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Lungenödem

Atem:
Überleben ohne Atmung: 3min.
Mehr Sport: CO2-Verbrauch steigt
Blut-pH-Wert: 7.4

Definition:
Es ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Zellzwischenraum (sog.
Interstitielles Lungenödem) und in den Lungenbläschen (sog.
Alveoläres Lungenödem).

Pathophysiologie:
Lungenödem entsteht, wenn Flüssigkeit aus den Lungenkapillaren in das
Zellzwischengewebe der Lunge (Interstitium) austritt. Es handelt sich dann
um ein interstitielles Lungenödem. Sobald das Interstitium die ausgetretene
Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen kann, dringt diese bis in die
Lungenbläschen vor. Es bildet sich
ein alveoläres Lungenödem. Durch das
Lungenödem kann sich die Lunge nicht mehr normal ausdehnen und die
Diffusionsstrecke für die Atemgase verlängert sich. Dadurch entwickelt sich
eine schwere respiratorische Insuffizienz, die zu einem
Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut (Hypoxämie) führt.

Ursachen:
Kardiogene Ursachen:
Akute oder chronische Linksherzinsuffizienz
Das rechte Herz pumpt normal, das linke ist insuffizient, das Wasser wird in
die Lungen gepresst
Nicht kardiogene Ursachen:
Permeabilitätsstörungen (toxisch, medikamentös, infektiös, Aspiration…)
Hypoxie (Höhenlungenödem), Kolloid-Osmotischer Druck zu tief…

Stadium Ort des Geschehens


Stadium 1: Gewebszwischenräume der Lunge
Interstitielles Lungenödem
Stadium 2: Flüssigkeit gelangt in die Lungenbläschen und danach
Alveoläres Lungenödem auch in die Bronchien
Stadium 3: Flüssigkeit staut sich bis weit oben in die Bronchien
Stadium der Schaumbildung
Weisser Schaum bildet sich

Betroffene versuchen Schaum abzuhusten


Stadium 4: Atemstillstand
Hypoxie
Asphyxie Durch unzureichende O2 Versorgung des Körpers
Arten:
Kardiales Lungenödem Ursachen:
Linksherzinsuffizienz
(Die Funktion der linken Herzkammer ist beeinträchtigt, dies
führt dazu das der Blutfluss verlangsamt ist und sich das Blut in
die Lungenstrombank zurückstaut. Dadurch steigt der Druck in
den Lungenkapillaren (Hydrostatischer Druck) an und die
Flüssigkeit wird aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe
gepresst)
Myokardischämie
Herzklappenvorerkrankungen
Kardiomyopathie (Herzmuskel ist eingeschränkt)
Herzrhythmusstörung
Arterielle Hypertonie

Nicht kardiales Lungenödem Ursachen:


Niereninsuffizienz oder Lebererkrankungen (Bei der
Niereninsuffizienz gehen Eiweisse über den Harn verloren, bei
einer Lebererkrankung können dann nicht genügend Eiweisse
gebildet werden. Das führt dazu, dass der
Kolloidosmotischedruck sinkt und ebenfalls Flüssigkeit ins
Gewebe austritt)
Infektionen
Anämie
Allergien
Volumenüberlastung
Lungenembolie
Postexpansionsödem Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt. Es entsteht wenn die
Lunge zu lange kollabiert ist und dann zu schnell sich wieder
ausdehnt. Dies kann entstehen, wenn die Pleure zu schnell
punktiert wird.

Symptome:
- Atemnot und Husten
- Flüssigkeit in die Alveolen nimmt Atemnot zu  Pat. ist blass oder zyanotisch, Unruhig und
Angst
- schaumige teilweise blutiges Husten
- Brodeln in der Lunge (rasselnde Atemgeräusche)

Diagnostik:
- Auskultation der Lunge (Rasselgeräusche, Brodeln)
- Atemgeräusch ist abgeschwächt
- Klopfschall normal bis gedämpft
- Röntgen-Thorax

Therapie:
Sofortmassnahmen
- aufrechte Lagerung des Oberkörpers und herabhängenden Beine (Herzbettlagerung)
- hohe Sauerstoffzufuhr (bis zu 10l/min) über eine Nasensonde
- Sedierung mit Morphin oder Benzo (auf atemdepressive Wirkung achten)
bei Linksherzinsuffizienz:
- Nitroglyzerin und Furosemid, um die Volumenbelastung des Herzens zu verringern
- Beatmung, wenn keine dieser Massnahmen Erfolg hat
- Für die Therapie ist es notwendig, die Ursache zu finden
- ggf. intensivmedizinische Überwachung
Pflege:
- Positionierung in Herzbettlage
- Sauerstoff auf Arztanordnung verabreichen
- Ruhe vermitteln
- Vitalparameter erfassen (Arrhythmie? Tachykardie? Hypertonie?)
- Im verlauf auf Anzeichen einer Pneumonie achten (Fieber? Entzündungswerte?)
- ggf. Flüssigkeitsbilanzierung)
- Komplikation Pneumonie beachten

Für eine Optimale Atmung Voraussetzung:


Diffusion:
Wanderung von Teilchen in Flüssigkeiten oder Gasen. Diffusion wird von einem
Konzentrationsgefälle angetrieben und führt zu einem Ausgleich. Das Ergebnis ist die
gleichmässige Verteilung = vollständige Durchmischung zweier oder mehrerer Stoffe

Ventilation:
Genügend O2-Zufuhr und genügend Gasaustauschfläche

Perfusion:
Genügend O2-Mittel: Erythrozyten

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