Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 15–19.
2. Unterscheiden Sie den urchristlichen und den heidnischen Gebrauch des Begriffs
mysterion/mysterium!
Die Alte Kirche kannte keinen Sakramentsbegriff für bestimmte liturgische Vollzüge. Zwar
gab es eine Theologie der Taufe und Eucharistie, aber keine allgemeine
Sakramententheologie. Zunächst benutze man den griechischen Begriff, der vielseitig
interpretiert werden konnte: „mysterion“, latinisiert: „mysterium“ (Geheimnis) oder mit
einer Bedeutungsverschiebung übersetzt mit sacramentum („Sakrament“; eigentlich: „Eid“).
„Mysterium“ ist ein Begriff, der in der antiken heidnischen Religiosität und deren Kulten
von Wichtigkeit war. Mysterien wurden dabei als geheime, heilsbedeutsame Riten und
Lehren verstanden. Bei heiligen Handlungen dieser Kulte erhielt der „Myste“, also die in die
Mysterien eingeweihte Person, einen Anteil am Schicksal des Gottes und somit Heil und
Erlösung. Klemens von Alexandrien und Origenes waren die ersten, die die Taufe und
Eucharistie als Mysterium beschrieben.
Das Urchristentum kannte diese Bedeutung von mysterion nicht. Im Neuen Testament
wurde das Wort als „Christus- bzw. Heilsgeheimnis“ verstanden. Erst seit Mitte des 2.
Jahrhunderts wandelte sich die Bedeutung des Wortes gegenüber dem urchristlichen
Sprachgebrauch durch bewusste oder unbewusste Rezeptionen heidnischer Vorstellungen
der Christen. Somit bürgerte sich vom 4. Jahrhundert an der Begriff „mysterion“ mit
Beibehaltung des breiten Bedeutungsspektrums ein. Das christliche Sakramentsverständnis
entfaltete sich von solchen Ansätzen aus in Anlehnung an das antike Mysterienverständnis.
Im symbolischen Ritus der kirchlichen Sakramente wurde die Erlösungstat Christi kultisch
vergegenwärtigt. Man erhielt somit einen Anteil Christi an seinem Schicksal, an seinem Tod
und seiner Auferstehung.
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3. Welche Deutung gibt Tertullian dem Begriff sacramentum?
„Sacramentum“ bedeutete in der antiken heidnischen Welt den sakral-kultisch geleisteten
Eid bzw. eine eidliche Selbstverpflichtung. Im militärischen Bereich sprach man von
"Fahneneid" der Soldaten, der unter kultischen Riten abgelegt wurde.
Tertullian von Karthago war der Erste, der den „Mysterieneid“ in das Christentum
übertrug, indem er die Taufe als „Eid auf Christus“ deutete. Er war also der erste, der die
Taufe und Eucharistie als Sakrament bzw. religiösen bezeichnete.
4. Wie bestimmt Augustinus das Verhältnis von sacramentum und res/virtus sacramenti,
signum und gratia sowie elementum und verbum mit Blick auf die Sakramentenlehre?
Augustinus unterscheidet das Sichtbare von einer unsichtbaren Wirklichkeit.
Er differenziert zwischen dem äußeren Zeichen, dem signum und der inneren Wirkung, die
er als res bzw. virtus sacramenti bezeichnet. Die sakramentale Wirkung sei Christus selbst
bzw. das Heil und die Erlösung. Diese nennt man gratia. Das äußere Zeichen ist unterteilt in
das elementum, also das sinnlich Wahrnehmbare und das verbum, das Wort Gottes. Bei der
Taufe ist das elementum beispielsweise das Wasser. Beides bildet dann das sacramentum.
Dadurch, dass das Sakrament zum einen aus einer materiellen Basis, aber auch aus einem
deutenden Wort besteht, kann ein Sakrament als visible verbum, das sichtbare Wort
Gottes, verstanden werden. Dieses Wort müsse Ausdruck des Glaubens sein, da es nicht
wirkt, weil es gesprochen, sondern weil es geglaubt wird.
Hinter den Sakramenten steht Christus als Spender der Sakramente. Er ist derjenige, der den
Menschen mit seiner Gnade und Segen beschenkt. Der Priester stellt nur einen Vertreter
dar.
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Aufgabenblatt 2: Einordnung der Taufe in den religionsgeschichtlichen
Kontext/Quellen zur Geschichte der Taufe – Begrifflichkeit
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 101–104.
2. Welche Parallelen und Unterschiede gibt es zwischen der Johannestaufe und der
christlichen Taufe?
Die Parallelen bestehen darin, dass sowohl die Johannestaufe als auch die christliche Taufe
einen einmaligen Ritus darstellen. Außerdem wird bei beiden zur Buße aufgerufen, um die
Vergebung der Sünden zu erlangen. Ziel der Taufe ist das Heil.
Wurzel der Taufe, aber keine direkte Fortsetzung
Vor allem bei Jesus Heil vor allem bei Johannes Buße
Die christliche Taufe ist keine direkte Fortsetzung der Johannestaufe. Sie unterscheidet sich
in der Hinsicht, dass sie im Gegensatz zu der des Johannes einen ekklesiologischen bzw.
kirchlichen, christologischen und pneumatologischen Bezug hat.
Christologisch bedeutet, dass man mit Christus verbunden ist und pneumatologisch, dass
einem der Heilige Geist geschenkt wird. Man tauft auf Jesus in christlicher Taufe
(christologischer Bezug)
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Riten von Salbung und Handauflegung, Bezeichnung auf Jesus; Sündenvergebung
Bei Johannes ging es nur um die Umkehr
3. Welche griechischen Begriffe werden für die Taufe/das Taufen in der Alten Kirche
verwendet?
Folgende griechische Begriffe werden für die Taufe bzw. das Taufen in der Alten
Kirche verwendet:
o Bápto (taufen)
o Baptízo (Intensivform) taufen
o Báptisma/baptismós die Taufe
o Iutrón, lat. lavacrum das Bad
o Katechéo unterrichten, belehren
o Katechízo (Intensivform)
o Katéchesis/katechismós Unterricht, Lehre
o Katechetés Lehrer
o Katechúmenos derjenige, der unterwiesen wird
o Baptizómenoi die Täuflinge
o Photizómenoi Taufbewerber (Menschen, die erleuchtet werden)
4. Weshalb ist die Proselytentaufe nicht als ein Vorläufer der christlichen Taufe zu
verstehen?
Die Proselytentaufe ist nicht als ein Vorläufer der christlichen Taufe zu verstehen, da
diese einen Übertrittsritus vom Heidentum zum Judentum darstellt, bei dem vor
allem die kultische Reinheit im Mittelpunkt steht. Die Sündenvergebung, welche im
Christentum essenziell ist, ist hierbei nicht von derartiger Wichtigkeit bestimmt.
Außerdem: kein Spender der Taufe, oft verbunden mit Beschneidung und Opfer
(oder Geldgabe); Entstehung chronologisch parallel zur christ. Taufe
5. Welche wichtigen Quellentexte zur Taufe gibt es im NT? Was ist deren zentraler Inhalt?
Benennen Sie 4 Bibelstellen
Wichtige Quellentexte zur Taufe des Neuen Testaments sind unter anderem:
o Mk 1, 1-11, bei der das Auftreten Johannes des Täufers und die Taufe Jesu am
Jordan geschildert wird
o Mt 28, 18-20, bei welcher der triarische Taufbefehl Jesu geäußert wird im
Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen
o Apg 8, 26-40, bei der von der Taufe des Äthiopiers (Taufender: Philippus)
berichtet wird. Es ist die Kurzfassung des damaligen Christwerdens.
o Röm 6, 3-11, bei der die „Folgen“ der Taufe erläutert werden. Die Taufe
ermöglicht durch den Tod Jesu die Auferstehung.
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o Joh 3, 3-8
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3. Zeichnen Sie die wichtigsten Schritte des altkirchlichen Katechumenats kurz nach.
Das Katechumenat lässt sich in zwei Phasen einteilen.
Jemand, der Christ werden möchte, präsentiert sich zunächst der Gemeinde. Zum einen
wird dabei die Motivation, die persönlichen Lebensverhältnisse als auch die berufliche
Situation des „Interessenten“ geprüft. Wenn man beispielsweise verheiratet ist, stellt sich
die Frage, ob man treu ist oder nicht, da sonst von einer Unzucht die Rede ist. Wenn man
Sklave ist, braucht man die Zustimmung seines Herren. Wenn der Herr jedoch Heide ist, wird
vor Illoyalität gewarnt. Außerdem benötigt man einen Paten (Bürgen), der für die sich an
der Taufe bzw. dem Christentum interessierenden Person Verantwortung übernimmt.
Dieser begleitet sie während der Zeit der Vorbereitung auf die Taufe.
Die Vorbereitungszeit von drei Jahren begründet die Ernsthaftigkeit der Taufe.
Katechumenen gehören dann schon zur Gemeinde, sind aber von Eucharistien
ausgeschlossen. Sie müssen den Lebenswandel erst lernen und gereinigt werden. Dabei
steht der Unterricht im Vordergrund. Die erste Phase endet mit einem Exorzismus zur
Feststellung der Reinheit, bei der es um die Austreibung der Dämonen geht.
2. Phase:
Kurz vor Ostern heißt der Katechumene Täufling.
Die Eignung wird in einer vorläufigen Prüfung, der Skrutinie festgestellt.
Es ist eine Zulassungsprüfung zur Taufe, die aus zwei Teilen besteht:
Überprüfung des Lebenswandels (durch den Paten) und bischöflicher Exorzismus.
Ebenso müssen wieder Zeugen (die Paten) für den Täufling bürgen. Des Weiteren finden
tägliche Exorzismen der electi/ competentes bzw. der Taufbewerber statt.
Diejenigen, die die Prüfung bestehen erhalten Erlaubnis, „das Evangelium zu hören“
Spätestens jetzt feiern Täuflinge den Wortgottesdienst. Am Donnerstag vor der Osternacht
findet ein Reinigungsbad statt. Am Wochenende ab Freitag wird gefastet. Anschließend
werden in der Osternacht die Instruktion, exorzisierende Gebete und die Taufe durch den
Bischof vollzogen.
Nachher hat sich das Photezomenat entwickelt: Intensivkurs zur Vorbereitung auf die Taufe
4. Was wird mit den Begriffen traditio symboli und redditio symboli bezeichnet?
Unter dem Begriff „Traditio symboli“ wird der feierliche Akt der Übergabe des
Bekenntnisses (des Credos) verstanden.
Es schließt sich die „redditio symboli“ an, die Rückgabe (das Aufsagen) des
Glaubensbekenntnisses: In Vesperfeiern in der Fastenzeit bekennen die Katechumenen
öffentlich ihren Glauben vor der Gemeinde.
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5. Was unterscheidet den Photizomenat vom Katechumenat
Das Katechumenat ist zunächst Glaubensunterweisung, Unterricht, Katechese teils durch
Teilnahme am Wortgottesdienst der Gemeinde (in der Regel 3 Jahre).
Das Photizomenat = Intensivkurs von 40 Tagen nach einer unverbindlichen/unbegrenzten
Zeit des Katechumenats; das Photizomenat erfolgt dann nach der Anmeldung zur Taufe.
Aufgabenblatt 4: Die Entwicklung des Taufritus/ Sinngebung und Deutung der Taufe
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 123–161. (Entwicklung des Taufritus) Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte
und Theologie, Münster 2008, S. 193–205. (Sinngebung und Deutung der Taufe)
1. Benennen Sie die wichtigsten Quellen für den Taufritus in den ersten drei
Jahrhunderten.
Die beiden wichtigsten Texte für die frühere Zeit ist die Didache und Justins erste
Apologie.
Neues Testament
o Apg 2,38
o Röm 6,3
o Gal 3,27
Wahrscheinlich:
o Keine feste Taufformel vorhanden
Mt 28, 18-20 dreigliedriger Taufbefehl (Vater, Sohn, Geist) nur in
Matthäusgemeinden um 80 n.Chr.
Didache (auch dreigliedrige) Nähe
(Justin, Irenäus, Tertullian später auch)
Traditio Apostolica
Gebet über dem Wasser durch den Bischof als Segensspruch zur Exorzisierung des
Wassers
Täuflinge sollten ihre Kleider ablegen (Frauen sollten ihre Haare lösen und ihren
Schmuck ablegen) als Befreiung von allen „bösen Geistern“, die sich in ihnen hätten
„verstecken“ können
Salbung (mit dem Öl des Exorzismus)
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Abrenuntiation (Absage an das Böse)
Neugetaufte tragen weiße Kleider (über eine Woche lang bis Dominca in albis bzw.
zum weißen Sonntag) (als Symbol für das neue Leben)
Salbung des ganzen Körpers mit dem Öl der Danksagung
Handauflegung und eine Stirnsalbung durch den Bischof
Taufeucharistie
4. Stellen Sie kurz den Ablauf der Taufe nach der Traditio Apostolica dar.
Die Traditio Apostolica kennt drei große Teile der Tauffeier. Diese gliedern sich in
o Ein Taufbad mit Riten vor und nachher am Taufwasser
o Eine Handauflegung und die Stirnsalbung durch den Bischof in der Kirche
(heutige Firmung)
o Die Eucharistie
Die Taufzeremonie beginnt am Morgen des Osterfestes. Zunächst spricht der Bischof ein
Gebet über dem Wasser, welcher einen Segensspruch zur Exorzisierung des Wassers
aufweist, um die Dämonen zu vertreiben. Die Täuflinge legen ihre Kleider ab, während der
Bischof die Konsekration (Weihung) der Öle vornimmt (Öl der Danksagung und des
Exorzismus). Die Täuflinge sollen in der Reihenfolge: Kinder, Männer, Frauen getauft werden.
Ein Diakon nimmt das Öl des Exorzismus und stellt sich zur Linken und ein anderer nimmt
das Öl der Danksagung und stellt sich zu Rechten des Presbyters, der die beiden
präbabtismalen Riten der Abrenuntiation und die Ganzkörpersalbung durchführt. Der
Presbyter nimmt die einzelnen Täuflinge in Empfang und fordert sie auf, den Teufel
widersagen. Nachdem jeder widersagt hat, wird er von dem Presbyter mit dem Öl des
Exorzismus gesalbt.
Danach übergibt der Presbyter den Täufling unbekleidet dem Bischof. Sie steigen in das
Taufbecken, in dem sie auf eine dreifache Tauffrage in einer dreifachen Antwort ihren
Glauben bekundigen und jeweils dreimal untergetaucht oder übergossen werden und
somit getauft werden.
Auf die Taufe im Wasser folgen drei Riten: eine Salbung des Ganzkörpers mit dem Öl der
Danksagung, eine Handauflegung und eine Stirnsalbung.
Nach der postbaptismalen Salbung und dem Ankleiden verlassen die Täuflinge den Taufort
und begeben sich in die Kirche. Der Ortswechsel markiert dabei eine deutliche Zäsur,
weshalb man die Handauflegung und Stirnsalbung entweder wie die vorausgehende Salbung
als weitere postbaptismalen Ritus oder als eigenen Teil der Liturgie betrachten kann.
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Nach einem Gebet mit der Gemeinde und dem Friedenskuss feierten die Neugetauften ihre
erste Eucharistie. Für diese bringen die Neugetauften eigene Speisen mit, nämlich Brot,
Wein, Milch, Hong und Wasser, die in Bezug auf die Taufe einen Symbolwert haben. Brot
und mit Wasser gemischter Wein waren Zeichen für die Eucharistie, für Leib und Blut Christi.
Das Wasser stand für die in der Taufe erfolgte Reinigung des Menschen. Milch und Honig
verweisten auf die Verheißung des Landes.
5. Welche beiden Wirkungen der Taufe gehörten in der Alten Kirche untrennbar
zusammen?
o Man wird Teil der communio (Gemeinschaft, Kirche)
o (Nachahmung Christi)
o Taufgnade
Weißes Kleid, Kerze
o Sündenvergebung
o Geistsendung
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Aufgabenblatt 5: Die Kindertaufe in der Alten Kirche/Der Ketzertaufstreit
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 161–169; S. 211–215.
1. Benennen Sie mind. vier Belege dafür, dass Kinder bereits in den ersten Jahrhunderten
n. Chr. getauft wurden!
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3. Mit welchen Argumenten lehnt Tertullian die Kindertaufe ab?
Tertullian lehnte die Praxis der Kindertaufe ab, weil er der Meinung war, dass man
sich bewusst für diese entscheiden musste. Dafür müsse man zunächst
heranwachsen, verstehen lernen und unterrichtet werden, um in der Lage zu sein,
Christus zu kennen.
Warum sollten Kinder im unschuldigen Alter die Vergebung der Sünden
brauchen?
4. Welche Auswirkungen hat die vermehrte Verbreitung der Kindertaufe auf das
Katechumenat, den Taufzeitpunkt und die christliche Initiation?
5. Was versteht man unter dem Begriff Klinikertaufe? Woher stammt der Begriff?
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7. Stellen Sie Teilnehmer, Positionen und Ende des Ketzertaufstreits kurz vor!
Schisma
o Bezeichnet die (Kirchen-)Spaltung
Häresie
o Von der offiziellen Kirchenlehre abweichende Meinung (= Irrlehre)
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Aufgabenblatt 6: Die Eucharistie
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 21- 24
1. Wie sieht das Verhältnis zwischen der christlichen Eucharistiefeier und dem jüdischen
Paschamahl aus? 2. Wo liegen die Ursprünge der Eucharistiefeier?
Mahlpraxis Jesus
o Nicht nur das letzte Abendmahl gemeint (jüdisches Pessahmahl)
Synoptiker
o Bei Joh, Paulus keine Pessahfeier (kein Bezug zu Pessah)
Veränderte Sinngebung der Feier
o Gottesreich bricht an (nicht mehr Pessahfeier?)
o Ursprung der kirchlichen Eucharistiefeier im Leben Jesu
o Es handelt sich in Grundlage um jüdisches Mahl (antik)
o Nur bei einem Teil ist es ein Pessahmahl, nicht überall so
Basis und Sinn der christlichen Eucharistie sind nicht aus dem jüdischen Paschamahl
ableitbar, aber: Gedächtnis, Lob und Dank des jüdischen Mahls hatten Einfluss auf die
christliche Eucharistie. Das Mahl wird auf Jesus hingedeutet: Brot und Wein als Leib und
Blut
Christi: „essbares Heil“
NT Einsetzungsberichte
o 4 3 Synoptiker Mk, Mt, Lk; und Paulus
o Mk und Lk sehr ähnlich
o Lk und Paulus ähnlich
Paulus:1 Kor Kap. 11
o Urchristliche Tradition
o Liturgischer Text
o Paulus bezeichnet in 1 Kor 11,20 die Feier als:
o Kyriakón deipnon (Herrenmahl)
Kyrios „Herr“
Apg:
o Klásis tou ártou Brotbrechen
o „sie brechen in ihren Häusern das Brot“
o Becher mit Wein?
Kann sein, dass der Wein im Begriff „Brot“ schon mit inbegriffen ist;
„inklusive“ Bezeichnung
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Aufgabenblatt 7: Gestalt der urkirchlichen Eucharistiefeier/ Das Modell der
Eucharistiefeier in der Traditio apostolica
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 24–27; S. 28-37.
1 Kor 11 Kapitel
o Feier in einem Privathaus
o Brot wird gebrochen und geteilt
o Danksagung (Erinnerung an das Dankwort Jesu)
o Gemeinsames Mahl
o Abschluss: 1 Becher mit Wein, der unter den Teilnehmenden kreist
Über Becher Dankgebet gesprochen
o Soll Auftrag Jesu erfüllen (Funktion der Anamnesis vergegenwärtigende
Erinnerung)
o 1 Kor 23-26 (Ablauf wie es Paulus bekannt ist)
Korinth:
o Reiche kommen früher zur Versammlung der Gemeinde (weil die anderen
noch Arbeit verrichten müssen, es wird auch nicht gewartet- Rest bleiben
übrig)
o Teilweise schon betrunken
Paulus versucht nun das zu ändern
o Wer reich und wohlhabend ist, der ist nicht darauf angewiesen zuhause
essen
o Die Wohlhabenden sollen warten bis alle da sind
o Organisator? Kein Vorsteher
Soziale Unterschiede als großes Problem in der Gemeinde
o Solange man einen Sättigungsmahl in Verbindung setzt (weil daran
angewiesen satt zu werden)
o Je mehr Christen es gibt, desto schwieriger ist es Sättigungsmahle zu
organisieren, sodass jeder einen Anteil davon bekommt
Eucharistie hatte Mahlcharakter und wurde „Herrenmahl“ oder „Brotbrechen“
genannt
Im Laufe des 1. Jhd. Wurde das Sättigungsmahl vom eucharistischen Mahl
abgetrennt, da die Gemeinden immer größer wurden
Paulus berichtet für Korinth von Schwierigkeiten mit dem Gemeinschaftsessen
o Gemeinschaftscharakter wurde zerstört, da jeder das aß, was er mitgebracht
hatte (die Reichen mehr, die Armen weniger)
2. Unterscheiden Sie „Eucharistie“ und „Agape“! Wann kommt es zu einer Trennung der
beiden Feiern?
3. Benennen und erläutern Sie kurz die 3 Teile des Hochgebets nach der Traditio apostolica
3 Teile
1. Anamnetisch (erinnernd)
Christus als Erlöser
Gott gedankt
Einsetzungsbericht
(Kanonentwicklung)
Gedächtnis des Todes und der Auferstehung, verbunden mit der
Darbringung von Brot und Kelch
2. Epiklese
An-/Herabrufung des Hl. Geistes
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Keine Wandlungs- sondern Kommunionsepiklese
3. Doxologie
Lobpreis
Amen Zustimmung
TA 36 Nüchternheit
o Eucharistie als vorbeugendes Gegengift (praegnastatio)
TA 37f.
o Kein Ungläubiger darf die Eucharistie erhalten
Kelch
o Durch verschütten Dämonen
Modellcharakter
3. Benennen und erläutern Sie die drei theologischen Dimensionen der Eucharistie.
1. Christologische Dimension
Grundlage der Eucharistie: Mahlpraxis Jesu
Wesentliches Element: Anamnesis (memoria, Erinnerung)
vergegenwärtigende; Jesus selbst ist anwesend, tilgt Sünden
2. Ekklesiologische Dimension:
Eucharistiefeier keine Privatsache;
Eucharistiefeier hat Gemeinschaftsbezug, schafft Gemeinschaft
(communio) / Einheit auf verschiedenen Ebenen:
Einheit zwischen den Feiernden/ Gläubigen
(Ignatius von Antiochien: Einheit in einem einzigen Bischof)
3. Pneumatologische Dimension:
Macht des Hl. Geistes in den eucharistischen Gaben anwesend
Hl. Geist wird durch Kommunion vermittelt
Empfang von Gottes Geist
Eucharistie als Arznei für die Unsterblichkeit
Gegengift gegen Tod (Ignatius von Antiochien)
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie,
Münster 2008, S. 219-230.
1. Erläutern Sie kurz den Zusammenhang von Taufe, Buße und Heiligkeitsforderung.
(→ postbaptismale Sünde)
Taufe als große Zäsur
o Neues Leben in Heiligkeit ohne Sünde
Reflexion über Problem der postbaptismalen Sünde bereits in NT (Hebr 10, 26-31)
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2. Benennen Sie Beispiele für altkirchliche Alltagssünden sowie für Todsünden!
3. Wieso spielen große Christenverfolgungen eine besondere Rolle für die Entwicklung
der Buße?
Christenverfolgung des Decius
Viele Christen fallen vom Glauben ab
Nach Verfolgung Rückkehr in die Gemeinden
Rigoristen (Novatian): keine Aufnahme
Bekenner: Aufnahme von lapsi (den Abgefallenen)
???
3. Wie wird im Hirt des Hermas versucht, das Taufideal mit der Realität der
postbaptismalen Sünde zusammenzubringen?
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Aufgabenblatt 10: Die Entstehung des öffentlichen Bußverfahrens –
Bußstreitigkeiten
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 225-259.
1. Stellen Sie die Position der Rigoristen (z.B. Novatian) und die der Bekenner (z.B. Cyprian)
im Bußstreit dar.
Rigorismus: eine überstrenge, starre Denk- und Handlungsweise, die an Grundsätzen und
Prinzipien festhält, ohne Rücksicht auf die konkreten Bedingungen und Situationen
???
2. Stellen Sie den Ablauf der öffentlichen Kirchenbuße knapp dar (3 Schritte).
3. Wie viele und welche Bußstufen kannte der kirchliche Osten (Bsp. Basilius von
Caesarea)?
6. Was sind die zentralen Aussagen zu Sünde und Buße bei Origenes
???
Aufgabenblatt 11: Veränderungen der Buße in der Zeit der Reichskirche/ Augustinus
– Biografische Skizze
Grundlagenliteratur: Fürst, Alfons: Die Liturgie der Alten Kirche. Geschichte und Theologie, Münster
2008, S. 225-259; Fuhrer, Therese: Augustinus, Darmstadt 2004, S. 14-55.
3. Skizzieren Sie Augustinus‘ Lebensweg auf Basis seiner Aufenthaltsorte (Thagaste, Karthago,
Rom, Mailand, Hippo).
4. Erläutern Sie kurz die Bedeutung der Mailänder Gartenszene für das Leben des Augustinus
Im Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit verließ Augustinus, wie er selbst sagt, das
Haus, in dem er in Mailand zu Gast war, und ging in den Garten, gefolgt von Alypius
Dort wurde ihm sein Elend bewusst, er brach in Tränen aus. Er entfernte sich von Alypius,
legte sich weinend unter einen Feigenbaum und sprach zu Gott
Plötzlich, so Augustinus, vernahm er eine Kinderstimme, die angeblich immer wieder rief:
„Nimm, lies!“ (lateinisch Tolle, lege!)
Da ihm Ähnliches über Antonius, den Einsiedler aus der Wüste, bekannt war, verstand er:
Gott befahl ihm, ein Buch aufzuschlagen und die Stelle zu lesen, auf die sein Blick als erste
fallen würde
Er kehrte zu Alypius zurück, schlug die Seiten mit den Paulusbriefen auf und las: „Nicht in
Fressen und Saufen, nicht in Wollust und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern ziehet
den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht zur Erregung eurer Lüste“ (Röm
13,13–14
Da erlangte er Gewissheit. Der Freund Alypius las den darauffolgenden Vers: „Des Schwachen
im Glauben aber nehmt euch an“ (Röm 14,1 EU)
Dies auf sich beziehend, schloss er sich Augustinus an. Sie gingen ins Haus zu Augustinus’
Mutter, um ihr zu berichten
Bekehrung
1. Stellen Sie die zwei Hauptwerke (Confessiones und De civitate Dei) des Augustinus vor!
Confessiones
o Bekenntnisse zu Gott und zu seinen Sünden
o 13 Bücher:
1-9: Biographie
10: aktuelle Situation
11-13: Auslegung des Schöpfungsberichtes
De civitate Dei
o Über den Gottesstaat
o 22 Bücher:
1-10: heidnische Götter nutzlos
11-22: Verlauf der Geschichte als Ringen der civitas die (Bürgerschaft Gottes)
mit der civitas terrena (irdische Bürgerschaft)
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2. Was versteht man unter Manichäismus? Nennen Sie die zentralen Charakteristika und die
Reaktion des Augustinus.
3. Was versteht man unter Donatismus? Nennen Sie die zentralen Charakteristika und die Reaktion
des Augustinus.
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4. Was versteht man unter Pelagianismus? Nennen Sie die zentralen Charakteristika und die
Reaktion des Augustinus
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