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Einrichten einer eigenen

Dunkelkammer für S/W-


Fotos
Das Selbstvergrößern der eigenen S/W-Negative bzw. das
„Ausbelichten“ auf echtem Fotopapier gehört zu den
spannendsten und schönsten Arbeiten innerhalb der
analogen Fotografie. Allein: Man benötigt hierzu eine
kleine Dunkelkammer. Wie man diese einrichtet und was
man hierzu alles an Geräte und Zubehör benötigt, erklärt
dieser Artikel ausführlich.

S/W-Fotos lassen sich recht einfach selbst entwickeln:


Nacheinander durchwandert das zuvor belichtete
Fotopapier drei Chemiebäder und wird anschließend in
einer Wanne gewässert.

Zunächst soll in wenigen Worten erklärt werden, was man


in einer eigenen Dunkelkammer eigentlich macht: Das
S/W-Negativ, welches Sie
zuvor vielleicht selbst
entwickelt haben, wird in
einen sogenannten
Vergrößerer gelegt. Dieser
ist eine Art „Projektor“,
welcher das Negativ auf ein
Grundbrett (oder einfach
auf den Tisch) projiziert –
und zwar freilich in einem Sie haben die Ausrüstung bereits
komplett zusammen? Dann fehlt Ihnen
weit größeren Format als nun vielleicht die ausführliche Schritt
es das Negativ selbst für Schritt Anleitung Fotos abziehen –
Negative vergrößern – Bilder
besitzt – Es wird entwickeln.
vergrößert. Auf diesem
Tisch liegt nun ein lichtempfindliches, ganz spezielles
Fotopapier, welches durch die Projektion belichtet wird.
Anschließend wandert das Papier nacheinander durch
drei Chemie-Bäder: Es wird entwickelt. Dies alles
passiert im Dunkeln bzw. bei Rotlicht. Denn unsere Augen
sind für dieses rote Dunkelkammerlicht zwar empfindlich
(wir sehen dabei), das Fotopapier ist hierfür jedoch
immun.
Die wichtigste Ausrüstung der Dunkelkammer für den
„Trockenbereich“.

Bereits nach dem ersten Bad kommt langsam das Bild


zum Vorschein. Zuletzt wird das Fotopapier nur noch
gewässert. So einfach funktioniert dies. Sie erhalten einen
individuellen Handabzug. Ein solcher Abzug z. B. im
Format A2 ist um einiges günstiger als ein Druck und
natürlich eine Handarbeit, ein Unikat.

Hinweis: Wenn Sie es ganz eilig haben sollten, so können


Sie gleich zu einer Liste aller mindestens nötigen
Utensilien springen.

Insbesondere dem Anfänger sei jedoch ans Herz gelegt,


sich den nun sehr ausführlichen Text durchzulesen,
welcher auf jedes Detail einer „soliden“ Ausstattung einer
eigenen kleinen Dunkelkammer für S/W-Abzüge eingeht:

Die zwei wichtigsten Utensilien: Ein Vergrößerer und eine


Chemieschale. Zum Einrichten einer kleinen
Dunkelkammer für S/W-Abzüge bedarf es nur einer
Grundausrüstung, die auf dem Gebrauchtmarkt günstig
zu erwerben-, jedoch weiterhin auch als Neuware
erhältlich ist.
Mehrere selbst entwickelte Fotos

Es stellt sich dem Anfänger, der darauf brennt, endlich


eigene S/W-Handabzüge anfertigen zu können, nun
sicherlich die Frage, was man zum Einrichten einer
Dunkelkammer eigentlich benötigt. Hier soll nun
schrittweise auf die tatsächlich nötigen Materialien und
Geräte eingegangen werden. Der Autor vermeidet
gewisse Fachbegriffe und geht auf alles verständlich ein.
Daher ist dieser Artikel auch etwas länger ausgefallen.
Wenn man nur eher kleinere Formate im Fotolabor
belichtet, passt die gesamte Ausrüstung für die
Dunkelkammer in zwei Bananenkartons! Nur die Säule des
Vergrößerers, dessen Grundbrett und ggf. der
Vergrößerungsrahmen passt nicht mehr hinein.

Losgehen soll es zunächst mit der Frage nach einer


geeigneten Räumlichkeit für die eigene, kleine
Dunkelkammer:

Der richtige Raum


Ihre Dunkelkammer muss
lichtdicht sein! Damit wird
Ihnen nichts neues erzählt
und das Wort
„Dunkelkammer“ beinhaltet
diese Feststellung freilich. Bis eine S/W-Fotografie sauber von
Ein idealer Raum ist ein Hand ausgearbeitet ist, bedarf es viel
Übung, Disziplin und eine
Badezimmer ohne Fenster. entsprechende Laborausrüstung. Das
Die meisten Bäder besitzen Ergebnis – gerahmt hinter einem
Passepartout – überzeugt auf ganzer
sicherlich mindestens ein
Linie. Es ist hierfür jedoch keine teure
solches und dieses muss Spezialtechnik nötig – genau so, wie
(temporär) lichtdicht man gute Fotografien auch mit einer
simplen analogen Kamera anfertigen
abzudichten sein. Hierzu kann, ohne dass man dabei auf
gleich mehr. bestimmte Marken angewiesen sein
muss.
Was den Platz anbelangt
kommt es ganz auf die Größe der später anzufertigenden
Handabzüge an! Wenn Sie nur kleine Formate im Format
von beispielsweise 18×24 cm vergrößern möchten, dann
werden Sie nur relativ kleine Chemie-Schalen („Wannen“)
benötigen und somit relativ wenig Platz (siehe auch →
Dunkelkammer auf kleinem Raum). Vier Quadratmeter
sollten es jedoch schon sein. Bei größeren Bildformaten
werden Sie mit entsprechend großen Chemiewannen
arbeiten. Dann benötigt man einfach mehr Abstellfläche.
Falls Sie eine temporäre Dunkelkammer einrichten
möchten (z. B. im Badezimmer), dann empfiehlt es sich, z.
B. eine alte Tür auf zwei „Böcke“ zu legen. Damit hätten
Sie sich bereits die Grundlage für ein bequemes Arbeiten
ermöglicht: eine schöne große Arbeitsfläche auf welcher
der Vergrößerer aufgestellt werden kann und daneben
drei (größere) Chemieschalen. Üblich ist auch das legen
eines großen Bretts über einer Badewanne. Eine solche ist
dann auch ideal dazu geeignet, die Fotopapiere zu
wässern.

Um Fotos selbst entwickeln zu können, muss unter


Rotlicht ein lichtempfindliches Fotopapier durch einen
Vergrößerer (indem das Negativ liegt) belichtet werden.
Danach wird das Papier kurz nacheinander in drei
Chemiebäder getaucht. Schon hat man eine echte S/W-
Fotografie auf hochwertigem Papier: ohne Computer,
ohne Drucker – alles durch eigene Hand und durch
eigenes Geschick.

Analog fotografieren und entwickeln:


Die eigene Dunkelkammer (mitp Edition
ProfiFoto)

von mitp

Das Buch Analog Fotografieren und


Entwickeln - die Eigene Dunkelkammer ist eines der
wenigen modernen Fachbücher, die sich noch der
analogen Bildverarbeitung widmen. Demzufolge werden
hier auch die heute erhältlichen Filme, Papiere und
aktuelle Chemie besprochen. Wer sich nicht durch die
vielen einzelnen und verstreuten Artikel im Internet
durchwühlen möchte, findet hier das gesamte Standard-
Wissen für einen gut gemachten Handabzug vor, und
zwar aus zeitgenössischer Sicht. Auch dieses Buch kann
man auf Amazon virtuell durchblättern.

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2022 (kann sich zwischenzeitlich geändert haben). Preis
je inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Da je ein
Fremdangebot: Alle Angaben ohne Gewähr.

Muss die Dunkelkammer schwarz


gestrichen sein?

Aber Nein! Dies ist sogar unvorteilhaft. Idealerweise


besteht Ihre zukünftige Dunkelkammer aus einem weiß
gefliesten Raum. Ein schwarz gestrichener Raum
schluckt zwar jegliches Fremdlicht. Doch dieses werden
Sie ohnehin durch das Abdichten von Fenster und Türen
aussperren. Sie werden jedoch eine Dunkelkammerlampe
benutzen (Rotlicht). Und dieses rote Licht würde durch
solch dunkel angepinselten Wände ebenfalls absorbiert
werden. Sie würden kaum noch etwas sehen.

Viel besser ist es daher, wenn das Licht der


Dunkelkammerleuhte im ganzen Raum reflektiert wird und
sich diffus „verbreiten“ kann. Nur die Wände unmittelbar
hinter oder neben dem Vergrößerer selbst sollte man mit
schwarzen Fotokarton oder einem schwarzen Tuch
auskleiden. Denn hier soll verhindert werden, dass das
vom Vergrößerungsgerät gestreute Licht (vornehmlich
durch Belüftungsschlitze) diffus auf das unten liegende
Fotopapier fällt. Dies folgt dem selben Prinzip, warum
analoge Kameras im Innern auch gänzlich schwarz
gehalten sind: Das lichtempfindliche Material soll vor
diffusem Streulicht geschützt werden. Vor dem diffus
gestreuten Rotlicht hingegen muss es freilich nicht
geschützt werden. Denn für diese Lichtfarbe ist das
Fotopapier ja sozusagen blind.

Übrigens: In diesem Zusammenhang empfiehlt sich beim


Selbstentwickeln das Tragen eines dunklen, zudem nicht
fusselnden Oberteils. Ein weißer Wollpullover wäre
gänzlich ungeeignet.
Es gibt einen Grund, warum eine Dunkelkammer
tatsächlich schwarz gestrichen sein sollte: Nämlich wenn
man in ihr auch Großvergrößerungen anfertigen möchte,
indem der Kopf des Vergrößerers horizontal verstellt- und
das Bild (großflächig) an eine Wand projiziert wird. Oder
wenn man gar einen Horizontal-Vergrößerer besitzt. An
der gegenüberliegenden Wand wird dann das Fotopapier
hängend befestigt (z. B. durch Magnete vor einer
Metallfläche) und mit großem Abstand belichtet. Solche
sehr großen Vergrößerungen (z. B. einen Meter Breite)
verursachen ggf. Streulicht im Raum (das weiße Papier
reflektiert das Licht) und dieses muss an den Wänden
absorbiert werden (der Raum ist dann sozusagen die
Kamera). Streulicht mindert den Kontrast bzw. sorgt für
einen ganz leichten Grauschleier. Als Alternative zum
Streichen kann man auch schwarzen Moltonstoff
verwenden. Dieser bindet allerdings Staub.

Die Fenster und Türen lichdicht machen

Es ist natürlich äußerst wichtig für eine Dunkelkammer,


dass durch deren Fenster und Türritzen kein Licht gelangt,
sonst wäre sie ja keine. Das Fotopapier, welches Sie zum
Vergrößern verwenden, ist äußerst lichtempfindlich und
darf nur bei Rotlicht verarbeitet werden (manches ist
auch gegen Orange immun).

Es gibt im Handel speziellen Abdichtstoff. Wenn Sie sich


das Geld sparen möchten, dann können Sie Ihre Fenster
auch mit dickem Karton abdichten, den Sie einfach
passgenau zuschneiden und in die Rahmen klemmen
(zumindest als solide Basis [die Ränder müssen oft
zusätzlich abgedichtet werden]). Wenn Sie einen
Fahrradladen in der Nähe haben, dann fragen Sie doch
dort einmal nach den großen (und dicken) Kartons, in
denen die Drahtesel geliefert werden. Diese sollten von
der Größe sehr gut auch hohe Fenster abdichten können.

Der Autor wollte im Fahrradladen doch eigentlich nur nach


dicken Karton zum Abdichten der Fenster seiner
Dunkelkammer fragen. Ein paar Tage später wurde noch
dieses schöne Porträt daraus (mit der guten alten Kiev 60,
dem Flektogon 50 mm und dem Kodak Tri-X-Film).

Weiterhin gibt es in jedem „Supermarkt“ ein absolut


lichtdichtes Material zu kaufen: Alufolie.
In manchen Einrichtungshäusern gibt es ebenfalls
einigermaßen lichtdichten Stoff zu kaufen – für Vorhänge
für Bettnischen gedacht. Dieser eignet sich ebenfalls als
Verdunkelung, muss aber mindestens doppelt gelegt
werden und sollte nicht bei „prallem“ Sonnenschein
verwendet werden. So die eigene Erfahrung. Weiterhin ist
natürlich der sogenannte „Molton“ zu empfehlen, welcher
ein sehr dichter schwarzer Stoff ist und im Fachhandel für
Bühnendekorationen zu finden ist. Auch Molton müsste
jedoch – je nach Helligkeit des Außenlichtes – mindestens
doppelt gelegt werden. Wer den Raum nicht absolut
dunkel bekommt, sollte also zunächst in den
Abendstunden mit dem Selbstvergrößern beginnen.
Allerdings muss es für S/W-Papier nicht unbedingt so
stockdunkel sein.
Obacht beim Einklemmen in die (zunächst angekippten)
Fenster: Man kann sich seine schönen, modernen Fenster
schnell demolieren, wenn man sie versucht, mit Gewalt zu
schließen, wenn also so ein dicker Stoff dazwischen
Hängt. Besser ist immer das „Einstülpen“ von
passgenauem Dichtungsmaterial in die gesamten
Fensteröffnungen (dass das Material also auf dem
Fensterbrett steht).

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Solche lichtdichten Stoffe eignen sich auch für die eigene


Dunkelkammer. Doch Vorsicht: Sicherheitshalber sollte
man sie doppelt legen – insbesondere wenn draußen die
Sonne scheint.

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Eine Alternative zum dicken Karton wären


Isolationsplatten bzw. dicke Schaumstoffmatten aus
(weichem) Kunststoff, die man im Baumarkt kaufen kann.
Diese Platten schneidet man so, dass sie leicht größer
sind als die eigentlichen Fensteröffnungen und presst sie
dann je in die gesamte Fensteröffnung ein. Ggf. muss man
sie zunächst auf (etwas kleineren) Karton oder
„Schrankrückwandholz“) kleben, damit sie nicht in sich
zusammen sacken. Bei der Gelegenheit: Man könnte auch
nur die Ränder jenes dünnen Press-Holzes mit solchen
Schaumstoffsicken bestücken. Passgenau (bzw. etwas
größer) sollten solche Konstruktionen das Licht
zuverlässig draußen halten. Zur Not (bei hellem
Sonnenschein) hängt man noch Verdunkelungsstoff bzw.
Mollton bzw. lichtdichten Stoff drüber. Der Vorteil dieser
„Eindrück-Lösungen“ ist, dass man sie für das Lüften
schnell wieder abnehmen kann. Zudem kann sich ein
(heraus stehender) Fenstergriff gut in den Schaumstoff
hinein drücken.

Der Autor hatte auch mit dünner Teichfolie experimentiert.


Ein solches Material dünstet permanent einen
unangenehmen, chemischen Geruch aus und muss
zunächst mehrere Tage gelüftet werden, bevor man es
verwendet. Diese Folie aus dem Baumarkt ist auch absolut
lichtdicht.

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Im Gegensatz zum Entwickeln (bzw. Einspulen) von Film


muss die Dunkelkammer für Positivabzüge jedoch nicht
absolut dunkel sein. Winzige „Lichtlecks“ oder ein sehr
schwaches Durchscheinen des Außenlichtes können
ignoriert werden, da Fotopapier eine relativ geringe (Licht-
) Empfindlichkeit aufweist. Das Papier darf dann aber
nicht lange „offen“ liegen gelassen werden. Ob
durchscheinendes Licht schädlich für das Papier in der
Dunkelkammer ist, lässt sich leicht mit genau dem
gleichen Schleiertest heraus finden, wie man ihn für die
Rotlichtlampe vornehmen sollte.
Muss in der Dunkelkammer fließendes
Wasser vorhanden sein?

Nein. Sie können die Chemiebäder ansetzen bzw. sich


hierzu zunächst Wasser aus einem Nachbarraum holen
oder abfüllen. Nachdem die „Bäder“ angesetzt worden
sind (die Chemie befindet sich in den Vorratsflaschen
oder schon in den Schalen), ist ein Wasserhahn keine
Voraussetzung in der Dunkelkammer. Auch das spätere
„Wässern“ der Fotopapiere kann „stehend“ in einer
großen Schale erfolgen. Oder aber sie tun dies später
nebenan in einem Raum mit Wasseranschluss.

Der Autor verwendet zum „Sammeln“ der fertig


entwickelten Fotopapiere einfach ein mit Wasser gefülltes
Katzenklo – und zwar dessen unteren Teil. Dies geschieht
nebenan im Badezimmer in der Dusche. Wer eine
Badewanne besitzt, kann einfach diese dazu nutzen. Hier
wird das Wasser einfach mehrmals abgelassen und die
schwimmenden Abzüge ab und an etwas bewegt. Sie
müssen keinesfalls mit dem Durchkopf abgebraust
werden! Wässern heißt nicht waschen. Es ist ein rein
chemischer Prozess („Stoffausgleich“), welche seine Zeit
braucht.
Ein in der Dunkelkammer selbst vergrößertes S/W-Foto.

Muss die Dunkelkammer temperiert werden


können?

Manche Freunde der analogen Fotografie richten sich ihre


Dunkelkammer z. B. im Keller oder auf dem Dachboden
ein. Bei solchen Räumen gibt es oftmals keine Heizung.
Dies ist im Sommer natürlich kein Problem. Bei niedrigen
Temperaturen kann dies aber schnell nervend sein, denn
die Chemie zum Entwickeln fühlt sich am wohlsten, wenn
sie eine Temperatur von ca. 20 °C besitzt. Wird sie zu kalt,
dann dauert der Entwicklervorgang deutlich länger! Dies
ist nicht zu unterschätzen und daher bietet der Handel
auch sogenannte „Schalenwärmer“ an. Diese
„Heizplatten“ haben jedoch ihren Preis. Der findige
„Tüftler“ kann sich solche Schalenwärmer jedoch auch
selbst bauen.

Bedenken Sie bei räumlichen Kompromisslösungen auch


eine gewisse Staubentwicklung. Vergrößern Sie besser
nicht im staubigen Schuppen.

Muss die Dunkelkammer eine


Belüftungsanlage besitzen?

Beim Selbstvergrößern stehen die Chemieschalen über


eine längere Zeit offen und die Chemie gibt natürlich
gewisse Gase bzw. Gerüche ab. Es ist für ein Hobbylabor
nicht unbedingt nötig, dass hier eine kontinuierliche
Entlüftung realisiert werden muss. Jedoch sollte man nach
jedem Abzug zumindest die Tür weit öffnen und frische
Luft in die Dunkelkammer hinein lassen. Können Sie die
Fenster öffnen (bzw. die Verdunkelung flexibel entfernen),
tun Sie dies regelmäßig!

Kleine oder temporäre Dunkelkammern

Ein Tipp an dieser Stelle für kleine Räume oder


Dunkelkammern, die platzsparend immer wieder neu
aufgebaut werden sollen, weil der Raum ansonsten für
Anderes genutzt werden muss (z. B. Badezimmer):

Statt die Entwicklerschalen (in denen das belichtete


Fotopapier entwickelt wird) nebeneinander auf einer
großen Tischplatte zu positionieren kann man sie auch
untereinander sehr
platzsparend in solch
einem Regal anordnen.
Dies nennt man auch
„Kaskaden-Entwicklung“.
Diese Anordnung ist ideal
für enge Badezimmer
Im Blogartikel Kleine Wohnung stellt
bzw. für temporäre der Autor seine Lösung für die eigene
Aufbauten. Der Dunkelkammer vor.
Vergrößerer wird dann
einfach aufs Klo gestellt (aber hoffentlich stabil und
waagerecht ausgerichtet). Oder aber: Man stellt den
Vergrößerer bzw. dessen Grundbrett einfach noch oben
drauf. Hier kann man sogar (als größerer Mensch)
einigermaßen gut davor sitzen. Hiermit wäre die kleinste
Dunkelkammer möglich. Ansonsten passt dieses Regal
sogar in die Dusche (wenn sich deren Türen weit öffnen
lassen). Zudem kann man die Schalen (bzw. die Chemie
darin) schön gemächlich bewegen, indem man einfach die
Schubladen etwas bewegt. Ein eventueller Schalenwärmer
(für kalte Räume im Winter) würde ebenfalls hinein
passen.

 Werbung | Preis(e) zuletzt aktualisiert am 30. Oktober


2022 (kann sich zwischenzeitlich geändert haben). Preis
je inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Da je ein
Fremdangebot: Alle Angaben ohne Gewähr.

Abgebildet ist das sehr günstige und stabile „Ikea


Jonaxel“ Regal in der Größe 50 x 51 x 70 cm sowie die
hierzu passenden Drahtkörbe. Durch das Metallgeflecht
ist es völlig unempfindlich gegenüber Fotochemie und
kann leicht gesäubert werden. Der Clou: Die Schubladen
werden dann nacheinander mit der Chemieschale hinaus
geschoben. Das Papier „wandert“ so nacheinander von
oben nach unten. Daher auch der Begriff „Kaskade“. Ganz
unten kann eine Schale mit Wasser stehen (richtig
gewässert wird dann in einer größeren nebenan). Ein
Tropfen auf den Boden kann auch verhindert werden,
wenn man eine obere Schublade einfach weniger weit
hinaus zieht als die darunter liegende. Zumindest für
kleinere Fotopapiere (24 x 30 cm) eignet sich dieses
Prinzip gut:

In die Drahtkörbe passen Entwicklerschalen mit der


maximalen Fläche von 41 x 38 cm. Da diese Fächer nach
oben hin jedoch breiter werden, sollten auch Schalen für
eine Papiergröße von 30 x 40 cm hinein passen
(abgebildet sind Schalen für eine Papiergröße von 24 x 30
cm).
Am komfortabelsten ist natürlich eine feste
Dunkelkammer mit einem großen Tisch, auf welchem der
Vergrößerer und die Chemieschalen nebeneinander
positioniert sind. Insbesondere die Stand-Stabilität des
Vergrößerers ist nicht zu unterschätzen. Es geht aber
auch – provisorisch – auf kleinerem Raum!
Idealerweise nutzen Sie jedoch solch einen horizontalen
Aufbau der Schalen. Einen solchen nennt man auch
„Entwicklerstrecke“.

An dieser Stelle endet die Besprechung zur Einrichtung


einer Dunkelkammer – aber nur, was den richtigen Raum
anbelangt. Weiter gehen soll es mit dem wichtigsten
Gerät:

Der Vergrößerer
Das wichtigste und für den Anfänger vielleicht am
seltsamsten erscheinende Gerät ist der sogenannte
Vergrößerer:
Ein Vergrößerer der Marke „Krokus“ für das maximale
Negativformat 6×9. Damit lassen sich freilich auch
Kleinbildnegative vergrößern. Darunter liegt eine
„Bildkassette“, in welcher das lichtempfindliche
Fotopapier (plan) eingelegt werden kann.

Vielleicht ist Ihnen ein Diaprojektor noch ein Begriff. Dies


ist sozusagen der Vorläufer eines „Beamers“: Ein Dia (ein
transparentes Bild ähnlich einem Negativ) wird dort
eingelegt und mit einer sehr starken Lampe
durchleuchtet. Dieses Bild wird nun mittels einem Objektiv
auf eine Leinwand projiziert. Nichts anderes macht ein
Vergrößerer! Nur, dass hier statt eine Leinwand ein
lichtempfindliches Fotopapier verwendet wird, welches
belichtet wird.

Gute Vergrößerer (z. B. das Kaiser System V) kann man


zudem schwenken bzw. kippen. Dies dient zu
Großprojektionen an eine Wand und zum Entzerren
„stürzender“ Linien.
Hinweis: Man kann Negative auch ohne Vergrößerer in
Positive verwandeln. Dann muss man das Negativ direkt
auf das (lichtempfindliche) Fotopapier legen (darüber eine
Glasscheibe) und kurz das Licht anschalten. So hat man
vor vielen, vielen Jahrzehnten Fotos entwickelt und dieses
Verfahren nennt sich „Kontaktkopie“. Sinn ergibt dies
allerdings nur bei sehr großen Negativen (Großformat
oder wenigstens 6×9). Heute gibt es jedoch klasse
Vergrößerer:
Abgebildet ist ein Vergrößerer von Kaiser Fototechnik.
Diese Geräte werden heute (Stand 2020) immer noch
hergestellt und zwar Made in Germany. Diese Geräte vom
Typ „System V“ gibt es jedoch auch gebraucht recht
günstig und in großer Menge (Empfehlung). Der Vorteil
der Kaiser System V Vergrößerer: Sie sind modular
aufgebaut (erweiterbar), in Westeuropa gibt es einen
größeren Gebrauchtmarkt hierfür, sie sind relativ kompakt
bzw. leicht (wichtig für eine temporäre Dunkelkammer)
und es existiert weiterhin ein „Support“ vom Hersteller.
Die meisten Kaiser-Vergrößerer sind auch für Negative im
Mittelformat kompatibel.

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Insbesondere Vergrößerer sind recht teure Geräte, die
man heute auch noch neu kaufen kann. Der
Gebrauchtmarkt bietet hierbei jedoch eine große Auswahl
an Vergrößerern, die seinerzeit sehr teuer waren, heute
aber für wenig Geld zu erwerben sind (am besten im Set
mit möglichst viel Zubehör).
Gibt man sich viel Mühe beim Fotografieren, beim
Vergrößern und beim Rahmen, schafft man mittels der
Fotografie kleine Kunstwerke – wohl gemerkt: Alles in
Handarbeit. Für viele Freunde der Fotografie stellt so ein
analoger Handabzug wie der oben abgebildete, gerahmt
mit einem Passepartout den eigentlichen Grund dar,
warum sie analog fotografieren.

Beim Gebrauchtkauf eines Vergrößerers sollte man darauf


achten, dass eine Vielzahl an Zubehör vorhanden ist.
Dieses wird nämlich nicht selten einzeln kaum noch zu
finden sein und wenn, dann zu teuren Preisen!
Mit Zubehör ist z. B gemeint:

mehrere Objektivplatinen
(darin werden die verschiedenen Objektive
eingeschraubt)
mehrere Mischboxen
(nur bei sogenannten „Diffusorvergrößerern“
relevant; Erklärung folgt etwas weiter unten)
mehrere Filmmasken für die Bildbühne
(z. B. Glas oder glaslose Masken [Filmhalter])

Alle Punkte beziehen sich immer auf die Möglichkeit, mit


nur einem einzigen Vergrößerer mehrere Filmformate
(Kleinbild, Mittelformat, …) vergrößern zu können. Mit viel
passendem Zubehör ist man also mehr flexibel.

Sollte man einen „Diffusorvergrößerer“ erwerben (die


Erklärung, was das ist, folgt sogleich), welcher immer
durch eine Halogenlampe betrieben wird (statt durch eine
„normale“ Glühbirne), dann ist darauf zu achten, dass das
Netzgerät mit dabei ist bzw. funktioniert.

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Es sollen nun die wichtigsten Unterschiede bei


Vergrößerern erklärt werden, welche relevant dafür sind,
wie man sich diesbezüglich die eigene Dunkelkammer
einrichtet:
Kondensorvergrößerer oder
Diffusorvergrößerer

Dem Anfänger werden diese beiden Begriffe zunächst


nichts sagen. Dies ist aber nicht schlimm. Sie werden nun
erklärt:

Auf dieser Abbildung sehen Sie zweimal den selben


Vergrößerer. Bei diesem Typ (ein Meopta „Opemus 6“)
lässt sich der Kopf tauschen. Links ist ein Kondensor-
Kopf angebracht, rechts ein Diffusor. Ein solcher
„Kondensor“ ist ein optisches Linsensystem, welches das
Licht der Glühbirne gleichmäßg auf eine Fläche verteilt,
die mindestens so groß sein muss wie das darunter
eingelegte Negativ. Bei einem „Diffusor“ wird dies durch
eine simple Plastikbox realisiert.

Der Kondensorkopf wird


mit einer Glühlampe
bestückt, welche die
„normalen“
handelsüblichen Maße
besitzt (E27-Sockel). Dies
sollte jedoch eine spezielle
Opallampe sein, die es im
Handel gibt. Man kann hier
ggf. auch mit modernen
220V-LED-Opallampen
arbeiten, denn die alten Absolut Analog ist ein
Glühlampen sind ja modernes Fachbuch, welches
größtenteils aus dem den Leser an die Hand nimmt
und ihn durch den kompletten
Handel verbannt. "Workflow" der analogen
Ein Kondensorvergrößerer Fotografie begleitet: Von der
korrekten Aufnahme über die
mit einer solchen Negativentwicklung bis hin zum
Glühlampe benötigt kein individuellen Scan und Ausdruck.
externes Netzgerät. Das Thema Positivlabor wird hier
jedoch nur angerissen. Dafür
Ein Diffusorkopf wird mit wird der digitalen
einer (meist) 12V- Weiterverarbeitung ("hybrid")
mehr Raum gewidmet. Auf
Halogenlampe betrieben. Amazon kann man auch in dieses
Diese gibt es im Handel für Buch einen Blick werfen.
Beleuchtungstechnik oder Auf Amazon ansehen
im Fotofachversand. Zum Anzeige
Betrieb ist ein passendes Netzgerät (Trafo)
erforderlich. Es gibt auch Vergrößerer, bei denen eine
Halogenpampe verwende wird und trotzdem ein
Kondensor darunter sitzt (bei Kaiser und Krokus ist
dies beispielsweise der Fall).
Es geht bei den Vergrößerungsköpfen immer darum,
das (punktuelle) Licht der Lampe gleichmäßig auf
eine Fläche zu verteilen (unter der das Negativ liegt).
Bei dem ersten Typ erfolgt dies durch einen
sogenannten Kondensor – ein optisches
Linsensystem.
Bei einem Diffsusorvergrößerer erfolgt die
Lichtverteilung durch eine simple Mischbox, die
meist einfach nur aus Styropor besteht und aus einer
weißen Plastikscheibe.
Ein Kondensorvergrößerer liefert theoretisch ein
leicht schärferes Bild, bildet aber auch jeden Fussel
mit ab, welcher sich auf dem Negativ befindet.
Der Autor hat beide Systeme miteinander verglichen
und konnte diesbezüglich jedoch keinen Unterschied
in puncto Schärfe feststellen.

Bei einem Diffusorvergrößerer ist zumeist ein


Filtersystem mit eingebaut. Dieses dient zunächst
für das Anfertigen von Farbfotografien. Es lässt sich
jedoch auch ganz hervorragend zur
Kontraststeuerung von sogenanntem
„Multikontrast-
Fotopapier“
verwenden!

Bei einem
Kodensorvergrößerer
muss man zur
Kontraststeuerung Eine dritte Möglichkeit bietet ein
meist spezielle sogenannter S/W-Multigrade-Kopf (mit
Halogenlampe): Hier hat man einen
Filterfolien einzigen Regler für die Filterung (hart
(„Multigrade-Filter“) in gegen weich). Am Beispiel des
eine hierzu gedachte modularen Kaiser System V System
stellt dies die eleganteste Möglichkeit
Filterschublade (siehe für S/W-Vergrößerungen dar.
die Abbildung oben
unter dem Schriftzug „Meopta“) einlegen.
Ein Diffusorvergrößerer besitzt – wie gesagt – eine
sogenannte Mischbox. Bei vielen Geräten lässt sich
diese austauschen (oder mittels einem Hebel
umschalten): Für jedes Negativformat gibt es eine
andere Mischbox. Jedoch kann man mit einer
größeren (z. B. für das Format 6×6) auch kleinere
Formate (z. B. Kleinbild) gleichmäßig durchleuchten.
Das Licht ist dann nur etwas dunkler (und die
Belichtungszeiten länger).

Grundsätzlich ist eher zum Diffusorvergrößerer bzw.


Farbvergrößerer zu raten. Diese Geräte sind zum einen
platzsparender (wichtig für eine Dunkelkammer, die immer
wieder abgebaut werden muss). Zum anderen ist das
integrierte Filtersystem eine wunderbare Vorrichtung,
um den Kontrast des zu vergrößernden Fotos stufenlos
und bequem zu steuern! Sie müssen sich nicht mehr mit
Einlege-Filterfolien herumschlagen.

Bisweilen kann man lesen, dass Kondensor-Vergrößerer


schärfer abbilden als jene ohne diesem speziellen
Linsensystem. Der Autor kann dies nach einem Vergleich
nicht bestätigen. Auch gewisse Kontrastunterschiede sind
als marginal zu betrachten und ohnehin durch eine
entsprechende Filterung angleichbar.

Achten Sie beim Gebrauchtkauf eines Diffusor-


Vergrößerers darauf, dass verschiedene Mischboxen (falls
überhaupt austauschbar) mit dabei sind. Bei
austauschbaren Mischboxen gibt es für jedes
Negativformat (Kleinbild, 6×6, …) je eine andere.

Außerdem sollte natürlich das passende und


funktionierende Netzgerät (je nach Modell 12V oder 24V)
dabei sein. Dieses Netzteil benötigt man für die interne
Halogenlampe. Eine solche sollte ebenfalls vorhanden
sein bzw. noch funktionieren. Ersatz kann man sich im
Tontechnik- bzw. Bühnentechnik-Handel besorgen
(„normale“ Halogenlampen aus dem Handel sind zu
schwach). Wie jedes Leuchtmittel (außer LEDs) muss man
es – je nach Gebrauch – irgendwann austauschen
(lassen).

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Auf diesen beiden Bildern sehen Sie den besagten
„Kondensor“ (die dicke Scheibe). Für das Kleinbild reicht
ein kleiner (linke Grafik). Möchte man
Mittelformatnegative vergrößern, muss ein größerer
Kondensor / eine größere Mischbox verbaut sein! Mit einer
größeren Mischbox / Kondensor decken Sie aber
gleichzeitig auch das Kleinbild ab.

Warum überhaupt optische Kondensor-Vergrößerer?

Warum wurden überhaupt so viele Kondensorvergrößerer


gebaut? Das optische Prinzip eines solchen Kondensors
(das sind große, dicke Linsen) ist doch viel aufwendiger
als jenes einer simplen Mischbox (das ist ein einfaches
Plastik-Kästlein aus Styropor)?

Die Antwort liegt wahrscheinlich darin, dass es früher


einfach keine (sehr lichtstarken) Leuchtmittel gab. Das
Licht einer profanen 150-Watt-Glühbirne kann nur durch
einen (technisch recht aufwendigen) Kondensor
genügend stark auf eine Fläche von z. B. 6×6 cm verteilt
werden. Seit vielen Jahren gibt es jedoch (viel hellere)
Halogenlampen. Hier genügt ein simples weißes Kästchen
(die Mischbox), um deren Licht genügend hell
gleichmäßig auf eine Fläche zu verteilen.

Nur nebenbei: Die Sache mit dem Licht könnte man noch
verbessern – nämlich mit einem LED-Panel. In puncto
LED-Beleuchtung hat sich in den letzten Jahren sehr viel
getan. Man könnte also eine Leuchtfläche mit vielen
(mittlerweile sehr hellen) LEDs im Vergrößerer verbauen
(die Mischbox oder der besagte Kondensor entfällt dann
wie auch das Netzgerät). Das hat zunächst den großen
Vorteil, dass diese sehr schnell „anspringen“ (keine
Verzögerung). Der zweite Vorteil ist, dass LEDs kaum heiß
werden. Dadurch wird sich ein (darunter liegendes)
Negativ nicht verformen („ploppen“)! Es wird immer plan
liegen bzw. es wird sich stets im genauen Fokus befinden.
Noch besser: Man kann heute offenbar die Farbe von
LEDs steuern. Mittels einem Arduino oder einem
Raspberry Pi (das sind „low budget“ Mini-Computer)
könnte man dann die Gradation bzw. Lichtfilterung einfach
drahtlos vom z. B. Smartphone (welches den Arduino /
Raspberry Pi übers Heimnetz ansteuert) durchführen.
Hierbei entfällt dann natürlich auch die Zeitschaltuhr, da
dies dann der Computer übernimmt. Auf dieser Seite
(englisch) hat jemand einen solchen Umbau bereits
vorgenommen bzw. demonstriert.
Ein weiteres Foto aus der eigenen Dunkelkammer.

Hinweis zum Netzgerät bei einem Diffusor-


Vergrößerer

Wie schon gesagt, benötigen Diffusorvergrößerer mit


Farbmischkopf (bzw. mit 12-Volt-Halogenlampe) ein
Netzgerät. Wenn ein solches beim Gebrauchtkauf nicht
dabei sein sollte oder wenn das Original-Netzteil des
Vergrößerers defekt ist, dann gibt es eine sehr günstige
Möglichkeit, Ersatz zu beschaffen: Man nimmt einfach ein
Lampentrafo. Bewährt hat sich hierbei die Osram Mouse
für 12 Volt und 150 Watt Leistung. Diese elektronischen
Transformatoren sind sehr klein, leicht und günstig. Sie
eignen sich zumindest für S/W-Vergrößerungen. Ihr Ein-
und Ausschaltmoment ist sehr kurz. Die Spannung
konstant. Jedoch muss man zur Installation etwas Wissen
in Elektroarbeiten besitzen oder jemanden kennen, der
eine „Zuleitung“ anklemmen kann:

Im Bild der Osram Halogen-Trafo „HTM 105“. Er reicht für


Halogenlampen bis 105 Watt (was der Standard bei
Vergrößerungsköpfen mit Halogenbirne sein sollte). Hier
muss fachmännisch eine Zuleitung (Stromkabel mit
Stecker) angeschlossen werden. Am anderen Anschluss
„SEC“ wird das Kabel des Vergrößerungskopfes
angeklemmt.
Und so schaut die verbaute Halogenbirne im Kopf des
Vergrößerers aus. Sie benötigt zum Betrieb ein Netzgerät.
Als „Sockel“ wird der Halter mit den kurzen Kabeln
genannt, welcher auf die Birne gesteckt wird. Der hierfür
richtige Sockel hat die Bezeichnung „GZ 6,35„. Wie die
Birne nutzt auch er sich irgendwann ab (Korrosion) und
muss dann ausgetauscht werden. Als Alternative zum
Sockel können Bastler aber auch einfach Lüsterklemmen
nutzen, bei denen aber zuvor unbedingt die
Plastikummantelung entfernt werden muss. Denn die
gesamte Konstruktion wird äußerst heiß im Betrieb.
Im Detail: Die hierfür benötigte 100 Watt, 12 V
Halogenlampe (Typ: Osram HLX). Es gibt auch 75-Watt-
Birnen. Diese sind etwas schwächer, dürften aber länger
halten. Wer mit einer 100-Watt-Birne auf zu kurze
Belichtungszeiten von z. B. nur 10 Sekunden kommt, sollte
beim nächsten Mal eine 75-Watt-Birne kaufen. Diese gibt
es im Foto-Fachversand oder aber auch bei
Bühnenausrüstern, z. B. Thomann.

Dichtefilter Graufilter
Dieser Punkt ist nicht essentiell. Manche
Vergrößerungsköpfe besitzen einen Dichtefilter bzw. einen
regelbaren Graufilter: Man kann das Licht dunkler
machen:

Hier sehen Sie den variablen Graufilter anhand des


Reglers links oben am Gehäuse dieses Kaiser-
Vergrößerers. Sinn ergibt dieser, wenn man das Objektiv
nicht zu sehr abblenden möchte (wegen der
Beugungsunschärfe, die auch beim Vergrößern auftreten
kann) bzw. wenn man längere Belichtungszeiten anstrebt
(z. B. für das ruhige Nachbelichten einiger Bildpartien).
Dieser Vergrößerer besitzt zudem einen eingebauten
Schiebe-Rotfilter sowie eine Wasserwaage zum exakten
Ausrichten. Dies ist für den „Fine Art Print“ alles sehr
nützlich – Für Anfänger ist dies jedoch kein Muss.
Die Wahl des Vergrößerers: Das
Negativformat ist entscheidend

Ihnen wird durchaus bewusst sein, dass es


unterschiedliche Negativformate gibt:

Wenn Sie sich Ihre Dunkelkammer mit einem der


kompakten 35mm-Vergrößerer einrichten, dann haben Sie
ein platzsparendes Gerät. Sie sind dann aber eben nur in
der Lage, Kleinbildnegative zu vergrößern. Legen Sie sich
jedoch einen Vergrößerer für das Mittelformat zu, dann
können Sie sowohl Negative im Format 6×6 und 6×4,5
wie auch Kleinbild vergrößern! Es gibt auch Vergrößerer
für das Großformat (meist 4×5 Inch). Auch diese sind
freilich abwärtskompatibel – bis zum Format 35 mm. Doch
das sind richtige Ungetüme bzw. sehr groß und kaum per
Postversand zu verschicken, wodurch sie für einen
Gebrauchtkauf per Ebay nicht selten kaum in Frage
kommen sollten. Der Autor verwendet ein
Vergrößerungsgerät, welches bis zum Format 6×9
ausgelegt ist und deckt damit seine gesamten Negative
bzw. Formate ab.

Es liegt also ganz daran, von welchem Negativformat Sie


Ihre Abzüge anfertigen werden. Im Zweifel entscheiden
Sie sich für das nächstgrößere Gerät.

Hersteller

Die bedeutenden Hersteller für Vergrößerungsgeräte auf


dem deutschsprachigen Markt waren bzw. sind Durst
(lange der Marktführer), Kienzle, Leitz, Liesegang, Dunco
und Kaiser. Kienzle, Dunco und Kaiser liefern noch heute
(insbesondere Ersatzteile und Zubehör). Weiterhin stellte
der tschechische Hersteller „Meopta“ gute Geräte her –
insbesondere sind hierbei die letzten grauen, eckigen
Vergrößerungsgeräte zu erwähnen. Der
Mittelformatvergrößerer „Opemus“ in der vorletzten
Version 6 ist in diesem Artikel abgebildet. Weiterhin gibt
es ein Foto des „Krokus 6×9“. Dieser ist ebenfalls zu
empfehlen jedoch nur in der „neuen“ Version und mit dem
Farbmisch- bzw. Filterkopf. Insbesondere bei dem Krokus
sollte man aber bei einem Gebrauchtkauf darauf achten,
dass möglichst alles an Zubehör dabei ist (Netzgerät,
Objektivplatinen, Filmmasken). Ein Nachkauf kann teuer
werden.

Das richtige Vergrößerungsobjektiv

Bisher wurden die beiden Fragen nach der Art des


Vergrößerers (Mischlicht oder Kondensor) sowie nach der
Größe besprochen. Nun soll es um das zu verwendende
Objektiv gehen.

Qualitätsunterschiede

Es gibt hierbei grob vier „Qualitäts-Stufen“, zwischen


denen man unterscheiden kann. Immer geht es um die
Anzahl der einzelnen Linsen-Segmente:
Dreilinser verwendete man, als selbst ein
Gebrauchtkauf mit hohen Kosten verbunden war.
Heute braucht man nicht mehr zu den (recht simpel
aufgebauten) dreilinsigen Vergrößerungsobjektiven
greifen.
Vierlinser sind die „Mittelklasse“. Mit ihnen lassen
sich, gut abgeblendet, durchaus großformatige
Abzüge anfertigen – und zwar in hoher Qualität.
Fünf- und Sechslinser sind Objektive, die man sich
früher nicht so einfach leisten wollte oder konnte.
Heute sind auch diese Objektive (z. B. das
Rodenstock Rodagon  oder das Schneider
Componon) jedoch gebraucht für relativ wenig Geld
zu erwerben.
Apo-Objektive sind auch heute noch recht teuer
(mehrere hundert Euro). Diese Objektiv sind für S/W-
Vergrößerungen selbst bei hohen
Vergrößerungsmaßstäben nicht unbedingt relevant.
Apo-Objektive sind eher für großformatige
Farbvergrößerungen förderlich, wenn man noch ein
Quäntchen mehr an Abbildungsqualität erreichen
möchte.

Kaufen Sie sich Vierlinser oder Fünf- bzw. Sechslinser. Bei


einem Gebrauchtkauf von einem Vergrößerer achten Sie
ggf. darauf, dass derlei Objektive bereits mit dabei sind.
Diese Ansätze sind jedoch konservativer Natur: Wenn Sie
„nostalgisch“ anmutende Abzüge anfertigen möchten –
also mit gewissen „Fehlern“ – können Sie freilich ganz
bewusst auch ein „billiges“ Objektiv zum Vergrößern
nutzen – erst recht, wenn das Objektiv Ihrer Kamera
ebenso simpel aufgebaut ist (Stichwort: „Lomografie„).

Brennweite

Achten Sie darauf:

Für jedes Negativformat ist ein Objektiv mit je anderer


Brennweite erforderlich.

Das Maß der Brennweite ist je auf dem Objektiv


aufgedruckt, z. B. „80 mm“.

Für das Vergrößern eines Kleinbildnegatives ist ein


Objektiv mit einer Brennweite von min. 50 mm
erforderlich,
beim Mittelformat 6×6 muss die Brennweite min. 80
mm betragen und
beim Format 6×9 sollten es mindestens 105 mm sein.

Sie haben natürlich die jeweilige Mindestangabe beachtet.


Denn man kann z. B. ein Kleinbildnegativ auch mit einer
viel größeren Brennweite vergrößern! Nur muss hierbei
dann der Vergrößerungskopf „höher“ gefahren werden,
was zu Problemen führen kann, da dadurch irgendwann
nicht mehr größere Formate projiziert werden können.

Theoretisch decken Sie mit nur einem einzigen 105mm-


Objektiv alle Formate zwischen Kleinbild und 6×9 ab
(sofern die Bildbühne Ihres Vergrößerers solch große
Negative überhaupt „akzeptiert“).

Noch etwas zur Brennweite: Denn eigentlich ist diese per


se nicht relevant. Vielmehr sollte es doch um den
„Ausleuchtwinkel“ gehen, den ein Objektiv beherrscht. So
muss dieser bei einem (breiten) 6×9-Negativ höher sein
als bei einem Kleinbildnegativ. Da jedoch alle
Vergrößerungsobjektive ungefähr den selben
„Ausleuchtwinkel“ (ca. 45°) besitzen, müssen sich diese
bei größeren Negativformaten etwas weiter weg vom
Negativ befinden: Die Brennweite muss größer sein.

Hinweis: Bei der kurzen Brennweite von 50 mm haben


nicht wenige Vergrößerer Probleme, das Bild scharf zu
stellen (der Balgen lässt sich nicht weit genug „zusammen
fahren“). Daher gibt es für diese Objektive versenkte
Platinen: Hier kann das Objektiv noch ein Stückchen
tiefer (bzw. näher zum Negativ) platziert werden, um
korrekt scharf stellen zu können.
Betrachten Sie daher dieses Foto. Es zeigt zwei
Vergrößerungsobjektive. Das linke ist eines mit der
Brennweite 105 mm (für Kleinbild bis hin zu 6×9
geeignet). Dieses sitzt in einer flachen Platine. Daneben
abgebildet ist das typische 50mm-Objektiv für das
Vergrößern von Kleinbildnegativen. Dieses sitzt in einer
versenkten Platine. Denn 50 mm ist ja nun kürzer als 105
mm und das Objektiv muss folglich beim Belichten näher
an das Negativ heran. Dummerweise lässt sich der Balgen
des Vergrößerers oftmals nicht so weit zusammen fahren.
Daher benötigen viele Vergrößerer solch eine versenkte
Platine. Ansonsten kann man nicht korrekt scharf stellen.
Nachteil der versenkten Platine: Die Blendenwerte des
Objektives lassen sich schlechter ablesen.
Bei diesem Handabzug wurde im Labor die Technik des
Nachbelichtens auf den Himmel angewendet und zwar
mit der Gradation „weich“. Nur so ist hier das Abbilden
feinster Grau-Nuancen realisierbar.

Einlegemasken für die Bildbühne

Mit „Bildbühne“ bezeichnet man jenes Bauteil eines


Vergrößerers, in welches das Negativ eingelegt- bzw.
positioniert wird. Zur Positionierung und zum Planhalten
(flach halten) besitzen Bildbühnen oftmals austauschbare
Masken.

Vergrößerungsgeräte, die
zum Beispiel sowohl
Kleinbildfilm als auch das
Format 6×6 vergrößern
können, können daher mit
austauschbaren
Metallmasken bestückt
werden, die das jeweilige
Filmnegativ gerade so in Dies ist die sogenannte „Bildbühne“.
Hier werden die Negative eingelegt.
dessen tatsächlichem Bild Für jedes Filmformat gibt es
nicht beschneiden und verschiedene Masken sowie universelle
Glaseinlagen (sofern der Vergrößerer
genügend plan im Fokus nicht nur ein reiner
halten. Kleinbildvergrößerer ist).
Weiterhin gibt es für viele
Bildbühnen Glaseinsätze. Der Vorteil von Glas ist dessen
ein-hundertprozentige Planlage (das Negativ kann nicht
„durchhängen“). Der Nachteil ist, dass Glaseinlagen sehr
penibel von Staubpartikeln befreit werden müssen. Und:
Wenn die glatte Seite des Negativs auf normales Glas
„gedrückt“ wird, entstehen oft sogenannte Newton-Ringe!
Daher sollte man beim Einsatz von Glaseinlagen
berücksichtigen, dass genau eine davon ein sogenanntes
Anti-Newtonglas ist. Dieses besitzt eine leicht raue
Oberfläche und verhindert die Bildung besagter Ringe.
Dieses Antinewtonglas kommt immer auf die Seite des
Negativs, welche glatt ist (die „Trägerseite“).

Achten Sie beim Gebrauchtkauf eines Vergrößerers


darauf, dass (sofern es sich um einen
Mittelformatvergrößerer handelt) mehrere Masken dabei
sind, um auch „abwärtskompatibel“ für kleinere Negative
sein zu können. Ein Nachkauf könnte teuer und mühsam
werden.

Manche Fotofreunde fertigen sich solche Einlegemasken


jedoch auch selbst an – mit einer Laubsäge aus dünnerem
Blech oder sie lassen sich Metall oder Plastik von einem
Anbieter im Internet „lasern“ (zuschneiden). Ein solcher
Anbieter wäre z. B. „Schaeffer“ bzw. der „Frontplatten-
Designer“, wo man einfach in einer Software die Maße
angibt und dann auf „Bestellen“ klickt. Hier kann man sich
dünne Metallbleche in exakter Maße bzw. mit exaktem
Ausschnitt „lasern-“ bzw. schneiden lassen.
Oft fehlen die richtigen Filmmasken für die Bühne des
Vergrößerers. Mit etwas Geschick kann man sich solche –
zumindest für den Anfang – auch selbst bauen. Man
nimmt hierzu entweder starken Karton, welcher an den
Kanten mit Klarlack bestrichen wird (damit nichts
ausfranzt) oder abgeklebt wird. Besser wäre hier jedoch
Kunststoff, welchen man mit einer sehr feinen Säge
zurecht schneidet. Auch eine Anfertigung mittels 3D-
Drucker wäre überlegenswert. Allerdings ist es
zweifelhaft, dass solche dünnen Platten aus dem 3D-
Drucker genügend verwindungssteif sind (was Karton
allerdings auch nicht ist). Zudem könnte hier Licht
hindurch scheinen.
Eine solche dünne Kartonmaske ist allerdings eine simple
Möglichkeit, Herr über die berüchtigten newtonschen
Ringe zu werden, wenn man nur zwei reine Glasscheibe
besitzt: Man legt einen solchen Karton dann einfach in das
„Glas-Sandwich“, hat dann allerdings eine weitere Fläche,
an der sich Staub sammeln kann.

Auf diesem Foto sehen Sie als Beispiel die Buchbildbühne


von Kaiser nebst einigen Masken (Glasmasken, 4.5×6,
Kleinbild).

Verschiebbare Bänder in der Negativbühne

Auf eine Besonderheit der Bildbühne soll noch


eingegangen werden: Viele Modelle besitzen vier
verschiebbare Bänder (breite Metallstreifen). Damit lässt
sich ein Teil des eingelegten Negativs abschatten bzw. ein
Ausschnitt setzen. Hier besteht ein populärer Irrtum:
Diese Maskenbänder sind tatsächlich nicht dazu gedacht
einen Ausschnitt zu setzen! Falls Sie nur einen Teil des
Negativs vergrößern wollen, sollten Sie diesen
Bildausschnitt unten auf dem Grundbrett mittels den
Maskenbändern des Vergrößerungsrahmens vornehmen.
Nur an dieser Stelle ist es möglich, tatsächlich scharfe
Kanten zu erzeugen. Versuchen Sie dies oben in der
Bildbühne, werden Sie unscharfe Kanten erhalten.
Wozu sind diese Maskenbänder innerhalb der Bildbühne
nun da? Sie dienen für kleinere Negative, wenn
gleichzeitig größere Glaseinlagen verwendet werden: Um
Streulicht („vagabundierendes“) Licht auszuschließen,
werden diese vier Bänder so verschoben, dass sie das
(kleinere) Negativ umschließen, aber noch nicht darüber
ragen. Sowohl in Kameras selbst wie auch in Vergrößerern
(welche ja nun rein technisch nichts weiter sind als
Kameras) ist es immer wichtig, Streulicht möglichst zu
minimieren. Ansonsten drohen flaue Bilder. Benutzen Sie
jedoch exakt auf die jeweilige Negativgröße
zugeschnittene Metalleinlagen (statt größere
Glaseinlagen), dann benötigen Sie diese Maskenbänder
freilich nicht. Sie können dann beim Vergrößern in ihrer
äußeren Position verharren.

Einen schwarzen Rand einbelichten


Beliebt ist es auch, einen schwarzen Negativrand mit auf
das Fotopapier einzubelichten. Normalerweise wird dieser
Rand (das Negativ) ja durch die jeweilige Maske in der
Bildbühne beschnitten. Die meisten Metallmasken sind
tatsächlich so in ihrer Ausschnittsgröße angefertigt, dass
eben dieser Rand nicht mehr mit auf das Bild „kommt“.
Der Ausschnitt ist zu klein. Hier hilft dann nur feilen! Mit
einer Metallfeile werden beide Masken (oben und unten)
so bearbeitet, dass die Ausschnittsöffnung vergrößert
wird. Das Besondere hierbei: Das Licht bricht sich dann an
diesen Kanten und es kommt teils zu chaotischen
Rändern, die sich von Vergrößerung zu Vergrößerung
leicht unterscheiden (je nachdem, wie genau die beiden
Masken übereinander liegen). Bei dem Beispielfoto
wurden zwei exakt gerade zugeschnittene Masken
verwendet, die bereits vom Hersteller (Durst) bereits zu
großzügig für ein Kleinbildnegativ berechnet wurden.
Trotz dem geraden Schnitt kommt es hier (durch
Lichtbrechung) zu unregelmäßigen schwarzen Rändern.

Schwarze Ränder um solch eine Fotografie lassen sich


jedoch auch einfacher erzeugen: Man legt bei Rotlicht
einen zugeschnittenen Karton so auf die Projektion (auf
das Grundbrett unten), dass gerade so noch je ein
schmaler Streifen des Fotopapiers zu sehen ist. Danach
leuchtet man diesen mit einer Taschenlampe an. Nur
diese Streifen werden dann später schwarz erscheinen
bzw. – wenn man es richtig gemacht hat – einen dünnen,
schwarzen Rand um das Motiv ergeben. Zusätzlich
besteht dann weiterhin der breite, weiße Rand des
Fotopapiers.

Das Grundbrett

Der letzte Punkt, welcher dem Vergrößerer selbst


zugeordnet ist, soll dem sogenannten Grundbrett
gewidmet sein:
Das ist im Prinzip einfach
nur ein Holzbrett, auf dem
der Fuß für die Säule des
Vergrößerers befestigt
wird. Hier sollte man jedoch
möglichst starres, festes
Material nutzen! Abgebildet
ist beispielsweise die Tipp: Wer kann, sollte die
Tischplatte des bekannten Vergrößerungssäule mittels eines
Winkels oben fixieren. So kann nämlich
„Ikea Lack“ Beistelltisches gar nichts mehr wippen.
in der Farbe schwarz. Das
sieht richtig schick aus und dieses Grundbrett ist von der
Größe her ideal für Abzüge bis ca. 30 x 40 cm. Allerdings
ist dieses Brett innen hohl. Will sagen: Die Säule schwingt
obwohl der Fuß ordentlich fest geschraubt wurde. Das
Material ist viel zu instabil. Es ist also wichtig, ein
möglichst solides / massives (und natürlich absolut
planes) Grundbrett für den Vergrößerer zu wählen.
Idealerweise haben Sie ein fest eingerichtetes Labor. Hier
kann die Säule auch direkt auf einen stabilen Tisch
geschraubt werden. Natürlich kann man die
Verschraubung des Säulenfußes aber auch noch mit zwei
massiven Brettern verstärken (oben und unterhalb).
Hierzu braucht man dann aber auch extra lange
Schrauben.

Noch ein Tipp: Oftmals muss man Füßchen unter das


Grundbrett montieren, da sich unterhalb dieser Holzplatte
auch die Schraubköpfe für die Montage des Säulenfußes
befinden. Hier reichen drei Füße und nicht vier. Der
Vorteil: Bei nur drei Punkten / Füßen kann man eine
etwaige, leichte Schräglage viel besser justieren als bei
vier Punkten.

Diese Tipps entfallen natürlich für die meisten


Grundbretter, die bereits bei Erwerb eines gebrauchten
Vergrößerers dabei sind. Merke: Es muss massiv genug
sein, damit die Säule des Vergrößerers möglichst wenig
schwingen kann. Gerade bei kleinen Vergrößerern (nur
Kleinbild) ist dies viel weniger zu beachten als bei großen /
schweren Geräten (Mittelformat).
Damit der Sockel der Säule stabil montiert werden kann,
braucht man ein solides Grundbrett. Bei Kaiser-
Vergrößerern ist eine kleine Wasserwaage unten verbaut
(Dosenlibelle). Sie hilft bei einer genauen Ausrichtung
(verstellen der Füße). Die Säule kann hier auch um 180°
gedreht montiert werden. Dann schaut der
Vergrößerungskopf nach hinten bzw. man kann für sehr
große Abzüge auf den Boden projizieren.

Die Zeitschaltuhr
Ein wichtiges Zubehör fehlt dem Vergrößerer aber noch:
Die Belichtungsschaltuhr. Mit einem solchen „Timer“
können Sie in sehr feinen Schritten die Belichtungszeiten
steuern. Eine Schaltuhr ist universell für jeden Vergrößerer
einsetzbar. Sie können diese daher nachkaufen, ohne
dass Sie sich hierzu
Gedanken über die
Kompatibilität machen
müssen. Theoretisch
können Sie damit auch Ihr
Nachttischlämplein
ansteuern, denn in diese Es muss nicht unbedingt solch eine
Belichtungszeitschaltuhr Zeitschaltuhr mit integriertem
Belichtungsmesser sein: einfache
wird auf der Rückseite
Geräte reichen hier auch.
einfach der Standard-
Netzstecker gesteckt, welcher auch der Vergrößerer (bzw.
dessen Netzgerät) besitzt.

Auf der Rückseite der Schaltuhr wird das Stromkabel des


Vergrößerers gesteckt. Die Uhr selbst besitzt ebenfalls ein
Stromkabel – dieses wird in die Steckdose gesteckt. Nun
kann man das Licht des Vergrößerers entweder manuell
ein- bzw. ausschalten. Oder man steuert diesen in fein
regelbaren Zeiten an. Manche Fotofreunde verzichten auf
die Laboruhr und nutzen stattdessen ein Metronom bzw.
steuern die Belichtungszeit nach Gehör bzw. mittels
einem einfachen Hand- oder Fußschalter. Der Autor
arbeitet seit vielen Jahren bestens mit solch einer
Schaltuhr.

Als Alternative zur Schaltuhr könnte man vielleicht ein


Smartphone nutzen, auf dem eine App installiert ist, die
eine WiFi-Steckdose ansteuern kann. Hierzu gibt es
tatsächlich bereits Software. Eine dieser Apps heißt
„FADU F-Stop Enlarger Timer“ (gibt es zumindest für
Android-Handys). Das Programm unterstütze Smart
Home Produkte des Herstellers „Sonoff“ bzw. könne solch
eine Steckdose drahtlos ansteuern. Das Bedeutet: Man
steckt diese Steckdose in die Wandsteckdose, das Kabel
des Vergrößerers (bzw. dessen Netzteil) in diese
Funksteckdose. Als nächstes tippt man in der App die
gewünschte Zeit ein (z. B. 13,5 Sekunden) und
entsprechend lange wird diese Wifi-Steckdose Strom zum
Vergrößerer passieren lassen bzw. entsprechend lange
wird er belichten.
Eine weitere Abbildung eines selbst vergrößerten S/W-
Fotos – und zwar aus der Reihe analoger S/W-
Konzertfotografien. Damit solche breiten weißen Ränder
entstehen können, benötigt man beim Belichten des
Fotopapiers solch einen Vergrößerungsrahmen, welcher
die Ränder abdeckt:

Der Vergrößerungsrahmen

Dies ist ein Vergrößerungsrahmen, auch


„Vergrößerungskassette“ genannt. Dieser Rahmen dient
dazu, das Fotopapier flach zu halten und durch die
verschiebbaren „Bänder“ einen weißen Rand auf dem
Papier zu realisieren. Sie können zunächst auf den
Vergrößerungsrahmen verzichten: Das Fotopapier kann
auch einfach auf den Tisch gelegt werden bzw. liegt auch
ohne Vergrößerungskassette genügend plan.

Um einen gleichmäßig
weißen Rand um Ihre
Fotografien zu bekommen
bzw. um die selbe
Motivgröße stets sicher
festlegen zu können,
empfiehlt es sich jedoch,
Ein Maskenrahmen mit projiziertem
einen solchen Rahmen zu Negativ. Die Bänder vieler einfacher
nutzen. Insbesondere bei Rahmen müssen mit Klebeband (im
kartonstarkem Barytpapier rechten Winkel) fixiert werden, damit
sie keine schiefen (weißen) Ränder auf
sollten Sie dies tun, da sich dem Fotopapier verursachen. Wohl
dieses durchaus schon dem, der einen präzisen Rahmen
besitzt (dem Autor ist noch keiner
leicht wölben kann, wenn unter gekommen).
man es einfach nur so auf
den Tisch legt.
(Hinweis: Barytpapier ist ein besonders hochwertiges
Fotopapier, welches jedoch größtenteils aus sehr starkem
Karton besteht – und dieses wölbt sich mitunter. Als
Anfänger nehmen Sie einfach das einfacher zu
verarbeitende „PE-Papier“. Doch dazu kommt der Autor
noch am Ende des Artikels genauer zu sprechen.)
Dummerweise sind hochwertige Vergrößerungsrahmen
selbst gebraucht relativ teuer. Nicht wenige haben schiefe
Maskenbänder (die variabel einstellbaren „Leisten“). Dies
muss man beim Vergrößern berücksichtigen bzw. ein Blatt
Papier mit einem Raster einlegen und die Maskenbänder
daran genau ausrichten. Alternativ kann man sich auch
Masken aus starkem Karton anfertigen, um absolut
rechtwinklige Ecken zu erzeugen. Auf dem einen Foto
sehen Sie mit Klebeband fixierte Maskenbänder. So etwas
sieht nicht gut aus, erfüllt aber den Zweck, mehrere
Fotografien gleicher Größe in exakt rechtwinkligem Maß
anzufertigen.

Der klapprige Vergrößerungsrahmen sorgt nicht selten für


schiefe Ränder. Darum wurde einfach noch eine gerade
geschnittene Maske aus stabilem Karton mit hinein gelegt.
Der Autor besitzt mehrere dieser Masken, die er je für
verschiedene Formate bzw. Bildausschnitte angefertigt
hat. So erhält man auch mit einfacheren
Vergrößerungskassetten analoge Fotoabzüge mit exakt
rechtwinkligen Kanten bzw. geraden (weißen) Rändern.
Der Vergrößerungsrahmen kann zum Entzerren von
stürzenden Linien auch gekippt werden.
Ein streng gesetzter Bildausschnitt (mittels
Maskenrahmen beim Vergrößern) lässt diese S/W-
Fotografie regelrecht abstrakt wirken. Das eigentliche
Negativ zeigt noch mehr. Doch im analogen Fotolabor
kann man freilich nachträglich noch in das Bild „hinein
zoomen“. Insbesondere Mittelformatnegative bieten hierzu
genügend Reserve (bzw. Auflösung).

Die Fokussierhilfe
Beim Vergrößern projizieren
Sie das Negativ auf eine
große Fläche (auf das
Fotopapier). Sie müssen
dabei penibel scharf stellen
(fokussieren) – und zwar mit
geöffneter Objektivblende.
Dies ist jedoch, insbesondere bei kleineren
Vergrößerungsmaßstäben, kaum per Sicht möglich,
sofern Sie nicht eine Fokussierhilfe benutzen (eine Art
Lupe). Diese Scharfsteller gibt es in zwei Varianten:
Entweder wird auf ein „Luftbild“ scharf gestellt oder auf
eine Mattscheibe. Bei der ersteren Variante kommt der
sogenannte „Kornscharfsteller“ ins Spiel. Viele
Fotofreunde kommen jedoch viel besser mit einem wie
hier abgebildeten Gerät zurecht. Dort wird einfach auf
eine kleine Mattscheibe projiziert und diese kann sich mit
einer starken Lupe betrachtet werden. Nach dem
Scharfstellen das Abblenden des Objektivs nicht
vergessen.

Die Dunkelkammerlampe
Sie werden zur Einrichtung Ihrer Dunkelkammer um eine
Dunkelkammerleuchte nicht umhin kommen. Zunächst
soll jegliches Licht aus der Dunkelkammer „entfernt“
werden, wie etwas weiter oben beschrieben. Damit Sie
aber etwas sehen können, gibt es spezielle
Dunkelkammerlampen, welche nur einen ganz
bestimmten Teil des Lichtes abstrahlen können: zumeist
den Rotanteil des Leuchtmittels im Innern.

Solche Lampen können Sie im Fachhandel beziehen. Sie


können aber auch mit „normalen“ roten Folien oder gar
„Partybirnen“ experimentieren. Was mitunter auch
funktionieren kann, ist der Einsatz von (akkubetriebenen)
Fahrradrücklichtern, die Sie in der Dunkelkammer
verteilen können. In jedem Fall müssen Sie zunächst einen
sogenannten Schleiertest durchführen, um zu überprüfen,
ob die Dunkelkammerleuchte ihr jeweiliges Papier nicht
„verschleiert“ (das gilt auch für „echte“
Dunkelkammerleuchten). Mit Verschleierung ist gemeint,
dass die Leuchte in der Dunkelkammer trotzdem eine
(leichte) Schwärzung auf dem Papier verursacht. Nicht
jede Dunkelkammerlampe ist mit jeder Papiersorte
kompatibel!

Und noch etwas: richten Sie das Licht dieser Lampen


möglichst nicht direkt auf Ihre Arbeitsgeräte. Beleuchten
Sie Ihre Dunkelkammer indirekt, indem Sie die
Laborleuchte(n) gegen weiße Wände richten. So wird
leicht der gesamte Raum beleuchtet und die
Lichtintensität wird nicht zu hoch sein, um gar das
kostbare Fotopapier zu verschleiern.
Als Tipp: Dieses Modell „Paulmann 20 lm Deko Red Light 1
W“ funktioniert hervorragend als Rotlicht-LED-Birne (via
Schleiertest getestet).
Für ein temporär aufgebautes Fotolabor schraubt man die
Rotlichtlampe einfach in die Fassung einer vorhandenenen
Lampe. Allerdings hat man dann kein Weißlicht mehr zur
Verfügung, um die Probeschnipsel bzw. Vergrößerungen
beurteilen zu können.

Es gibt auch Dunkelkammer-Leuchten, welche orange


leuchten oder leicht grünlich. Für manche Papiere sind
auch sie geeignet – aber nicht für alle! Deren Vorteil
gegenüber reinem Rotlicht ist, dass man die Bilder dabei
besser beurteilen kann, denn im Rotlicht erscheinen sie
deutlich kontrastreicher als sie es bei Tageslicht sind.

Kontrastfilter
Um ein analoges S/W-Foto auf Fotopapier selbst zu
belichten, ist es wichtig, jeweils die richtige
Belichtungszeit auszutesten bzw. an der Zeitschaltuhr
einzustellen. Es ist hier das selbe Prinzip wie bei einer
Kamera (Blende und Zeit). Der zweite wichtige Schritt ist
das Einstellen der Gradation, also das Festlegen des
Kontrastes. Dies sollte für jedes Motiv separat
vorgenommen werden, denn jedes Motiv besitzt einen
anderen Eigenkontrast, was auf die Lichtverhältnisse
während der Aufnahme zurückzuführen ist.
Im S/W-Fotolabor kann man den Kontrast steuern, sofern
man Multikontrast-Papier nutzt. Bei sogenannten
„Festgradationen“ (siehe Abschnitt Papier und Chemie)
funktionieren solche Farb-Filter nicht. Sie werden keine
Wirkung haben.

Besitzen Sie einen Vergrößerer mit Farbkopf (mit


Farbreglern) oder gar einen mit Multikontrast-Kopf, dann
benötigen Sie keine weiteren Filter.

Solch eine Filterfolie wird je entweder unter dem Objektiv


des Vergrößerers befestigt (zur Not gehalten) oder,
besser: Der Vergrößerer besitzt eine Filter-Schublade.
Dann befindet sich der Filter nämlich nicht im „optischen
Feld“ bzw. lässt die Bildqualität (Schärfe) nicht leiden.
Auf diesem Foto sehen Sie solch einen Filterhalter,
welcher direkt vor dem Objektiv sitzt. Hier kann man einen
Filter direkt auflegen oder hinein schieben.

Für jede Gradation gibt es je einen Filter: Gradation 5 ist


hart. Gradation 0 ist weich. Meist nimmt man etwas
dazwischen, wenn die Negative korrekt entwickelt- bzw.
vorher schon an den jeweiligen Motivkontrast angepasst
worden sind. Die Farbfilter der Marke Ilford gibt es zudem
auch noch in halben Stufen. Damit lässt sich der Kontrast
dann ganz fein steuern. Beispiel: Sowohl das Fell des
schwarzen Schafes soll Zeichnung haben (aber tief-
schwarz abgebildet sein) wie auch das Fell des weißen
Schafes (aber fast weiß abgebildet sein). So etwas geht
nur mit dem Ermitteln der genauen Belichtungszeit wie
auch der Gradation.

Der Autor hantiert sehr ungern mit derlei Kontrastfolien


herum (sie sind übrigens sehr empfindlich gegenüber
Nässe). Stattdessen regelt er den Kontrast einfach an den
Magenta- und Gelb-Reglern am Farbkopf des
Vergrößerers.

Noch ein Hinweis zur Kontraststeuerung

Wie eben schon gelesen:


Entweder man nutzt später
zum Vergrößern
Festgradationspapier
(vorgegebenes
Kontrastverhalten). Oder
man nimmt sogenanntes
Multikontrast-Fotopapier
bzw. „Multigrade-Papier“. Auf das Verbrauchsmaterial im S/W-
Fotolabor (Papier + Chemie) wird
etwas weiter unten noch etwas
Bei letzterem kann man
genauer eingegangen.
dann den Kontrast, die
„Gradation“ innerhalb eines gewissen Spielraumes
steuern – und zwar entweder mit Farbfiltern oder mit
einem Farbkopf bzw. gar einem Multigrade-Kopf. Gerade
ältere Vergrößerer (Kondensor-Vergrößerer) besitzen
keinen Farbkopf. Bei Ihnen gibt es zumeist wenigstens
eine Filterschublade, in welche man den entsprechenden
Farbfilter einschieben kann (ansonsten muss man ihn
unter dem Vergrößerungs-Objektiv fixieren). Jegliche Art
von diesen Filtern bewirken, dass sich die Lichtfarbe von
Gelb über weiß (keine Filterung) bis hin zu Magenta
ändert. Daraufhin werden die beiden bei Multigrade-
Papier vorhandenen Schichten entsprechend anders
angesprochen.

Wie auch immer: Wichtig hierbei ist zu wissen, dass jene


Filter (-Werte) keinerlei physikalischem Standard folgen!
Die Werte (Gradation 00 bis Gradation 5) sind reine
Orientierungswerte. Das selbe gilt für die Filterwerte bei
Farbköpfen: Stellt man an einem Vergrößerer z. B.
„Magenta 130“ ein, so ist keinesfalls zu erwarten, dass bei
einem anderen Modell bei dem selben Wert der selbe
Kontrastumfang vom Negativ auf das gleiche Papier
„belichtet“ wird. Diese Skalen und Werte braucht man sich
also nur notieren, wenn man später mit dem selben
Vergrößerer das selbe Ergebnis vom selben Negativ bei
gleichem Papier (und gleicher Chemie) haben möchte.
Ansonsten muss der Kontrast (bzw. die Filtereinstellung)
stets neu ausgetestet werden. Die entsprechenden Werte
sind vom Hersteller recht willkürlich ausgegeben Ziffern,
die vage angeben: Weiche Filterung – keine Filterung –
100%ig mögliche Filterung. So besitzen die Skalen bei
Farbköpfen der unterschiedlichen Hersteller / Produkte  ja
auch unterschiedliche Maximalwerte.

Der Autor notiert sich jene Filterwerte durchaus – Jedoch


nur um später ungefähr zu wissen, in welchem Bereich
(hart, normal, weich) gefiltert werden muss, wenn das
selbe S/W-Negativ erneut vergrößert werden soll.

Am besten ist, man hat für seinen Vergrößerer einen


Color-Kopf (links) oder einen Multigrade-Kopf (rechts).
Dies erspart das Einlegen von Farbfiltern, wenn man
kontrastvariables S/W-Fotopapier verwendet.
Anhand dieser Abbildung sehen Sie, was ein solcher
Farbkopf / Multigradekopf kann: Mittels Drehregler wird
die Lichtfarbe von Magenta über Neutral nach Gelb
geregelt – stufenlos.

Staub und Fingerabdrücke mit diesen


Utensilien vermeiden
Besorgen Sie sich einen größeren Pinsel (z. B. einen
Kosmetikpinsel). Damit können Sie ihren Vergrößerer und
die Bildbühne vor jeder Labor-Session vom Staub
reinigen. Seien Sie ruhig etwas penibel –  Es sei denn, die
einbelichteten Staubkörner stören Sie auf den Abzügen
nicht.
Ein kleiner Blasebalg (nehmen Sie aber nicht einen zu
kleinen) hat sich sehr bewährt gemacht! Damit pusten Sie
Staubköner und Fussel von den Negativen, nachdem
diese in die Bildbühne eingelegt worden sind (nur bei
Glaslosen Masken). Sie erkennen Staub sehr gut, indem
Sie die Bildbühne mit dem eingelegten Negativ etwas
schräg gegen das Licht des eingeschalteten Vergrößerers
halten. Entfernen Sie Staub so gezielt nach Sicht.
Pusten Sie bitte nicht mit dem Mund: Hiermit gelangt
Feuchtigkeit auf den Film (welche Staub bindet bzw.
festsetzt).

Für „störrische“ Negative, die einen gewissen Drall


besitzen, also sich wellen, empfiehlt sich, dünne
Handschuge zu tragen, damit man beim Einlegen des
Filmstreifens in die Bildbühne keine Fingerabdrücke
hinterlässt. Doch Obacht: Diese Handschuhe verlieren oft
feine Fussel! Jene müssen danach noch nach Sicht mit
dem Blasebalg entfernt werden.

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Staub ist immer wieder ein Problem bei der analogen


Fotografie. Mit solch einem umfassenden Reinigungsset
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und Vergrößerer entfernen Sie schonend Staub und
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je inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Da je ein
Fremdangebot: Alle Angaben ohne Gewähr.
Zwei Hinweise:
Die meisten Pinsel hinterlassen feine Kratzer auf dem
Film! Daher sollte man damit nur die Masken und den
Scanner säubern.
Baumwollhandschuhe fusseln! Daher sollte man sie nur
benutzen, wenn man störrische Negative hat, die sich
schlecht einlegen lassen. Hier muss man dann direkt
„drauf“ fassen (aber bitte nur mit Handschuhen).
Ansonsten berühren Sie Ihre Filme nur an den Rändern
(dann bestenfalls ohne [fusselnde] Handschuhe).
Gegen das Fusseln von Handschuhen aus Baumwolle
(Kosmetikhandschuhe) hilft mehrmaliges Waschen
derselben in der Maschine. Besser sind sogenannte
Montagehandschuhe. Diese kosten im Internethandel
wenig Geld und bestehen aus Nylon. Es können die
günstigen, dünnen genommen werden, da beim Einlegen
der Negative kaum eine mechanische Beanspruchung
statt findet. Der Vorteil von Nylonhandschuhen: Sie
verlieren keine Fussel und sie sind bis in die Fingerspitzen
gefühlsecht. Nach einigen Jahren jedoch kann der
Kunststoff brüchig werden. Aber dies sieht man dann
sofort an den „Schuppen“. In diesem Zusammenhang:
Denken Sie auch an die Kleidung, die Sie tragen. Omas
Wollpullover ist hier eher die ungünstigere Mode am
Arbeitsplatz.
Erfahrungsgemäß unterschätzen Anfänger das Problem
mit Staub und Fusseln bzw. gehen eher mit Schwung ans
Vergrößern. Etwas Pedanterie und Vorsicht zahlt sich
jedoch aus – und zwar durch „saubere“ und professionell
wirkende Abzüge.

Tipp: Haben Ihre Negative vielleicht (Kalk-) Flecken? Dann


hauchen Sie diese leicht an, legen den Filmstreifen auf
eine saubere Unterlage und reiben die Flecken sanft mit
einem Brillenputztuch weg. Diese Trocknungsflecken
kommen eigentlich immer nur auf der glänzenden, glatten
Negativseite vor (die „Trägerseite) und nicht auf der
matten Seite (die „Schichtseite“). Erstere können Sie ruhig
mit dem Brillenputztuch behandeln. Zumindest
Kalkflecken lassen sich so sehr gut entfernen.

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Chemieschalen, Mensuren und


Vorratsflaschen
Das Einrichten einer Dunkelkammer hört natürlich nicht
bereits nach der Wahl der geeigneten Geräte für den
„Trockenbereich“ auf. Jetzt ist es aber nicht mehr viel, bis
man komplett ausgestattet ist:
Sie benötigen zudem eine für Ihr Papier genügend große
Chemieschale („Wanne“), eine Bildzange und eine
Vorratsflasche – und zwar in je dreifacher Ausführung,
wie Sie es auf der Abbildung gut sehen können. Die
Vorratsflaschen benötigen Sie, um die zuvor angesetzte
(verdünnte) Fotochemie für einen längeren Zeitraum
aufbewahren zu können. Denn diese ist ja mehrmals
einsetzbar. Mit den Bildzangen bewegen Sie das
Fotopapier in den Schalen und entnehmen dieses, ohne
dass die Chemie an Ihre Hände gelangt. Sie haben nur
sehr wenig Platz zur Verfügung? Denken Sie an den Tipp
mit der Kaskaden-Entwicklung bzw. mit dem Regal.
Weiterhin benötigen Sie mehrere Messbecher und
mindestens einen Trichter. Ein langer „Eislöffel“ ist
hilfreich zum Ansetzen (Verdünnen mit Wasser) der
Chemiekonzentrate. Solche Messbecher nennt man auch
„Mensuren“. Es empfiehlt sich eine Mensur mit feiner
Skalierung (Milliliter) und eine mit großem Volumen (mind.
1 Liter) und etwas gröberer Skala. Bestenfalls haben Sie
sogar von den Mensuren für jede Chemie je eine separate.
Sie können eine einzige aber auch für das Ansetzen aller
Chemiebäder nutzen, wenn Sie diese immer gründlich
auswaschen. Diese Messbecher (zumindest die mit
grober Skala) bekommen Sie einfach im
Haushaltsgeschäft. Die kleine Mensur sollte millilitergenau
messen und ca. 50 ml Volumenkapazität haben.

Noch ein eigener Handabzug. Kleiner Trick: Diese


schwarzen Ränder werden einfach mit einer
Taschenlampe einbelichtet, während man die Bildmitte mit
einem passenden Stück Karton abdeckt, welcher fast so
groß ist wie das gesamte Bild – aber eben nur fast.

Was Sie zusätzlich noch benötigen, ist eine große Wanne


zum Wässern des Fotopapiers. Hier bietet sich eine
Badewanne direkt an oder ein großes „Katzenklo“. Bei
letzterem müssen Sie einfach nur mehrmals das Wasser
wechseln.

Diese Plastikartikel können Sie im Fotofachversand


erwerben. Sie können zunächst aber auch etwas
improvisieren – und zwar mit Schalen und Messbechern
aus dem „1-Euro-Shop“.

Ein genaues Thermometer


In der S/W-Positiv-
Dunkelkammer benötigen
Sie eigentlich kein
Thermometer: Die Chemie
wird bei Zimmertemperatur
die ungefähr richtige
Temperatur aufweisen
Auf diesem Bild sehen Sie neben der
Ausrüstung zur S/W-Filmentwicklung
(nämlich um die 20°C). Im
auch ein Bratenthermometer zur Gegensatz zur
genauen Temperaturmessung. Der Negativentwicklung sind
lange „Spieß“ des
Küchenthermometers ist ideal, um ihn gewisse
in die angesetzte Chemie zu tauchen. Temperaturschwankung

beim Anfertigen von


Handabzügen nichts Dramatisches!
Wenn Sie dennoch die Temperatur Ihrer Chemie
überprüfen möchten, dann müssen Sie sich hierzu ein
spezielles Laborthermometer kaufen, welches auch auf
die winzigsten Temperaturunterschiede genügend schnell
„anspringt“ bzw. genau misst. Ein Fieberthermometer
eignet sich hierzu genau so wenig wie ein
„Badethermometer. Der Autor verwendet jedoch ein
günstiges „Bratenthermometer“, welches zwar etwas
„träge“ ist (das Messen dauert etwas länger), mit einer
„Digitalanzeige“ jedoch sehr genaue Temperaturen
angibt. Zudem besitzt ein solches Gerät einen genügend
langen „Messfühler“.

Trockenklammern
Zum Trocknen der selbst angefertigten Fotoabzüge reicht
es, wenn Sie diese auf eine Leine hängen (ja, wie im Film,
nur das Rotlicht muss hierfür freilich nicht an sein). Hierzu
nehmen Sie einfach je eine Wäscheklammer. Nur Abzüge
auf sogenanntem Barytpapier müssen aufwendiger
getrocknet werden. Das einfache PE-Papier („RC-Papier“)
können Sie auch nass an eine Fliese im Bad heften. Ist es
trocken, gleitet es einfach hinunter.

Laborzangen
Manch einer greift einfach mit den blanken Fingern in die
Entwicklerschemie. Da wird (bei der für die S/W-
Entwicklung) nicht viel passieren. Man muss die Hände
eben ständig waschen. Oder aber man nutzt hierzu
Einweghandschuhe, in denen man aber schnell schwitzt.
Besser sind solche Bildzangen:

Achten Sie auf die Kürzel: „E“ für Entwickler und „F“ für
Fixierer. Mit solchen Laborzangen fassen Sie das
Fotopapier galant in der Schale an und befördern es in die
nächste. Hierbei sollte es eine reine Entwicklerzange
geben: taucht in den Entwickler, hebt das Fotopapier aus
der Entwickler-Schale über die Stoppbad-Schale und
lässt es dort hinein gleiten. Diese Zange wird nur mit der
Entwicklerchemie benetzt. Die gelbe Zange ist beim Autor
für das Stoppbad zuständig und die grüne für den Fixierer.

Man kann auf diese Laborzangen verzichten (und alles mit


den Fingern machen). Für ein sauberes Arbeiten sind sie
jedoch sehr empfehlenswert. Ein Tipp: Bitte diese Zangen
nicht an den Rand der Entwicklerschale festklemmen.
Zieht man dann an ihnen, lösen sich allzu gerne die
schwarzen Gumminoppen vorne. Diese sind für den
richtigen Gripp aber wichtig und es ist ärgerlich, wenn sie
verloren gegangen sind (im Abfluss).
Die hier abgebildeten Plastikzangen sind ok. Sie brechen
aber irgendwann. Besser sind Bildzangen aus Metall mit
einem Federmechanismus. Es gibt aber auch simple
Zangen aus Holz, die wie Grillzangen aufgebaut sind.
Auch diese sind zu gebrauchen.

Chemie und Fotopapier


Als letztes soll es um das Verbrauchsmaterial gehen.

Das belichtete Fotopapier wird später bei Rotlicht mehrere


Chemiebäder durchwandern.

Ist jegliche „Hardware“ günstig auf dem Gebrauchtmarkt


zu beziehen, so sollten Sie beim Verbrauchsmaterial
(Papier und Chemie) zu Neuware greifen!

Altes Fotopapier entwickelt flau bzw. zu „kontrastarm“


und besitzt einen Grauscheier, alte Fotochemie
funktioniert einfach nicht: Ersparen Sie sich dieses Leiden
und kaufen Sie – gerade als Anfänger – nur frisches
Verbrauchsmaterial! Abgelaufene Chemie und Jahrzehnte
altes Fotopapier sind die ideale Spaßbremse! Nicht
wenige Zeitgenossen sind deswegen schon zu früh
abgesprungen, bevor sie in der eigenen Dunkelkammer
gute Handabzüge erhielten. Das Paket altes Fotopapier
per Ebay war günstig? Leider lässt es nunmehr eher fahle
Abzüge ohne tiefem Schwarz und „knackigen“ Lichtern
zu. Auf dieser Seite finden Sie auch Links zu diversen
Shops für die analoge Fotografie, bei denen Sie frische
Chemie und neues S/W-Fotopapier kaufen können. Später
können Sie dann auch mit abgelaufenem Material
experimentieren. Die Materialien der Markenfirmen
(Kodak, Ilford) sind recht teuer. Günstiger, und nicht
weniger schlecht, ist das Verbrauchsmaterial von z. B.
Rollei, Adox oder Foma. Die analogen Fotografien auf
dieser Seite sind alle mit diesen Materialien entstanden.
Fotochemie wird in Konzentraten geliefert. Zunächst wird
dann ein Ansatz angefertigt (ein Teil Konzentrat mit
Wasser verdünnt). Dieser Ansatz ist mehrere Male
verwendbar und wird nach getaner Arbeit je in eine
Vorratsflasche gefüllt. Wie hierbei genau vorzugehen ist,
wird im Artikel → Selbst Vergrößern genau besprochen.
Weiterhin erfahren Sie dort natürlich auch Schritt für
Schritt, wie Sie zu hervorragenden Ergebnissen kommen.

Sie benötigen:

1. Fotopapier (z. B. „Fomaspeed Variant“)


2. ein S/W-Positiventwickler-Konzentrat (z. B. „Adox
Neutol“)
3. ein Stoppbad-Konzentrat (z. B. „Ilford Ilfostop“)
4. ein Fixierkonzentrat (z. B. „Adox Adofix“)
Mehr ist nicht nötig. Achten Sie als Anfänger beim Kauf
von Fotopapier auf zwei Eigenschaften: a) das Papier hat
eine PE-Grundlage (es basiert auf Kunststoff und wellt
sich daher beim Trocknen nicht) und b) es ist ein
Multiggrade-Papier (man kann den Kontrast steuern). Das
Gegenteil von diesem Typ wäre Baryt-Fotopapier mit
fester Gradation. So etwas sollte man nur mit
entsprechender Erfahrung im Fotolabor nutzen.
Ein modernes Fotopapier der Firma „Foma“. Es handelt
sich um ein Multigrade-Papier (hier in der Baryt-Variante
[Fomabrom statt Fomaspeed]) und daher lässt sich der
Kontrast steuern mittels Farbfilter (oder, eleganter, via
Multigrade- [bzw. Color-] Kopf). Die meisten S/W-Bilder
auf dieser Internetseite wurden auf diesem Papier
belichtet. Es ist „leicht warm“ und erzeugt dennoch tiefe
Schwärzen.

ein altes Warmtonpapier („Agfa Portriga PRK 118 Baryt“)

Es gibt auch einige speziellere Papiere. Früher war hier die


Auswahl viel größer (z. B. besondere Oberflächen wie
chamois). Jedoch aufgrund
von EU-Richtlinien
(Umweltschutz) und
natürlich wegen einer
nunmehr viel geringeren
Nachfrage sind die meisten
Fotopapiere zum selber Dies ist ein Warmtonentwickler „WA“.
Vergrößern meist Er harmoniert am besten mit Papieren,
welche ohnehin bereits nicht
„neutralgrau“ mit eher
„kaltschwarz“ entwickeln. Nachteil
neutral-weißem Bildträger. dieser Kombination: Es wird schwierig,
Auf dem oberen Foto ein richtig tiefes Schwarz zu erzeugen
(was bei vielen Motiven [Porträts]
sehen Sie eine jedoch nicht nachteilig sein muss).
Vergrößerung auf
sogenanntem „Warmtonpapier“: Der Papierträger ist nicht
reinweiß und die Bildtöne gehen hier in Richtung Ocker.
Jedoch kann man jedes Papier später noch tonen – und
sei es einfach in schwarzem Tee. Hin und wieder werden
auch wieder neu produzierte Warmtonpapiere angeboten
(z. B. Foma Fomatone).

Was die Chemie anbelangt: Hier gibt es keine großen


Unterschiede zwischen den Typen. Beim Entwickler
unterscheidet man grob zwischen Warmton-Entwicklern
und Entwicklerchemie, die einen neutralen Bildton
erreicht. Der Bildton ist aber sehr vom verwendeten Papier
abhängig und weniger vom Entwickler.

Tipp: Setzen Sie das Entwicklerkonzentrat eher fett an


(hohe Konzentration [z. B. 1+7 = ein Teil Chemie-
Konzentrat + 7 Teile Wasser]). Die Konzentration wirkt
sich nicht auf das Bild aus, die Haltbarkeit dieses
Ansatzes wird aber wesentlich verlängert (mehrere
Wochen nutzbar).

Haltbarkeit Fotochemie

Flüssiges Entwicklerkonzentrat kann halbvoll mit


Schutzgas („Tetenal Protectan“) durchaus über zehn
Jahre lang im Keller stehen und immer noch funktionieren.
Das selbe gilt für Fixierer- und Stoppbadkonzentrat.
Konzentrate in Pulverform sind, trocken gelagert,
praktisch unbegrenzt haltbar.

Angesetzte Lösungen (also die Verdünnungen für den


Gebrauch) halten viel kürzer: Ein Entwickler im Ansatz 1+7
hält in der geschlossenen Flasche vielleicht vier Wochen.
Der Fixierer hält länger, das Stoppbad sicherlich auch.
Wenn man aber sehr viel Papier damit verarbeitet, ist die
Fotchemie natürlich schneller erschöpft.

Der Autor hatte ein Jahr lang nicht vergrößert. Die


Ansätze lagerten in Kunststoffflaschen die ganze Zeit im
Keller. Trotzdem funktionierten sie nach dieser Zeit noch!
Man kann hier also keine konkreten Zeiten nennen.

Weiteres Zubehör
In diesem Artikel wird alles tatsächlich wichtige Zubehör
für das eigene S/W-Fotolabor aufgezählt. Es gibt freilich
noch so manch Helferlein, welches sich in der Praxis als
nützlich erweisen wird.

Diese Dinge sind nicht essentiell. Man merkt erst nach


einer gewissen Zeit, was man wirklich benötigt und was
nicht. Oftmals benötigt man so etwas erst, wenn man
erweiterte Techniken in der eigenen Dunkelkammer
anwendet – nicht aber für die ersten eigenen
Handabzüge. Vieles kann man sich hier auch selbst
anfertigen bzw. man findet vieles auch in „1-€-Shops“
oder im Haushaltswarenhandel. Andererseits hat sich
auch heraus gestellt, dass man so manch Zubehörteil aus
dem Fotohandel gar nicht für den eigenen Workflow
braucht.

Zusammenfassung
Das Einrichten einer
eigenen Dunkelkammer
bedarf ein gewisses Maß
an Überlegung –
insbesondere, was den
Vergrößerer anbelangt.
Viele Utensilien kann man
im Der Autor vergrößert seine S/W-
Haushaltswarengeschäft Fotografien stets selbst auf
Barytpapier und schneidet selbst
„nebenan“ kaufen. Chemie Passepartouts. Solche gerahmten
und Fotopapier sollte man Bilder sehen einfach edel aus und
besitzen natürlich einen ganz anderen
sich frisch im Fachhandel Wert als Digitalbilder bei Flickr.
besorgen. Die „Hardware“
gibt es günstig im „Komplettpaket“ bei Ebay.
Ein selbst angefertigter Handabzug besitzt freilich einen
wesentlich höheren ideellen Wert als ein profaner Druck –
zudem ist Fotopapier viel günstiger (man muss aber auch
das Material für Teststreifen hinzu addieren und den
höheren Zeitaufwand sowie freilich zunächst Ausschuss).
Ein richtiger Silbergelatine-Handabzug frisch aus der
Fixierer-Schale. Nun heißt es, ihn noch zu wässern und zu
trocknen. Man hat eine Fotografie mit den eigenen
Händen angefertigt: ohne Computer, ohne Drucker – völlig
analog.
Liste aller mindestens nötigen Utensilien

Zusammenfassend gibt es an dieser Stelle noch einmal


eine Liste, was Sie zum Einrichten Ihrer ersten
Dunkelkammer mindestens alles benötigen:

einen Vergrößerer mit möglichst komplettem


Zubehör sowie mit mindestens einem passenden
Objektiv
Nur bei Vergrößerern ohne Farbkopf:
Gradationsfilter-Folien zur Kontraststeuerung
eine Zeitschaltuhr für den Vergrößerer
einen „Scharfsteller“
zum präzisen
Fokussieren: entweder
einen Kornscharfsteller
oder eine Fokussierhilfe
mit Mattscheibe
eine
Dunkelkammerlampe
ein Paar Baumwollhandschuhe (besser: dünne
Nylonhandschuhe) und ein Brillenputztuch, einen
Pinsel zur Staubentfernung
drei Laborschalen (mindestens passend für die
gewünschte Papiergröße)
eine größere „Wanne“ (z. B. „Katzenklo“ oder
Badewanne) zum Wässern des Papiers
drei Laborzangen
einen großen Messbecher („Mensur“) für mind. 1
Liter sowie einen kleineren Messbecher (ca. 50 ml)
mit feiner Milliliter-Skala
einen „Eislöffel“ zum umrühren
Flüssigchemie: Entwicklerkonzentrat,
Stoppbadkonzentrat, Fixiererkonzentrat
je eine Laborflasche zum Aufbewahren dieser
Chemie-Ansätze
Fotopapier (am besten „Multigrade“ PE Papier [z. B.
„Adox Easy Print“]) in der gewünschten Größe (z. B.
18×24 cm)

Nur bei „Multigrade-Fotopapier“ kann man den


Kontrast steuern.

eine Wäscheleine und Klammern zum einfachen


Trocknen von PE-Papier

Noch einmal der Hinweis: Kaufen Sie sich besser kein


altes, abgelaufenes Papier. Das selbe gilt für die Chemie.
Frust wäre in vielen Fällen vorprogrammiert. Kaufen Sie
sich als Anfänger modernes „PE-Papier“ mit variabler
Gradation (Möglichkeit der Kontraststeuerung) und
moderne Chemie in kleinen Gebinden, z. B. in einem der
vielen Internet-Shops. Sicherlich haben Sie schon einmal
vom „Barytpapier“ gehört. Dies ist zumeist eine Emulsion
auf sehr dickem Karton. In der Hand wirkt es fabelhaft.
Hinter der Glasscheibe eines Bilderrahmens jedoch wird
man den Unterschied zu einem „PE-Papier“ kaum mehr
ausmachen können. Auch dass hier ganz famose
„Tonwerte“ erzielt werden können, gehört in die
romantische Ecke: Die Bilder selbst werden gleich
aussehen. Da sich S/W-Barytpapier beim Trocknen
furchtbar wellt, soll einem Anfänger besser das wesentlich
handlichere PE-Papier empfohlen sein. Wer seine „Prints“
später verkaufen- oder verschenken möchte, kann dann
mit dem haptisch hochwertigerem Barytpapier arbeiten.
Wenn die Dunkelkammer nun komplett ist, kann es endlich
los gehen:
Fotos vergrößern / Bilder entwickeln. Wenn Sie diese
Basics bereits beherrschen, dann wäre vielleicht auch
dieser Artikel relevant: Schritt für Schritt zum feinen
Handabzug.

Artikeldatum: 22.09.2016 / letzte Änderung: 6. April 2022


Warum Werbung?
Hallo! Hier schreibt Thomas.
Ich beschäftige mich seit
nunmehr 20 Jahren mit der
analogen Fotografie und ich
entwickele meine Bilder in
der Dunkelkammer oder
"mit" dem Computer.

Film spendieren

Für meine Artikel habe ich so manchen Film verschossen.


Wenn Dir / Ihnen dieser Betrag tatsächlich weiter geholfen
hat, würde ich mich über eine Film-Spende (Paypal)
freuen!

Diese Website hat inzwischen den Umfang eines ganzen


Lehrbuchs erreicht: Schauen Sie / schaue Du auch einmal
in das Inhaltsverzeichnis hinein:

das Inhaltsverzeichnis

Sie sind hier: Analoge-Fotografie.net » Fotos selber


entwickeln » Dunkelkammer einrichten

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Der Handabzug: Schritt für Schritt zum feinen Bild

Fotografien mit einem Lithentwickler entwickeln und


einen pictorialistischen Stil schaffen

Die Multigrade-Einfiltermethode: den Farbkopf am


Vergrößerer kalibrieren
Abwedeln und Nachbelichten am Beispiel berühmter
Fotos

Literatur: gute Bücher für hochwertige S/W


Fotografien im Fotolabor

Zwei 120er Rollfilme auf einer Entwicklerspule


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Leonard | am 11. Januar 2021

Hallo Thomas,

vielleicht gestattest du mir noch eine Frage als Anfänger.


Ich habe mir gebraucht den Paterson Kornschafsteller
gekauft. Nun bin ich etwas verwirrt, da ich erwartet hatte,
dass das Gerät auf den Untergrund, auf dem es steht,
scharf stellt. Tatsächlich ist es aber unten „zu“.
Ist es in Realität also so, dass ich durch das kleine
Objektiv im Scharfsteller nur das Spiegelbild der
Projektion sehe und dieses kleine Objektiv genau den
Abstand zur Grundfläche quasi „kompensiert“ und das
Motiv gleichzeitig vergrößert?

Kurz gesagt, ich kann also nicht eine Zeitungsseite


vergrößert ansehen, sondern nur eine Projektion von
oben? (Genau den Tipp, eine Zeitungsseite anzusehen um
die Schärfe zu überprüfen, hatte ich nämlich tatsächlich in
einem anderen Forum in Verbindung mit diesem Modell
gelesen).

Herzliche Grüße
Leonard

Thomas (Admin)
Hallo Leonard, ganz richtig: Der Kornscharfsteller
vergrößert ein „Luftbild“. Es muss hier also eine Projektion
von oben kommen. Die Höhe bzw. die Höhe des Spiegels
ist so eingerichtet, dass ist das Bild im Kornscharfsteller
scharf, es auch auf dem Grundbrett scharf ist. Der
Kornscharfsteller eignet sich daher nicht als Lupe für z. B.
eine Zeitung, die unter ihm liegt.

Leonard | am 6. Dezember 2020

Hallo Thomas,
lieben Dank für die rasche Antwort! Da bin ich jetzt baff,
es gibt also tatsächlich keine offensichtliche Funktion.
Genau wie du sagst hab ich es auch schon bei anderen
Modellen in der SW-Ausführung gesehen – ich glaube
sogar nicht nur bei Durst. Bin mal gespannt ob sich dazu
noch jemand meldet. Mein Einfall war noch, dass es
vielleicht eine Fläche zu Anbringen von Aufklebern oder
Notizen ist? – Naja

Übrigens habe ich gestern, da ich noch überhaupt kein


weiteres Zubehör an Chemie habe, erste experimentelle
Prints mit Kaffee (unter Zusatz von Vitamin-C und
Waschsoda) gemacht.
Meine Frage dazu: Ich hatte leider weder etwas zum
Stoppen, noch zum Fixieren im Haus und habe die Prints
einfach ausgiebig gewässert. Was ist da eigentlich die
Konsequenz? Vermutlich, dass der Entwicklungsprozess
nicht zuverlässig gestoppt wurde und auch das restliche
Silber nicht ausgespült werden konnte, oder? Ich rechne
deshalb mal damit, dass die Bilder nach einer Weile
einfach grau werden?
LG – Leonard

Thomas (Admin)
Hallo Leonard, das Stoppbad ist hier gar nicht so wichtig.
Bei der Filmentwicklung kann man ja auch mit Wasser
stoppen. Nur saugt das Papier mehr Entwickler ein und
man verschleppt diesen in den Fixierer bzw. macht ihn
schneller „kaputt“. Da du ja aber gar keinen benutzt hast,
wird das Ergebnis sein, du schreibst es schon, dass das
Bild irgendwann grau wird, da sich auf deinem Papier nun
immer noch „Silber“ befindet, welches nicht entwickelt
wurde (weil durch das Negativ darüber nicht belichtet)
und nicht entfernt und irgendwann bei Licht grau werden
wird. Ein Fixierer fixiert ja nur, indem es nicht entwickeltes
bzw. nicht belichtetes Silber aus dem Papier „wäscht“.
Diese Chemie müsste zutreffender eigentlich
„Restsilberentferner“ heißen.

Am Rande: Fixiert man zu lange (richtig lange) entfernt


der Fixierer auch belichtetes bzw. entwickeltes Silber auf
dem Papier bzw. bleicht diese Stellen. Das hatte ich schon
aus Unachtsamkeit erlebt und man sieht dies dann daran,
dass feinste Himmelstrukturen plötzlich weg (= weiß)
sind.

Leonard | am 5. Dezember 2020

Hallo Thomas,

TOLLER Artikel. Ich arbeite mich gerade rein in die


Thematik Dunkelkammer, hab auch im Fotolabor schon
mehrmals vergrößert und stelle mir gerade die eigene
DuKa zusammen.

Habe mir dafür kürzlich einen SW-Vergrößerer gekauft


und habe eine (vielleicht etwas blöde) Frage, da ich bisher
nur mit Farbmischköpfen gearbeitet habe:

An meinem Durst M305 gibt es vorne an der Stelle, wo bei


dem Color-Head die Farbwahlräder sind, so ein Raster,
das ein bisschen dem Raster eines Histogramms ähnelt.
Das klingt vielleicht doof, aber ich habe nirgends einen
Hinweis gefunden, wofür dieses da ist – auch nicht in der
Anleitung.

Kannst du da etwas Licht ins Dunkel bringen? Hat das


eine Funktion in Zusammenhang mit Multigradefiltern die
man in die Schublade darunter einlegt?

Vielen Dank!
Leonard

Thomas (Admin)
Hallo Leonard, die Frage ist gar nicht so blöd: Denn ich
weiß es auch nicht. Ich vermute sogar, dies ist lediglich ein
80er Jahre Designelement. Ich kenne dieses Raster auch
von größeren Kondensor-Köpfen von Durst. Aber vielleicht
weiß hier ein anderer Leser mehr? Ich würde es auch
gerne wissen.

Stephan | am 24. November 2020


Hallo, wie ist denn die Vorgehensweise wenn man so ein
Bild machen möchte?

Das weisse Bild mit dem Mann darauf.


https://analoge-fotografie.net/inhalte/uploads/analogfoto-
3.jpg

Thomas (Admin)
Hallo, hier hatte ich drei Techniken angewandt:

1. Ich fertigte eine Papp-Schablone an, die alles um den


Mann herum abdeckte. Ich stellte also analog frei,
indem bei der Belichtung des Fotopapiers alles um
den Mann abgehalten / abgewedelt wurde = das
Papier blieb hier weiß. Da dies eine Schneelandschaft
war, musste ich hier nicht so präzise abwedeln.
2. Als nächstes belichtete ich einen schwarzen Rand
ein. Dies geht, indem man einen
Vergrößerungsrahmen benutzt, bei welchem die
Bildränder des Fotopapiers abgedeckt sind. In die
Mitte des (offenen) Rechtecks legte ich (nach der
Grundbelichtung)ein Rechteck aus Karton, welches
an jeder Kante nur einen Spalt frei ließ. Nun ging ich
mit der Taschenlampe über die vier Spalte und
belichtete so diese Ränder. Ich malte also sozusagen
mit der Taschenlampe auf dem Fotopapier schwarze
Linien.
3. Ich benutzte zur Entwicklung einen sogenannten
Lith-Entwickler. Dieser arbeitet relativ chaotisch,
körnig und kontrastreich. Daher ist auch die rechte
Seite des einbelichteten schwarzen Randes nicht
vollständig ausentwickelt (durch zu wenig
Bewegung), was mich damals nicht störte.

Letzteres ist nicht unbedingt nötig für die beiden ersten


Punkte.

Eva | am 25. Mai 2020

Hallo Thomas!

Tolle Seite!

Ich hab eine kurze (vielleicht blöde) Frage:


Ich würde gerne größere Fotos vergrößern ca. 40x50cm.
Aber ich schaff es bei nur bis zu einer Größe von ca.
25×25 scharzustellen, danach bleibts immer unscharf…
Ich verwende einen Durst 606 und in der Anleitung ist
sogar beschrieben, wie man den Kopf drehen kann um auf
den Boden zu belichten… Aber das bringt mir soweit
nichts – weil es leider nicht scharf wird.
Habe ein 6×6 Negativ und ein 75er Objektiv.
Bin nicht sicher ob ich etwas Grundsätzliches vergessen
habe oder ob das tatsächlich nicht funktionieren kann?
Vielleicht hast Du eine Idee?

Vielen Dank und liebe Grüße


Eva

Thomas (Admin)
Hallo Eva, so wie es ausschaut, hat dein Vergrößerer gar
keinen Balgen sondern ein fokussierbares Objektiv.
Offenbar scheint hier irgendwo ein Fehler zu stecken
(Objektiv lässt sich nicht weit genug ein- bzw. ausfahren).
Leider kenne ich das Gerät nicht im Detail und kann nicht
weiter helfen. Vielleicht hat es eine versenkte aber
drehbare Platine (runde Objektivhalterung). Dann bitte
einmal versuchen, das Objektiv von der anderen Seite
einzuschrauben bzw. die Platine zu drehen. Viele Grüße
zurück!

Götz | am 23. Mai 2020

Vielen Dank,

das ist eine hervorragende einführung für einen blutigen


anfänger wie mich.
Sehr motivierend!

Hoffe, ich kann bald eine vernünftige Frage stellen – wenn


ich eine geeignete Gerätschaft gefunden habe….

Klaus Schreiber | am 9. April 2020

Hallo,

ich betreibe seit über 20 Jahren eine s/w Dunkelkammer


mit drei verschiedenen Vergrößerern (KB, MF und GF). Ich
lasse nach dem Vergrößern das Stoppbad
(hochverdünnte Essigessenzlösung) und das Fixierbad in
den Schalen stehen.
Besteht eine Gefahr für die Linsen der
Vergrößerungsobjektive?
Bisher habe ich noch keine Veränderungen bemerkt.
In einem Mikroskopieforum hat jemand behauptet, dass
man den Trocken- und den Nassraum unbedingt trennen
sollte, wenn die Optiken keinen Schaden nehmen sollen.

Beste Grüße
K. S.

Thomas (Admin)
Hallo, eine interessante Frage!
Davon hatte ich all die Jahre noch nie etwas festgestellt
bzw. gehört. Ich kenne zwei Labore, wo auch im selben
Raum die Chemie steht und vergrößert wird. Allerdings
sind das auch keine winzigen „Mini-Räume“ und es wird
regelmäßig gelüftet (sollte man ja ohnehin tun). Die
Objektive / die Technik steht auch immer in einem
Abstand weg vom Nassbereich.
Es gab bei mir bisher nur ein einziges Mal Probleme mit
Linsen und Gasen: Das war ein Klebstoff bei einer Kamera.
Dieser sorgte dann tatsächlich für Nebel auf den
Objektiven. Sehr unschön. Aber hier war der Abstand
auch sehr, sehr gering und innerhalb der Kamera kann
natürlich nicht „gelüftet“ werden. Vom Prinzip her ist da
also etwas dran.
Hier würde ich mir jetzt aber keine Gedanken machen,
sofern der Raum regelmäßig gelüftet wird und die
Dunkelkammer nicht gerade ein stets abgeschlossenes
Parzellenklo ohne Fenster ist. Grundsätzlich sollte man
Chemieschalen bei Nichtgebrauch auch mit einem
„Deckel“ (z. B. Plastikplatte) abdecken, allein schon um
die Oxidation gering zu halten. Direkt unter dem
Vergrößerer / unter dem Objektiv würde ich aber auch
keine offene und gefüllte Chemieschale ruhen lassen.

Viele Grüße zurück

Thomas (Admin) | am 19. Oktober 2019

Hallo Ueli,

wenn du hier niemals ein frühzeitig erschöpftes Fixierbad


hattest, dürfte nichts dagegen sprechen. Denn das
Stoppbad ist ja eigentlich nur dazu da, den Fixierer zu
schonen, da er sich mit dem Entwickler nicht „verträgt“.
Ich selbst hatte bisher immer fertiges Stoppbad aus der
Flasche genommen, da es günstig ist und nicht in der
Nase kneift wie das Essig. Außerdem besitzt es einen
Farbindikator und warnt so vor Abnutzung.
Im Grunde könnte man ja ganz auf das Stoppbad
verzichten, verschleppt dann aber eben Entwickler in den
Fixierer, was diesem nicht gut tut aber welcher ja auch
den Entwicklungsprozess stoppt.

Nur bei der Filmentwicklung reicht mir immer schlichtes


Wasser zum Stoppen. Wasser reicht hier, um den Film in
der Dose gründlich vom (hier ja sehr verdünnten)
Entwickler zu säubern bzw. um diesen Prozess zu
stoppen.

Einen Nachteil wirst du bei deinem Prozess sicher nicht


haben. Ich teste das Fixierbad immer mit Filmstreifen auf
Funktion (Klärtest). Sollte der davor geschaltete Stopp-
Prozess nicht genügend Wirkung haben, sieht man ja
dann, ob der Fixierer schnell erschöpft.

Viele Grüße zurück!

Ueli | am 19. Oktober 2019

Hallo Thomas
Gratuliere zu dieser Seite. Hervorragend. Zwischen
Entwicklung und Fixierung
benütze ich seit bald 40 Jahren bei Film- und
Papierentwicklung ein Stoppbad mit verdünntem Eisessig.
Dies während etwa 10 Sekunden. Ist das eigentlich
korrekt?
Vielen Dank für Deine Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Ueli

Anonymous | am 25. Juli 2019

Vielen Dank für die schnelle hilfreiche Antwort!!

Thomas (Admin) | am 25. Juli 2019

Hallo, so wie es ausschaut, ist das ein Kondensor-


Vergrößerer für Kleinbildfilm. Wobei man das System bei
dem Typ von Durst offenbar (es gibt eine Anleitung im
Netz) auch tauschen konnte (Zubehör). Zubehör ist hier
auch das Stichwort: Es ist bei dem Angebot nicht
ersichtlich, ob der Standfuß dabei ist, die Filmbühne
(komplett), die Objektivplatte, ein Objektiv, der
Spulenkern bei der „Bonus“ Jobo-Dose. All diese Dinge
gehen bei solchen Funden gerne verloren. Wäre alles
komplett, wäre der Preis gut. Aber in der Ungewissheit
würde ich das nicht kaufen. Am Ende muss man min. noch
einmal genau so viel Geld für das nötige Zubehör
ausgeben. Das wäre gerade für den Anfang ärgerlich, wo
man doch gleich loslegen möchte.

Als Anfänger lieber auf ein Angebot warten, wo sich der


Verkäufer auch mit den Geräten auskennt bzw. alles
beschreibt und besser etwas mehr Geld investieren. Der
Verkäufer hier hat offenbar keinen Dunst von dem. Ist ja
nicht schlimm. Aber man kann dann vermutlich nicht
genau nachfragen.

Viele Grüße zurück!

Anfänger 1.0 :) | am 25. Juli 2019

Hallo Thomas,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!
Ich bin völliger Anfänger auf diesem Gebiet und suche
gerade nach einem geeigneten Vergrößerer. Bei Ebay
habe ich folgendes Angebot gefunden:
https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeigen/handarbeit-
basteln-kunsthandwerk-telgte/c282-l1304?
deletedAdRedirect=true
Handelt es sich hierbei um einen Kondensor oder um
einen Diffusor? Ist das ein gutes Starterpaket für einen
Anfänger?
Viele Grüße und vielen Dank!!!

Gideon J. | am 26. September 2018

Kurzer Nachtrag von mir als „Anfänger“, was die Wahl


zwischen Baryt- und PE-Papier angeht. Meine erste 2
Abzüge habe ich auf PE-Papier gemacht, jetzt mache ich
nur noch Baryt-Abzüge. Warum? Weil das Material einfach
schöner ist. Entgegen vieler Meinungen sieht man auch im
Bilderrahmen noch den Unterschied zwischen PE und
Baryt. Bei Baryt fällt einem die Offenporigkeit also die
Struktur, des Papiers auf, PE hat eine glatte Oberfläche.
Zugegeben: Dafür muss ich schon die Nase auf das Glas
des Rahmens drücken.

Vor Baryt braucht aber niemand Angst zu haben, auch ein


Anfänger nicht. Sehr viel mehr Utensilien, wie eine
Trockenpresse, braucht man auch nicht. Man braucht
hauptsächlich nur ein bisschen mehr Geduld. Wässern wie
PE, nur ein bisschen länger, aber nicht länger als eine
Stunde. Trocknen mit Aquarellklebeband, also die noch
nassen Abzüge auf eine Glasscheibe, das Fenster oder
die Fließen im Bad mit diesem weißen oder braunen
Papierklebeband festkleben, Tropfen vorsichtig mit einem
Farbroller, ja der aus dem Baumarkt, entfernen, 24
Stunden warten. Danach können die Abzüge vorsichtig
mithilfe eines Messers aus dem „Klebebandrahmen“
gelöst werden.
It‘s easy as that – und schöner!

Rita | am 25. Mai 2018

Hab besten Dank für den Tipp, Thomas!

Thomas (Admin) | am 18. Mai 2018

Hallo, ich denke, mehr als 30 € wird man für solch ein
Gerät nicht bekommen. Das hängt dann auch vom
Zustand und vom Zubehör ab. Ich würde es mittels Ebay
(Festpreis) versuchen oder Ebay-Kleinanzeigen. Man kann
sich auch im Aphog-Fotoforum anmelden, da es dort eine
entsprechende Gebrauchtkauf-Rubrik gibt (die man aber
nur nutzen- bzw. sehen kann, wenn man angemeldet ist).

Viele Grüße zurück!

Rita | am 18. Mai 2018

Hallo Thomas, ich habe einen alten Hansa Vergrößerer (S-


635) aus den USA, in OV mit Zubehör zu verkaufen.
Kannst du mir bitte weiterhelfen, wie und wo ich ihn
verkaufen kann? Im Voraus vielen Dank. VG, Rita

Thomas (Admin) | am 15. Mai 2018

Die kritische Chemikalie ist gebrauchtes Fixierbad, da sich


dort ein Silberanteil (aus den Filmen / Papieren heraus
gelöst) befindet. Es gibt Methoden zur Rückgewinnung
dieses Metalls bzw. zur Auffrischung des Fixierers. Das
dürfte allerdings für den „kleinen“ Anwender nicht
relevant sein. Stattdessen sollte man solche Chemikalien
sammeln und dem Sondermüll übergeben. In manchen
Großstädten gibt es hierzu an bestimmten Tagen im Jahr
„Mobile Sammler“ (z. B. wie hier), bei denen man
Kleinmengen (oft kostenlos) entsorgen kann.

Bei kleinen Chemiemengen (Ein-Literlösung) von


Entwickler und Stoppbad sehe ich keine Gefahr, wenn
man so etwas z. B. einmal in der Woche in den Abfluss
kippt (das gilt natürlich nicht mehr, wenn plötzlich jeder
dritte Bewohner einer Stadt selbst Fotos entwickeln
möchte). Der Schaden an den Bakterien in den Klärwerken
dürfte bei den vielen Reinigern und Haushaltschemikalien,
die täglich entsorgt werden, weit größer sein.

Ruth | am 14. Mai 2018

Wie werden verbrauchte Chemikalien richtig entsorgt?

Penny | am 7. Mai 2018

Ich werd es aklären, danke!

Dank dem Video weiss ich, dass meine Agfa abgesehen


von den Lichtdichtungen die letzten 60 Jahre gut
überstanden hat. Werde morgen einen Testfilm
verknipsen, aber ich denke, sie wird mir viel Freude
bereiten, danke auch dafür!

Leider entwickle ich meine Filme noch nicht selbst, bin mir
aber sicher dass Du auch dazu hier auf dem Forum ein
super Einstiegsartikel/ -video verfasst hast

Thomas (Admin) | am 7. Mai 2018

Hallo nochmal! Ja, das hatte ich tatsächlich falsch


verstanden. passende Einlegemasken hatte ich mir für
meine Bildbühne aus dünnem aber starkem Kunststoff
gefertigt. Das war einmal ein Schieber einer
Planfilmkassette. Mit dem Cutter ging das sehr schwer.
Idealerweise macht man so etwas mit einem „Dremel“.
Karton würde ich hierfür nicht nehmen: Der wird
durchhängen. Das darf er natürlich nicht. Das Negativ
muss absolut plan liegen. Vielleicht ist es auch sinnvoll,
sich solche Masken über Dienste wie den
Frontplattendesigner anfertigen zu lassen. Ist halt nur die
Frage, ob es da genügend dünnes Material für deine
Bühne gibt.

Eine neue gebrauchte Kamera würde ich immer mit S/W-


Film testen (siehe auch Kamera testen). Denn: Bei
Kleinbild brauch ich nur einen Teils des Filmes für den
Test verwenden bzw. im Dunkeln abschneiden. Siehe auch
Tipp Nr. 19 Film aus der Kamera schneiden. Das geht
natürlich nur, wenn man die Filme selbst entwickelt.

Viele Grüße zurück!

Penny | am 7. Mai 2018

Hallo nochmals
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Die
NegativBÜHNE ist vorhanden, nur die Masken/ Einlagen
fehlen! Falls ich Dich richtig verstanden habe nimmst Du
dafür mit Cutter zugeschnittenen Plastik? Könnte das
auch mit dickem, schwarzen Karton gehen? Und hast Du
einfach die ‚Masse‘ der Schublade genommen oder sind
die Masken (oder Einlagen) genormt irgendwie? Ich würde
Dir ja Fotos resp. die Gebrauchsanweisung mit Bilder der
fehlenden Teile zu Anschaungszwecken anhängen, das
scheint aber leider nicht zu gehen.

Danke auf jeden Fall für Deine prompte Antwort und Hilfe!
Da ich blutiger Anfänger bin, bin ich froh um jede Hilfe.

Ich habe noch eine ganz andere Frage: Ich habe dieses
Wochenende am Flohmarkt eine neue Kamera erworben.
Würdest Du diese mit einem SW-Film oder einem Farbfilm
austesten, und warum?

Liebe Grüsse & Danke nochmals

Thomas (Admin) | am 4. Mai 2018

Hallo und vielen Dank erst einmal, ich hatte vor diesem
Durst bisher nicht gestanden. Dass die Negativbühne
fehlt, ist natürlich dumm. Idealerweise fertigt man sich
hierzu mit einem 3D-Drucker eine entsprechende an mit
Ober- und Unterschale und mit Vertiefungen, wo man
passendes Glas bzw. AN-Glas einlegen- bzw. fixieren
kann. Doch dazu müsste man erst einmal zumindest eine
entsprechende Datei haben. Ich würde hier erst einmal
tatsächlich einen Prototypen aus einem Material
herstellen, welches sich gut mit Säge und Cutter
bearbeiten lässt (ich weiß leider nicht, was sich hier
anböte). Bisher habe ich nur Erfahrungen mit vorhandener
Bühne aber fehlenden Einlagen. Diese Einlagen sind im
einfachsten Fall (AN-) Glas oder ansonsten (so hatte ich
es gemacht) Plastik, welches ich mit einem Cutter bzw.
einer feinen Säge zurecht geschnitten hatte.
Um unerwünschte Lichtaustritte zu vermeiden, kann man
zunächst, klar, Karton nutzen. Sieht halt nicht gerade gut
aus. Zur Original-Ersatzteilbeschaffung kann ich leider
auch nichts beisteuern. Wichtig ist ja in allen Fällen, dass
das Negativ plan aufliegt und kein Licht an den Seiten
heraus scheint.

Viele Grüße!

Penny | am 4. Mai 2018

Hi!
Ich habe eine vielleicht etwas komische Frage. Ich bin fast
fertig ausgestattet (bis auf das Entstauben des Raumes
vor dem Einrichten ;)), habe jetzt aber mit etwas
Schrecken festgestellt, dass ich meinen Durst M700 ohne
Negativmasken bekommen habe. Generell wäre das ja
nicht so ein Problem, nur ist dieses Modell darauf
angewiesen, da die Glasplatten des Schiebers nicht in
direktem Kontakt stehen. Das bedeutet, dass relativ viel
Streulicht vorne (nur gegen mich, nicht auf den Seiten)
herausstrahlen kann. Ich habe bisher nur herausgefunden,
dass es sich um Masken der Aumet-Serie handelt, habe
aber auch nach ausgedehnter Suche auf Auktionsseiten
leider nichts gefunden. Hast Du irgend eine Ahnung, wo
ich die finden kann? Oder kann ich auch versuchen mit
Karton etwas zu basteln?

So oder so vielen lieben Dank für Deinen Artikel, er hat mir


wirklich geholfen!

Thomas (Admin) | am 10. Februar 2018

Hallo, solche Arretierungsclips habe ich selbst noch


nirgendwo gesehen. Alle Vergrößerungsrahmen, die ich
bisher in den Händen hatte, hatten wackelige Bänder. Ich
fixiere diese immer mit (Krepp-) Klebeband. Vielleicht
kann man dies auch mit starken und flachen Magneten
eleganter lösen. Zumeist nutze ich aber dünnen aber sehr
festen (fast wie Kunststoff) Karton, in den ich mit einem
scharfen Cuttermesser den gewünschten Bildausschnitt
exakt hinein geschnitten hatte:
Diesen Karton kann man dann noch an den Kanten mit
Klarlack bestreichen, damit sie nach einiger Zeit nicht
beschädigt werden. Ich habe mehrere dieser Kartons und
lege sie einfach in meine Vergrößerungskassette ein,
darunter dann das Fotopapier. Die Maskenbänder drücken
Karton und Papier schön herunter. Auf diese Weise erhalte
ich stets exakt gerade Bildausschnitte bzw. weiße Ränder.

HL | am 4. Februar 2018

Hallo,
ich habe eine Frage zum Vergrößerungsrahmen. Ich hatte
irgendwo mal gelesen, dass es auch Fotoklammern/-clips
gibt, um diesen Rahmen zu fixieren. Auf deinen Bildern
sieht es so aus, als wenn du Klebeband verwendet
hättest? Gibt es da auch andere Alternativen? Mir fällt
leider der Name nicht mehr ein, so dass ich diese
Klammern auch nicht bestellen kann, aber ich kann sie
auch nicht finden. Hast du noch eine Idee?
Liebe Grüße!

Thomas (Admin) | am 26. Dezember 2017

Hallo, für manche Papiere (z. B. Fomabrom) wird vom


Hersteller ausdrücklich „Rot“ als Farbe des
Dunkelkammerlichts empfohlen. Natürlich kann man auch
ein anderes ausprobieren, indem man einen richtigen
Schleiertest macht. Aber es ist richtig: Rotes Licht täuscht
den Betrachter, insbesondere, was den Kontrast der Bilder
betrifft. Bei Rot sieht alles viel kontrastreicher aus. Daher
sollte man eigene S/W-Abzüge (bzw. die Teststreifen) nur
bei Tageslicht und im trockenen Zustand (insbesondere
bei Barytpapier) betrachten.

Klaus Ostertag | am 21. Dezember 2017

betr. DUKA-Lampe: bitte KEIN(!)Rotlicht, sondern eine


Lampe mit Gelb/Grün-Filter
verwenden. Dies konnte man schon vor 50 Jahren in
jedem Fachbuch nachlesen! Rotlicht täuscht
verstärkte Kontraste vor. Ich selbst benutze die JOBO
Maxilux für SW und Color.
Aber die verschiedenen Abhandlungen über Silverfast
haben mir sehr geholfen (besitze die
Archive Suite und hatte große Schwierigkeiten, mich in die
Software einzuarbeiten).
Viele Grüße

Milan Horacek | am 9. April 2017

Hallo,
respekt, Sie haben eine sehr gute Einführung in die
Herstellung und Prozess der analoge Fotografie.

M.H.

Haben Sie / hast Du Fragen, Anmerkungen, Kritik zu


diesem Beitrag?

Der Autor dieser Seiten ist Thomas.


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