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Der Auferstehungshoffnung im AT

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, 
es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die 
Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein 
Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am 
Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über 
allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Er‐
den und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre 
Gottes, des Vaters. (Philipper1 2: 5‐11) 

In diesen Versen ist das ganze Evangelium (die gute Heilsbotschaft) zusammengefasst: 

 Das ewige Wort Gottes, die 2. Person der dreieinigen Gottheit, wurde freiwillig Mensch (sie‐
he Joh. 1:1‐14 und Lukas 1:26‐37; 2:1‐7). 
 Als  100%ig  Mensch  und  gleichzeitig  100%ig  Gott  ging  die  freiwillige  Erniedrigung  von  Jesus 
Christus bis zum schmählichen Tod am Kreuz, um als Opfer für uns sein heiliges, makelloses 
Leben zu lassen (siehe Joh. 19:17‐30). 
 Das absolut revolutionierende ist jedoch seine Auferstehung nach 3 Tagen (jüdische Zählung 
Freitag, Samstag, Sonntag), welches die Grundlage des christlichen Glaubens schlechthin dar‐
stellt (siehe Joh. 20). 
 Nachdem  sich  der  auferstandene  Herr  während  40  Tagen  den  an  Ihn  Glaubenden  gezeigt 
hatte, ist er als glorifizierter (verherrlichter) Mensch in den Himmel aufgefahren (siehe Apg. 
1:9‐11) von woher wir Ihn als den kommenden Christus (Messias) in Macht und Herrlichkeit 
erwarten. 
Für  uns  persönlich  ist  die  Auferstehung  Jesu  Christi  die  Gewähr  (die  Sicherheit,  die  Garantie),  dass 
auch  wir  einstmals  auferstehen  werden.  Wie  grundlegend  die  Auferstehungshoffnung  ist,  zeigt  uns 
Paulus:  

Wenn aber Christus verkündigt wird, dass er aus den Toten auferstanden ist, wieso sagen denn et‐
liche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten? Wenn es wirklich keine Auferstehung der 
Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferstanden! Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so 
ist unsere Verkündigung vergeblich, und vergeblich auch euer Glaube! Wir werden aber auch als 
falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt hat, 
während  er  ihn  doch  nicht  auferweckt  hat,  wenn  wirklich  Tote  nicht  auferweckt  werden!  Denn 
wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Chris‐
tus  nicht  auferweckt  worden,  so  ist  euer  Glaube  nichtig,  so  seid  ihr  noch  in  euren  Sünden;  dann 
sind auch die in Christus Entschlafenen verloren. Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hof‐
fen, so sind wir die elendesten unter allen Menschen! Nun aber ist Christus aus den Toten aufer‐
weckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden. (1. Kor. 15:12‐20) 

In  diesem  ersten  Teil  über  das  Thema  Auferstehung  gehe  ich  der  Frage  nach,  ob  und  wenn  ja  wie 
ausgeprägt die Auferstehungshoffnung im AT war. 

 
1
 Die Bibelstellen sind aus der Schlachter 2000 Bibel entnommen. 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 

Abraham
Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wol‐
len dorthin gehen und anbeten, und dann wollen wir wieder zu euch kommen. (1. Mose 22:5) 

Gott  gab  den  für  Abraham  wahrscheinlich  unverständlichen  Auftrag,  seinen  Sohn  Isaac  zu  opfern. 
Uns  ist  nicht  offenbart,  was  er  sich  dabei  alles  dachte.  Wir  dürfen  aber  aus  dieser  Aussage  „dann 
wollen wir wieder zu euch kommen“ mit dem Schreiber des Hebräerbriefes schliessen, dass er Isaac 
aus den Toten als auferstanden wieder erwartete: 

Durch Glauben brachte Abraham den Isaak dar, als er geprüft wurde, und opferte den Eingebore‐
nen, er, der die Verheißungen empfangen hatte, zu dem gesagt worden war: »In Isaak soll dir ein 
Same berufen werden«. Er zählte darauf, dass Gott imstande ist, auch aus den Toten aufzuerwe‐
cken, weshalb er ihn auch als ein Gleichnis wieder erhielt. (Hebr. 11:17‐19) 

Weiter ist es interessant zu sehen, dass die Patriarchen (wie Abraham, Isaak, Jakob) in ihrem Ausdrü‐
cken wie selbstverständlich davon ausgingen, dass die Seelen lebend mit Gott waren. Jesus sagt uns 
in diesem Zusammenhang: 

Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, 
der spricht: »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist aber 
nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. (Matt. 22:31‐32) 

Der  Schreiber  des  Hebräerbriefes  unterstreicht  diese  Überzeugung  als  er  von  Abraham  und  Sara 
schrieb: 

Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie ha‐
ben  es  nur  von  ferne  gesehen  und  waren  davon  überzeugt,  und  haben  es  willkommen  geheißen 
und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden; denn die solches sa‐
gen, geben damit zu erkennen, dass sie ein Vaterland suchen. Und hätten sie dabei jenes im Sinn 
gehabt,  von  dem  sie  ausgegangen  waren,  so  hätten  sie  ja  Gelegenheit  gehabt,  zurückzukehren; 
nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott 
ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. (Hebr. 11:13‐16) 

Jakob
Bei der Täuschung durch die Söhne (nebenbei bemerkt ein schwieriger aber gnädiger Erziehungsweg 
Gottes mit dem "Betrüger") rief Jakob in seiner Trauer um seinen Lieblingssohn Joseph aus: 

Da machten sich alle seine Söhne und Töchter auf, um ihn zu trösten; er aber wollte sich nicht trös‐
ten lassen, sondern sprach: Ich höre nicht auf zu trauern, bis ich zu meinem Sohn hinabfahre ins 
Totenreich! So beweinte ihn sein Vater. 1 Mo 37:35 

Dieser Hinweis zeigt auf der einen Seite die  klare Sicht,  dass seine Seele nach dem Tod  bewusst in 


den Scheol gehen  würde  und  dort eine Wiedervereinigung stattfand. Dasselbe lehrte auch Jesus  in 
Lukas 16:19‐31 bei der Geschichte mit dem reichen Mann und Lazarus sowie beim Hinweis, dass der 
wahre Gott ein Gott der Lebendigen (Mt 22:32) ist. Viele Stellen, welche sich auf den Tod beziehen 
sind  aus  der  irdisch  wahrnehmbaren  Sicht  geschrieben  (so  z.B.  Ps  88;  Pred  9:5).  Andere  Aussagen 
bezeugen jedoch ein Bewusstsein im Scheol und eine Aufrechterhaltung der Gottesbeziehung (siehe 
z.B. Ps 49:16; Ps 73:24). 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 

Hiob
Wahrscheinlich lebte Hiob während der Zeit der Patriarchen. Wir finden nebst vielen tiefen Gedan‐
ken  in  schönster  hebräischer  Poesie  eine  ganz  interessante  Aussage,  welche  seine  klare  Auferste‐
hungshoffnung ausdrückt: 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. Und nachdem 
diese  meine  Hülle  zerbrochen  ist,  dann  werde  ich,  von  meinem  Fleisch  los,  Gott  schauen;  ja,  ich 
selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach 
sehnt sich mein Herz in mir! (Hiob 19:25‐27) 

David
Ca. 1000 Jahre vor der Auferstehung Jesu prophezeite David in einem seiner messianischen2 Psalmen 
dieses einmalige Ereignis und drückte damit auch seine eigene Hoffnung aus: 

Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt; 
auch mein Fleisch wird sicher ruhen, 
denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben 
und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht. 
Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; 
vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, 
liebliches Wesen zu deiner Rechten[g] ewiglich! 
Psalm 16:9‐11 

Paulus wendet diese Verse ausdrücklich auf Jesus als Messias an, als er den Juden von Antiochia in 
Pisidien das Evangelium verkündete: 

Dass  er  ihn  aber  aus  den  Toten  auferweckte,  sodass  er  nicht  mehr  zur  Verwesung  zurückkehren 
sollte, hat er so ausgesprochen: »Ich will euch die heiligen [Gnaden‐]Güter Davids geben, die zu‐
verlässig sind«. Darum spricht er auch an einer anderen Stelle: »Du wirst nicht zulassen, dass dein 
Heiliger  die  Verwesung  sieht«.  Denn  David  ist  entschlafen,  nachdem  er  seinem  Geschlecht  nach 
dem Willen Gottes gedient hat; und er ist zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Ver‐
wesung gesehen. Der aber, den Gott auferweckte, hat die Verwesung nicht gesehen. (Apg. 13:34‐
37) 

Im nachfolgenden Psalm drückt David seinen Glauben und seine Hoffnung in ähnlichen Worten wie 
Hiob aus: 

Ich aber werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, 
an deinem Anblick mich sättigen, wenn ich erwache. 
Psalm 17:15 

 
2
 Psalmen, welche prophetisch von Jesus Christus (= Gesalbter, Messias) reden 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 

Elia
Elia ist der Prophet des Gerichts in einem von geistlicher Dekadenz und Götzendienst gekennzeichne‐
ten  Volk  Gottes.  Er  durfte  wie  später  Jesus  einen  Menschen  vom  Tode  zurückholen  und  damit  die 
Auferstehung zum Ewigen Leben bildlich vorschatten: 

Aber nach diesen Ereignissen wurde der Sohn der Frau, der Hauswirtin, krank, und seine Krankheit 
wurde so schwer, dass kein Lebensodem mehr in ihm blieb. Und sie sprach zu Elia: Du Mann Got‐
tes,  was  habe  ich  mit  dir  zu  tun?  Du  bist  zu  mir  hergekommen,  damit  an  meine  Schuld  gedacht 
werde und mein Sohn sterbe! Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn her! Und er nahm ihn von ih‐
rem Schoß und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und 
er rief den Herrn an und sprach: Herr, mein Gott, hast du auch über die Witwe, bei der ich zu Gast 
bin, so Schlimmes  gebracht, dass du ihren Sohn  sterben lässt?  Und er streckte  sich dreimal über 
das Kind aus und rief zu dem Herrn und sprach: Herr, mein Gott, lass doch die Seele dieses Kindes 
wieder in es zurückkehren! Und der Herr erhörte die Stimme des Elia. Und die Seele des Kindes kam 
wieder in dasselbe, und es wurde lebendig. Und Elia nahm das Kind und brachte es von dem Ober‐
gemach  ins  Haus  hinab  und  übergab  es  seiner  Mutter  und  sprach:  Siehe,  dein  Sohn  lebt!    1  Kön 
17:17‐23 

Elisa
Elisa  ist  im  Gegensatz  zu  Elia  der  Prophet  der  Gnade  und  es  gibt  viele  Parallelen  zwischen  seinem 
Leben und dem Leben Jesu auf dieser Erde. Auch er durfte ein Kind vom Tode zurückholen: 

Als aber der Knabe heranwuchs, geschah es eines Tages, dass er zu seinem Vater, zu den Schnit‐
tern  hinausging.  Da  sprach  er  zu  seinem  Vater:  Mein  Kopf,  mein  Kopf!  Jener  aber  befahl  einem 
Knecht: Trage ihn zu seiner Mutter! Der hob ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er saß 
auf ihrem Schoß bis zum Mittag, dann starb er. Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des 
Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus; und sie rief ihren Mann und sprach: Sende 
mir doch einen von den Knechten und eine Eselin, ich will schnell zu dem Mann Gottes gehen, aber 
[bald]  wiederkommen!  Er  sprach:  Warum  gehst  du  heute  zu  ihm?  Es  ist  doch  weder  Neumond 
noch Sabbat! Sie sprach: Lebe wohl! Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Knecht: Treibe 
das Tier immerzu an und halte mich nicht auf beim Reiten, es sei denn, dass ich es sage! So ging sie 
denn und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie aus einiger 
Entfernung sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Sieh dort die Schunamitin! Nun laufe ihr doch 
entgegen und sprich zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann gut? Geht es dem Kind gut? Sie 
sprach: Jawohl! Als sie aber zu dem Mann Gottes auf den Berg kam, umfasste sie seine Füße; da 
trat Gehasi herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Lass sie, denn ihre Seele ist 
betrübt, und der Herr hat es mir verborgen und es mich nicht wissen lassen! Sie aber sprach: Habe 
ich denn von meinem Herrn einen Sohn erbeten? Sagte ich nicht, du solltest mich nicht täuschen?  
Da sprach er zu  Gehasi: Gürte  deine Lenden und nimm meinen  Stab in deine Hand  und  geh hin! 
Wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so antworte ihm nicht, und 
lege meinen Stab auf das Angesicht des Knaben! Aber die Mutter des Knaben sprach: So wahr der 
Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und folgte ihr. 
Gehasi  aber  ging  vor  ihnen  hin  und  legte  dem  Knaben  den  Stab  auf  das  Angesicht;  aber  da  war 
keine  Stimme  und  kein  Aufmerken.  Und  er  kehrte  um,  ihm  entgegen,  und  berichtete  es  ihm  und 
sprach: Der Knabe ist nicht aufgewacht! Als nun Elisa in das Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot 
auf seinem Bett. Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 
Herrn. Dann stieg er hinauf und legte sich auf das Kind, und er legte seinen Mund auf den Mund 
des Kindes und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und breitete sich 
so über es, dass der Leib des Kindes warm wurde. Danach stand er auf und ging im Haus einmal 
hierhin, einmal dorthin; dann stieg er wieder hinauf und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe 
sieben Mal; danach tat der Knabe die Augen auf. Und er rief Gehasi und sprach: Rufe die Schuna‐
mitin! Da rief er sie, und als sie zu ihm hereinkam, sprach er: Da nimm deinen Sohn! Und sie kam 
und fiel nieder zu seinen Füßen und neigte sich zur Erde, und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus.  
2 Kön 4:18‐37 

Selbst in seinem Tod durfte Elisa die Kraft der Auferstehung für uns, welche durch Jesu Tod erwirkt 
wurde, vorschatten: 

Und Elisa starb und wurde begraben. Im folgenden Jahr aber fielen die Streifscharen der Moabiter 
ins  Land.  Und  es  geschah,  als  man  einen  Mann  begrub,  da  sahen  sie  plötzlich  die  Streifschar 
[kommen]; und sie warfen den Mann in das Grab Elisas. Und sobald der Mann hinabkam und die 
Gebeine Elisas berührte, wurde er lebendig und stellte sich aufrecht auf seine Füße.  2 Kön 13:20‐
21 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 

Hosea
Inmitten  der  Untreue  des  Volkes  Gottes  gegenüber  ihrem  Bundesgott  durfte  Hosea  ca.  300  Jahre 
nach David folgende Hoffnungszeilen schreiben: 

Ephraims Schuld ist zusammengebunden, seine Sünde ist aufbewahrt. Geburtswehen werden ihn 
ankommen; er ist ein unverständiges Kind; denn er stellt sich nicht zur rechten Zeit ein zur Geburt! 
Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs (Scheols), vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, 
wo ist dein Verderben (LXX3: Stachel)? Totenreich, wo ist dein Sieg? (Hosea 13:12‐14) 

Der hebräische Begriff Scheol drückte den Ort im Jenseits aus, in welchem die AT‐Gläubigen annah‐
men, dass sich die Seelen der Verstorbenen befanden. Erst durch das Kommen unseres Herrn Jesus 
wurde klar geoffenbart, wie diese Erlösung geschehen kann: 

Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt 
das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar 
nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur 
Zeit  der  letzten  Posaune;  denn  die  Posaune  wird  erschallen,  und  die  Toten  werden  auferweckt 
werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unver‐
weslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Ver‐
wesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird 
das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein 
Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?« Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sün‐
de aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Chris‐
tus! (1. Kor. 15:50‐17) 

Jesaja
Einige Jahre später (d.h. ca. 700 v. Chr.) spricht dann Jesaja ausdrücklich von der leiblichen Auferste‐
hung der Toten: 

Aber  deine  Toten  werden  leben,  [auch]  mein  Leichnam;  sie  werden  auferstehen!  Wacht  auf  und 
jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Morgentau, und die Erde wird die Toten 
wiedergeben. (Jesaja 26:19) 
Er wird den Tod auf ewig verschlingen. Und Gott, der Herr, wird die Tränen abwischen von jedem 
Angesicht und die Schmach seines Volkes hinweg nehmen von der ganzen  Erde.  Ja, der Herr hat 
[es] gesprochen. Und an jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft 
haben, dass er uns rette; das ist der Herr, auf den wir hofften; nun lasst uns frohlocken und fröh‐
lich sein in seiner Rettung! (Jesaja 25:8‐9) 

Paulus zitiert den ersten Teil von Jesaja 25:8 in 1. Kor. 15:54 und Johannes bezieht sich in der Offen‐
barung auf diese Verse: 

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder 
Leid  noch  Geschrei  noch  Schmerz  wird  mehr  sein;  denn  das  Erste  ist  vergangen.  (Offenbarung 
21:4) 

 
3
 LXX = Septuaginta, die griechische Übersetzung des AT, welche mehrheitlich beim Zitieren im NT verwendet 
worden ist. 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 
Jesaja  prophezeite  in  wunderbarer  Weise  von  Jesus  Christus  als  der  Messias  und  sah  sowohl  den 
stellvertretenden Tod für uns als auch die Auferstehung mit dem Gewinn für uns voraus: 

Infolge  von  Drangsal  und  Gericht  wurde  er  weggenommen;  wer  will  aber  sein  Geschlecht  be‐
schreiben?  Denn  er  wurde  aus  dem  Land  der  Lebendigen  weggerissen;  wegen  der  Übertretung 
meines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei ei‐
nem Reichen [war er] in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem 
Mund gewesen war. Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein 
Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; 
und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen. Nachdem seine Seele Mühsal erlitten 
hat,  wird  er  seine  Lust  sehen  und  die  Fülle  haben;  durch  seine  Erkenntnis  wird  mein  Knecht,  der 
Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. Darum will ich ihm die Vielen zum 
Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgege‐
ben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltä‐
ter gebetet hat. (Jesaja 53:8‐12) 

In Gedichtform geschrieben drückt Jesaja die Auferstehung in lebendigen Worten indirekt aus: 

 Nachdem sein Grab bei einem Reichen (gem. Matt. 27:57‐60 bei Joseph von Arimathia) war, 
wird er doch (geistliche) Nachkommen sehen und seine Tage werden (in die Ewigkeit) verlän‐
gert. 
 Er wird seine Lust sehen und die Fülle haben, viele (alle, welche Ihn durch Glauben anneh‐
men) wird er gerecht machen. 

Die Wiederauferstehung Israels in den Visionen von Hosea und Hesekiel


In  Übereinstimmung  mit  dem  persönlichen,  individuellen  Auferstehungsglauben  gibt  Gott  auch  an 
Israel die Verheissungen, dass sie auch als Nation wiederauferweckt werden: 

»Kommt, wir wollen wieder umkehren zum Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er 
hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden! Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, 
am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben. So lasst uns [ihn] erkennen, ja, eifrig 
trachten nach der Erkenntnis des Herrn! Sein Hervorgehen[a] ist so sicher wie das Licht des Mor‐
gens, und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss, wie ein Spätregen, der das Land benetzt!«  
Hos 6:1‐3 
Die Hand des Herrn kam über mich, und der Herr führte mich im Geist hinaus und ließ mich nieder 
mitten  auf  der  Ebene[a],  und  diese  war  voller  Totengebeine.  Und  er  führte  mich  ringsherum  an 
ihnen  vorüber;  und  siehe,  es  waren  sehr  viele  auf  der  Ebene;  und  siehe,  sie  waren  sehr  dürr.  Da 
sprach er zu mir: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: 
O Herr, Herr, du weißt es! Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: 
Ihr  verdorrten  Gebeine,  hört  das  Wort  des  Herrn!  So  spricht  Gott,  der  Herr,  zu  diesen  Gebeinen: 
Seht, ich will Odem[b] in euch kommen lassen, dass ihr lebendig werdet! Ich will euch Sehnen ge‐
ben und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen und Odem in euch geben, 
dass ihr lebendig werdet; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin! Da weissagte ich, wie mir 
befohlen war, und als ich  weissagte,  entstand ein  Geräusch[c],  und  siehe,  eine  Erschütterung[d], 
und die Gebeine rückten zusammen, ein Knochen zum anderen. Und ich schaute, und siehe, sie be‐
kamen  Sehnen,  und  es  wuchs  Fleisch  an  ihnen;  und  es  zog  sich  Haut  darüber;  aber  es  war  noch 
kein Odem in ihnen. Da sprach er zu mir: Richte eine Weissagung an den Odem; weissage, Men‐

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 
schensohn, und sprich zum Odem: So spricht Gott, der Herr: Odem, komme von den vier Windrich‐
tungen und hauche diese Getöteten an, dass sie lebendig werden! So weissagte ich, wie er mir be‐
fohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden lebendig und stellten sich auf ihre Füße — 
ein  sehr,  sehr  großes  Heer.  Und  er  sprach  zu  mir:  Menschensohn,  diese  Gebeine  sind  das  ganze 
Haus Israel. Siehe, sie sprechen: »Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; 
es ist aus mit uns!« Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will 
eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wie‐
der in das Land Israel bringen; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber 
öffne  und  euch,  mein  Volk,  aus  euren  Gräbern  heraufbringen  werde.  Und  ich  werde  meinen 
Geist[f] in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr 
werdet  erkennen,  dass  ich  der  Herr  bin.  Ich  habe  es  gesagt  und  werde  es  auch  tun!,  spricht  der 
Herr.  Hes 37:1‐14 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

 

Daniel
Nochmals ca. 150 Jahre später erhält Daniel die klarste Offenbarung über die Auferstehung: 

Und  viele  von  denen,  die  im  Staub  der  Erde  schlafen,  werden  aufwachen;  die  einen  zum  ewigen 
Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande. (Daniel 12:2) 

Das erste Mal wird von zwei unterschiedlichen Auferstehungen gesprochen: 
1. Eine Auferstehung zum ewigen Leben (in der Gegenwart Gottes) 
2. Eine andere Auferstehung zur ewigen Schmach und Schande (getrennt von Gott) 
Zusammenfassend  dürfen  wir  festhalten,  dass  der  Auferstehungsglaube  während  der  Zeit  des  AT 
(wahrscheinlich seit Adam) lebendig war: 
 Die Seele ging nach dem Tod in den Sheol (hebräischer Begriff für Totenreich). 
 Der Körper wurde begraben auf die Auferstehungshoffnung hin4. 
 Man erwartete die Auferstehung der Toten am letzten Tag5, was auch durch die Aussage von 
Martha in Joh. 11:24 bestätigt wird. 
 Die letztendliche Hoffnung war das himmlische Jerusalem in der Gegenwart Gottes, was uns 
der Hebräerbrief noch unterstreicht (Hebr. 11:16). 
Es fehlte noch an der Klarheit, welche durch die Offenbarung im NT gegeben worden ist.  

 
4
 Es gab deshalb auch keine Verbrennung der Toten, da dies die Auferstehungshoffnung leugnet. 
5
 Manche übersetzen „den jüngsten Tag“. Gemeint ist der Moment, in welchem diese Erdenzeit ein Ende hat 
und Gott (in Jesus Christus) wiederkommt. 

Auferstehungshoffnung  Hansruedi Tremp 
 

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