November 2022
1
Universität Tübingen DSH November 2014 – Hörtext
Text: „Ablenkungen in der Vorlesung“
Text (gekürzt und bearbeitet): Armin Weinberger, „ Vorlesung und Ablenkung. Wie Studie-
rende mobile Geräte in Vorlesungen verwenden“, Forschung und Lehre, 10/2014, S. 838-839.
Dieser Prüfungsteil hat 4 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 20 Punkte erreichen und haben 60 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
2
Aufgaben
1. Aufgabe (4 Punkte) Bitte fassen Sie kurz in eigenen Worten zusammen: Was sind
Vorlesungen? Vor welchem Hintergrund sind Vorlesungen dem Text zufolge entstanden?
Schreiben Sie zusammenhängende Sätze.
3
2. Aufgabe (6 Punkte) Angaben zu den Ergebnissen der Studie von Armin Weiberger
zum Gebrauch von mobilen Geräten wie Laptops und Smartphones in Vorlesungen.
Ergänzen Sie die Prozentzahlen und schreiben Sie Stichworte zu den im Text genannten
Beispielen.
a) Vorlesungsnaher Gebrauch:
Prozent des
beobachteten
Gebrauchs
b) Vorlesungsferner Gebrauch:
Prozent des
beobachteten
Gebrauchs
4
3. Aufgabe 8 (6 Punkte) Fassen Sie in eigenen Worten zusammen: Wie könnten dem
Text zufolge Dozenten den Gebrauch mobiler Geräte wie Smartphones und Laptops durch
die Studierenden sinnvoll in die Vorlesung integrieren und damit die Aufmerksamkeit auf
die Vorlesungsinhalte lenken? Wie müssten sie hierfür ihren Vorlesungsstil ändern?
Schreiben Sie zusammenhängende Sätze.
5
4. Aufgabe (4 Punkte) Welche Aussagen sind dem Text zufolge richtig? Bitte schreiben
Sie „richtig“ oder „falsch“ hinter die Aussagen.
Aussage richtig?
/falsch?
Dem Text zufolge ist es sinnvoll, wenn Dozenten sich darum kümmern, dass
Studierende erfolgreich lernen können.
Dem Text zufolge bieten Vorlesungen nicht immer die besten Voraus-
setzungen, dass Studierende erfolgreich lernen können.
6
Universität Tübingen DSH November 2014 – Leseverstehen
Text: „Klimaanpassungskonzepte für die Stadt“
Text (gekürzt und bearbeitet): Tabea Steinhauer, „Der Klimawandel direkt vor der Tür“. In:
RUBIN Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, 2. Mai 2014, online abgerufen
unter: http://rubin.rub.de/de/der-klimawandel-direkt-vor-der-tuer
Tagsüber 30 Grad im Schatten – gut, dass die kühlende Nacht naht. Doch die Erfrischung bleibt aus: 27
Grad auch in der Nacht. Die heiße Luft steht in den Straßen, der Asphalt glüht immer noch, kein
Lüftchen weht. Wir sind nicht in Athen oder Neapel, wir sind in deutschen Städten des 21. Jahrhunderts.
Aufgrund des Klimawandels müssen diese Städte lernen, mit zunehmenden Extremwetterereignissen
umzugehen. Forscher um Dr. Monika Steinrücke von der Ruhr Universität Bochum helfen dabei: Sie
entwickeln Anpassungskonzepte, um das Stadtklima zu verbessern.
Klimaschutz ist in aller Munde: Wo es nur geht, nutzen die Menschen Energie effizienter und verringern
den Emissionsausstoß. Das soll global die Erwärmung des Klimas möglichst klein halten.
Klimaanpassung dagegen will auf lokaler Ebene Lösungen finden für das Lebensumfeld der Menschen,
das sich durch den Klimawandel verändert hat.
Straßen, Häuser und Bürgersteige absorbieren am Tag die Sonnenstrahlung, speichern die Energie und
geben sie in der Nacht wieder ab. Je weniger Bäume Schatten werfen, desto mehr heizt die Straße auf.
Je dunkler die Hausfassade, desto mehr Wärme speichert sie. Je weniger Frischluft aus dem Umland in
die Stadt weht, desto mehr bleibt die heiße Luft des Tages stehen. In Sommernächten betragen die
Temperaturunterschiede zwischen Stadt und Umland bis zu zehn Grad. Dabei kann es sein, dass die
Temperaturen am Tag in beiden Gebieten gleich hoch waren. Bei 20 bis 25 Grad in der Nacht ist aber
eine Erholung nicht mehr möglich. Bei Kranken, Alten und Kindern kann das zu gesundheitlichen
Schäden und sogar zum Tod führen. „Im Sommer 2003 hatten wir eine Hitzeperiode, die über eine
Woche angehalten hat. Damals sind in einer Woche europaweit 70.000 Menschen gestorben, allein
7.000 in Deutschland“, sagt Monika Steinrücke. Sie warnt: „Die Klimaprognosen sagen bereits voraus,
dass solche Hitzeperioden in Zukunft der Normalfall sein werden. Daher besteht Handlungsbedarf.“
Gemeinsam mit ihren drei Kollegen erarbeitete sie ein Klimaanpassungskonzept für die Stadt Bochum,
das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wurde.
Dem Konzept der Bochumer Forscher nach erfolgt die Anpassung an die zunehmenden Hitzeperioden
auf drei Ebenen: auf der gesamtstädtischen Ebene, der Stadtviertelebene und der Gebäudeebene. Bei der
gesamtstädtischen Ebene überprüfen die Klimatologen die Belüftung der Stadt durch Luftschneisen aus
dem Umland. „Man darf sich das nicht wie einen kräftigen Wind vorstellen, sondern eher wie eine
Kriechströmung, die sehr sensibel reagiert“, erklärt Monika Steinrücke. Sie und ihre Kollegen
untersuchen die Strömungen mithilfe von Nebelmaschinen. Diese stellen sie an Freiflächen im
Stadtgebiet auf, wo die Luft kälter ist. Der Nebel kriecht langsam um jeden Grashalm und über jeden
Hügel Richtung Stadt. Schafft es die Strömung zum Beispiel über Bahnstrecken bis in das
Innenstadtgebiet, kühlt sie dort die überhitzte Luft ab. Solche Schneisen zu ermöglichen und freizuhalten
ist ein wichtiger Punkt in der Stadtplanung.
Auf der nächsten Ebene, im Stadtviertel, geht es vor allem um Begrünung. Bäume liefern Schatten und
verhindern, dass Straßen und Häuser sich aufheizen. Dadurch geben sie nachts weniger Wärme ab, und
die Lufttemperatur sinkt. Grünflächen erfrischen ihre Umgebung auch dadurch, dass sie die Energie der
7
Sonnenstrahlen verbrauchen und nicht wie Beton und Asphalt wieder abgeben. Auch Wasserflächen in
Form von künstlichen Bachläufen oder Springbrunnen wirken kühlend. „In der Innenstadt ist natürlich
nicht immer Platz, um einen neuen Park anzulegen. Allerdings gibt es eine Alternative: Man kann
Hausfassaden und Dächer begrünen“, erklärt Monika Steinrücke und lenkt die Aufmerksamkeit damit
auf die dritte Ebene, die Gebäude. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen helfen, dass Häuser und
Garagen die Hitze des Tages weniger speichern und die Luft eine Chance hat, nachts abzukühlen. Eine
weitere Problematik, die den Stadtklimatologen immer öfter begegnet, sind ungünstige Fassadenfarben,
Straßenbeläge und Dachabdeckungen. Hier könnten deutsche Städte sich ein Beispiel an mediterranen
Gegenden nehmen: Dort sind die Häuser weiß bis beige. Diese Farben reflektieren das Licht und wirken
daher der Aufheizung entgegen. Ein Haus mit zum Beispiel dunkelroter Fassade heizt im Sommer
dagegen so stark auf, dass es nötig werden kann, Klimaanlagen zu installieren, um die Bewohnbarkeit
während Hitzeperioden zu gewährleisten. „Und auch bei der Dachabdeckung und dem Straßenbelag gibt
es Unterschiede: Rote Dachziegel speichern bedeutend weniger Wärme als schwarze, und heller statt
dunkler Asphalt kann im Sommer eine Differenz von bis zu 20 Grad ausmachen“, sagt Steinrücke.
Wo besonders anfällige Bereiche für Überhitzung in einer Stadt sind, ermitteln die Forscher am Anfang
eines jeden Klimaanpassungsprojekts. Dafür nutzen sie bestehende Klimamess-anlagen und stellen
zusätzlich für einen kurzen Zeitraum über das gesamte Stadtgebiet verteilt mobile Klimastationen auf.
Diese messen zum einen die Temperatur und zum anderen in zehn Metern Höhe die
Windgeschwindigkeit und -richtung sowie in zwei Metern Höhe die Luftfeuchtigkeit. Ergänzt werden
die Aufzeichnungen der Klimastationen mit Messfahrten durch das gesamte Stadtgebiet. Mit ihrem
Messmobil erfassen sie während der Fahrt die Temperaturen und zwischendurch im Stand den Wind.
Mit den gesamten Daten und den Beobachtungen aus den Nebelexperimenten fertigen sie dann eine
Klimakarte für die Stadt an. Diese Klimakarten ermöglichen eine umfassende Analyse der
Hitzeregionen; daraus kann dann gezielt ein Maßnahmenkatalog für die Klimaanpassung der Stadt
entwickelt werden.
Da Stadtentwicklung ein langwieriger Prozess ist, können Jahrzehnte vergehen, bis eine Stadt einen
Großteil der Anpassungsmaßnahmen umgesetzt hat. Umso bedeutsamer ist es, so schnell wie möglich
damit anzufangen. „Die schon bestehenden Hitzebelastungen mit Unterschieden bis zu zehn Grad
zwischen Stadt und Umland werden wir dadurch nicht rückgängig machen können. Das optimistischste
Ziel ist es, die in Zukunft durch den Klimawandel entstehende Verschärfung der Hitze- und
Niederschlagsbelastung mit den Klimaanpassungsmaßnahmen aufzufangen“, sagt Monika Steinrücke.
8
Universität Tübingen DSH November 2014 – Leseverstehen
Text: „ Klimaanpassungskonzepte für die Stadt“
Text (gekürzt und bearbeitet): Tabea Steinhauer, „Der Klimawandel direkt vor der Tür“. In:
RUBIN Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, 2. Mai 2014, online abgerufen
unter: http://rubin.rub.de/de/der-klimawandel-direkt-vor-der-tuer
Aufgaben
Dieser Prüfungsteil hat 8 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 30 Punkte erreichen und haben 90 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Worterklärungen (4 Punkte)
Klimaanpassung, Z. 10
Klimaprognose, Z. 22
Klimamessanlage, Z. 59 f.
Aufgabe 2 (1 Punkt) Bitte ersetzen Sie im folgenden Satz das fett gedruckte Wort, ohne
den Sinn zu verändern. Schreiben Sie das Ersatzwort in die vorgegebene Lücke. Achten Sie
darauf, dass sich dabei grammatisch ein vollständiger und korrekter Satz ergibt.
„Man darf sich das nicht wie einen kräftigen Wind vorstellen, sondern eher wie eine
Kriechströmung, die sehr sensibel reagiert“, erklärt Monika Steinrücke. (Z. 30f.)
„Man darf sich das nicht wie einen kräftigen Wind vorstellen, sondern ...............................
wie eine Kriechströmung, die sehr sensibel reagiert“, erklärt Monika Steinrücke.
9
Fachsprachliche Satzstrukturen
Aufgabe 3 (6 Punkte) Bitte formulieren Sie die folgenden Sätze um, ohne den Sinn zu
verändern. Benutzen Sie die vorgegebenen Satzteile und füllen sie die Lücken.
Sie und ihre Kollegen untersuchen die Strömungen mithilfe von Nebelmaschinen. (Z. 32 f.)
.......................................................................................................... .
Dort sind die Häuser weiß bis beige. Diese Farben reflektieren das Licht und wirken daher der
Aufheizung entgegen. (Z. 50f.)
(3 P) Dort sind die Häuser weiß bis beige. Diese Farben reflektieren das Licht und bewirken,
..............................................................................................................................................
..............................................................................................................................................
Ein Haus mit zum Beispiel dunkelroter Fassade heizt im Sommer dagegen so stark auf, dass
es nötig werden kann, Klimaanlagen zu installieren, um die Bewohnbarkeit während Hitze-
perioden zu gewährleisten. (Z. 51f.)
(2 P) Ein Haus mit zum Beispiel dunkelroter Fassade heizt im Sommer dagegen so stark auf,
..............................................................................................................................................
10
Teil 2: Fragen zum Text
Aufgabe 4 (4 Punkte) Bitte erläutern Sie in eigenen Worten: Was ist dem Text zufolge der
Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung? Schreiben Sie zusammenhängende
Sätze und benutzen Sie dabei die vorgegebenen Satzanfänge.
..........................................................................................................................................
..........................................................................................................................................
11
Aufgabe 6 (4 Punkte) Stadtplanerische Maßnahmen zur Klimaanpassung in den Städten
sind dem Text zufolge auf drei Ebenen möglich. Welche Maßnahmen werden im Text als
Beispiele genannt? Bitte ergänzen Sie die Übersicht in Stichworten (wie in dem vorgegebenen
Beispiel Nr. 2):
1. ...................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
3. ...................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
4. ...................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
5. ...................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
Die Wissenschaftler der Universität Bochum erstellten Klimakarten, deren Zweck es ist,
.......................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
....................................................................................................................................... .
12
Die Karten präsentieren Daten zu ...................................................................................
....................................................................................................................................... ,
die mit mobilen und stationären Messstationen rund um die Stadt erhoben wurden.
Aufgabe 8 (4 Punkte) Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen: was können die
Klimaanpassungskonzepte der Bochumer Wissenschaftler leisten? Was können sie nicht
leisten? Bitte schreiben Sie einen kurzen zusammenhängenden Text.
13
Universität Tübingen DSH November 2014
Vorgabenorientierte Textproduktion
Schaubild: Globus Infografik, 28. März 2014, Grafik: Dr. Jürgen Reschke; Redaktion: Jonas-Erik Schmidt
Quelle: HIS-Institut für Hochschulforschung
Aufgabe:
Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema „Wie Studenten wohnen – und wie
sie wohnen wollen“ und gehen Sie dabei auf folgende Aufgabenstellungen ein:
(1) Beschreiben Sie das vorliegende Schaubild und seine auffälligsten Befunde. Wie hat sich
das Wohnen der deutschen Studierenden zwischen 1991 und 2012 verändert? Was fällt
besonders auf, wenn Sie vergleichen, wie die Studierenden heute größtenteils wohnen, und wie
sie am liebsten wohnen möchten?
(2) Kommentieren Sie: Wie könnte die Entwicklung der Wohnformen zwischen 1991 und 2012
erklärt werden? Welche Wertvorstellungen stehen Ihrer Ansicht nach hinter den
Wohnwünschen der deutschen Studierenden?
(3) Vergleichen Sie: haben Sie andere Wunschvorstellungen, wie Sie während Ihres Studiums
in Deutschland am liebsten wohnen möchten?
14
Universität Tübingen DSH Juni 2016 – Hörverstehen
Text: „Eine Formel gegen den Stromausfall“
Text zusammengestellt und bearbeitet aus: „Eine Formel gegen den Stromausfall. Die Suche nach Leitungen, die
Schwachpunkte im Stromnetz darstellen, wird künftig einfacher“, Webseite der Max-Planck-Gesellschaft,
Rubrik „Aktuelles“, 6. April 2016, URL: www.mpg.de/10429748/strom-leitung-netz-ausfall
Dieser Prüfungsteil hat 5 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 20 Punkte erreichen.
Nach dem ersten Vorlesen des Textes haben Sie ca. 10 Minuten Zeit zum Lesen
der Aufgaben und für Notizen. Bitte lesen Sie sich die Aufgabenstellungen
sorgfältig durch und bereiten Sie sich darauf vor, während des zweiten Vorlesens
gezielt Notizen zu den einzelnen Aufgaben zu machen.
Nach dem zweiten Vorlesen des Textes haben Sie 40 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
die Ems, Fluss, der in der Nähe der Stadt Emden in Nordwestdeutschland in die Nordsee
mündet.
Windparks und Photovoltaikanlagen, Anlagen, in denen aus Wind und Sonnenlicht Strom
gewonnen wird.
15
Aufgaben
a) Warum sind dem Text zufolge die Simulationen von Stromausfällen, mit denen die
Energieversorger die Stromleitungen überprüfen, ein „riesiger Aufwand“?
b) Und inwiefern verspricht die neue Formel von Marc Timme und Dirk Witthaut eine „enorme
Arbeitserleichterung“?
Schreiben Sie einen kurzen zusammenhängenden Text.
16
2. Aufgabe (4 Punkte) Bitte ergänzen Sie die folgende Übersicht zum Blackout im
November 2006, der in weiten Teilen Europas für bis zu zwei Stunden die Lichter ausgehen
ließ.
Bitte schreiben Sie Stichworte bzw. Kurzsätze.
1. Anlass
2. Auslöser
17
3. Aufgabe (4 Punkte) Dem Text zufolge gehen Experten davon aus, dass mit dem
Ausbau von erneuerbaren Energien in Zukunft auch in Europa die Belastungen des
Stromnetzes und damit die Risiken eines Blackouts zunehmen werden.
Was sind dem Text zufolge die Risiken, die mit den erneuerbaren Energien zusammen-
hängen?
Schreiben Sie zusammenhängende Sätze und benutzen Sie dabei die folgenden Satzanfänge:
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
............................................................................................................................................
18
4. Aufgabe (5 Punkte) Unter welchen Bedingungen werden einzelne Abschnitte des
Stromnetzes als kritisch eingestuft? Dem Text zufolge gehen in dieser Frage Marc Timme
und Dirk Witthaut von anderen Annahmen aus als die Fachleute bisher.
Bitte ergänzen Sie die folgenden Satzanfänge inhaltlich zutreffend zu ganzen Sätzen:
a) Fachleute gehen bisher meistens davon aus, dass eine Stromleitung dann kritisch ist, wenn
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
b) Timme und Witthaut vertreten dagegen die Ansicht, dass eine Leitung erst dann kritisch
wird, wenn bei ihrem Ausfall
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
19
5. Aufgabe (3 Punkte) Welche der folgenden Aussagen sind dem Text zufolge
zutreffend? Schreiben Sie „richtig“ oder „falsch“:
Aussage: richtig? / falsch?
Für die Formel von Timme und Witthaut sind keine Simulationen
notwendig.
Eine kleine Zahl als Ergebnis der Formel von Timme und Witthaut
bedeutet auch ein kleines Risiko für einen Blackout.
20
Universität Tübingen DSH Juni 2016 – Leseverstehen
Text: „Forschen für die Zukunft der Ozeane“
Text (gekürzt und bearbeitet): Martin F. Quaas, „Dorsch, Hering und Sprotte. Nachhaltige Fischerei in der
Zusammenschau von Biologen, Ökonomen und Juristen“. In: Forschung. Das Magazin der Deutschen For-
schungsgemeinschaft, 4/2015, S.16-19. PDF-Datei abgerufen unter: www.dfg.de/download/pdf/dfg_magazin/
wissenschaft_oeffentlichkeit/forschung_magazin/2015/forschung_2015_04.pdf
Es ist keine neue, aber eine wichtige Erkenntnis: Die Überfischung der Meere ist ein Problem globalen
Ausmaßes. Für viele Fischbestände liegt die sogenannte fischereiliche Sterblichkeit über der natürlichen
Sterblichkeit. Anders ausgedrückt: Menschen verzehren mehr Fische, als es Raubfische, Robben und
andere gefräßige Tiere im Wasser tun. Das wirkt sich auf das Meer als Lebenswelt aus – und indirekt
5 auf die Populationen von Plankton, Quallen oder Meeresvögeln. Näher betrachtet sind die
Zusammenhänge so komplex, dass sich nicht alle Auswirkungen der Überfischung genau beschreiben
und quantifizieren lassen. Eine weiterführende Einsicht ist dabei: Nicht nur biologische Prozesse spielen
eine Rolle, auch ökonomische und soziale sind entscheidend. Die Fischerei stellt eben nicht nur Nahrung
bereit, sondern sorgt ebenso für Arbeitsplätze an der Küste und ein Stück weit auch für soziale Identität.
10 Im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ der Universität Kiel in Norddeutschland befasst sich die
Forschungsgruppe „Nachhaltige Fischerei“ seit 2007 mit diesen Zusammenhängen. Ihr
Untersuchungsgebiet ist dabei vorrangig die Ostsee. Da Kiel direkt an der Ostsee liegt, gab und gibt es
vor Ort über dieses Meer die breitesten Kenntnisse. Die Ostsee ist außerdem ein relativ überschaubares
räumliches System und ein Lebensraum für eine überschaubare Zahl von Fischarten. Wirtschaftlich
15 bedeutend sind dort im Wesentlichen nämlich nur drei: Dorsch, Hering und Sprotte. An der deutschen
Ostseeküste gibt es insgesamt 1825 Fischkutter; 1349 davon sind kleine Kutter der handwerklichen
Küstenfischerei, also aus kleinen Betrieben, die in der Sozialstruktur der Region eine erhebliche Rolle
spielen. Wie kann hier nun eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Fischerei aussehen?
Man könnte vermuten, dass es zu Konflikten zwischen Ökologie und Ökonomie kommt.
20 Die Kieler Forscher kommen aber zu dem Schluss, dass ein nachhaltiges Wirtschaften kein
wirtschaftlicher Nachteil sein muss. Der Übergang zur biologisch nachhaltigen Nutzung führt zwar
kurzfristig zu sinkenden Einkommen, langfristig jedoch können die Betriebe ihr Einkommen sogar
steigern. Der Grund für wachsende finanzielle Einnahmen ist die höhere „Ressourcenrente“. Dahinter
steht Folgendes: Ein Fisch ist schon von Natur aus ein wertvolles Gut. Im Gegensatz zu anderen
25 Konsumgütern muss ein Fisch nicht vom Menschen hergestellt, sondern nur gefangen werden. Aber
auch das bedeutet Aufwand. Die Differenz zwischen dem Marktwert des Fisches und den Kosten, die
durch den Fischfang anfallen, bezeichnen Ökonomen als „Ressourcenrente“. Je höher der Aufwand,
desto weniger Gewinn macht ein Betrieb. Wenn aber der Aufwand gering bleibt, dann ist das für den
Betrieb wirtschaftlich lukrativ. Erholen sich dank nachhaltiger Arbeitsweise die Bestände, wird der Fang
30 einfacher. Entsprechend sinken die Kosten, die Ressourcenrente steigt. Politisch gesehen hat das
allerdings wiederum eine Schattenseite. Denn der Fischfang benötigt weniger Material und auch
weniger Arbeitskräfte – und kann damit die soziale Seite der Nachhaltigkeit gefährden.
21
Die Sache wird noch komplexer, wenn das Neben- und Miteinander der Arten einbezogen wird. Baut
sich beispielsweise der Dorschbestand in der Ostsee stark auf, leiden darunter der Hering und vor allem
35 die Sprotte, denn diese Arten werden vom Dorsch bevorzugt konsumiert. Auch hier gibt es also
Zielkonflikte: Die Fischerei muss entweder den Sprottenfang stark eingrenzen oder den Dorschbestand
so beschränken, dass eine profitable Fischerei auf Sprotten möglich bleibt. Nachhaltiges
Ressourcenmanagement erfordert demzufolge immer auch Kompromisse. Wertvolle Fakten steuert hier
auch die Meeresbiologie bei, unter anderem mit Erkenntnissen zur natürlichen Variabilität der
40 Fischbestände. Eine erhebliche Rolle spielt dabei, wie viel Salzwasser aus der Nordsee zufließt.
Neuerdings gibt es auch die Vermutung, dass Parasiten am Werk sein könnten, wenn der Dorschbestand
auffällig stark schrumpft.
Worum es also in diesem Forschungsfeld des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ geht, ist eine
umfassende Betrachtungsweise von Phänomenen, die bislang meist eher von der einen oder der anderen
45 Seite her angegangen wurden. Während Fischereipolitik klassischerweise vor allem zwischen
wirtschaftlichen und ökologischen Interessen vermittelt, folgt das Kieler Projekt dem von den Vereinten
Nationen geforderten „Ecosystem Approach to Fisheries Management“, also einem umfassenden
ökosystembasierten Ansatz im Fischereimanagement, der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen
Aspekten gleichermaßen Beachtung schenkt. Daher ist das Kieler Projekt auch ebenso interdisziplinär
50 wie Institutionen übergreifend angelegt. Forscher aus den Wirtschaftswissenschaften sowie der
Fischerei- und Evolutionsbiologie der Universität arbeiten zusammen mit Kollegen am GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und an der finnischen Universität Helsinki. Sie alle
arbeiten gemeinsam auf das Ziel hin, eine nachhaltige Nutzung der wild lebenden Fischbestände zu
erreichen. Um den Zusammenbruch dieser Fischbestände zu verhindern, sehen die Forscherinnen und
55 Forscher die einzige Lösung in einem institutionellen Wandel, der die Wirksamkeit des
Fischereimanagements deutlich verbessert.
Spätestens bei diesem Aspekt kommen die Rechtswissenschaften ins Spiel. Und auch sie haben im
Projekt „Ozean der Zukunft“ einen wichtigen Platz. Das der Universität Kiel angegliederte Walther-
Schücking-Institut für Internationales Recht befasst sich in verschiedenen Projekten mit dem
60 Kernproblem, ob die Ozeane einfach für alle verfügbar sein sollten (auch was die Nutzung der in ihnen
verborgenen Rohstoffe betrifft) oder ob sie nicht viel stärker als Menschheitserbe geschützt werden
sollten. Maßgebliche UN-Seerechtsabkommen werden hierzu überprüft und auf mögliche
Schwachstellen hin überprüft. Denn um das Wünschenswerte durchzusetzen, braucht es auch auf hoher
See ein verlässliches rechtliches Instrumentarium.
22
Universität Tübingen DSH Juni 2016 – Leseverstehen
Text: „Forschen für die Zukunft der Ozeane“
Text (gekürzt und bearbeitet): Martin F. Quaas, „Dorsch, Hering und Sprotte. Nachhaltige Fischerei in der
Zusammenschau von Biologen, Ökonomen und Juristen“. In: Forschung. Das Magazin der Deutschen For-
schungsgemeinschaft, 4/2015, S.16-19. PDF-Datei abgerufen unter: www.dfg.de/download/pdf/dfg_magazin/
wissenschaft_oeffentlichkeit/forschung_magazin/2015/forschung_2015_04.pdf
Aufgaben
Dieser Prüfungsteil hat 7 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 30 Punkte erreichen und haben 90 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Worterklärungen
Marktwert, Z. 30
Zielkonflikte, Z. 41
Seerechtsabkommen, Z. 69
23
Fachsprachliche Satzstrukturen
Aufgabe 2 (7 Punkte) Bitte formulieren Sie die folgenden Sätze um, ohne den Sinn zu
verändern. Benutzen Sie die vorgegebenen Satzteile und füllen sie die Lücken. Achten Sie
dabei auf die notwendigen grammatischen Veränderungen.
2.1. Näher betrachtet sind die Zusammenhänge so komplex, dass sich nicht alle
Auswirkungen der Überfischung genau beschreiben und quantifizieren lassen. (Z. 6 f.)
......................................................................................................................................... können.
2.2. Die Differenz zwischen dem Marktwert des Fisches und den Kosten, die durch den
Fischfang anfallen, bezeichnen Ökonomen als „Ressourcenrente“. (Z. 29f.)
.................................................................Kosten.
(3 P) ..............................................................................................................................................
............................................................................................................................................ ist,
befasst sich in verschiedenen Projekten mit dem Kernproblem, ob die Ozeane einfach für alle
verfügbar sein sollten [...] oder ob sie nicht viel stärker als Menschheitserbe ............................
wären.
24
Teil 2: Fragen zum Text
Aufgabe 3 (6 Punkte) Bitte stellen Sie aus dem Text Informationen zusammen zur Arbeit
der „Forschungsgruppe Fischerei“ des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“.
Bitte ergänzen Sie die folgenden Satzanfänge sinngemäß (so dass jeweils ein zusammen-
hängender Satz entsteht):
a) Vor allem am Beispiel der Ostsee geht die „Forschungsgruppe Fischerei“ der Frage nach,
................................................................................................................................................
.............................................................................................................................................. .
................................................................................................................................................
.............................................................................................................................................. .
................................................................................................................................................
.............................................................................................................................................. .
25
Aufgabe 4 (4 Punkte) Bitte erklären Sie zwei Fachbegriffe mit Hilfe der Informationen im
Text:
• Was versteht man dem Text zufolge unter dem Begriff „fischereiliche Sterblichkeit“?
• Was versteht man dem Text zufolge unter dem Begriff „Ressourcenrente“?
Bitte schreiben Sie jeweils zusammenhängende Sätze. Nutzen Sie dabei die typischen Redemittel
für Definitionen.
a) „Fischereiliche Sterblichkeit“
a) „Ressourcenrente“
26
Aufgabe 5 (4 Punkte) Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen: Weshalb kann dem
Text zufolge ökologisch nachhaltiges Wirtschaften im Rahmen des Fischereimanagements
auch wirtschaftlich vorteilhaft sein?
27
Aufgabe 6 (4 Punkte) Nennen Sie zwei Beispiele für „Zielkonflikte“ (Z. 41) im
Fischereimanagement in der Ostsee, die im Text diskutiert werden.
Schreiben Sie Stichworte bzw. Kurzsätze.
Stichworte zum ersten Beispiel
28
Aufgabe 7 (2 Punkte) Im Text wird hervorgehoben, dass an der Forschungsgruppe
„Nachhaltige Fischerei“ die unterschiedlichsten akademischen Disziplinen beteiligt sind.
Genannt werden z.B. die Wirtschaftswissenschaften, die Fischerei- und Evolutionsbiologie,
und die Rechtswissenschaften.
Welche der im Text beschriebenen wissenschaftlichen Untersuchungen lassen sich diesen
Disziplinen zuordnen?
Schreiben Sie in die rechte Spalte der Tabelle einen Kurztitel im Nominalstil wie im bereits
ausgefüllten Beispiel Rechtswissenschaften.
Wirtschaftswissenschaften
Fischerei- und
Evolutionsbiologie
29
Universität Tübingen DSH Juni 2016
Vorgabenorientierte Textproduktion
Schaubild: Globus Infografik, 27. Mai 2016, Grafik: Fred Bökelmann; Redaktion: Sophie Thunemann
Quelle: Jim-Studie 2015 (http://dpaq.de/hHFAs)
Aufgabe:
Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema „Wie informieren sich Jugendliche?“ und
gehen Sie dabei auf folgende Aufgabenstellungen ein:
(1) Beschreiben Sie das vorliegende Schaubild und seine auffälligsten Befunde (Angaben in Prozent).
Was sind dem Schaubild zufolge die bevorzugten Informationsquellen von Jugendlichen? Wie
unterscheidet sich die Nutzung der Medien je nach Thema? Bei welchen Themen spielen auch sonst
weniger genutzte Medien eine Rolle?
(2) Kommentieren Sie: Wie erklären Sie sich die Präferenzen der Jugendlichen für bestimmte
Informationsquellen?
(3) Kommentieren Sie: wie beurteilen Sie aufgrund der vorliegenden Ergebnisse die Zukunft von
Medien wie Radio, Tageszeitung und Zeitschriften?
30
Universität Tübingen DSH Nov. 2016 – Hörverstehen
Text: „Funkverbindung ins Weltall – neue Daten zu Wanderbewegungen von Tieren“
Text zusammengestellt und bearbeitet aus: Greta Lührs, „Funkende Vögel“, Die Zeit Online, August 2016,
abgerufen unter: www.zeit.de/2016/31/ornithologie-iss-voegel-big-data-peilsender/komplettansicht; Webseiten
der Abteilung Tierwanderungen und Immunökologie am Max Planck Institut für Ornithologie Radolfzell:
www.orn.mpg.de/Abteilung_Wikelski; sowie: Roland Knauer, „Meister der Langstrecke“, Der Tagesspiegel,
4.8.2012, abgerufen unter: www.tagesspiegel.de/wissen/meister-der-langstrecke/6960178.html
Dieser Prüfungsteil hat 5 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 20 Punkte erreichen.
Nach dem ersten Vorlesen des Textes haben Sie ca. 10 Minuten Zeit zum Lesen
der Aufgaben und für Notizen. Bitte lesen Sie sich die Aufgabenstellungen
sorgfältig durch und bereiten Sie sich darauf vor, während des zweiten Vorlesens
gezielt Notizen zu den einzelnen Aufgaben zu machen.
Nach dem zweiten Vorlesen des Textes haben Sie 40 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Gnus, Zebras, Ziegen, Elefanten, andere größere Tiere, die im Text erwähnt werden.
Fledermäuse, Insekten - z.B. Bienen, andere kleine bzw. sehr kleine Tiere, die im Text
erwähnt werden
Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space), großes internationales
wissenschaftliches Projekt, an dem Martin Wikelski und sein Team beteiligt sind.
MoveBank, Name der Datenbank, mit der die Radolfzeller Forscher arbeiten.
Animal Tracker, Name der Handy-App, die von den Radolfzeller Forschern für interessierte
Naturbeobachter zur Verfügung gestellt wird.
31
Aufgaben
5. Aufgabe (4 Punkte) Ergänzen Sie die folgenden Sätze mit Informationen aus dem
Hörtext:
Dem Text zufolge ist seit Jahrtausenden bekannt, ...................... zahlreiche Tiere regelmäßig
über große Strecken wandern. Aber bis heute ist wenig darüber bekannt, ..................... sie sich
auf ihren Wanderungen aufhalten und ............................. sie dort tun. Nach Martin Wikelski
haben die Forscher hierzu zwar viele .......................................... . Aber ihnen fehlten
lange....................................................................................................................................... zur
............................................................ .
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
3. Aufgabe (2 Punkte) Eine weitere schon seit einiger Zeit bekannte Methode,
Informationen über die Wanderbewegungen von Tieren zu sammeln, ist die Besenderung. Was
ist dem Text zufolge der Vorteil dieser Methode gegenüber der Beringung? Schreiben Sie einen
Satz.
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
32
4. Aufgabe (8 Punkte) Informationen zum Icarus-Projekt.
4.1. (1 P) Was ist das Ziel des Icarus-Projekts? Ergänzen Sie die Stichworte:
4.2. (4 P) Zahlen zum Icarus Projekt. Ergänzen Sie die Tabelle mit den Informationen aus dem
Hörtext:
4.3. (1P) Auch im Icarus-Projekt werden Tiere mit Sendern ausgestattet. Was ist neu gegenüber
der bisherigen Methode der Besenderung? Schreiben Sie Stichworte:
................................................................................................................................................
4.4. (2 P) Welche beiden Herausforderungen des Projekts werden im Text genannt? Schreiben
Sie Stichworte:
a) ............................................................................................................................................
b) ............................................................................................................................................
33
5. Aufgabe (4 Punkte) Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen: wie unterscheidet
sich die Forschungsarbeit von Martin Wikelski und seinem Team von der Arbeitsweise
traditioneller Ornithologen? Welche Erwartungen verknüpfen Wikelski und sein Team mit den
neuen Forschungsmethoden?
Schreiben Sie einen kurzen zusammenhängenden Text.
34
Universität Tübingen DSH November 2016 – Lesetext
Text: „Wie sich Athleten gut regenerieren“
Text (gekürzt und bearbeitet): Katharina Gregor, „Wie sich Athleten gut regenerieren. Ergebnisse aus dem
Spitzensport“, Ruhr-Universität Bochum, RUBIN Wissenschaftsmagazin, 2. August 2016, abgerufen unter:
http://rubin.rub.de/de/wie-sich-athleten-gut-regenerieren)
Der Schweiß tropft, die Muskeln brennen und der Ehrgeiz ist groß: Olympische Spiele in Rio de Janeiro.
Jahrelang bereiten sich Spitzensportler auf diesen einen Moment vor. Hartes Training und Disziplin
machen sich hier bezahlt – in Metern bei den Kugelstoßern, Sekunden bei den Schwimmern und Kilos
bei den Gewichthebern. Für die eigene Höchstleistung sind allerdings nicht nur Trainingseinheiten
5 ausschlaggebend, sondern auch das, was danach passiert: die Erholungsphase.
Die Regeneration nach einem Wettkampf oder Training ist wichtig. Muskelarbeit, Konzentration und
Schwitzen haben den Körper und die Psyche stark beansprucht. Die Sportler müssen sich erholen, um
beim nächsten Training oder Wettkampf wieder alles geben zu können. Vom einfachen Ausruhen über
Auslaufen bis zur Massage: Es gibt sehr viele mögliche Maßnahmen. Doch wie erholen sich Athleten
10 besonders effektiv? Und gibt es Maßnahmen, die für alle Sportarten empfehlenswert sind? Gemeinsam
mit Forschern der Universität des Saarlandes und der Universität Mainz arbeiten der Bochumer
Trainingswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Ferrauti und der Sportpsychologe Prof. Dr. Michael
Kellmann an Antworten auf diese Fragen. In dem Verbundprojekt „Regenerationsmanagement im
Spitzensport – Regman“ haben sie über mehrere Jahre Studien dazu durchgeführt.
15 „Wir mussten zunächst Indikatoren für Ermüdung finden, die spezifisch auf verschiedene Sportarten
und Sportartengruppen anwendbar sind. Schließlich kann die Belastung je nach Sportart ganz unter-
schiedlich sein“, sagt Ferrauti. Unter anderem mit Sprungtests, Fragebögen und Blutuntersuchungen
machte das Forscherteam Regenerationsverläufe messbar und überprüfbar. Mit motorischen Tests, wie
den Sprungtests, erfassten die Bochumer Wissenschaftler die Leistungsfähigkeit der Athleten kurz nach
20 einem intensiven Training sowie nach der Erholungsphase. Dabei bewerteten sie die Sprunghöhe und
Sprungeffizienz, um auf den Erholungsstatus in der jeweiligen Phase schließen zu können. Die
Sprungeffizienz ergibt sich aus der Sprunghöhe und der Bodenkontaktzeit beim Absprung. Ferrauti und
Kollegen konnten so untersuchen, ob und wie durch verschiedene Regenerationsstrategien die Leistung
wieder ansteigt. Hat sich ein Sportler besonders gut erholt, kann er effizienter springen als direkt nach
25 dem Training.
Zusätzlich zu den Leistungstests führten die Wissenschaftler Blutuntersuchungen nach den Trainings-
einheiten und der Regeneration durch. Im Blut steigt unter anderem der Wert des Muskelenzyms
Creatinkinase an. Das Enzym ist ein Indikator für Muskelkater. Muskelkater entsteht durch kleinste
Verletzungen in den Muskelzellen. Die Forscher sprechen dabei von „Mikrotraumata“. Erst nach
30 mehreren Tagen fallen die Enzymwerte wieder ab.
Das Forscherteam besuchte für die Studie Spitzensportler direkt in ihren Trainingslagern und
Olympiastützpunkten. Es nahmen zum Beispiel die deutschen Gewichtheber und die Volleyball-
Nationalmannschaft der Männer an dem Regman-Projekt teil. Mit den Sportlern als Probanden
untersuchten die Wissenschaftler, welche Erholungsmaßnahmen besonders effektiv wirken.
35 Bei den Gewichthebern verglichen Ferrauti, Kellmann und Kollegen unter anderem die Unterschiede
von aktiver und passiver Erholung. Dafür erhoben die Forscher vor einem zweitägigen Trainingsblock
mit Leistungstests und Blutuntersuchungen die Daten für den erholten Zustand der Athleten. Zweimal
am Tag trainierten die Probanden. Nach jeder Trainingseinheit erholten sich die Gewichtheber aktiv
oder passiv – je nachdem in welche Testgruppe sie eingeteilt waren. Für die aktive Erholung nutzten sie
40 ein Rudergerät, wie vom Bundestrainer empfohlen. Bei der passiven Erholung ruhten sich die
Kraftsportler einfach aus. Einen Tag nach dem gesamten Trainingsblock erhoben die Forscher wieder
35
die Werte, die für die Beurteilung der Regeneration relevant sind. Den gleichen Trainingsblock
begleiteten die Wissenschaftler zwei Wochen später mit denselben Athleten. Die Sportler, die sich zuvor
am Rudergerät erholt hatten, nutzten nun die passive Variante und andersherum. Die Wissenschaftler
45 sprechen hier von einem „Cross-Over-Design“. In weiteren Teilstudien untersuchte das Forscherteam
andere Regenerationsmaßnahmen. Sie verglichen passive Regeneration mit kombinierten
Erholungsprogrammen, beispielsweise bestehend aus Stretching, Massagen und Eiswasserbädern.
Die Mittelwerte der Blutuntersuchungen und motorischen Leistungstests zeigten, dass es keine
herausragend effektive Regenerationsmaßnahme gibt. Individuelle Werte wiesen aber darauf hin, dass
50 bei manchen Athleten die aktive Regeneration oder auch das Eisbad die Leistung steigerte. Die
Ergebnisse machen deutlich, dass Regenerationsmaßnahmen individuell unterschiedlich wirken. Auch
für andere Erholungsstrategien, wie beispielsweise das Tragen von Kompressionskleidung, zeigten sich
ähnliche Ergebnisse. Es gibt daher keine allgemein wirksame Regenerationsmaßnahme, um Leistung
generell steigern zu können.
55 „Regeneration ist ein sehr individueller Prozess“, sagt Kellmann. Die Maßnahme, die der einzelne
Sportler bevorzuge, die zu seiner Sportart und zu den jeweiligen Umständen passe, sollte er anwenden.
Alexander Ferrauti gibt Beispiele dafür: „Einen Tennisspieler nach einem Match bei den sehr heißen
Australian Open in die Sauna zu schicken, ist genauso wenig sinnvoll, wie einen Schwimmer in die
Wassertonne zu setzen.“ Die Forscher empfehlen den Sportlern, selbst herauszufinden, was ihnen guttut.
60 „Doch es ist unbedingt notwendig, mehrere Maßnahmen schon vor einem Turnier oder Wettkampf zu
testen und einzuüben“, sagt Michael Kellmann. Für gute Regenerationseffekte ist eine
Gewöhnungsphase an neue Maßnahmen von Vorteil. Eine Auswahl an unterschiedlichen Erholungs-
strategien ermöglicht es, im Wettkampf auf die Bedingungen vor Ort zu reagieren. „Denn in Rio steht
bei den Gewichthebern wahrscheinlich kein Rudergerät in der Umkleide. Sie müssen dann andere
65 Maßnahmen ergreifen, um sich aktiv zu erholen“, so der Bochumer Forscher.
Als nächsten Schritt in ihren Untersuchungen planen die Wissenschaftler daher eine Toolbox mit Maß-
nahmen für unterschiedliche Sportarten. Die Erholungsstrategien sollen damit sportartenspezifisch
bewertet werden. Sportler und auch Trainer können sich so gezielter für bestimmte Maßnahmen
entscheiden.
70 Auch über eine App für Erholungsmanagement denkt das Forscherteam nach. Mit dieser könnten die
Athleten ihren Zustand selbst überprüfen. „Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.“
36
Universität Tübingen DSH November 2016 – Leseverstehen
Text: „Wie sich Athleten gut regenerieren“
Text (gekürzt und bearbeitet): Katharina Gregor, „Wie sich Athleten gut regenerieren. Ergebnisse aus dem
Spitzensport“, Ruhr-Universität Bochum, RUBIN Wissenschaftsmagazin, 2. August 2016, abgerufen unter:
http://rubin.rub.de/de/wie-sich-athleten-gut-regenerieren)
Aufgaben
Dieser Prüfungsteil hat 10 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 30 Punkte erreichen und haben 90 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Worterklärungen
Fragebögen, Z. 17
Erholungsmaßnahmen, Z. 34
sportartenspezifisch, Z. 68
Erholungsmanagement, Z. 71
37
Fachsprachliche Satzstrukturen
Aufgabe 2 (6 Punkte) Bitte formulieren Sie die folgenden Sätze um, ohne den Sinn zu
verändern. Benutzen Sie die vorgegebenen Satzteile und füllen sie die Lücken. Achten Sie
dabei auf die notwendigen grammatischen Veränderungen.
2.1. Wir mussten zunächst Indikatoren für Ermüdung finden, die spezifisch auf verschiedene Sport-
arten und Sportartengruppen anwendbar sind. (Z. 15 f.)
(1 P) Wir mussten zunächst Indikatoren für Ermüdung finden, die spezifisch auf verschiedene Sport-
2.2. Unter anderem mit Sprungtests, Fragebögen und Blutuntersuchungen machte das Forscherteam
Regenerationsverläufe messbar und überprüfbar. (Z. 17 f.)
(2 P) Unter anderem mit Sprungtests, Fragebögen und Blutuntersuchungen erreichte das Forscher-
................................................................. können.
2.3. Hat sich ein Sportler besonders gut erholt, kann er effizienter springen als direkt nach dem
Training. (Z. 24 f.)
2.4. Für gute Regenerationseffekte ist eine Gewöhnungsphase an neue Maßnahmen von Vorteil. Eine
Auswahl an unterschiedlichen Erholungsstrategien ermöglicht es, im Wettkampf auf die Bedingungen
vor Ort zu reagieren. (Z. 62 f.)
2.5. Denn in Rio steht bei den Gewichthebern wahrscheinlich kein Rudergerät in der Umkleide. Sie
müssen dann andere Maßnahmen ergreifen, um sich aktiv zu erholen. (Z. 64 f.)
(1P) Denn in Rio steht bei den Gewichthebern wahrscheinlich kein Rudergerät in der Umkleide. Sie
38
Teil 2: Fragen zum Text
Aufgabe 3 (2 Punkte) Was ist die These (die Aussage) zur sportlichen Höchstleistung, von
der der Text ausgeht? Bitte schreiben Sie diese These in einem zusammenhängenden Satz:
Der Text geht von der These aus, dass ....................................................................................
................................................................................................................................................
Aufgabe 4 (4 Punkte) „Regman“, der Titel des Projekts, an dem die Wissenschaftler aus
Bochum, Mainz und aus dem Saarland zusammen arbeiten, steht für „Regenerationsmanagement
im Spitzensport.“ Bitte erklären Sie in eigenen Worten:
• Was kann man unter dem Begriff „Regenerationsmanagement“ verstehen?
• Welche Zielsetzung steht hinter dem Regman-Projekt?
Schreiben Sie einen kurzen Text in zusammenhängenden Sätzen.
39
Aufgabe 5 (3 Punkte) Welche Funktion haben die folgenden Abschnitte im Text? Bitte
ergänzen Sie die Tabelle.
Abschnitt Funktion
Z. 66-72 ....
................................................................................................................................................
Aufgabe 7 (3 Punkte) Dem Text zufolge benutzten die Regman-Forscher u.a. Sprung-
tests und Blutuntersuchungen, um Ermüdung und Regeneration nach dem Training zu messen
und zu überprüfen. Was genau wird dabei gemessen? Wofür sind die Messwerte Indikatoren?
Blutuntersuchungen
................. ......................
40
Aufgabe 8 (2 Punkte) Die Untersuchung zu aktiver und passiver Erholung bei
Gewichtshebern wurde dem Text zufolge von den Forschern in einem „Cross-Over-Design“
durchgeführt. Bitte verdeutlichen Sie, was „Cross-Over-Design“ bedeutet, indem Sie das
folgende Ablaufschema mit Stichworten ergänzen:
Ablauf der Untersuchung
Erster zweitägiger Trainingsblock:
• Training zweimal am Tag
• Erholung nach jeder Trainingseinheit
o Gruppe 1: ......................................................
o Gruppe 2: ......................................................
Zweiter zweitägiger Trainingsblock nach zwei Wochen:
• Training zweimal am Tag
• Erholung nach jeder Trainingseinheit
o Gruppe 1: ......................................................
o Gruppe 2: ......................................................
Aufgabe 9 (2 Punkte) Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen: Was ist das Ergeb-
nis der Untersuchungen der Regman-Forscher? Schreiben Sie einen kurzen zusammenhängen-
den Text.
41
Aufgabe 10 (3 Punkte) Welche konkreten Empfehlungen geben die Wissenschaftler den
Sportlern zur optimalen Regeneration nach sportlicher Anstrengung?
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
2. Um flexibel auf die Bedingungen vor Ort reagieren zu können, sollten die Sportler ............
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
42
Universität Tübingen DSH November 2016
Vorgabenorientierte Textproduktion
Thema: „Fremde Sprachen lernen“
Jährlich werden in Europa Daten erhoben, welche Fremdsprachen die Schüler in den 28 EU-Ländern lernen. Das
folgende Schaubild zeigt, welche 6 Sprachen 2014 am häufigsten gelernt wurden und in welchen Ländern diese
Sprachen besonders häufig gelernt wurden.
Schaubild: Globus Infografik, 30. September 2016, Grafik: Dr. Jürgen Reschke; Redaktion: Sophie Thunemann
Quelle: Eurostat (http://dpaq.de/Sv3gu)
Aufgabe:
Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema „Fremde Sprachen lernen“ und gehen Sie
dabei auf folgende Aufgabenstellungen ein:
(1) Beschreiben Sie das vorliegende Schaubild und seine auffälligsten Befunde. Welche Sprachen
werden in der EU am häufigsten gelernt? In welchen Ländern werden sie besonders häufig gelernt?
(2) Kommentieren Sie: Welche Gründe lassen sich dafür nennen, dass bestimmte Sprachen besonders
häufig gelernt werden?
(3) Kommentieren Sie: wie beurteilen Sie aufgrund der vorliegenden Zahlen die Zukunft von Deutsch
als Fremdsprache in Europa?
43
Universität Tübingen DSH Juni 2017 – Hörverstehen
Text: „Mikroplastik – Kleine Teilchen, große Gefahr“
Text zusammengestellt und bearbeitet aus: Catarina Pietschmann, „Mikroplastik im Acker“, Freie Universität
Berlin, Tagesspiegel-Beilage vom 18. Februar 2017, abgerufen unter: www.fu-berlin.de/presse/publikationen/
tsp/2017/tsp-februar-2017/mikroplastik-im-acker/index.html; und: Bernd Eberhart, „Mikroplastik: Kleine
Teilchen, große Gefahr“, attempto! – Forum der Universität Tübingen, Nr. 43, 2017, Seite 18 - 27, abgerufen
unter: attempto! – Archiv, http://www.uni-tuebingen.de/de/3967
Dieser Prüfungsteil hat 6 Aufgaben. Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können
maximal 20 Punkte erreichen.
Nach dem ersten Vorlesen des Textes haben Sie ca. 10 Minuten Zeit zum Lesen
der Aufgaben und für Notizen. Bitte lesen Sie sich die Aufgabenstellungen
sorgfältig durch und bereiten Sie sich darauf vor, während des zweiten Vorlesens
gezielt Notizen zu den einzelnen Aufgaben zu machen.
Nach dem zweiten Vorlesen des Textes haben Sie 40 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Namen im Text
Begriffe im Text
die Halbwertszeit, die Zeit, in der sich Stoffe zur Hälfte ihrer ursprünglichen Masse abgebaut
haben
die Kläranlage, Anlage zur Reinigung von Abwässern aus Haushalten und Industrie
44
Aufgaben
7. Aufgabe (2 Punkte) Dem Text zufolge hat Plastik eine Eigenschaft, die ein großer
Vorteil, aber zugleich auch ein großer Nachteil ist. Bitte ergänzen Sie die Informationen in
Stichworten:
Die Eigenschaft von Plastik, die zugleich Vorteil und Nachteil ist
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
Definition 1
Definition 2
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
45
................................................................................................................................................
4. Aufgabe (4 Punkte) Im Text werden neben der Möglichkeit, dass bei Tieren
Verstopfungen auftreten, wenn Mikroplastik verschluckt wird, zwei weitere Gefahren von
Mikroplastik beschrieben. Nennen Sie diese beiden Gefahren und beschreiben Sie mögliche
Auswirkungen. Schreiben Sie kurze zusammenhängende Texte und benutzen Sie die
vorgegebenen Satzanfänge.
46
5. Aufgabe (4 Punkte) Bitte beschreiben Sie jeweils in einem Satz, welche Fragestellungen
die Biologin Julia Kleinteich und der Umweltchemiker Sven Seidensticker in ihren
Forschungsarbeiten verfolgen. Ergänzen Sie die vorgegebenen Satzanfänge.
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
6. Aufgabe (4 Punkte) Welche der folgenden Aussagen sind dem Text zufolge zutreffend?
Schreiben Sie „richtig“ oder „falsch“:
Aussage: richtig? falsch?
Durch Mikroplastik sind vor allem die Meere, Seen und Flüsse
belastet.
47
Universität Tübingen DSH Juni 2017 – Lesetext
Text: „Zeitzeugen im Geschichtsunterricht – Chancen und Risiken“
Text (ergänzt und bearbeitet) nach: „Zeitzeugen im Geschichtsunterricht – Spaß oder Nutzen? Wissenschaftler-
innen und Wissenschaftler der Universität Tübingen untersuchten Effekte von Oral History in der Schule“,
Pressemitteilung der Universität Tübingen, 21.4. 2017, abgerufen unter: www.uni-tuebingen.de/uploads/
media/17-04-21_LEAD_Zeitzeugen.pdf
Wenn im Geschichtsunterricht in der Schule die Ereignisse des späten 20. Jahrhunderts auf dem
Stundenplan stehen, laden Lehrerinnen und Lehrer gerne Zeitzeugen ein, die aus eigenem Erleben
berichten können. Denn weit mehr als nur durch Texte im Schulbuch lässt sich das Interesse der
Schülerinnen und Schüler für den Unterrichtsstoff wecken durch die reale Begegnung mit Menschen,
5 die authentisch über Ereignisse aus ihrem Leben berichten. Zudem erhoffen sich Fachdidaktiker, dass
Schüler durch die Begegnung mit Zeitzeugen über reines Faktenwissen hinaus lernen, dass
geschichtliches Wissen kein einfaches Abbild der Vergangenheit ist, sondern aus zahlreichen
unterschiedlichen Quellen zusammengesetzt wird. Geschichtliches Wissen ist konstruiertes Wissen. Die
Schülerinnen und Schüler sollen verstehen lernen, dass es dabei zur Arbeit der Historiker gehört, die
10 Quellen kritisch zu bewerten und zu interpretieren. Durch die eigenständige Arbeit mit Zeitzeugen
können sie lernen, wie Historiker zu arbeiten und beispielsweise Quellen kritisch zu hinterfragen.
In den USA und zahlreichen anderen Ländern ist die Arbeit mit Zeitzeugen unter dem Namen „oral
history“ weit verbreitet. Auch in Deutschland ist sie in den Bildungsplänen für den Schulunterricht fest
verankert. Unter Bildungsforschern ist der Einsatz von Zeitzeugen jedoch durchaus umstritten. Denn
15 was einerseits die Begegnung mit Zeitzeugen im Unterricht so interessant macht, könnte andererseits
das geschichtliche Lernen sogar behindern. Im unmittelbaren Austausch über die persönlichen
Erlebnisse der Zeitzeugen kann es den Schülern schwer fallen zu verstehen, dass Erinnerung ein
rekonstruktiver Prozess ist, der durch viele Faktoren beeinflusst wird. So können individuelle
Erinnerungen der Zeitzeugen durch ihr gegenwärtiges soziales Umfeld und nachträgliche Informationen
20 verzerrt und verklärt werden. Die Aura der Authentizität der Zeitzeugen kann jedoch dazu führen, dass
ihre Aussagen von den Schülern nicht hinterfragt werden.
Welche Effekte die Arbeit mit Zeitzeugen auf die Schülerinnen und Schüler tatsächlich hat, hierzu gab
es bisher nur wenige Studien. Ein Team um die Bildungsforscherin Christiane Bertram von der
Universität Tübingen, die mittlerweile an der Universität Konstanz forscht und lehrt, hat nun untersucht,
25 ob und wie durch die Arbeit mit Zeitzeugen Kompetenzen historischen Denkens gefördert werden
können. Die Studie wird im American Educational Research Journal veröffentlicht und ist bereits online
erschienen.
Für die Studie arbeitete Christiane Bertram mit 900 Schülerinnen und Schülern aus 30 Klassen in einer
Unterrichtseinheit zum Thema „Friedliche Revolution in der DDR“ mit Zeitzeugen. Erklärtes Ziel der
30 Unterrichtseinheit war es, die Voraussetzungen unseres Wissens über die Vergangenheit offen zu legen,
zum Beispiel die unterschiedlichen Blickwinkel von Zeitzeugen auf die Geschehnisse in der
Vergangenheit. Ein Teil der Klassen arbeitete dabei mit Zeitzeugen, die im Unterricht anwesend waren
und befragt wurden, ein Teil mit einer Videoaufzeichnung und ein weiterer Teil der Klassen mit der
Transkription eines Zeitzeugeninterviews. Zusätzlich gab es Kontrollklassen, die ihren „normalen“
35 Geschichtsunterricht zu einem anderen Thema erhielten.
Den Unterricht mit den Zeitzeugen – live, mit Video und mit der Transkription – führte jeweils dieselbe
externe Lehrkraft durch, um gleiche Bedingungen sicherzustellen. Vier Zeitzeugen, die den Mauerfall
und die Wende mit Anfang 20 als aktive Oppositionelle erlebt hatten, berichteten über ihre politischen
Aktivitäten, die Demonstrationen gegen das damalige Regime und die Kontrolle und Unterdrückung
40 durch das sozialistische System. Von denselben vier Zeitzeugen standen auf der Internetplattform
48
www.jugendopposition.de auch Videos und Transkriptionen zur Verfügung, in denen sie ebenfalls über
diese Themen berichteten. Die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler zum Thema DDR, ihr
Verständnis der Grundlagen historischer Erkenntnis und ihre Einschätzung der Unterrichtseinheit
wurden unmittelbar vor und nach der Unterrichtseinheit sowie zwei bis drei Monate später erhoben.
45 Im Vergleich zur Kontrollgruppe schnitten alle Klassen, die in verschiedener Form mit Zeitzeugen
arbeiteten, besser ab: Sie zeigten in den Tests nach Durchführung der Unterrichtseinheiten ein besseres
historisches Verständnis und verfügten über mehr Faktenwissen. Jedoch gab es Unterschiede
hinsichtlich der Art, mit den Zeitzeugen zu arbeiten. Diejenigen Schülerinnen und Schüler, die den
Zeitzeugen live erlebt hatten, schätzten ihren Lernerfolg wie auch ihr Interesse an der Unterrichtseinheit
50 deutlich höher ein als diejenigen, die mit den Video- und Text-Zeitzeugenberichten gearbeitet hatten.
Tatsächlich hatten sie das Ziel des Unterrichts jedoch weniger gut erreicht: Im Hinblick auf ihre Einsicht
in die Grundlagen der historischen Erkenntnis schnitten sie schlechter ab. Die Perspektivität des
Zeitzeugen wie auch die Notwendigkeit eines kritischen Umgangs mit Erzählungen über die
Vergangenheit hatten sie weniger gut verstanden als die Video- und die Textgruppe.
55 Das Ergebnis der Studie könnte auf die in der wissenschaftlichen Literatur häufig diskutierte ‚Aura der
Authentizität‘ zurückzuführen sein. „Dass die Zeitzeugen die Vergangenheit leibhaftig miterlebt haben,
macht sie so glaubwürdig, dass es den Schülerinnen und Schülern, die sie live erleben, schwerer fällt,
die für einen kritischen Umgang notwendige Distanz zu ihren Erzählungen aufzubauen“, erklärt
Christiane Bertram. „Sie sind vielleicht so beeindruckt von den Personen und den mündlichen
60 Erzählungen, dass sie deshalb auch ihren Lernerfolg überschätzen“, so Bertram weiter.
Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrern empfiehlt sie, die motivationalen Potenziale von
Zeitzeugenbefragungen zu nutzen und der Gefahr der möglichen „Überwältigung“ durch gründliche
Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zu begegnen.
„Die Studie ist ein gutes Beispiel dafür, dass innovative und interessante Unterrichtsangebote
65 wissenschaftlich gründlich untersucht und überprüft werden sollten, um ihr Potenzial besser zu
verstehen und gegebenenfalls ihre Wirkung zu erhöhen“, betont Ulrich Trautwein, Leiter des Hector-
Instituts für Empirische Bildungsforschung in Tübingen. Das Zusammenspiel von Chancen und Risiken
von Zeitzeugenbefragungen im Geschichtsunterricht, so Trautwein, sollte in weiteren Studien
untersucht werden.
49
Universität Tübingen DSH Juni 2017 – Leseverstehen und
Wissenschaftssprachliche Strukturen
Text: „Zeitzeugen im Geschichtsunterricht – Chancen und Risiken“
Text (ergänzt und bearbeitet) nach: „Zeitzeugen im Geschichtsunterricht – Spaß oder Nutzen? Wissenschaftler-
innen und Wissenschaftler der Universität Tübingen untersuchten Effekte von „Oral History“ in der Schule“,
Pressemitteilung der Universität Tübingen, 21.4. 2017, abgerufen unter: www.uni-tuebingen.de/uploads/
media/17-04-21_LEAD_Zeitzeugen.pdf
Aufgaben
Die beiden Prüfungsteile haben insgesamt 7 Aufgaben:
• 2 Aufgaben im Prüfungsteil Wissenschaftssprachliche Strukturen (10 Punkte)
• 6 Aufgaben im Prüfungsteil Leseverstehen (20 Punkte)
Bitte bearbeiten Sie alle Aufgaben. Sie können insgesamt maximal 30 Punkte
erreichen und haben 90 Minuten Bearbeitungszeit.
Bitte verlassen Sie Ihren Platz nicht vor Ende der Bearbeitungszeit.
Aufgabe 1 (2 Punkte) Bitte ersetzen Sie in den folgenden Sätzen die fett gedruckten
Wörter, ohne den Sinn zu verändern. Schreiben Sie die Ersatzworte in die vorgegebene
Lücke. Achten Sie darauf, dass sich dabei grammatisch ein vollständiger und korrekter Satz
ergibt..
Diejenigen Schülerinnen und Schüler, die den Zeitzeugen live erlebt hatten, schätzten ihren Lernerfolg
wie auch ihr Interesse an der Unterrichtseinheit deutlich höher ein als diejenigen, die mit den Video-
und Text-Zeitzeugenberichten gearbeitet hatten. Tatsächlich hatten sie das Ziel des Unterrichts jedoch
weniger gut erreicht: Im Hinblick auf ihre Einsicht in die Grundlagen der historischen Erkenntnis
schnitten sie schlechter ab. (Z. 49 f.)
Diejenigen Schülerinnen und Schüler, die den Zeitzeugen live erlebt hatten, schätzten ihren Lernerfolg
……………………. ihr Interesse an der Unterrichtseinheit deutlich höher ein als diejenigen, die mit
den Video- und Text-Zeitzeugenberichten gearbeitet hatten. Tatsächlich hatten sie das Ziel des
Unterrichts jedoch weniger gut erreicht: ……………………………. Einsicht in die Grundlagen der
50
Aufgabe 2 (7 Punkte) Bitte formulieren Sie die folgenden Sätze um, ohne den Sinn zu
verändern. Benutzen Sie die vorgegebenen Satzteile und füllen sie die Lücken. Achten Sie
dabei auf die notwendigen grammatischen Veränderungen.
2.1. Denn weit mehr als nur durch Texte im Schulbuch lässt sich das Interesse der Schülerinnen und
Schüler für den Unterrichtsstoff wecken durch die reale Begegnung mit Menschen, die authentisch
über Ereignisse aus ihrem Leben berichten. (Z. 3 f.)
(1 P) Denn weit mehr als nur durch Texte im Schulbuch ..................... das Interesse der Schülerinnen
und Schüler für den Unterrichtsstoff .......................................werden durch die reale Begegnung mit
2.2. Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen lernen, dass es dabei zur Arbeit der Historiker
gehört, die Quellen kritisch zu bewerten und zu interpretieren. (Z. 9 f.)
(2 P) Die Schülerinnen und Schüler sollen verstehen lernen, dass dabei zur Arbeit der Historiker die
……………………………………………………………………………………………………gehört
2.3 Durch die eigenständige Arbeit mit Zeitzeugen können sie lernen, wie Historiker zu arbeiten und
beispielsweise Quellen kritisch zu hinterfragen.. (Z. 10 f.)
2.4. Welche Effekte die Arbeit mit Zeitzeugen auf die Schülerinnen und Schüler tatsächlich hat,
hierzu gab es bisher nur wenige Studien. (Z. 24 f.)
2.5. Das Ergebnis der Studie könnte auf die in der wissenschaftlichen Literatur häufig diskutierte
‚Aura der Authentizität‘ zurückzuführen sein.. (Z. 57 f.)
(2P) Möglicherweise ……………………… das Ergebnis der Studie auf die ‚Aura der Authentizität‘,
………………………………………………………………………………………… , zurückführen
2.6. Das Zusammenspiel von Chancen und Risiken von Zeitzeugenbefragungen im Geschichts-
unterricht, so Trautwein, sollte in weiteren Studien untersucht werden. (Z. 70 f.)
(1P) Das Zusammenspiel von Chancen und Risiken von Zeitzeugenbefragungen im Geschichts-
51
Teil 2: Prüfungsteil Leseverstehen
Aufgabe 1 (2 Punkte) Nennen Sie zwei im Text genannte Gründe dafür, dass Zeitzeugen
gerne im Geschichtsunterricht an der Schule eingesetzt werden. Bitte schreiben Sie Stichworte
bzw. Kurzsätze:
a) ............................................................................................................................................
................................................................................................................................................
b) ............................................................................................................................................
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
Aufgabe 2 (4 Punkte) Welche Funktion haben die folgenden Abschnitte im Text? Bitte
ergänzen Sie die Tabelle.
Abschnitt Funktion
Z.65-71 Schluss: Bewertung der Bedeutung der Studie; Ausblick auf weitere
Studien.
52
53
Aufgabe 3 (4 Punkte) Im Text heißt es: „Erinnerung ist ein rekonstruktiver Prozess“ (Z.
18). Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen, was damit gemeint ist. Sie können auch
eigene Beispiele geben. Schreiben Sie einen kurzen zusammenhängenden Text.
54
Aufgabe 4 (2 Punkte) Im Text ist die Rede von der „Perspektivität des Zeitzeugen“ (Z.
54). Bitte suchen Sie den Satz oder Satzteil im Text, der am besten beschreibt, was damit
gemeint ist. Schreiben Sie diesen Satz oder Satzteil hier auf (mit Zeilenangabe):
................................................................................................................................................
................................................................................................................................................
(Z. …….. f)
Aufgabe 5 (4 Punkte) Welche Aussagen sind dem Text zufolge zutreffend? Schreiben Sie
„richtig“ oder „falsch“:
Aussage: richtig? / falsch?
Christiane Bertrams Studie hat gezeigt, dass durch die Arbeit mit
Zeitzeugenberichten historisches Wissen und Verständnis bei
Schülerinnen und Schülern gefördert werden können.
55
Aufgabe 6 (4 Punkte) Bitte fassen Sie in eigenen Worten zusammen: Wie lässt sich
aufgrund der Ergebnisse von Christiane Bertrams Studie das „Zusammenspiel von Chancen
und Risiken“ (Z. 69f.) bei der Arbeit mit Zeitzeugenbefragungen im Geschichtsunterricht
beschreiben? Schreiben Sie einen kurzen zusammenhängenden Text.
56
Universität Tübingen DSH Juni 2017
Vorgabenorientierte Textproduktion
Schaubild: Globus Infografik, 15. Juli 2016; Grafik: Christoph Goldammer; Redaktion: Sophie Thunemann;
Quelle: Eurostat (http://dpaq.de/KGhoY)
Aufgabe:
Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema „Studienabschlüsse in Europa“ und gehen
Sie dabei auf folgende Aufgabenstellungen ein:
(1) Beschreiben Sie das vorliegende Schaubild und seine auffälligsten Befunde. In welchen
Fachbereichen gab es die meisten Absolventen? Was fällt bei den Anteilen von Männern und Frauen
unter den Absolventen auf (insgesamt und in den einzelnen Fachbereichen)?
(2) Kommentieren Sie: Welche Gründe lassen sich dafür nennen, dass bestimmte Fachbereiche mehr
Absolventen haben als andere? Wie würden Sie die spezifischen Anteile von Männern und Frauen unter
den Absolventen eines Fachbereichs erklären?
57