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Jesus sehen hören - verinnerlichen - handeln

2 Das Wort (Logos) wurde Fleisch


Bibellese: Psalm 2; Jesaja 6-12; Matthäus 1-2; Lukas 1-2, Johannes 1
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
… sondern er entäusserte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes
an und wurde wie die Menschen43; und in seiner äusseren Erscheinung
als ein Mensch erfunden, … Phil 2:7-8a
Und das Wort (Logos) wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir
sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Va-
ter, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1:14
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die obigen Verse bilden den Start für die zweite Diskussionsrunde. Eine
weitere These steht aufgrund dieser beiden Bibelstellen im Raum:
In Jesus Christus hat Gott menschliche Gestalt bei der Zeugung
durch den Heiligen Geist in der Jungfrau Maria angenommen: eine
Person, zwei unvermischte Naturen, nämlich vollkommen Mensch,
ohne seine göttliche Natur zu mindern.

2.1 Von der Jungfrau Maria geboren


Incredula eröffnet die Diskussion mit der provokativen Feststellung: «Die
Jungfrauengeburt ist doch ein Ammenmärchen. Das glaubt in der heutigen
aufgeklärten Welt kein Mensch mehr.»
Mein treuer Gefährte Verus versucht dieser Aussage zu begegnen: «Die
Menschwerdung ist wohl eines der grössten Wunder: Gott nimmt die Ge-
stalt seines Geschöpfes, des Menschen an. Wir versuchen im nachfolgen-
den diesem Geheimnis durch die Schrift etwas näher zu kommen.

43w. wurde in Gleichgestalt der Menschen. »Gleichgestalt« (gr. homoioma) drückt Gleich-
heit in bestimmten Dingen aus, aber nicht völlige Gleichheit. Christus wurde Mensch, aber
ohne die Sündennatur des Menschen.

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Über die Präexistenz von Jesus Christus in der zweiten Person der Gottheit,
dem Logos, haben wir in der letzten Diskussionsrunde nachgedacht. In Jo-
hannes 1:14 nennt uns Johannes in schlichten Worten die Tatsache, dass
dieser ewige Logos Fleisch d.h. Mensch geworden ist. Dies beinhaltet eine
Entäusserung, ein sich selbst Erniedrigen. Der Schöpfer nimmt Gestalt des
Geschöpfes an und verhüllt seine glänzende Herrlichkeit. Die meisten Men-
schen seiner Zeit erkannten Ihn nicht, wer Er wirklich war. Sie sahen nur
den Zimmermann aus Nazareth. Die meisten Menschen sehen in Jesus nur
einen guten, vorbildlichen Menschen und Religionsstifter.
Die Entäusserung, wie sie in Philipper 2 beschrieben ist, hat die Frage auf-
geworfen, ob der Logos Bereiche Seiner göttlichen Eigenschaften im Him-
mel zurückgelassen hat. Die so genannte kenotische44 Theologie bejaht
dies. Die orthodoxe Theologie hat dies aber immer verneint. Jesus Christus
hat als Sohn Gottes mit Seiner göttlichen Natur alle Seine göttlichen Eigen-
schaften und ist somit völlig wesensgleich mit Gott dem Vater und Gott dem
Heiligen Geist.
Im AT ist das Kommen Gottes in der Gestalt des Messias durch die Jung-
frauengeburt bereits angekündigt. Im so genannten Protoevangelium45 le-
sen wir die Worte Gottes:
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen dei-
nem Samen46 und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du
wirst ihn in die Ferse stechen. 1 Mos 3:15
Der entscheidende Ausdruck ist in «ihrem Samen». In jedem anderen Falle
ist immer die Rede vom Samen des Mannes. Samen als bildlicher Ausdruck
für Nachkommen. Hier verwendet der Geist Gottes bewusst «ihren» und
dies in Einzahl, nämlich als der Nachkomme Evas, der Frau. Der zukünftige
Retter ist somit von der Frau, jedoch nicht von männlichen Samen.

44 Aus dem gr. kenosis - leer werden, entäussern


45
dem ersten Evangelium
46 Ausdruck für Nachkommen

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Ich will den Ratschluss des Herrn verkünden; er hat zu mir gesagt: »Du
bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Ps 2:7
In Psalm 2 nimmt David das Thema der geistlichen Sohnschaft des von
Gott abhängigen Königs auf. Prophetisch hat der Geist Gottes durch ihn
von Jesus Christus gesprochen. Gott der Vater sagt hier zum Logos, vo-
rausschauend auf den wunderbaren Moment der jungfräulichen Zeugung
durch die Kraft des Heiligen Geistes in Maria: «Du bist mein Sohn, heute
habe ich dich gezeugt». Ab diesem Moment der Zeugung besteht die Be-
ziehung von Vater und Sohn, die willentliche Unterordnung und Abhängig-
keit (siehe dazu 1 Kor 11:3). Sein unendliches göttliches Wesen ist nun
vereint mit der endlichen menschlichen Natur.
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau
wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Na-
men Immanuel (was übersetzt Gott mit uns heisst) geben. Jes 7:14
Diese Prophezeiung wurde mehr als 700 Jahre vor der Geburt Jesu dem
Jesaja gegeben. Die Jesaja-Schriftrolle, welche in Qumran gefunden
wurde, ist eine Abschrift, welche mehr als 100 Jahre vor Christus geschrie-
ben wurde. Somit ist bewiesen, dass dieser Vers nicht durch Christen spä-
ter angepasst worden ist. Namen sagten in der Antike immer etwas über
den Charakter bzw. den Wunsch der Eltern über ihr Kind aus. Der Sohn
Gottes erhielt den Rufnamen Jesus (siehe Mt 1:21), was aus dem Hebräi-
schen abgeleitet «Gott (Jahwe) ist Retter» bedeutet. Immanuel ist sozusa-
gen ein Beiname, welcher Seine Gottheit ausdrückt. Es ist nicht nur, dass
Jesus besonders von Gott gesegnet war und durch seinen Präsenz ge-
wisse Eigenschaften Gottes sichtbar und nahe geworden sind oder der Se-
gen Gottes besonders erfahrbar wurde. Nein, Immanuel heisst, dass Gott
selbst unter den Menschen wohnte. Ein für uns nicht vollständig fassbares
Wunder.
Ein weiterer indirekter Hinweis auf die Jungfrauengeburt liegt im Fluch, wel-
cher Gott auf Jechonja47 gelegt hat:

47 siehe geschichtlicher Kontext unter 2. Könige 24:8-16

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So spricht der Herr: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen
Mann, der sein Leben lang nicht gedeihen wird; ja, keiner seiner Nach-
kommen wird gedeihen, dass er auf dem Thron Davids sitzen und weiter-
hin über Juda herrschen könnte! Jer 22:30
In der Genealogie von Joseph erscheint Jechonja (Mt 1:11). Da Joseph
aber nur der legale und nicht der biologische Vater ist, hat sich diese Pro-
phetie auf wundersame Weise erfüllt.
Im NT wird die Jungfrauengeburt sowohl von Lukas als auch Matthäus klar
bezeugt:
Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt
Galiläas namens Nazareths gesandt, zu einer Jungfrau, die verlobt war
mit einem Mann namens Joseph, aus dem Haus Davids; und der Name
der Jungfrau war Maria. Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei
gegrüsst, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den
Frauen! Als sie ihn aber sah, erschrak sie über sein Wort und dachte dar-
über nach, was das für ein Gruss sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte
dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du
wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den
Namen Jesus geben. Dieser wird gross sein und Sohn des Höchsten ge-
nannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David
geben; und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein
Reich wird kein Ende haben. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann
das sein, da ich von keinem Mann weiss? Und der Engel antwortete und
sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft
des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige,
das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Lk 1:26-35
Maria war wie alle anderen Menschen mit einer sündhaften Natur48 behaf-
tet. Sie war jedoch gerechtfertigt durch den aufrichtigen Glauben in den
wahren Gott. Sie lebte auch in praktischer Gottesfurcht und innerer Ge-
meinschaft mit Gott. Sie wurde von Gott für diesen speziellen Dienst aus-
erwählt und sie ist dadurch zu einer speziell gesegneten Frau geworden (Lk

48 siehe dazu die klaren Aussagen in Röm 3:9-20

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1:42). Es ist aber wichtig nochmals festzustellen, dass eine Lehre der un-
befleckten Empfängnis49 falsch ist. Die Bibel gibt keinen Anhaltspunkt, dass
Maria von der Erbsünde frei geblieben sei. Sie selbst anerkannte im be-
kannten Magnificat50, dass Gott der Herr ihr Retter ist, welchen sie ja bei
sündlosem Zustand nicht benötigen würde:
Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut
sich über Gott, meinen Retter, Lk 1:46b-47
Später im Aufbau und der Ausbreitung der Gemeinde hatte sie keinen spe-
ziellen Auftrag mehr. Sie ist auch nicht in den Himmel aufgefahren51, son-
dern starb wie alle anderen Jünger auch. Jetzt ist sie in der Schar der er-
lösten Seelen im Himmel und hat keinen vermittelnden Auftrag. Unser ein-
ziger Mittler zwischen Menschen und Gott ist und bleibt Jesus Christus (1
Tim 2:5). Wir dürfen auch nicht zu ihr beten. Wir beten gemäss den Anwei-
sungen in der Bibel zu Gott, Gott dem Vater und zu Jesus Christus.
Sie war verlobt mit Joseph. Und da sie beide rein vor Gott sein wollten,
hatten sie auch noch keine sexuelle Vereinigung. Maria war sehr wohl «auf-
geklärt», wie die Kinder entstehen und auf die Welt kommen. Deshalb auch
die berechtigte Frage, wie das denn gehen sollte, da sie ja noch Jungfrau
war. Da wird ihr geoffenbart, dass die Zeugung übernatürlich, d.h. durch
Gottes Geist erfolgt. Wie das genetisch funktionierte wird uns nicht offen-
bart und ich denke, dass wir dies auch nicht wissen müssen. Tatsache ist,
dass Jesus vollständig Mensch ist.

49Wie sie die römisch-katholische Kirche anhand von Traditionen seit dem 10. Jahrhundert
und der Erhebung zum Dogma durch Papst Pius IX 1854 lehrt.
50Aus dem lateinischen «Magnificat anima mea Dominum»: meine Seele preist den Herrn;
ein Lobgesang von Maria in Lukas 1:46-55.
51Diese falsche Lehre ist erstmals im 6. Jahrhundert bezeugt und wurde 1950 von Papst
Pius XII als kirchliches Dogma der röm.-kath. Kirche erhoben. Es wird jährlich am 15.Au-
gust gefeiert.

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Jesus ist der einzige Mensch, bei welchen die Sünde nicht als Erbe mitge-
geben wurde. Nur so konnte er als das makellose Lamm52 das Opfer für
uns werden.
Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Win-
deln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Her-
berge. Lk 2:7
Der Schöpfer des Universums, durch welchen und für welchen alles er-
schaffen ist gemäss Kolosser 1:16, liegt als bedürftiges Kind in Windeln
gewickelt in einer Futterkrippe. Es gab keinen Platz für Ihn. Wie tragisch auf
der einen Seite. Andererseits welche Wunder der Erniedrigung.
Der Bericht von Matthäus zeigt dieselbe Begebenheit mehr aus Sicht von
Joseph. Dass er nicht der Vater war, zeigt sich in seiner Absicht, sich von
Maria zu trennen.
Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine
Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen
waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden
war Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffent-
lichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.
Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des
Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht,
Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das
ist vom Heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst
ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren
Sünden. Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr
durch den Propheten geredet hat, der spricht: »Siehe, die Jungfrau wird
schwanger werden und einen Sohn gebären; und man wird ihm den Na-
men Immanuel geben«, das heisst übersetzt: »Gott mit uns«. Als nun Jo-
seph vom Schlaf erwachte, handelte er so, wie es ihm der Engel des
Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich; und er erkannte sie

52 Siehe die Stellen zur Sündlosigkeit Jesu: Joh 8:46; 2. Kor 5:21; Hebr 4:15; 1. Petr 2:22.
Bezüglich des Opferlammes werden wir in einer späteren Diskussionsrunde uns noch ver-
tieft unterhalten.

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nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er gab ihm
den Namen Jesus. Mt 1:18-25
Nicht nur heute glauben viele Menschen nicht, dass Jesus übernatürlich
durch Gott selbst gezeugt worden ist. Auch zurzeit Jesu dachten wohl die
meisten, dass Joseph und Maria die sexuelle Vereinigung vorweggenom-
men hatten und dann, als ein Kind unterwegs war, geheiratet haben. Dies
kommt indirekt in der Anspielung der führenden Juden zum Ausdruck:
Wir sind doch schliesslich nicht im Ehebruch gezeugt worden. Joh 8:41b53
Jesus macht ihnen klar, dass ihr rebellisches Herz zeigt, dass sie geistliche
Kinder des Teufels sind. Um sich zu rechtfertigen, zeigen sie ihren Vorzug
gegenüber Jesus auf: ‘Wir sind ehelich gezeugt worden, du aber unehelich,
was willst du uns denn überhaupt sagen.’»

2.2 Vier Evangelienberichte - Ein Evangelium


Skeptikus meldet sich wieder zu Worte: «Die Bibel enthält ja vier sich zum
Teil widersprechende Berichte über Jesus. Wie kann man da sicher sein,
was denn nun stimmt?»
Severus nimmt sich des Themas gerne an: «Vier biographische Berichte
geben uns Aufschluss über das Leben von Jesus auf dieser Erde. Jedes
dieser Evangelien hat einen bestimmten Fokus bzw. Schwerpunkt. Sie wi-
dersprechen sich dabei nicht, sondern ergänzen einander:
 Matthäus: Jesus als der neue Moses und König, als legaler Sohn54
von Joseph mit Anrecht auf den Thron Davids55 und somit Sohn
oder Spross (gem. Jes 11:1) Isais56. Die Kapitel 1 und 2 beleuchten

53
Übers. «Hoffnung für Alle»
54Obschon Joseph nicht der biologische Vater ist, waren er und Maria zum Zeitpunkt der
Geburt Jesu verheiratet, womit Jesus legal und nicht etwa adoptierter Sohn von Joseph
wurde.
55Siehe dazu den Stammbaum im Kap. 1, welcher von Abraham ausgehend über die Kö-
nigslinie Davids und Salomons geht.
56 Isai (Jesse, hebr. Jischaj) ist der Vater von David.

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die Zeit der Geburt Jesu und deren Begleitumstände aus Sicht von
Joseph bzw. mit dem Interesse am Königtum.
 Markus: Jesus als unermüdlicher Diener Gottes. Das Evangelium
spricht die Geburt und Kindheit Jesu nicht an, sondern startet direkt
mit dem öffentlichen Dienst.
 Lukas: Jesus als Mensch, Sohn des Menschen, Sohn Davids nach
menschlicher Abstammung57, Sohn von Maria. Die Kapitel 1 und 2
gehen auf die Umstände der Geburt von Jesu aus Sicht der Maria
ein, um zu zeigen, dass Jesus wahrer Mensch ist. Kapitel 3 gibt uns
bezeichnenderweise den Stammbaum Jesu über Maria zurück bis
zu Adam, dem ersten direkt von Gott erschaffenen Menschen, wie-
der.
 Johannes: Jesus als Sohn Gottes. In diesem Evangelium werden
keine Details zur Geburt gegeben, sondern die Feststellung, dass
der ewige Logos (2. Person der Gottheit) Fleisch (d.h. Mensch) ge-
worden ist.
Es ist wie in einer Zeugenaussage zu einem Unfall. Jeder Beteiligter hatte
einen anderen Blickwinkel und nahm das Geschehene z.T. anders wahr.
Scheinbare Widersprüche lassen sich dabei meist einfach durch einen
Blickwechsel erklären. Dazu ist zu erwähnen, dass die Schreiber der Evan-
gelien nicht einen Polizeibericht verfassten, sondern geführt durch den Hei-
ligen Geist das niederschrieben, was für den Charakter des Evangeliums
relevant ist.
Die Menschwerdung Jesus ist ein einzigartiges und einmaliges Wunder.
Wir können dies mit dem Verstand nicht völlig erfassen. Der ewige Logos
Gottes wurde Mensch womit Jesus Christus sowohl 100% Mensch als auch
100 % Gott ist. Eine Person jedoch zwei unvermischte Naturen, die unbe-
grenzte göttliche und die begrenzte menschliche. Seine Menschwerdung
ist unmittelbar mit dem Zweck Seines Lebens verbunden:

57Über Maria ist Jesus auch Sohn Davids, jedoch nicht über die Königslinie (siehe Lk.
3:23-38).

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Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich ver-
kündige euch grosse Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll. Denn
euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Chris-
tus, der Herr. Lk 2:10-11
Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder58 zur
Busse. Mk 2:17b
… denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu
retten, was verloren ist. Lk 19:10
… ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss
haben. Joh 10:10b
Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich
glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Joh 12:46
Auf die Funktion als Retter werden wir in der Passion Christi vertieft zu
sprechen kommen.»

2.3 Sohn Gottes


Minerva räuspert sich und wendet ein: «Dass Jesus gelebt hast ist wohl
geschichtlich erwiesen. Aber der Anspruch Sohn Gottes im Sinne von Gott
selbst zu sein, ist gemäss der historisch-kritischen Jesusforschung als
überholt zu betrachten.»
Timotheus fühlt sich mit dieser Aussage herausgefordert: «Es ist natürlich
eine Frage, wie wir die Bibel in ihrer Inerranz59 beurteilen. In meinen weite-

58
Gemäss Römer 3:10-18 sind wir alle Sünder, es gibt keine Gerechte, nur solche, welche
durch den verfinsterten Verstand sich in ihren eigenen Augen gerecht sehen.
59Die Ansicht, dass die Schreiber der biblischen Schriften (so genannte Autographen)
göttlich inspiriert wohl ihren eigenen Stil hatten, jedoch im Inhalt ohne Fehler waren. In den
späteren Abschriften haben sich wohl Abschreibfehler eingeschlichen. Die Textkritik kann
uns hier aber einen guten Dienst erweisen und wir dürfen sagen, dass wir heute zu ca.
99% den ursprünglichen Text in Händen halten.

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ren Argumentationen gehe ich davon aus, dass die Heiligen Schriften gött-
lich inspiriert (siehe 2 Tim 3:14-17) und wahr sind. Betrachten wir die zent-
ralen Prophezeiungen Jesajas auf den Messias hin:
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau
wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Na-
men Immanuel geben. Jes 7:14
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herr-
schaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunder-
barer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater (Begründer/Vater der ewig an-
dauernden Zeit), Friedefürst. Jes 9:5
Und es wird ein Zweig hervorgehen aus dem Stumpf Isais60 und ein
Schössling hervorbrechen aus seinen Wurzeln. Und auf ihm wird ruhen
der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist
des Rats und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.
Jes 11:1-2
Das Buch Jesaja wird zu Recht das Evangelium im AT genannt. Es spricht
in überschwänglichen Worten prophetisch vom kommenden Messias, wel-
cher in menschlicher Abstammung Sohn Davids ist und gleichzeitig Imma-
nuel (Gott mit uns), starker Gott, Ewig-Vater, was Begründer oder Schöpfer
der geschaffenen und nun ewig andauernden Zeit meint. In der Zeugung
durch den Heiligen Geist ist der Logos im Menschen Jesus Christus Sohn
Gottes geworden. In freiwilliger Abhängigkeit und inniger Beziehung durch-
drungen durch die Agape61-Liebe.
Das Evangelium von Johannes fokussiert speziell auf den Aspekt der Gott-
heit von Jesus als Sohn Gottes.
Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoss des
Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben. Joh 1:18
Es heisst hier nicht, «der im Schoss des Vaters war». Es ist in Gegenwart
geschrieben. In der göttlichen Natur war Jesus seit der Zeugung als der

60
Isai war Vater von David.
61 aus dem griechischen Wort für aufopfernde, selbstlose Liebe: Agape

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eingeborene oder einziggeborene Sohn Gottes im Schoss Seines Vaters.


Diese geheimnisvolle Durchdringung hat Jesus später dargelegt: «Ich in
Ihm und Er in mir» (siehe Joh 14:10).
Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes
ist. Joh 1:34
Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes,
du bist der König von Israel! Joh 1:49
Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast
Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der
Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes! Joh 6:68-69
Sie (Martha) spricht zu ihm: Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus
bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Joh 11:27
Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit
der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Joh 14:13
Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem
Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat!
Joh 19:7
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus,
der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in sei-
nem Namen. Joh 20:31
Der Ausdruck „Sohn Gottes“ drückt einerseits die innige Beziehung zwi-
schen Jesus Christus und Gott dem Vater aus. Hier können wir nur in be-
stimmten Momenten wie z.B. dem hohepriesterlichen Gebet (Joh 17) hin-
einschauen. Andererseits drückt «Sohn Gottes» Seine göttliche Natur,
Seine Beschaffenheit aus: rein, vollkommen, gütig und voll Liebe und doch
ewig, allmächtig usw. Wenn wir an Christus gläubige Menschen als Kinder
(Söhne und Töchter) Gottes bezeichnet werden, dann aufgrund der Wie-
dergeburt (siehe Joh 1:12;3:3-8) durch Glauben allein aus Gnade. Jesus
aber ist „von Natur aus“ Gottes Sohn, wir hingegen sind in Raum und Zeit
nach unserer natürlichen Geburt zu Kinder Gottes gemacht (siehe Röm
8:15) worden.»

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2.4 Sohn des Menschen


Paulus, der kleinste in der Runde, meldet sich mit einer Frage: «Wir haben
nun vom Sohn Gottes gehört. Jesus nennt sich aber vielfach selbst Sohn
des Menschen. Gibt es da nicht einen Widerspruch?»
Katharina, unsere auf innere Reinheit bedachte Diskussionsteilnehmerin,
fühlt sich direkt angesprochen: «Sohn des Menschen ist ein Titel für Jesus
mit einer tiefen Bedeutung. Ich versuche dies mit ein paar Bibelstellen zu
erhellen:
Was ist der Mensch (der schwache, sterbliche Mensch), dass du an ihn
gedenkst, und der Sohn des Menschen (Titel des Messias), dass du auf
ihn achtest? Du hast ihn ein wenig (kurze Zeit) niedriger gemacht als die
Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum
Herrscher über die Werke deiner Hände gemacht; alles hast du unter
seine Füsse gelegt: Ps 8:5-7
Der Schreiber des Hebräerbriefes bezieht sich in 2:5-9 explizit auf Jesus,
als die Erfüllung dieses im Psalm 8 erwähnten Sohn des Menschen. Es
spricht die Menschwerdung und das vollständig Mensch sein an, mit all den
räumlichen und zeitlichen Begrenzungen, welche dies beinhaltet. Für kurze
Zeit war Er geringer als die mächtigen Engel im Himmel. Wie wir bei der
Auferstehung weiter beleuchten, wurde Jesus Christus aber danach über
alles gesetzt und zwar als auferstandener Mensch. Der Titel Sohn des Men-
schen bringt uns Jesus näher. Er ist einer von uns, Er nennt uns Seine
Brüder (siehe Mt 25:40; Röm 8:29; Hebr 2:11-12;17). Nur als wahrer
Mensch konnte Er das stellvertretende Opfer in Golgatha werden.
Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken
des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu
dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herr-
schaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Spra-
chen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht
vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen. Dan 7:13-14

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Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Künftig
werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht
und kommen auf den Wolken des Himmels! Mt 26:64
Daniel sah den erhöhten Sohn des Menschen, welcher kommen wird, um
die Herrschaft sichtbar für alle zu übernehmen. Jesus hat vor der jüdischen
Elite klar auf die Stelle in Daniel Bezug genommen und den messianischen
Titel für sich in Anspruch genommen. Sie konnten es nicht fassen, dass der
Messias zuerst als der leidende, erniedrigte Sohn des Menschen gekom-
men ist. Er ist jedoch von Gott bestimmt, Richter über die Lebendigen und
Toten zu sein (Apg 10:42). Bevor Er aber als verherrlichter Mensch richten
wird, hat Er die Erniedrigung und den Dienst für uns auf sich genommen:
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen
zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld
für viele. Mk 10:45
Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des
Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er
sein Haupt hinlegen kann. Lk 9:58
… denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu
retten, was verloren ist. Lk 19:10
Bevor Jesus erhöht werden konnte, kam Er, um uns zu dienen. Er nahm
nichts in Anspruch, was Ihm eigentlich gehörte. Alle Schreiber der Evange-
lien zeigen immer wieder mit einfachen Worten auf die Menschheit Jesu. Er
hatte Hunger (Mt 21:18), war müde (Joh 4:6), weinte (Joh 11:35): ein
Mensch wie wir und doch ganz anders, nämlich ohne Sünde (1Pe 2:22):
Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinweg zuneh-
men; und in ihm ist keine Sünde. 1 Joh 3:5
Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde ge-
macht, damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden. 2 Kor 5:21
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte
mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden
ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. Hebr 4:15

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Als einziger Mensch konnte er seine Mitmenschen fragen:


Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Joh 8:46a
Selbst Pilatus musste ausrufen:
… ich finde keine Schuld an ihm. Joh 19:6b
Jesus war als Mensch so, wie Gott sich dies für die Menschen ausgedacht
hatte. Er war der einzige vollkommene Mensch, der auch nicht sündigen
konnte, weil keine Anlage zur Sünde in Ihm war. Adam und Eva waren voll-
kommen geschaffen worden, die Anlage zum Sündigen war jedoch in ihnen
vorhanden und somit fielen sie auch bei der ersten Versuchung. Jesus
wurde als Mensch den grössten Versuchungen in den schlechtesten Um-
ständen ausgesetzt, sie fanden aber in Ihm keinen „Verbündeten“ (siehe Mt
4:1-11; Lk 4:1-13). Er, der zweite bzw. letzte Adam (siehe dazu Röm 5:12-
15; 1 Kor 15:45-47) ist der Mensch, welcher alles erfüllte, was Gott sich für
den Menschen gedacht hatte.
Als Sohn des Menschen ist Jesus als vollkommener und nun verherrlichter
Mensch als Herrscher und Richter über alle Menschen gesetzt:
Und ich wandte mich um und wollte nach der Stimme sehen, die mit mir
redete; und als ich mich umwandte, da sah ich sieben goldene Leuchter,
und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der einem Sohn des Men-
schen glich, bekleidet mit einem Gewand, das bis zu den Füssen reichte,
und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel. Offb 1:12-13
Und ich sah, und siehe, eine weisse Wolke, und auf der Wolke sass einer,
der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine
goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Offb 14:14
Jesus ist uns als Mensch ein Vorbild, welches wir nachahmen dürfen bzw.
sollen:
denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie
ich an euch gehandelt habe. Joh 13:15
Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus
bin! 1 Kor 11:1

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‘Sohn des Menschen’ ist somit ein Titel für Jesus, um einerseits seine voll-
kommene Menschheit auszudrücken und andererseits aber auch darauf
hinzuweisen, dass Er jetzt und für alle Zukunft als auferstandener Mensch
Herrscher und Richter aller Menschen ist.»

2.5 Sohn Davids


Paulus führt das Gespräch direkt weiter: «Wenn wir bei den Sohnestiteln
sind. Irgendwo habe ich gelesen, dass Jesus mit ‘Sohn Davids’ angespro-
chen wurde. Was hat es denn mit diesem Titel auf sich?»
Das ist ein Fall für unseren studierten Scholastikus: «Dieser Titel ist eng mit
dem Königtum in Israel verbunden. Der Ausgangspunkt bildet der Bund
Gottes mit David:
So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heer-
scharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen,
damit du Fürst würdest über mein Volk, über Israel; und ich bin überall mit
dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir
her ausgerottet und dir einen grossen Namen gemacht, gleich dem Na-
men der Gewaltigen auf Erden. Und ich werde für mein Volk Israel einen
Ort bereiten und werde es einpflanzen, dass es dort bleiben und nicht
mehr beunruhigt werden soll; und die Söhne der Bosheit sollen es nicht
mehr bedrängen wie zuvor, seit der Zeit, als ich Richter über mein Volk
Israel eingesetzt habe. Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe
verschafft; so verkündigt dir nun der Herr, dass der Herr dir ein Haus
bauen wird! Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst,
so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kom-
men wird, und ich werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Na-
men ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf
ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn
er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit
Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von
ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen liess, den ich vor dir beseitigt
habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben

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vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen! 2 Sam 7:8-
16
Jesaja führt in 11:1-5 die Prophezeiung weiter aus und zeigt, dass dieser
Herrscher geisterfüllt und gerecht herrschen und richten wird. Micha, ein
Weggefährte Jesajas, zeigt auf den Geburtsort hin, welcher in Matthäus
bestätigt wird (Mt 2:6):
Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten
von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel
werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewig-
keit her gewesen ist. Mi 5:1
Gleichzeitig scheint das Geheimnis der Verbindung vom menschlichen mit
dem göttlichen durch. Er ist der Ewige, der nicht erschaffene, der immer
seiende.
Matthäus zeigt in seinem Evangelium speziell auf den Sohn Davids hin:
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Ab-
rahams. Mt 1:1
Und die Volksmenge, die vorausging, und die, welche nachfolgten, riefen
und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, welcher
kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Mt 21:9
Die Juden zurzeit Jesu sehnten sich nach Befreiung von der ungerechten
Knechtschaft unter den Römern. Der Titel ‘Sohn Davids’ verband die Hoff-
nung des Volkes auf den mächtigen und gerechten König aus der Königs-
dynastie von David.
Sohn Davids spricht somit speziell vom Anspruch auf den Königsthron des
Volkes Gottes. Matthäus hat speziell dieses Thema im Fokus. Die Abstam-
mung wird im ersten Kapitel belegt, die Qualitäten und Beweise seines An-
spruchs aufgrund seiner moralischen Qualitäten und der göttlichen Kraft
und Weisheit werden ab Kapitel fünf ausgeführt.

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Der Titel ‘Sohn Davids’ war somit eng mit der Messias-Erwartung verbun-
den. Jesus Christus ist der verheissene Messias62, was aus dem hebräi-
schen übersetzt Gesalbter heisst. Deshalb sagen wir auch Jesus Christus,
da Christos das griechische Wort für Gesalbter ist. Im AT wurden die Amts-
träger dreier Ämter gesalbt:
 König
 Priester
 Prophet
Jesus kam als der rechtmässige König der Juden (Mt 1:1,6; 2:2,6), wurde
aber abgelehnt und verworfen. Er ist in der jetzigen Zeit der König der Her-
zen, d.h. König eines jeden, welcher sich freiwillig Ihm unterwirft. Erst bei
seiner zweiten Wiederkunft wird Er den Thron Davids öffentlich besteigen.
Niemand kann sich Ihm dann widersetzen. Er wird dann aber nicht nur Kö-
nig der Juden, sondern König der Könige (Offb 19:11-16) sein.
Jesus ist aber auch unser Hohepriester und Er ist der Prophet. In der nächs-
ten Diskussionsrunde werden wir uns näher damit beschäftigen.»

2.6 Jesus Christus: eine Person - zwei Naturen


Skeptikus ist mit den bisherigen Ausführungen nicht wirklich einverstanden:
«Das ist doch in sich ein Widerspruch. Die Behauptung, dass in Jesus
Christus die menschliche und göttliche Natur gleichzeitig da ist, kann lo-
gisch betrachtet gar nicht stimmen. Wie sollen denn die infiniten göttlichen
Attribute mit den finiten menschlichen übereinstimmen?»
In seiner gewissenhaften Art nimmt Severus diesen Einwand auf: «Es ist
tatsächlich für unseren Verstand ein Paradoxon. Es gibt aber immer wieder
paradoxe Situationen bzw. Sachverhalte, welche sich dann bei näherem
Betrachten erklären lassen63. Wenn Gott uns und das ganze Universum er-
schaffen hat, dann darf es uns nicht verwundern, wenn sein Wesen bzw.

62 Messias ist das griechische Wort, welches das hebräische Wort Maschiach transkribiert
(die griechische Sprache kennt den ‘sch’-Laut nicht).
63 Siehe z.B. das Penrose-Dreieck de.wikipedia.org/wiki/Penrose-Dreieck

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seine Verbindung mit


dem Menschen in der
Person von Jesus un-
seren Verstand über-
steigen. In den ersten
Jahrhunderten der
Christenheit gab es
zwischen den gelehr-
ten Theologen ein
Ringen um eine For-
mulierung des eigent-
lich nicht oder nur
schwer fassbaren. Im
Konzil von Chalcedon (451 n.Chr.) haben die Beteiligten ein Bekenntnis
niedergeschrieben, welches den Rahmen für die weiteren Überlegungen zu
Jesus Christus bildete. Das obige Schaubild versucht den Inhalt grafisch
darzustellen:
Der ewige Logos hat die menschliche Gestalt angenommen und sich für
ewig an eine menschliche Natur gebunden. Die göttliche und die sünd-
lose menschliche Natur sind vollständig und doch unvermischt ne-
beneinander in einer Person vorhanden. Als Mensch wurde Jesus ge-
zeugt, geboren, wuchs heran, starb und auferstand. Er ist jetzt als körper-
lich auferstandener verherrlichter Mensch im Himmel. Es gibt aber keine
Spaltung der Person. Es ist immer Jesus Christus, welcher als Person
spricht, handelt, mit einem Willen entscheidet usw. Je nach Begebenheit
können wir das eine der göttlichen, das andere der menschlichen Natur zu-
ordnen.
Betrachten wir als ein Beispiel die Begebenheit aus Mt 8:23-27. Jesus war
müde und ist im Boot eingeschlafen. Als ein Sturm aufkam, haben die Jün-
ger Ihn aus Angst geweckt. Hier zeigt sich die menschliche Natur. Dann
jedoch befahl Er den Naturgewalten und der Wind legte sich und der See
wurde ruhig. Hier sehen wir Seine unumschränkte Macht als Gott.

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Als ein anderes Beispiel mag die Heilung des Gelähmten in Mk 2:1-12 die-
nen. Jesus wurde in Seiner menschlichen Natur wahrgenommen, wie Er
unter den Menschen war und predigte. Da wird ein Gelähmter von seinen
Freunden durch das Dach vor Jesus heruntergelassen. Er spricht auf Basis
Seiner göttlichen Natur und Autorität Vergebung aus: «Sohn, deine Sünden
sind dir vergeben». Die Schriftgelehrten reagierten in ihrem Inneren ihrer
Logik gehorchend. Sie sahen nur den Menschen Jesus, Sünden kann aber
nur Gott vergeben. Dann heisst es: «sogleich erkannte Jesus in seinem
Geist, dass sie so bei sich dachten». Auch hier ist die göttliche Natur er-
sichtlich, nur Gott kann echt Gedanken lesen. Als Beweis Seiner Göttlich-
keit befiehlt er dem Lahmen, aufzustehen und mit der Liegematte auf dem
Arm nach Hause zu gehen.
Über all die Jahrhunderte bis heute ist diese für unseren Glauben wesentli-
che Lehre der einen Person und zwei unvermischten Naturen angefochten
worden. Im nachfolgenden seien die Variationen kurz dargelegt:

Göttliche und menschliche Natur vermischt


Vor dem Hintergrund von Rivalitäten zwischen dem Patriarchat von Ale-
xandrien und dem von Antiochien wurde diese Frage im 5. Jahrhundert
n.Chr. intensiv und hitzig diskutiert. Die Ansicht des so genannten Mono-
physitismus64 ist, dass die göttliche und die menschliche Natur sich in Jesus
Christus zu einer einzigartigen hybriden65 Natur vereint haben. Dadurch hat
sich eine der ersten Schismen66 in der Ostkirche ergeben. Einige orthodoxe
Kirchen wie z.B. die Koptische Kirche oder die Äthiopisch-Orthodoxe Te-
wahedo67-Kirche gehören zu dieser Gruppe.

64 aus dem gr. monos - einzig; physis - Natur


65 vermischten
66 Spaltungen
67 Tewahedo heisst übersetzt Einheit und bezieht sich auf die Vereinigung der beiden Na-
turen in Christus.

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Die Annahme, dass Jesus nach Seiner Auferstehung in der menschlichen


Natur neu göttliche Eigenschaften übernommen hat, wie z.B. die Allgegen-
wart, kann zu erheblichen Auseinandersetzungen führen, wie dies bei Lu-
ther und Zwingli der Fall war. Luther ging davon aus, dass Jesus körperlich
gleichzeitig an verschiedenen Orten sein konnte (so genannte Konsubstan-
tiationslehre des Abendmahls). Zwingli hingegen ging davon aus, dass Je-
sus als Mensch im Himmel ist und die Anwesenheit nur im Geiste ist.

Zwei getrennte Personen: göttliche und menschliche


Im 5. Jahrhundert n.Chr. gab es die Auseinandersetzung mit Nestorius. Er
behauptete, dass Jesus eine göttliche Person und eine menschliche habe,
ohne irgendwelche Vermischung. Die Assyrische Kirche des Ostens nahm
Partei für Nestorius und distanzierte sich in der Folge insbesondere von der
Monophysitismus-Lehre sowie des Begriffs der Gottesgebärerin für Maria.

Göttlich wesensähnliche Schöpfung mit menschlicher


Natur
Einer der frühesten Christologischen Streite im 4. Jahrhundert n.Chr. war
der Arianismus. Arius behauptete, dass der Logos von Gott als erstes gott-
ähnliches Geistwesen erschaffen wurde. Deshalb konnte Jesus Christus
nicht wesensgleich mit Gott dem Vater sein. Die Zeugen Jehovas sowie die
Unitarier vertreten heute eine ähnliche Lehre.

Nur göttliche Natur


Bereits schon in apostolischer Zeit ist diese Lehre entstanden. Genährt aus
der platonischen Philosophie, wonach das irdische/leibliche niedrig bzw.
böse und das geistig/geistliche gut sei. In dieser Ansicht hatte Jesus nur
einen Scheinleib. Verschiedene Bewegungen wie Gnostizismus, Doketis-
mus und Manichäismus vertraten dies in den ersten Jahrhunderten des
Christentums. Heute wird diese Ansicht von der Christlichen Wissenschaft
und einigen New-Age-Bewegungen vertreten.

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Nur menschliche Natur


In dieser Ansicht gibt es keine Präexistenz des Logos, welches Fleisch ge-
worden ist. In diesem Umfeld gibt es unterschiedliche Schattierungen von
Lehrmeinungen. Jesus hat in dieser Ansicht einen idealen Bezug zu Gott,
ist aber selbst nicht Gott gleich. Er wird dabei nur noch zu einem guten
Vorbild und zu einer Botschaft Gottes für uns. Begriffe wie Jungfrauenge-
burt, Opfertod am Kreuz, Auferstehung werden jedoch des wörtlichen In-
haltes entleert und als Symbole verstanden, welche geistliche Inhalte ver-
mitteln. Heute sind dies vor allem Vertreter der liberalen Theologie mit ihrer
Suche nach dem historischen Jesus.
Zusammenfassend möchte ich noch festhalten, dass das biblische Ver-
ständnis der Person von Jesus Christus entscheidend für die Beziehung
und die Erlösung in Ihm ist.»

2.7 Weshalb musste der Logos Mensch werden?


«Dies waren spannende Ausführungen,», wirft Agnostikus ein, «aber wel-
chen Zweck sollte denn Gott verfolgt haben, um Mensch zu werden? Was
für einen Sinn macht dies?»
Justus wollte sich schon länger zu Worte melden: «Danke für diese Frage.
Dies gibt Gelegenheit, auf einige der wichtigen Aufgaben von Jesus Chris-
tus hinzuweisen.

Stellvertretendes Opfer
Jeder einzelne Mensch ist vor Gott schuldig geworden. Der Weg zu Gott ist
durch die Sünde verbaut. Paulus fasst es so zusammen:
Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen
die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten. Röm 3:22b-23
Sünde führt zur Knechtschaft und letztendlich zum Tod. Seit Anbeginn
zeigte Gott das Prinzip der Stellvertretung. Damit Adam und Eva bekleidet
sein konnten, tötete Gott Tiere, um aus deren Fell Bekleidung anzufertigen
(1 Mos 3:21). Kain und Abel wussten um das stellvertretende Opfer (1 Mos

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4). Wer kann nun das stellvertretende Opfer für uns Menschen sein? Da wir
aus Fleisch und Blut sind, muss das Opfer Mensch sein. Da die Verfehlung
gegen Gott ist und alle Menschen umfasst, muss dieses Opfer ewige Di-
mensionen aufweisen, was auf Gott selbst hinweist. Somit folgt, dass das
einzige würdige und gültige Opferlamm sowohl ein Mensch ohne Sünde als
auch Gott selbst sein muss.
Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermassen
dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den ausser Wirksam-
keit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und alle
diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in
Knechtschaft gehalten wurden. Hebr 2:14-15
Der primäre Grund war somit der Dienst an uns allen, nämlich sein heiliges
Leben für uns hinzugeben:
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen
zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Löse-
geld für viele. Mk 10:45
Das ‘Lösegeld’ meint den Preis, mit dem ein Schuldiggewordener von sei-
ner Strafe befreit werden konnte.

Um Vermittler zwischen Menschen und Gott zu werden


Hiob wollte mit Gott rechten. Dabei war ihm aber klar, dass da kein Mittler
zwischen ihm und dem Allmächtigen war (siehe Hi 9:33). Da jeder Mensch
ein Sünder ist, kann keiner vermittelnd zwischen uns und Gott stehen. Des-
halb war Gott Mensch geworden:
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen,
der Mensch Christus Jesus, 6 der sich selbst als Lösegeld für alle ge-
geben hat. 1 Tim. 2:5-6a
Wir dürfen uns Gott dem Vater im Namen unseres Herrn Jesus mit Zuver-
sicht nähern (Joh 14:13-14; Hebr 4:16).

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Um unser Beispiel/Vorbild zu werden


Jesus hat mit Seinem Leben Gottes ursprünglichen Gedanken für die Men-
schen erfüllt. Er hat genau so gelebt, wie es Gott wollte, in völliger Abhän-
gigkeit vom himmlischen Vater. Damit ist Er uns zum Vorbild geworden,
welchem wir nacheifern sollen:
Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wan-
deln, wie jener gewandelt ist. 1 Joh 2:6
Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns
ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fussstapfen nachfolgt.
1 Petr 2:21

Um als himmlischer Hohepriester Mitleid/Verständnis für


uns zu haben
Jetzt ist Jesus im Himmel68 und vertritt uns vor Gott dem Vater:
Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher69 bei dem Va-
ter, Jesus Christus, den Gerechten; 1 Joh 2:1b
Die Funktion des Priesters ist es, vor Gott für andere einzutreten. So ist nun
Jesus Christus Hohepriester im Himmel. Da er selbst als Mensch auf dieser
Erde gelebt hat, kann Er mit uns fühlen und uns verstehen, was es heisst,
der Versuchung ausgesetzt zu sein.
Daher musste er in jeder Hinsicht den Brüdern ähnlich70 werden, damit er
ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde in dem, was Gott betrifft,
um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat,
als er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden. Hebr
2:17-18

68 siehe Kapitel 6
69
Sachwalter, Beistand
70Fussnote der Schlachter 2000: «Andere Übersetzung: gleichartig (von homoios); d.h.
gleich in einigen Gesichtspunkten, aber nicht in allem und völlig: Christus war vollkomme-
ner Mensch, aber ohne die menschliche Sündennatur».

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Um den unsichtbaren Gott für unsere Sinne wahrnehm-


bar zu machen
Im zweiten Gebot verbietet Gott ausdrücklich, irgendein Bildnis von Ihm an-
zufertigen (2 Mo 20:4). Gott ist Geist und somit unsichtbar für unsere Au-
gen.
Dieser (Jesus) ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstge-
borene, der über aller Schöpfung ist. Kol 1:15
Die Jünger konnten Ihn sehen und betasten (1 Joh 1:1). In Ewigkeit dürfen
wir das Lamm als erhöhten Menschen und als die Ausstrahlung Gottes se-
hen.
Wir werden später noch andere Themen anschneiden, welche aufzeigen,
was für ein Segen das Kommen des ewigen Logos als Mensch ist.»

2.8 Zusammenfassung
Gerne fasse ich, Amadeus, die wichtigen und spannenden Ausführungen
zur Menschwerdung zusammen. Jesus Christus ist eine einmalige Person:
 Seit Ewigkeit sind Gott Vater, Sohn (Logos) und Heiliger Geist.
 In der Zeit an einem bestimmten Ort (Nazareth) wurde der Mensch
Jesus in der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist gezeugt.
 Damit hat der ewige Logos einen menschlichen Leib erhalten, mit
welchem Er sich für ewig verbunden hat.
Darum spricht er (der Christus) bei seinem Eintritt in die Welt: »Opfer und
Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. An
Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen. Da sprach ich:
Siehe, ich komme — in der Buchrolle steht von mir geschrieben —, um
deinen Willen, o Gott, zu tun!« Hebr 10:5-7, zitiert von Ps 40:7-9
 Die Person Jesus Christus ist somit einmalig, da sie sowohl die gött-
liche Natur (welche schon immer da war) nebst der menschlichen
Natur unvermischt und unverändert hat.

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Für unser Erforschen bleibt ein gewisses Geheimnis, welches wir im Glau-
ben staunend betrachten und anbeten.

Persönliche Fragen
In welchen Punkten ist Ihr Verständnis von der Person von Jesus in den
vorherigen Ausführungen herausgefordert worden? Wo sind Sie nicht ein-
verstanden? Der Autor nimmt gerne Fragen und Anregungen entgegen.
Welche Auswirkungen auf Ihre Beziehung zu Gott haben diese Erkenntnis?
Inwiefern bereichern die Eigenschaften unseres Herrn Jesus Ihre Anbe-
tung?
Versuchen Sie aus der Schrift weitere moralische Schönheiten des Soh-
nes des Menschen herauszuarbeiten. Was möchten Sie nachahmen?

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