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DEKRA Expert Migration Merkblatt für Teilnehmer & Arbeitgeber

Fragen und Antworten zum Thema Impfungen

Grundsätzliches Alle in Deutschland im Gesundheitswesen berufstätigen Personen benötigen einen


umfangreichen Impfschutz. Als Pflegekraft haben Sie täglich direkten Kontakt mit vielen
Menschen und sollten im eigenen Interesse als auch dem der Patienten stets über einen
guten Impfschutz verfügen.
Rechtsgrundlagen Eine Impfung dient sowohl dem individuellen Schutz als auch dem Drittschutz
(Patientenschutz). Daher berücksichtigen Regelungen zum Infektionsschutz in
medizinischen Einrichtungen den Drittschutz durch Impfungen in besonderer Weise. Mit
§23a des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) wurde in Deutschland eine Regelung im
Kontext der Prävention nosokomialer Infektionen geschaffen, auf deren Basis der
Arbeitgeber über den Einsatzbereich von nicht-geimpftem bzw. nicht-immunem
Personal entscheiden kann. Demnach darf der Arbeitgeber personenbezogene Daten
eines Beschäftigten über dessen Impfstatus und Serostatus erheben und nutzen, um
über die Begründung eines Beschäftigungsverhältnisses oder über die Art und Weise
einer Beschäftigung zu entscheiden. Der Arbeitnehmer ist also verpflichtet, auf
Verlangen des Arbeitgebers Daten zu seinem Impfstatus und Serostatus zu liefern. Dies
gilt sowohl für ambulante als auch für stationäre medizinische und pflegerische
Einrichtungen.
Empfohlene ▪ Tetanus/Diphterie
Impfungen für eine Laut Empfehlung der „Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut
Arbeitsaufnahme in (STIKO) erforderliche Grundimmunisierung-Auffrischung alle 10 Jahre mit dem
Deutschland Td-Impfstoff
▪ Polio/Pertussis
Impfschutz für Personen mit potenziellem Kontakt zu Neugeborenen und
Kleinkindern. Grundimmunisierung und Auffrischung s.o.
▪ Hepatits B
Die Hepatitis-B-Impfung ist für Personen bedeutsam, bei denen es regelmäßig
zu Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Patienten kommt. Vor der Impfung
werden als Screenig-Test zum Ausschluss einer bereits durchgemachten
Hepatitis B Anti-HBc-Antikörper bestimmt. Bei negativem Testresultat erfolgt
die Grundimmunisierung mit 3 Impfungen (0 - 1 - 6 Monate). Kontrolle:
Frühestens 4 Wochen nach Abschluss der Grundimmunisierung wird der Anti-
HBs-Antikörper Titer bestimmt. Ein Titer > 100 IU/l entspricht einem
zehnjährigen Schutz. Bei geringeren Werten erneute Impfung.
▪ Hepatitis A
Für Mitarbeiter in pädiatrischen Abteilungen und auf Infektionsstationen
empfohlen.
Bei einer Impfung gegen Hepatitis B ist sinnvoller Weise die Kombinationsimpfung
gegen Hepatitis A/B zu erwägen.

▪ Masern/Mumps/Röteln
Ab dem 1.3.2020 gilt in Deutschland das Masernschutzgesetz. Damit einher
geht für alle ab dem 31.12.1970 geborenen und im Gesundheitsbereich tätigen
Personen die Erbringung eines Nachweises, dass eine Immunität gegen
Masern besteht (2 Schutzimpfungen). Als Nachweis gelten entweder ein
Impfausweis/Impfdokument, ein ärztliches Zeugnis, dass seit dem 2.
Lebensjahr 2 Schutzimpfungen durchgeführt wurden, oder ein ärztliches
Zeugnis das eine ausreichende Immunität (ggf. Bestätigung durch IgG-
Test/Antikörper) bestätigt. Personen, die nicht über einen entsprechenden
Impfnachweis verfügen bzw. diesen nicht vorlegen, dürfen nicht in
Deutschland tätig werden.
▪ Varizellen
Einmalige Impfung. Bei unklarem Impfstatus (Titerkontrolle) wird die einmalige
Immunisierung empfohlen, wenn keine Gegenindikationen für diese Impfung
vorliegen.
! Die Masern/Mumps/Röteln/Varizellen- Impfungen sind bei bestehender
Schwangerschaft kontraindiziert.
▪ Influenza
Jährlich im Herbst mit dem von der WHO empfohlenen aktuellen Impfstoff.
Diese Impfung kann in Deutschland erfolgen.

Seite 1 von 2 Stand: Januar 2022


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▪ COVID-19
Ab dem 16.3.2022 gilt in Deutschland das neue Infektionsschutzgesetz.
Dieses führt eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Beschäftigte von
beispielsweise Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Rettungsdiensten ein
und verpflichtet diese, bis zum 15. März 2022 ihrem Arbeitgeber einen
Nachweis über eine abgeschlossene Impfung, einen Genesenennachweis
(max 3 Monate gültig), oder ein ärztliches Attest, dass sie nicht geimpft werden
können, vorzulegen. Arbeitgeber haben das zuständige Gesundheitsamt zu
informieren, wenn die Nachweise nicht fristgerecht vorgelegt werden oder
Zweifel an der Echtheit oder Richtigkeit der vorgelegten Nachweise bestehen.
Ab dem 16. März 2022 ist ohne Vorlage eines entsprechenden
Nachweises keine Aufnahme der Tätigkeit in den betroffenen
Einrichtungen mehr möglich.
! Ausgenommen von der Regelung sind Personen, die sich aus medizinischen
Gründen nicht impfen lassen können. In diesem Fall ist die Vorlage eines
entsprechenden ärztlichen Zeugnisses erforderlich.

Weiterführende Weblinks:
o FAQ zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht in medizinischen und
pflegerischen Einrichtungen
o Auflistung der zugelassenen Impfstoffe des Paul-Ehrlich-Instituts
FAQ zum Coronavirus mit u.a. Informationen zum Impfnachweis bei
Einreise
Impfausweis/ Spätestens nach erfolgter Anreise nach Deutschland sind Sie gegenüber Ihrem
Impfbescheinigung Arbeitgeber verpflichtet, Ihren Impfausweis/Impfpass und/oder entsprechende
Impfbescheinigungen vorzulegen. Der Impfausweis oder die Impfbescheinigung muss
über jede Schutzimpfung enthalten:
▪ Datum der Schutzimpfung
▪ Bezeichnung und Chargen-Bezeichnung des Impfstoffes
▪ Name der Krankheit, gegen die geimpft wurde
▪ Namen und Anschrift und Unterschrift des impfenden Arztes
Weitere STIKO-Empfehlungen: www.rki.de
Informationen

Internationaler
Impfpass der WHO

Besonderheiten für die Schutzimpfung gegen COVID-19:


Es muss sich um ein digitales COVID-Zertifikat der EU oder einen vergleichbaren
Impfnachweis in digitaler oder verkörperter Form (Papierform) in deutscher, englischer,
französischer, italienischer oder spanischer Sprache handeln. Abfotografierte
verkörperte Nachweise gelten nicht als digitale Nachweise. Nachweise in digitaler Form
sollten vom berechtigten Aussteller digital ausgestellt und digital dem Berechtigten
übermittelt worden sein.
© DEKRA – Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Änderungen vorbehalten.

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