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22
zu IGF-Vorhaben Nr. 20479 BG
Thema
Übertragung des Konzepts von Business Ökosystemen und digitalen Plattformen auf die
Situation von KMU
Berichtszeitraum
01.01.2019 bis 30.06.2021
Forschungsvereinigung
Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.
Forschungseinrichtung(en)
Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. (HS)
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Prozesse und Systeme; Universität Potsdam (UP)
Seite 2 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Seite 3 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Inhaltsverzeichnis
Thema ............................................................................................................................. 1
Berichtszeitraum ........................................................................................................... 1
Forschungsvereinigung ................................................................................................ 1
Forschungseinrichtung(en) .......................................................................................... 1
Abbildungsverzeichnis: ........................................................................................... 5
Tabellenverzeichnis ................................................................................................. 6
Literaturverzeichnis ............................................................................................... 93
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1.1: Projektergebnisse der Forschungseinrichtungen ________________________________ 9
Abbildung 2.1: Chancen und Ziele in der Kundenakquise (links) _______________________________ 12
Abbildung 2.2: Chancen und Ziele in der Spezialisierung (rechts) ______________________________ 12
Abbildung 2.3: Hürden bei digitalen Plattformen ____________________________________________ 12
Abbildung 3.1: Referenz-IoT-Systems ___________________________________________________ 15
Abbildung 3.2: Entscheidungsmodell zum strategischen Umgang mit digitalen Plattformen __________ 17
Abbildung 3.3: Übersicht Strategien zur Bereitstellung einer Digitalen Plattform ___________________ 19
Abbildung 4.1: Überblick Vorgehen Referenzdatenbank _____________________________________ 23
Abbildung 4.2: Charakterisierung der Referenzfälle nach Spezialisierung ________________________ 25
Abbildung 4.3: Verteilung der genutzten Bereitstellungsstrategien _____________________________ 25
Abbildung 4.4: Plattformstrategie nach Branchenspezialisierung _______________________________ 26
Abbildung 5.1: Schritte der Interviewführung ______________________________________________ 30
Abbildung 5.2: Struktur des Interviewleitfadens ____________________________________________ 31
Abbildung 5.3: Unternehmensziele ______________________________________________________ 35
Abbildung 6.1: Komponenten KMU-Navigator _____________________________________________ 38
Abbildung 6.2: Management Kriterium Hauptbereich ________________________________________ 40
Abbildung 6.3: Ansicht Berabeitungsmenü Domain Shortrange ________________________________ 40
Abbildung 6.4: Management Technologie Hauptbereich _____________________________________ 41
Abbildung 6.5: Roadmap KMU-Navigator _________________________________________________ 42
Abbildung 6.6: Allgemeine Funktionsweise des Plattform-Navigators ___________________________ 44
Abbildung 6.7: Dynamik der Fragen des Umfragetools ______________________________________ 45
Abbildung 6.8: Bewertungsschema des Plattform-Navigators _________________________________ 46
Abbildung 6.9: Feedbackrunde zum Plattform-Navigator _____________________________________ 47
Abbildung 7.1: UseCaseDiagramm ______________________________________________________ 49
Abbildung 7.2: Startseite ______________________________________________________________ 50
Abbildung 7.3: Grafische Auswertung ____________________________________________________ 51
Abbildung 7.4: Ergebnis "BestOf" _______________________________________________________ 51
Abbildung 7.5: Charakterisierung der Referenzfälle nach Spezialisierung ________________________ 54
Abbildung 7.6: Blöcke des Plattform-Navigators ____________________________________________ 59
Abbildung 7.7: Die Startseite vom Plattform-Navigator _______________________________________ 60
Abbildung 7.8: Erste Seite des Plattform-Navigators ________________________________________ 61
Abbildung 7.9: Fragen zur Produkteignung ________________________________________________ 62
Abbildung 7.10: Einleitende Fragen zur Strategieauswahl ____________________________________ 64
Abbildung 7.11: Beispielausschnitt Erhebung Informationen als Grundalge für Strategieempfehlung___ 65
Seite 6 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Tabellenverzeichnis
Tabelle 4.1: Kriterienkatalog ___________________________________________________________ 22
Tabelle 4.2: Kriterien für die Qualifizierung von Referenzprojekten _____________________________ 24
Tabelle 4.3: Qualifizierung der Referenzprojekte ___________________________________________ 24
Tabelle 4.4: Plattformstrategien nach Firmengröße _________________________________________ 26
Tabelle 5.1: Übersichtstabelle mit Eigenschaften der Unternehmen ____________________________ 34
Tabelle 5.2: Quantitative Interview-Ergebnisse _____________________________________________ 34
Tabelle 5.3: Entscheidungsaspekte Interviewpartner für Wahl einer Plattformstrategie______________ 36
Tabelle 7.1: Aufgabendefinierung _______________________________________________________ 48
Tabelle 7.2: Funktionen digitaler Plattformen im Maschinen- und Anlagenbau ____________________ 53
Tabelle 7.3: Verteilung der Plattformfunktionen je Cluster ____________________________________ 55
Tabelle 7.4: Allgemeine Clusterdaten ____________________________________________________ 56
Tabelle 8.1: Gestaltungsparameter einer eigenen Plattform___________________________________ 78
Tabelle 8.2: Anforderungen an einen Verbund _____________________________________________ 83
Seite 7 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Das Projekt „Ökosysteme und digitale Plattformen für KMU“ ist motiviert durch die zunehmende
Spezialisierung und damit einhergehende verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen entlang
der Wertschöpfungskette. Die resultierenden Produktivitätsvorteile können Mithilfe von digitalen
Serviceangeboten wie Plattformen noch gesteigert werden. Die bestehende Wissenschaft legt
ihren Fokus hauptsächlich auf die „Business-Ökosysteme“, also die enge Zusammenarbeit der
Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette. Die Ökosysteme profitieren von
Synergieeffekten, welche durch die gemeinsame Bereitstellung von Leistungen entstehen.
Digitale Plattformen sind bereits ein Teil dieser Ökosysteme. Diese bieten standardisierte
Zugänge zur Partizipation und zeichnen sich häufig durch zweiseitige Marktzugänge aus. Auf der
einen Seite bieten zahlreiche Anbieter betrieblicher Anwendungssoftware die Möglichkeit,
Erweiterungen für die angebotene Software zu entwickeln und somit die Basisfunktionalität zu
erweitern. Auf der anderen Seite umfasst der Endkundenbereich mobile Endgeräte wie
Smartphones und Tablets, für die externe Entwickler Programme entwickeln können. Im Kontext
des Internet of Things (IoT) kommt solchen Ökosystemen eine besondere Bedeutung zu.
Zahlreiche Akteure bieten unterschiedliche (Software-)Produkte und Dienstleistungen an, die im
Zusammenspiel eine hohe Funktionsvielfalt für Nutzer bieten. Die Partizipation an etablierten
digitalen Plattformen bewirkt erhöhte Absatzpotenziale und zeichnet sich häufig durch die positive
Wirkung von Netzwerkeffekten aus. Dies betrifft sowohl die bereitstellende Firma als auch die
einzelnen beitragenden Entitäten. Der enorme wirtschaftliche Erfolg sowie die
Einflussmöglichkeiten bleiben meist dem Betreiber vorbehalten, daran sollten auch KMUs
teilhaben nicht nur hauptsächlich Großunternehmen, wie es zur Zeit der Fall ist. KMUs sind
insbesondere durch ihre eigenen Ressourcen wie das IT-Wissen und dem Budget begrenzt. Aus
diesem Grund wurde der KMU-Navigator entwickelt. KMUs soll die Entwicklung eines
Ökosystem-Navigators, welcher den Umgang mit der Thematik erleichtert, Handlungsalternativen
aufzeigt, bewertet und beim Aufbau von Ökosystemen unterstützt. Auf Basis der Erkenntnisse
sollen KMU befähigt werden, zielgerichtet strategische Entscheidungen in Bezug auf digitale
Plattformen und damit verbundene Ökosysteme zu treffen und entsprechende Entwicklungen
proaktiv steuern zu können. Der als eigenständige Applikation realisierte Navigator erhebt
situative Merkmale und Zielstellungen und bewertet auf Grundlage der Forschungsergebnisse
unterschiedliche Handlungsalternativen.
Der KMU-Navigator überträgt das Konzept digitaler Plattformen auf KMU. Hierfür wurden die
Anforderungen und Bedürfnisse von KMU ermittelt und in der Konzeption berücksichtigt. Im
Hinblick auf den Bereich Software und Softwaretechnologie wurden die notwendigen
Komponenten und Systeme für den Aufbau und Betrieb einer digitalen Plattform ermittelt.
Seite 8 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Universität Potsdam und der Hahn-Schickard
Gesellschaft. Der Bericht gliedert sich nach den Arbeitspaketen (AP) des Projekts. Zuerst (AP1)
wird auf den aktuellen Stand der Verbreitung von Plattformen bei KMUs eingegangen.
Weiterführend wurde ein Fragebogen entwickelt, um Plattformbetreiber zu interviewen. Im
Folgeschritt (AP2) wurden Determinanten zur Eignung von Produkten und Dienstleistungen für
Plattform ermittelt. Mit Hilfe der beiden vorausgegangenen Arbeitspaketen wurde im dritten Paket
(AP3) eine Datenbank mit Referenzprojekten im Bereich Plattformen für Maschinen- und
Anlagenbauer aufgebaut. Zudem wurden Interviews mit Firmen geführt, welche eine
Plattformbetreiben oder an einer beteiligt sind. Für das vierte Arbeitspaket (AP4) wurde eine
Bewertungsmethodik für Plattformalternativen entwickelt. Das Ergebnis ist ein Auswahl-Tool
(KMU-Navigator), welches bei der Entscheidungsfindung und Bewertung von passenden
Plattformen und Technologien unterstützt. Im Rahmen des fünften Arbeitspaketes (AP5) konnten
auf Basis der vorangegangenen Recherchen Entscheidungskriterien für verschiedene
Plattformstrategien erarbeitet werden. Auf dieser Basis wurde weiterführend (AP6) ein
dynamischer Fragebogen zur Ermittlung einer geeigneten Plattformstrategie für Unternehmen
entwickelt (Plattform-Navigator). Außerdem wurden Mithilfe der Referenzdatenbank und den
geführten Interviews (AP7) die verschiedenen Geschäftsmodelle und Funktionscluster von
Plattformen erarbeitet. Diese Informationen sowie die entwickelten Tools beider
Forschungsstellen zur Entscheidungsfindung werden Unternehmen frei zur Verfügung gestellt.
Der Plattform-Navigator der Universität Potsdam hilft Unternehmen bei der Strategieauswahl,
wenn sie noch in der Anfangsphase sind. Es mindert die Hürde, sich mit dem Thema einer
digitalen Plattform als Unternehmen zu stellen und gibt konkrete Hinweise für ein weiteres
Vorgehen. Haben sich Unternehmen bereits mit dem Thema befasst, erleichtert der KMU-
Navigator der Hahn-Schickard Gesellschaft die Wahl der richtigen Plattform und die dafür
erforderlichen technischen Anforderungen. Damit kann Unternehmen eine ganzheitliche Lösung
für den Einstieg zu digitalen Plattformen geboten werden. Die folgende Abbildung 0.1 verbildlicht
die erzielten Projektergebnisse beider Forschungseinrichtungen.
Seite 9 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Der folgende Abschnitt stellt die durchgeführten Arbeiten und erzielten Ergebnisse gegliedert
nach den Arbeitspaketen und Zielen des Forschungsvorhabens dar. Die Ergebnisse stellen, die
durch beide Forschungsstellen in Kooperation erreichten Arbeiten im Rahmen des Vorhabens
dar.
Insgesamt ist hervorzuheben, dass das Projekt mit einer Verzögerung gestartet ist, weshalb die
Forschungsstellen eine kostenneutrale Verlängerung des Projekts um 6 Monate beantragt haben.
Die Verlängerung wurde mit dem Bewilligungsbescheid vom 18.03.2020 bewilligt. Die
Projektlaufzeit endete zum 30.06.2021.
Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines webbasierten Tools für die
Entscheidungsunterstützung. Das Tool unterstützt die Auswahl der geeigneten Plattformstrategie
für klein- und mittelständische Unternehmen (KMU). Die Erreichung des Ziels ist in sechs
Arbeitspakete (AP) gegliedert. Arbeitspaket 1 dient der Erhebung des Ist-Standes als Grundlage
für die Ausrichtung des Projekts. Im Vordergrund steht die Ermittlung des Begriffsverständnissen
digitaler Plattformen unter KMUs sowie deren Verbreitung bei kleinen und mittelständischen
Seite 10 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Ergebnis war, dass die Umfrage, wie in Kapitel 2.2 beschrieben, mit LimeSurvey und die
Umsetzung der Web-Applikation zur Technologieberatung mit Angular umgesetzt wird. Für die
Umfrage wurden seitens Hahn Schickards erste inhaltliche Fragen formuliert.
Die Umfrage fokussiert sich auf digitale Plattformen. Die Antworten zum Begriffsverständnis und
der Geschäftstätigkeit spiegeln die Auswertung von anderen Umfragen (Streim, 2016), (Streim,
2018) wider: Der Begriff Digitale Plattform sind 95% bekannt, jedoch beteiligen sich nur 68% an
einer digitalen Plattform. Die Analyse der allgemeinen Informationen ergibt, dass ausschließlich
die Zielgruppe, KMU, teilgenommen haben. Teilnehmer sind in allen drei Fokusszenarien tätig
mit einer Mehrzahl im Szenario Industrie 4.0. Der vierte und letzte Abschnitt der Umfrage handelt
von spezifischen Fragen in den Fokusszenarien. Die Frage listet Technologien je Szenario auf.
Laut der Teilnehmer sind die aktuellen Technologien im Bereich Industrie 4.0 Big Data, Cyber-
Physische Systeme (CPS) und der Digital Twin. Im Bereich Smart Home sind es Cloud Services,
IT-Sicherheit/ Privacy, Kommunikation und Vernetzung als auch Sensoren.
Die Analyse ergab weiterhin, dass 43% der KMU-Teilnehmer den Vorteil von Effektivitäts- und
Synergiepotenzialen (Gawer, 2014) nur teils als Motivation und Ziel sehen. Die Bündelung
gemeinsamer Aktivitäten im Rahmen von digitalen Plattformen und Business- Ökosystemen
ermöglicht die koordinierte und zielgerichtete Zusammenarbeit sowie Weiterentwicklung von
Produkten und Dienstleistungen. Synergiepotenziale sollen durch die gezielte Kombination
unterschiedlicher Kompetenzen und Angebote erreicht werden.
Die Ergebnisse der Umfrage sind trotz umfangreicher Bemühungen der Verbreitung der Umfrage
nicht als repräsentativ zu bewerten. Aufgrund der kleinen Teilnehmermenge ist keine
aussagekräftige Analyse möglich. In mehreren Durchläufen wurden Verbände und Teilnehmer
angefragt und akquiriert. Innerhalb der kleinen Stichprobe spiegeln die Umfrageergebnisse das
erwartete Bild von KMU und digitalen Plattformen wider. Die Ergebnisse der Umfrage wurden
auch im Rahmen der Sitzung des projektbegleitenden Ausschusses mit den Unternehmen
diskutiert und spiegeln die Erfahrungen der beteiligten Unternehmen wider.
Die geringe Mitwirkung wird nicht zuletzt auf die geringe Spezifität der gestellten Fragen
zurückgeführt. Es ist davon auszugehen, dass Unternehmen deutlich mehr zu einer Mitwirkung
bereit und an den Ergebnissen interessiert sind, wenn die Untersuchung spezifische
Fragestellungen der jeweiligen Branche adressiert. Im Rahmen des Projekts wurden weitere
Maßnahmen ergriffen, um die Situation in den jeweiligen Bereichen zu ermitteln, hierzu zählt z.B.
der Aufbau einer Referenzdatenbank im Industrie 4.0-Umfeld. Weiterhin wurden in den jeweiligen
Arbeitspaketen Ergebnisse anderer Studien berücksichtigt. Im weiteren Projektverlauf lag der
Fokus auf einer eigenständigen Recherche zu bestehenden Firmen und deren Plattform
Angebote. Mithilfe des neuen Fokus auf die selbstständige Informationssammlung konnte viele
existierende Plattformen in dem Zielsegment identifiziert werden und als Best-Practice Beispiele
für weitere Arbeitspakete eingesetzt werden.
Im Bereich IoT wurde einerseits eine umfangreiche Literaturrecherche (Amzil, 2021) durchgeführt
und ausgewählte IoT-Plattformen anhand eines repräsentativen Anwendungsszenarios bewertet
und verglichen.
Auf der anderen Seite wurde wie in Kapitel 4.1 erwähnt für den Bereich Short Range Wireless
Network ein bestehender Kriterienkatalog erweitert bzw. überabeitet und herangezogen. Auf
Basis dieses Kriterienkatalogs sind Internetrecherchen für den Bereich Low Power Wide Area
Network durchgeführt und die Ergebnisse für alle Projektschwerpunkte in die Datenbank
eingetragen worden.
Die Umsetzung im Bereich IoT erfolgte nun zuerst darin die verschiedenen IoT-Plattformen zu
recherchieren und auf ihre Funktionalität zu analysieren. D.h. es wurde geprüft was ist eine IoT-
Plattform, wie ist die Architektur dieser Plattform gestaltet und wie sind ihre Bestandteile. Des
Weiteren wurde recherchiert, welche Kategorien von IoT-Plattformen es gibt und welche
Aufgaben diese erfüllen. Anschließend sind Anhand von Fachliteratur und verwandten Werken
die wichtigsten Kriterien (Hosting Type, Security, Data analytics and visualization, Protocols,
Scalability, Heterogeneity, Device Management, Third-Party Integration/ Unique Features,
Pricing and Licence Model, Support, Popularität) und Ausprägerungen zum Vergleich der
Plattformen erhoben worden (Amzil, 2021). Diese wurden dann anhand der verschiedenen IoT-
Plattformen, hier auf 35 begrenzt, auf ihren Erfüllungsgrad hin analysiert. Die Begrenzung der
gewählten IoT-Plattformen auf 35 resultiert auf der massiven Anzahl an bestehenden öffentlich
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bekannten Plattformen, laut einer anderen Literaturrecherchen Stand 12 2019 schon 620 [H.
Tankovska].
Nach Aussage einer der Literaturrecherchen aus (Amzil, 2021) wird der IoT-Markt stark
vorangetrieben. Die Ausgaben für Industrial IoT-Plattformen werden voraussichtlich von 1,67
Mrd. USD aus dem Jahr 2018 auf 12,44 Mrd. USD im Jahr 2024 steigen und in sieben Jahren
eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 40% erreichen [L. Columbus].
Durch obige Abbildung 0.5 wird gezeigt, dass ein IoT-System in vier Bereiche unterteilt werden
kann: Things, Connectivity, Middleware und Application. Der Bereich Things sind Geräte, die
Sensoren, die Informationen sammeln und Aktoren, die Befehle empfangen und elektrische
Signale in physikalische Aktionen umwandeln. Der Bereich Connectivity beinhaltet zwei Arten:
entweder, die Geräte sind unmittelbar internetfähig und können alle notwendigen Daten an
andere Systeme direkt weiterleiten, oder es müssen Gateways eingesetzt werden, welche die
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Connectivity Plattformen befassen sich hauptsächlich mit der Verbindung zwischen den IoT-
Geräten und bilden eine Mischung aus Verbindungsdiensten und Adminstrationswerkzeugen, die
IoT- und M2M-Projekte weltweit ermöglichen. Eine Connectivity-Plattform umfasst nach
Abbildung 3 Things, Connectivity, Communication und API Management.
Application Enablement Plattformen befassen sich mit der Entwicklung von End-to-End IoT-
Lösungen. Dies bedeutet sie bieten eine Lösung mit allen Kernbausteinen, von der Verbindung
der Geräte über Datenspeicherung und – analyse, bis hin zu den Applikationen. Eine Application
Enablement Plattform umfasst alle Funktionalitäten nach Abbildung 0.5.
- Maschinen und Anlagen können in einer digitalen Plattform oder einem Leitungssystem
integriert werden
- Maschinen und Anlagen können an ein externes System zwecks
Informationsaustausches (zum Beispiel OPC-UA) angebunden werden.
Die Kriterien sind von besonderer Wichtigkeit für Unternehmen, um im ersten Schritt zu
entscheiden, ob eine digitale Plattform für sie realisierbar ist. Stellt sich heraus, dass ein
Unternehmen noch zu große technische Defizite hat, müssen diese zuerst behoben werden. Es
kann folglich keine Empfehlung für den Aufbau oder Anschluss an eine digitale Plattform gegeben
werden. Dabei ist es eine grundlegende Voraussetzung für Plattformen, dass die Maschinen über
ein zentrales System gesteuert werden können. Erfüllen die Anlagen- und Maschinenbauer die
notwendigen Kriterien, kann im nächsten Schritt eine passende Plattformstrategie ermittelt
werden.
Abbildung 0.6 zeigt, die Grundlegende Vorgehensweise für Unternehmen bei digitalen
Plattformen. Beginnend bei der Eignungsprüfung von dem Angebot von Unternehmen kann im
Folgeschritt entweder eine Bereitstellungsstrategie evaluiert werden oder die Ausganssituation
muss entsprechend angepasst werden. Bei den Bereitstellungsstrategien kann allgemein
zwischen dem Anschluss an bestehende Plattformen und dem Neuaufbau einer digitalen
Plattform unterschieden werden. Bei dem Selbständigen Aufbau einer Plattform gibt es
verschiedene Ausprägungen, um eine Plattform zu entwickeln. Das Gleiche gilt für die
Partizipation an etablierten Plattformen im nächsten Kapitel 3.3 Plattformstrategien wird darauf
detailliert eingegangen.
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3.3. Plattformstrategien
Die Plattformstrategien beruhen auf den verschiedenen Möglichkeiten, die es zur
Plattformbereitstellung gibt. Weiterführend beeinflussen der Zweck und das Ziel, welches ein
Unternehmen mit einer Plattform verfolgt, die Bereitstellungsart. Aus diesem Zusammenspiel
lassen sich Plattformstrategien definieren. Für Unternehmen im Rahmen des Forschungsprojekts
stellt sich die Frage: Welche Plattform ist die „richtige“, um ihre Ziele zu erreichen. Dazu gehört
im ersten Schritt Transparenz zu schaffen, welche Optionen zur Verfügung stehen, da dies der
Plattformanbieter-Markt nicht transparent offenlegt bzw. es auch keine Literatur gibt. Auf Basis
der unterschiedlichen Bereitstellungsarbeiten und den verschiedenen Motivationen eine Plattform
zu etablieren, wurde systematisierte Plattformbereitstellungsstrategien erarbeitet. Das Projekt
leistet einen Beitrag zur Transparenz und Systematisierung strategischer Alternativen für
Unternehmen eine Plattform anzubieten.
Während das Angebot und die Potenziale digitaler Plattformen bereits Berücksichtigung in
unterschiedlichen Untersuchungen gefunden haben (Dremel and Herterich, 2016), (Oberländer,
Übelhör and Häckel, 2019), (Pflaum and Schulz, 2018), so bleiben die strategischen
Möglichkeiten zur Bereitstellung einer Plattform durch Unternehmen weitestgehend unerforscht.
Insbesondere für Unternehmen ergeben sich weitreichende Unterschiede je nach Strategie der
Bereitstellung. Während Unternehmen beispielsweise bei einer eigenen Plattform vollständige
Freiheit in der Gestaltung und Realisierung haben, so sind diese bei der Anbindung und Nutzung
von externen Plattformen weitestgehend an die gegebenen Funktionen gebunden (Bender,
2020). Insbesondere für die Engineering-fokussierten Unternehmen des Maschinen- und
Anlagenbaus stellt die vollständige Eigenentwicklung einer digitalen Plattform als komplexes IT-
Projekt eine große Herausforderung dar. Die Systematisierung unterschiedlicher
Bereitstellungsstrategien ermöglicht die Bewertung der Alternativen für Unternehmen und der
sich daraus ergebenden Implikationen. Die Systematisierung stellt somit eine wesentliche
Grundlage für die gezielte Festlegung der geeigneten Strategie und die Erreichung der damit
angestrebten Ziele dar.
Strategie 1: bezeichnet die vollständige Eigenentwicklung einer digitalen Plattform durch das
anbietende Unternehmen. Sämtliche Softwarekomponenten werden hierbei vollständig durch das
Unternehmen selbst entwickelt. Ein Beispiel hierfür stellt ein Spezialhersteller von
Oberflächenbearbeitungsanlagen und Fördertechnik dar. Das Unternehmen bietet eine
vollständig selbst entwickelte Plattform an. Die Plattform stellt Kunden ein Dashboard zur
Verfügung, das mithilfe von cloudbasierten Datenbanken die Auswertung von Betriebsdaten
entlang des kompletten Produktionsablaufs auf verschiedenen Endgeräten ermöglicht.
Funktionen für die Datenanalyse zur Minimierung der Ausschussrate, die vorausschauende
Wartung von Maschinen und beinhaltet zudem einen integrierten Shop für Ersatzteile.
Strategie 3: Nutzung einer Whitelabel-Plattform beschreibt das Angebot einer eigenen digitalen
Plattform unter Verwendung externer Plattformtechnologien, welche zu einem gewissen Grad
angepasst werden können. Zumeist kann das Frontend der Plattform an die Corporate Identity
des anbietenden Unternehmens angepasst wer- den. In Abhängigkeit von der Ausgestaltung des
Angebots können z. B. spezialisierte Funktionen angeboten werden. Die digitale Plattform eines
Großunternehmens aus der Werkzeugmaschinenbranche stellt ein Beispiel für diese Strategie
dar. Dabei nutzt das Unternehmen das Produkt SAP Leonardo als Whitelabel-Plattform, wobei
Funktionen und Auftreten der Plattform angepasst wurden. Mithilfe dieser digitalen Plattform
können die Maschinen und Anlagen der Kunden des Maschinenherstellers über eine Cloud
vernetzt werden und so die Realisierung eines Smart Warehouse unterstützen.
Strategie 4: Kooperative Bereitstellung bezeichnet einen hybriden Ansatz zur Bereitstellung einer
digitalen Plattform, wobei weitere Unternehmen z.B. in einem Verbund an der gemeinsamen
Bereitstellung einer Plattform beteiligt sind. Eine Plattform kann durch mehrere Unternehmen
entwickelt und gemeinsam angeboten werden. Als Beispiel für eine kooperative Bereitstellung
kann eine Plattform aus dem Bereich der Landwirtschaft herangezogen werden. Der
herstellerübergreifen- de Plattformverbund ermöglicht die Anbindung unterschiedlicher
Agrarmaschinen. Mit der offenen Plattform, welche gemeinsam mit über 40 Partnern aus der
Landwirtschaft entwickelt wurde, können unterschiedliche Anlagen und Applikationen gekoppelt
werden. Spezialisierte Funktionen unterstützen Landwirte gezielt bei ihrer Arbeit.
Die Bereitstellung einer Plattform bzw. der zugehörigen Funktionen kann auch mittels einer
vollständig externen Plattform erfolgen.
Anlagenbau. Ein etablierter Anbieter von Industriemaschinen möchte seinen Kunden eine digitale
Plattform anbieten. Die angebotenen Maschinen sind bereits internetfähig. Die Plattform soll zur
Anbindung der Maschinen und darauf basierend für das Angebot von Zusatz- und
Mehrwertdiensten genutzt werden. Der Anbieter steht vor der Frage, welche
Bereitstellungsstrategien zur Verfügung stehen und welche für seine Situation geeignet ist.
Gerade in Deutschland ist eine Vielzahl von kleinen, mittleren ebenso wie großen Unternehmen
in diesem Sektor mit innovativen Technologien aktiv. Wenngleich die Voraussetzungen und
Möglichkeiten nach Unternehmensgröße variieren, so sind die theoretischen Optionen für die
Unternehmen gleich.
Referenzprojekten/ Referenzplattformen
Ziel ist die Ermittlung von Kriterien, anhand derer KMU entscheiden können, ob die Partizipation
an einer bestehenden oder der Aufbau einer neuen Plattform besser für die Erreichung der
avisierten Ziele geeignet ist. Zu den Ergebnissen, welche zum Teil im Rahmen dieses
Arbeitspaketes entstanden sind, wurde eine Publikation veröffentlicht, wovon auch Ausschnitte
im Bericht aufgeführt werden (Bender et al., 2021).
Des Weiteren wurden folgende Kategorien definiert: „Data analytics and visualization“,
„Protocols“, „Scalability“, „Heterogeneity“, „Device Management“, „Integration/ Services“, „Pricing
Model“, „Support“ und „Popularity“ und für diese ebenfalls Kriterien und Beschreibungen erstellt.
4.2.1. Marktrecherche
Die Referenzfälle wurden mit Hilfe einer Onlinerecherche identifiziert. Das Branchenverzeichnis
für den Maschinen- und Anlagenbau des VDMA diente als Grundlage, um in Frage kommende
Unternehmen zu erkennen. Ergänzend wurden branchenspezifische Statistiken zur Ermittlung
potenzieller Anbieter genutzt. Weiterhin wurden Fachmedien wie Zeitschriften und
Messeverzeichnisse (z.B. Hannover Messe Industrie) neben der stichwortbasierten
Onlinerecherche genutzt. Im Rahmen der Recherche wurden insgesamt 181 Referenzen
ermittelt.
4.2.2. Qualifizierung
Die Standardisierung der Ergebnisse setzte eine Qualifizierung der Referenzfälle voraus.
Einerseits müssen die Referenzprojekte dem Szenario eines Maschinen- und Analgenbauers
entsprechen. Andererseits müssen die Kriterien für die Qualifizierung der Referenzfälle im
Hinblick auf die Plattform spezifiziert werden. Dafür wurden die Mindestanforderungen an die
Plattformen festgelegt, diese wurden in Tabelle 0.2 zusammengefasst.
Hersteller Der Anbieter der Plattform ist ein Hersteller bzw. Mittels dieses Kriteriums soll
Anbieter von Komponenten (Maschinen / sichergestellt werden, dass der
Anlagen). Während die Herstellung ebenfalls Anbieter auch konzeptionellen
durch externe Partner erfolgen kann, ist Einfluss auf die Gestaltung der
entscheidend, dass der betrachtete Hersteller / Maschine und Plattform hat.
Anbieter die Maschine konzeptioniert und
entwickelt hat.
Konnektivität Die angebotene Komponente kann direkt per Der Aspekt der direkten
Internet mit der Plattform verbunden werden. Für Konnektivität dient der
die Anbindung sind keine zusätzlichen Abgrenzung von mehrstufigen
Komponenten wie Gateways o.ä. zwingend Anbindungs- und
notwendig. Steuerungs-konzepten.
Funktionalität, Die Plattform stellt eine eigenständige, zentrale Die Anforderung stellt sicher,
Zentralität Komponente dar, welche in funktionaler Hinsicht dass durch die Plattform
Mehrwerte (Funktionen, die über die Funktionen funktionale Mehrwerte für den
der einzelnen Maschinen hinausgeht, z.B. Anwender bereitgestellt werden.
zentrale Auswertungs-funktionen über den
Maschinenpark) zur Verfügung stellt. Für den
Betrieb der Plattform sind keine zusätzlichen
Elemente auf Soft- und Hardwareebene
notwendig.
Seite 24 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Multi-Device Die Plattform ermöglicht die simultane Anbindung Der Aspekt grenzt die Lösungen
Fähigkeit mehrere Komponenten und Geräte (Maschinen von reinen Anwendungen zur
und Anlagen) gleichzeitig. Statusabfrage bzw. Steuerung
einzelner Maschinen ab und trägt
damit dem Plattformgedanken
Rechnung.
Nach Aufnahme der relevanten Referenzfälle wurden diese in Hinblick auf die vorher festgelegten
Anforderungen geprüft. Anschließend wurden, in Vorbereitung auf die Analyse und Auswertung
die relevanten Merkmale und Parameter, für die Referenzfälle die zugehörigen Plattformen
ermittelt. Insgesamt konnten 181 Fälle gesichtet werden. Diese wurden gemäß den festgelegten
Kriterien überprüft. Tabelle 0.3 gibt einen Überblick über die Qualifizierung der Referenzfälle.
Insgesamt zeigt sich, dass alle Kriterien für die Qualifizierung von Bedeutung sind. Die 116 Fälle,
welche alle Kriterien erfüllen, bilden die Grundgesamtheit für die Auswertung und Analyse im
weiteren Verlauf.
Anzahl 28 18 11 22 25 65
nicht erfüllt
4.2.3. Analyseergebnisse
Die Analyse stellt die Auswertung der Informationen aus der Referenzdatenbank dar. Die
berücksichtigten Plattformen werden überwiegend von Großunternehmen (79%) betrieben.
Obwohl im Rahmen der Recherche KMU gezielt fokussiert wurden, bilden diese mit 21% einen
vergleichsweisen geringen Anteil. Im Hinblick auf die Subbranchen des Maschinen- und
Anlagenbaus stellt die Abbildung 0.9 die Verteilung der Referenzfälle dar.
Seite 25 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Die Bereitstellung einer eigenen Plattform (unabhängig vom Anteil der Eigenentwicklung, d.h.
Strategien 1,2,3) nutzen 83,6% der Unternehmen. Weiteführend binden 9,4% der Unternehmen
die bereitgestellten Komponenten an eine externe Plattform an (Strategie 5). Die Bereitstellung
einer Plattform im Verbund (Strategie 4) nutzen 7% der Unternehmen. Es zeigt sich eine klare
Dominanz hinsichtlich der Bereitstellung einer eigenen Plattform. Fehler! Verweisquelle konnte
nicht gefunden werden. visualisiert die Verteilung der genutzten Strategien.
4.2.4. Unternehmensgröße
Einen wesentlichen Einfluss auf die Bereitstellungsart der Plattform haben die
Unternehmenseigenschaften. Ein Vergleich nach Unternehmensgröße ist insbesondere vor dem
Hintergrund der verfügbaren Ressourcen und Know-how von Interesse (siehe
Tabelle 0.4). Hierbei zeigt sich, dass die Bereitstellungsstrategien in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße variieren. Insbesondere im Hinblick auf die Nutzung externer Plattformen
wird deutlich, dass lediglich 8% der Großunternehmen diese Strategie nutzen, dem gegenüber
stehen fast ein Fünftel (17%) der KMU.
4.2.5. Branchenspezialisierung
Die Verfügbarkeit und Spezifikationen von Plattformen variieren stark, was die die Wahl der
Strategie beeinflusst. Während hochspezialisierte Anforderungen dedizierte Lösungen erfordern,
bietet sich in Bereichen mit weitreichenden Gemeinsamkeiten die Nutzung von übergreifenden
Lösungen an, um Effizienzvorteile zu realisieren. Beispielsweise werden im spezialisierten
Segment des Bergbaus, Bau- und Baustoffmaschinen ausschließlich eigene Plattformen (13)
angeboten. Ein hoher Eigenanteil an bereitgestellten Produkten zeigt sich auch im Umfeld der
Werkzeugmaschinenanbieter. Hier stellen 91% eine eigene Plattform zur Verfügung, 6% nutzen
eine externe Plattform und 3% die Verbundstrategie. Auch bei Werkzeugmaschinen können
Spezialanwendungen für die Nutzung der herstellerspezifischen Funktionalität erforderlich sein.
Weniger spezifische Lösungen sind z.B. im Bereich der Mischkonzerne gefordert. Mischkonzerne
bieten lediglich zu 54% eine eigene Plattform an. 31% der Mischkonzerne nutzen externe
Plattformen, und 15% nutzen eine Verbundstrategie. Abbildung 0.11 stellt die genutzte Strategie
für die größten Branchen-spezialisierungen dar.
4.2.6. IT-Kompetenzen
Die IT-Kompetenz in Unternehmen stellt eine zentrale Voraussetzung für das erfolgreiche
Angebot und die gezielte Weiterentwicklung einer digitalen Plattform dar. Mit Hilfe der
Referenzfälle wurde überprüft, inwieweit die Verfügbarkeit von IT-Kompetenz im Unternehmen,
welches durch die Verfügbarkeit eine dedizierten IT-Abteilung operationalisiert wird, einen
Einfluss auf die gewählte Bereitstellungstrategie hat. Verfügt ein Unternehmen über eigene IT-
Kompetenz, so wird bei 85% der Referenzen eine eigene Plattform angeboten. Verfügen
Unternehmen über keine eigene IT-Kompetenz geht der Anteil der eigenen Plattformanbieter
leicht zurück. Etwas mehr als drei Viertel (78%) der untersuchten Unternehmen bieten in diesem
Fall eine eigene Plattform an. Zudem nutzen 11% der Unternehmen eine externe Plattform und
weitere 11% eine Verbundstrategie. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass der Anteil an
Eigenentwicklung an einer Plattform, insofern eigene IT-Kompetenz vorhanden ist, höher ist.
Die Gruppe der KMU spiegelt die vorher vorgestellten Ergebnisse wider. Besitzt ein KMU eigene
IT-Kompetenz bieten diese in 85% der Fälle eine eigene Plattform an. Hat das KMU keine IT-
Kompetenzen bieten fast drei Viertel (73%) der Unternehmen eine eigene Plattform an. Die
übrigen KMU nutzten eine externe Plattform (18%), und nur ein geringer Anteil von 9% nutze eine
Verbundstrategie.
Spezifikationen des Portfolios. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrzahl (84%) der
Unternehmen sich für die Strategie entscheidet eine eigene Plattform zu entwickeln. Wohingegen
nur 9% der Unternehmen eine fremde Plattform nutzen, und ein sehr geringer Anteil an
Unternehmen ein Verbund gründet, um eine Plattform anzubieten. Der insgesamt hohe Anteil an
eigenen Plattformen im Maschinen- und Anlagenbau ist überraschend. Gegebenenfalls ist hier
die hohe Spezialisierung der Produkte im Vergleich zu anderen Branchen, sowie die damit
verbundenen individuelle Funktionen ausschlaggebend. Hierzu trägt beispielsweise auch die
diffizile Segmentierung des Maschinen- und Anlagenbau bei. Während hochspezifische
Branchen (z.B. Bergbau und Baumaschinen) vollständig auf eigene Plattformen setzen, so
nutzen insbesondere Mischkonzerne auch verstärkt externe Plattformen und Verbünde.
Die detaillierte Betrachtung der Referenzfälle gibt Aufschluss über Merkmale, die die genutzten
Strategien differenzieren. Beim Vergleich nach Unternehmensgröße zeigt sich, dass kleine
Unternehmen häufiger externe Plattformen nutzen als große Unternehmen. Aus Ressourcen- und
Know-How-Perspektive erscheint dies nachvollziehbar. Großunternehmen verfügen meist über
umfangreichere Kapazitäten als KMU und können diese Plattformen, eher bereitstellen. Eine
Plattform erfordert einen hohen Entwicklungs-, Betriebs- und Pflegeaufwand. Dies zeigt sich
insbesondere in der Kombination mit der Berücksichtigung der vorhanden IT-Kompetenz in den
Unternehmen. Firmen mit IT-Kompetenz bieten deutlich häufiger eigene Plattformen an als
Unternehmen ohne. Andersherum kann das Vorhandensein von IT-Kompetenz als wesentliche
Voraussetzung für das Angebot einer Plattform gesehen werden, dies gilt insbesondere für die
Strategien 1 (vollständige Eigenentwicklung) und 2 (Nutzung Technologiebausteine) in denen die
Unternehmen aktiv an der Konzeption und Entwicklung beteiligt sind.
Die Identifikation der Referenzfälle basiert auf unterschiedlichen Quellen. Wenngleich sich
insbesondere im Bereich der KMU-Referenzfälle eine Sättigung ergab (mehrfach gleiche Projekte
identifiziert, trotz gezielter Suche keine weiteren ermittelbar), so ist insbesondere im Bereich der
Großunternehmen nicht von einer vollständigen Abdeckung des Marktes auszugehen.
Während die Referenzdatenbank die Analyse der Ist-Situation über die Referenzprojekte hinweg
ermöglicht, wurden im weiteren Vorhaben die Gründe für die Wahl einer bestimmten Strategie im
Dialog mit den Unternehmen untersucht. Dieser Einblick in die Strategiefestlegung bietet
Ansatzpunkte für die Ableitung von Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Für Unternehmen
stellt sich bei der Einführung einer Plattform auch die Frage, welche der Strategien sich für den
gegebenen Kontext bestmöglich zur Erreichung der eigenen Ziele eignet. Dies setzt die
Bewertung der unterschiedlichen Strategien und damit verbundenen Möglichkeiten und
Anforderungen voraus, welche im Dialog mit Unternehmen erarbeitet wurden (5.2). Die
Ergebnisse wurden unter Plattform-Navigator im Rahmen eines Entscheidungsunterstützungs-
Seite 29 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
tools zusammengeführt. Somit konnten die Erkenntnisse für Unternehmen zugänglich gemacht
werden. In Bezug auf das Geschäftsmodell ergeben sich weiterreichende Veränderungen für
Unternehmen, die eine digitale Plattform bereitstellen. Gerade im produktzentrierten Bereich des
Maschinen- und Anlagenbaus bildet die Bereitstellung einer hochverfügbaren IT-Plattform mit
Mehrwertdiensten eine Herausforderung. Aufgrund der strategischen Bedeutung sollten mögliche
Alternativen sorgfältig bewertet werden. Abbildung 6 stellt ein Vorgehensmodell zur
Entscheidungsfindung dar. Zu Beginn des Prozesses müssen Unternehmen bewerten, inwiefern
digitale Plattformen für die Erreichung der Geschäftsziele dienlich sind. Im Falle einer positiven
Bewertung werden mögliche Bereitstellungsoptionen betrachtet. Hierbei ist insbesondere die
Anbindung an eine etablierte Plattform (Strategie 5) von der Möglichkeit zum Aufbau einer
eigenen Plattform zu unterscheiden (Strategie 1,2,3). Weiterhin besteht die Möglichkeit der
Plattformbereitstellung im Verbund (Strategie 4). Gemäß des skizzierten Prozesses wird im
weiteren Verlauf des Berichtes ein Tools zur Bewertung der Bereitstellungsalternativen
entwickelt. Insbesondere die Gruppe der KMU, welche im Vergleich zu Großunternehmen
besonderen Ressourcen- und Know-How-Beschränkungen unterliegen, können davon
profitieren.
Für den Bereich „Communication“, um genauer zu sein den Bereich „Short-Range Wireless
Network“, wurde ein ähnlicher bestehender Kriterienkatalog im KMU-Navigator (Technische
Plattformauswahl) abgebildet.
Der Algorithmus zur gewichteten Verknüpfung von Anforderung mit Eigenschaften der
Plattformen und Technologien für die Darstellung der Balken innerhalb des KMU-Navigators
(Technische Plattformauswahl) wird über folgende Formel definiert und implementiert:
Interviewpartner Strategie
Interviews Auswertung
identifizieren identifizieren
Interviewpartner Strategie
Interviews Auswertung
identifizieren identifizieren
Als erstes wurden allgemeine Fragen zum Unternehmen, den Produkten, Zielen und der
strategischen Ausrichtung gestellt. Im nächsten Schritt ging es um Plattform spezifische Fragen,
um die verfolgte Strategie des Unternehmens zu erfassen. Dabei wurde zwischen den bereits
benannten fünf Strategien von Eigenentwicklung bis zu einer externen Plattform unterschieden.
Dieser Schritt lässt sich in drei Unterphasen aufteilen. Dabei ging es in der ersten Phase konkret
darum, wie sich das Unternehmen dazu entschieden hat eine digitale Plattform für die Kunden
Seite 31 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
anzubieten. Ein Fokus lag dabei auf den zugrunde liegenden Ereignissen und Entscheidungen,
welche zu der Umsetzung einer digitalen Plattform führten. Außerdem sollte auch das verfolgte
Ziel der Plattform und das Angebot erfasst werden. Interessant war zudem ob und wie
Anforderungen an die Plattform gestellt wurden, hier konnte entweder das Unternehmen oder
auch der Kunde Ansprüche erheben. In der zweiten Phase ging es um den aktuellen Stand der
Plattform. Dabei lag der Fokus auf Fragen zum Funktionsumfang, zur Nutzung, das
Geschäftsmodell und gewonnene Vorteile durch die Plattform. In der letzten Phase geht es
detailliert um die ausgewählte Plattformstrategie. Hierbei wurde zum Beispiel auch nach den
benötigten Ressourcen und Kompetenzen für den Aufbau einer Plattform nachgefragt. Außerdem
waren die Bereitstellungsart, Herausforderungen und die konkrete Umsetzung von Relevanz. Die
Struktur des Interviewleitfadens ist in der Abbildung 0.13 dargestellt. Im letzten der drei Leitfaden-
teile wurde nach Faktoren gefragt, welche zu der Wahl einer anderen Strategie geführt hätten.
Bei den Unternehmenszielen und Plattformtreibern haben sich sieben verschiedene Kategorien
herauskristallisiert. Abbildung 0.14 zeigt die Kategorien, diese sind: Geschäftsmodell,
Kundenbindung, Kundenzufriedenheit, Wettbewerb, Digitalisierung, Finanzen, und Optimierung.
Bei der Kategorie Geschäftsmodell hat das Unternehmen das Ziel jenes zu erweitern oder zu
ändern. Dies kann zum Beispiel im Hinblick auf die Ausweitung eines Service Angebotes oder
einer grundlegenden Neuausrichtung des Unternehmenserfolgen. Bei der Kundenbindung
möchte das Unternehmen mit Hilfe der Plattform Bestands- sowie Neukunden langfristig an das
Unternehmen binden. Im Zusammenspiel mit einer gesteigerten Kundenzufriedenheit können
Lock-in-Effekte generiert werden. Allgemein beinhaltet der Punkt Kundenzufriedenheit, dass ein
Unternehmen eine Plattform aufbaut, weil dies die Kunden fordern.
Seite 35 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Ein Unternehmen kann eine auch eine Plattform aufbauen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu
sichern oder zu verbessern. Damit kann eine Plattform zu einer Verbesserung der eigenen
Marktposition oder Stärkung der Marktführerschaft beitragen. Weiterführend ist auch
Digitalisierung ein Treiber für die Einführung von Plattformen. Eine digitale Plattform bietet viele
Monetisierungsmöglichkeiten, wie ein erweitertes Service-Angebot, was das Ziel den Umsatz zu
steigern und Gewinne zu erzielen unterstützt. Zuletzt ermöglicht eine Plattform einem
Maschinenhersteller Nutzungsdaten über die verkauften Maschinen zu generieren. Die Daten
ermöglichen Nutzeranalysen, welche Verbesserungspotenziale für die angebotenen Maschinen
und Unternehmensprozesse aufdecken können.
Im Rahmen der Interviews konnten unterschiedliche Aspekte identifiziert werden, die die Wahl
der entsprechenden Plattformbereitstellungsstrategie differenzieren. Die nachfolgende Tabelle
0.7 stellt die identifizierten Entscheidungsaspekte nebst Erläuterung dar.
Externe Bereits vorhandene externe Dienstleister, die an der Entwicklung der Plattform
Dienstleister beteiligt sind
Funktionen Plattformfunktionen, die benötigt werden, um die Anforderungen des Anbieters
und der Kunden zu erfüllen
Unabhängigkeit Grad der Autonomie und Flexibilität, die für die Entwicklung und Wartung der
Plattform benötigt werden
Individualisierung Grad der Individualisierung in Bezug auf die endgültige Plattform (z. B. bzgl.
Branding, Anpassungsfähigkeit)
Technische Technische und sicherheitsrelevante Anforderungen an die Plattform, die erfüllt
Anforderungen werden müssen
Seite 36 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Zeit Verfügbare oder angestrebte Zeit für die Fertigstellung der Plattform
Die Wahl einer Eigenlösung wird durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt. Dabei sind
insbesondere spezielle Anwendungsfelder, welche sich entweder aus der Branche oder aus den
Anforderungen von Unternehmen oder Kunden ergeben zu nennen. Bei der Realisierung einer
Eigenlösung sind die Aspekte Flexibilität und die direkte Einflussnahme, welche schnelle
Anpassungen ermöglichen, zu nennen. Im Hinblick auf bereits vorhandene Vorarbeiten sind
insbesondere bereits entwickelte IT-Systemkomponenten in Unternehmen sowie deren
Integration zu nennen. Im Hinblick auf Ressourcen ist das Vorhandensein von entsprechenden
Ressourcen zum Beispiel in Form einer Entwicklungsabteilung sowie entsprechendem Know-
how als begünstigend für die Präferenz einer Einlösung aufzuführen.
Abschließend ist die Eigenlösung auch noch als Alternativstrategie zu sehen, bei dem
Unternehmen von externen Plattformen beziehungsweise Plänen zum Nutzen einer
Whitelabellösung wechseln, da sich die anderen Vorhaben als nicht durchführbar bzw. Nicht
zufriedenstellend gezeigt haben.
Die Nutzung von Technologiebausteinen, bei der individuelle Komponenten mit vorhandenen
Standardkomponenten kombiniert werden, nutzen Unternehmen auch im Falle von speziellen
und individuellen Anforderungen. Ähnlich wie bei der Eigenentwicklung können schnell
Anpassungen vorgenommen werden und der Lösungsansatz zeichnet sich durch eine ebenfalls
hohe Flexibilität aus. Der Einsatz von Technologiebausteinen und Standardkomponenten
Seite 37 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Die Entscheidung für eine Whitelabellösung ist insbesondere bei Unternehmen zu finden die eine
Plattform als Gesamtlösung oder auch Container war das Baukastensystem nutzen möchte.
Positiv bewertet werden Lösungen von bereits bekannten und vertrauten Anbietern und
Dienstleistern angeboten werden. Auch begünstigt der Einsatz durch Konkurrenz Unternehmen
und innerhalb der Branche die Wahl einer entsprechenden Lösung aus der Gruppe der
verfügbaren Alternativen. Unternehmen die Whitelabellösungen nutzen beschreiben Eigenent-
wicklungen zumeist als teuer, zeichnen sich durch keine eigene bzw. Spezifischen IT-
Kompetenzen aus und sehen in einer Whitelabellösung ein geringeres Risiko. Ein zentrales
Entscheidungskriterium für die Nutzung dieser Variante stellt insbesondere auch die Möglichkeit
zur schnellen Bereitstellung (time to market) einer funktionsfähigen Lösung vor dem Hintergrund
der verkürzten bzw. nicht benötigt Entwicklungszeit dar.
Die Wahl einer Verbundstrategie wird insbesondere durch erwartete Synergien und die
Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Unternehmen in der Branche begünstigt. Dabei
zeichnet sich insbesondere Integrationsbestimmung innerhalb der Branche wie z.B. im Bereich
der Landwirtschaft aus. Auch bietet eine entsprechende Verbundplattform die Möglichkeit einer
erhöhten Reichweite und Marktpräsenz im Hinblick auf potentielle Kunden. Auch können komple-
mentäre Kompetenzen über Unternehmen hinweg im Verbund hin nutzbar gemacht werden.
Nur eine geringe Anzahl der Interviewten Unternehmen haben sich für eine Verbundplattform
entschieden. Bei der Auswertung der Interviews konnten Voraussetzungen identifiziert werden,
welche erfüllt sein müssen, damit ein Unternehmen diese Strategie wählt. Bei einer
Verbundstrategie hat ein Unternehmen zwei Optionen. Zum einem kann es sich einer
bestehenden Plattform anschließen, zum anderen kann es aber auch selber eine
Verbundplattform gründen. Die Voraussetzung, damit sich ein Unternehmen einem bestehenden
Verbund anschließen kann, ist das Vorhandensein einer Plattform innerhalb der eigenen
Branche. Ist das nicht gegeben, muss ein Unternehmen eigene Partner akquirieren. Die
Partnerunternehmen müssen dabei aus der gleichen Subbranche sein, damit Plattform die
Anforderungen aller potenziell Beteiligten erfüllen kann. Eine erfolgreiche Verbundplattform setzt
voraus, dass die Unternehmen ähnliche Ziele mit der Plattform verfolgen, um auf ein
gemeinsames Ziel hin arbeiten zu können. Des Weiteren werden komplementäre
Unternehmenskompetenzen für den Aufbau und das Betreiben der Plattform benötigt. Zuletzt
wird die Plattform über ein gemeinsames Netzwerk bereitgestellt. Die Punkte führen dazu, dass
ein Unternehmen bereit sein muss Teile seiner Intellectual Property mit anderen Unternehmen
Seite 38 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
zu teilen. Diese Voraussetzungen stellen gleichzeitig Hürden für das Gründen einer
Verbundplattform dar, und erklären geringere Verbreitung als externe oder eigene Plattformen.
Für die Übermittlung der Verifizierungsmail nach der Registrierung, Kontaktanfragen an den
Administrator und Benutzeranfragen (Password zurücksetzen und Benutzernamen anfragen)
wurde ein Emailserver aufgesetzt.
Seite 39 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Durch die Authentifizierung im Internet lassen sich Inhalte klar Benutzern oder Gruppen
zuordnen. Somit können sie vor unberechtigtem Zugang geschützt werden. Die Implementierung
orientiert sich dabei am OAuth2-Protokoll, einem Internetstandard der ein Authentifizierungs- und
Autorisierungsschema definiert. Dabei können sich Benutzer im System registrieren, über
Benutzernamen und Passwort authentifizieren, Administratoren können Accounts verwalten oder
den entsprechenden Benutzer, sowie vergessene Anmeldedaten wieder zugänglich machen.
Die Authentifizierung beschreibt die Überprüfung des vom Nutzer gegebenen Nachweises über
seine Identität. Dieser Nachweis wird Authentifizierung genannt und kann auf verschiedene Arten
stattfinden. Die Abfrage eines Benutzernamens und eines Passwortes ist die gängigste Art der
Authentisierung im Internet. Der vom Nutzer erbrachte Nachweis wird anschließend verifiziert,
indem Benutzername und Passwort mit bereits gespeicherten Benutzerdaten einer Anwendung
verglichen werden. Sollten die Daten des Nutzers mit denen in der Datenbank übereinstimmen
ist die Identität bestätigt.
Z.B. erfolgt die Authentifizierung bei den meisten Plattformen über Token-Methoden wie JWT
oder OAuth-Token, die dem X.509-Standard entsprechen. Die Autorisierung ist oft rollenbasiert,
manchmal mit vordefinierten Rollen (Oracle), benutzerdefinierten Rollen und/oder Richtlinien.
Samsung bietet keine Unterschiede in der Autorisierung für die ARTIK-Cloud-Plattform. Die
Berechtigungsmodelle von Alibaba und Samsung SmartThings sind gerätebasiert.
Ist der Nutzer authentifiziert, kann er auf die gewünschte Anwendung zugreifen. Dabei ist zu
beachten, dass die jeweiligen Anwender verschiedene Rechte besitzen können. Gemäß der
ihnen zugewiesenen Rechte können Inhalte aufgerufen und Aktionen durchgeführt werden. Diese
Einräumung von Rechten wird Autorisierung genannt. Für den KMU-Navigator werden folgenden
Rollen unterschieden: „User“, „Data-Maintainer“ und „Adminstrator“.
Für die Rolle des sogenannte „Data-Maintainer“, der die Daten, die für die entsprechenden
Bereiche benötigt werden, pflegt, wurden speziell Ansichten implementiert. D.h. durch diese
Ansichten kann er überprüfen ob z.B. die Technologien noch aktuell sind und ob ihre
Bewertungen noch passen. Zudem kann er auch neue Technologien und neue Kriterien
Seite 40 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
eintragen. Dazu hat er in seinem Benutzermenü entsprechende Ansichten auf dazu notwendige
Seiten („Management criteria“ und „Management technologies“).
Wählt der Data-Maintainer den Bereich „Management criteria“, so wird ihm erstmal der
Hauptbereich (siehe Abbildung 0.16) angezeigt.
Dort kann er dann über „Choice Domain“ eine Domain auswählen. Hier z.B. Shortrange.
Daraufhin bekommt der Data-Maintainer alle Cluster mit allen Kriterien, Bewertungen und
Beschreibungen. Ebenso auch die Beschreibungen und Bewertungen für alle Technologien
(siehe Abbildung 0.17).
Damit der Data-Maintainer eine gewünschte Technologie auswählen kann, wurde ihm eine
Möglichkeit zur Auswahl über „Choice of Technology“ zur Verfügung gestellt.
Wenn er ein neues Cluster zur Domain hinzufügen möchte, so wird ihm die Möglichkeit gegeben
dies über den Button „Add Cluster“ durchzuführen. Er erhält dann ein Eingabefenster, wo Titel
und Position des Clusters angeben werden müssen. Des Weiteren kann er auch ein bestehendes
Cluster löschen. Dies kann er über den Button „Delete Cluster“ durchführen. Er bekommt dann
Seite 41 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
einen Dialog geöffnet, den er bestätigen muss, damit die Löschung erfolgt. Außerdem kann er
auch ein bestehendes Cluster editieren, d.h. er kann Titel und Position des Clusters anpassen.
Für jedes Cluster wurde dem Data-Maintainer die Möglichkeit neue Kriterien anlegen, diese
editieren und zu löschen, geschaffen. Beim Löschen (Mülleimersymbol) muss wieder ein Dialog
bestätigt werden. Damit er ein neues Kriterium innerhalb eins Clusters anlegen kann, wurde ihm
ein Fenster zur Verfügung gestellt, wo er dann eine entsprechende Request-ID, eine
Beschreibung des Kriteriums, eine dazugehörende Beschreibung für jede Technologie und eine
Bewertung für jede Technologie eintragen kann. Sollten mehrere Kriterien sich ausschließen, so
kann der Data-Maintainer auch eine Gruppe angeben.
Wählt der Data-Maintainer den Bereich „Management technologies“, so wird ihm erstmal der
Hauptbereich (siehe Abbildung 0.18) angezeigt.
Damit der Data-Maintainer eine neue Technologie hinzufügen kann, wurde ihm ein Button „Add
Technology“ generiert. Darüber erhält er dann damit ein Eingabefenster, wo er den Namen
eintragen und eine dazugehörende Domain auswählen kann.
Des Weiteren wurde ihm auch die Möglichkeit geschaffen eine bestehende Technologie zu
löschen. Dazu muss er nur das Mülleimersymbol betätigen. Er bekommt dann einen Dialog
geöffnet, den er bestätigen muss, damit die Löschung erfolgt. Außerdem wurde ihm auch die
Möglichkeit gegeben eine bestehende Technologie zu editieren, d.h. er kann den Titel anpassen.
6.3. Plattform-Navigator
Der Plattform Navigator der Universität Potsdam basiert auf einem dynamischen Umfrage-Tool,
welches sich je nach ausgewählter Antwort anpasst und entsprechende weitere Fragen stellt oder
Empfehlungen gibt. Damit ein Interessent alle Informationen bekommt, die er für die Auswahl
einer Plattformstrategie benötigt, wird er in fünf Schritten durch die Inhalte geleitet. Als ersten
Schritt bietet die Startseite des Plattform-Navigators allgemeine Informationen. Mit Hilfe dieser
kann ein Unternehmen abschätzen, ob der Navigator relevant für ihn ist oder nicht. Der zweite
Schritt ist das Ausfüllen des entwickelten Umfrage-Tools. Hat ein Nutzer alle Fragen erfolgreich
ausgefüllt, erhält er eine detaillierte Plattformstrategie Empfehlung. Zusätzlich zu der Empfehlung
bietet die Webseite auch weiteres Informationsmaterial zu den einzelnen Strategien und nächsten
Schritten. Zuletzt besteht auch die Möglichkeit bei weiteren Fragen direkt in den Dialog mit der
Universität Potsdam zu treten. Die Customer Journey ist in der Abbildung 0.19 dargestellt:
Seite 42 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
6.3.1. Technologieauswahl
Im ersten Schritt wurde eine Sichtung der verfügbaren Systemkategorien durchgeführt, um ein
geeignete Systemart für das zu realisierende Tool zu bestimmen. Für die Zielstellung des
Forschungsvorhabens kommen insbesondere Entscheidungsunterstützung Systeme (Englisch
Decision Support Systems) infrage. Bei näherer Evaluation hat sich gezeigt, dass diese Systeme
auf stark standardisierter und formale Entscheidungskriterien aufbauen, welche zumeist
Entscheidungsbäume zugrunde legen. Aufgrund der Mehrdimensionalität und den
Abhängigkeiten zwischen unterschiedlichen Aspekten in der Entscheidungsfindung, scheint ein
derartig standardisiertes System nicht geeignet, um die Anforderungen des Forschungsprojekts
abbilden zu können. Im Rahmen der weiteren Recherche hat sich gezeigt, dass eine stärker
individualisierbare Lösung für das komplexe Entscheidungsproblem notwendig ist.
Dementsprechend kommen Entscheidungsunterstützungssysteme nur bedingt infrage, um den
angestrebten Prototyp des Forschungsvorhabens zu realisieren.
Ein möglicher Lösungsansatz für die Erhebung der notwendigen Informationen stellen
Umfragelösungen dar. Diese zeichnen sich durch Möglichkeiten zur dynamischen Abfrage von
Informationen als Grundlage für die Entscheidungsfindung aus. Nachteilig ist anzumerken, dass
Umfragelösungen nicht immer auch entsprechende Möglichkeiten zur Analyse und Auswertung
der Antworten vorsehen. Nichtsdestotrotz bietet dieser Lösungsansatz die Möglichkeit das
Nutzererlebnis zur Erhebung der Informationen in einer standardisierten und bekannten
Oberfläche abzubilden. Abschließend konnte durch Recherche Forschungsprojekte ermittelt
werden, welche als Prototyp ebenfalls umfrage-basierte Ansätze als Grundlage für
Entscheidungsunterstützungstools in dynamischen Situationen unter Unsicherheit eingesetzt
Seite 43 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
haben. Dies betrifft beispielsweise auch den Industrie 4.0 Readiness-Index1. Für das weitere
Vorhaben wird die Kategorie der Umfragelösungen fokussiert.
Vor dem Hintergrund der aufgeführten Auswahlkriterien aus funktionaler als auch nicht-
funktionaler Sicht erscheint LimeSurvey als umfragebasierte Software als eine geeignete Lösung,
welche sich durch Flexibilität, Open Source-Basis und gleichzeitig erweiterbare modulare Struktur
mit einer Entwicklercommunity als Grundlage für den Prototyp des Forschungsprojekts eignet.
Als Grundlage ist die Realisierung dient ein dynamischer Entscheidungsbaum, welcher in den
folgenden Abschnitten als Ergebnis der Konzeption erläutert wird. Ziel des Entscheidungsbaum
ist eine Differenzierung und Bewertung der entsprechenden Strategiealternativen für die
individuelle Situation des Unternehmens.
1 https://www.industrie40-readiness.de/
Seite 44 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Unternehmen. Dies ermöglichte die Entwicklung eines neuen Bewertungsverfahren für die
Strategiefindung bei digitalen Plattformen.
Die folgende Grafik verdeutlicht die Funktionsweise des Plattform-Navigators. Demnach werden
nach jedem Frageblock die Antworten evaluiert und auf Basis des Ergebnisses werden weitere
Fragen gestellt, oder die passende Plattformstrategie wird empfohlen. Als ersten wird dabei eine
allgemeine Eignung für den Navigator evaluiert. Da der Fragebogen zurzeit auf Anlagen und
Maschinenbauer spezialisiert ist, wird als erstes ausgewertet, ob der Teilnehmer diesem Profil
entspricht. Zusätzlich zur Branche ist auch die Fähigkeit der M2M Kommunikation wichtig für eine
Plattform. Nur wenn die Maschinen an ein System angebunden werden können, kann auch eine
digitale Plattform eingebunden werden. Im nächsten Schritt wird detaillierter der technologische
Stand des Unternehmens erfasst. Umso besser die Maschinen des Herstellers ausgestattet sind,
umso einfacher ist die Adaption oder der Aufbau einer eigenen Plattform. Nachdem die
Unternehmenspotenziale evaluiert wurden, geht es um die spezielle Unternehmenssituation und
Ziele. Es ist wichtig zu erfassen, welche Ziele ein Unternehmen mit einer Plattform verfolgt, da
der Aufwand eine Plattform zu betreiben auch im Verhältnis mit dem damit erzielten Nutzen
stehen muss.
Als erstes wird die Produkteignung konkret abgefragt. Im Block eins werden basierend der
Ergebnisse von Kapitel 0 Evaluation der Produkteignung Einleitende Fragen zu Stand der
Unternehmen gefragt. Im Fokus steht hier die digitale Anbindungsfähigkeit der Maschinen sowie
Seite 45 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Eigenen sich die Produkte eines Unternehmens
nicht für den Anschluss an eine digitale Plattform, endet die Evaluation nach dem Frageblock. An
dieser Stelle muss das Unternehmen sich erst technisch weiterentwickeln, bevor eine digitale
Plattform Sinn macht. Erfüllen die Produkte des Unternehmens die Mindestanforderungen an
eine digitale Plattform geht es mit Fragen zur Strategiefindung weiter. Die erfassten Antworten
werden im Verlauf des gesamten Fragebogens mit Punkten bewertet. Auf Basis der
Punkteauswertung kann die Eignung der drei Strategien für Unternehmen differenziert werden
und eine konkrete Strategie empfohlen werden. Dabei existieren bestimmte Fragen, welche
ausschlaggebend für eine der drei Strategien sein kann. Basierend auf den Antworten werden
unterschiedliche Fragen dem Unternehmen gestellt, um so die beste Strategie für das
Unternehmen mit den entsprechenden Schlüsselfragen zu empfehlen. Bevor es zu einer
Empfehlung kommt, wird überprüft, ob die favorisierte Strategie auch im direkten Vergleich mit
anderen Kriterien bevorzugt wird. Hierfür wurde ein Fragenblock eingefügt, welcher entweder bei
stringenter Fragenbeantwortung zu einer Auswertung weiterleitet oder bei Unsicherheiten zu
weiteren Frageblöcken führt. Der Plattform Navigator testet als erstes die Eignung für den Aufbau
einer eigenen Plattform. Abhängig von den Antworten kommt es entweder zu der Empfehlung
einer eigenen Plattformstrategie oder es wird detaillierter nach relevanten Kriterien für Verbund-
und Fremd- Plattformen gefragt. Auch hier erfolgt zuletzt eine klare Abgrenzung bevor auf Basis
der erreichten Punkte eine der drei Strategien empfohlen wird. Die Abbildung 0.21 zeigt detailliert
die verschiedenen Frageblöcke und möglichen Pfade innerhalt des Fragebogens:
In jedem Frageblock erfolgt eine Gewichtung der einzelnen Fragen. Damit dies möglich ist, gibt
es keine freien Antwortfelder. Die verwendeten Fragetypen sind Ja/Nein Fragen oder Matrix
Bewertungen. Jede der Frage testet wie gut eine der möglichen drei Strategien zu einem
Unternehmen passt. Basierend auf der Antwort des Anwenders erfolgt im Hintergrund die
Seite 46 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Berechnung eines Eignungsscore, welcher am Ende ausgegeben wird. Dabei kann eine Frage
zur Differenzierung einer oder mehreren Strategien dienen. Konkret bedeutet es, dass die
Punktverteilung bei den Antwortmöglichkeiten gleichmäßig abgestuft sein kann, oder speziell auf
die Abgrenzung einer Strategie abzielt und damit für die anderen beiden Strategien gleich
relevant ist. Diese Unterscheidung hilft einzelnen Strategien an bestimmter Stelle auszuschließen
oder zu empfehlen. Die Struktur des dynamischen Fragebogens ist auch in der Auswertung
vertreten. Auf Basis der vorher angegebenen Antworten kann die vorgeschlagene Strategie
individuell begründet werden. Folglich wird in der Auswertung auf Fragen und die dazu gegebene
Antwort eingegangen und erklärt wie diese Antwortenkombination zu der Strategieempfehlung
führt. Die Abbildung 0.22 zeigt beispielhaft das Bewertungssystem des Plattform-Navigators.
Mouse-over für Worterklärungen, erfasst und behoben werden. Bei der folgenden 4. pbA-Sitzung
wurden die Änderungen positiv aufgenommen und weitere Anschlussmöglichkeiten für
Unternehmen nach beenden des Fragebogens diskutiert. Insbesondere die Wichtigkeit der
ausführlichen Erläuterungen der Strategieauswahl wurden dabei in den Vordergrund gestellt.
Abbildung 0.23 fasst die Ergebnisse zusammen:
notwendige Kompetenzen
7.1. Entwicklung von Anwendungsszenarien
Um den Vergleich zwischen den Plattformen, auf denen die Implementierung stattfindet, messbar
zu machen, wurden von Seiten Hahn Schickards eine Reihe von Aufgaben definiert. In diesen
Aufgaben werden Teilziele beschrieben, die durchgeführt werden müssen, damit das gesamte
Anwendungsszenario funktioniert. Dies sollten typische Aufgaben in IoT-Systemen sein, von der
Gerätekonnektivität bis zu Anwendungen. Die Aufgabendefinierung wird auch dabei helfen, das
Benutzererlebnis bei den Implementierungen zu bewerten.
Erkundung der GUI der Plattform Bei dieser Aufgabe geht es darum, dass man sich mit der
Benutzerschnittstelle der Plattform vertraut macht. Die
Durchführung einer Analyse der verschiedenen Komponenten
der GUI und ihrer Funktionen.
Erkundung des Entitys In dieser Aufgabe geht es darum, die verschiedenen Entitys
Managements Möglichkeiten (Users, Devices, Assets...) zu erkunden und
herauszufinden, wie die Plattform diese Entitys verwaltet.
Die Herstellung einer Bei dieser Aufgabe geht es darum, eine erste Verbindung
Konnektivität (Sensor und zwischen den Geräten und der Plattform herzustellen. Diese
Plattform) schließen die Integration und Authentifizierung der Geräte mit
ein.
Erkundung des Nachdem eine Verbindung hergestellt ist, geht es bei dieser
Gerätmanagements Aufgabe darum, die Möglichkeiten des
Gerätemanagements auf der Plattform zu erkunden und zu
verwenden.
Gerätsteuerung Im Gegensatz zu einem einfachen Datenaustausch, geht es
bei dieser Aufgabe um Steuerung der Geräte durch die
Plattform. Der Datenaustausch fließt in beiden Richtungen.
In diesem Aufgabenbereich wird auch der Unterschied
zwischen Datenebene und Steuerungsebene betrachtet. Dazu
mehr kurz im Anschluss an diese Tabelle.
Datenanalyse Bei dieser Aufgabe geht es darum, die Möglichkeiten der
Datenanalyse auf der Plattform zu erkunden und zu
verwenden.
Visualisierung und Dashboard Bei dieser Aufgabe geht es um die Erkundung der
Visualisierungsmöglichkeiten und der verschiedenen Widgets
auf der Plattform. Dies erfolgt durch die Erstellung eines
Dashboards für die verfügbaren Daten.
Tabelle 0.8: Aufgabendefinierung
Im Routing bezieht sich die Steuerungsebene auf alle Funktionen und Prozesse, die bestimmen,
welcher Pfad zum Senden des Pakets oder Frames verwendet werden soll. Die Steuerungsebene
ist verantwortlich für das Auffüllen der Routing-Tabelle, das Zeichnen der Netzwerktopologie, die
Weiterleitungstabelle und damit das Aktivieren der Datenebenenfunktionen.
Im Routing bezieht sich die Datenebene auf alle Funktionen und Prozesse, die Pakete/Frames
von einer Schnittstelle zu einer anderen basierend auf der Logik der Steuerungsebene
weiterleiten. Routing-Tabelle, Weiterleitungs-Tabelle und die Routing-Logik bilden die Funktion
der Datenebene. Das Datenebenenpaket durchläuft den Router und das Ein- und Ausgehen von
Frames erfolgt auf der Grundlage der Steuerebenenlogik.
Die Aufgaben aus Tabelle 7.1 wurden anschließend anhand zweier ausgewählter IoT-Plattformen
(Thingsboard und Cumulocity) und einem Sensor exemplarisch durchgespielt. Ein Ergebnis ist
z.B. gewesen, dass die Benutzeroberflächen der beiden Plattformen kundenorientiert sind,
jedoch ist es schneller sich mit der Benutzeroberfläche von ThingsBoard vertraut zu machen. Der
Grund dafür ist die Tatsache, dass die Funktionen von ThingsBoard auf verschieden
Anwendungen bzw. Webseiten aufgeteilt sind, während Cumulocity nur 3 Anwendungen bzw.
Seite 49 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Webseiten für alle Funktionen hat. Z.B. hat die ThingsBoard zwei unterschiedliche Anwendungen
für Assets-Management und Gerätemanagement. Bei Cumulocity sind die beiden Funktionen
unter der Anwendung „Gerätemanagement“ zu finden.
Durch einen Link in der LimeSurvey-Umfrage der Uni Potsdam, wird dem Anwender ein
Zugriff auf die Startseite des KMU-Navigators (Technische Plattformauswahl) ermöglicht. Diese
Startseite hat ein wie in Abbildung 0.25 gezeigtes Aussehen. Der Anwender kann sich hier u.a.
registrieren, anmelden, seinen Benutzernamen anfordern und sein Passwort zurücksetzen.
Seite 50 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Der Anwender bekommt nach einer erfolgreichen Anmeldung zwei Bereiche zur Auswahl
gestellt, „IoT“ und „Communication“. Der Bereich „Communication“ ist wiederum in die Bereiche
„Short-Range Wireless Network (SRWN)“ und „Low Power Wide Area Network (LPWAN)“
unterteilt.
Im weiteren Verlauf des Berichtes wird anhand des schon vorher
genannten Bereichs SWRN das Endergebnis eine Bewertung und noch eine während des
Projektes festgestellte Besonderheiten vorgestellt.
So wie in Abbildung 0.26 gezeigt, wird dem Anwender das Ergebnis seiner Bewertung grafisch
dargestellt.
Seite 51 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Der Anwender sieht ein Balkendiagramm mit den Ergebnissen innerhalb der unterschiedlichen
Cluster. Außerdem erhält er noch eine entsprechende Legende mit der Erklärung welche Farbe
für welche Technologie steht.
Da es auch mal vorkommen kann, dass es zu viele Technologien zur Auswertung gibt, wird dem
Anwender eine „BestOf“-Funktionalität zur Verfügung gestellt. D.h. bei Aktivierung des
entsprechenden grafischen Schalters bekommt er die besten fünf Ergebnisse seiner Auswertung
angezeigt. Wird der Schalter erneut geschaltet, so sieht er wieder alle Ergebnisse. Abbildung
0.27 zeigt so ein „BestOf“-Ergebnis.
Entscheiden sich Unternehmen für das Angebot einer digitalen Plattform, so bildet der
Strategiefindungsprozess, welchen dieses Forschungsprojekt zentral adressiert einen
wesentlichen Baustein der Realisierungsstrategie. Weiterhin muss die Frage der anzubietenden
Funktionen auf der Plattform vor der Realisierung festgelegt werden. Entsprechend der
Entscheidung unterscheiden sich auch die Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der
Unternehmen. Teile dieses Abschnitts entstammen einer Publikation des Forschungsprojektes,
welche sich zum Zeitpunkt der Beendigung des Projektes in der Begutachtung befindet (Titel:
Industrial Internet of Things (IIoT)-Plattformtypen im Maschinen- und Anlagenbau). Das
Manuskript ist in der Anlage 5 beigefügt. Auf detaillierte Zitierungen über den Beitrag hinaus wird
an dieser Stelle verzichtet.
Da bisher keine einheitliche Übersicht über die Funktionen digitale Plattformen im Bereich des
Maschinen- und Anlagenbaus existiert, sollte eine Analyse des Forschungsprojekts Einblick in
das bestehende Angebot als Basis für die Strategieformulierung von Unternehmen geben. Das
Design der konkreten Ausprägung und Funktionen ist nicht Bestandteil des Forschungs-
vorhabens. Dennoch können die Ergebnisse der Analyse die Grundlage für die Ideenfindung und
Festlegung des Funktionsumfangs für Unternehmen in Maschinen und Anlagenbau dienen.
Auf Basis bestehender Kategorisierungen für Geschäftsideen und Funktionen wurde eine Liste
von typischen Funktionen für IIoT-Plattformen im Maschinen- und Anlagenbau erarbeitet (u.a.
Bollhöfer et al. 2016, Lüttenberg et al. 2021). Dann über vorhandene Funktionen in
unterschiedlichen Plattformen wurde im Rahmen einer Recherche auf Basis der
Referenzdatenbank welche meines Forschungsprojektes erarbeitet wurde enthält. Dabei konnten
für 108 Plattformen Funktionen identifiziert werden. Im Zuge dessen konnten 11 Funktionen
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definiert werden, die bei den betrachteten Plattformen vielzählig vertreten und in Fehler!
Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. zusammengefasst sind. Die Erläuterungen der
Funktionen basieren dabei auf der Zusammenfassung der Definitionen verschiedener
Plattformen, die durch die Internetrecherche entwickelt wurde.
Funktion Erläuterung
Verwaltung von Ressourcen und Mithilfe der digitalen Plattform können Status- und
Maschinen Komponenteninformationen verwaltet werden und/oder der
Maschinenpark und Maschinenstandort angezeigt werden.
Event-Management Die digitale Plattform benachrichtigt oder alarmiert die Nutzer
bei einem Maschinenfehler, wie bspw. einer
Schwellwertüberschreitung.
Analyse und Zustandsüberwachung Die Maschinen und/oder Produktionsumgebungen können
anhand bestimmter Parameter analysiert werden und/oder
Berichte erzeugt werden.
Predictive Monitoring / Maintenance Die Maschinendaten werden genutzt, um eine automatisierte
vorausschauende Wartung zu planen.
Visualisierung Die aufbereiteten Daten, z.B. Key Performance Indicators,
können mithilfe von Dashboards visuell dargestellt werden.
Wissensdatenbank In die digitale Plattform ist eine Wissensdatenbank integriert,
um bspw. einen Zugriff auf Anleitungen, erklärende Videos
oder Best Practices zu gewährleisten.
Steuerung von Maschinen Es ist ein aktiver Zugriff auf bestimmte Maschinen und
Anlagen über die digitale Plattform möglich, um zur
Steuerung in den Betrieb einzugreifen.
Kollaboration zwischen Kunden und Die Kunden können, z.B. im Fall einer defekten Maschine
Maschinenhersteller oder eines Ausfalls, über die digitale Plattform mit dem
Hersteller kommunizieren und/oder es werden automatische
Tickets bei dem Hersteller erzeugt.
Wartung und andere Services Wartungen werden dokumentiert und/oder es können remote
Services über die digitale Plattform angeboten werden.
Zugang zu einem Shop Ein direkter Zugang zu einem Shop, um bspw. Ersatzteile bei
einer defekten Maschine direkt bestellen zu können.
Integrationsmöglichkeiten Eine Integration mit anderen Systemen, bspw. über
Schnittstellen oder Webservices, ist möglich.
Tabelle 0.9: Funktionen digitaler Plattformen im Maschinen- und Anlagenbau
7.2.2. Recherche
Für die Analyse wurde die zugrundliegende Datenbank mit 116 Fällen um die Funktionen der
jeweiligen Plattform ergänzt. Die angebotenen Funktionen wurden auf Basis von öffentlich
verfügbaren Informationen erhoben. Mittels Recherche konnten für 108 Plattformen
Einschätzungen hinsichtlich der angebotenen Funktionen gemäß des o.g. Schemas ermittelt
werden. Die 108 Plattformen bieten die Grundgesamtheit für die folgenden Analysen. Für die
Recherche wurden vornehmend Funktionsbeschreibungen der Plattformen genutzt. Vereinzelt
Seite 54 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Zur Einschätzung der Ergebnisse erfolgt vorab eine deskriptive Charakterisierung der 108
untersuchten Referenzfälle. Hinsichtlich der Unternehmensgröße sind 78% Großunternehmen
und der Rest KMU (24). 7.5 stellt die Verteilung der Referenzfälle bezüglich der Subbranche im
Maschinen- und Anlagenbau dar.
Domäne
7.2.3. Funktionscluster
Die Verteilung der Plattformfunktionen in den fünf identifizierten Clustern als Ergebnis der
statistischen Clusteranalyse wird in Tabelle 0.10 dargestellt. Die abgebildeten Zahlen
symbolisieren dabei den durchschnittlichen Wert der binären Variable 1 „die Plattformen
beinhalten diese Funktion“ und 0 „die Plattformen beinhalten diese Funktion nicht“ innerhalb des
jeweiligen Clusters. Zur visuellen Veranschaulichung wurden die Werte durch Farben unterstützt:
Je dunkler die Farbe ist, desto stärker ist die Funktion in dem Cluster vertreten und kann das
jeweilige Cluster charakterisieren.
Funktion Cluster 1a (1) Cluster 1b (2) Cluster 2 (3) Cluster 3 (4) Cluster 4 (5)
Im Rahmen der weiteren Analyse wurde einer sukzessiven Aggregation der Cluster durchgeführt.
Dabei konnten drei zentrale Cluster identifiziert werden:
Die Cluster 2, 3 und 4 grenzen sich dem entgegen mit einer höheren Anzahl zusätzlicher
Funktionen ab, die als spezieller bezeichnet werden können, wie bspw. die
Integrationsmöglichkeiten mit anderen Systemen in Cluster 2, Wartung/Services und ein direkter
Shop-Zugang in Cluster 3 sowie die Möglichkeit der Kollaboration zwischen Kunde und Hersteller
und Wartung/Services in Cluster 4. Neben den grundlegenden Funktionen bildet Fehler!
Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. auch andere Funktionskombinationen ab, die
häufig gemeinsam angeboten werden. So ist bspw. ersichtlich, dass die Steuerungsfunktion über
die digitale Plattform angeboten wird, wenn auch Integrationsmöglichkeiten mit anderen
Systemen bestehen. Dabei ist denkbar, dass die Steuerung über andere Systeme stattfindet.
Insbesondere im Cluster zwei, Plattformen die insbesondere Integration fokussieren, ist mit 41 %
eine besonders KMU-Quote zu erkennen.
Tabelle 0.11 verdeutlicht weiterhin, dass die einzelnen Cluster geringe Unterschiede in ihrer
Größe aufweisen. Zudem kann festgestellt werden, dass die Anzahl der Funktionen der
Plattformen zwischen den Clustern variiert. Demnach haben die Plattformen innerhalb des
Clusters 1b die geringste Anzahl an Funktionen, während die Plattformen in Cluster 3 die höchste
Anzahl an Funktionen aufweisen können.
Ursprüngliche
Nummerierung der Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3 Cluster 4 Cluster 5
Cluster
Neue Nummerierung der
Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3
Cluster
Seite 56 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Mithilfe einer Clusteranalyse konnten fünf Cluster gebildet werden, die als unterschiedliche Typen
digitaler Plattformen im Maschinen- und Anlagenbau interpretiert werden können. Die Grundlage
dieser Klassifizierung bilden die Funktionen, die über die Plattformen angeboten werden können.
Die vorangestellte Analyse und Interpretation der Cluster, bei der die Funktionen sowie
verschiedene Einflussfaktoren der anbietenden Unternehmen näher betrachtet wurden, lässt eine
gröbere Einteilung der Cluster in drei Gruppen zu. Demnach können die beiden Cluster 1a und
1b, wie bereits beschrieben, zu der Gruppe Basis-Plattformen zusammengefasst werden, da sie
im Gegensatz zu den anderen Clustern nur grundlegende Funktionen abdecken. Auch bei der
Analyse der Einflussfaktoren besteht kein besonderer Zusammenhang zu anderen Clustern,
wodurch diese beiden Cluster von den anderen weiter abgegrenzt werden können.
Des Weiteren unterscheidet sich Cluster 2 von den anderen Clustern und bildet somit als einziges
Cluster die Gruppe der Integrations-Plattformen, was durch die charakteristische Funktion dieses
Clusters beeinflusst ist. Zudem unterscheidet sich dieses Cluster vor allem auch durch die
vorherrschende Struktur der Unternehmensgröße von den anderen Clustern. Hier lässt sich
erkennen, dass ein deutlich größerer Anteil an KMU als bei den anderen Clustern beinhaltet ist.
Diese Struktur könnte wiederum einen Einfluss auf die vertretenen Plattformfunktionen haben,
die sich in diesem Cluster vor allem dadurch auszeichnen, dass nicht nur grundlegende
Funktionen angeboten werden können, sondern die Plattform zudem mit anderen Systemen
integriert werden kann.
Die letzten beiden Cluster 4 und 5 können zu der Gruppe Umfangreiche Plattformen
zusammengefasst werden, da sie die größte Vielfalt an Plattformfunktionen aufweisen und den
Kunden somit den größten Mehrwert bieten können. Mithilfe dieser Plattformen werden die
Möglichkeiten des IIoT und des Angebots digitaler Services zum aktuellen Zeitpunkt im
deutschsprachigen Maschinen- und Anlagenbau größtmöglich ausgenutzt.
Entscheidet sich ein Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau dafür, eine Basis-
Plattform anzubieten, ist der Einfluss auf das Geschäftsmodell verhältnismäßig gering. Hierbei
besteht die Veränderung hauptsächlich in der Bereitstellung eines neuen technischen Produkts
und nicht in dem Angebot neuer Services, da das herstellende Unternehmen nicht in die Nutzung
der Plattform involviert ist, wie bspw. bei der Funktion Wartung/Services, bei der der
Maschinenhersteller zusätzliche Services zur Verfügung stellen muss. Trotzdem müssen für das
Angebot dieses Plattformtyps finanzielle und personelle Ressourcen verfügbar sein. Bei der
Bereitstellungsstrategie der externen Plattform müssen zudem neue Partnerschaften mit anderen
Unternehmen eingegangen werden, um die Plattform bereitzustellen. Außerdem muss ein
Preismodell entwickelt werden, um mit der digitalen Plattform bestimmte Erträge zu erzielen.
Dabei haben Modelle wie bspw. Pay-per-use, Freemium oder Einmalkauf unterschiedliche
Auswirkungen auf den Ertrag.
Den größten Einfluss auf das Geschäftsmodell verzeichnen die umfangreichen Plattformen.
Während bei den anderen Plattformtypen hauptsächlich grundlegende Funktionen angeboten
werden, bieten diese Plattformen weitere Services und Funktionen, die zu weiteren
Prozessveränderungen innerhalb der herstellenden Unternehmen führen können. Z.B. müssen
für die Kollaborations-Funktion neue Prozesse, wie bspw. eine Hotline, implementiert werden, um
diesen Service anzubieten. Ähnlich ist dies auch auf das Angebot von Remote-Wartungen
Seite 58 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
anwendbar. So müssen hierfür u.U. neue personelle Ressourcen zur Verfügung stehen, die für
die Technik geschult werden müssen. Auch für einen direkten Zugang zu einem Shop für
Ersatzteile müssen Systeme umgesetzt werden, die diese automatischen Bestellungen abwickeln
und bearbeiten. Zudem hat das Angebot zusätzlicher digitaler Services eine Auswirkung auf die
Kundenbindung und den näheren Kontakt mit den Kunden, insbesondere dann, wenn die
Unternehmen vor dem Einsatz der digitalen Plattformen noch nicht ähnliche Services angeboten,
sondern lediglich die Maschinen verkauft haben ohne produktnahe Services.
Die unterschiedlichen Abstufungen der Komplexität der Plattformtypen machen deutlich, dass die
unterschiedlichen Cluster auch eine Weiterentwicklung darstellen könnten. Vor allem für
Unternehmen, die vor der Entscheidung stehen, eine digitale Plattform anzubieten, besteht die
Möglichkeit, vorerst eine Plattform mit grundlegenden Funktionen anzubieten, die nur eine
geringe Veränderung des Geschäftsmodells impliziert. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die
anbietenden Unternehmen konkrete Ziele für die digitale Plattform formulieren und sich dabei an
den Bedürfnissen ihrer Kunden orientieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine
haltlosen Umstrukturierungen des Geschäftsmodells vorgenommen werden, um aufwendige
digitale Services anzubieten, die keine Nachfrage finden. Daraufhin können ggf. weitere
Funktionen angeboten und die digitale Plattform schrittweise ausgebaut werden.
Die vorgenommene Analyse hat gezeigt, dass ein Großteil der Unternehmen im
deutschsprachigen Maschinen- und Anlagenbau Plattformen mit geringeren Funktionen und einer
geringen Komplexität anbietet. Diese Information sowie die anderen Interpretationsansätze der
einzelnen Cluster stellen eine grobe Marktübersicht dar, die Unternehmen dabei unterstützen
kann, strategische Entscheidungen in Bezug auf das Angebot einer digitalen Plattform zu treffen.
Dabei können sie sich in ihren Wettbewerb, z.B. auf Grundlage ihrer Branche oder
Unternehmensgröße, einordnen und positionieren. Aufgrund der steigenden Konkurrenz um
digitale und innovative Angebote im Maschinen- und Anlagenbau stellt dies eine notwendige
Maßnahme dar, um den langfristigen Unternehmenserfolg sicherzustellen.
Zusammengefasst teilt sich der Plattform-Navigator in 4 Blöcke auf. Zuerst geht es darum einen
Konsens zu digitalen Plattformen und Strategien zu schaffen. Hierfür gibt es ein Erklärvideo sowie
eine -Grafik und -Text. Der Fragebogen besteht aus sechs Hauptfrageblöcken, welche dynamisch
durchlaufen werden. Das heißt ein Nutzer kann bereits nach vier oder fünf Blöcken bereits ein
Ergebnis erhalten. Zuletzt wird das Ergebnis ausführlich erläutert und die Projekthomepage
ergänzt die Informationen weiter. Nach der Strategieempfehlungen finden sich auf den
entsprechenden Unterseiten der Homepage Schritte zu der weiteren Vorgehensweise und
Umsetzung der empfohlenen Strategie (Abbildung 0.29).
Die Landing-Page des Navigators bei Limesurvey ist in der Abbildung 0.30 dargestellt. Hier ist
das Erklärvideo und der Text zu sehen mit Hilfe dessen sich Nutzer einen Einblick über digitale
Plattform und deren Bereitstellungsstrategien schaffen können.
Seite 60 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Auf der ersten Seite (Abbildung 0.31) beginnt die Umfrage mit einer Präqualifizierung. Es wird als
erstes die Eignung der Teilnehmer geprüft, da das Tool auf Maschinen- und Anlagenbauer
fokussiert ist. Hier sind Informationen zu der Branche sowie auch der technische Stand der
verwendeten Maschinen relevant. Insbesondere von Interesse sind Informationen zum
automatisierten Informationsaustausch zwischen Maschinen, und die Kommunikationsfähigkeit
der eigenen Maschinen mit denen eines anderen Herstellers. Zuletzt auch eine Einschätzung
inwiefern die eigenen Maschinen eine potenzielle Plattform einbinden können. Nach
Beantwortung der Fragegruppe wird die Produkteignung der Unternehmen für eine Plattform
ausgewertet. Können die meisten Kriterien erfüllt werden, wird die Eignung bestätigt (Abbildung
0.32) und der Fragebogen geht weiter. Erfüllt ein Unternehmen mehrere Kriterien nicht, ist die
Technik bei den Maschinen noch nicht ausgereift genug, um an eine Plattform angeschlossen zu
werden. In diesem Fall endet der Fragebogen (Kapitel 0. Evaluation Produkteignung).
Ausschnitte der Produkteignungsprüfung sind in den nächsten Abbildungen dargestellt. Gerade
die Frage nach der Branche ist derzeit ein sehr wichtiges Kriterium, da der Fragebogen auf den
Maschinen- und Anlagenbau zugeschnitten ist. Die Frage nach der Steuerung der Maschinen
über ein zentrales System ist ebenfalls eine wichtige Kernfrage und eine Grundvoraussetzung für
Seite 61 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
das Weiterführen des Fragebogens. Die folgenden Fragen (wie M2M Kommunikation) können
die Eignung weiter bestärken.
Der nächste Fragenabschnitt (Abbildung 0.33) beginnt mit konkreten Fragen zur
Strategieauswahl. Es wird als erstes die Unternehmenssituation abgefragt. Mithilfe der Evaluation
der Maschinenfähigkeiten und den Zielen die, das Unternehmen mit der Plattform verfolgt, kann
eine erste strategische Einschätzung erfolgen. Hinzu kommen konkrete Fragen, welche eindeutig
eine eigene, eine kooperative, oder externe Plattform befürworten. Als ersten wird die Eignung
für den Aufbau einer eigenen Plattform abgefragt. Hier ist zum Beispiel die IT-Affinität des
Unternehmens relevant. Eine Kernfrage in diesem Segment ist auch die Inne-Haltung eines
Monopols, da hier die Auswahl an Kooperationspartnern stark eingeschränkt wird. Hat ein
Unternehmen ein Monopol befürwortet dies die Eigen-Entwicklung einer Plattform, wohingegen
verstärkter Wettbewerb auch potenzielle Verbundpartner einschließt. Die eigenen IT-Fähigkeiten
sind besonders relevant für die Entwicklung einer eigenen Plattform. Es ist sehr kostspielig und
zeitaufwändig eine IT-Abteilung aufzubauen, welche die Anforderungen für eine eigene digitale
Plattformen erfüllen kann. Besitzt ein Unternehmen bereits großes technisches Know-How ist es
für die einfacher eine Plattform aufzubauen. Gibt ein Unternehmen hingegen viel Arbeit an
Dienstleister ab, ist gerade für KMU vor dem Hintergrund des Aufwands für eine IT-Abteilung eine
eigene Plattform weniger empfehlenswert. Bei dieser Frage erfolgt die Punktebewertung
entsprechend der beschriebenen Antwortmöglichkeiten im Hintergrund.
Seite 63 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Seite 64 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Je nachdem wie das Unternehmen antwortet, können auch Fragegruppen übersprungen werden.
Da in diesem Beispiel das Unternehmen weder eine Monopolstellung, noch eine eigene IT-
Abteilung besitzt, werden Fragegruppen welche diese Thematik stärker untersuche,
ausgelassen. Stattdessen richten sich die Fragen eher nach den Zielen, die das Unternehmen
mit der Plattform verfolgt, ob bekannte Verbundplattformen existieren, wie die Marktsituation des
Unternehmens ist. Mit Hilfe dieses Frageblockes (Abbildung 0.34) kann aufgrund der Bewertung
genauer zwischen einer Verbundplattform oder einer fremden Plattformstrategie unterschieden
werden. Speziell das Teilen von Intellectual Property und die Bereitschaft Kompromisse
einzugehen sind für einen Verbund wichtig. Wohingegen bei einer externen Plattform, das
Unternehmen nicht mehr die alleinige Hoheit über die Kundendaten hat, sondern der
Plattformanbieter ebenfalls Regeln vorgibt. Bevor eine Strategie empfohlen wird, erfolgt eine
Sicherheitsabfrage, erst wenn diese auch der Strategie entsprechend beantwortet wurde, kommt
es zu einer Empfehlung.
Seite 65 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Sind alle notwendigen Frageblöcke beantwortet worden, erfolgt die Auswertung mit einer
Begründung und empfohlenen Schritten für das weitere Vorgehen wie in Abbildung 0.35
dargestellt. Hierbei wird die genaue Punktzahl der einzelnen Strategien ausgegeben, so kann ein
Nutzer genau einsehen wie eindeutig die Eignung ist, oder ob es eine knappe Entscheidung war
zwischen den Strategien. Der Punkteübersicht folgt eine detaillierte Erklärung der empfohlenen
Strategie, in diesem Fall zur Verbundstrategie. Hier wird als erstes für ein gemeinsames
Verständnis eine Definition der Strategie aufgeführt. Darauf folgen Vor- und Nachteile der
jeweiligen Strategie. Auch wenn die empfohlene Strategie für die Unternehmenssituation am
besten ist. Ist es trotzdem wichtig den Unternehmen ein ganzheitliches Bild der Thematik zu
Seite 66 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
vermitteln und auch auf eventuelle Schwächen oder Probleme bei der Umsetzung der Strategie
hinzuweisen. Dieser Block wird gefolgt von einer Detailauswertung, welche eine der
Besonderheiten des Plattform-Navigators darstellt. In diesem Teil wird auf die Antworten des
Nutzers eingegangen und deren Gewichtung in Hinblick auf die empfohlene Strategie erklärt. An
dieser Stelle wird sich ebenfalls auf die Antworten und Begründungen der befragten
Unternehmen bezogen. Somit befürworten die vorher ausgewählten Antworten: eine
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen erschließt neue Potenziale; die Verfügbarkeit von
komplementär Produkten; die Bereitschaft die IP zu teilen; der Einsatz verschiedener
Maschinenhersteller beim Kunden und die Bereitschaft Entscheidungen mit Partnern zu treffen
die Empfehlung einer Verbundstrategie. An dieser Stelle muss ebenfalls eine
Entscheidungsschwelle erreicht werden, damit die Antworten als Begründung verwendet werden.
Eine Abgrenzung zu diesen Fragen hingegen hätte die Empfehlung einer Eigenentwicklung oder
eine externe Plattform begünstigt. Nachfolgend werden sehr kurz nächste Schritte aufgezeigt.
Hier ist das Informationsangebot auf der Homepage detaillierter und sollte im nachfolgend vom
Nutzer für die empfohlene Strategie in Betracht gezogen werden (Kapitel 8.2. Weiterführende
Informationen zu den Plattformstrategien). Zuletzt folgen die Schlussbestimmungen und
Kontaktmöglichkeiten der Universität Potsdam für eventuelle Fragen der Unternehmen. Im
Anschluss besteht auch die Möglichkeit die Antworten auszudrucken.
Seite 67 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
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Das hier vorgestellte Beispiel für die Empfehlung einer Verbundplattform zeigt die Fragen sowie
die dahinter liegende Logik der Strategieauswahl. Der Fragebogen baut auf den gleichen Fragen
auf für die Empfehlung einer Eigenlösung oder Verbundstrategie. Bei der Empfehlung einer
eigenen Plattform wird auf die Punkte des IT-Fachwissen und der eigenen Kapazitäten
eingegangen, zudem ist es ausschlaggebend, dass die Plattform ein wichtiger Geschäftsbereich
für das Unternehmen werden soll. Wenn vorher im Verlauf des Fragebogens angegeben wurde,
dass auf einen alleinigen Kundenzugang bei dem Datenrückfluss wert gelegt wird, begründet dies
ebenfalls eine eigene Plattformstrategie, und schließt Kooperationen aus. Diese Begründungen
sind, wie auch bei den anderen Strategien variable und entsprechend der im Fragebogen
Seite 69 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
gewählten Antworten. Damit geht die Auswertung über den reinen Punkte-Score hinaus und kann
mit den ausführlichen Erklärungen einen weiteren Mehrwert für die Nutzer bieten.
Navigator
Der VM stehen aktuell 2 vCPU, 6 GB RAM und 40 GB SSD Festplatte zur Verfügung. Bei Bedarf
können die Ressourcen jederzeit angepasst werden. Eine Tägliche Datensicherung der VM wird
ebenso durchgeführt. Zugriff auf die VM ist nur per SSH Key möglich. Eine Passwort Anmeldung
über SSH ist abgeschaltet. Der SSH Zugriff ist nur innerhalb des Hahn-Schickard Netzwerks
erlaubt. Die VM befindet sich im DMZ Segment. Im DMZ Segment ist ein Zugriff von außen
möglich/erlaubt.
Für das Projekt KMU Navigator verwenden wir eine öffentliche IP-Adresse 193.196.153.230.
Seite 70 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Hahn-Schickard verfügt über ein komplettes /24 Netz. In Zeiten von knappen IPv4 Adressen
gewinnt dies immer mehr an Bedeutung. Ein IPv6 Netz mit /48 steht ebenso zur Verfügung. Die
Umsetzung für IPv6 Adressen ist gerade in Planung. Ein DNS-Eintrag wurde auch eingerichtet
über die Adresse kmu-navigator.hahn-schickard.de ist der Server erreichbar.
Für die Umsetzung des Backendes der technischen Plattformauswahl wurde NodeJs und eine
MongoDB eingesetzt. Auf Seiten der Präsentationsebene, auch Frontend genannt,
wurde Angular als ein TypeScript-basiertes Front-End-Webapplikationsframework eingesetzt.
In diesem Bereich wird dem Administrator die Möglichkeit gegeben Benutzerrechte zu vergeben.
Dies ist über ein Dialogfenster (siehe Abbildung 0.38) realisiert worden.
Somit kann als Beispiel der Benutzer „maintainer“ die Rechte als Data-Maintainer bekommen.
Nach einer Bestätigung kann der Administrator das aktualisierte
Benutzermenü sehen (siehe Abbildung 0.39).
Des Weiteren wird ihm auch die Möglichkeit Benutzer zu löschen bereitgestellt. Er bekommt dann
einen Dialog geöffnet, den er bestätigen muss, damit die Löschung erfolgt.
Seite 73 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Nachdem die Unternehmen erfolgreich den Plattform-Navigator durchlaufen haben, stehen Ihnen
zusätzlich noch auf der Homepage vom Plattform-navigator weiterführende Informationen zur
Verfügung. Die Roadmap gibt einen Überblick über die Plattform-Navigator Webseite. Zusätzlich
bietet die Webseite allgemeine Informationen zum Thema Plattformstrategien. Neben der
allgemeinen Hinführung werden basierend auf dem vorangegangenen Ergebnis des Plattform-
Navigator und der dort empfohlenen Strategie detaillierte Informationen zum Thema
Plattformaufbau, Verbund und externe Plattform gegeben. Neben den verschiedenen Strategien
stehen auch Use Cases und Anwendungsszenarien im Fokus. In diesem Zuge wurden
bestehende Plattformen auf ihre Funktionen hin untersucht.
Für den Falls, dass Unternehmen zuerst auf Homepage sind, bietet Sie auch eine allgemeine
Einführung in das Thema digitale Plattformen und die verschiedenen Strategien. Die Abbildung
0.40 zeigt Abgrenzungskriterien und die dazugehörigen Eigenschaften der Strategien. Die Grafik
ist einheitlich an das Design des Erklärvideos gehalten, sodass der Nutzer die Inhalte den
vorangegangenen Erklärungen leicht zuordnen kann.
Grundsätzlich tritt jedoch in den meisten Fällen der gleiche Zielkonflikt auf. Dem Meer an
Flexibilität und Individualität auf den unterschiedlichen Technologieebenen steht ein erhöhter
Aufwand und eine je nach eigenem Anteil deutlich erhöhte benötigte Eigenexpertise gegenüber.
Ein grundlegender Zusammenhang und Zielkonflikt tritt zwischen dem Aufwand der
implementierten Lösung und dessen Gestaltungsfreiheit auf. Wie in der Abbildung 0.42 gezeigt,
wachsen der Aufwand und Kosten mit der Individualität der Lösung und müssen mit den eigenen
Plattform Vorstellungen in Einklang gebracht werden. Zudem erfordern flexible und unabhängige
Lösungen eine hohe Expertise bei der Umsetzung und dem Betrieb der Plattform.
Die in grün markierten Lösungen werden später im Detail besprochen und mit
Handlungsvorschlägen und einer möglichen Road-Map zur Umsetzung vorgestellt (siehe
Abbildung 8.Abbildung 0.43).
Nutzung von Technolo- Fremd- und Eigenapplikationen Eigene und fremde Applikationen Fremd- und Eigenapplikationen Mittel
giebausteinen laufen auf der eigenen Infrastruktur in einer IaaS Umgebung (2) laufen auf exter nen Servern
Whitelabel-Plattform Reduced
Whitelabel-Plattform läuft auf eigenen Server n On-demand Lösung On-Demand Lösung (3) Niedrig
Eine Whitelabel Plattform kann als schneller Einstieg genutzt werden, um eine Implementierung
schnell ausführen und Geschäftspotentiale bewerten zu können. Dem steht jedoch eine deutlich
geminderte Freiheit im Plattformentwurf gegenüber, die bei der vollständigen Eigenlösung am
Seite 76 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
größten ist. Allerdings steht der Gestaltungsfreiheit einer eigenen Plattform ein deutlich
gesteigertes technisches und finanzielles Risiko gegenüber, welches durch ausführliche
Planungen eingeschätzt und in der Umsetzung und Einführung berücksichtigt werden sollte.
Abbildung 0.45).
Die eigenen Server einer On-Premise Lösung treiben insbesondere zu Beginn eines
Plattformprojekts die Kosten und müssen gewartet sowie gegen Cyber Attacken gesichert
werden. Dies bedeutet insbesondere für kleinere Unternehmen ein sehr hohes technisches,
finanzielles und geschäftliches Risiko. Unternehmen, die das Risiko einer On-Premise Lösung
vermeiden wollen, können insbesondere durch Nutzung von IaaS und PaaS Lösungen die
Anfangsrisiken reduzieren und bei der Wahl einer IaaS Umsetzung trotzdem eine ausreichend
Seite 77 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
hohe Gestaltungsfreiheit realisieren. PaaS Lösungen eignen sich insbesondere für Prototyping
Vorhaben, zur Potentialermittlung, als auch zur Entwicklung auf Grund von Kundenwünschen.
Lösungsauswahl
Bevor ein finaler Beschluss für den Aufbau überhaupt gefasst werden kann, müssen der von der
Plattform individuell resultierende Nutzen als auch die anfallenden Kosten genau analysiert und
zwischen verschiedenen Optionen des Plattform-Aufbaus abgewogen werden.
Ein weiterer kritischer Punkt sind die benötigten finanziellen Ressourcen, die durch den späteren
Nutzen kompensiert werden müssen. Aufwendungen betreffen Hardware, Software, IT-
Mitarbeiter sowie alle weiteren laufenden Kosten.
Wie wichtig eine detaillierte finanzielle und technische Planung des Plattform Vorhabens ist,
zeigen folgende Statistiken (Abbildung 0.46).
Seite 78 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
60% 75%
60 % der Unternehmen unterschätzen 75% der selbst initiierten IoT-Projekte
maßgeblich die Komplexität des Aufbaus wurden als Fehlschlag betrachtet
einer IoT Plattform
Der Aufbau einer Plattform kein von anderen Bereichen getrenntes Vorhaben, sondern muss in
Abstimmung mit allen Beteiligten ablaufen. Anstatt einer parallelen Organisation wird eine
Interkonnektivität gefordert, die eine intensive Kommunikation aller Bereiche von der Entwicklung
über die Buchhaltung bis hin zum Kundenservice erfordert. Bereiche und Kenntnisse der IT
müssen deutlich stärker in allen Bereichen vertreten sein und erfordern eine Weiterbildung der
Mitarbeiter auf allen vertikalen und horizontalen Unternehmensebenen.
(2.1.1) Gestaltungsparameter:
Technologiebausteine: Eigenes Rechenzentrum:
o Operating System (OS) o Server(-architektur)
o Middleware, Virtualisierung o Speicher
o Datenverwaltung /-aggregation o Netzwerk
o Datenbankarchitektur
o App Server, APIs, Runtime,
Sicherheit
Tabelle 0.12: Gestaltungsparameter einer eigenen Plattform
Eine durchgängige Eigenlösung kann dabei helfen die Datenhoheit und gesamte Wertschöpfung
im eigenen Unternehmen zu behalten. Es wird ein eigenes Ökosystem aufgebaut, in das Kunden
und Geschäftspartner integriert und dadurch eine effizientere Zusammenarbeit erreicht werden
kann. Zudem wird eine Abhängigkeit von Plattformanbietern vermieden und eine maximale
Unabhängigkeit ermöglicht.
Ziele sind eine maximale Skalierbarkeit bei möglichst geringen zusätzlichen Aufwänden. Kunden
können standardisierte Lösungen angeboten bekommen, die je nach Kundenwunsch und
Angebot individuell gestaltet werden können. Sicherheitsrelevante Aspekte sollten mit äußerster
Sorgfalt geklärt werden, damit keine Datenschutz Bedenken auftreten.
Seite 79 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Folgende Elemente sind zu implementieren oder aus geeigneten extern verfügbaren Elementen
auszuwählen:
Operating System
Middleware
Runtime
Datenverwaltung /-aggregation
(Kern-) Applikationen (Technologiebausteine)
APIs
Sicherheit
Zielgrößen:
Seite 80 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Wesentliches Ziel sollte die aufwandsarme Umsetzung einer maximal skalierbaren Lösung sein.
Aufbauend auf der IaaS Lösung können wesentliche Funktionen durch Technologiebausteine
schnell implementiert und Kundenwünsche erfüllt und eigene Plattformziele erreicht werden. Eine
eigene IT-Abteilung muss ein internes und externes Schnittstellenmanagement integrieren, um
Anforderungen und Funktionen schnell einführen oder an externe Anbieter abgeben zu können.
Die hohe Skalierbarkeit erlaubt zudem vereinfachte und günstige Prototyping Phasen, welche
zunächst getestet und im Anschluss an die interne Validierung gelauncht und dem Kunden
angeboten werden können. Zudem können komplexe Funktionen wie KI-gestützte
Datenanalysen über externen Anbieter implementiert werden, was den Aufbau eigener
Kompetenzen in Nischenanwendungen deutlich reduziert.
Vorgehensweise:
Erste Schritte der Einrichtung einer IaaS Lösung und der Integration externer
Technologiebausteine sind zunächst die Auswahl einer geeigneten IaaS Plattform und die
Anforderungsanalyse zur Identifizierung geeigneter (externer) Funktionen. Die IaaS Plattform
sollte den Unternehmensansprüchen sowie den Kundenanforderungen entsprechen und anhand
auf Basis eines Plattformscreenings ausgewählt werden. Ist der IaaS Anbieter ausgewählt, kann
darauf aufbauend der in der folgenden Abbildung dargestellte Prozess durchlaufen werden (Crisp
Research AG, 2019).
Lösung zeichnet sich insbesondere durch eine sehr niedrige Umsetzungshürde aus und steht
dem Kunden nach kurzer Zeit zur Verfügung.
Die Gestaltungsparameter, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen sind die Auswahl
eines PaaS und Whitelabel bzw. eines einheitlichen On-Demand Plattform Anbieters.
Die On-demand muss alle von Ihrem Unternehmen und Ihren Kunden gewünschten
Anforderungen erfüllen. Im Nachgang an die Implementierung und Einführung können große
Änderungen nur noch schwer und unter größeren Aufwänden umgesetzt werden. Der Kern dieser
Lösung wird durch die Auswahl der optimalen Plattform beschrieben. Zusätzliche Ziele sind eine
hohe Skalierbarkeit der Lösung und eine einfache Integration in die eigenen Systeme sein.
Das Vorgehen bei einen der Plattformauswahl ist von den spezifischen Zielen, der Industrie und
anderen Parametern, die eine Vorgabe eines genauen Vorgehens verhindern, abhängig.
Dennoch lassen sich nach der mm1 Methode die folgenden generellen Schritte ableiten (Quelle):
Die Plattform Adamos wurde im Jahr 2017 von DMG MORI, Software AG, ZEISS und ASM
gegründet. Adamos steht für die Umsetzung von ADAptive Manufacturing Open Solutions und
der gemeinsamen Generierung von Synergieeffekten. Die Plattform verfolgt die Strategie mit Hilfe
der Allianz eine starke Marktposition in den Bereichen Industrie 4.0 und IIoT zu etablieren und
den Einflussfaktor der Plattformteilnehmer zu vergrößern. Das übergeordnete Ziel ist dabei der
Aufbau eines Standards für die digitale Produktion zu setzten.
Adamos ist ein Joint Venture und bietet für seine Plattform als Whitelabel Plattform für andere
Firmen an. Weiterführend bietet Adamos auf ihrer Plattform ein Partnernetzwerk an, was zum
Austausch von Maschinen und Analgenbauer genutzt wird. Hier ist das Ziel, dass Firmen sich
gegenseitig unterstützen bei der Digitalisierung oder auch dem Aufbau von digitalen Angeboten
durch den Austausch ihrer Erfahrungen. Im dritten Schritt muss abgeschätzt werden inwiefern
der Verbund, die eigenen Anforderungen abdecken kann. (Schritt 3)
potenziellen Partner(n) abgeglichen und der rechtliche Rahmen der Zusammenarbeit festgelegt
werden. Weiterführend ist eine Aufteilung der Aufgaben nach den Kernkompetenzen der
beteiligten Unternehmen zu empfehlen. Dies bedeutet, dass sich jedes beteiligte Unternehmen
an der Plattform auf bestimmte Kompetenzbereiche spezialisieren kann.
8.5. Partizipationsstrategie
Eine fremde Plattform umfasst im Rahmen des KMU-Navigators, dass Dritte eine fertige ready-
to-use Plattform anbieten. Der Maschinen- und Anlagenbauer stellt lediglich die technische
Komptabilität seiner Maschinen bereit. Hierbei kann unterschieden werden zwischen der
Partizipation mit einem oder mehreren Plattformanbietern. Die Roadmap zeigt sechs Schritte, mit
denen eine Partizipationsstrategie umgesetzt werden kann.
Partizipationsstrategie festlegen
Seite 85 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Ziele, welche mit einer externen Plattform verfolgt werden können, sind:
- Potenziale evaluieren
Ein Unternehmen kann mit der Einführung einer externen Plattform das Ziel verfolgen ein
sicheres Testumfeld aufzubauen, um die Potenziale einer Plattform zu testen. Mit einer
aufwandsarmen Anbindung der eigenen Maschinen kann getestet werden, wie das
Angebot von den Kunden genutzt wird. Zudem können weitere Potenziale evaluiert
werden, wie die benötigten Kernfunktionen aus Sicht der Kunden.
- Anschlussfähigkeit sicherstellen
Eine externe Plattform bietet die Möglichkeit, die Anschlussfähigkeit eines Unternehmens
sicherzustellen. Wenn eine Plattform von den Kunden oder Stakeholdern gefordert wird,
aber die eigene Firma nicht in der Position ist, sich eine eigene Plattform aufzubauen,
kann eine externe Plattform eine elegante Lösung sein. Diese kann helfen weiterhin
wettbewerbsfähig zu bleiben, indem die Nutzung einer externen Plattform dem Kunden
ermöglicht wird.
- Kundenwünsche aufwandsarm befriedigen
Das Ziel aufwandswarm die Wünsche der externen Treiber (Kunden, Stakeholder) zu
befriedigen, kann mit einer externen Plattform verfolgt werden. Hierbei geht es, um die
Erfüllung externer Anforderungen ohne selbst involviert zu sein. Damit wird sich von der
Plattform abgekoppelt und lediglich eine technische Komptabilität bereitgestellt.
Gründe für die Partizipation an einer Plattform:
Eine Partizipationsstrategie beginnt mit der Entscheidung, ob die Maschinen an eine oder
mehrere Plattformen angebunden werden sollen. Im nächsten Schritt muss der eigene Aufwand
eingeschätzt werden. Dieser ist individuell abhängig von den ausgewählten Plattformen und dem
Bau der eigenen Maschinen.
Ziele, die mit einer Partizipation mit mehreren Anbietern verfolgt werden können:
- Produktportfolio
Ein größeres Produktportfolio unterstützt die Unique Selling Proposition (USP) von
Unternehmen, welche verwendet wird, um neue Kunden zu werben. Bietet ein KMU
seinen Kunden mehrere Plattformen, kann es von seinen Konkurrenten differenzieren. Es
zeigt auch die Fähigkeit des Unternehmens auf Kundenwünsche einzugehen und sich
entsprechend anzupassen.
- Technologische Unabhängigkeit
Die technologische Unabhängigkeit von den Plattformanbietern bietet
Innovationsfreiraum, da die Maschinen nicht auf eine Plattform zugeschnitten werden
müssen, sondern unterschiedlichen Anforderungen entsprechen können.
Gründe für die Partizipation mit mehreren externen Plattformanbietern:
- Größeres Portfolio
Gründe, die für eine Partizipation sprechen, sind Kunden die Anbindung an mehrere
externe Plattformen zu ermöglichen. Dies kann zum einem ein größeres Angebotsportfolio
für die eigene Firma sein, zum anderen kann das Unternehmen seinen Kunden eine
Wahlmöglichkeit anbieten.
- Synergieeffekte für den Kunden
Der Kunde benutzt vielleicht schon eine andere Plattform für anderen Maschinen und
kann an diese nun weitere Maschinen anschließen. Die Kunden können so eigene
Synergieeffekte für ihr Unternehmen erzielen.
- Unabhängigkeit vom Anbieter, Schwerpunkte bei den technischen Funktionen und
Risikominimierung
Weiterführend bietet eine Partizipationsstrategie die Möglichkeit, technische
Schwerpunkte zu setzen, da jede Plattform eine andere Spezialisierung hat. Ein großer
Vorteil ist, dass mit einer Partizipationsstrategie Lock-in-Effekte vermieden werden
können. Dies reduziert das Risiko, von einem Anbieter abhängig zu werden. Abschließend
ist es möglich durch mehrere Anbieter eine preisliche und innovative Unabhängigkeit zu
erlangen.
Ein Nachteil ist jedoch, dass der Aufwand, die Maschinenkomptabilität für mehrere Plattformen
herzustellen, höher ist als bei nur einer.
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Wird das Ziel verfolgt potenziale einer Plattform zu evaluieren sind Nutzer-relevante Kriterien wie
Hosting type, Pricing Model, Datenschutz und Business Analytics Anwendungen ebenfalls
relevant und können mit aufgenommen werden in die Matrix. Eine ausführliche Liste mit
möglichen Anforderungen und passenden IoT Plattformen stellt die Hahn-Schickard Gesellschaft
im Rahmen des entwickelten KMU-Navigators zur Verfügung.
8.5.3. Marktscreening
Beim Marktscreening wird nach potenziellen externen Plattformen gesucht, welche gut zu dem
eigenen Firmenprofil passen. Hier empfiehlt sich eine gezielte Webrecherche. Anhand einer Liste
können leicht Name der Firma, die Spezialisierung und die Internetseite gespeichert werden.
Anforderungen abgleichen
Sofern die Plattformanbieter die Anforderungen nicht online zur Verfügung stellen, ist es
notwendig die Spezifikationen anzufordern. Mithilfe einer Matrix können die Anbieter verglichen
werden. Anhand der Gegenüberstellung ist es möglich, den Anbindungsaufwand der jeweiligen
externen Anbieter einzuschätzen. Sind alle Informationen zusammengestellt, können Mithilfe
einer ABC Analyse die besten Anbieter für das Unternehmen identifiziert werden. Dabei werden
die Anbieter auf Basis wie gut sie die Anforderungen erfüllen, bewertet. Die Bewertungsnote A
steht dabei für die besten externen Plattform, B für gute und C für jene, die nicht so gut passen.
Sind die Maschinen mit der Plattform (den Plattformen) bereits kompatibel, sind die
Implementierungshürden der Plattform niedrig. Andernfalls müssen die Maschinen erst
aufgerüstet werden. An diesem Punkt kann der KMU-Navigator der Hahn-Schickard Gesellschaft
individuelle Empfehlungen für die Unternehmen bereitstellen. Mithilfe der IoT-Plattform
Auswahlkriterien können Unternehmen eine individuelle Empfehlung erhalten und detaillierte
Informationen zu diesem Themenbereich als auf der Webseite.
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Aufbauend auf den Kriterienkatalogen wurde ein Bewertungsschema bzw. -algorithmus zur
Technologieauswahl ausgearbeitet. KMUs können, geleitet durch Fragen, Technologien im
Kontext ihrer Anwendung bewerten und vergleichen. Dies erfolgt durch Gewichtungen von
0...5, d.h. der KMU kann angeben ob die Erfüllung einer Frage gar nicht oder sehr wichtig ist.
Diese Gewichtungen werden dann zur Berechnung herangezogen und dienen als Grundlage
für die grafische Darstellung. Diese grafische Übersicht erlaubt es den KMUs schnell und
effizient die geeignetsten Technologien zu identifizieren und gegebenenfalls noch weiter zu
evaluieren. Eine Besonderheit ist, dass durch die systematische Befragung jeweils die individuell
für das Anwendungsszenario am besten geeigneten Technologien identifiziert werden können.
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Die Bewertung und Gewichtung der Technologien ist Teil des Algorithmus und die entscheidende
Erweiterung gegenüber einfachen Kriterienkatalogen.
Zum guten Schuss entstand aus allem ein Onlinetool, der KMU Navigator, welcher die
Kriterienkataloge und auch die Bewertungsalgorithmen in einem webbasierten Assistenzsystem
integriert. Durch dieses Tool können KMUs kostenlos eigene Bewertungen ausführen,
Technologien vergleichen und die am besten geeigneten Lösungen identifizieren. Des Weiteren
ist durch dieses Tool das Wissen einfach zugreifbar und nutzbar gestaltet worden. Dies erfolgt
durch die grafische Darstellung der schon oben genannten Gewichtungen. Durch eine einfach zu
bedienende und fragen orientierte Benutzerschnittstelle, wird ein komplexes technologisches
Wissen verschattet. Abschließend ist noch zu erwähnen, dass die Ergebnisse der Bewertungen
für spätere Analysen und Markstudien genutzt werden können. D.h. jede grafische Auswertung
wird auch nach Beendigung im Speicher des Web-Browser gespeichert und kann dann später
wieder verfügbar gemacht werden. Außerdem können die KMUs jede Auswertung nochmals
verfeinern, in dem sie nicht relevante Technologien ausblenden können. Die KMUs ebenfalls
immer neue Bewertungen durchführen bzw. anpassen, um damit ihre beste Lösung zu erhalten.
Der adaptive Aufbau des Plattform-Navigators, der sich auf Basis der Angaben des KMU
individuell anpasst, bietet mit seinen Empfehlungen auf neuartige Weise wichtige Hinweise und
Seite 91 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Ansätze für den Einsatz digitaler Plattformen. Die zugrunde liegende dynamische Berechnung
und individuelle Betrachtung sowie Hinweise zur Umsetzung bieten den KMU eine zeitgemäße
Aufarbeitung entscheidungsträchtiger Aspekte für den Einstieg in den digitalen Plattform-Markt.
Insgesamt befähigt der KMU-Navigator KMUs erstmals digitale Plattformen ganzheitlich zur
Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells zu nutzen und damit verbundene Potenziale zu
erschließen.
Seite 92 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20479 BG
Durchgeführte Transfermaßnahmen
Maßnahme Ziel Status
Sitzungen des Praxisaustausch und - - Es wurden 5 Sitzungen durchgeführt
projektbegleitenden validierung der bisher
Ausschusses erarbeiteten Ergebnisse 1. Sitzung: 01.07.19,
2. Sitzung: 22.01.20,
3. Sitzung: 22.07.20,
4. Sitzung: 27.01.21,
5. Sitzung: 17.06.21
Vorstellung und Diskussion Überprüfung der - Diskussion des Konzepts im Rahmen
des Konzepts in Forschungsrichtung und der der Sitzungen des projektbegleitenden
Unternehmen Funktionalität Ausschusses
- Vorstellung des Forschungsprojekts
auf Veranstaltung des Instituts für
Wirtschaftsinformatik und digitale
Gesellschaft e.V. (widg.de)
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