeiten des Anwenders in der Zielsprache nachvollziehen. Wenn
die Rückübersetzung im Sinn noch dem Original entspricht, haben Sie
einen guten Quelltext und zwei gute Übersetzer.

Überprüfung der übersetzten Anleitung im Zielland: Verstecken Sie eine


(hoffentlich gut übersetzte) Postkarte in der Anleitung, mit der Sie die
Meinung des Anwenders einholen. Wenn Sie ein kleines Werbepräsent
ausloben, die Rücksendung frei machen und sich auf drei bis fünf Fragen
beschränken, haben Sie gute Chancen auf Echo. Alternativ können Sie
über Ihre Verkaufsabteilung auch bei den nationalen Vertriebspartnern
um Meinungsäußerung bitten.
Diese Verfahren eignen sich zwar nicht für die schnelle Qualitätskontrolle,
weil es häufig einige Zeit dauert, bis Rückmeldungen eintreffen. Aber sie
erleichtern Ihnen die Verbesserung bei Nachfolgeanleitungen und zeigen
dem Anwender oder Vertriebspartner, dass Ihr Unternehmen
Qualitätsbewusstsein besitzt.

Soviel zu den Minimalansprüchen an die Qualitätssicherung. Mit weniger sollten Sie


sich auf keinen Fall zufrieden geben. Bedenken Sie, dass viele Produkte oft über
Jahre vertrieben und benutzt werden. Eine schlecht übersetzte Anleitung ist dabei
eine fortwährend tickende Zeitbombe, die vielleicht erst nach Jahren in Form eines
ausgewachsenen Produkthaftungsprozesses „hoch geht“.

Qualitätsprüfung „De luxe“ (Krösus)

In einer größeren Redaktion, bei höherem Übersetzungsvolumen, bei einem


Anbieter von Übersetzungsleistungen oder in sehr sicherheitsempfindlichen
Bereichen (Medizin, Anlagenbau, Militärtechnik...) reicht das Minimalprogramm nicht
aus. Hier müssen Sie alle Teilschritte des Übersetzungsablaufs normieren, die
Qualitätsprüfung anhand von Normen und Richtlinien standardisieren und die
Ergebnisse dokumentieren und auswerten, um Schwachstellen aufzudecken und zu
beseitigen.

Auch bei der „großen Lösung“ ist Qualitätsprüfung kein Selbstzweck, sondern muss
sich an wirtschaftlichen Erfordernissen und Termingrenzen ausrichten.

2
Entwerfen Sie Ihren Bewertungskatalog

Die nachfolgende Tabelle können Sie in eine Tabellenkalkulation übertragen und


Ihren Wünschen anpassen. So entsteht mit der Zeit eine Datensammlung, mit deren
Hilfe Sie Vergleiche ziehen und Verbesserungsmöglichkeiten erkennen können.

Bei mengenabhängigen Fehlern (z. B. Anzahl der Rechtschreibfehler) müssen Sie


eine Stichprobenmenge festlegen, deren Fehlerprozentsatz das Fehlergewicht
bestimmt. Wenn Sie in 2000 Wörtern zwei Rechtschreibfehler finden, ist das
Fehlergewicht eher gering. Zehn Rechtschreibfehler in der gleichen Textmenge sind
schon ein mittlerer Mangel. Ein einziger Sinnfehler in dieser Textmenge kann aber
schon einen schweren Mangel darstellen.

Anmerkungen zu den Spalten

Spalte 1 – Fehlerart: Hier sind verschiedene Fehler aufgeführt. Sie können


weitere Fehlerarten aufnehmen oder vorhandene Fehlerarten streichen.
Lassen Sie sich von der ÖNORM 1201, von der SAE J2450 und Ihren
brancheneigenen Normen und Erfordernissen inspirieren.

Spalte 2 – Fehlergewicht: Hier können Sie einen Multiplikator einsetzen.


Vorschlag: 0, wenn die Leistung nicht Teil des Übersetzungsauftrages war
(z. B. keine Layoutkontrolle vereinbart wurde. Von 1 (leichter Fehler) bis 5
(schwerer Fehler), je nach Ihrer Bewertung des Fehlergewichtes. Zusätzlich
sollten Sie noch ein S für Sperrkriterium vergeben, wenn der Fehler so
schwerwiegend ist, dass die gesamte Übersetzung vor der Freigabe
kontrolliert werden muss.

Spalte 3 – Anzahl der Fehler in der geprüften Textmenge: Zählen Sie wie
beim Diktat in der Schule. Wenn Sie verschieden große Stichproben
vergleichen wollen, müssen Sie dafür einen Korrekturfaktor einrechnen.

Spalte 4 – Verursacher: Tragen Sie A ein, wenn der Auftraggeber den


Fehler verursacht, und Ü, wenn der Übersetzer den Fehler verursacht.

Spalte 5 – Fehlerpunktzahl: Sie ergibt sich aus der Multiplikation von


Anzahl und Gewicht der Fehler (Spalten 2 und 3). Der Eintrag in Spalte 4
bestimmt, auf wessen Konto die Punkte verbucht werden.

Sie können die Tabelle noch um weitere Spalten ergänzen, die wir hier aus Gründen
der Übersichtlichkeit weglassen z. B.
Spalte 6 – Prüfverfahren/Prüfmenge: Beschreiben Sie das Mittel, die
Person und die Textmenge für die Qualitätsprüfung.

Spalte 7 – Ursache/Abhilfe: Wenn die Ursache oder Abhilfe für einen


Fehler bereits klar ersichtlich ist, tragen Sie diese gleich ein.

Spalte 8 – Korrektur/Kontrolle: Wenn die Übersetzung nachgearbeitet


wurde, können Sie das hier protokollieren.

3
Qualitätskriterien (Version Krösus)
Auftragsnummer: ______________ Prüfdatum: ________________
Autragsname: ____________________
Quellsprache: ____________________ Zielsprache: ________________
Autor : __________________________ Tel.-Nr.: ______________________
Koordinator: ____________________ Tel.-Nr.: ______________________
Übersetzer: ____________________ Tel.-Nr.: ______________________
Prüfer: __________________________ Tel.-Nr.: ______________________

Auftragsbeschreibung: ______________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________

Fehlerart Gewicht Anzahl A/Ü Punkte


Terminüberschreitung Text 5
Terminüberschreitung Rückruf 2
Terminüberschreitung Korrektur 5
Übermittlungsfehler Datenträger/DFÜ 1
Virus 5
Fehler Namenskonvention Dateinamen 2
Zieltext unvollständig – Datei fehlt 3
Satz fehlt - Sinnfehler 5
Satz fehlt – Kein Sinnfehler 3
Satzteil fehlt - Sinnfehler 5
Satzteil fehlt – Kein Sinnfehler 3
Layout-/Umbruchfehler 1
Formatierungsfehler 1
Fußnotenfehler 2
Formatierungsfehler 2
Satzzeichen/Leerzeichen
Steuerzeichen/Tag verschoben/gelöscht 3
Datenbankfehler Translation Memory 5
Datenbankfehler Terminologie-DB 5
Terminologie nicht eingehalten 3
Terminologie inkonsistent 2
Sachlich falscher Terminus 5
Rechtschreibfehler 2
Sinnfehler 5
Zahl falsch 5
Produkt-/Markenbezeichnung falsch 3
Sprachenmix 3
(z. B. am. Englisch/ brit. Englisch)
Stilfehler – keine Sinnentstellung 1
Stilfehler – Sinnentstellung 5
Abrechnung unkorrekt 5

Summe A / Ü A Ü
Qualitätsmanagement im Übersetzungsprozess

lichen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit!

Das könnte Ihnen auch gefallen