GESCHÄFTSMODELLE FÜR
NETZWERKER GESTALTEN
INHALTSVERZEICHNIS
Gut vernetzt..................................................................................................................................................... 03
Wichtige Begriffe............................................................................................................................................. 07
Zukunftsmarkt Gesundheit
Durch hohe Dynamik in der Erwerbsarbeit mit neuen Anforderungen und zusätzlichen Belastungen, durch Ver-
änderungen im Bildungssystem mit einer Zunahme von Betreuung außer Haus auch im frühen Kindesalter,
durch vielschichtige demografische Veränderungen mit einer alternden Bevölkerung und großen Herausforde-
rungen in den sozialen Sicherungssystemen und nicht zuletzt durch Chancen des neuen Präventionsgesetzes ist
vorausschauende Gesundheitsförderung ein gesellschaftlich relevantes und wirtschaftlich interessantes Thema.
Gesundheitsförderung ist erfolgreich und kostengünstig, wenn sie ansetzt, bevor Krankheit eintritt und zwar
dort, wo die Menschen sind, also in Kindergarten und Schule, in der Ausbildung, am Arbeitsplatz, im häuslichen
Umfeld und in Pflegeeinrichtungen. Dafür ist ein gutes Angebot passender und bezahlbarer Dienstleistungen für
Prävention, Gesundheit und Pflege nötig. Erkunden Sie die Bausteine zur erfolgreichen Konfiguration vernetzter
Gesundheitsdienstleistungen interaktiv unter:
www.indiger.net
Dienstleistungsnetzwerke sind eine Möglichkeit, durch kooperative Leistungserstellung ein wirksames und wirt-
schaftlich tragfähiges Leistungsangebot zur regionalen Versorgung zu schaffen.n
DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT VERNETZT AUSBAUEN #04
DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT
VERNETZT AUSBAUEN
Das Fraunhofer IAO verantwortet im Projekt INDiGeR werden kann, hat das Fraunhofer IAO ein Rahmenmodell
die Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich konzipiert, das die klassischen Geschäftsmodell-Dimensio-
»Vernetzte Geschäftsmodelle«. Hier geht es darum, nen integriert:
neue und innovative Geschäftsmodelle für Leistun-
gen zu entwickeln, die bestehende oder entstehende Formulierung des Leistungsversprechens: Was will ich
Gesundheits- und Dienstleistungsnetzwerke gemein- anbieten?
sam für Menschen in ganz verschiedenen Lebensla- Organisation der Leistungsprozesse: Wie organisiere
gen vor Ort anbieten möchten. Denn eins ist sicher: ich die Zusammenarbeit im Netzwerk?
Wertschöpfung in Netzwerken entsteht, funktioniert Gestaltung von Finanzierung: Welche Kosten entste-
und wirkt nicht von alleine. Die besondere Heraus- hen mir und welche Gewinne erwarte ich?
forderung liegt darin, die verschiedenen Akteure mit Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen: Mit
ihren häufig sehr unterschiedlichen Interessen, Pro- welchen Hindernissen muss und mit welcher Unter-
zessen und Ressourcen zusammenzubringen und so stützung kann ich rechnen?
zu koordinieren, dass Konfiguration, Vermarktung,
Erbringung und Qualitätssicherung eines gemeinsa- In diesem Modell werden die Netzwerkdienstleistungen
men Dienstleistungsangebots sichergestellt sind. der jeweiligen Branchen immer aus Sicht der externen
Kundengruppen und aus Sicht der internen Netzwerk-
Damit Dienstleistungsinnovation mit mehreren beteiligten mitglieder betrachtet. Die interne Perspektive fordert Un-
Partnern entstehen und vor allem erfolgreich verwirklicht ternehmen und Organisationen, die ihr Geschäft in Ver-
GESAMTZIEL
ZIELKORRIDORE
GESUNDHEITSZIELE
Zentrale Frage:
DIENSTLEISTUNGSZIELE WAS MACHT NETZWERKE
ERFOLGREICH?
GESELLSCHAFTLICHE ZIELE
GESUNDHEIT ERLEBBAR MACHEN.
VOR ORT. IN NETZWERKEN.
BETRACHTUNGSGEGENSTAND
QUERSCHNITTSAUFGABEN Möglichkeiten der Ausgestaltung Interdisziplinärer Austausch und Integration Operationalisierung für Messbarkeit Evaluation
BASIS FÜR FORSCHUNG
FORSCHUNGSGEGENSTAND:
Akteure ganz unterschiedlicher Bereiche und mit unterschiedlichen
Handlungsbezügen organisieren sich in einem Netzwerk, um
neben individuellen auch ein oder mehrere gemeinsame Ziele zu
erreichen.
Quelle: Fraunhofer IAO
netzung ausbauen möchten, dazu auf, das Netzwerk als Grundlage der vorab bei allen beteiligten Akteuren ein-
Partnerschaft zu betrachten. Sie setzen sich damit ausei- gesammelten Sichtweisen an der Weiterentwicklung Ihrer
nander, wie sie selbst und immer auch die anderen Netz- Dienstleistungsideen zu einem konkreten Geschäftsmodell
werkmitglieder motiviert und befähigt werden, zuverlässig vernetzter Wertschöpfung zu arbeiten. Die Geschäftsmo-
Beiträge im Netzwerk zu leisten. dellentwicklung Ihres Netzwerks kann dadurch wesentlich
produktiver und schneller erfolgen.
Die externe Perspektive simuliert den vernetzten Blick auf
potenzielle Netzwerkkunden. Hier geht es darum, Poten-
ziale neuer Leistungsangebote für bestehende und entste- Mehrwert durch Vernetzung
hende Märkte durch die Koppelung von Strategien, die
Bündelung von Ressourcen und das Teilen von Risiken zu »Ein Geschäftsmodell beschreibt die Grundlogik, wie
erschließen. eine Organisation Werte schafft. Dabei bestimmt das Ge-
schäftsmodell, 1) was eine Organisation anbietet, das von
Wert für Kunden ist, 2) wie Werte in einem Organisations-
Tool für Netzwerkgeschäftsmodelle system geschaffen werden, 3) wie die geschaffenen Werte
dem Kunden kommuniziert und zugänglich gemacht wer-
Das Fraunhofer IAO unterstützt die vernetzte Geschäftsmo- den, 4) wie die geschaffenen Werte in Form von Erträgen
dellentwicklung, die Business Model Co Creation (BMCC), durch das Unternehmen eingefangen werden, 5) wie die
mit zwei für diesen Bedarf entwickelten Tools. Über eine Werte in der Organisation und an Anspruchsgruppen ver-
bequeme Online-Lösung werden die verschiedenen Ak- teilt werden und 6) wie die Grundlogik der Schaffung von
teure, die sich in der Entwicklung eines Geschäftsmodells Wert weiterentwickelt wird, um die Nachhaltigkeit des
für vernetzte Leistungserbringung engagieren möchten, Geschäftsmodells in der Zukunft sicherzustellen« (Bieger
aufgefordert, ihre Ideen, Gedanken, Vorstellungen, Wün- und Reinhold 2011, Das wertbasierte Geschäftsmodell –
sche oder Pläne zu beschreiben. Diese jeweils individuellen ein aktualisierter Strukturansatz; S. 32). Den Mehrwert der
Beschreibungen werden über die Tool-Lösungen struktu- Business Model Co Creator Tools bildet der systematische
riert gesammelt, sortiert und visualisiert. Sie haben dann Blick auf das Zusammenwirken aller Partner in der vernetz-
die Möglichkeit, in individuellen Workshop-Formaten auf ten Dienstleistungsinnovation.
DIENSTLEISTUNGSZIELE
GESCHÄFTSMODELLE FÜR NETZWERKER
INTERNE PERSPEKTIVE
LEISTUNGSVERSPRECHEN
WERTSCHÖPFUNG FINANZEN RAHMENBEDINGUNGEN
AN MITGLIEDER
? BEDARF
SCHLÜSSELPROZESSE
KOSTEN
§ GESETZE UND
VORGABEN
UND -AKTIVITÄTEN
! NUTZENVERSPRECHEN UND
UND STRATEGIE
SCHLÜSSELRESSOURCEN
UND LEISTUNGS- ERLÖSE NETZWERK-
BEZOGENE INTEGRATION MANAGEMENT UND
PORTFOLIO ORGANISATIONALE
INTEGRATION
Quelle: Fraunhofer IAO
EXTERNE PERSPEKTIVE
Sie planen ein Netzwerk aufzubauen? Sie suchen ein pas- Geschäftsmodelle für Ihre Leistungen, möchten jetzt aber
sendes Geschäftsmodell für Ihr entstehendes Netzwerk? für ein neues Leistungsangebot Ihre Zusammenarbeit mit
Die Begleitforschung INDiGeR hat mit den Business-Model Partnern auf eine strukturierte Grundlage stellen? Dann
Co Creator Tools ein umfassendes Unterstützungsangebot fragen Sie uns nach dem Einsatz des BMCC Profitools.
zur Geschäftsmodell-Entwicklung
für Netzwerke entwickelt. Die
Business Model Co Creator Tools Der Weg zur vernetzten Ge-
orientieren sich mit den betriebs- schäftsmodellentwicklung
wirtschaftlichen Kategorien an NO ONE CAN
den gängigen Vorgehensweisen Ihr Weg zu einem Geschäftsmo-
zur Geschäftsmodellentwicklung WHISTLE A SYM- dell für vernetzte Leistungser-
wie dem Business Model Canvas bringung umfasst drei Etappen.
von Alexander Osterwalder und PHONY. IT TAKES Die erste Etappe sind Sie alleine
Yves Pigneur und dem St. Galle- gegangen. Sie sehen Bedarfe bei
ner Business Model Navigator von AN ORCHESTRA bestehenden oder neuen Kun-
Oliver Gassmann, Karolin Fran- dengruppen und haben Ideen
kenberger und Michaela Csik. TO PLAY IT. für passende Leistungsangebote.
Im Mittelpunkt der Co-Creation Halford E. Luccock Sie haben erkannt, dass Sie zur
Tools steht die strukturierte Abbil- Schaffung neuer Leistungsange-
dung innovativer Dienstleistungs- bote Partner brauchen. Diese ha-
ideen, zu deren Verwirklichung es ben Sie vielleicht schon angespro-
nötig ist, Strategien zu koppeln, chen, das muss aber nicht sein.
Ressourcen zu bündeln sowie in- Jetzt möchten Sie in Vorbereitung
terne und externe Strukturen und auf Arbeitstreffen mit Ihren mög-
Prozesse für gemeinsame Leistungserbringung zu schaf- lichen Partnern für sich prüfen, ob Ihre Ideen tragen. Für
fen. diese zweite Etappe gibt es die Online-Lösung der BMCC
Tools. Diese können Sie alleine nutzen und Ihren poten-
Sie befinden sich in einer Situation, in der Sie bereits wis- ziellen Partnern ebenfalls zur dezentralen Nutzung zur
sen, mit welchen Partnern Sie sich zusammentun möch- Verfügung stellen. Alle Überlegungen rund um die neue
ten? Sie haben eine ungefähre Zielvorstellung aber noch Geschäftsidee werden strukturiert gesammelt und nur
wenig Erfahrung mit der Methodik zur Geschäftsmodell- dem jeweiligen Nutzer dokumentiert bereitgestellt (Die
entwicklung? Dann kann eine Unterstützung durch das strukturierten Fragen bearbeiten und Ihre Antworten do-
BMCC Socialtool der richtige Weg für Sie sein. kumentieren können Sie unter www.indiger.net). Die dritte
Etappe können Sie und Ihre potenziellen Netzwerkpartner
Sie haben in Ihrem Unternehmen oder ihrer Organisation mit Workshop-Formaten gehen, die wir auf Ihre Bedarfe
eine klare neue Geschäftsidee? Sie verfügen bereits über zuschneiden.
• Bedarfe bei Zielgruppen erkennen • Online-Abfrage der verschiedenen • Sichtweisen aller beteiligten
• Mögliche Partner identifizieren Sichten auf das Geschäftsmodell Akteure verstehen
• Initiative entwickeln • Austausch zwischen Partnern • Formen der Leistungserbringung
organisieren erarbeiten
• Workshop vereinbaren • Zusammenarbeit vertiefen
WICHTIGE
BEGRIFFE
Geschäftsmodell
Ein Geschäftsmodell ist eine Darstellung der Art und Weise, wie eine Organisation oder ein Unternehmen
funktioniert. Dabei wird der Blick nicht nur auf Gewinne gelenkt sondern auch auf Fragen des Kundennutzens.
Geschäftsmodellentwicklung
Geschäftsmodellentwicklung ist ein Prozess bei dem man sich intensiv und meist in mehreren Durchgängen
damit befasst, Ideen zur Erbringung von Leistungen, egal ob diese am Markt oder im Ehrenamt geschieht, zu
beschreiben. Modelle und Instrumente zur Geschäftsmodellenwicklung helfen dabei, Leistungsideen strukturiert
aufzuschreiben, zu erörtern und ein tragfähiges Geschäftsmodell zu gestalten.
Kunde
Ein Kundin oder eine Kunde kauft Produkte, oder nimmt Dienstleistungen in Anspruch. Je nach Branche können
Kundinnen und Kunden auch Klientinnen oder Klienten, Patientinnen oder Patienten sein. Sie können auch zu
Kundengruppen, also Abnehmer mit ähnlichen Merkmalen, beispielsweise Senioren, Familien, Schüler, zusam-
mengefasst werden.
Bedürfnis und Bedarf
Das Bedürfnis ist ein Gefühl des Mangels und der Wunsch, diesen Mangel auszugleichen. Der Bedarf ist ein
klar benennbares Bedürfnis, das zudem mit Kaufkraft oder der Möglichkeit zur Erbringung eines anderen Ge-
genwertes ausgestattet ist. Bedarf erzeugt die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung. Das
kann die Nachfrage eines Kunden oder einer Kundin sein, aber auch die Nachfrage von Partnern, in einer
Organisation, einem Unternehmen, einem Netzwerk. Bedürfnis ist ein vorökonomisches Phänomen. Bedarf ist
ein ökonomisches Phänomen. Geld ist aber nicht das einzige Tauschmittel. Im Zusammenhang mit Vorsorge,
sozialer und pflegerischer Fürsorge und medizinischer Behandlung wird Bedarf in enger Verknüpfung mit dem
gesundheitlichen Nutzen einer Maßnahme definiert.
Nutzen
Der Nutzen beschreibt die Eignung eines Angebots von Produkten, Dienstleistungen oder Kombinationen von
beidem, Bedarf zu decken und damit Bedürfnisse zu befriedigen. Nutzen hat eine subjektive Komponente. Er
geht über das Produkt und die Dienstleistung an sich hinaus und beschreibt das befriedigende Ergebnis und
Erlebnis, das Menschen von einer Leistung erwarten.
Leistung
Leistung wird erbracht, um einen Bedarf zu decken. Dabei kann es sich um Dienstleistungen, um Produkte oder
um eine Kombination aus beidem handeln.
Portfolio
Im Portfolio werden die von einem Unternehmen oder einer Organisation angebotenen Leistungen zusammen-
gefasst dargestellt.
Prozess
Ein Prozess beschreibt eine zielgerichtete Abfolge von Aktivitäten oder Tätigkeiten.
Aktivität
Eine Aktivität beschreibt eine Handlung.
Ressource
Ressourcen sind Mittel, die eingesetzt werden, um ein Leistungsangebot bereitstellen und auch tatsächlich
erbringen zu können. Ressourcen können materiell sein, wie Gebäude oder Gegenstände. Ressourcen können
auch immateriel sein, wie Zeit, Wissen oder Vertrauen. Auch Arbeitskraft und Menschen können als Ressourcen
gesehen werden.
BMCC PROFITOOL #08
Das BMCC Profitool leitet Sie mit einer Online-Lösung Sie haben mögliche Profile Ihrer Kunden skizziert und Ihr
durch zentrale Überlegungen zur Entwicklung Ihrer Ge- Wertversprechen an Ihre Kundschaft formuliert. Fragen Sie
schäftsidee. Sie profitieren von einem Überblick über die sich jetzt, wie Sie die versprochenen Leistungen erbringen.
unverzichtbaren betriebswirtschaftlichen Elemente eines
Geschäftsmodells. Zudem werden Sie zu Überlegungen Kernkompetenzen
geführt, ob und wenn ja warum und an welche Partner Sie Überlegen Sie dazu, über welche Kernkompetenzen, also
bei der Schaffung von Angeboten vernetzter Wertschöp- strategisch relevante Fähigkeiten, Sie in Ihrem Unterneh-
fung denken sollten. Beantworten Sie für sich mit Hilfe des men oder Ihrer Organisation verfügen. Dazu gehören Wis-
Tools folgende Fragen: sen, Fähigkeiten und Erfahrungen Ihrer Mitarbeitenden ge-
nauso, wie gute Prozesse, hervorragende Strukturen oder
starke Marken. Fragen Sie sich nicht nur, was Sie haben,
Wie erstelle ich ein Kundenprofil? fragen Sie sich auch, was Ihnen fehlt, um Ihr Wertverspre-
chen gegenüber Kunden einzulösen.
Erfolg mit Leistungsangeboten zu erzielen, heißt, den Be-
darf von Kunden zu treffen. Fragen Sie sich: Schlüsselressourcen
Wer soll von meinen Leistungen profitieren? Was tun mei- Ergänzend zu den Kernkompetenzen brauchen Sie Schlüs-
ne Kunden eigentlich in ihrer Welt? Was sind deren Auf- selressourcen, um Ihr Leistungsversprechen zu verwirk-
gaben? Auf welche Schwierigkeiten könnten sie dabei lichen. Gliedern Sie Ihre Überlegungen zu den nötigen
treffen? Welchen Bedarf an Unterstützung und welche Ressourcen in die Bereiche Finanzen wie Kreditwürdigkeit
Wünsche haben sie? oder Cashflow, Physisches wie Gebäude oder Servicesta-
tionen, Personal wie Fach- und Führungskräfte, Organi-
Skizzieren Sie Profile ihrer Kundengruppen und fragen Sie satorisches wie Abteilungen und technisches Potenzial,
sich dann: dazu zählen Patente, Standards aber auch Marken. Auch
hier fragen Sie sich nicht nur, was Sie haben, fragen Sie
sich auch, was Ihnen fehlt, um Ihr Wertversprechen ge-
Wie kreiere ich Leistungen, die den Bedarf meiner genüber Kunden einzulösen. Dies führt Sie zur Frage,
Kunden treffen? ob Sie Ihr Leistungsversprechen gegenüber Kunden al-
leine einlösen können, oder ob Sie Partner brauchen.
Sie haben mögliche Profile Ihrer Kunden skizziert. Fragen
Sie sich jetzt, welche Leistungen Sie anbieten können, die
#09 BMCC PROFITOOL
Welchen Nutzen kann ich und welchen können meine einlassen, Zugang zu neuen Kundengruppen schaffen und
Partner mit Leistungen des Netzwerks anbieten? neue Märkte erschließen.
Was macht das Angebot des Netzwerkes für Kundin-
nen und Kunden einzigartig? Mit Partnern kann es gelingen, Leistungsbündel zu ent-
wickeln, die dem Netzwerk und seinen Partnern Wett-
Wenn Sie diese Fragen beantworten können, wird es Ihnen bewerbsvorteile verschaffen und zugleich die wahrge-
eher gelingen, Leistungen zu entwickeln, die dann auch nommene Leistungsqualität für Verbraucher erhöhen.
nachgefragt werden. Allerdings bringt Vernetzung auch zusätzliche Aufwände
mit sich. Fragen Sie sich:
Wie kann ich mit meinen Partnern die Leistungser- Wieviel Zeit, Geld, Personal, Wissen oder andere Res-
bringung organisieren? sourcen muss ich in die Vernetzung investieren?
Wie profitiere ich von der Vernetzung? Bringt mir die
Mehr noch als in einzelnen Unternehmen oder Organisa- Zusammenarbeit etwas, das ich alleine nicht auch
tionen muss vernetzte Leistungserbringung mit mehreren schaffen kann?
Partnern gut organisiert sein. Strukturieren Sie Ihre Über- Lohnt es sich für mich, mich einem Netzwerk anzu-
legungen zur Organisation der Wertschöpfung in Ihrem schließen?
Netzwerk mit folgenden Fragen:
Mit Antworten auf diese Fragen können Sie feststellen, ob
Welche Aufgaben übernehme ich im Netzwerk für die Aufwand und Ertrag für Sie ausgeglichen sein können und
Partner und als Teil des Netzwerks für Kundengrup- die Arbeit im Netzwerk von Bestand sein kann.
pen?
Welche Ressourcen stelle ich dem Netzwerk zur Ver-
fügung? Das BMCC Socialtool nutzen
Wie stelle ich mir die Organisation der Zusammenar-
beit mit den Netzwerkpartnern vor? Sie können die Befragung zur Selbsteinschätzung nutzen.
Haben Sie alle Fragen für sich beantwortet, dann erhal-
Wenn Sie und jeder Ihrer potenziellen Partner Antworten ten Sie die Übersicht Ihrer eigenen Einschätzungen als
auf diese Fragen entwickeln, dann können Sie über Un- Sofort-Feedback. Wenn Sie das BMCC Socialtool für die
ternehmens- und Organisationsgrenzen hinweg verlässlich Strukturierung der Überlegungen zu einem entstehenden
verabreden, wer im Netzwerk für was zuständig ist, über Netzwerk nutzen möchten, können Sie und Ihre Netz-
welche Ressourcen verfügt werden kann und wie das Zu- werkpartner einzeln antworten und Ihre jeweiligen Sichten
sammenspiel der verschiedenen Beiträge organisiert ist. dann nebeneinanderlegen. Um das Tool nutzen zu können,
melden Sie sich unter www.indiger.net an. Alle eingegebe-
nen Daten werden verschlüsselt übertragen, auf sicheren
Was kostet mich die Vernetzung und welchen Ge- Servern am Fraunhofer IAO gespeichert und vollständig
winn kann ich erzielen? vertraulich behandelt. Wenn Sie Ihre Überlegungen dann
mit Ihren Partnern weiterentwickeln möchten, haben Sie
Leistungen vernetzt mit Partnern anzubieten, kann Un- die Möglichkeit, mit uns für Ihr Anliegen geeignete Work-
ternehmen und Organisationen, die sich auf Vernetzung shop-Formate zu entwickeln.
EIN GESCHÄFTSMODELL
ENTWICKELN: AUFWAND,
DER SICH LOHNT
Ein Geschäftsmodell zu entwickeln, ist in den meisten fordert Sie von Anfang an dazu auf, zu erkennen: was kann
Fällen nichts, das mit einem Versuch, an einem Tag erle- und will ich beitragen, was können und wollen Partner bei-
digt ist. Ein Geschäftsmodell für vernetzte Leistungser- tragen und wie kommen wir operativ zusammen, um un-
bringung, die für Kunden und für die Netzwerkpartner sere Kunden besser zu versorgen. Leistungserbringung als
Mehrwert bringen soll, zu schaffen, ist noch aufwändiger. Teil eines Netzwerkes fordert Sie heraus. Tradierte Prozesse
Aber: Geschäftsmodellentwicklung für ein bestehendes müssen in Frage gestellt, hierarchische Strukturen aufge-
oder entstehendes Netzwerk frühzeitig systematisch an- löst werden. Ihre Beziehungen in vernetzter Leistungser-
zugehen, lohnt sich. Und es lohnt sich nicht nur, um die bringung werden vielfältiger sein, weiterreichen und tiefer
Finanzperspektive für erfolgreiches Agieren am Markt in gehen. Ihr Weg in die vernetzte Wertschöpfung von mor-
den Griff zu bekommen. gen kann Autonomieverlust, Machtverschiebungen und
Kulturschocks mit sich bringen. Doch es wird auch mög-
Geschäftsmodellentwicklung als Business Model Co Crea- lich, Strategien zu koppeln, Ressourcen zu bündeln und
tion bringt Ihnen mehr: als Unternehmen aber auch als Or- Risiken zu verteilen. Die vernetzte Wertschöpfung wird
ganisation wohlfahrtstaatlicher Leistungserbringung oder kommen, weil sich die gewohnten Formen, Innovationen
als Bürgerinitiative.Die Business Model Co Creation Tools zu schaffen, als unzulänglich herausstellen. Und in Wirk-
helfen Ihnen dabei, die Bedarfe Ihrer Zielgruppen in den lichkeit stecken Sie – stecken wir alle – schon mittendrin.
Mittelpunkt der Leistungsentwicklung zu stellen. Der As- Also knüpfen Sie weiter! Mit Business Model Co Creation.
pekt der Co-Creation, also der gemeinsamen Gestaltung, Die Zukunft der Wertschöpfung liegt im Netzwerk.
VIELE IDEEN
WACHSEN BESSER,
WENN MAN SIE IN
EIN ANDERES HIRN
UMPFLANZT, ALS
IN DEM ZU
BELASSEN, AUS
WELCHEM SIE
STAMMEN.
Oliver Wendell Holmes
#13 INNERE STABILITÄT UND ÄUSSERE ATTRAKTIVITÄT SCHAFFEN
werken auch für kleinere Anbieter möglich, einen größe- Ganz: Damit vernetzte Wertschöpfung gelingt, müssen
ren Marktanteil zu erschließen. Das Netzwerk ermöglicht insbesondere zwei Dingen geschafft werden: das Netz-
Zugang zu zusätzlichen Zielgruppen und bietet ein brei- werk muss innere Stabilität aufbauen. Diese basiert auf
teres Angebot gewünschter Leistungen, das auch dabei Vertrauen und guten Strukturen und Prozessen zur Ab-
helfen kann, neue Märkte zu erschließen. Viertens kann wicklung des Tagesgeschäfts. Und ein Netzwerk muss
in Netzwerken die Innovationskraft des Netzwerkes insge- nach außen Attraktivität schaffen. Diese basiert auf Zu-
samt und für jeden einzelnen Partner steigen. Da die Kop- trauen, das potenzielle Kundengruppen in die Leistungsfä-
pelung von Strategien und die Allokation von Ressourcen higkeit des Netzwerkes haben und der Passgenauigkeit der
und Kompetenzen im Netzwerk ganz anders organisiert Leistungsangebote. Für beides ist es von entscheidender
werden kann, können Netzwerke auch größere Projekte Bedeutung, den Mehrwert, den das Netzwerk für alle Sta-
zur Leistungsinnovation stemmen. keholder schafft, klar benennen zu können.
www.indiger.net