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Der 

Rebound‐Effekt im Verkehr

Manuel Frondel und Colin Vance
Politischer Kontext

• Nach Angaben der Europäischen Kommission ist der Verkehrssektor 
der einzige große Sektor in der EU, in dem die 
Treibhausgasemissionen noch immer steigen. 

• Im Jahr 2009 verabschiedete die Kommission eine Direktive, die 
Automobilhersteller verpflichtet, die Emissionen zu verringern, so 
dass flottenweit ein Durchschnitt von 130 g CO2/km bis 2015 
erreicht wird.

• Ein Standard von 95g CO2/km wurde für 2020 gesetzt.

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Trends in Miles per Gallon (MPG)

45
EU
Deutschland
40
miles per gallon
35

USA
30
25

1990 1995 2000 2005 2010


year

Quellen: BMWi, Odyssee und US EPA

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Emissionen

• Die Kommission schätzt, dass die Reduzierung der spezifischen 
CO2‐Emissionen von 160 auf 130 g/km die durchschnittlichen 
Emissionen von Neuwagen um 19 % senken werden.

• Aber: Die Verbesserung der Effizienz wird von einer 
Verhaltensreaktion begleitet sein, denn wenn die Kosten des 
Autofahrens je Kilometer billiger werden, werden die Menschen 
mehr fahren.

• Diese Reaktion wird als der Rebound‐Effekt bezeichnet.

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Der Rebound‐Effekt

• Auf Basis von Paneldaten zur Pkw‐Nutzung in Deutschland 


(MOP) finden Frondel und Vance (2009, 2012, 2013) 
Rebound‐Effekte zwischen 40% und 60%.

• Das bedeutet, dass etwa die Hälfte der potentiellen


Energieeinsparung durch Effizienzsteigerung aufgrund einer
stärkeren Pkw‐Nutzung (Mehrfahren) verloren geht.

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Alternativen zu Effizienzstandards

• Maßnahmen, die die Kosten des Kraftstoffverbrauchs 
internalisieren, dürften kostengünstiger sein als 
Effizienzstandards (Karplus et al., 2013; Austin und Dinan 
2005; Kleit 2004):
• Kraftstoffsteuern
• ETS

• Sofern die Kosten für den Kraftstoffverbrauch erhöht werden, 
schaffen diese Maßnahmen unmittelbar einen Anreiz, das 
Fahren zu reduzieren.

• Dadurch werden nicht nur die Emissionen reduziert, sondern 
auch andere negative externe Effekte wie Staus, Lärm und 
Unfälle.
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Verkehrsemissionen

Prozentuale Änderung der GHG Emissionen, 1990‐2012


Germany
Sweden
Finland
United Kingdom
Italy
France
Greece
Denmark
Belgium
Netherlands
Spain
Austria
Portugal
Ireland
Luxembourg

‐20 0 20 40 60 80 100 120 140 160

Quelle, EEA, 2014

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